Hanzo Jutsu? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Hug n' Roll
25-06-2013, 09:54
Im Netz fand ich neulich etwa folgendes:

N.N. (ich lasse den Namen mal weg, denn mir geht es nicht um den Mann) "lernte beim Fam. Oberhaupt Soke Akira Kyamaza persönlich. Seit 1984 lernt er die japanische Familienkunst Hanzojutsu in der Sòhei- Stilrichtung Tengu Butsu Ryù des Yamano Kanjuro.
[...]unterrichtet das Hanzo Jutsu in seiner Stilrichtung Tengu Butsu Ryù. Im Januar 2011 übergab sein Großmeister und Soke Akira Kyamaze (verstarb im Februar 2011) diese Stilrichtung an" N.N..
"Heute ist er Großmeister, Inhaber des 9. Dan im Hanzo Jutsu, Shiroshi und Soke 10. Dan im Sòhei Stil Tengu Butsu Ryù."

Ihr lieben Spezialisten (Ryoma, etc.):
Was ist das?

Danke vorab für Infos und die Befriedigung meiner Neugier :D!

Bokken
25-06-2013, 10:17
Um zu verstehen, wie so eine "typische" Auflistung von *edit* Titeln zu Stande kommt, muss man schon schauen, um wen es geht:

Link (http://budo-medienverlag.de/autoren/autoren.htm)

Ich persönlich halte von den Beteiligten nicht so arg viel...

Hug n' Roll
25-06-2013, 10:42
Na ja, gerade um die Person geht es mir nicht.

- Ich wollte wissen, was sind Hanzo Jutsu und Tengu Butsu Ryu und wer war Akira Kyamaze.
Ist die Familie den Insidern bekannt? Ist das im Rahmen der Koryu eine anerkannte Linie und was wird/wurde da gelehrt, etc.?

Wie Herr S. daran gekommen ist, ob das legitim war/ist, ob er -welchen Titel auch immer- zu Recht trägt, usw. ist m.E. müssig. Wenn ich mir da ein Bild machen will, nehme ich zu dem Herrn persönlich Verbindung auf. Deshalb wollte ich -jetzt offenbar vergebens- den Namen gar nicht erörtern.:rolleyes:

DerUnkurze
25-06-2013, 10:50
Interessant ist, das man bei jeder Suche dannach, immer nur auf dieses Buch stößt.. oder auf Naturo...

ryoma
25-06-2013, 11:31
Wie immer bei diesem lustigen Koryû-KK-Raten: Kanji sind notwendig! Auf irgendwelche lautmalerischen Umschreibungen gebe ich zuerst mal nichts. Und wer es nicht schafft, den Namen seines verehrten Meisters zweimal hintereinander richtig zu schreiben, hat eh schon schlechte Karten.

Im übrigen scheint mir Koryû eine überaus gefährliche Sache zu sein. Diese Grossmeister sterben ja wie die Fliegen... :D Aber ich bin beruhigt zu sehen, dass es JEDESMAL noch reicht, den Stil ein paar Wochen vor dem Ableben an einen deutschen Meisterschüler zu übergeben. Timing ist alles.
Apropos übergeben..... :wuerg:

P.S. Für Leute die nicht Japanisch sprechen, klingt "Kyamaza/Kyamaze" sicher brutalst japanisch. Wenn man japanisch spricht, nicht mehr so wirklich... :baeehh:

ryoma
25-06-2013, 13:04
Jetzt weiss ich auch, was der Unkurze gemeint hat: Hanz?s Jutsu ? Narutopedia (http://de.narutopedia.eu/wiki/Hanz%C5%8Ds_Jutsu)

:hammer:

Dragodan
25-06-2013, 13:21
Profilierungsdrang gepaart mir Großmeisterphantasien. Was will man mehr?

*edit*

DerUnkurze
25-06-2013, 13:34
so schwer es manchmal auch ist, passt auf eure Wortwahl auf.

Ist diesmal die erste und letzte Warnung.

keine Beleidigungen, kein Bashing, keine strafrechtlich relevanten Anschuldigungen.

Hug n' Roll
25-06-2013, 13:39
o.k., wie ich (fast) vermutet hatte....

-Mit Blick in sein Buch (bei amazon geht das...) kommt übrigens noch ein *edit* Grafentitel hinzu (upps, ich wollte doch gar nicht von der Person ausgehen...:o).

Folglich denke ich mir meinen Teil zur Seriosität des Ganzen. Schade.:(
Hatte ich doch kurz gehofft, meinen Horizont erweitern zu können.
By the way:
Hieß der Schwertschmiedemeister bei "Kill Bill" nicht auch Hanzo?....

Und nochmal an Bokken:
Du hältst nicht viel von "den Beteiligten" (Plural). Meinst Du auch alle anderen dort aufgeführten Autoren?

Terao
25-06-2013, 13:53
Hieß der Schwertschmiedemeister bei "Kill Bill" nicht auch Hanzo?....Es gibt eine historische Figur namens Hattori Hanzo aus dem 16. Jh., über die allerdings gar nicht so viel historisch Gesichertes bekannt ist. Weil um den wohl schon zu Lebzeiten so manche Legende gestrickt wurde, wird sein Name bis heute gerne von diversen selbsternannten Ninja für sich reklamiert, und er ist eine DER beliebten Figuren in fiktiven Comics, Filmen etc.
Tarantino hat ja in seinem Film haufenweise KK-Klischees augenzwinkernd zitiert. Da durfte natürlich auch der Name "Hanzo" nicht fehlen.

Ich empfehle jedem, alle Warnlampen anzuschalten, wenn "Hanzo" in Verbindung mit KK, speziell mit "Ninja" erwähnt wird. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass da jemand auf dem Ninjaboom der 80er hängengeblieben ist...

DerUnkurze
25-06-2013, 14:09
Der Link zu einer Leseprobe des Buchs Kenjutsu: Einführung in die japanische Schwertkunst - Andreas Schäfer - Google Books (http://books.google.at/books?id=8187R_43k8sC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false)

Vl macht sich ja jemand die Mühe und sucht mittels Umschrift und Geburtstdatum sowie Sterbedatum des ehemaligen Soke, wer das war. ;)

Terao
25-06-2013, 14:24
Jedenfalls hatte er den 15. Dan... es gibt nur genau eine KK, in der es einen 15. Dan gibt...


Beim Blick in dieses Buch sollte denk ich für jeden zu erkennen sein, was Herr Schäfer so in den 80ern lernte. Aber heutzutage macht man halt in Koryu. :cool:

ryoma
25-06-2013, 14:41
Der Link zu einer Leseprobe des Buchs Kenjutsu: Einführung in die japanische Schwertkunst - Andreas Schäfer - Google Books (http://books.google.at/books?id=8187R_43k8sC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false)

Vl macht sich ja jemand die Mühe und sucht mittels Umschrift und Geburtstdatum sowie Sterbedatum des ehemaligen Soke, wer das war. ;)

Mir ist nicht ganz klar was du willst. Im ganzen Buch werden keinerlei Kanji verwendet (soweit ich das gesehen habe). Welche Kanji werden nun für "Kyamaze" benutzt? Ich weiss es nicht und kann es so auch nicht rausfinden. Und ich gehe davon aus, DASS ES GENAU SO GEWOLLT IST!

Seite 337 hat ein bisschen "Geschichte".
Ich habe z.B. gelernt, dass Stile, welche nur innerhalb der Familie gelehrt werden, "Kamon Ryu" heissen. GEIL, WAS?!?

P.S. Ist es heute tatsächlich möglich, Bücher mit so krassen Grammatik- und Orthographie-Fehlern zu veröffentlichen???

Lieber ein bisschen besser Deutsch und dafür ein oder zwei Dan weniger... :D

Terao
25-06-2013, 14:45
P.S. Ist es heute tatsächlich möglich, Bücher mit so krassen Grammatik- und Orthographie-Fehlern zu veröffentlichen???Books on Demand. Die drucken alles. (http://www.klopfers-web.de/stefonrudel.php)

ryoma
25-06-2013, 14:52
:hammer:

DerUnkurze
25-06-2013, 14:54
Mir ist nicht ganz klar was du willst.Wollte nur denzent andeuten das es auch im Buch die Informationen fehlen und ich das seltsam finde.

Von einem 15. Dan hab ich nichts gelesen, nur von einem 3. Dan den er innerhatte als er Soke wurde und damit zum 9. Dan kam. Wobei Soke schreibt er nie sondern nur "Großmeister".

ryoma
25-06-2013, 15:05
Oh, doch Kanji gefunden: Seite 344

Das Schulabzeichen muss auf der linken Brustseite getragen werden. Und das schon seit dem 18. Feb. 1673! ...... Das steht zumindest auf dem Abzeichen.
:horsie:

Terao
25-06-2013, 15:05
Wollte nur denzent andeuten das es auch im Buch die Informationen fehlen und ich das seltsam finde.

Von einem 15. Dan hab ich nichts gelesen, nur von einem 3. Dan den er innerhatte als er Soke wurde und damit zum 9. Dan kam. Wobei Soke schreibt er nie sondern nur "Großmeister".Nein, der ominöse verstorbene Meister hatte den 15. Dan. Steht auf Seite 7.

Und seltsam finde ich an der gesamten Geschichte wirklich überhaupt nichts. Im Gegenteil, sie kommt mir wohlbekannt vor, und ist völlig widerspruchsfrei und ohne Hinzufügen weiterer Entitäten (wie etwa einer bis dato unentdeckten alten japanischen KK) zu erklären. Passt alles zusammen.

Und da wohl keine weiteren Informationen dazu kommen werden, ist es die einzig rationale Lösung, diese Hypothese vorläufig als die richtige anzunehmen.

Dragodan
25-06-2013, 16:24
Warum darf man so einen Kram nicht als "V****" bezeichnen? Stimmt doch, oder nicht?

Mei, ehrlich. Kein Wunder, dass der sich nicht in die Öffentlichkeit traut und "zurückgezogen" irgendwo vorsichher meditiert.

Me1331
25-06-2013, 16:35
Warum darf man so einen Kram nicht als "V****" bezeichnen? Stimmt doch, oder nicht?

Mei, ehrlich. Kein Wunder, dass der sich nicht in die Öffentlichkeit traut und "zurückgezogen" irgendwo vorsichher meditiert.

Ohne eindeutige Beweise darf man das aus gutem Grund nicht

Dragodan
25-06-2013, 16:39
Beweise?
Schau in sein Buch! Oder check diverse jap. Quellen. Es gibt genug "Beweise".

ryoma
25-06-2013, 16:39
Wird das Zeugs eigentlich irgendwo unterrichtet? Fand auf die Schnelle nichts.

Terao
25-06-2013, 16:40
Ohne eindeutige Beweise darf man das aus gutem Grund nicht
Das ist aber doch Käse. Es gibt keine einzige Behauptung der Existenz von irgendwas, die sich mittels eindeutiger Beweise widerlegen ließe. Ich nehme mir trotzdem die Freiheit heraus, zu sagen, dass ich an die Existenz des Yeti nicht glaube. Auch wenn ich damit vielleicht der Yeti-Merchandising-Industrie schade.

Drum muss die Existenz (hier einer alten japanischen KK namens Hanzo Jutsu) belegt werden. Und zwar möglichst zweifelsfrei.

ryoma
25-06-2013, 16:45
Da das Ganze ja offensichtlich aus dem BBT "abstammt".... ist der Herr wenigstens in der BBT-Szene bekannt?

Me1331
25-06-2013, 16:47
Das ist aber doch Käse. Es gibt keine einzige Behauptung der Existenz von irgendwas, die sich mittels eindeutiger Beweise widerlegen ließe. Ich nehme mir trotzdem die Freiheit heraus, zu sagen, dass ich an die Existenz des Yeti nicht glaube. Auch wenn ich damit vielleicht der Yeti-Merchandising-Industrie schade.

Drum muss die Existenz (hier einer alten japanischen KK namens Hanzo Jutsu) belegt werden. Und zwar möglichst zweifelsfrei.

So formuliert kannst das für jede KK KS oder was auch immer natürlich gerne machen.

Wieso du dich damit jetzt aber auf meine Aussage beziehst ist mir schleierhaft.

Dragodan
25-06-2013, 16:48
Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass Hanzôjutsu irgendwas selbstausgedachtes ist. Punkt.

ryoma
25-06-2013, 16:49
Wird das Zeugs eigentlich irgendwo unterrichtet? Fand auf die Schnelle nichts.

Gefunden: Home (http://www.sporton.de/CMS/users/templates/subwebs/template.asp?subwebid=3465&id=13003)

Da gibts sogar eine Email-Adresse... :D

Dragodan
25-06-2013, 16:54
Oh Gott, dieses Gruppenbild!

ryoma
25-06-2013, 17:06
Oh Gott, dieses Gruppenbild!

Für mich schauts ein bisschen wie ne Laientheater-Gruppe aus (nichts gegen Laientheater!).

gion toji
25-06-2013, 17:25
Da das Ganze ja offensichtlich aus dem BBT "abstammt".... sagt wer?

Terao
25-06-2013, 17:30
sagt wer?Ich sag das.


Bzw., wahrscheinlich hat der Mann noch zu ner Zeit gelernt, als es sich noch nicht so nannte. Den 3. Dan nehm ich ihm sogar ab.

gion toji
25-06-2013, 17:33
Und warum sagst du das?

Tyrdal
25-06-2013, 17:34
Mich erinnerts nicht an BBT.

Terao
25-06-2013, 17:45
Und warum sagst du das?
Weil das, was er da im Buch beschreibt, in vielen Punkten, bis hin zu einzelnen Techniknamen, der Kleidung und sogar dem Graduierungssystem dem, was in den 80ern und 90ern als Ninjutsu verbreitet wurde, frappierend ähnelt. Weil schon in den 80ern und 90ern das, was später Bujinkan genannt wurde, die Hauptanlaufstelle für alles, was sich für Ninja interessierte, war. Und weil viele, die dann in den 00ern plötzlich entdeckten, als letzte Schüler von einem geheimnisvollen japanischen Meister, letztem seiner Art, eine jahrhundertealte Kunst gelernt zu haben, ebenfalls diese Wurzeln hatten (beim Tako sprang einem das auch förmlich ins Gesicht).

Nagel mich nicht fest. Es könnte auch irgendne andere Ninjutsuorganisation gewesen sein. Aber ich bin sehr sicher, dass es aus der Ecke und der Zeit kommt. So viele andere Möglichkeiten gabs ja zu der Zeit auch kaum, als nicht-japanischsprechender Deutscher irgendwas mit dem jap. Schwert zu lernen.

Was denkst Du denn, woher es kommt? Von einem alten Japaner mit unjapanischem Namen? Der seine uralte Kunst einzig und allein Herrn Müller aus Buxtehude gelehrt hat?

peep
25-06-2013, 19:38
sagt wer?

Sagen die Uniformen.

gion toji
25-06-2013, 20:54
Sagen die Uniformen.BS
schwarze Kutten haben die Bujinkaner nicht für sich gepachtet


Weil das, was er da im Buch beschreibt, in vielen Punkten, bis hin zu einzelnen Techniknamen, der Kleidung und sogar dem Graduierungssystem dem, was in den 80ern und 90ern als Ninjutsu verbreitet wurde, frappierend ähnelt. ich habe das Buch nur quergelesen, aber ich kann da nicht viel BBT-typisches entdecken, ausser ein paar oberflächlicher Ähnlichkeiten (Fussbeschuhung bsp.). Die Techniknamen bei Fussarbeit sind z.B. total anders. Nie gehört sowas
Yoko Ukemi (S.55) ist anders.
Was auch kompett fehlt, ist das Herumreiten auf dem Ninja-Mythos und der typische Taijutsu mit 1000 Waffen mix.
Aber du kannst sicher ein paar Stellen zitieren, die auf seine BBT-Abstammung hinweisen

Was denkst Du denn, woher es kommt? Von einem alten Japaner mit unjapanischem Namen? Der seine uralte Kunst einzig und allein Herrn Müller aus Buxtehude gelehrt hat?weiss der Fuchs, von wem der kommt. Vll. hat er alles aus Kendo und Iai zusammenkompiliert - was weiss ich? Vll. sogar auch aus BBT.

Drunken Tiger
25-06-2013, 21:17
Mal ohne es auf eine bestimmte Person zu beziehen, frag ich mich immer, was in den Köpfen der Erfinder von Fake-ryu vorgeht. Entweder die haben eine derart lebhafte Fantasie, dass sie sich ihre eigenen Lügenmärchen glauben, was ich sehr bedenklich fände, oder sie machen es um ihre Schüler und die Öffentlichkeit bewusst zu täuschen. In diesem Fall würde es sich um einen nicht unerheblichen Betrug handeln, der meiner Meinung nach schon auf ein gewisses Maß an krimineller Energie schließen lässt.



P.S. Für Leute die nicht Japanisch sprechen, klingt "Kyamaza/Kyamaze" sicher brutalst japanisch. Wenn man japanisch spricht, nicht mehr so wirklich... :baeehh:

Genau das hab ich auch gedacht. :)

Asahibier
26-06-2013, 06:14
Home (http://www.sporton.de/CMS/users/templates/subwebs/template.asp?subwebid=3465&id=13003)
Da steht "Alt.Jap. Familienkampfkunst", ist das so etwas wie wenn meine Tochter Sonntags um 6:00 Uhr auf meinem Bauch sitzt und in genervtem Ton sagt, "Papa, Du hast jetzt lang genug geschlafen"? :p:D

Im Ernst, ich bin ja ehemaliger Gaijin-insider, undwas man da sieht sieht schwer japanisch aus, vor allem scheint es im Gegensatz zu anderen den Anspruch zu haben originär Japanisch zu sein. Wie verhält sich den Hanzo Jutsu in der ANwendung auf:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/arbeitsthread-echte-koryu-153265/

ryoma
26-06-2013, 06:52
...
Im Ernst, ich bin ja ehemaliger Gaijin-insider, undwas man da sieht sieht schwer japanisch aus, vor allem scheint es im Gegensatz zu anderen den Anspruch zu haben originär Japanisch zu sein. Wie verhält sich den Hanzo Jutsu in der ANwendung auf:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/arbeitsthread-echte-koryu-153265/

Lieber Asahibier
Hier sieht man, dass solche Leute durchaus lernfähig sind. :D
Im Sinne von: Wo sind andere Gaijin-ryu Anbieter schon auf die Schnauze geflogen? Was muss man besser darstellen um damit durchzukommen?

Aber du schreibst ja: "sieht schwer japanisch aus". Was natürlich nicht automatisch heisst, DAS es auch japanisch ist.

Interessant scheint mir, dass der Herr zwar "9. Dan im Hanzo Jutsu, Shiroshi und Soke 10. Dan im Sòhei Stil Tengu Butsu Ryù" ist, aber nirgends die Bezeichnung Koryû verwendet wird (und dies, obwohl ja das ominöse Hanzo-Jutsu doch aus dem späten 16 Jhdt. stammt...).

Asahibier
26-06-2013, 07:10
Interessant scheint mir, dass der Herr zwar "9. Dan im Hanzo Jutsu, Shiroshi und Soke 10. Dan im Sòhei Stil Tengu Butsu Ryù" ist, aber nirgends die Bezeichnung Koryû verwendet wird (und dies, obwohl ja das ominöse Hanzo-Jutsu doch aus dem späten 16 Jhdt. stammt...).

