Vollständige Version anzeigen : Taiji Problem: Ungeduld
Hallo zusammen
Ich mache jetzt seit einem Jahr Kung Fu in China. Vor ein paar Monaten hab ich jetzt mit einer Taiji Form angefangen... Und merke einfach, dass ich so ungeduldig bin wenn ich meine Taiji Form übern soll.
Ich würde echt gerne ruhig sein dabei und es geniessen, um halt auch meine Gesundheit durch Taiji zu fördern.. Nur ist es bisweilen eher so, dass ich mich meistens dazu zwingen muss die Form zu machen. Ich weiss von ein paar Mitschülern, dass sie das gleiche Problem haben, andere widerum machen ausschliesslich Taiji und mochten es von Anfang an. Also hab ich keine Person gefunden, die zuerst zu ungeduldig dafür war aber es gelernt hat zu geniessen.
Hat jemand von euch dazu Erfahrungen gemacht? Kann mir jemand einen Rat geben? Ich denke nämlich, dass es wirklich einen Sinn gibt neben den äusseren Stilen die inneren nicht zu vernachlässigen um einen Ausgleich zu finden aber es gelingt mir nicht.. Ich hab auch es mit Qigong über ein halbes Jahr lang versucht aber auch da hab ich Probleme. Ich meditiere täglich eine Stunde - wobei ich davon bis zu 40 Minuten geniesse, aber die letzten 20 Minuten sind auch da ein Zerren an meiner Geduld daher kann ich mich ab dann nicht mehr konzentrieren.
Kamenraida
22-06-2013, 12:36
Hi Misa,
es klingt ein wenig so, als wenn für dich die Taichi-Form nur eine langsam ausgeführte Kung-Fu-Form ist - für die Gesundheit halt.
Das würde mich auch nicht zufriedenstellen.
Dein Taichi-Lehrer sollte dir vermitten, worauf es in der Form ankommt und welche innere Körperarbeit du während der Form leisten musst. Dann sollte es erstens deutlich anstrengender und bestimmt auch weniger langweilig werden. Das Taichi würde dann auch dein Kungfu deutlich verbessern
Es kann aber auch gut sein, dass deine (chinesischen) Kungfu-/Wushu-Lehrer eigentlich keine Ahnung von Taichi haben. Ist in China leider oft so ;-) Ohne fundierte Anweisung ist Taichi meiner Meinung nach Zeitverschwendung. Also: Entweder guten Lehrer suchen oder bleiben lassen.
Hallo Misa,
ich empfinde es ähnlich wie du. Durch eine Anmeldung beim Ju Jutsu Verein,
bin ich zum Tai Chi gekommen, da es im Vertrag mit dabei ist und einmal Wöchentlich stattfindet.
Ich finde es langweilig und es macht mir absolut keinen Spaß. Das mit der Ungeduld kenne ich auch. Ich möchte immer um mich treten oder etwas schnelles, kraftintensives tun, statt der Übungen.
Die stehende Säule zu Anfang finde ich schrecklich. Es ist nur eine viertel Stunde. Aber die ist echt lang.
Aber da ich wirklich Interesse daran habe, möchte ich irgendwie weiter machen, auch wenn ich jetzt ein paar mal geschwänzt habe und zum anderen Training gegangen bin.
Ich wollte mit Tai Chi innere Ruhe und Ausgeglichenheit erreichen sowie Ruhe in meiner KK.
Ich denke nicht, dass es am Trainer liegt, sondern an einem selbst. Wenn ich mich besser darauf einlassen könnte, wäre es sicher auch angenehmer zu trainieren und die Formen zu laufen. Ich glaube auch nicht unbedingt an den philosophischen Hintergrund. Bzw. fällt es mir schwer das mit einzubeziehen.
Meridiane die im Körper verlaufen und den Dantian. u.s.w.
Ich mache übrigens Zen-Tai Chi.
Zudem habe ich mir ein Qi Gong Buch zugelegt. Astrid hinterthürs fliegender Kranich Qi Gong. Hat mir bisher auch nicht sonderlich geholfen, obwohl es ein sehr gutes Buch sein soll. Das alles hat mich irgendwie noch nicht erreicht.
Aber ich denke gerade so was braucht auch seine Zeit und das mit dem durchhalten scheint ja bei dir kein Problem zu sein. Von daher denke ich dass es bei dir sicher irgendwann besser wird. Hat mein Tai Chi Lehrer zumindest am Anfang angedeutet. Irgendwann laufen die Bewegungen vom Dantian gesteuert von alleine. Na ja. Ich jedenfalls bin davon noch weit entfernt.
carstenm
22-06-2013, 16:08
Ich glaube auch nicht unbedingt an den philosophischen Hintergrund.Aber ist denn das nicht eigentlich genau das, was man da übt und woran man da arbeitet?
Wenn ich mir vorstelle, ich würde einfach nur die äußeren Bewegungen immer wiederholen, dann fände ich das wohl auch langweilig.
Wie wäre es, wenn Du einfach mal auf Deinen Körper und Geist hörst, und die letzten 20 Minuten einfach sein lässt ? Wenn sich das 40 Minuten ok und dann nicht mehr anfühlt, könnte das auch schlicht einen Grund haben. Die wenigsten Dinge im Leben haben sinnvolle Längen in ganzen Stunden, oder halbstündigen Intervallen, die man penibel einhalten müsste. Auf Deine Intuition hören lernen Du musst, junger Padawan.
Odysseus22
22-06-2013, 17:02
Ich würde echt gerne ruhig sein dabei und es geniessen, um halt auch meine Gesundheit durch Taiji zu fördern.. Nur ist es bisweilen eher so, dass ich mich meistens dazu zwingen muss die Form zu machen. Ich weiss von ein paar Mitschülern, dass sie das gleiche Problem haben, andere widerum machen ausschliesslich Taiji und mochten es von Anfang an. Also hab ich keine Person gefunden, die zuerst zu ungeduldig dafür war aber es gelernt hat zu geniessen.
Hat jemand von euch dazu Erfahrungen gemacht? Kann mir jemand einen Rat geben? Ich denke nämlich, dass es wirklich einen Sinn gibt neben den äusseren Stilen die inneren nicht zu vernachlässigen um einen Ausgleich zu finden aber es gelingt mir nicht.. Ich hab auch es mit Qigong über ein halbes Jahr lang versucht aber auch da hab ich Probleme. Ich meditiere täglich eine Stunde - wobei ich davon bis zu 40 Minuten geniesse, aber die letzten 20 Minuten sind auch da ein Zerren an meiner Geduld daher kann ich mich ab dann nicht mehr konzentrieren.
Du hast doch dein Problem erkannt, du bist zu ungeduldig. Irgendwie machst du dir selbst zuviel Druck, weil du dir denkst, dass du Tai Chi machen mußt.
So wie die Leute, die am Wochenende unbedingt feiern müssen, obwohl sie dabei keinen echten Spaß empfinden, sondern vielleicht mit Sport oder Erholung zufriedener wären. Der einzige, der dich dazu zwingt, bist du selber. Wenn es dir jetzt zu langweilig ist, dann konzentrier dich eben mehr auf deine äußeren Stile, oder trainiere nur ein bißchen oder überhaupt erst in ein paar Jahren, wenn du älter und ruhiger geworden bist.
Aber ist denn das nicht eigentlich genau das, was man da übt und woran man da arbeitet?
