Warum 2 Shotokan Verbände in Deutschland? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Warum 2 Shotokan Verbände in Deutschland?



Sebastian
13-03-2002, 16:09
Hi,

würd mich mal so interessieren!? Wie ist es zur Trennung/Entstehung 2er Shotokan Verbände (DKV, JKA) in Deutschland gekommen? Was sind die Gründe dafür?

Gruss

KK

gambit
13-03-2002, 16:28
Ich würde mal auf das Geld tippen.

DieKlette
13-03-2002, 18:03
Das meint der JKA-Verband sozusagen indirekt über den DKV :

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Die Philosophie des JKA-Karate

Die Absicht, der fortschreitenden Versportlichung des Karate durch eine Rückbesinnung auf die geistigen Inhalte und die grundlegenden technischen Prinzipien des traditionellen, japanischen Karate zu begegnen, führte Anfang der 90er Jahre zu dem Bestreben, eine Karategruppe aufzubauen, die in Training, Unterricht und Wettkampf ein Karate, wie es seit den 50er Jahren durch die Japan Karate Association (JKA) vertreten und durch ihre großen Instructoren (Nakayama, Kanazawa, Kase, Shirai, Enoeda, Ochi, Oichi, Tsuyama, Iida, Stan Schmidt uvm.) weltweit gelehrt und verbreitet wurde, in Deutschland wieder aufleben zu lassen.

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Mit Respekt

Oss

DieKlette

wankan
14-03-2002, 06:31
Hi,
ich persönlich halte die Diskussion für sehr müßig. Das wurde schon so oft durchgekaut und endet meistens damit, daß "gestritten" wird wer denn nun das richtige Karate macht und wer nicht.
Die Beweggründe für die Spaltung des Karate in Deutschland sind so vielfälltig. Sei es das Geld,die Autoritätsfrage oder was auch immer. Ich denke im DKV oder DJKB wird gleichermaßen "gutes" sowie auch "schlechtes" Karate betrieben. In beiden Verbänden wird auch das so viel verschmähte
Sportkarate betrieben, denn im DJKB sowie im DKV werden Meisterschaften abgehalten, auf nationaler, wie auf internationaler Ebene. Das Wort Traditionelles Karate läßt sich halt gut verkaufen. Wichtig ist das man es im eigenen Dojo praktiziert unabhängig vom Verband dem man angehört.
Gruß
Hans-Jürgen

Goshinsatori
14-03-2002, 07:19
Hi,

was da abgeht ist nur Verbandsmeierei. Das braucht doch niemand. Ich sehe in einem solchen Verband sowieso keinen Sinn, denn letztlich geht es nur um Geld und Kompetenz.

Wichtig ist doch der Sinn der Kampfkunst, nicht der Sinn eines Verbandes....

Sebastian
14-03-2002, 14:34
klar, aber finde mal einen guten Sensei, der dich trainiert und in keinem Verband ist :D

Goshinsatori
14-03-2002, 20:58
Hi,

damit hab ich kein Problem. Wer suchet, der findet:D

Sebastian
14-03-2002, 21:08
interessant :)

D.h., du bist in keinem Verband? Wer trainiert dich? Oder trainierst du dich selbst? :D

Goshinsatori
14-03-2002, 21:12
Hi,

also ich gehe auf diverse Lehrgänge von z.B. Heinz Köhnen Soke.
siehe unter http://www.daigaku.de

Er ist ein hervoragender Lehrer. Ein Lehrgang bei ihm und du hast Monate lang beschäftigung das ganze zu verarbeiten.

Alles weitere kannst du auf unserer HP lesen.

http://www.goshin-kan.com

WuDao
15-03-2002, 00:15
Hi,

kenne Soke Heinz Köhen jetzt fast 20 Jahre und arbeite nahezu die gleiche Zeit mit ihm zusammen.

Kann daher die Aussagen von Goshinsatori nicht nur bestätigen sondern muss heir einfach mal sagen, dass er meiner Meinung nach m a s s l o s untertrieben hat.

Soke Heinz Köhnen ist eine der sehr seltenen Koryphäen innerhalb der asiatischen Kampfkünste.
Ein bedeutender Lehrer und grossartiger Mensch.

Goshinsatori
15-03-2002, 06:15
HI Wu Dao,

es stimmt völlig was du sagst. Aber vielleicht gibt es ja einige Leute im Board, die sich selbst mal überzeugen wollen.

Jedenfalls gibt es bei H.Köhnen Soke keine Verbandsmeierei und damit hat man Frei-Räume für das Wesentliche.

K A M P F K U N S T

Das vergessen heute leider viele Verbände.:(

Sebastian
15-03-2002, 12:55
wenn ich die Zeit finde besuche ich gerne mal einen Lehrgang von ihm, allerdings hoffe ich, dass mein Verbandsaufnäher auf dem Gi nix ausmacht :D

WuDao
15-03-2002, 13:08
Hi KarateKid,

>>> wenn ich die Zeit finde besuche ich gerne mal einen Lehrgang von ihm, <<<

Nimm dir die Zeit, es lohnt sich.
Falls du definitiv an Terminen interessiert bist, schick mir eine kurze PN.