Hallo Ryoma,

darum habe ich die "Alt.Jap. Familienkampfkunst" von der Hp zitiert, das heißt für mich Koryu.
Frage, "Shiroshi", ist das ein Titel wie Shidoshi oder etwas anderes?

Hehe, bin am Wochenende auf dem Weg nach Hünenberg an Dir vorbeigefahren, vielleicht reicht es irgendwann mal für einen Besuch, wäre sicher für alle Beteiligten kurzweilig, Grüße, Thorsten :)

Franz
26-06-2013, 07:34
Interessant scheint mir, dass der Herr zwar "9. Dan im Hanzo Jutsu, Shiroshi und Soke 10. Dan im Sòhei Stil Tengu Butsu Ryù" ist, aber nirgends die Bezeichnung Koryû verwendet wird (und dies, obwohl ja das ominöse Hanzo-Jutsu doch aus dem späten 16 Jhdt. stammt...).

vielleicht weil die Begrifflichkeit manchem Europäer wichtiger ist als dem Japaner?
Weil er den Begriff nicht kennt oder es ihm reicht auf das Alter des Stils zu verweisen?

Weil es, wenn das Zeug gut ist völlig egal ist wie alt es ist?

Tyrdal
26-06-2013, 07:46
Frage, "Shiroshi", ist das ein Titel wie Shidoshi oder etwas anderes?Hm, auf ner Qwertz-Tastatur ist das d dem r schon recht nah.

Dragodan
26-06-2013, 08:06
vielleicht weil die Begrifflichkeit manchem Europäer wichtiger ist als dem Japaner?
Weil er den Begriff nicht kennt oder es ihm reicht auf das Alter des Stils zu verweisen?

Weil es, wenn das Zeug gut ist völlig egal ist wie alt es ist?

Und wieso muss man dann auf dieder Oldschool-Schiene fahren?

Ich bleibe dabei: Profilierungsdrang und Großmeisterphantasien.

Terao
26-06-2013, 09:18
(und dies, obwohl ja das ominöse Hanzo-Jutsu doch aus dem späten 16 Jhdt. stammt...).Auch das sagt er doch gar nicht, oder? Im Buch spricht er von Hattori Hanzo als Namensgeber (der Name also eher als Hommage) und einem von mehreren möglichen Bildern, die man in seinem Dojo aufstellen kann.
Ungefähr so also, wie ein Tengu der Namensgeber des Tengu Cup ist, ohne dass das heißt, dass dieses Turnier von einem Tengu gegründet wurde.

Und "alt", das weiß jeder, der sich mal mit einem 5jährigen über Alter unterhalten hat, ist hochgradig relativ.:cool:

ryoma
26-06-2013, 09:29
Siehst du Terao, genau das geht mir bei diesen Leuten so gehörig auf den Sack...
Namen und Daten werden gestreut, Sachverhalte werden blumig umschrieben, Geschichten werden zusammengebastelt, etc....

Dabei könnte man klipp und klar sagen was Sache ist. Daher gehe ich mit Dragodan einig: Profilierungsdrang (eher Profilierungssucht) und Grossmeisterphantasien.

Terao
26-06-2013, 09:45
Siehst du Terao, genau das geht mir bei diesen Leuten so gehörig auf den Sack...
Namen und Daten werden gestreut, Sachverhalte werden blumig umschrieben, Geschichten werden zusammengebastelt, etc....

Dabei könnte man klipp und klar sagen was Sache ist. Daher gehe ich mit Dragodan einig: Profilierungsdrang (eher Profilierungssucht) und Grossmeisterphantasien.
Ach, ryoma, a bissl Gründungsmythos ist aber doch gerade in den KKs so alt wie diese selbst. Nenn mir eine, und ich nenne Dir mindestens 5 Geschichten, die wohl eher als Mythos einzustufen sind (und von vielen Anhängern trotzdem zäh verteidigt werden).

Ehrlich, ich seh das zunehmend gelassener. Ja, ich weiß es auch gerne genauer. Die Skepsis ist meine persönliche Störung. Aber schau Dir doch mal die Leute auf diesem Gruppenfoto an. Glaub nicht, dass die ein großartiges Interesse daran haben, ob Hanzo nun im 15. oder 16. Jh. gelebt hat, und ob er diese KK nun gegründet oder vielleicht mal ähnliche Techniken verwendet hat. Die wollen dienstags und donnerstags in Fischbach ein bissl in japanischem Schwert machen, und das war`s auch schon. Und das bekommen sie da.

ryoma
26-06-2013, 10:18
Ja, Terao... wir verstehen uns! ;)

bugei
26-06-2013, 20:39
Ich könnt mich schon wieder mal köstlichst, daß der gute Mann "Soke, 10.Dan" ist.
Erstens steht im Buch was, daß sein Lehrer 15. Dan war ( was es meines Wissens nach nur im BBT gibt). Er ist 10. Da fehlen ihm also noch 5 Stufen. Hat er etwa nicht alles gelernt?
Und zweitens, lernen es manche Leute eigentlich, daß der Soke in den jap. KK außerhalb der Graduierungskette steht und zwar genau gesagt drüber?

Ansonsten halte ich persönlich die ganze Sache nicht für seriös und habe schwerste Zweifel daran, daß der erwähnte Herr bei einem japanischen Meister einen Familiestil gelernt und ihn übertragen bekommen hat.
Gemäß der Aufforderung unseres Mods habe ich die obigen Ausführungen bewußt zurückhaltend und als Meinungsäußerung formuliert. Normalerweise hätte ich mich anders ausgedrückt ;)

douwa
27-06-2013, 12:24
Der Link zu einer Leseprobe des Buchs Kenjutsu: Einführung in die japanische Schwertkunst - Andreas Schäfer - Google BooksWenige Sekunden gelesen, bisheriger Eindruck erwartungsgemäß bestätigt. :D


Von einem 15. Dan hab ich nichts gelesenSeite 5 letzter Absatz taucht dieser Dan scheinbar das erste Mal auf (der Autor selbst hat aber wie schon richtig ähnlich bemerkt wurde, nur den Sprung vom 3 zum 9. Dan gemacht durch seine Ernennung zum Oberhaupt).;)

Das Bild auf Seite 20 (und andere) enthält weitere Hinweise darauf, wo der gute Mann wahrscheinlich herkommt oder wovon er sich hat wenigstens inspirieren lassen.


Oh, doch Kanji gefunden: Seite 344Das Ding hat doch nur 99 Seiten??? Kannst Du mir nochmal verraten, wo Du das Kanji entdeckt hast?



Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass Hanzôjutsu irgendwas selbstausgedachtes ist. Punkt.Hast Du gar keine Angst, dass Du für solche Aussagen verklagt wirst (und dann trotzdem problemlos damit durchkommst:D)?



Daher gehe ich mit Dragodan einig: Profilierungsdrang (eher Profilierungssucht) und GrossmeisterphantasienZugegeben, ich dachte bis eben noch auch in diese Richtung, bin jetzt aber nochmal auf die Seite 18 gestoßen und völlig anderer Meinung. Ein Meistergrad der zum Tragen von Jin Baori und Eboshi berechtigt, der Gürtel aber als rein freiwillig zu tragendes Element (dient also nicht zum Angeben), nein das kann einfach nichts frei Erfundenes sein. Mesnch Jungs, wann haben Euch eure Lehrer bitteschön das letzte mal etwas vom Jin Baori erzählen können - könnten sie es überhaupt?;) Ich wette selbst bei den Fachleuten hier weiß kaum Einer noch wirklich um die historisch nachvollziehbare Funktion von Jin Baori und Eboshi in vielen koryuu, weil dieses Wissen mittlerweile leider selbst in den ältesten noch erhaltenen koryuu kaum noch präsent ist oder bereits erloschen.

Ist Euch übrigens auch das Wort Sòhei aufgefallen (eben nicht Sôhei oder andere moderne Umschreibungen), was - von Euch natürlich nicht bemerkt, von mir leider auch erst eben - ebenfalls auf ein doch recht tiefes Verständnis japanischer Kultur, Sprache und Geschichte (insbesondere der bizener Historie) hinweist und auch ganz eindeutig auf einen wirklich sehr alten Ursprung des Stils? Mir hatte auch irgendwie der Begriff koryuu gefehlt, dabei lag doch das viel wesentlichere und beweiskräftigere Sòhei die ganze Zeit vor meiner Nase.

Also Leute, statt aus alter Gewohnheit heraus jedem unbekannten Stil gegenüber extrem kritisch zu sein, lasst uns Souke Schäfer nun bitte stattdessen viel lieber mit offenen Armen im Kreise der Koryuufreunde willkommen heißen.:)

Terao
27-06-2013, 12:30
Ich wette selbst bei den Fachleuten hier weiß kaum Einer noch wirklich um die historisch nachvollziehbare Funktion von Jin Baori und Eboshi in vielen koryuu, weil dieses Wissen mittlerweile leider selbst in den ältesten noch erhaltenen koryuu kaum noch präsent ist oder bereits erloschen.Na, was für`n Glück, dass wir hier wenigstens EINEN so richtig echten Experten in unserer Mitte haben, der uns das sicher gleich ausführlich erklären wird.
:)

ryoma
27-06-2013, 12:36
Na, was für`n Glück, dass wir hier wenigstens EINEN so richtig echten Experten in unserer Mitte haben, der uns das sicher gleich ausführlich erklären wird.:)

Cool! Ist Schäfer schon hier? :D

ryoma
27-06-2013, 12:38
Das Ding hat doch nur 99 Seiten??? Kannst Du mir nochmal verraten, wo Du das Kanji entdeckt hast?...

Taadaaaa!

ebrenndouar
27-06-2013, 13:08
Jetzt sag noch mal jemand, das Kyu-Dan-System wäre erst in der Neuzeit durch Kano oder andere unbedeutende Persönlichkeiten entwickelt worden!

darklord
27-06-2013, 16:10
Jetzt sag noch mal jemand, das Kyu-Dan-System wäre erst in der Neuzeit durch Kano oder andere unbedeutende Persönlichkeiten entwickelt worden!

... hihih .... du hast den Ironie Smily vergessen ... hoffe ich jedenfalls!
Kano Sensei als "unbedeutende" Persönlichkeit zu zu bezeichnen, wäre ansonsten schon ein starkes Stück. :cool::ups:

ebrenndouar
27-06-2013, 16:26
du hast den Ironie Smily vergessen

Nein, ist alles ernst gemeint!

Das Buch welches hier vorgestellt wurde, hat mich in seiner Tiefe und seiner Fachlichkeit von der Größe und Bedeutung des Hanzo Jutsu total überzeugt.

Rene
27-06-2013, 16:45
Öhm, wem soll ich nun das BBT Graduierungssystem erklären?


Anders als in vielen anderen Budō-Künsten werden die Graduierungsstufen nicht durch einzelne Gürtelfarben kenntlich gemacht, sondern es gibt nur Weiß, Grün bzw. Rot und Schwarz. Es gibt 10 Schülergraduierungen (Kyū) und 15 Meistergraduierungen (Dan). Oft wird gesagt, dass erst ab dem 15. Dan die wahre Lernzeit anfängt.
Man startet mit dem weißen Gurt und trägt nach der ersten Prüfung als Frau einen roten und als Mann einen grünen Gürtel. Mit der bestandenen Prüfung zum ersten Dan trägt man einen schwarzen Gürtel. Die Graduierung wird über die Farbe des Abzeichens (Bujin-Aufnäher auf der linken Brustseite der Jacke) und einer Anzahl von silbernen bzw. goldenen Sternen gekennzeichnet. Es besteht jedoch keine Pflicht, diese Kennzeichen zu tragen. In manchen Dōjō sieht man auch gelbe und orangefarbene Gürtel, die meistens als Vorstufen für Kindergruppen benutzt werden.
Bujinkan ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Bujinkan)

Ein Lümmel, wer da Ähnlichkeiten entdeckt.

Tyrdal
27-06-2013, 16:52
Öhm, wem soll ich nun das BBT Graduierungssystem erklären?Mir bitte. Ich kanns nicht oft genug hören.

openmind
27-06-2013, 20:56
Ich muß es mir nochmal auf den Augen zergehen lassen...

http://www.sporton.de/cms/tsv1848obersontheim/images/karate/Hanz%C3%B2%20Jutsu%20%282%29.JPG

_

cave
27-06-2013, 21:54
Taadaaaa!

6.-4.Kyu : Roter Gürtel mit 1-3 roten Sternen ?

Wie muss ich mir das vorstellen ?
Wie die ostfriesische Nationalflagge ?
Weisser Adler auf weissem Grund ? :D

Gruss cave

douwa
27-06-2013, 22:41
Na, was für`n Glück, dass wir hier wenigstens EINEN so richtig echten Experten in unserer Mitte haben, der uns das sicher gleich ausführlich erklären wird.
Aber sicher.:D Es gibt viele Formen der eboshi. Mit dem 9. oder 10. Dan hat man noch eine unauffällige, noch sehr flache eboshi (http://www.jpkameya.com/image16/image85.gif), so wie souke Schäfer halt. Die eboshi steigt dann aber parallel zu den weiteren Dangraden an. Mit dem 15. Dan, früher nannte man es natürlich noch anders, gibt es dann meist eine sehr edle mehrfach urushilackierte hohe eboshi aus einem Papiergemisch oder sogar aus Leder (http://image.tnm.jp/image/1024/C0076218.jpg). Es wurden gerade im sengokujidai auch gerne eboshi mit shikoro (http://image.tnm.jp/image/1024/C0027422.jpg) getragen, denn der souke war natürlich die schützenswerteste Person einer Schule.




Taadaaaa!Danke, gibt es wohl schon mehr als ein Buch - aber ein nettes, lustiges Logo.:o

Matt Massacre
27-06-2013, 23:42
Mit Blick in sein Buch (bei amazon geht das...) kommt übrigens noch ein *edit* Grafentitel hinzu (upps, ich wollte doch gar nicht von der Person ausgehen...:o). Was denn für ein Grafentitel? So ein Phantasietitel, wie man ihn bei Ebay für 20 bis 30 Euro kaufen kann (Graf von Roit zu Hoya, Graf von Berga, Graf von Leuchtenberg, Graf von Montfort, Graf von Thadisburg etc.pp.)?

EDIT (2:09 Uhr):
Gefunden! Er nennt sich "Graf von Berga". Das ist ein bei Ebay gekaufter Phantasietitel für ca. 20 bis 30 EUro. Steht weder im Personalausweis (wenn doch dann nur als Künstlername). Ich weiß nicht in wie fern das auf die Seriösität des Herrn schließen lässt^^

Interessant sind dazu auch folgende Links:

http://www.ebay.de/gds/adelstitel-quot-graf-von-berga-quot-ein-serioeses-angebot/10000000007167085/g.html

http://www.stern.de/digital/online/online-shopping-der-dubiose-handel-mit-adelstiteln-1509625.html

http://www.thueringen-suchmaschine.de/cgi-bin/th.cgi?act=site&nr=369

http://reventlow.blogspot.de/2012/02/heiko-nowak-alias-graf-von-roit.html

http://www.business-podium.com/boards/adelstitel-feudaltitel-ritterorden-familienwappen-geistliche-ordensgemeinschaften/6113-graf-von-roit-zu-hoya-graf-von-berga.html

Asahibier
28-06-2013, 06:44
Ich muß es mir nochmal auf den Augen zergehen lassen...

http://www.sporton.de/cms/tsv1848obersontheim/images/karate/Hanz%C3%B2%20Jutsu%20%282%29.JPG

_

Ich weiß nicht, das kann sicher nicht ernst gemeint sein, ne Komödiantentruppe die das Ganze auf die Schippe nehmen wollte, könnte sich nicht besser beim Posen in Szene setzen. Der eine in der Denkerpose, dem Weißgurt rutscht das Katana fast aus dem Gürtel... ich denke die nehmen sich selbst nicht so ernst :)

Rene
28-06-2013, 07:13
Also ich mag das Bild.

bugei
28-06-2013, 08:18
.. ich denke die nehmen sich selbst nicht so ernst :)

Bloß was ist, wenn die es doch ernst nehmen und denken, daß muß so und sie sind die wahren Erben der Samurais ( Schreibfehler beabsichtigt)?

gion toji
28-06-2013, 08:25
Bloß was ist, wenn die es doch ernst nehmen und denken, daß muß so und sie sind die wahren Erben der Samurais ( Schreibfehler beabsichtigt)?Dann kriegen sie aber Stress mit den anderen Erben der Samurais: -> (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/aiki-dan-do-edit-157296/) :-§
Die können sich ja mal treffen und ausfechten, wer jetzt samuraiger ist :fechtduel

Asahibier
28-06-2013, 08:50
Bloß was ist, wenn die es doch ernst nehmen und denken, daß muß so und sie sind die wahren Erben der Samurais ( Schreibfehler beabsichtigt)?

...dann wäre es nicht so dolle :(

@GionToji: wenn bugei Recht hat und es ernst gemeint ist legen solche Leute üblicherweise wenig Wert auf Austausch :cool:

Vielleicht melden die sich ja noch und stellen klar wie das Ganze zu verstehen ist, wäre sicher das einfachste :)

bugei
28-06-2013, 09:25
Vielleicht melden die sich ja noch und stellen klar wie das Ganze zu verstehen ist, wäre sicher das einfachste :)

Das wäre echt ein feiner Zug und würde ihnen viel Respekt einbringen.
Aber mal ne Frage an Dich, so von Laie zu Laie :baeehh: , was glaubst Du, wie groß die Chance dafür ist?

KAJIHEI
28-06-2013, 09:57
Es war ein Graf von Luxembourg, der nicht nur bei seinem Titel log. Der Rest, er war ebenfalls frei erfunden, als jemand es merkte, war der Graf verschwunden.

bugei
01-07-2013, 08:35
Eine Eigenart im Hanzo-Jutsu ist es ohne hin, das man stets eine Hand am Katana verweilen läßt, so lange man es trägt und ein unerwartetes Ziehen somit nur erschwert möglich ist
Quelle: Andreas Schäfer: Kenjutsu, S.11 (http://books.google.at/books?id=8187R_43k8sC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false)

Dazu hätte ich ne Frage an die Japan-Spezialisten: Gilt es nicht als sehr unhöflich bzw gar als agressive Geste, wenn man ständig eine Hand am schwert hat?

ryoma
01-07-2013, 09:23
Quelle: Andreas Schäfer: Kenjutsu, S.11 (http://books.google.at/books?id=8187R_43k8sC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false)

Dazu hätte ich ne Frage an die Japan-Spezialisten: Gilt es nicht als sehr unhöflich bzw gar als agressive Geste, wenn man ständig eine Hand am schwert hat?

Nicht zwingend. Es gibt ECHTE Koryû die dies durchaus so handhaben. Und somit ist das auch keine Wahnsinns-Eigenart dieser Truppe.

P.S. Kommt natürlich darauf an, WELCHE Hand "ständig" am Schwert ist.
Die linke Hand an der Saya und der Daumen auf der Tsuba? Durchaus üblich, auch ununterbrochen.
Die rechte Hand umfasst dauernd und ununterbrochen den Griff? Paranoia... :-)

carstenm
01-07-2013, 09:37
Die rechte Hand umfasst dauernd und ununterbrochen den Griff? Paranoia... :-)
Und schlecht für die Haltung.

Und man stelle sich mal vor wie es aussehen würde, wenn die Leute vom katori immer den Handrücken am Griff liegen hätten ...
... da wär man wahrscheinlich versucht, ihnen Geld oder Reis in die offene Hand zu legen ...
... oder sie könnten tatsächlich eine Bettelschale draustellen.