Wenn ich mir vorstelle, ich würde einfach nur die äußeren Bewegungen immer wiederholen, dann fände ich das wohl auch langweilig.
Es fällt mir schwer das einzubeziehen. Ich versuche irgendwie durch Tai Chi da ran zu kommen. So wie ein Wissenschaftler erst mal einen Beweis will.
Was ich noch nicht verstanden habe: wenn Du es langweilig findest, warum machst Du es dann?
Was ich noch nicht verstanden habe: wenn Du es langweilig findest, warum machst Du es dann?
Ich will besser in Kung Fu und Tae Kwon Do
werden und meine Birne frei kriegen. Ich hätte gerne mehr Ruhe wenn ich Vollkontakt Freikampf mache und will nicht immer so rum hibbeln und vor Aufregung Fehler machen ohne Ende. Das Problem bei mir ist nur es interessiert mich und es hört sich bei anderen immer so überaus gut an, nur ist es echt langweilig, irgendwie zu langsam und ich komme wegen meiner Einstellung nicht gut an den Backround ran.
Ki, Dantian spüren und so was. Zudem beneide ich Leute die es können und will es für mich auch so nutzen können.
Hat jemand von euch dazu Erfahrungen gemacht? Kann mir jemand einen Rat geben? Ich denke nämlich, dass es wirklich einen Sinn gibt neben den äusseren Stilen die inneren nicht zu vernachlässigen um einen Ausgleich zu finden aber es gelingt mir nicht.. Ich hab auch es mit Qigong über ein halbes Jahr lang versucht aber auch da hab ich Probleme. Ich meditiere täglich eine Stunde - wobei ich davon bis zu 40 Minuten geniesse, aber die letzten 20 Minuten sind auch da ein Zerren an meiner Geduld daher kann ich mich ab dann nicht mehr konzentrieren.
Also mir ist es früher eher schwer gefallen, 40min still zu sitzen, als mich mit 40 min aufmerksamer Körperarbeit zu beschäftigen.
Im Gegenteil hat mir das letztere das erstere erst ermöglicht.
Du kannst 40 min angenehm sitzen und weitere 20 min Ungeduld ertragen?
Nur in der Gruppe, oder auch für Dich allein?
Schon mal versucht, 20min zu sitzen und aus der entstandenen Ruhe heraus die Form zu laufen?
Wer hat übrigens gesagt, dass das ein Genuss sein soll?
Odysseus22
22-06-2013, 20:43
Also mir ist es früher eher schwer gefallen, 40min still zu sitzen, als mich mit 40 min aufmerksamer Körperarbeit zu beschäftigen.
Im Gegenteil hat mir das letztere das erstere erst ermöglicht.
Du kannst 40 min angenehm sitzen und weitere 20 min Ungeduld ertragen?
Nur in der Gruppe, oder auch für Dich allein?
Schon mal versucht, 20min zu sitzen und aus der entstandenen Ruhe heraus die Form zu laufen?
Wer hat übrigens gesagt, dass das ein Genuss sein soll?
Ich seh das auch so, vor allem erschließt sich mir der zusätzliche Nutzen des langen Rumsitzens nicht- im Vergleich dazu sind Formen, Einzel- und Partnerübungen, mal langsam, mal schnell, mal weich, mal hart meiner Meinung nach viel sinnvoller.
Snakesqueezer
22-06-2013, 21:25
Auf Deine Intuition hören lernen Du musst, junger Padawan.
So isses...
Ansonsten ist das ein Thema für Deinen Lehrer, dass er mit Dir erörtern sollte, schließlich sollte er sich was mit den "Aufgaben" für Dich was gedacht haben...
Ich möchte immer um mich treten oder etwas schnelles, kraftintensives tun, statt der Übungen.
Vielleicht ist dieses Auspowern dann auch genau das, was Du brauchst?
Die stehende Säule zu Anfang finde ich schrecklich. Es ist nur eine viertel Stunde. Aber die ist echt lang.
Dann stehst Du da nur sinnlos rum. Das Stehen ist eigentlich ein Hilfsmittel, um wichtige Dinge zu üben. Wenn man die übt, ist man ordentlich beschäftigt und hat keine Langeweile. Wenn man bloß rumsteht... verschwendet man Zeit.
Ich wollte mit Tai Chi innere Ruhe und Ausgeglichenheit erreichen sowie Ruhe in meiner KK.
Man kann innere Ruhe und Ausgeglichenheit nicht erreichen, indem man sich zum Stillsitzen, Stillstehen, Langweilen zwingt.
Ich denke nicht, dass es am Trainer liegt, sondern an einem selbst. Wenn ich mich besser darauf einlassen könnte, wäre es sicher auch angenehmer zu trainieren und die Formen zu laufen.
Das glaube ich nicht. Man kann jahrzehntelang die äußere "Choreographie" eines TJQ-Trainings nachahmen, mit Standübungen, Formen, und so weiter, und trotzdem NICHTS erreichen und NIE erfahren, worüber in den Foren und Büchern dauernd geschwatzt wird.
Oder man findet jemanden, der einem zeigt, was da eigentlich gemacht werden soll. Dann ist es aber mit der Langeweile schnell vorbei. Dann verzweifelt man eher daran, daß es soviel zu üben und zu verändern gibt, und man im Alltag einfach nie soviel üben kann, wie man eigentlich müßte.
Ich glaube auch nicht unbedingt an den philosophischen Hintergrund. Bzw. fällt es mir schwer das mit einzubeziehen.
Meridiane die im Körper verlaufen und den Dantian. u.s.w.
Der philosophische Hintergrund und Glauben sind dafür unwichtig. Ein guter Lehrer kann die Arbeit mit den Zentren, Yin/Yang, usw. tagelang
anleiten, ohne diese Begriffe jemals zu erwähnen. Es geht bei der "Philosophie" ausschließlich um Deinen Körper und um ein paar ziemlich durchgeknallte Sachen, die Dein Gehirn mit Deiner Wahrnehmung, anderer Leute Wahrnehmung und Deinem Verhalten unter Streß macht, wenn es entsprechend trainiert wird.
Dafür braucht man die "Philosophie" nicht und auch nicht den Glauben daran sondern jemanden, mit dem man über lange Zeit einen gut zusammengestellten Satz von Übungen macht, und zwar richtig macht. Der Unterschied zwischen richtig und falsch kann dabei ziemlich gut versteckt sein und liegt entsprechend dem eigenen Trainingsstand auch immer mal woanders.
(Echtes) TJQ ist extrem hochentwickeltes Kraft- und Kontrolltraining für Muskeln, die man als normaler Mensch nur rudimentär benutzt und bewußt eigentlich gar nicht ansteuern kann. Deshalb sind die Formen und Übungen ein wenig seltsam und gegenüber den echten im Kampf verwendeten Bewegungen stark verändert. Sie sind beispielsweise in allen Gelenkwinkeln stark vergrößert. Mit gutem Trainingsfortschritt sollten diese Bewegungen dann kleiner und natürlicher werden. Aber erstmal muß man einen Zugang zu Muskeln und Bewegungspfaden finden, zu denen man bisher keinen Zugang hat. Und diese Muskeln müssen überhaupt erstmal die Kraft entwickeln, um mit den neuen Aufgaben fertig zu werden.
(Echtes) TJQ ist auch ein ziemlich effektives und hinterfotziges Lernmodell, um Menschen beizubringen, wie sie die Skelettstruktur, muskuläre Verspannungen und andere mechanische Eigenarten eines anderen Menschen beim Kontakt mit dessen Körper intuitiv erfassen und kaputtmachen.