>>> allerdings hoffe ich, dass mein Verbandsaufnäher auf dem Gi nix ausmacht <<<

Ein Verbandsaufnäher macht nicht den Menschen aus.

kujiro
07-04-2002, 00:23
Hi Karate-Kid

Verbandsaufnäher kannst Du soviele auf Deinem Gi haben wie Du willst, das macht Köhnen Sensei bestimmt nichts aus, auf derartige Dinge achtet er nicht.
Leute, die offen sind und etwas lernen wollen, sind ihm immer willkommen. Aber Achtung, du wirst einige Dinge erfahren, die Dir bisher noch niemand gezeigt hat.

Im Übrigen gibt es mehr als 2 Shotokanverbände in Deutschland

DKV, JKA, DTKV, SKI, Deutsch-traditioneller Shotokan Karate Verband usw., Mir fallen nicht alle Namen ein, es müssten aber fast über 10 Stück sein.

Die Frage warum, ja, die stelle ich mir auch

tede
07-04-2002, 11:45
Hi,

äh... wieso zwei Verbände? Ohne Nachzuschlagen fallen mir folgende Verbände ein, in denen Shotokan geübt wird:

DKV
JKA (bzw. DJKB - ich mein den Ochi Verband)
DTKF
SKID
BSK (die bestreiten zwar ein Verband zu sein - aber erklähr mir mal einer den Unterschied)
SKVD
FSKVD
SKV
Fudokan Deutschland (da bin ich mir auch nicht sicher ob die als Verband agieren)
Verband asiatischer Kampfkünste e.V.
Budo-Verband
BAE

ich weiss noch, als ich vor 6 Jahren nach Bankfurt zog, hab ich an die 20 Verbände wg. Dojoadressen angschrieben. Ich würde wetten, dass wenn man sucht auf irgendwas deutlich über 50 Verbände in Deutschland kommt. Aber was solls? Wenn man nicht gerade Wettkampf machen will - und dann kommen - so man es ernst meint - in der Tat nur die international agierenden Verbände wie DKV, DJKB, oder SKID in Frage - ist die Verbandsfrage doch recht uninteressant. Schulen und Lehrer sind wichtig. Hat meine einen guten Lehrer gefunden - wird man halt auch noch Mitglied in dem Verband in dem dieser ist und gut ist. Die paar Euro tun nicht weh - wenn's mehr als ein paar Euro sind - taugt der Verband nicht (und ob ein Lehrer was taugt, der einem Abzockerverband unterstützt ist dann auch zu hinterfragen). Und ansonsten kann man (meiner unbescheidenen Meinung nach) die Verbandsfrage komplett vergessen.

Grüße,
tede

kujiro
07-04-2002, 12:03
Im Prinzip richtig, aber es ist nicht ausschlaggebend, ob es "nur ein paar Euro" kostet. Man kann dies nicht pauschalieren, es gibt auch Verbände, die nicht mit öffentlichen Mitteln gefördert werden und sich aus eigenen Mitteln finanzieren müssen und vielleicht deshalb etwas "teuerer" sind, doch auch hier findet man sehr gute, wenn nicht sogar bessere Möglichkeiten.

Der Name, die Anbindung und die Lehrer mit großen Namen sagen nicht viel aus. Wo z.B. Geld gemacht wird ist u.a. die IMAF, eine sogenannte kaiserliche Stiftung, die keine ist. Dort wird auch Shotokan betrieben. Es würde hier zu weit führen.
Es gibt auch Verbände in Japan, die mal eben zwischen 3000 und 30.000 Dollar Registrierungsgbühren und Anerkennungsgebühren nehmen, die werden auch gezahlt.

Schau mal beim Aikido, wie dort die Preise sind.

Der Preis ist nicht ausschlaggebend. Die Frage ist, was unterscheidet die einzelnen Shotokanrichtungen voneinander, ist es das Geld, die Lehrer oder macht jeder ein anderes Shotokankarate, grins.

Kaishaku
10-04-2002, 09:43
NUR 2 Verbände?Und das in Deutschland?Da haben die Leute und wir alle ein wansinns Glück!Mit Shotokan,meine ich.

wankan
10-04-2002, 11:38
Hi,
natürlich gibt es noch mehr Verbände z.B. DTKV, S.K.I.D. SKD, nur DKV und DJKB sind halt die beiden namhaftesten.
Gruß
Hans-Jürgen

Jim-Bob
10-04-2002, 13:56
Hallo Ihr,
Ochi war damals einer der Bundestrainer im DKV.
Es gab dort unterschiedliche Auffassungen, was "sein" Karate und "seine" Art zu unterrichten betraf (Insider erinnern sich vielleicht an seine "Protestglatze")
Aus meiner Sicht gab es im DKV damals eben durch die verschiedenen Bundestrainer (Ochi, Karamitsos, Dietl, Mohr,...) unterschiedlichste Auslegungen des Karate, was für viele Karateka, auch für mich, sehr irritierend war.
Auf der Suche nach "einem Karate" und "einer Linie" ist dann die Idee geboren, einen Verband zu gründen, dem Ochi vorsteht und in dem man das Karate lernt, wie Ochi es repräsentiert.
Für manche war es ein Schritt in Richtung "Back to the roots", auch wenn diese "roots" nur bis zur JKA der 70er reichten, es war immerhin mehr Tradition, als man es an vielen Stellen des DKV-Mainstream kennenlernte.
(Mainstream soll hier nur die "Mehrheit der Karatelernenden" bedeuten und ist nicht negativ gemeint).
Desweiteren gab es genug Karate-Lernende, die einfach Ochi als Lehrer und Mensch mochten/mögen, und ihm deshalb gefolgt sind.
That's all....