Linke Hand immer an der saya ist dagegen auch nach meiner Kenntnis nicht unüblich.

bugei
01-07-2013, 10:56
Nicht zwingend. Es gibt ECHTE Koryû die dies durchaus so handhaben. Und somit ist das auch keine Wahnsinns-Eigenart dieser Truppe.
Guck an, das wußte ich bis jetzt noch nicht



P.S. Kommt natürlich darauf an, WELCHE Hand "ständig" am Schwert ist.
Die linke Hand an der Saya und der Daumen auf der Tsuba? Durchaus üblich, auch ununterbrochen.
Die rechte Hand umfasst dauernd und ununterbrochen den Griff? Paranoia... :-)
Das ist wohl der Punkt. Ich persönlich würde jemanden, der ständig die rechte Hand an der Tsuka hat, nicht unbedingt friedliche Absichten unterstellen. Deswegen auch vorhin meine Frage dazu
Allerdings erwähnt der Autor des Buches ja leider nicht, welche Hand denn nun am Schwert liegt

ebrenndouar
01-07-2013, 11:06
Allerdings erwähnt der Autor des Buches ja leider nicht, welche Hand denn nun am Schwert liegt


Abesehen davon dass sich in dem einen Satz schon mehrere Rechtschreib- und Kommafehler befinden (von der Grammatik nicht zu reden), erklärt er leider auch nicht, warum durch die Hand an der Saya das Ziehen weniger unerwartet erfolgen oder dieses erschweren sollte, bzw. warum dies überhaupt als vorteilhaft angesehen wird.
Das ganze Ding ist ein Trauerspiel.

bugei
01-07-2013, 11:13
Abesehen davon dass sich in dem einen Satz schon mehrere Rechtschreib- und Kommafehler befinden (von der Grammatik nicht zu reden), erklärt er leider auch nicht, warum durch die Hand an der Saya das Ziehen weniger unerwartet erfolgen oder dieses erschweren sollte, bzw. warum dies überhaupt als vorteilhaft angesehen wird.
Das ganze Ding ist ein Trauerspiel.

Auf die orthographischen und grammatikalischen Fehler bin ich gar nicht eingegangen, auch wenn es mich arg gejuckt hat.Es gehört sich einfach, daß man ein Buch, einen Artikel, eine HP o.ä. Korrektur lesen läßt.
Mit sowas macht man sich nämlich recht fix den Eindruck der Seriosität kaputt
EDIT und es ist eine Frechheit gegenüber dem Leser

Bezüglich der Hand am Schwert: Ich hab das so verstanden, daß man so die Chance minimieren will, daß ein Entgegenkommender plötzlich nach meinem Schwert greift und es zieht

ryoma
01-07-2013, 11:16
@ebrenndouar: Ich musste mir den Satz auch mehrere Male durchlesen um zumindest eine AHNUNG davon zu bekommen, was der Autor damit gemeint haben KÖNNTE.
Zumindest die Tatsache, ein "Buch" in dieser Form überhaupt zu veröffentlichen, zeugt von heldenhaftem Mut!
:respekt:

bugei
01-07-2013, 11:20
@ebrenndouar: Ich musste mir den Satz auch mehrere Male durchlesen um zumindest eine AHNUNG davon zu bekommen, was der Autor damit gemeint haben KÖNNTE.
Kommst Du auch zu der Interpretation wie ich oben?



Zumindest die Tatsache, ein "Buch" in dieser Form überhaupt zu veröffentlichen, zeugt von heldenhaftem Mut!
:respekt:
Furchtloser Samurai halt :biglaugh:

ebrenndouar
01-07-2013, 11:20
Zum Mut gehört ja unter anderem die Erkenntnis, dass man in Gefahr sein könnte...

ebrenndouar
01-07-2013, 13:19
Bezüglich der Hand am Schwert: Ich hab das so verstanden, daß man so die Chance minimieren will, daß ein Entgegenkommender plötzlich nach meinem Schwert greift und es zieht

Da kann man genausogut die Hose festhalten aus Angst, dass einem jemand den Gürtel klaut.
Wenn das so gemeint wäre, dann könnte nur die Hand am Schwertgriff gemeint sein, denn nur die Saya festzuhalten schützt nicht davor, dass jemand das Schwert am Griff packt und es aus der Saya zieht. Im Gegenteil, man kann es dann umso besser herausziehen.

Es gibt aber sicher keine Schwertschule in der gelehrt wird, ständig die Hand am Schwertgriff zu haben.

bugei
01-07-2013, 14:08
Da kann man genausogut die Hose festhalten aus Angst, dass einem jemand den Gürtel klaut.
Es würde mich nicht wundern, wenn es Leute gäbe, die das tun :)


Wenn das so gemeint wäre, dann könnte nur die Hand am Schwertgriff gemeint sein, denn nur die Saya festzuhalten schützt nicht davor, dass jemand das Schwert am Griff packt und es aus der Saya zieht. Im Gegenteil, man kann es dann umso besser herausziehen.
Da bin ich vollkommen bei Dir.
Leider können wir mangels Informationen, wie das nun bei Hanzo et al. aussieht, das Ganze nicht wirklich sinnvoll diskutieren.


Es gibt aber sicher keine Schwertschule in der gelehrt wird, ständig die Hand am Schwertgriff zu haben.
Keine Ahnung.
Weiss es jemand unter den werten Kollegen zufällig genauer?

Naniwonai
01-07-2013, 14:37
Wenn wir Iai üben habe ich eigentlich so gut wie immer die linke Hand an der Saya/Tsuba.
Man sichert das Schwert und verhindert damit das das Schwert aus der Saya rutscht wenn Habaki und Koiguchi zu viel Spielraum haben.
Ausserdem hat dann die Hand auch was zu tun.
Das geht eigentlich in Fleisch und Blut über wenn man Iai trainiert und Anfänger werden von Anfang an drauf getrimmt.

Auch in den Iai-Kata selber bleibt die linke Hand einen großteil der Zeit an der Saya um diese entsprechend der Bewegung zu lenken.
Wenn erst wenn man große Schnitte ausführt greift links an die Tsuka.

Da wir das Bokken im Kenjutsu Training nicht in den Gürtel stecken haben wir dementsprechend auch immer eine Hand am Bokken.

Die Hand am Schwertgriff selber haben wir nur wenn wir es ziehen.

Gruß Nani

Terao
01-07-2013, 14:44
Wenn das so gemeint wäre, dann könnte nur die Hand am Schwertgriff gemeint sein, denn nur die Saya festzuhalten schützt nicht davor, dass jemand das Schwert am Griff packt und es aus der Saya zieht. Im Gegenteil, man kann es dann umso besser herausziehen.Soweit ich weiß, ist der Daumen der linken Hand immer über der Tsuba, und sichert damit das Schwert. Erst in dem Moment, in dem man selber ziehen will, geht er unter die Tsuba und schiebt es das erste Stück heraus (damit es bei nem strammen koiguchi beim Ziehen nicht unkontrolliert heraus"springt"). Wir deuten das sogar mit dem Shinai so an.

Ob der Daumen allein ein plötzliches herzhaftes Reißen an der Tsuka durch einen Anderen gegenhalten könnte, weiß ich nicht. Müsste man ausprobieren. Gibt man dem Zug sofort nach, müsste man aber dadurch verhindern können, dass es gezogen wird.

Ernsthaft, was wäre das denn auch für ein Leben für die armen Samurai gewesen. Stets die Linke an der Saya und die Rechte an der Tsuka. Ohne eigenen Mundschenk wären die ja glatt verhungert.

ebrenndouar
01-07-2013, 14:46
Leider können wir mangels Informationen, wie das nun bei Hanzo et al. aussieht, das Ganze nicht wirklich sinnvoll diskutieren.


Für mich ist das Ganze ein *edit*.
Damit steht die Diskussionswürdigkeit dieser "Schule" für mich ohnehin auf einer sehr wackeligen Grundlage.
Dennoch kann es ja sein dass der Autor hier und da was aufgeschnappt hat. Aber genau so sieht die Sache für mich aus. Keine Grundlage, keine nachvollziehbare Tradition. Das Buch hätte fast jeder schreiben können, der mal irgendwo ein halbes Jahr irgendwas mit halbgarem Schwertgefuchtel trainiert hat und sich dann irgendwas zusammengeschuster hat.
Traurig aber wahr.

Klaus
01-07-2013, 17:29
Mit der Hand am Schwert kann man auch wesentlich leichter rennen als wenn das rumbaumelt.

bugei
01-07-2013, 20:17
Wenn wir Iai üben habe ich eigentlich so gut wie immer die linke Hand an der Saya/Tsuba...

Auch in den Iai-Kata selber ....

Hallo Nani,

das was Du schreibst, ist logisch und wir machen es bei uns ähnlich, wenn wir denn mal Iai üben.
Aber eigentlich geht es um was anderes:
So wie sich der Text in dem Buch interpretieren läßt, hat der Schüler des Hanzo-Jutsu ständig die Hand am Schwert, auch wenn er gerade kein Iai üben oder das Schwert aus einem anderen Grunde aus der Saya holen will. Heutzutage mag das eher bedeutungslos sein, aber wenn die Schule historisch ist, würde das bedeuten, daß die jederzeit, sozusagen 24/7 eine Hand an der Tsuka hatten, damit ja nicht ein Bösewicht ihnen das Schwert klauen und gegen sie verwenden konnte.
Vermutlich sind ebrenndouar, ryoma und ich nicht die einzigen hier, die die Richtigkeit und Sinnhaftigkeit der Aussage " Stets und ständig Hand am Schwert" bezweifeln

KAJIHEI
02-07-2013, 11:12
Ich muß es mir nochmal auf den Augen zergehen lassen...

http://www.sporton.de/cms/tsv1848obersontheim/images/karate/Hanz%C3%B2%20Jutsu%20%282%29.JPG

_

Da hat aber keine die Pfötchen am Säbel:cry:

ebrenndouar
02-07-2013, 11:20
Und schwupps, bevor die Arme entknotet sind und der Denker es gemerkt hat, hat ein schneller Fuchs alle Schwertchen aus den Gürtelchen gezogen und die Truppe erledigt!

???!
02-07-2013, 11:40
Die linke Hand an der Saya und der Daumen auf der Tsuba?

Das hat es doch nun wirklich schon sehr früh schön erklärt. So zu gehen/ laufen macht ja durchaus Sinn, auch wenn man zu 100% verhindern muss/will andere Schwertträger oder deren ''Gehänge'' auch nur im geringsten zu streifen.
Und das Foto finde ich eher lustig/mutig. Auch wenn ich mich so posend nicht selber ins Netz stellen würde.

Dojo | Ito Ryu Wuppertal e.V. (http://www.ninjutsu-wuppertal.de/index.php?site=dojo) da ist ja auch vor wenigen Jahren der japanische Souke verstorben, aber zum Glück gibt es ja den deustchen Erben.

Und soweit ich weiß gibt es da ja noch 1-2 mehr in Deutschland die das selbe von sich behaupten.

Als Japaner sollte man sich da wohl besser keinen deutschen Nachfolger suchen, bei der Sterblichkeit.

DeepPurple
02-07-2013, 13:00
....
Vermutlich sind ebrenndouar, ryoma und ich nicht die einzigen hier, die die Richtigkeit und Sinnhaftigkeit der Aussage " Stets und ständig Hand am Schwert" bezweifeln

Ja, aber ich bin bereit, es als rhetorische Übertreibung abzuhaken und den Versuch, besonders samuraimäßig allzeit kampfbereit rüberzukommen.

Terao
02-07-2013, 13:20
Ja, und ich bin geneigt, anzunehmen, dass sie vor dem Fotoschuss erstmal den Raum sorgfältig nach Feinden durchsucht haben, einander vertrauen und das Foto per Selbstauslöser geschossen haben, sodass sie zumindest relativ sicher sein konnten, dass ihnen niemand im nächsten Moment das Schwert zu entreißen versucht. So ähnlich werdens wohl die Samurai auch gehandhabt haben.

Seht Ihr? Authentisch.

Armin
02-07-2013, 14:24
In dem Buch/Film Shogun war doch das "herausragende" Merkmal vom obersten General von Toranaga (wie hieß der noch, übersetzt war's "Eisenfaust"), dass dieser ständig die eine Hand an der Waffe hatte, um Allzeit bereit zu sein falls er seinen Herrn zu beschützen hatte.

Wahrscheinlich da abgekuckt.

Edit: ah, gefunden. Hiro-Matsu. Hier ein Link. http://en.wikipedia.org/wiki/Sh%C5%8Dgun_(novel)

Tarogh
02-07-2013, 16:27
Ich muß es mir nochmal auf den Augen zergehen lassen...

http://www.sporton.de/cms/tsv1848obersontheim/images/karate/Hanz%C3%B2%20Jutsu%20%282%29.JPG

_

Ich muss bei dem Foto unweigerlich an die martialischen Fotos der Stabssoldaten denken, wenn diese einmal im Jahr ins Gelände gegangen sind, während der gemeine Infantrist kopfschüttelnd und fremdschämend vorbeigegangen ist. ;)

bugei
03-07-2013, 12:11
Ja, aber ich bin bereit, es als rhetorische Übertreibung abzuhaken und den Versuch, besonders samuraimäßig allzeit kampfbereit rüberzukommen.
Da werd ich Dir nicht widersprechen,
ABER: Das Buch will/soll ein Sachbuch, wegen mir auch ein Lehrbuch sein. Da haben solche Übertreibungen nichts verloren.



Ito Ryu Wuppertal e.V. da ist ja auch vor wenigen Jahren der japanische Souke verstorben, aber zum Glück gibt es ja den deustchen Erben.

Die geben auf Ihrer HP aber wenigstens zu, daß sie kein "superauthentisches Koryu-Ninutsu" trainieren, sondern einen modernen Stil

Rene
03-07-2013, 19:39
ABER: Das Buch will/soll ein Sachbuch, wegen mir auch ein Lehrbuch sein. Da haben solche Übertreibungen nichts verloren.

Öhm, sagt wer? Ich mein, wenn ich mit Hatsumis Bücher hier entsprechend ins Gericht gehen müsste sähe das definitiv nicht besser aus. Die quellen über von Undeutlichkeiten, Übertreibungen und Geschichten die mit Sachvermittlung nichts zu tun haben. Also diese Kirche würde ich mal im Dorf lassen.

Terao
03-07-2013, 21:41
Er hat Jehova gesagt! :D

Schnueffler
03-07-2013, 21:42
Er hat Jehova gesagt! :D

Und wer wirft den ersten Stein? :D

Tyrdal
03-07-2013, 21:46
Ich!

KeineRegeln
03-07-2013, 22:01
"Sie war's! Sie war's! Er war's! Er war's!" :D

douwa
04-07-2013, 05:39
Erfahren Sie mehr über die Einzigartigkeit des traditionellsten Kampfkunstsystems aus dem japanischen Altertum. vom Ito Ryu Wuppertal e.V.




Da werd ich Dir nicht widersprechen,
ABER: Das Buch will/soll ein Sachbuch, wegen mir auch ein Lehrbuch sein. Da haben solche Übertreibungen nichts verloren.

Die geben auf Ihrer HP aber wenigstens zu, daß sie kein "superauthentisches Koryu-Ninutsu" trainieren, sondern einen modernen Stil
Also ich lese da - zumindest in den FAQ - nur die altbekannten Aussagen (u.a. der beliebte, scheinbar namenlose, jap. Großmeister, der leider schon verstorben ist und vermuttlich genau einen Europäer unterrichtete), eine seltsame "Übersetzung" für Daisho und das vorsorgliche Absichern gegen das Bujinkan, falls Interessenten darauf stoßen sollten inklusive Kritik an dessen 15 Dan. Geschichtlich soll auch alles gut passen (falls so gut wie bei der Übersetzung, weiß ich ja Bescheid), lediglich der schriftliche Beweis wird aufgrund der großen Heimlichkeit der früheren Ninja offen verneint und darauf hingewiesen, dass der Boss nicht den Lehrer seines Lehrer kannte.


Ein anderes Ninjutsu-System, das ich gefunden habe, beruft sich darauf, das letzte überlebende zu sein. Wie erklärt ihr das?

Dieser Erklärungsansatz, der vor allem im (bei Erstellung dieses FAQs aktuellen) deutschen Wikipedia Eintrag über die Bedeutung des Wortes „Ninjutsu“ zu finden ist, entbehrt jeglicher aussagekräftiger wissenschaftlicher Beweise.
Als Quellennachweis wird hier ein Buch angegeben, das vom obersten Meister ebenjenes selbsterklärten letzten Systems geschrieben wurde.
Ihr könnt das gerne nachrecherchieren. Wir überlassen es da jedem selbst, sich ein eigenes Urteil zu bilden.


Stellt Ito Ryu Ninjutsu ein historisches Ninjutsu dar?

Fairerweise muss hier gesagt werden, dass Ito Ryu Ninjutsu ebenso den historischen Gesetzmäßigkeiten unterliegt wie jedes andere Ninjutsu, da wie oben erläutert keine historischen Nachweise existieren.
Der Meister dieses Dojo hat es von einem Japaner erlernt, war aber natürlich nicht dabei, als dieser es wiederum von seinem Meister erlernt hat.
Es liegen Familienschriften und Aufzeichnungen vor, die in sich schlüssig und in einer eindrucksvollen Weise ehrlich und offen sind.
Die Familiengeschichte und die Philosophie passen außerdem zum bekannten historischen Kontext. Unter dem Begriff "modern" finde ich nur etwas zur Vereinsstruktur (mit super Ideen und auch unnötigen, die für mich aber nicht automatisch auf ein gutes doujou schließen lassen)



Wie finde ich ein seriöses Ninjutsu Dojo?

Die wohl interessanteste Frage! Viele „Trainer“ schmücken ihre Disziplinen mit dem Namen des Ninjutsu, da der "geheimnisvolle" Hintergrund dieses Namens immer einen Reiz auf die Menschen ausübt und somit den Mitgliederzuwachs fördert.
Unseriöse Dojo erkennt man vor allem an nicht nachvollziehbarer bzw. unlogischer Art des Trainings sowie an der Pflege von "Klischees" des Ninja, die so niemals existiert haben können.
Beispiele:
Dass Waffen in verschiedenen Dojo erlernt werden müssen, ist historischer Unsinn. Ein Ninja musste innnerhalb kürzester Zeit mit allen zur Verfügung stehenden Waffen umgehen können. Die Zeit für eine Reise durch das Land war gar nicht da.
Es wurden auch nie gerade Ninjaschwerter verwendet, die offen auf dem Rücken getragen wurden. Selbst Daisho* trugen, wie auf allen historischen Gemälden zu erkennen, ein geschwungenes Katana** sowie ein geschwungenes Wakizashi***.
Ein Kämpfer der ein kürzeres, gerades Schwert noch dazu auf dem Rücken trug, wäre aufgefallen wie ein bunter Hund.
Die Verwendung eines Gürtel-Systems, das mehr als 10 Dan-Grade**** beinhaltet, ist aus keiner historischen Kunst überliefert. Aus moderner betriebswirtschaftlicher Sicht jedoch (für jeden Dan-Grad muss oftmals eine Prüfungs- und Lehrgangsgebühr bezahlt werden) macht ein solches System durchaus Sinn, denn es vermehrt unter anderem den Reichtum der Prüfer / Systeminhaber.
Gelände – und Außentechniken in Lehrgangsform sind ebenso Nonsens. Gerade solche Techniken müssen wie Laufen und Schlittschuhfahren praktisch und vor allem oft geübt werden, da es in erster Linie eine Sache der Körperbeherrschung ist und somit schnell wieder verlernt werden kann.