Das kann man alles nur von Leuten lernen, die das selber gründlich durchhaben, und zwar NUR mit Körperkontakt, Schweiß und Schmerz. Geduld braucht man zwar auch, aber sicher nicht während des angeleiteten Trainings. Da sollte man bis über beide Ohren beschäftigt sein.
Die Meridiane müssen Dich erst interessieren, wenn Du sie spürst.
Das Dantien meldet sich bei richtigem Taijiquan relativ frühzeitig von ganz alleine. Es dauert zwar, bis man was damit anfangen kann, oder bis es sich auch nur einigermaßen regelmäßig und vorhersagbar aktivieren läßt - aber da gibt es nichts zu glauben oder zu philosphieren.
Man hat beispielsweise einen guten Tag, wo in der Form tatsächlich mal alles, was man bis dato aufbekommen hat, so einigermaßen klappt, und auf einmal "rumpelt" oder "verkrampft" beim Richtungswechsel was im Bauch. Dann spürt man da tief drin auf einmal sowas wie Muskeln, wo eigentlich anatomisch keine Muskeln sein können (mal den Darm beiseite gelassen...).
Diese "Muskeln" "verknoten" sich während des Richtungswechsels zu einem Ball, ziehen an "Strippen", die man plötzlich kreuz und quer durch den Körper spürt, und dann rollt und springt dieser Ball, während man sich bewegt, synchron zum ganzen Körper und macht, daß die Bewegungen irgendwie ganz anders sind und viel mehr Wucht haben.
Das ist das Dantien im Taijiquan.
Kein Glaubensdingens, keine Metapher und keine Philosophie sondern eine ziemlich seltsame aber ganz reale Sache, die der Körper einfach tut, wenn er richtig trainiert wurde, und die sich eben anfühlt, als wäre da ein ballförmiger Motor mit echt viel Power drin, der mit auf verschiedene Arten mit dem Rest des Körpers und der emotionalen Verfassung verbunden ist.
Bis das das erste Mal passiert, kann es bei einem notorisch verspannten Problemfall wie mir ein paar Monate dauern. Aber wenn man korrekt angeleitet wird, passiert das nicht erst nach den legendären 10 Jahren (nach denen in der KK-Branche ja irgendwie alles auf wundersame Weise da sein soll, was vorher nie auch nur ansatzweise geübt wurde) sondern ziemlich schnell und noch ganz am Anfang. Kontrolle und Benutzbarkeit im Kampf sind aber nochmal eine andere Geschichte, um das nochmal zu wiederholen. :o
Aber worauf ich hinaus will: Diese Dinge sind im TJQ keine "philosophischen" oder "spirituellen" Geisteskonstrukte sondern sehr konkrete körperliche Erfahrungen. Und sie entstehen nicht, indem man an irgendwas glaubt oder mit der gewohnten und ein Leben lang erlernten Bewegungsmechanik irgendwelche Sachen nachahmt, sondern indem man ganz bestimmte Bewegungen in einer ganz bestimmten Körperhaltung auf eine ganz bestimmte Weise ausführt. Und weder die Körperhaltung noch die Bewegungsweise sind allgemein bekannt oder intuitiv verständlich. Man braucht KOMPETENTE Anleitung.
Die ist leider sehr viel seltener als Angebote für "Taichi"-Kurse.
Ich mache übrigens Zen-Tai Chi.
Das existiert nicht. Meinst Du Chen-Taijiquan?
Eine Kombination von Zen und Taichi ist Blödsinn und würde darauf hinweisen, daß da ein Scharlatan, der selbst zu faul war, Taijiquan zu lernen, (richtig böse Zungen würden sagen: ein Betrüger) irgendeinen Mist verkauft, den er sich mal so zusammenphantasiert hat, um auch mal toll zu sein.
Zudem habe ich mir ein Qi Gong Buch zugelegt. Astrid hinterthürs fliegender Kranich Qi Gong. Hat mir bisher auch nicht sonderlich geholfen, obwohl es ein sehr gutes Buch sein soll. Das alles hat mich irgendwie noch nicht erreicht.
Für die meisten Menschen ist es wahrscheinlich besser, wenn sie Qi-Gong in einer Übungsgruppe mit gutem Lehrer machen. Bücher sind eher für Leute geeignet, die schon entsprechende Bewegungserfahrung gesammelt haben.
Ich hätte gerne mehr Ruhe wenn ich Vollkontakt Freikampf mache und will nicht immer so rum hibbeln und vor Aufregung Fehler machen ohne Ende.
Dann mußt Du mehr Vollkontakt-Drills und Freikampf machen. Standübungen und Formen im TJQ bringen da gar nichts. Dafür sind sie auch nicht da.
Oder man setzt sich einfach mal mit dem GEFÜHL auseinander, "hibbelig" zu sein. Ich wäre nicht hibbelig bei der Idee, jemanden ohne Not mit meiner damaligen Kraft durch den Ring zu prügeln, ich würde es nicht tun. Hibbelig sein heisst, entweder will man nicht was man selbst da tut, oder nicht was der andere tun könnte wo man keine Antwort hat die einem reicht. Ich akzeptiere das Gefühl dann, und mache nichts solange ich kein gutes Gefühl bekomme. Ich hatte aber auch zwei "Sparringsmodi", einen wo ich übe, aber nicht ernst, und einen ernsten, wo etwas in mir die Kontrolle übernimmt auf das ich quasi keinen Einfluss habe damit der Autopilot auch im Kampf klappt. Da schlägt es dann aber auch voll ein, beim Partner, und der blutet dann schon mal ein bischen mehr aus dem Mund als ich möchte. Deshalb sparre ich so nie. Man kann sich auch schlicht überfordern mit "viel Sparring", emotional. Vielleicht passen einem die Rahmenbedingungen nicht, weil der "Partner" keiner ist, sondern zu oft voll reingekloppt hat, egal was man gesagt hat. Vielleicht möchte man aber auch nicht selbst voll reinkloppen, "will" das aber immer. Möglichkeiten gibt es viele, und einfach trotzdem machen ist nicht unbedingt gesund für einen, emotional gesehen. Was man aber lernen kann ist, besser dosieren, bessere Absprachen, Fehler machen weil man nicht voll durchzieht = auch egal, und so weiter. Meditieren kann da durchaus dafür sorgen, dass sich diese Gefühle, welche das in dem einzelnen Menschen konkret auch immer sein mögen, miteinander zu einer Lösung wuseln.
KlingonJake
23-06-2013, 03:43
Dann mußt Du mehr Vollkontakt-Drills und Freikampf machen. Standübungen und Formen im TJQ bringen da gar nichts. Dafür sind sie auch nicht da.
ich kann dem aus ganz eigener Erfahrung nur widersprechen.
Sicher dauert es ne Weile (wie eigentlich alles), aber durcj das TaiJi und QiGong, sowie Meditation sollten wir in der Regel ruhiger werden.
Dazu bedarf es dann aber auch einer gewissen Form des Uebens (bezieht sich hier sowohl auf Freikampf, wie auch Meditation).
Generell kann ich noch sagen, dass beim Stehen und auch Sitzen soooviel passiert, dessen wir uns aber erstmal gar nicht bewusst sind, dass das tatsaechlich irgendwann alles andere als langweilig wird...
Und anschliessend meine Form machen find ich echt eine gute Idee :-) Ich denke das werde ich sicher ausprobieren.
Und die Frage, weshalb ich 60 Minuten und nicht nur 40 meditieren ist, weil wir es in der Klasse tun, und uns dann nicht einfach verdrücken sollten und womöglich die anderen dabei stören. Ausserdem hat sich meine "Wohlfühlzeit" durch diese strickten 60 Minuten auch sehr verbessert. Anfangs war die Konzentration schon nach 15 Minuten verlohren. Ausserdem konnte ich früher gar nicht solange in der Position sitzen ohne Schmerzen zu haben oder einen eingeschlafenen Fuss. Durch diese Verbesserung habe ich durchaus den Sinn dahinter verstanden, die Stunde einfach durchzuziehen. Ich denke mit der Zeit wird sich sicher auch eine Stunde irgendwann gut anfühlen.
Naja, und das mit der Lehrerkompetenz ist halt so eine Sache. Mein Meister kann sicherlich jedes noch so kleine Detail korrigieren und hat schon öfters mit uns über Taiji geredet. Doch er hat bei so vielen Schülern nicht dauernd Zeit, sich mit jedem einzelnen zu beschäftigen. Mein Coach hat halt auch viele Schüler, und jeder lernt eine andere Form. Das heisst er kann auch nicht die ganze Zeit neben einem stehen und korrigieren. Ausserdem muss er ja mehr als nur eine Form von mir täglich korrigieren. Solange ich mit dem Lehrer arbeite langweile ich mich auch nicht - jedoch geht es da ja auch nur um das äusserliche. Doch sollte Taiji doch eigendlich eine Meditation in Bewegung sein. Und das ist wohl das Problem. Ich denke nicht, dass auch ein perfekter Lehrer einem da so genau helfen kann. Mit der Meditation hab ich auch nur Anleitung bekommen, wie die Körperhaltung aussehen soll, das die Zunge nach hinten geklappt sein soll und ich mich auf den Atem fokussieren soll um mit der Zeit den kleinen Kreislauf wahrnehmen zu können. Ab da an hab ich einfach ausprobiert und meiner Erfahrung nach, hätte es auch nichts gegeben, dass man den Anweisungen hätte beifügen sollen, da man was es da zu fühlen gibt nicht richtig erklähren kann sondern erleben muss.
Und am Taiji will ich einfach dran bleiben, aus dem selben Grund weshalb ich an der Meditation weiterarbeite - weil ich vielleicht anfangs noch nicht den Sinn dahinter erkennen kann, doch ich darauf Vertraue, dass so viele die es vor mir erlernt haben und die positiven gesundheitlichen und mentalen Einflüsse erlebt haben, Beweiss genug sind, dass sich die Mühe lohnt.
Ich mach erst seit nem Jahr Tai Chi und lese in diesem Unterforum. Bei dem Niveau, auf dem hier von einigen Erfahrung weitergegeben wird, hatte ich nie den Eindruck, ich könnte was beitragen.
Bei "Ungeduld" kann ich gut mitreden...
TJQ hat mich anfangs VERRÜCKT gemacht. Ich bin sehr unruhig und nervös und fand TJQ und Sitzen hauptsächlich langweilig. Als ich dann bisschen mehr begriffen hatte fand ichs anstrengend und langweilig.
Das Stehen fand ich anfangs nur ANSTRENGEND.
Inzwischen finde ich alles nicht mehr langweilig, weil ich so sehr damit beschäftigt bin, zu spüren, wie ich stehe, wo ich verkrampft bin und das zu lockern. Immer wieder, weil mein Geist ständig abschweift und mein Körper sich dann wieder verspannt, die Mitte verliert, die Form mechanisch läuft.
Inzwischen sind die Schultern nicht mehr ganz so verspannt, und mir fällt neuerdings auf, wieviele Muskeln ich ständig in meinem Gesicht anspanne.
Beim Laufen der Form: das im Fluss bleiben... das finde ich auch so schwer. Ist ja nicht Technik-stop-Technik-stop, sondern fließen. Jo, das wär schön, wenns fließen würd X)
Und Gleichgewicht, oh je.
Will sagen, hat gar nicht so lang gedauert, bis sich mir reichlich erschlossen hat, womit ich meine Unruhe und Ungeduld beschäftigen kann.
Ich vermute, für jemanden, der Kung fu macht gibts andere Baustellen. Gleichgewicht und Ausdauer und Kraft werden keine Problem sein, denk ich.
Ich erzähl bloß, wie's mir geht, weil ich ja auch ziemlich neu dabei bin und inzwischen ganz andere, viel spannendere Problem habe als Unruhe.
Für mich geht es immer mehr darum, wahrzunehmen wie sich mein Körper anfühlt, und was darin/damit geschieht, wenn ich übe. Da ist die Langsamkeit sehr hilfreich.
.
Hier ein Artikel aus China zu dem Thema:
Die Tai Chi-Ecke: Über Ausdauer sprechen (http://taichi-ecke.blogspot.de/2012/04/uber-ausdauer-sprechen.html)
Gruß und viel Spaß
Martin
Wer irgendeine Art von Kunst betreibt und Ungeduld nicht kennt btreibt keine Kunst.
Meine Erfahrung
Ahoi
Odysseus22
23-06-2013, 13:20
ich kann dem aus ganz eigener Erfahrung nur widersprechen.
Sicher dauert es ne Weile (wie eigentlich alles), aber durcj das TaiJi und QiGong, sowie Meditation sollten wir in der Regel ruhiger werden.
Dazu bedarf es dann aber auch einer gewissen Form des Uebens (bezieht sich hier sowohl auf Freikampf, wie auch Meditation).
+1
Zum Thema: vielleicht lernst du auch zu viele Formen auf einmal, frag mal deinen Lehrer, ob es nicht besser wäre, wenn du dich nur auf z.B. 2 verschiedene Stile konzentrierst. Ich weiß schon, dass die wahrscheinlich einen fixen Plan haben, aber wenn der Lehrer ohnehin mehrere Stile unterrichtet, sollte das doch möglich sein. Wenn man bedenkt, dass manche Leute jahrzehntelang nur einen Stil lernen, um darin wirklich top zu werden....
Dann mußt Du mehr Vollkontakt-Drills und Freikampf machen. Standübungen und Formen im TJQ bringen da gar nichts. Dafür sind sie auch nicht da.
Völlig richtig ! :halbyeaha
Je öfter man Sparring bzw. Freikampf betreibt desto routinierter und gelassener wird man mit der Zeit.
Gruss
+1
Zum Thema: vielleicht lernst du auch zu viele Formen auf einmal, frag mal deinen Lehrer, ob es nicht besser wäre, wenn du dich nur auf z.B. 2 verschiedene Stile konzentrierst. Ich weiß schon, dass die wahrscheinlich einen fixen Plan haben, aber wenn der Lehrer ohnehin mehrere Stile unterrichtet, sollte das doch möglich sein. Wenn man bedenkt, dass manche Leute jahrzehntelang nur einen Stil lernen, um darin wirklich top zu werden....