*Daisho: Ein Titel, der durch den Kaiser an Samurai vergeben wurde, die sich besonders verdient gemacht haben. Der Titel bedeutet übersetzt "Zwei Schwerter", dementsprechend ging mit dem Titel auch das Privileg einher, offen zwei Schwerter tragen zu dürfen.
**Katana: Ein japanisches Langschwert
***Wakizashi: Eine kürzere Form des Katana, die in der Nebenhand geführt und vor allem zum Blocken gedacht war.
****Dan: Japanisch für Stufe/Rang

Für mich klingt das insgesamt sehr nach einem vorhandenen historischen Authentizitätsanspruch und Konkurrenzschelte bei gleichzeitigem Vorhandensein eines eigenen Schleudersitzes für den Fall der Fälle, in welchem man dann offiziell selbst ja auch nur ein vom Japaner getäuschter Schüler wäre. So oder so wäre man immer fein raus.


Klasse ist auch das Lexikon, ungenau bis falsch.
Sensei
Das japanische Wort für Lehrer. Danträger können durch eine zusätzliche Prüfung den Titel eines Sensei erlangen. Dieser Titel ist, streng genommen, nicht selbst verleihbar. Viele europäische Danträger nennen sich jedoch so, ohne diese Prüfung abgelegt zu haben...

Kyu Schülergrad

Dan Meistergrad

Jutsu Kunst / Stil im Sinne einer Kampftechnik

KAJIHEI
04-07-2013, 05:44
Spätestens bei "daisho" grins ich nur noch schadenfroh :D

ryoma
04-07-2013, 07:12
Spätestens bei "daisho" grins ich nur noch schadenfroh :D

Doppel-Grins hier... :D:D

bugei
04-07-2013, 11:11
Öhm, sagt wer? Ich mein, wenn ich mit Hatsumis Bücher hier entsprechend ins Gericht gehen müsste sähe das definitiv nicht besser aus. Die quellen über von Undeutlichkeiten, Übertreibungen und Geschichten die mit Sachvermittlung nichts zu tun haben. Also diese Kirche würde ich mal im Dorf lassen.

Ich kann Dir die Kirche durchaus erklären, ich hab dazu meine eigene Meinung. da es aber hier gar zu arg OT würde, die kürzest mögliche Kurzfassung.

Lehr- bzw Sachbücher sind mMn z.B. Kukishin Ryu Hanbo Jutsu (http://www.amazon.de/Hanbo-Jutsu-Kukishin-Ryu-Masaaki-Hatsumi/dp/3924862052) oder The Ninja: Ancient... (http://www.amazon.de/The-Ninja-Ancient-Shadow-Warriors/dp/0804839271)
Die meisten anderen Hatsumi-Bücher würde ich nicht wirklich als Sachbuch bezeichnen, obwohl man durchaus was draus lernen kann



Für mich klingt das insgesamt sehr nach einem vorhandenen historischen Authentizitätsanspruch und Konkurrenzschelte bei gleichzeitigem Vorhandensein eines eigenen Schleudersitzes für den Fall der Fälle, in welchem man dann offiziell selbst ja auch nur ein vom Japaner getäuschter Schüler wäre. So oder so wäre man immer fein raus.
Nun, nach dem neuen Thread, den es hier jetzt gibt, war ich da wohl zu hmmm freundlich? gutmütig? wie auch immer. Jedenfalls nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil :)



Spätestens bei "daisho" grins ich nur noch schadenfroh :D
Jederr blamiert sich halt so gut wie er kann... und manche können es halt :D

DerUnkurze
04-07-2013, 12:06
ich denke zum eigentlichen Thema gibts nichts mehr zu sagen.

Daher ist hier mal dicht.


Falls noch jemand etwas zum Thema beitragen will schickt wie gehabt eine PM an mich

für etweilige andere Themen macht eigene Threads auf wenn ich darüber diskutieren wollt, ich verschiebe dann die entsprechenden Postings.

DerUnkurze
19-12-2013, 08:30
Da ich in den letzten Tagen 2 Rückmeldungen bezüglich dieses Threads bekam, mache ich einmal wieder auf.

Tsuki57 bat mich dies hier zu Posten



Hallo,
ich habe mich heute angemeldet, da ich durch Zufall über die Googlebildersuche auf ein Bild von unserer alten Truppe gestoßen bin, dass hier im Forum gepostet wurde.

Nachdem ich den ganzen Threat Hanzo Jutsu? gelesen hatte kam ich irgendwie um eine Anmeldung zur Richtigstellung von ein paar Dingen nicht drum herum.
Mich regt gerade das lose Mundwerk von manchen Usern etwas auf.

Zum Bild das manche so nich fassen konnten:
Es entstand aus Jux, da der TSV Obersontheim unbedingt was für seine Homepage brauchte.
Man muss dazu sagen, dass bei diesem Sportverein nur Fußball sehr hoch im Kurs steht, alles andere wird eher vernachlässigt.Man führt uns ja glaub ich noch heute unter Karate. Aber ohne Verein gibt's kein Zugang zu Trainingshallen....
Also haben wir halt Abends in einer kurzen Aktion irgendein nichtssagendes Bild gemacht und dem TSV gegeben. Das es mal zu sowas kommt hätte keiner gedacht. Mittlerweise sind auch 3 Personen von denen auf dem Bild nicht mehr dabei.

Wie gesagt, das Bild entstand aus Jux und damit der Verein irgendwas hat.

Zu den Schreibfehlern im Buch:
Herr Krukemeyer, der es später über seinen Verlag veröffentlicht hat, sagte uns am Anfang zu, dass es vor Veröffentlichung noch gegelesen und korrigiert wird. Wir sollten uns nicht drum kümmern und Andreas Schäfer (mein Trainer) sollte nur den Text liefern. Schreibfehler, Grammatik und Layout würde der Verlag übernehmen. Was ist passiert? Nix...
Wir waren selbst geschockt als wir das Buch in den Händen hielten und nach kurzer Zeit auf die ersten Fehler stießen, die sich komplett durchzogen.
Anscheinend soll es vor einer zweiten Auflage korrigiert werden, was ich aber nicht glaube.
Ist schon beschämend, dass es so veröffentlicht wurde. Ich persönlich bin sehr enttäuscht vom Verlag.
Warum die Korrektur fehlt wurde uns übrigens nie wirklich erklärt. Ich weiß nicht warum man von den Aussagen zu Beginn abgewichen ist.

Zu der Sache mit dem Stil, Herkunft usw. möchte ich eins sagen:
Möchten sich die User bitte per Email direkt an Herrn Schäfer wenden. Emailadresse wurde ja gefunden

Der mittlerweile verstorbene Akria Kyamaze hat früher in Deutschland studiert (Tübingen). Ich nehme an, dass er irgendwo um die 20-30 Jahre alt war. Mein Trainer hat ihn damals kennengelernt und Akria-sama hat angefangen Leute in seinem Familienstil zu unterrichten. Als er dann wieder zurück nach Japan ging hat Andreas auch nicht angefangen sofort hier den Stil zu lehren.
So weit ich weiß hat er lange nichts gemacht.
Da das aber anderer Leute Privatleben ist, möchte ich hier nicht weiter ins Detail gehen.


Ich hab ihn erst durch das Karate-Training welches der TSV früher anbot kennengelernt.
Unser Karatetrainer verstarb allerdings an einem Herzinfarkt und wir als kleine Truppe von ca. 5 Leuten (waren nie alle regelmäßig da durch Schule + Arbeit) konnten so auch nicht weitermachen. Einen neuen Schwarzgurt fanden wir nicht, also was tun?
Da kam Andreas die Idee mit dem Schwertkampf.
Am Anfangen waren es nur 2, dann 3 und heute ca. 4-5 Leute die regelmäßig kommen. Wir sind also echt ne kleine Truppe und waren es schon immer. Von sowas wie einem Dojo kann man da nur Träumen.
Andererseits nehmen wir auch vieles nicht so ernst und es geht lockerer zu. Da man sich zum Großteil schon lange vorher kannte war es auch schwer da "strenge" reinzukriegen.

Vielleicht noch was zu der Idee zum Schreiben des Buches. Man könnte sagen, es war sowas wie ein letzter Wunsch von Akria-sama.
Eine seiner Töchter (Kumiko) hat nun seinen Platz als Familienoberhaupt eingenommen. Vllt. noch zur Herkunft: Ich weiß, dass sie irgendwo auf Sato und zeitweilig auch in Kyoto wohnen. Ich bin des japanischen leider nicht mächtig und tu mich da auch schwer. Darum kann ich nun nichts, was dies beweist, aus dem Ärmel zaubern. Und privates von anderen Menschen veröffentliche ich ungern im Internet. Man weiß ja nie wo es landet, siehe unser Spaß-Bild xD


So, mich hats einfach aufgeregt, dass sich Leute auf Grund von Annahmen das "Maul über andere zerreißen" und nicht hergehen können und mal den Kontakt suchen. Emailadresse wurde ja gefunden und Andreas ist da kein Unmensch und antwortet nicht. Es kann nur evtl. etwas dauern.
Darum hab ich mal dieses Angebot genutzt ;-)

Da beide Rückmeldungen die ich bekam durchwegs freundlich waren erwarte ich mir das der Ton freundlich und konstruktiv bleibt

Hug n' Roll
19-12-2013, 08:46
Es bleibt bei den geäußerten Kritikpunkten. Den Hohn darf man meinethalben subtrahieren. Bleibt genug Substanzielles übrig. :rolleyes:

DerUnkurze
19-12-2013, 08:53
Und meine Hoffnung ist, das es auf die Kritikpunkte brauchbare Antworten kommen :)

Die Chance gebe ich gerne.

Dragodan
19-12-2013, 09:06
Akria Kyamaze? Vielleicht Akira Kiyamaze?

Details zur Familie (auch zur Tochter, sprich Adresse, etc.): Gerne per PM an mich. Würde der ganzen Sache gerne auf den Grund gehen.

Danke.

Hug n' Roll
19-12-2013, 09:22
Da wird nichts kommen.
Ist doch nicht so, dass wir so etwas nicht kennen würden.
"Den Kontakt hat nur der "Großmeister" selber", etc. pp..

Wir können es ja parallel mal einfacher versuchen:
Mit so Fragen, wie "Was sind die Kanji Eures Stiles?", etc.
Vielleicht steckt dem zurückgezogen lebenden Graf Andreas ja mal einer seiner Schüler, dass es in der echten Welt da draußen Klärungsbedarf zu seinen Lehren gibt.....

DerUnkurze
19-12-2013, 09:27
Abwarten, immhin wurde ich gebeten den Thread wieder zu öffnen weil sie Stellung nehmen wollten.

Also gefragt sind erstmal die Kanji des Stil und von Akria Kyamaze.

ryoma
19-12-2013, 09:31
Fortsetzung folgt... Echt???
Auf jeden Fall wird Bier kaltgestellt und Popcorn gemacht. :D

Shodonobenkyo
19-12-2013, 09:47
Vorab möchte ich meinen Dank an den Moderator aussprechen. Bei mir handelt es sich um die zweite Person, die ihn wegen dieses Threads kontaktiert hat.

Zu Hanzo-Jutsu möchte ich meine Erfahrung liefern. Diese beschränkt sich allerdings auf den Stil wie er aktuell gelebt wird und nicht auf die historische Entwicklung, für die Andreas Schäfer Soke sicher ein kompetenter Ansprechpartner ist.

Kurz zu meinem Hintergrund, damit Schwertkampferfahrene meine Ansichten besser einschätzen können. Ich praktiziere und lehre Shinkendo, das ein traditioneller aber sehr praxisorientierter Schwertkampfstil ist, der sich weniger auf die spirituellen als auf die realistischen Ansätze und Verwendung des Schwertes konzentriert. Nur um ein gerne gelesenes Vorurteil gleich auszuschliessen: Nein, wir dreschen nicht mit scharfen Schwertern aufeinander ein. Da jede der Techniken potentiell tödlich ist, wäre das tatsächlich die größte anzunehmende Dummheit unsererseits. Realistisch und ohne Rüstung ja, aber nicht unkoordiniert und nur mit dem vollkontakttauglichen Bokuto. Weitere Ansichten sind auf den üblichen Videoplattformen ja recherchierbar.


Nun zu Hanzo Jutsu:

Es handelt sich nach meinen Erfahrungen ebenfalls um einen realistischen Ansatz, der darauf abzielt Techniken so zu lernen, dass man im Konfliktfall als der Überlebende aus einem Kampf zieht. Dabei orientieren sich Bewegungsabläufe mehr an begrenzten Raummöglichkeiten, wie der Situation in einer Schlacht mit fuchtelnden Mitkämpfern um einen herum oder den beengten Möglichkeiten in Höfen, Gassen oder sogar Räumen.

Dies äussert sich darin, dass Stände eher kompakt sind und eine mittige Balance bis zur Verlagerung auf den hinteren Fuß haben. Das Schwert wird nicht lange und hoch mit gerade führenden Armen gehalten, sondern enger und eher angewinkelt. Die Stärke dieses Stils sehe ich in einer sehr wendigen und schnellen Reaktionsfähigkeit im Getümmel und eingeengt zwischen mehreren Gegnern. Ebenso finden sich tiefere Techniken und steigende bzw. fallende Linien, wie für den Kampf auf der Treppe. Hanzo ist dabei pragmatisch und kombiniert Faust- und Ellbogenkonter ebenso, wie den schnellen Wechsel der Schwerthand nach links, um mit der geänderten Konstellation den Gegner zu überraschen.

Hier ist schlüssig, dass Hanzo nicht das Wakizashi als primäre Zweitwaffe verwendet, sondern das Tanto oder auch den Tessen (es war sehr schön anzusehen, wie eine bildschöne Schülerin von Andreas elegant den Fächer schwang - und tödlich noch dazu :-).

Mögliche Schwächen dieses Stils sehe ich dann, wenn man ein Duell auf der freien Wiese hat. Die kurzen und sehr schnell aus dem Unterarm beschleunigten Schnitte haben ihre Stärke in der mannstoppenden Verletzung, sind aber bevorzugt Hiebe als durchgezogene finale Schnitte. Kann man dem Hanzo mit sehr raumgreifenden Techniken und durchgezogenen Schnitten auf dem freien Feld begegnen, dann hat man gute Chancen den Kampf zu bestimmen. Allerdings muss man peinlichst Distanz halten und darf man den Gegner nicht an sich herankommen lassen.

Sehr spannend fand ich die Unterschiede im Ni-To, denn zwischen der großen symmetrischen Technik mit zwei Katanas, wie sie im Shinkendo betrieben wird, und der sehr variablen asymmetrischen Katana-Tanto-Kombination des Hanzo liegen Welten. Ohne mir hier eine Präferenz anmassen zu wollen.

Überraschen konnte ich Andreas Sensei mit Sprüngen und tiefen kiriage (diagonale Aufwärtsschnitte), gekontert hat er sie gerne mit Faustschnappern und Stößen der Tsuka. Hanzo knotet die Saya nicht ein und erlaubt damit sehr kompakte Abwehrtechniken, welche ich mit meiner fest verknoteten Saya nicht gewohnt bin. Völlig ins Leere laufen Techniken, bei denen man das Angreiferschwert dynamisch weiterlenkt und versucht in die dann offene Seite des Kämpfers zu kommen. Hier überrascht Hanzo einen mit dem Schwerthandwechsel, dem drehenden Unterducken aus dem kompakten Stand und der Konter mit der dann freien Angriffshand.

Ich hoffe, mit dieser Beschreibung den tatsächlich an der Sache Interessierten hier ein paar Einblicke in den Stil gegeben zu haben.

Denen, die sich hier in einem *Edit* gesonnt haben empfehle ich sich über die Kernaspekte des Bushido, die Zurückhaltung und den Respekt, Gedanken zu machen. Ich kenne einige große und etablierte Stile in denen ich eher ein perfektioniertes Wirtschaftsunternehmen sehe als den Geist des Kriegers. Von Technikkatalogen die auf umsatzbringenden Prüfungskaskaden optimiert sind und nicht wirklich durch Sinnhaftigkeit oder Wirksamkeit glänzend will ich nicht reden.

Hier möchte ich auch anmerken, dass der bequemste Gegner derjenige ist, der sich aus unzureichenden Beobachtungen arrogant überlegen fühlt. Es mag nicht schön sein ihn vor sich zu haben, aber es öffnet doch etliche taktische Vorteile. In diesem Punkt hätte ich mich mit vielen der hier postenden in einem Kampf zumindest nicht unwohl gefühlt.

Wenn hier tatsächlich die Güte eines Stils über Tippfehler eines Buches oder das Fehlen von Kanji bewertet werden, dann fehlen mir schlicht die Worte. Ich betreibe seit vielen Jahren Shodo und praktiziere Japanisch. Aber ich wäre mir zu schade mich selbst hochzuloben, indem ich andere öffentlich nach meiner Erwartungshaltung bewerte.


Mit Andreas sensei durfte ich die schönsten Momente des Schwertkampfes erleben. Wir standen uns gegenüber, zwei Vertreter zweier Schulen. Und dann verschwand die Halle, war da das Gefühl von Rauschen des Grases irgendwo auf einer Wiese in Japan, wir waren allein und nur das Hier und Jetzt und der Krieger gegenüber der alles an Respekt und Aufmerksamkeit erfordert um den unmittelbar bevorstehenden Angriff zu bestehen.

Jinsei Shinkendo Andreas-sama!

Hontoni arigatou

ebrenndouar
19-12-2013, 09:59
... das Gefühl von Rauschen des Grases irgendwo auf einer Wiese in Japan, wir waren allein und nur das Hier und Jetzt und der Krieger gegenüber der alles an Respekt und Aufmerksamkeit erfordert um den unmittelbar bevorstehenden Angriff zu bestehen.


Wow, echte Krieger!

ryoma
19-12-2013, 10:02
*edit*

Shodonobenkyo
19-12-2013, 10:03
Da wird nichts kommen.
Ist doch nicht so, dass wir so etwas nicht kennen würden.
"Den Kontakt hat nur der "Großmeister" selber", etc. pp..

Wir können es ja parallel mal einfacher versuchen:
Mit so Fragen, wie "Was sind die Kanji Eures Stiles?", etc.
Vielleicht steckt dem zurückgezogen lebenden Graf Andreas ja mal einer seiner Schüler, dass es in der echten Welt da draußen Klärungsbedarf zu seinen Lehren gibt.....


Verzeih, aber hier wage ich Dir aus meiner konkreten Erfahrung zu widersprechen. Dieses Dojo lebt seinen Stil. Sie sind zufrieden und haben viel Freude.

Im Gegensatz zu wirtschaftlich orientierten Stilen, hier fange ich nicht an aufzuzählen, weil ich nicht genug Zeit habe und den Abmahnanwälten kein Weihnachtsgeschenk machen möchte, definiert sich Andreas wie ich ihn kenne nicht darüber seine "Lehren" zu verbreiten.