Da hast du mich wohl missverstanden. Ich lerne nicht so vieles auf einmal. Ich habe im ersten halben Jahr zu den normalen Basic Formen Qigong gemacht. Dann beim zweitem Semester quasi hab ich Qigong aufgehört und anstadtdessen Taiji angefangen. Ich denke nicht dass es zu viele Formen sind... Ich kam letzten Sommer hier an, haben eben 7h Training täglich und kenne jetzt insgesammt 6 Formen (3 Basic Formen, 2 Waffenformen wovon eine noch nicht fertig ist, und bevor ich die zweite Waffenform angefangen hab, hab ich die Taiji Form beendet). Auf fast ein ganzes Jahr gerechnet ist das nicht so viel find ich... Die meisten Schüler hier springen viel schneller als ich von einer Form zur nächsten. Natürlich ist der Fokus jeweils bei der neusten Form aber die anderen Repetiert man halt. Und da ich am Morgen kein Qigong mehr mache hab ich dann halt jeweils eine Stunde Zeit für mich selbst Taiji zu machen.
Taiji Taiji, also nicht Taiji Tanzvorführung, ist aber relativ kontra zu den ganzen Langfaust Sachen. Ich denke da sollte man sich ziemlich festlegen.
Hab mal jemand sagen hören: Wenn du wissen willst wie Brot schmeckt, iss keinen Burger. Ist zwar auch Brot dran, bleibt aber´n Burger.
Odysseus22
23-06-2013, 21:45
Ich denke nicht dass es zu viele Formen sind... Ich kam letzten Sommer hier an, haben eben 7h Training täglich und kenne jetzt insgesammt 6 Formen (3 Basic Formen, 2 Waffenformen wovon eine noch nicht fertig ist, und bevor ich die zweite Waffenform angefangen hab, hab ich die Taiji Form beendet). Auf fast ein ganzes Jahr gerechnet ist das nicht so viel find ich... Die meisten Schüler hier springen viel schneller als ich von einer Form zur nächsten. Natürlich ist der Fokus jeweils bei der neusten Form aber die anderen Repetiert man halt. Und da ich am Morgen kein Qigong mehr mache hab ich dann halt jeweils eine Stunde Zeit für mich selbst Taiji zu machen.
Jaja, ich weiß schon, dass du umgerechnet auf ein normales Training zuhause auch nicht weniger Zeit mit der einzelnen Form verbringst (wenn Leute zB mehrere Jahre jede Woche 2-4 Stunden üben). Allerdings glaube ich, dass sich Formen und Anwendungen erst setzen müssen, das Gehirn muss die einzelnen Bewegungen verarbeiten (vor allem im Schlaf) und da besteht vielleicht die Gefahr, dass du die Eigenheiten der einzelnen Stile (Shenfa) vermischst. Aber wenn du schon in China bist, willst du natürlich so viel trainieren, wie du kannst, das ist verständlich.
Hallo zusammen
Ich mache jetzt seit einem Jahr Kung Fu in China. Vor ein paar Monaten hab ich jetzt mit einer Taiji Form angefangen... Und merke einfach, dass ich so ungeduldig bin wenn ich meine Taiji Form übern soll.
Ich würde echt gerne ruhig sein dabei und es geniessen, um halt auch meine Gesundheit durch Taiji zu fördern.. Nur ist es bisweilen eher so, dass ich mich meistens dazu zwingen muss die Form zu machen. Ich weiss von ein paar Mitschülern, dass sie das gleiche Problem haben, andere widerum machen ausschliesslich Taiji und mochten es von Anfang an. Also hab ich keine Person gefunden, die zuerst zu ungeduldig dafür war aber es gelernt hat zu geniessen.
Hat jemand von euch dazu Erfahrungen gemacht? Kann mir jemand einen Rat geben? Ich denke nämlich, dass es wirklich einen Sinn gibt neben den äusseren Stilen die inneren nicht zu vernachlässigen um einen Ausgleich zu finden aber es gelingt mir nicht.. Ich hab auch es mit Qigong über ein halbes Jahr lang versucht aber auch da hab ich Probleme. Ich meditiere täglich eine Stunde - wobei ich davon bis zu 40 Minuten geniesse, aber die letzten 20 Minuten sind auch da ein Zerren an meiner Geduld daher kann ich mich ab dann nicht mehr konzentrieren.
Ha! Ich fühle mich nicht mehr Alleine!
Schön dass es dir so geht, wie es mir einmal ging.....zuerst mal waren da 3 Jahre Shaolin und Baji Training.
Irgendwann einmal kam der Meister und meinte, wir Shaolin Jungs müssen alle Taiji Lernen....
Ich weiss noch, wie mir alle Muskeln extrem weh taten....ich war nach einen halben Stunde Taiji super verspannt.
Das war vor 10 jahren.
Ich habe mich doch geändert.....heute liebe ich taiji - keine Muskelverspannungen etc...
Villeicht hilft dir Folgendes: Taiji ist eine innere Kampfkunst. Führe sie mit "lockeren" Muskeln aus. Locker als Gegensatz zu den Shaolin Formen. Setzte nicht Kraft in die Bewegung, sondern lass dich von der Bewegung "sanft" führen.
Also mir half es sehr, die Bewegungen weich mitzumachen. Für mich war es ein totaler Gegensatz zu den äusseren Stilen....und erst nach ein paar Jährchen konnte ich beides Verknüpfen....
Lass dich auf das Experiment ein.....vergiss DEINEN Willen dabei und lass dich vom Taiji leiten....
Das ist so in etwa meine Erfahrung.....
(Neijia <=> Weija) :D
Richard22
24-06-2013, 11:09
Klaus hat das super formuliert.
Die Ungeduld ist einfach ein Ausdruck des inneren Ungleichgewichts. Diese muß man ertragen - oder es einfach sein lassen.
Fechtergruß
Vielleicht ist dieses Auspowern dann auch genau das, was Du brauchst?
Dann stehst Du da nur sinnlos rum. Das Stehen ist eigentlich ein Hilfsmittel, um wichtige Dinge zu üben. Wenn man die übt, ist man ordentlich beschäftigt und hat keine Langeweile. Wenn man bloß rumsteht... verschwendet man Zeit.
Für mich ist es nur rum stehen und ich empfinde auch einen inneren Zwang dabei, sodass ich da irgendwie ausbrechen will um mich zu bewegen oder um mich zu schlagen. Wenn ich mich dann etwas bewege, bin ich enttäuscht, weil ich es nicht durchgehalten habe.
Man kann innere Ruhe und Ausgeglichenheit nicht erreichen, indem man sich zum Stillsitzen, Stillstehen, Langweilen zwingt.
Ich denke schon. Irgendwie. Weil ich meine, dass dann irgendetwas "einsetzt" das dann die wahre Ruhe ist. Sein könnte. Also wie ein Aufgeben von dem Zwang oder ignorieren das man sich langweilt und still stehen muss. Für mich war das bisher immer die Definition davon. Ich stell mir das so vor wie einer Dehnübung im Schneidersitz. Wenn man dann die Füße ran zieht und sich jemand auf deine Oberschenkel stellt, gibst du irgendwann nach und lässt locker, bis die Knie am Boden sind. So ähnlich wollte ich an das Tai Chi heran gehen. Bzw. ist es meine vorstellung davon wie es klappen könnte, da ich noch keine andere habe und ja irgendwie da ran gehen muss.
Das glaube ich nicht. Man kann jahrzehntelang die äußere "Choreographie" eines TJQ-Trainings nachahmen, mit Standübungen, Formen, und so weiter, und trotzdem NICHTS erreichen und NIE erfahren, worüber in den Foren und Büchern dauernd geschwatzt wird.
Oder man findet jemanden, der einem zeigt, was da eigentlich gemacht werden soll. Dann ist es aber mit der Langeweile schnell vorbei. Dann verzweifelt man eher daran, daß es soviel zu üben und zu verändern gibt, und man im Alltag einfach nie soviel üben kann, wie man eigentlich müßte.
Wäre schön wenn das so wäre. Keine Ahnung ob mein Lehrer so ist. Kann ich im Gegensatz zu meinen Meistern überhaupt nicht einschätzen. Vom Äußeren her passt es jedenfalls. :D Rasterlocken und "chilliges Auftreten"
vorhanden. :D:D Aber heißt ja nix.
Der philosophische Hintergrund und Glauben sind dafür unwichtig. Ein guter Lehrer kann die Arbeit mit den Zentren, Yin/Yang, usw. tagelang
anleiten, ohne diese Begriffe jemals zu erwähnen. Es geht bei der "Philosophie" ausschließlich um Deinen Körper und um ein paar ziemlich durchgeknallte Sachen, die Dein Gehirn mit Deiner Wahrnehmung, anderer Leute Wahrnehmung und Deinem Verhalten unter Streß macht, wenn es entsprechend trainiert wird.
Dafür braucht man die "Philosophie" nicht und auch nicht den Glauben daran sondern jemanden, mit dem man über lange Zeit einen gut zusammengestellten Satz von Übungen macht, und zwar richtig macht. Der Unterschied zwischen richtig und falsch kann dabei ziemlich gut versteckt sein und liegt entsprechend dem eigenen Trainingsstand auch immer mal woanders.
(Echtes) TJQ ist extrem hochentwickeltes Kraft- und Kontrolltraining für Muskeln, die man als normaler Mensch nur rudimentär benutzt und bewußt eigentlich gar nicht ansteuern kann. Deshalb sind die Formen und Übungen ein wenig seltsam und gegenüber den echten im Kampf verwendeten Bewegungen stark verändert. Sie sind beispielsweise in allen Gelenkwinkeln stark vergrößert. Mit gutem Trainingsfortschritt sollten diese Bewegungen dann kleiner und natürlicher werden. Aber erstmal muß man einen Zugang zu Muskeln und Bewegungspfaden finden, zu denen man bisher keinen Zugang hat. Und diese Muskeln müssen überhaupt erstmal die Kraft entwickeln, um mit den neuen Aufgaben fertig zu werden.
(Echtes) TJQ ist auch ein ziemlich effektives und hinterfotziges Lernmodell, um Menschen beizubringen, wie sie die Skelettstruktur, muskuläre Verspannungen und andere mechanische Eigenarten eines anderen Menschen beim Kontakt mit dessen Körper intuitiv erfassen und kaputtmachen.
Das kann man alles nur von Leuten lernen, die das selber gründlich durchhaben, und zwar NUR mit Körperkontakt, Schweiß und Schmerz. Geduld braucht man zwar auch, aber sicher nicht während des angeleiteten Trainings. Da sollte man bis über beide Ohren beschäftigt sein.
Die Meridiane müssen Dich erst interessieren, wenn Du sie spürst.
Das Dantien meldet sich bei richtigem Taijiquan relativ frühzeitig von ganz alleine. Es dauert zwar, bis man was damit anfangen kann, oder bis es sich auch nur einigermaßen regelmäßig und vorhersagbar aktivieren läßt - aber da gibt es nichts zu glauben oder zu philosphieren.
Man hat beispielsweise einen guten Tag, wo in der Form tatsächlich mal alles, was man bis dato aufbekommen hat, so einigermaßen klappt, und auf einmal "rumpelt" oder "verkrampft" beim Richtungswechsel was im Bauch. Dann spürt man da tief drin auf einmal sowas wie Muskeln, wo eigentlich anatomisch keine Muskeln sein können (mal den Darm beiseite gelassen...).
Diese "Muskeln" "verknoten" sich während des Richtungswechsels zu einem Ball, ziehen an "Strippen", die man plötzlich kreuz und quer durch den Körper spürt, und dann rollt und springt dieser Ball, während man sich bewegt, synchron zum ganzen Körper und macht, daß die Bewegungen irgendwie ganz anders sind und viel mehr Wucht haben.
Das ist das Dantien im Taijiquan.
Da kann ich was mit anfangen. Die Philosophie kommt also sozusagen nachher dazu und basiert eigentlich auf einfache Vorgänge des Körpers.
Habe ich jetzt jedenfalls so verstanden. Wir haben das so erklärt bekommen, dass der Dantien später alles steuert und die Bewegungen von selbst kommen. Aus dem Dantien heraus.
Das mit der Philosophie außen vor zu lassen klingt aber trotzdem noch befremdlich, weil die Begriffe eben immer wieder auftauchen und als extrem wichtig beschrieben sind. Ich denke immer noch, dass Leute die´s "kapiert" haben immer noch einen sehr großen Vorteil haben. Liest sich jedenfalls immer so.
Kein Glaubensdingens, keine Metapher und keine Philosophie sondern eine ziemlich seltsame aber ganz reale Sache, die der Körper einfach tut, wenn er richtig trainiert wurde, und die sich eben anfühlt, als wäre da ein ballförmiger Motor mit echt viel Power drin, der mit auf verschiedene Arten mit dem Rest des Körpers und der emotionalen Verfassung verbunden ist.
Liest sich irgendwie entlastend.
Werde ich mal versuchen als Grundgedanken umzusetzen und warte was passiert. Wäre ja schön, wenn ich auf diesem Weg an die Philosophie ran kommen könnte. Weil es eben auch etwas ist was ich unbedingt gerne würde und es mir irgendwie auch fehlt. Als wenn ich da etwas verpasst hätte, was ziemlich wichtig für KK ist. Beim Training also jetzt Kung fu, lernen wir das nicht und ich denke dass sich meine KK sehr verbessern würde wenn ich
es schaffen könnte an die Philosophie, wie auch immer, heran zu kommen. Viele Leute können es ja schon.
Bis das das erste Mal passiert, kann es bei einem notorisch verspannten Problemfall wie mir ein paar Monate dauern. Aber wenn man korrekt angeleitet wird, passiert das nicht erst nach den legendären 10 Jahren (nach denen in der KK-Branche ja irgendwie alles auf wundersame Weise da sein soll, was vorher nie auch nur ansatzweise geübt wurde) sondern ziemlich schnell und noch ganz am Anfang. Kontrolle und Benutzbarkeit im Kampf sind aber nochmal eine andere Geschichte, um das nochmal zu wiederholen. :o
Aber worauf ich hinaus will: Diese Dinge sind im TJQ keine "philosophischen" oder "spirituellen" Geisteskonstrukte sondern sehr konkrete körperliche Erfahrungen. Und sie entstehen nicht, indem man an irgendwas glaubt oder mit der gewohnten und ein Leben lang erlernten Bewegungsmechanik irgendwelche Sachen nachahmt, sondern indem man ganz bestimmte Bewegungen in einer ganz bestimmten Körperhaltung auf eine ganz bestimmte Weise ausführt. Und weder die Körperhaltung noch die Bewegungsweise sind allgemein bekannt oder intuitiv verständlich. Man braucht KOMPETENTE Anleitung.
Die ist leider sehr viel seltener als Angebote für "Taichi"-Kurse.
Das existiert nicht. Meinst Du Chen-Taijiquan?