Und die echte Welt hat keinen berechtigten Klärungsbedarf oder gar Klärungsanspruch. Es ist eine freundliche Geste wenn sich jemand die Zeit hierfür nimmt. Und es ist eine grundlegend irrige und völlig absurde Annahme in Foren irgendjemand hätte einen Anspruch auf einen Klärungsbedarf. Wenn er diesen dann meint mit einer überheblichen Art noch zu untermauern, dann ist es bedauernswert lächerlich.

Ich an Stelle von Andreas Schäfer würde auf fast alle Fragen dieses Threads schon alleine deshalb nicht antworten, weil die Fragenden die grundlegenden Regeln des höflichen Miteinanders über Bord geworfen haben.

Man verdient keinen Respekt, man muss ihn sich verdienen. Und Grundlage hierfür ist erstmal das eigene Verhalten.

Shodonobenkyo
19-12-2013, 10:06
*edit*


Wunderbare Reaktion!

100 Zeilen stichhalte Informationen geflissentlich überlesen und sich auf zwei bequeme Schlüsselworte stürzen.

Ich ziehe meinen Hut! Sehr minimalistischer und effizienter Stil.

Übrigens habe ich vor den Bildern von Ryoma auf meinen Reisen in Itô und Shikoku immer Respekt gehabt.

WDietrich
19-12-2013, 10:57
Wunderbare Reaktion!

Ich ziehe meinen Hut!

Übrigens habe ich vor den Bildern von Ryoma auf meinen Reisen in Itô und Shikoku immer Respekt gehabt.

Hi, klingt ja alles sehr nett. Gibt es eine Homepage zu dem was du machst ?

DeepPurple
19-12-2013, 10:59
Also, 2 Unbekannte, vom Bushido beseelte Menschen, sind sich einig, dass beider Stil was taugt. Hervorragend und soweit so gut.

Die Fragen der unritterlichen Respektlosen aus dem Pfuhl wurden aber nicht beantwortet.

Im übrigen besteht keinerlei Rechtfertigungspflicht. Es ist halt immer gschmackig, wenn bei entsprechenden Themen außer Empörung gar nichts zur Sache kommt. Man kann schon fast die Uhr danach stellen.


Und die echte Welt hat keinen berechtigten Klärungsbedarf oder gar Klärungsanspruch. Es ist eine freundliche Geste wenn sich jemand die Zeit hierfür nimmt. ..

Das stimmt. Jeder darf im Internet und sonst öffentlich wo jede Story verbreiten, die er meint verbreiten zu müssen. Ohne Rücksicht auf Wahrheitsgehalt, ohne Quellenangaben, ohne alles.



Ich an Stelle von Andreas Schäfer würde auf fast alle Fragen dieses Threads schon alleine deshalb nicht antworten, weil die Fragenden die grundlegenden Regeln des höflichen Miteinanders über Bord geworfen haben.

Das ist immer eine gute Ausrede, wenn man gar nichts zu sagen weiss und für seine Veröffentlichungen nicht einstehen will..


Man verdient keinen Respekt, man muss ihn sich verdienen. Und Grundlage hierfür ist erstmal das eigene Verhalten

Wilde Storys veröffentlichen ist dagegen ein sehr respektvolles Betragen.

Terao
19-12-2013, 11:23
AkriaDa wüsst ich erst mal gerne, wie man das auch nur in Katakana schreiben soll... und ob es EINEN Japaner gibt, der das auf Anhieb aussprechen kann :)




Zu den Schreibfehlern im Buch:
Herr Krukemeyer, der es später über seinen Verlag veröffentlicht hat, sagte uns am Anfang zu, dass es vor Veröffentlichung noch gegelesen und korrigiert wird. Wir sollten uns nicht drum kümmern und Andreas Schäfer (mein Trainer) sollte nur den Text liefern. Schreibfehler, Grammatik und Layout würde der Verlag übernehmen. Was ist passiert? Nix...
Wir waren selbst geschockt als wir das Buch in den Händen hielten und nach kurzer Zeit auf die ersten Fehler stießen, die sich komplett durchzogen.
Anscheinend soll es vor einer zweiten Auflage korrigiert werden, was ich aber nicht glaube.
Ist schon beschämend, dass es so veröffentlicht wurde. Ich persönlich bin sehr enttäuscht vom Verlag.
Warum die Korrektur fehlt wurde uns übrigens nie wirklich erklärt. Ich weiß nicht warum man von den Aussagen zu Beginn abgewichen ist.Das zumindest kann ich aufklären: BoD-Verlage funktionieren so. Minimaler Aufwand, was egal ist, weil sie ihr Geld eh nicht mit verkauften Büchern, sondern mit den vom Autoren bezahlten Druckkosten verdienen. Und die wirklich schwarzen Schafe erzählen ALLES, was der Autor hören will (natürlich alles nicht schriftlich). Das ist eigentlich bekannt und kann auch von weniger findigen Ninja mit kurzem Googeln herausgefunden werden. Aber macht Euch nix draus, Ihr seid weder die ersten, noch werdet ihr die letzten sein, die da mit falschen Vorstellungen herangehen.

In Post #14 dieses Threads hab ich ja schon das berühmte "Stefon"-Beispiel verlinkt, das für Literaturforen ungefähr das ist, was der "Ki-Master" für uns hier ist. ;)

Shodonobenkyo
19-12-2013, 11:51
Hi, klingt ja alles sehr nett. Gibt es eine Homepage zu dem was du machst ?

Ja gerne:

Shinkendo - japanischer Schwertkampf und Schwertkampfkunst nach Toshishiro Obata. Stile des Bokken, Bokuto, Iaito und Katana. (http://www.katsujinken.de) (Unser Dojo)
Shinkendo Japanese Swordsmanship (http://www.shinkendo.com), Weltverband und Honbu-Dojo
shinkendo.hu | SHINKENDO - Japán szamuráj kardvívás (http://www.shinkendo.hu), Europaleitung
home (http://www.shinkendo.ch), Dachverband Schweiz


Liebe Grüße,

Anders

Hug n' Roll
19-12-2013, 11:53
[...]
Und die echte Welt hat keinen berechtigten Klärungsbedarf oder gar Klärungsanspruch. Es ist eine freundliche Geste wenn sich jemand die Zeit hierfür nimmt. Und es ist eine grundlegend irrige und völlig absurde Annahme in Foren irgendjemand hätte einen Anspruch auf einen Klärungsbedarf. Wenn er diesen dann meint mit einer überheblichen Art noch zu untermauern, dann ist es bedauernswert lächerlich.

[...]

Man verdient keinen Respekt, man muss ihn sich verdienen. Und Grundlage hierfür ist erstmal das eigene Verhalten.

Zunächst meinen Dank für die freundliche Geste.
Auf ein klares Wort:
Respektlos ist, durch halbseidenes Verhalten, gekaufte oder erfundene Titel und das Bedienen aller gängigen Vorurteile, seriöse Kampfkünste in ihrem Ansehen mit zu schädigen.
-In diesem Sinne erbitte ich die Klärung der aufgeworfenen Fragen, um eben jenen Respekt zu erweisen.

Und Überheblichkeit/Arroganz könnte man im Übrigen auch in der plakativ zur Schau getragenen Ritterlichkeit gegenüber diesem Plebejer-Forum vermuten....- Unterstellen möchte ich es allerdings nicht. Es sind ja hier nur Worte.

Mit bestem Gruß,

BS

Terao
19-12-2013, 11:57
Und die echte Welt hat keinen berechtigten Klärungsbedarf oder gar Klärungsanspruch. Es ist eine freundliche Geste wenn sich jemand die Zeit hierfür nimmt. Und es ist eine grundlegend irrige und völlig absurde Annahme in Foren irgendjemand hätte einen Anspruch auf einen Klärungsbedarf. Wenn er diesen dann meint mit einer überheblichen Art noch zu untermauern, dann ist es bedauernswert lächerlich.Stimmt natürlich. Wenn man Foren und die Leute, die dort schreiben, eh so doof findet, und es einem völlig unwichtig ist, was die denken, muss man hier sogar überhaupt nicht schreiben. Wenn man nicht von "Jedermann" kritisch beäugt werden können will, muss man auch keine Homepage unterhalten.
Will man aber nicht nur öffentlich wahrgenommen, sondern obendrein auch noch ernst genommen werden, muss man halt auch drauf achten, was man öffentlich äußert, und, wo man Behauptungen aufstellt, inwieweit man diese untermauern kann.

So ist das nun mal.


Respektlos ist, durch halbseidenes Verhalten, gekaufte oder erfundene Titel und das Bedienen aller gängigen Vorurteile, seriöse Kampfkünste in ihrem Ansehen mit zu schädigen.wobei an der Aufklärung solcher Fälle eigentlich JEDE seriöse Kampfkunst ein Interesse haben sollte. Und auch ein massives Interesse daran, einen derartigen Verdacht sich selbst gegenüber gar nicht erst aufkommen zu lassen, bzw. sachlich zu entkräften, wo er doch mal aufkommt. Von sich aus, ohne dazu gebeten oder gedrängt zu werden.

Bleibts bei einem "IHR habt doch gar nix zu fordern", hör ICH jedenfalls die Nachtigallen trapsen....

Naniwonai
19-12-2013, 12:08
Also:
- Hanzojutsu ist ganz toll
- Ich sag das so, glaubt das gefälligst
- Ihr seit alle unhöflich ich muss ich euch nicht antworten

Die typische vorhersagbare Reaktion von jemanden der einen Stil verteidigen will, es aber nicht kann.

Lieber Kalligrafie Lernender
uns interessieren deine subjektiven Eindrücke nicht, sondern objektiv nachprüfbare Fakten mit Querverweisen.

Wie zum Beispiel die Kanji der Hanzo Ryu mit denen die Forummitglieder die sich aktuell in Japan befinden rumfragen und nachfragen können, wie zum Beispiel unser lieber Dragodan hier dessen Hobby Historie der japanischen Kampfkunst ist und der gerade in Japan lebt.
Oder ryouma der lange Zeit in Japan gelebt hat und auch genügend Verbindungen hat.

Könnten wir also zur dieser von dir genannten Kumiko einfach Kontakt aufnehmen und diese bestätigt das von dir geschriebene würden oder mit Hilfe der Schulkanji würden wir Kampfkünstler finden in Japan die den Stil kennen oder einen Eintrag im Bugei Ryuha Daijiten würden wir alle aufhören rumzubitchen.

Solange diese Fakten nicht vorliegen müssen wir über den Stil anhand der uns präsentierten Indizien im Internet bewerten, also an Schreibfehlern, unorthodoxer Technik und imposanten getue.

Und ehrlich gesagt sollte das kein großes Problem sein(Fakten vorlegen). Entweder es ist ein geheimer Familienstil und dann hat so eine Internetseite/Buch nichts in der Öffentlichkeit zu suchen.(Jeder Ninja den man kennt muss per Definition fake sein ;) )
Oder der Stil wurde in der letzten Generation geöffnet und dann sollte man so etwas mit Stolz geschwellter Brust aufzählen können und versuchen Unklarheiten aus der Welt zu schaffen weil man nicht als schwarzes Schaf gelten will.

Wenn du in dieser Sache keine Klarheiten verschaffen kannst und hier nur auf Respekt und Bushidô rumreitest kommen wir hier zu nichts. Gib doch mal in der Suchfunktion "Ito ryu: Eine Stellungsnahme" oder so ein, müsstest du immer noch einen 47 Seiten langen Thread finden.
Das geht für die behauptende Seite, die keine Fakten liefert hier in der Regel nicht gut aus.
Wenn du also nichts handfestes hast würde ich dir wirklich JETZT ans Herz legen zu Schweigen und Gras über die Sache wachsen zu lassen.

Sonst hat das KKB wieder seinen Spaß ;)

Kumbaja
19-12-2013, 12:09
Kurz zu meinem Hintergrund, damit Schwertkampferfahrene meine Ansichten besser einschätzen können. Ich praktiziere und lehre Shinkendo, das ein traditioneller aber sehr praxisorientierter Schwertkampfstil ist, der sich weniger auf die spirituellen als auf die realistischen Ansätze und Verwendung des Schwertes konzentriert. Nur um ein gerne gelesenes Vorurteil gleich auszuschliessen: Nein, wir dreschen nicht mit scharfen Schwertern aufeinander ein. Da jede der Techniken potentiell tödlich ist, wäre das tatsächlich die größte anzunehmende Dummheit unsererseits. Realistisch und ohne Rüstung ja, aber nicht unkoordiniert und nur mit dem vollkontakttauglichen Bokuto. Weitere Ansichten sind auf den üblichen Videoplattformen ja recherchierbar.

Darf ich fragen ob es sich da um das Shinkendo von Toshishiro Obata handelt?



Nun zu Hanzo Jutsu:

Es handelt sich nach meinen Erfahrungen ebenfalls um einen realistischen Ansatz, der darauf abzielt Techniken so zu lernen, dass man im Konfliktfall als der Überlebende aus einem Kampf zieht. Dabei orientieren sich Bewegungsabläufe mehr an begrenzten Raummöglichkeiten, wie der Situation in einer Schlacht mit fuchtelnden Mitkämpfern um einen herum oder den beengten Möglichkeiten in Höfen, Gassen oder sogar Räumen.

Dies äussert sich darin, dass Stände eher kompakt sind und eine mittige Balance bis zur Verlagerung auf den hinteren Fuß haben. Das Schwert wird nicht lange und hoch mit gerade führenden Armen gehalten, sondern enger und eher angewinkelt. Die Stärke dieses Stils sehe ich in einer sehr wendigen und schnellen Reaktionsfähigkeit im Getümmel und eingeengt zwischen mehreren Gegnern. Ebenso finden sich tiefere Techniken und steigende bzw. fallende Linien, wie für den Kampf auf der Treppe. Hanzo ist dabei pragmatisch und kombiniert Faust- und Ellbogenkonter ebenso, wie den schnellen Wechsel der Schwerthand nach links, um mit der geänderten Konstellation den Gegner zu überraschen.

Die Kamae habe ich im Buch gesehen. Die sind sehr sehr ähnlich zu den Kamae aus dem Bujinkan Budo Taijutsu. Da ist selbst mal trainiert habe, ist mir das sofort aufgefallen. Gibt es da eine Verwandtschaft?



Hier ist schlüssig, dass Hanzo nicht das Wakizashi als primäre Zweitwaffe verwendet, sondern das Tanto oder auch den Tessen (es war sehr schön anzusehen, wie eine bildschöne Schülerin von Andreas elegant den Fächer schwang - und tödlich noch dazu :-).

tödlich? Ich hoffe es ist niemand ernsthaft verletzt worden im Training?



Mögliche Schwächen dieses Stils sehe ich dann, wenn man ein Duell auf der freien Wiese hat. Die kurzen und sehr schnell aus dem Unterarm beschleunigten Schnitte haben ihre Stärke in der mannstoppenden Verletzung, sind aber bevorzugt Hiebe als durchgezogene finale Schnitte. Kann man dem Hanzo mit sehr raumgreifenden Techniken und durchgezogenen Schnitten auf dem freien Feld begegnen, dann hat man gute Chancen den Kampf zu bestimmen. Allerdings muss man peinlichst Distanz halten und darf man den Gegner nicht an sich herankommen lassen.

Verstehe die Maai nicht, kannst du das näher ausführen?



Sehr spannend fand ich die Unterschiede im Ni-To, denn zwischen der großen symmetrischen Technik mit zwei Katanas, wie sie im Shinkendo betrieben wird, und der sehr variablen asymmetrischen Katana-Tanto-Kombination des Hanzo liegen Welten. Ohne mir hier eine Präferenz anmassen zu wollen.

Wie meinst du das mit Welten? Worin liegt der Unterschied?



Überraschen konnte ich Andreas Sensei mit Sprüngen und tiefen kiriage (diagonale Aufwärtsschnitte), gekontert hat er sie gerne mit Faustschnappern und Stößen der Tsuka. Hanzo knotet die Saya nicht ein und erlaubt damit sehr kompakte Abwehrtechniken, welche ich mit meiner fest verknoteten Saya nicht gewohnt bin. Völlig ins Leere laufen Techniken, bei denen man das Angreiferschwert dynamisch weiterlenkt und versucht in die dann offene Seite des Kämpfers zu kommen. Hier überrascht Hanzo einen mit dem Schwerthandwechsel, dem drehenden Unterducken aus dem kompakten Stand und der Konter mit der dann freien Angriffshand.

Wenn Hanzo Ryu besser als Shinkendo findest, warum trainierst und lehrst du es nicht selbst?



Ich hoffe, mit dieser Beschreibung den tatsächlich an der Sache Interessierten hier ein paar Einblicke in den Stil gegeben zu haben.

Ja danke.



Denen, die sich hier in einem *Edit* gesonnt haben empfehle ich sich über die Kernaspekte des Bushido, die Zurückhaltung und den Respekt, Gedanken zu machen. Ich kenne einige große und etablierte Stile in denen ich eher ein perfektioniertes Wirtschaftsunternehmen sehe als den Geist des Kriegers. Von Technikkatalogen die auf umsatzbringenden Prüfungskaskaden optimiert sind und nicht wirklich durch Sinnhaftigkeit oder Wirksamkeit glänzend will ich nicht reden.

Welchen Bushido meinst du? Referenz?



Hier möchte ich auch anmerken, dass der bequemste Gegner derjenige ist, der sich aus unzureichenden Beobachtungen arrogant überlegen fühlt. Es mag nicht schön sein ihn vor sich zu haben, aber es öffnet doch etliche taktische Vorteile. In diesem Punkt hätte ich mich mit vielen der hier postenden in einem Kampf zumindest nicht unwohl gefühlt.

Auch aus dem Bushido?



Wenn hier tatsächlich die Güte eines Stils über Tippfehler eines Buches oder das Fehlen von Kanji bewertet werden, dann fehlen mir schlicht die Worte. Ich betreibe seit vielen Jahren Shodo und praktiziere Japanisch. Aber ich wäre mir zu schade mich selbst hochzuloben, indem ich andere öffentlich nach meiner Erwartungshaltung bewerte.

Shodo ist eine schöne Kunst, welche Stilrichtung machst du?



Mit Andreas sensei durfte ich die schönsten Momente des Schwertkampfes erleben. Wir standen uns gegenüber, zwei Vertreter zweier Schulen. Und dann verschwand die Halle, war da das Gefühl von Rauschen des Grases irgendwo auf einer Wiese in Japan, wir waren allein und nur das Hier und Jetzt und der Krieger gegenüber der alles an Respekt und Aufmerksamkeit erfordert um den unmittelbar bevorstehenden Angriff zu bestehen.

Verstehe die Metapher nicht, habt Ihr trainiert? Duelliert?

danke
Kumbaja

ryoma
19-12-2013, 12:18
@Anders:
Niemand hier hat was gegen Shinkendo. Es zeigt klar was es ist und woher es kommt. Ob ich mit den Prinzipien einverstanden bin oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Was allerdings in keiner Weise meinen Respekt schmälert.
Mit Shinkendo betreibst du eine durchaus respektable (moderne) Schwertkampfkunst.

Darum ist es mir umso mehr ein Rätsel, warum du dich nun so für dieses "Hanzo Jutsu" ins Zeug wirfst.

Lies dir nochmals den Thread durch und blende den leichten Sarkasmus aus, der in einigen Beiträgen erscheint. Aber in den letzten paar Jahren gab es einfach zuviele schlechte Beispiele.
Du wirst feststellen, dass hier legitime Fragen gestellt werden.