Eine Kombination von Zen und Taichi ist Blödsinn und würde darauf hinweisen, daß da ein Scharlatan, der selbst zu faul war, Taijiquan zu lernen, (richtig böse Zungen würden sagen: ein Betrüger) irgendeinen Mist verkauft, den er sich mal so zusammenphantasiert hat, um auch mal toll zu sein.
Wir haben einen Zettel bekommen mit den Übungen die wir machen werden. Wird Basiskurs genannt. Das schöne daran ist, dass ich genau den Anfang abgepasst habe, als die wieder von vorne angefangen sind. Hier ist der Link vom Zettel: WCTAG World Chen Xiaowang Taijiquan Association Germany (http://www.wctag.de/)
Für die meisten Menschen ist es wahrscheinlich besser, wenn sie Qi-Gong in einer Übungsgruppe mit gutem Lehrer machen. Bücher sind eher für Leute geeignet, die schon entsprechende Bewegungserfahrung gesammelt haben.
Mit dem Buch kann ich ja wie gesagt auch nicht wirklich viel anfangen. Die Abbildungen der Übungen sind sehr hilfreich, da zudem auch genau beschrieben. Aber sonst ist es dasselbe. Es werden viele Fachbegriffe genutzt die mir so ein bisschen das Buch vermiesen. "Denke Lao Gong" usw.
Und sogar aufgezählt was für Krankheiten alles damit besiegt werden können. Vom Kopfschmerz bis zum Krebs alles dabei. Letzteres hat bei mir immer sofort einen scharlatanartigen Nachgeschmack und bestärkt meinen hauptsächlichen Gedanken, dass es doch alles Quatsch sein könnte.
Ich bin aber auch nicht so, dass ich nicht offen für alles mögliche bin und lasse mir da immer einen kleinen Freiraum, der meistens ausreicht um dem Ganzen doch irgendwie recht zu geben. Genau wie beim Tai chi eben.
Das Buch habe ich übrigens hier im Foum gefunden und es dann gleich mal bestellt. Daher bin ich auch jemand der sich gerne mal Sachen beibringen lässt und nicht stur auf seiner Meinung beharrt. Das Dumme daran ist, dass mich das auch ziemlich verwirren kann und ich da mit meinem Halbwissens Gulasch zusammen mit meinen Überzeugungen und eventuellen Möglichkeiten
stehe.
Vollkontakt Kämpfe habe ich eigentlich zu genüge. Das mit dem nicht einverstanden sein was passiert...
...
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, denke aber mal dass es nicht mein Problem ist.
Ich habe eben nicht die nötige Ruhe, kann meine Technik nicht sauber anbringen und hibbel rum, weil mir das Herz bis zum Hals schlägt und ich richtig kämpfe, als ob mich einer auf der Strasse anmacht oder so was. Meine Kämpfe sind auch nicht besonders schön anzusehen. (Auch wegen nicht so guter Technik) Manchmal kassiere ich auch heftigste Schläge und nehme das gar nicht richtig wahr. (Oh Scheiße. Hat der mir jetzt was gebrochen?.-egal. ) Dann mach ich weiter. Ich habe auch oft diesen toten Punkt nach ein paar kämpfen. (Freikampf, Vollkontakt. 1.ter Gegner. Dann einen weiter gehen und nächster Gegner) Völliger Erschöpfung. Mein ganzer Körper zieht sich zusammen und ich spüre innerlich dass es gar nicht mehr geht. Nicht mal ein bisschen. Der Moment wo man einfach umkippen könnte, aber trotzdem wie eine Puppe stehen bleibt und seinen Gegner anglotzt.
Mein Meister freut sich immer über meine Kämpfe. Z.B. bei Prüfungen. So ein kleines Highlight und trotz schlechter Technik. Es ist auch nicht so, dass ich nicht gerne kämpfe. Auch wenn sich das so anhört.
Ich habe auch schon diese angstüberwindung hinter mir.
Also vorm Gegner und vor Verletzungen. Diese Friss oder stirb situation.
Hat mein Gegner mir beigebracht. (Vertraut und ein Freund.)
Aber mir fehlt die Ruhe im Kampf. Ruhe um zu beobachten, Technik vernünftig anzubringen und einfach gut zu kämpfen. Ich will richtig gut kämpfen und glaube das Tai Chi und Philosophie mir da weiter helfen können. Meine Meister können das nicht, sonst hätten sie es mir schon längst gegeben oder ich mir von ihnen genommen. Das liegt an mir selbst. Das mit den Emotionen stimmt. Das sehe ich genauso.
Ja. Unruhe. Ertragen oder sein lassen.
Ich denke, man kann daran etwas verändern.
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, ist es also kein "Zen Taichi" sondern Chen Taijiquan? Der Unterschied ist schon wichtig. :)
Für mich ist es nur rum stehen und ich empfinde auch einen inneren Zwang dabei, sodass ich da irgendwie ausbrechen will um mich zu bewegen oder um mich zu schlagen. Wenn ich mich dann etwas bewege, bin ich enttäuscht, weil ich es nicht durchgehalten habe.
Dann verschwendest Du Zeit. Falsches Stehen ist Zwang und Langeweile und bringt genauso wenig, wie das in der Ecke stehen in meiner Schulzeit.
Richtiges Stehen ist harte und auspowernde Arbeit - jedenfalls im Chen. Sag Deinem Lehrer, daß Dich das Stehen einsperrt, und bitte ihn um "Pizza Corrections" oder wenigstens "Spaghetti Corrections".
So nennt CXW (= Chen Xiao Wang) meines Wissens die Intensivkorrekturen.
Es geht beim ZZ im Chen nicht ums Stillstehen, sondern darum, den Körper auf bestimmte Weise zu belasten, und zu lernen, die äußere Muskulatur fallenzulassen. Im Grunde ist das eine Body Weight Exercise. Bindegewebe und Stützmuskulatur kriegen dabei das Körpergewicht aufgebrummt, die Art, wie man das Skelett ausrichtet, wird korrigiert. Man ist von außen fast unsichtbar die ganze Zeit über in Bewegung, weil man ständig Gelenkwinkel korrigieren und äußere Muskulatur lösen muß...
Aber ohne die handfeste Hilfe des Lehrers kriegt man die äußere Muskulatur nur durch Zufall aus dem Weg.
Ich denke schon. Irgendwie. Weil ich meine, dass dann irgendetwas "einsetzt" das dann die wahre Ruhe ist. Sein könnte. Also wie ein Aufgeben von dem Zwang oder ignorieren das man sich langweilt und still stehen muss. Für mich war das bisher immer die Definition davon. Ich stell mir das so vor wie einer Dehnübung im Schneidersitz. Wenn man dann die Füße ran zieht und sich jemand auf deine Oberschenkel stellt, gibst du irgendwann nach und lässt locker, bis die Knie am Boden sind. So ähnlich wollte ich an das Tai Chi heran gehen. Bzw. ist es meine vorstellung davon wie es klappen könnte, da ich noch keine andere habe und ja irgendwie da ran gehen muss.
Du erwähnst es ja selbst: Aufgeben. Es geht ums Loslassen und Kontrolle abgeben. Um das Zulassen natürlicher Intelligenz und Verhaltensweisen.
Du zwingst Dich aber. Das ist das genaue Gegenteil. Der Zwang und das Verhindern von Aktivität tut Dir nicht gut, Dein Körper (Deine Psyche) wehrt sich deshalb dagegen.