Klar, es besteht kein Klärungsanspruch im Internet. Aber wenn jemand sein "xxx-jutsu" ins Internet wirft, sollte er auf Fragen gefasst sein.

Shodonobenkyo
19-12-2013, 12:19
@deep purple

Ich gebe Dir in allen Deinen Anmerkungen vollkommen recht.

Hier sind nur zwei Unbekannte vom Bushido beseelte. Natürlich wird wahrscheinlich niemand hier jemals einen von uns beiden persönlich kennen lernen geschweige denn sich ein Bild von ihm machen, das über die geschriebene Selbstdarstellung hinaus geht. In Deinem Fall als Münchner besteht jedoch eine Chance, das wir uns kennen, wenn Du die Japanfeste im Englischen Garten besucht hast. Ich bin der blonde leicht platterte Shinkendo-sensei gewesen, der die meisten Vorführungen an unserem Pavillon mitgemacht hat. Letztes Jahr bin ich weiter aufgefallen, dass ich 40 Minuten mit dem Bo freie Improvisationen gelaufen bin.


Ebenfalls Recht hast Du mit der Geduldigkeit der Selbstdarstellung im Internet und dem vielfältigen Missbrauch. Nur hier würde ich gerne mal die andere Seite beleuchten.

Liest man diesen Thread von Anfang an durch und versucht sich dabei in die Lage eines Hanzo Jutsu Mitglieds zu versetzen, so findet schon ein erhebliches Stakkato an Vermutungen, Voreinschätzungen und Abwertungen statt. Es mag sein, dass viele hier zu oft von Blendern enttäuscht wurden. Doch rechtfertigt das eine Pauschalverurteilung aller Auftritte von Budoka, die nicht im Vorfeld eine Reihe von Erwartungskriterien bedienen?

Ich finde, als Mitglied des Hanzu Jutsu dürfen diese davon schon enttäuscht, verletzt oder gekränkt sein.


Und ich gebe Dir auch Recht, dass die Weigerung zu Antworten weil die Frage unhöflich (oder unbequem?) sei, die bequemste Ausrede ist. Nur passt der Umkehrschluss nicht, dass man jede unhöfliche Anfrage beantworten muss, nur um nicht den Pauschalvorwurf zu beweisen, man sei doch nur ein Blender.

Man kann nämlich auch mit einer ausreichend fordernden Art den Gegenüber in eine unangemessene Situation drängen und dann scheinbar noch die Siegerflagge schwenken, wenn der andere dann zu Recht die Lust verliert.


Ich möchte einfach nur einmal bitten, diesen Thread von vorne zu lesen und davon auszugehen, dass der eigene Stil betroffen ist. So mit ein wenig Empathie für den Gegenüber und ein bisschen Respekt.


Mich betreffen diese Vorwürfe ja auch gar nicht, denn um meinen Stil ging es nicht und Shinkendo würde den "Anforderungskatalog" ja umfassend erfüllen.

Ich fand etliche der Posts einfach nur ungerecht und ungerechtfertigt.

Liebe Grüße in die Runde,

Anders

Terao
19-12-2013, 12:23
Doch rechtfertigt das eine Pauschalverurteilung aller Auftritte von Budoka, die nicht im Vorfeld eine Reihe von Erwartungskriterien bedienen?Ja, tut es. Ebensowenig wie eine Pflicht zur Rechtfertigung besteht nämlich ein Recht, mit historischen Behauptungen ohne Belege um sich zu werfen und einfach so geglaubt zu werden.


Und mal im Ernst, das passiert doch alles nicht zum ersten Mal. Wieviele Deutsche hats in den vergangenen Jahren gegeben, die, als letzte Schüler eines geheimnisvollen verstorbenen japanischen Meisters eine uralte Kunst lernten, die bei näherem Hinsehen frappierend wohlbekannten Künsten der 80er und 90er ähnelt? Sogar ihre "Argumentations"muster kann man 1:1 voraussagen. Immer genau dasselbe. Was folgt daraus (zunächst, bis zur Vorlage neuer Fakten) nach Occam?

Oder anders: Wenn ich tausend Hähne auf dem Mist krähen gesehen habe, dann geh ich auch beim tausendersten Hahn auf dem Mist davon aus, dass er keine verkleidete Kuh ist, ohne deutliche Anhaltspunkte zu haben, dass diesmal irgendwas anders ist.
Ist das wirklich derart unverständlich und irrational?

YOKE
19-12-2013, 12:45
Meine Zeit in den japanischen KKs ist jetzt ein etwas her.
Trotzdem machen mich einige Sachen bisschen stutzig.



Dies äussert sich darin, dass Stände eher kompakt sind und eine mittige Balance bis zur Verlagerung auf den hinteren Fuß haben. Das Schwert wird nicht lange und hoch mit gerade führenden Armen gehalten, sondern enger und eher angewinkelt. Die Stärke dieses Stils sehe ich in einer sehr wendigen und schnellen Reaktionsfähigkeit im Getümmel und eingeengt zwischen mehreren Gegnern. Ebenso finden sich tiefere Techniken und steigende bzw. fallende Linien, wie für den Kampf auf der Treppe. Hanzo ist dabei pragmatisch und kombiniert Faust- und Ellbogenkonter ebenso, wie den schnellen Wechsel der Schwerthand nach links, um mit der geänderten Konstellation den Gegner zu überraschen.

Hier ist schlüssig, dass Hanzo nicht das Wakizashi als primäre Zweitwaffe verwendet, sondern das Tanto oder auch den Tessen (es war sehr schön anzusehen, wie eine bildschöne Schülerin von Andreas elegant den Fächer schwang - und tödlich noch dazu :-).


Warum ist es schlüssig, dass ich ein Tanto einem Wakizashi vorziehe?
Gerade wenn ich auf eine Zweitwaffe zurückgreife möchte ich doch mit möglichst langer Reichweite nehmen. Ich geh doch im Normalfall auch von Yari/Naginata auf Katana und nicht direkt auf Wakizahi oder Tanto.
Das Wakizahi ist jetzt nicht so lang, dass ich das in der Nahdistanz nicht ziehen könnte.





Mögliche Schwächen dieses Stils sehe ich dann, wenn man ein Duell auf der freien Wiese hat. Die kurzen und sehr schnell aus dem Unterarm beschleunigten Schnitte haben ihre Stärke in der mannstoppenden Verletzung, sind aber bevorzugt Hiebe als durchgezogene finale Schnitte. Kann man dem Hanzo mit sehr raumgreifenden Techniken und durchgezogenen Schnitten auf dem freien Feld begegnen, dann hat man gute Chancen den Kampf zu bestimmen. Allerdings muss man peinlichst Distanz halten und darf man den Gegner nicht an sich herankommen lassen.


Wie haben denn kurze schnelle Schnitte aus dem Unterarm Mannstoppwirkung?
Du beschreibst ja Hanzo Jutsu eher als Schlachtstil.
Bei Schlachten trifft man auf gerüstete Gegner und da braucht man Power hinter dem Schnitt. Ich bezweifle, dass selbst bei ungerüsteten Gegnern man, ohne den Körper ordentlich dahinter zu haben , sehr weit kommt.
Selbst Köche schneiden nicht nur aus dem Unterarm ;).

ebrenndouar
19-12-2013, 12:46
@deep purple
Hier sind nur zwei Unbekannte vom Bushido beseelte.

Ich finde das sehr romantisch.
Da hat mal wieder jemand den Mut, zu seinem Kriegertum zu stehen.
In welchem Stadtteil von München bist du aufgewachsen?

Welchen Bushido meinst du, den der Tokugawa-Zeit, oder den Nitobes?
Oder fühlst du dich den Gedanken des Hagakure verpflichtet?



Ich bin der blonde leicht platterte Shinkendo-sensei gewesen

Kann man auch im Shinkendo den Titel eines "Sensei" erwerben?

Ozymandias
19-12-2013, 12:55
Ja, tut es. Ebensowenig wie eine Pflicht zur Rechtfertigung besteht nämlich ein Recht, mit historischen Behauptungen ohne Belege um sich zu werfen und einfach so geglaubt zu werden.


Und mal im Ernst, das passiert doch alles nicht zum ersten Mal. Wieviele Deutsche hats in den vergangenen Jahren gegeben, die, als letzte Schüler eines geheimnisvollen verstorbenen japanischen Meisters eine uralte Kunst lernten, die bei näherem Hinsehen frappierend wohlbekannten Künsten der 80er und 90er ähnelt? Sogar ihre "Argumentations"muster kann man 1:1 voraussagen. Immer genau dasselbe. Was folgt daraus (zunächst, bis zur Vorlage neuer Fakten) nach Occam?

Oder anders: Wenn ich tausend Hähne auf dem Mist krähen gesehen habe, dann geh ich auch beim tausendersten Hahn auf dem Mist davon aus, dass er keine verkleidete Kuh ist, ohne deutliche Anhaltspunkte zu haben, dass diesmal irgendwas anders ist.
Ist das wirklich derart unverständlich und irrational?

"Wir sollten darauf achten, einer Erfahrung nur so viel Weisheit zu entnehmen, wie in ihr steckt - mehr nicht; damit wir nicht der Katze gleichen, die sich auf eine heiße Herdplatte setzte. Sie setzt sich nie wieder auf eine heiße Herdplatte - und das ist richtig; aber sie setzt sich auch nie wieder auf eine kalte." Mark Twain.

Regards,

Terao
19-12-2013, 13:06
"Wir sollten darauf achten, einer Erfahrung nur so viel Weisheit zu entnehmen, wie in ihr steckt - mehr nicht; damit wir nicht der Katze gleichen, die sich auf eine heiße Herdplatte setzte. Sie setzt sich nie wieder auf eine heiße Herdplatte - und das ist richtig; aber sie setzt sich auch nie wieder auf eine kalte." Mark Twain.

Regards,Wer wäre ich, dem großen Mark Twain zu widersprechen. Aber, er möge mir verzeihen, in diesem Falle seh ich die Herdplatte sogar rot glühen, rieche das heiße Metall und höre es zischen, wenn ich Wasser drauftropfen lasse. Aber mal sehen, nehmen wir halt erstmal Platz.

Bushido. :rolleyes:

Gast
19-12-2013, 13:12
Och nöö ... nicht schon wieder Samurai-Romantiker, die sich hier auf DEN "Bushido" berufen ...
:nini:

Dragodan
19-12-2013, 13:20
Vorab möchte ich meinen Dank an den Moderator aussprechen. Bei mir handelt es sich um die zweite Person, die ihn wegen dieses Threads kontaktiert hat.

Hallo Shodonobenkyo,

vielen Dank für deinen Post.

Ich würde gerne zu einigen deiner Aussagen Stellung nehmen, bzw. einige Fragen an dich richten.
Nun, zunächst einmal möchte ich sagen, dass mich euer technisches Curriculum (primär) nicht interessiert. Was mich allerdings interessiert, sind historisch belegte Fakten, Genealogien, Lehrbefähigte, Schulkanji, etc. pp. Sobald Schulen aus solch rudimentären bzw. banalen Informationen ein Geheimnis machen, gehen bei mir die Alarmglocken an. Euer Sôke mag da zwar vielleicht der kompetente Ansprechpartner sein, doch erwarte ich von einem Schüler, der - so wie es bei dir der Fall zu sein scheint - sehr engagiert ist, dass er sich neben der technischen Schulung ebenfalls mit den historischen Gegebenheiten auseinandersetzt.

- Ach, und bevor ich es vergesse: In welcherlei Hinsicht ist Shinkendô traditioneller oder praxisorientierter (als andere Stile?). Vielleicht magst du das kurz erläutern. (Ich weiß, hat mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun, wollte nur interessehalber nachfragen).

- Wieso wird bei euch mehr Augenmerk auf eine Gewichtsverlagerung auf das hintere Bein gelegt?

-
Ich kenne einige große und etablierte Stile in denen ich eher ein perfektioniertes Wirtschaftsunternehmen sehe als den Geist des Kriegers. Von Technikkatalogen die auf umsatzbringenden Prüfungskaskaden optimiert sind und nicht wirklich durch Sinnhaftigkeit oder Wirksamkeit glänzend will ich nicht reden.

Na, dann mal los! Von welchen "großen und etablierten" Stilen sprichst du?

Das schöne an dem Japanisch in den Kampfkünsten ist ja, dass sie - jedenfalls in Japan - größtenteils einer festgelegten Nomenklatur folgen. Ein Makimono ist ein Makimono und kein Makimoto, Kenjutsu ist Kenjutsu und nicht Kenjitsu, usw. usf. Dass man von einem Sôke ein gewissen Ausdrucksvermögen verlangen darf ist wohl mehr als angemessen, findest du nicht? Daher sollten Rechtschreibfehler doch bitte schön vermieden werden können, oder?

So, hier soll erstmal Schluss sein. Wäre schön wenn du ein wenig auf meine Fragen eingehen könntest.

Beste Grüße,
Dragodan

Rene
19-12-2013, 13:29
Wunderbare Reaktion!

100 Zeilen stichhalte Informationen geflissentlich überlesen und sich auf zwei bequeme Schlüsselworte stürzen.

Ich ziehe meinen Hut! Sehr minimalistischer und effizienter Stil.

Übrigens habe ich vor den Bildern von Ryoma auf meinen Reisen in Itô und Shikoku immer Respekt gehabt.

100 Zeilen stichhalte Informationen ??? Wo stehen die?

ryoma
19-12-2013, 14:02
Shodonobenkyo: Du lässt uns wissen, dass du schon lange Japanisch "praktizierst". Das finde ich sehr schön. Aber gerade dann sollte dir zumindest ansatzweise klar sein, dass eben OHNE Kanji in Bezug auf klassische Schulen (Koryû) zuerst mal gar nichts geht.

Falls du das nicht nachvollziehen kannst, muss ich ernsthaft an deinen Japanisch-Kenntnissen zweifeln.

douwa
19-12-2013, 14:03
Unterschiede im Ni-To, denn zwischen der großen symmetrischen Technik mit zwei Katanas, wie sie im Shinkendo betrieben wirdLehrt Obata sensei das Kämpfen mit zwei katana, habe es bei ihm noch nie gesehen, oder trainierst Du vielleicht in einer Nebenlinie des Stils?

Shodo hat bestimmt mit Schreibkunst zu tun, soviel konnte ich hier im thread schon lesen. Hat Dein Nick Shodonobenkyo das shodo ja drinsteckt auch eine bestimmte Bedeutung?

Terao
19-12-2013, 14:18
Lehrt Obata sensei das Kämpfen mit zwei katana, habe es bei ihm noch nie gesehenDas tut er offenbar in der Tat. Allerdings wohl noch nicht allzu lange:
In 2004, a new aspect of Shinkendo training was formalized: the study of Nitoken, or Two-Sword training. The techniques he created are based on his wide knowledge of different sword arts. During class, it is common to use two full-length swords for training. The techniques can be interchanged with the use of a daisho, the short and long sword set.Toshishiro Obata - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Toshishiro_Obata#Nito-Ken_techniques)

Hug n' Roll
19-12-2013, 14:42
Ich verweise auf post # 119 und erbitte nunmehr Antworten.
Dies wäre eine Respektsbezeugung und würde den unterschwelligen Verdacht der Überheblichkeit absolut entkräften.

WDietrich
19-12-2013, 15:02
Danke für den Einblick. Deinen Klarnamen hier zu verwenden finde ich auch mutig!

Shodonobenkyo
19-12-2013, 15:33
Au Backe! Da geh ich einmal leichtsinnig zum Essen und das Forum brodelt! Vielen Dank für die sehr differenzierten Kommentare und Fragen zu dem was ich da – bewusst provozierend – in den Raum geworfen habe.

Angesichts der Menge an Kommentaren versuche ich sie der Reihe nach und stichpunktartig soweit zu beantworten, wie ich kann. Ich hoffe es hilft.

Sollte wegen einer zu knappen oder fehlenden Antwort der Verdacht auf „Feigheit vor dem Feind“ entstehen, dann nehme ich das jetzt mal billigend in Kauf.

@Budo-Sensei
„Und Überheblichkeit/Arroganz könnte man im Übrigen auch in der plakativ zur Schau getragenen Ritterlichkeit gegenüber diesem Plebejer-Forum vermuten....- Unterstellen möchte ich es allerdings nicht. Es sind ja hier nur Worte.“

Ich danke Dir für diesen Spiegel, den Du mir vorhältst und bitte um Verzeihung für meine unangemessene Überheblichkeit.Dies ist nicht ironisch gemeint.


@Terao
„Wenn man Foren und die Leute, die dort schreiben, eh so doof findet, und es einem völlig unwichtig ist, was die denken, muss man hier sogar überhaupt nicht schreiben.“

Ich finde hier nicht alle doof, denn dann würde ich nicht schreiben.


„Wenn man nicht von "Jedermann" kritisch beäugt werden können will, muss man auch keine Homepage unterhalten.“

Nein Du irrst. Es gibt Webseiten, die hat man nicht für Privatleute oder Forendiskussionen geschrieben. So als Zentrum der Welt muss sich die Forenkultur nicht nehmen.


@Naninowai
„Wenn du also nichts handfestes hast würde ich dir wirklich JETZT ans Herz legen zu Schweigen und Gras über die Sache wachsen zu lassen. Sonst hat das KKB wieder seinen Spaß.“

Jedem seine Meinung. Nachdem interessante Fragen gestellt wurden, kann ich so schlecht nicht liegen. Und was jeder einzelne als handfest empfindet ist ja auch sehr weit zu fassen. Ich habe übrigens meinen Spass, also passt mein Teil der Show schon mal.


@kumbaja
„Darf ich fragen ob es sich da um das Shinkendo von Toshishiro Obata handelt? „

Ja.

„Die Kamae habe ich im Buch gesehen. Die sind sehr sehr ähnlich zu den Kamae aus dem Bujinkan Budo Taijutsu. Da ist selbst mal trainiert habe, ist mir das sofort aufgefallen. Gibt es da eine Verwandtschaft?“

Wir hatten einen Landesleiter samt Assistenten von Bujinkan mal als Gastbesucher und ich fand, dass deren Haltungen schon anders waren. Das Lehrsystem und die Philosophie sind denke ich weit auseinander. Aber natürlich existierten Gemeinsamkeiten in grundlegenden Techniken und Haltungen. Aber das kenne ich zu allen Stilen, die zweihändig das Katana führen.


„tödlich? Ich hoffe es ist niemand ernsthaft verletzt worden im Training?“

Good Question :-)! Natürlich potentiell tödlich und nicht real. Danke, ich liebe pointierte Satire.


„Verstehe die Maai nicht, kannst du das näher ausführen?“

Ich verstehe den Begriff Maai nicht, den verwenden wir nicht.


„Wie meinst du das mit Welten? Worin liegt der Unterschied?“

Shinkendo Ni-To ist wegen der zwei verwendeten Schwerter praktisch symmetrisch. Man kann jede Form spiegelexakt in migi, hidari, omote und ura laufen. Ausserdem sind die Techniken eher raumgreifend. Hat man dagegen in der einen Hand das lange Katana und in der anderen das Tanto so ist das extrem unsymmetrisch. Hier ist mir das Spiel zwischen Distanz und Nähe aufgefallen, was mehr Spielraum schaffte. Dagegen schränken die durch die Hände vorgegebenen Schokoladenseiten von kurzer und langer Technik die Flexibilität wieder, weil es den Handlungsspielraum etwas vorhersehbarer macht.


„Wenn Hanzo Ryu besser als Shinkendo findest, warum trainierst und lehrst du es nicht selbst?“

Ich habe keinen der Stile als besser bezeichnet, oder? Und mit Shinkendo bin ich hoch zufrieden. Ausserdem glaube ich primär nicht an bessere oder schlechtere Stile, sondern an die Person, die es praktiziert und was sie daraus macht. Natürlich gibt es selbstherrliche und auf Schau und Kommerz ausgerichtete Systeme. Aber mein Eindruck von Hanzo war solch einer nicht.


„Welchen Bushido meinst du? Referenz?“

Mit dieser Frage bin ich überfordert, denn ich habe die Ethik gemeint, welche mir von meinen Meistern und Vorbildern vermittelt wurde. Ich habe Bushido nicht als Spezifikation in einem Duden verwenden wollen. Obata-Kaiso hat mir z. B. in gemeinsamen Gesprächen viel von seiner Sichtweise vermittelt und wie er die alte Tradition in der Modernen sieht und ich folge dem gerne. Sehr beeindruckend finde ich auch die Gedanken von Dave Lowry in „Moving toward stillness“.


„Shodo ist eine schöne Kunst, welche Stilrichtung machst du? „

Ich bin in keinem Verband sondern studiere nach alten Schriften mit Nobuka Yasuda-Häufle Sensei als Meisterin. Dieses Jahr hatte ich mich am Anfang mit dem Wechsel der Kana des 19 Jhdts zu den alten Kana der Vor-Edo-Zeit beschäftigt. Zur Zeit arbeite ich mit einer Version der 1000 Zeichen Sen Ji Mon aus Meiji 38, das für jedes Zeichen die Kaisho-Gyosho-Sosho Reihe herleitet.
Hier ist das Buch:
JAPANESE WOODBLOCK PRINT BOOK CALLIGRAPHY 1000 CHARACTER CLASSIC MEIJI 38 | eBay (http://www.ebay.de/itm/JAPANESE-WOODBLOCK-PRINT-BOOK-CALLIGRAPHY-1000-CHARACTER-CLASSIC-MEIJI-38-/231080647274?_trksid=p2047675.l2557&ssPageName=STRK%3AMEWNX%3AIT&nma=true&si=0I9qynr%252FISXsP%252FRA8K84FlbQHCQ%253D&orig_cvip=true&rt=nc)


„Verstehe die Metapher nicht, habt Ihr trainiert? Duelliert?“

Wir haben erst typische Angriffs-/Verteidigungsabläufe langsam durchgespielt um uns kennen zu lernen und sind sie dann zwischen Halb und Volllkontakt ohne Absprache und nach eigenem Timing gegeneinander gelaufen. Das lässt nicht mehr viel Luft und geht wegen der verschiedenen Stile schon viel weiter als das normale Training im eigenen Stil. Daher hatte ich auch diese enorme Fokussierung auf das Gefühl eines Duells.


@Terao
„Zitat:
Doch rechtfertigt das eine Pauschalverurteilung aller Auftritte von Budoka, die nicht im Vorfeld eine Reihe von Erwartungskriterien bedienen?

Ja, tut es. Ebensowenig wie eine Pflicht zur Rechtfertigung besteht nämlich ein Recht, mit historischen Behauptungen ohne Belege um sich zu werfen und einfach so geglaubt zu werden.“

Und an diesem Punkt werden wir uns wohl nicht einig werden. Aber das ist unser beider gutes Recht. Ich halte Pauschalverurteilung in erster Linie für bequem. Einfache Antworten auf schwierige Situationen haben ja immer Konjunktur.


@Yoke
„Warum ist es schlüssig, dass ich ein Tanto einem Wakizashi vorziehe?
Gerade wenn ich auf eine Zweitwaffe zurückgreife möchte ich doch mit möglichst langer Reichweite nehmen. Ich geh doch im Normalfall auch von Yari/Naginata auf Katana und nicht direkt auf Wakizahi oder Tanto.
Das Wakizahi ist jetzt nicht so lang, dass ich das in der Nahdistanz nicht ziehen könnte. „

Nun das Messer ist die gefährlichste aller Waffen, weil sie die schnellste, flexibelste und am schlechtesten zu verteidigende isr. Wenn man seine Stil darauf trimmt sehr schnell in sehr kurze Distanzen zu gehen, hat das Messer gerade durch die Kürze Vorteile. Auch ich war der Meinung, dass weiterreichende Waffen mächtiger sind, daher ja auch unser Nito mit zwei Katana. Aber meine Erfahrungen mit Andreas haben mir halt auch andere Erfahrungen gelehrt. Er geht schnell in die kurze Distanz, so dass ein Wakizashi hinderlich lang wäre.


@ebrenndouar
„Ich finde das sehr romantisch. Da hat mal wieder jemand den Mut, zu seinem Kriegertum zu stehen. In welchem Stadtteil von München bist du aufgewachsen?“

Danke. In Neuaubing, nahe der Eisenbahnersiedlung und der Plattenbauten.


„Kann man auch im Shinkendo den Titel eines "Sensei" erwerben?“

Sensei ist kein Titel sondern eine Anrede. Als solches kann man sie nicht erwerben sondern wird damit angesprochen. Auch ziemt es sich an sich nicht von sich selbst als sensei zu reden, sondern hier heisst es kyoshi. Aber diese Höflichkeitsformen in Japan sind mit unserem westlichen Gebrauch dieser Bezeichnungen kaum mehr vereinbar. Daher die unangemessene Selbstbezeichnung sensei, unhöflich aber jeder versteht sie. Ich habe den Lehrergrad des Kenshuin. Den Titel Sensei vergibt Shinkendo nicht.


@dragodan
„Nun, zunächst einmal möchte ich sagen, dass mich euer technisches Curriculum (primär) nicht interessiert.“

Verständlich. Ich vermute, dass Du deshalb meine Beiträge nicht im Detail gelesen hast und daher die folgenden Fragen gestellt hast.


„Euer Sôke mag da zwar vielleicht der kompetente Ansprechpartner sein, doch erwarte ich von einem Schüler, der - so wie es bei dir der Fall zu sein scheint - sehr engagiert ist, dass er sich neben der technischen Schulung ebenfalls mit den historischen Gegebenheiten auseinandersetzt.“

Er ist nicht mein Soke, ich bin nicht sein Schüler und ich praktiziere kein Hanzo-Jutsu.


„In welcherlei Hinsicht ist Shinkendô traditioneller oder praxisorientierter (als andere Stile?)“

Das würde ich aus der pragmatischen Sicht schon so sehen. Der virtuelle Kampf mit dem imaginären Gegner, wie der in den von mir sehr bewunderten Iaido-Stilen, wäre auf einem Schlachtfeld des 9 bis 15 Jhdts denke ich wenig zielführend gewesen. Hier handelt es sich um eine Form, die erst mit der späteren befriedeten Zeit ihre Blüte entfalten konnte. Ebenso das Kendo, in dem der dem Katana ureigene Schnitt durch den Schlag ersetzt wird. Ausserdem, welches Schwert ist elastisch, d.h. wie kann ein Shinai ein realistisches Gefühl für die Kriegswaffe Katana vermitteln? Habe ich korrekt gelesen oder wurde mit der Meiji-Restaurierung nicht ein Führverbot für Katana erlassen? Und konnte dies nicht mit dem Shinai umgangen werden?
Weiter führt das Shinkendo echte harte Partnerübungen ohne Rüstung und Schutz durch, was denke ich den realen Konfliktsituationen im alten Japan näher kommt als das Gitter vor dem Gesicht oder die Halbschale über der Hand anstatt einer Tsuba.
Ich möge ob meiner sehr kruden Sichtweise hier bei vielen um Verzeihung bitten und betonen, dass ich sehr viel Respekt vor Iaido, Kendo , Kenjutsu und auch Schwert Taichi habe. Aber ich bin der Meinung, dass Shinkendo sehr nahe an realen Kampfsituationen und den dafür notwendigen Techniken ist, ebenso wie Toyama Ryu, dass sich jedoch mehr am Metzeln durch Infanteriegruppen orientiert, was zur Blüte dieses Stils im Pazifikkrieg für japanische Offiziere ja auch en vogue war. Daher würde ich es trotz Obatas jungen Alters von 64 Jahren Shinkendo als traditionell und vor allem alspraxisorientiert ansehen. Hier bin ich für andere Meinungen gerne offen.


„Wieso wird bei euch mehr Augenmerk auf eine Gewichtsverlagerung auf das hintere Bein gelegt? „

Das habe ich bei Hanzo-Jutsu beobachtet, nicht bei uns.


„Zitat:
Zitat von Shodonobenkyo
Ich kenne einige große und etablierte Stile in denen ich eher ein perfektioniertes Wirtschaftsunternehmen sehe als den Geist des Kriegers. Von Technikkatalogen die auf umsatzbringenden Prüfungskaskaden optimiert sind und nicht wirklich durch Sinnhaftigkeit oder Wirksamkeit glänzend will ich nicht reden.
Na, dann mal los! Von welchen "großen und etablierten" Stilen sprichst du? „

In dieses Wespennest werde ich definitiv nicht stechen und mich dazu nicht konkret äussern. Und da ist mir auch völlig wurscht wie das gedäutelt oder kommentiert werden kann.


„Daher sollten Rechtschreibfehler doch bitte schön vermieden werden können, oder?“

Zu den den Rechtschreibfehlern in dem Buch ist ja schon geschrieben worden. Hier möchte ich aus meiner begrenzten Erfahrung anmerken: Ich kann im Umgang mit Kollegen anderer Stile regelmäßig feststellen, dass eine Übereinstimmung von Nomenklaturen zwar wünschenswert wäre aber doch meistens so abweichend ist, dass Verwirrungen und wechselseitig unbekannte Worte zu erheblichen Problemen führen.


@Rene
„100 Zeilen stichhalte Informationen ??? Wo stehen die?“

Nun, das hängt auch immer davon ab, was man sucht. Meine Texte enthalten Informationen und Antworten. Dass sie nicht zu jedermanns Fragen passen liegt in der menschlichen Natur.


@Ryoma
„Falls du das nicht nachvollziehen kannst, muss ich ernsthaft an deinen Japanisch-Kenntnissen zweifeln.“

Das ist Deine persönliche Meinung und Dein gutes Recht. Aber solange ich mich mit meinen japanischen Gästen amüsiert (nihongode hanashite imasuyone!) unterhalten kann, sehe ich dieser Einschätzung gelassen entgegen.


@douwa
„Lehrt Obata sensei das Kämpfen mit zwei katana, habe es bei ihm noch nie gesehen, oder trainierst Du vielleicht in einer Nebenlinie des Stils?“

Nito ist von ein Teil von Shinkendo der Instruktoren und Fortgeschrittenen vorbehalten ist. Du wirst sicher etwas im Web finden.


„Shodo hat bestimmt mit Schreibkunst zu tun, soviel konnte ich hier im thread schon lesen. Hat Dein Nick Shodonobenkyo das shodo ja drinsteckt auch eine bestimmte Bedeutung?"

Ja, siehe meine Antworten oben an Kumbaja.


@Budo-sensei

„Ich verweise auf post # 119 und erbitte nunmehr Antworten.
Dies wäre eine Respektsbezeugung und würde den unterschwelligen Verdacht der Überheblichkeit entkräften.“

Aber was Essen gehen darf ich zwischendurch schon oder :-).


@WDietrich

„Danke für den Einblick. Deinen Klarnamen hier zu verwenden finde ich auch mutig!“

Ich danke Dir vielmals! Wegducken kann man sich auch mit Hilfe eines Pseudonyms. Aber das ist eine andere Sache.

Naniwonai
19-12-2013, 15:53
Also du kannst du uns keine weiteren Angaben zum Hanzojutsu machen ?
Keine Kanji ?
Generalogie ?
Vebindung mit Sôke Kumiko ?

Du verteidigst Hanzojutsu nur mal so weil du die Leute kennst und du durch persönliche Befangenheit verpflichtet fühlst sie zu verteidigen ?

Verständlich, die brennenden Fragen bleiben aber immer noch offen.
Ich würde auch die anderen bitten vll von der Person des "Sensei Anders"
wegzukommen bevor das eigentliche Thema Hanzojutsu im Sande verläuft.

Terao
19-12-2013, 15:56
wurde mit der Meiji-Restaurierung nicht ein Führverbot für Katana erlassen? Ja, aber das hat nichts mit der Entwicklung von Shinai & Bogu zu tun. Die erfolgte bereits 600 (zunächst als Fukuro) resp., im Falle der Bogu, 150 Jahre früher, letzteres offenbar eng verbunden mit der sich parallel entwickelnden Schutzausrüstung für Speerübungen.
Auch wenn die Umbrüche 1860 zur Verbreitung des Kendo sicherlich beigetragen haben. Da haben ja nicht wenige Koryu eine ziemliche Durststrecke überwinden müssen (und wohl nicht wenige Lehrer kamen als Kendolehrer unter).
Interessanterweise wurde Kendo in der Folgezeit auch als Polizeisport groß. Also ausgerechnet in der Gruppe, die noch Schwerter tragen durfte.

Umgekehrt ist es schon fast untertrieben, die Toyama Ryu als "vom Kendo beeinflusst" zu bezeichnen. Tatsächlich WAREN die ersten Militärausbilder mehrheitlich Kendoka.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Viele Standardisierungen im heutigen Kendo kamen ursprünglich aus dem Militärtraining.

Aber back2topic. Hier gehts um die Hanzos. Die haben ja mit alledem nichts zu tun. Oder?

ebrenndouar
19-12-2013, 16:04
Sensei ist kein Titel sondern eine Anrede. Als solches kann man sie nicht erwerben sondern wird damit angesprochen. Auch ziemt es sich an sich nicht von sich selbst als sensei zu reden, sondern hier heisst es kyoshi. Aber diese Höflichkeitsformen in Japan sind mit unserem westlichen Gebrauch dieser Bezeichnungen kaum mehr vereinbar. Daher die unangemessene Selbstbezeichnung sensei, unhöflich aber jeder versteht sie. Ich habe den Lehrergrad des Kenshuin. Den Titel Sensei vergibt Shinkendo nicht.


Wäre auch allzu wunderlich.

Aber anzunehmen eine falsche Verwendung dieser Anrede würde "jeder verstehen", ist ebenso wunderlich, außer du nimmst an hier sind nur Leute unterwegs die die Anrede ebenso falsch benutzen.
Das könnte man fast schon wieder als Arroganz verstehen.
Ich fragte nur, weil im hanzo jutsu tatsächlich die Anrede Sensei als Titel vergeben wird, was natürlich für die Authentizität dieses Stils spricht. :rolleyes:

Shodonobenkyo
19-12-2013, 16:06
Also du kannst du uns keine weiteren Angaben zum Hanzojutsu machen ?
Keine Kanji ?
Generalogie ?
Vebindung mit Sôke Kumiko ?

Du verteidigst Hanzojutsu nur mal so weil du die Leute kennst und du durch persönliche Befangenheit verpflichtet fühlst sie zu verteidigen ?

Verständlich, die brennenden Fragen bleiben aber immer noch offen.
Ich würde auch die anderen bitten vll von der Person des "Sensei Anders"
wegzukommen bevor das eigentliche Thema Hanzojutsu im Sande verläuft.


Du hast Recht. Wenn Dein Interesse an einem Stil sich in Kanji, Generalogie und der Vita einer Person erschöpft, dann solltest Du persönlich nicht weiter Deine Zeit mit meinen Beträgen vergeuden.

Aber vielleicht gibt es Menschen, die sich für andere Aspekte eines Stils interessieren, z. B. was man da tut und wie es sich anfühlt, was es bringt. Ich gebe ja zu dass das alles für eine physisch und geistig intensive Tätigkeit vernachlässigbar nebensächlich ist. Aber die Entscheidung hierüber darf schon jeder selbst für sich treffen, oder?

Ich bin Sachverständiger für Fotografie und optische Systeme und ich bin immer wieder tief beeindruckt, welche akademischen Sphären Teilnehmer der entsprechenden Foren erreichen. Spannend finde ich dabei, dass die guten und renommierten Fotografen die ich kenne von all dem fast keine Ahnung haben und es sie auch garnicht interessiert. Die Reden nicht über akademische Aspekte, die machen und schaffen einfach was.

Und wenn bei mir das Adrenalin hoch schiesst und ich nicht weiss, ob ich es schaffe gleich zu blocken und zu kontern, dann ist das letzte an was ich denke der Vorname der Grossmutter meines Soke.

Terao
19-12-2013, 16:10
Und wenn bei mir das Adrenalin hoch schiesst und ich nicht weiss, ob ich es schaffe gleich zu blocken und zu kontern, dann ist das letzte an was ich denke der Vorname der Grossmutter meines Soke.Fair enough.
Dann wundert mich allerdings, dass es Dir offenbar doch ziemlich wichtig zu sein scheint, möglichst dicht an dem dran zu sein, wie es wohl "im alten Japan" (natürlich dem GANZ alten) war.

Btw.: Was meinst Du mit "Halbschale über der Hand"?

Rene
19-12-2013, 16:10
Er ist nicht mein Soke, ich bin nicht sein Schüler und ich praktiziere kein Hanzo-Jutsu.

Öhm, von was reden wir hier dann eigentlich????

Fakten hab ich von Dir hier nicht einen Teil gefunden, sondern nur deine darstellung. Die sei dir belassen, mir aber bitte dass das für mich ohne Wert ist.

Des Weiteren: "Zu Hanzo-Jutsu möchte ich meine Erfahrung liefern. Diese beschränkt sich allerdings auf den Stil wie er aktuell gelebt wird und nicht auf die historische Entwicklung, für die Andreas Schäfer Soke sicher ein kompetenter Ansprechpartner ist."

Spätestens ab Soke setzen bei mir Gefühle wie Unbehaglichkeit ein. Deine 100 Zeilen ändern daran nichts.

Zu dem Thema, Kruckemeyer hätte das Buch fehlerbehaftet gedruckt, obwohl er was anderes versprach. Ich werde ihn darauf ansprechen, ob das so war oder nicht.


Deinen Klarnamen hier zu verwenden finde ich auch mutig!

Wo ist da der Mut?

Shodonobenkyo
19-12-2013, 16:12
Wäre auch allzu wunderlich.

Aber anzunehmen eine falsche Verwendung dieser Anrede würde "jeder verstehen", ist ebenso wunderlich, außer du nimmst an hier sind nur Leute unterwegs die die Anrede ebenso falsch benutzen.
Das könnte man fast schon wieder als Arroganz verstehen.
Ich fragte nur, weil im hanzo jutsu tatsächlich die Anrede Sensei als Titel vergeben wird, was natürlich für die Authentizität dieses Stils spricht. :rolleyes:

Die Verwendung von Sensei als Fremdbezeichnung und Kyoshi als Eigenbezeichnung lernt man im Japanischstudium an der Uni in der zweiten Stunde. Da gibt es tatsächlich nichts zu deuteln, ist so und stammt auch nicht von mir oder einem Europäer.

Ich habe auf mehreren Treffen mit diversen Leitern verschiedener Schulen humorvoll daraufhin gewiesen, dass es nach japanischen Standards unüblich und unhöflich ist, sich selbst als Sensei zu bezeichnen. Also was da los war, da ist das hier ja ein Kinderspaziergang. Als wenn man man den .... abschneiden wollte.