Die Ruhe, die Du suchst, findest Du wahrscheinlich am schnellsten gegen Ende einer sehr langen Radtour oder einer Tageswanderung in den Alpen, sofern Du nicht die ganze Zeit zum Reden oder Zuhören gezwungen wirst. Irgendwann läßt man dann los, Ruhe tritt ein.
Das kann man sich auch im ZZ erarbeiten, aber man kann es nicht erzwingen. Erst muß der Körper an den Knochen nach unten fließen und glühen. Und wenn sich dann allmählich eine neue Stabilität einstellt, wenn sich der Körper durch das Sinken aufrichtet und die Muskeln nicht mehr ständig zum Lösen und Fallen überredet werden müssen, schleicht sich auch die Ruhe ein.
Innere Ruhe ergibt sich aus Bewegung und das Erlernen der "inneren" Bewegungsmechanik setzt äußere Ruhe voraus. Das heißt ganz profan: Man steht in einer Figur "still", damit man die Freiheit hat, bestimmte Bewegungen zu machen, die man sonst nicht hinbekommt, weil man die Muskeln ständig für andere Sachen benutzten muß. So eine Muskelkombination kann eben nicht alles auf einmal: Entweder bewegt sie den Arm oder sie korrigiert dessen Struktur und läßt sein Gewicht nach unten fließen. Und aus der Kombination von diesem körperlich sehr anstrengenden ZZ-Workout und der dabei erlernten Entspannung kommt innere Ruhe.
Es gibt da übrigens ein wundervolles Buch von einer Frau, die das Formen- und ZZ-Training nach Chen Xiao Wang als Körperarbeit betreibt: Kinthissa: Turning Silk.
Das ist kein Lehrbuch sondern ein sehr interessantes und motivierendes Trainingstagebuch. Ich fand es sehr aufschlußreich, wie sie ihre Erfahrungen beschreibt. Mir hat's geholfen.
Das mit der Philosophie außen vor zu lassen klingt aber trotzdem noch befremdlich, weil die Begriffe eben immer wieder auftauchen und als extrem wichtig beschrieben sind. Ich denke immer noch, dass Leute die´s "kapiert" haben immer noch einen sehr großen Vorteil haben. Liest sich jedenfalls immer so. [/I]
Man beginnt aber erst, die Sachen wenigstens ansatzweise zu kapieren, wenn sie bei einem das erste mal auftreten. Das ist das Blöde daran. Und unterschiedliche Lehrer aus unterschiedlichen Linien meinen mit denselben Begriffen und Schriftzeichen auch gerne ganz unterschiedliche Dinge. Alles ist kontextabhängig. CMA ist keine Mathematik.
Und sogar aufgezählt was für Krankheiten alles damit besiegt werden können. Vom Kopfschmerz bis zum Krebs alles dabei. Letzteres hat bei mir immer sofort einen scharlatanartigen Nachgeschmack und bestärkt meinen hauptsächlichen Gedanken, dass es doch alles Quatsch sein könnte.
Qi Gong hat tatsächlich sehr wirksame medizinische Anwendungen. Aber das aus einem Buch lernen zu wollen, ist als ob man ein pharmazeutisches Studium durch privates Ausprobieren von verschiedenen Teemischungen ersetzen wollte. Medizin setzt ein intensives Medizinstudium voraus. Auch bei traditioneller chinesischer Medizin.
Vollkontakt Kämpfe habe ich eigentlich zu genüge. Das mit dem nicht einverstanden sein was passiert...
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Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, denke aber mal dass es nicht mein Problem ist.
Ich habe eben nicht die nötige Ruhe, kann meine Technik nicht sauber anbringen und hibbel rum, weil mir das Herz bis zum Hals schlägt und ich richtig kämpfe, als ob mich einer auf der Strasse anmacht oder so was.
Such Dir einen Spielkameraden mit dem Du so viel Druck rausnehmen kannst, bis Du nicht mehr gleich in den Kampfstreß reinrauschst. Spielen mit Zuhauen, aber Spielen. Und viel Lachen dabei. :)
Und pfeif auf Techniken. Du willst und willst und willst immer, oder? Laß einfach mal los.
Es geht beim ZZ im Chen nicht ums Stillstehen, sondern darum, den Körper auf bestimmte Weise zu belasten, und zu lernen, die äußere Muskulatur fallenzulassen. Im Grunde ist das eine Body Weight Exercise. Bindegewebe und Stützmuskulatur kriegen dabei das Körpergewicht aufgebrummt, die Art, wie man das Skelett ausrichtet, wird korrigiert. Man ist von außen fast unsichtbar die ganze Zeit über in Bewegung, weil man ständig Gelenkwinkel korrigieren und äußere Muskulatur lösen muß...
Puh, das les ich gerne. Damit bin ich beim Stehen die ganze Zeit beschäftigt; gut zu wissen, dass das normal ist X)
Die Ruhe, die Du suchst, findest Du wahrscheinlich am schnellsten gegen Ende einer sehr langen Radtour oder einer Tageswanderung in den Alpen, sofern Du nicht die ganze Zeit zum Reden oder Zuhören gezwungen wirst. Irgendwann läßt man dann los, Ruhe tritt ein
Ich glaub, darum lauf ich nach dem Stehen die Form besser... X)
Odysseus22
25-06-2013, 19:57
Du erwähnst es ja selbst: Aufgeben. Es geht ums Loslassen und Kontrolle abgeben. Um das Zulassen natürlicher Intelligenz und Verhaltensweisen.
Du zwingst Dich aber. Das ist das genaue Gegenteil. Der Zwang und das Verhindern von Aktivität tut Dir nicht gut, Dein Körper (Deine Psyche) wehrt sich deshalb dagegen.
+1, auch zum restlichen Beitrag!
Es geht eigentlich darum das sich konzentrieren müssen aufgeben zu können, und dann passiert immer noch nichts schlimmes, sondern die Aufmerksamkeit kommt wieder zurück zu einem grösseren Ich, tiefer drin. Manchmal fühlt sich aber gerade das so an wie Nervosität, oder Unruhe, das muss man dann einfach nur abwarten und so lassen wie es kommt. Kein Mensch muss sich konzentrieren um zu sein, er konzentriert sich um etwas "wegzubekommen". Lässt man das sein, beruhigt sich der Geist langsam, und dann ist man immer "konzentriert" ohne es zu müssen. Das wird zum Dauerzustand, weil alles was sich melden muss das auch kann, im Alltag.
Richard22
26-06-2013, 12:20
Hatte ich schonmal zitiert, E'mei Speer, Cheng Zhen Ru, frühe Qing-Zeit:
"Focusing the mind to control the mind, one will create chaos in the mind and forget the art."
Jede Form von Zwang - geistigen und emotionalen Druck - setzt der Körper instinktiv Widerstand entgegen. In unserer Kultur wird dieser Widerstand gewohnheitsmäßig mit Drogen gebrochen (Alkohol, Tabak, Koffein usw.).
Klaus hat das gut formuliert - die Aufgabe der Konzentration zu Gunsten des Seins.
Fechtergruß
Dazu passt auch:
Uns wird zum Sitzen immer wieder gesagt:
Nach innen schauen und wahrnehmen, was IST (keine Zeit und Kraft mit dem verschwenden, was nach unserer Meinung nach sein sollte); und was ich besonders hilfreich finde: nach innen schauen mit freundlichem Blick.
Auch hilfreich beim Stehen und beim Laufen ner TJQ Form.
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