Vielleicht erklärt das meine Erklärung und Einstellung zu sensei.

ebrenndouar
19-12-2013, 16:20
Ich habe auf mehreren Treffen mit diversen Leitern verschiedener Schulen humorvoll daraufhin gewiesen, dass es nach japanischen Standards unüblich und unhöflich ist, sich selbst als Sensei zu bezeichnen.

Warum du es dann hier selbst tust, wird dadurch nur unverständlicher.
Zumal bei der Vorführung ja alle gleich aussahen, wie soll man darauf schließen wer da jetzt ein "Sensei" ist?

YOKE
19-12-2013, 16:20
Ich bin Sachverständiger für Fotografie und optische Systeme und ich bin immer wieder tief beeindruckt, welche akademischen Sphären Teilnehmer der entsprechenden Foren erreichen. Spannend finde ich dabei, dass die guten und renommierten Fotografen die ich kenne von all dem fast keine Ahnung haben und es sie auch garnicht interessiert. Die Reden nicht über akademische Aspekte, die machen und schaffen einfach was.

Und wenn bei mir das Adrenalin hoch schiesst und ich nicht weiss, ob ich es schaffe gleich zu blocken und zu kontern, dann ist das letzte an was ich denke der Vorname der Grossmutter meines Soke.

Leute die traditionelle Kampfkünste betreiben machen ja oft noch eine Art "Kulturerhaltung".
Wenn ich nur kämpfen möchte, brauch ich dass nicht.
Wenn ich aber behaupte von irgendjemand gelernt zu haben, dann sollte es schon nachvollziehbar/belegbar sein. Gerade bei den japanischen KKs gibt es irgendwie die Mode sich irgendwelche ultrageheimen Familienstile aus dem Ärmel zu schütteln. Am besten die, wo der Soke schon verstorben ist. ;)

Shodonobenkyo
19-12-2013, 16:21
Fair enough.
Dann wundert mich allerdings, dass es Dir offenbar doch ziemlich wichtig zu sein scheint, möglichst dicht an dem dran zu sein, wie es wohl "im alten Japan" (natürlich dem GANZ alten) war.

Btw.: Was meinst Du mit "Halbschale über der Hand"?

Nun, ich möchte ein Schwert gerne so erleben, wie es in seiner ursprünglichen Form gedacht war. Nicht als Kunstobjekt, nicht als Werkzeug der sprituellen Körperbeherrschung oder Tanzpartner oder sonstiges, sondern als das was dazu dient wer von zwei Leuten die sich unter nicht so tollen Bedingungen treffen abends noch ein Bierchen trinken kann. (Humorvoll ausgedrückt). Und das war in der Koto-Zeit denke ich ausgeprägter als in der Edo-Zeit.

Zu den Schalen: Ich habe in Japan mehrfach Bokken gesehen, die anstatt der Tsuba eine halbrunde Schale hatten, die die Hand geschützt hat. Von der Form wie die Schale eines Floretts.

Naniwonai
19-12-2013, 16:22
Du hast Recht. Wenn Dein Interesse an einem Stil sich in Kanji, Generalogie und der Vita einer Person erschöpft, dann solltest Du persönlich nicht weiter Deine Zeit mit meinen Beträgen vergeuden.

Ach ich verschwende meine Zeit manchmal recht gern, keine Sorge ;)



Ich bin Sachverständiger für Fotografie und optische Systeme und ich bin immer wieder tief beeindruckt, welche akademischen Sphären Teilnehmer der entsprechenden Foren erreichen. Spannend finde ich dabei, dass die guten und renommierten Fotografen die ich kenne von all dem fast keine Ahnung haben und es sie auch garnicht interessiert. Die Reden nicht über akademische Aspekte, die machen und schaffen einfach was.

Netter Seitenhieb.
Aber ich schreibe und lese im Foren gerade wegen dem "Akademischen Kram".
Wenn ich was erleben will fahr ich da hin, gucks mir an und mach mit.
Der akademische Kram hilft mir bei der Entscheidungsfindung da ich hoffe das jemand seine Behauptungen auch untermauern kann.




Und wenn bei mir das Adrenalin hoch schiesst und ich nicht weiss, ob ich es schaffe gleich zu blocken und zu kontern, dann ist das letzte an was ich denke der Vorname der Grossmutter meines Soke.
:rolleyes:
Na hast du Glück das wir gerade alle unsere Hinterteile aufn Stuhl Plattsitzen und Zeit zum nachdenken haben oder nicht ?

Terao
19-12-2013, 16:23
Und das war in der Koto-Zeit denke ich ausgeprägter als in der Edo-Zeit.Und Du denkst, dass das der Herr Schäfer vermittelt/vermitteln kann.
Warum?


Zu den Schalen: Ich habe in Japan mehrfach Bokken gesehen, die anstatt der Tsuba eine halbrunde Schale hatten, die die Hand geschützt hat. Von der Form wie die Schale eines Floretts.Echt? Hab ich noch nie gesehen.
Welche Schule verwendet die? Interessiert mich wirklich.



Nun, ich möchte ein Schwert gerne so erleben, wie es in seiner ursprünglichen Form gedacht war. Na, ich will doch mal nicht hoffen, dass Ihr die Schwerter Eurer Übungspartner tatsächlich so "erlebt". Wär ja sonst ein eher kurzes Training. :D

YOKE
19-12-2013, 16:27
Nun, ich möchte ein Schwert gerne so erleben, wie es in seiner ursprünglichen Form gedacht war. Nicht als Kunstobjekt, nicht als Werkzeug der sprituellen Körperbeherrschung oder Tanzpartner oder sonstiges, sondern als das was dazu dient wer von zwei Leuten die sich unter nicht so tollen Bedingungen treffen abends noch ein Bierchen trinken kann. (Humorvoll ausgedrückt). Und das war in der Koto-Zeit denke ich ausgeprägter als in der Edo-Zeit.


Dann bist du ein bisschen spät dran in der Geschichte ;)
Falls dir eine Machete genügt, kannst du ja gerne in Krisengegenden oder Slums Afrikas vorbeischauen. Ich glaub, die können ganz gut zeigen für was ne Klinge gut ist.

Shodonobenkyo
19-12-2013, 16:28
Leute die traditionelle Kampfkünste betreiben machen ja oft noch eine Art "Kulturerhaltung".
Wenn ich nur kämpfen möchte, brauch ich dass nicht.
Wenn ich aber behaupte von irgendjemand gelernt zu haben, dann sollte es schon nachvollziehbar/belegbar sein. Gerade bei den japanischen KKs gibt es irgendwie die Mode sich irgendwelche ultrageheimen Familienstile aus dem Ärmel zu schütteln. Am besten die, wo der Soke schon verstorben ist. ;)


Absolut korrekt! Man sollte sich also weder auf das eine oder andere beschränken sondern beides betrachten, weder nur Kanji noch nur Haltung. Daher auch mein Einleitungssatz in meinem ersten Posting:

"Zu Hanzo-Jutsu möchte ich meine Erfahrung liefern. Diese beschränkt sich allerdings auf den Stil wie er aktuell gelebt wird und nicht auf die historische Entwicklung"

Ich war nur erstaunt, dass hier so eine erdrückende Dominanz zu Kanji, Namen etc. gestellt bestand. Entschuldigt, aber egal wie perfekt man die Kanji, Generalogie und Vita auch beherrschen und verstehen mag. Wenn ich das Schwert nicht unter guter Anleitung erlerne und zu führen weiss, hat es sich mit der Kulturbewahrung im realen Leben auch erledigt.

Das ist wie virtueller Sex, davon kann man nicht schwanger werden und sich fortpflanzen. Dann ist auch nach 70 Schluss mit der Population.

DeepPurple
19-12-2013, 16:29
... Ich bin der blonde leicht platterte Shinkendo-sensei gewesen, der die meisten Vorführungen an unserem Pavillon mitgemacht hat. Letztes Jahr bin ich weiter aufgefallen, dass ich 40 Minuten mit dem Bo freie Improvisationen gelaufen bin.

Hab ich gesehen.



Ich möchte einfach nur einmal bitten, diesen Thread von vorne zu lesen und davon auszugehen, dass der eigene Stil betroffen ist. So mit ein wenig Empathie für den Gegenüber und ein bisschen Respekt.




Ich habe über meine Leute schon wesentlich schlimmeres gelesen. Und nicht nur nachvollziehbare Zweifel an der Herkunft (war bei uns auch nicht einschlägig, sonst wär ich da nicht), sondern tatsächliche Kritik an etwas, was die gar nicht gesehen haben bzw. aus Videos schnell und imo sehr voreingenommen beurteilt haben.
Da legt man sich einfach eine dicke Haut zu.

Im wesentlichen ist hier immer das Thema, dass sich jemand auf japanische Wurzeln beruft, die er nicht belegen kann. Das kommt hier fast regelmässig. Und immer kommt dann das mit der beleidigten Haltung und das mit der Effektivität des Trainings.

Vor allem ersteres ist immer der Hit, das machens so viele, dass es langweilig wird und das ist, wenn es denn dann gar nicht stimmt, schon auch respektlos gegenüber den anderen und vor allem den eigenen Schülern.


Ich war nur erstaunt, dass hier so eine erdrückende Dominanz zu Kanji, Namen etc. gestellt bestand. Entschuldigt, aber egal wie perfekt man die Kanji, Generalogie und Vita auch beherrschen und verstehen mag. Wenn ich das Schwert nicht unter guter Anleitung erlerne und zu führen weiss, hat es sich mit der Kulturbewahrung im realen Leben auch erledigt.

Ich hoffe das ist nun klar geworden. Man kann sein eigenes Zeug machen und auch sehr gut. Aber wer sich auf eine Herkunft beruft, sollte die halt auch belegen können.

Lies mal hier ein paar Threads zu solchen Themen durch und frag dich mal, ob du mit denen in einem Topf landen willst :)

Shodonobenkyo
19-12-2013, 16:31
Na, ich will doch mal nicht hoffen, dass Ihr die Schwerter Eurer Übungspartner tatsächlich so "erlebt". Wär ja sonst ein eher kurzes Training. :D

Treffer versenkt! :D:D:D:D:D

Terao
19-12-2013, 16:32
Wenn ich das Schwert nicht unter guter Anleitung erlerne und zu führen weissIch weiß nicht. Könnte das unter Umständen mit der Überlieferungsqualität dessen, was da einer lehrt (der ja, vermutlich, selber jetzt nicht so die maximale persönliche Erfahrung in Schwertduellen mit scharfer Waffe hat) zusammenhängen?
Ist zumindest so ne Vorstellung, die in den Koryu kursiert. M.E.n. der wahre Grund für die Authentizitäts-, Lehrlinien- und Geschichtsversessenheit (korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Finde diese Vorstellung auch nicht so ganz von der Hand zu weisen.



Die Sache mit der Halbschale interessiert mich aber immer noch. Wo war das denn?

Shodonobenkyo
19-12-2013, 16:42
Ich weiß nicht. Könnte das unter Umständen mit der Überlieferungsqualität dessen, was da einer lehrt (der ja, vermutlich, selber jetzt nicht so die maximale persönliche Erfahrung in Schwertduellen mit scharfer Waffe hat) zusammenhängen?
Ist zumindest so ne Vorstellung, die in den Koryu kursiert. M.E.n. der wahre Grund für die Authentizitäts-, Lehrlinien- und Geschichtsversessenheit (korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Finde diese Vorstellung auch nicht so ganz von der Hand zu weisen.

Ich denke es ist eine Mischung aus allen. Mal ehrlich, warum machen wir das alles?

Kaum einer von uns glaubt doch wirklich draussen mit einem Katana zur Selbstverteidigung rumlaufen zu können. Wär eh gleich ein SEK da und es gäbe ne lustige Erfahrung in Untersuchungshaft. Und dann macht es doch keiner um Japanische Geschichte zu studieren oder um Reliquien einer alten Kultur vor dem Vergessen zu retten.

Trotzdem spielt von alledem ein wenig mit rein, Geschichte, Kultur, Archaische Macht der Waffe etc.

Und ich bin mir ganz sicher, dass die Aktivität im Dojo, das Schwitzen, das Adrenalin und mal was ganz ganz anderes tief instinktives dem Überleben dienendes diese Faszination zu einem wesentlichen Teil ausmacht. Sonst könnten wir alle ohne Probleme, mit weniger Kosten und weniger Verletzungsgefahr virtual martial arts auf dem Rechner kultivieren.

Also ich schwitze gerne und den Monitor sehe ich mehr als genug. Heute sogar noch ein wenig mehr als sonst :-).

Terao
19-12-2013, 16:48
Trotzdem spielt von alledem ein wenig mit rein, Geschichte, Kultur, Archaische Macht der Waffe etc. Natürlich. Aber nehmen wir doch mal für nen Moment an, der Herr Schäfer hätte wirklich (im Gegensatz zum Herrn Obata) nie irgendeinen Schwertstil von der Pike an gelernt, den wiederum jemand von einem gelernt hat usw., der das irgendwann echt mal ERLEBT hat, sondern er hätte sich, auf Basis von ein bißchen 80er-Jahre-Ninjutsu und Videoschauen was gebastelt, was ihm und anderen, die es nie ERLEBT haben, eigentlich so ganz brauchbar erscheint. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass das wirklich (wenn mans denn erleben WÜRDE) ganz brauchbar wäre?
Und wenn Du wüsstest, dass es das NICHT ist: Würdest Du`s dann lernen wollen?

Um nix anderes gehts doch bei der Authentizitätsfrage. Und WEIL die vielen (auch Dir) wichtig ist, wird gerade in dieser Frage ja so oft so wahnsinnig viel Quatsch behauptet.

Drunken Tiger
19-12-2013, 16:54
Hallo Shodonobenkyo,

erstmal find ich es toll, dass du versuchst auf alle Fragen, die an dich gerichtet werden einzugehen und dabei einen freundlichen Ton bewahrst.

Allerdings scheinst du ein etwas überromantisiertes Bild vom edlen japanischen Krieger zu haben (womit du bei weitem nicht alleine dastehst), was gepaart mit einem relativ undifferenzierten Halbwissen zu einigen Missverständnissen führt.

Da du dich ja anscheinend auch für japanische Kultur interessierst sollte es eigentlich leicht verständlich für dich sein, warum es einigen Leuten, die sich um die Vermittlung japanischer Kultur, sei es nun im Bereich der Kampfkunst oder woanders, unbehagen bereitet, wenn sich jemand sein eigenes Ding zusammenschustert und dann behauptet es käme aus einer authentischen Lehrtradition.

Shodonobenkyo
19-12-2013, 17:01
Natürlich. Aber nehmen wir doch mal für nen Moment an, der Herr Schäfer hätte wirklich (im Gegensatz zum Herrn Obata) nie irgendeinen Schwertstil von der Pike an gelernt, den widerum jemand von einem gelernt hat usw., der das irgendwann echt mal ERLEBT hat, sondern er hätte sich, auf Basis von ein bißchen 80er-Jahre-Ninjutsu und Videoschauen was gebastelt, was ihm und anderen, die es nie ERLEBT haben, eigentlich so ganz brauchbar erscheint. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass das wirklich (wenn mans denn erleben WÜRDE) ganz brauchbar wäre?
Und wenn Du wüsstest, dass es das NICHT ist: Würdest Du`s dann lernen wollen?

Um nix anderes gehts doch bei der Authentizitätsfrage. Und WEIL die vielen (auch Dir) wichtig ist, wird gerade in dieser Frage ja so oft so wahnsinnig viel Quatsch behauptet.

Deswegen habe ich ja hier meine Erfahrungen angeboten. Es ist wie beim Shodo, man kann sich was selbst aneignen, aber irgendwann ist recht schnell Schluss mit der Stimmigkeit. Ich habe diese Stimmigkeit bei Andreas Schäfer erlebt und mit meinen Erfahrungen verglichen. Und natürlich habe ich hier im Forum unterschätzt, dass eine zweite unbekannte Stimme aus den OFF auch nicht glaubwürdiger angesehen wird.

Wie Recht Du hast erkennt man ja daran, dass ein hoch erfolgreicher weltweiter Stil und Verband von einem japanischen Grundschullehrer gegründet wurde, der keine historischen Stränge nachweisen kann, keine traditionelle Ausbildung hatte und von dem ich persönlich bisher keine beeindruckende Darbietung gesehen habe. Aber er hat es meisterlich geschafft die in Europa in den 70ern aufkommende romantische Martial Arts Begeisterung werbewirksam zu nutzen, Schulen zu gründen Bücher über Bücher zu schreiben und gilt heute als eine der Größen und wird von vielen als Referenz oder Idol angesehen.

Nun ja, immerhin hat er damit dem traditionellen japanischen Kampfsport einen enormen Dienst erbracht, denn er hat viele Menschen für "traditionelles" Budo begeistert und einen Teil dessen Fortbestehens gesichert.

Ich werde übrigens nicht sagen, wen ich meine. Mir war das heute schon aufregend genug. Und Kenner wissen wohl, wen ich meine.

Terao
19-12-2013, 17:07
Ich werde übrigens nicht sagen, wen ich meine.Ist auch nicht nötig. Aber auch DAS macht das Hanzo Jutsu nicht besser (und der Verweis, fast möchte man sagen der Ablenkungsversuch darauf kommt mir ebenfalls aus vergangenen Threads vage bekannt vor...;)). Fast möchte man anhand der bereits festgestellten Ähnlichkeiten sagen: Im Gegenteil.



Und natürlich habe ich hier im Forum unterschätzt, dass eine zweite unbekannte Stimme aus den OFF auch nicht glaubwürdiger angesehen wird.Jo. Zumal, wenns bei der blumigen Beschreibung von den zwei Kriegern bleibt, die sich, ganz im Geist des Bushido, in einem Münchner Dojo zum Duell treffen.

So, jetzt aber. Die Tsuba-Halbschale. Woher?

Tyrdal
19-12-2013, 17:10
@Yoke
„Warum ist es schlüssig, dass ich ein Tanto einem Wakizashi vorziehe?
Gerade wenn ich auf eine Zweitwaffe zurückgreife möchte ich doch mit möglichst langer Reichweite nehmen. Ich geh doch im Normalfall auch von Yari/Naginata auf Katana und nicht direkt auf Wakizahi oder Tanto.
Das Wakizahi ist jetzt nicht so lang, dass ich das in der Nahdistanz nicht ziehen könnte. „

Nun das Messer ist die gefährlichste aller Waffen, weil sie die schnellste, flexibelste und am schlechtesten zu verteidigende isr. Wenn man seine Stil darauf trimmt sehr schnell in sehr kurze Distanzen zu gehen, hat das Messer gerade durch die Kürze Vorteile. Auch ich war der Meinung, dass weiterreichende Waffen mächtiger sind, daher ja auch unser Nito mit zwei Katana. Aber meine Erfahrungen mit Andreas haben mir halt auch andere Erfahrungen gelehrt. Er geht schnell in die kurze Distanz, so dass ein Wakizashi hinderlich lang wäre.Ich hoffe du bist dir bewußt, daß das eine sehr ähm individuelle Meinung ist. Was Schlachten angeht haben praktisch alle mir bekannten Kulturen über die Jahrtausende (in denen die Dinger auch wirklich verwendet wurden) das Gegenteil praktiziert. Auch ich behaupte, daß ich dich (mit Tanto) mit einem Yari ganz gut in Schach halte. Ausnahme sind so Situationen wie das erfolgreiche Eindringen in eine Phalanx, aber das muß man erstmal schaffen.

Shodonobenkyo
19-12-2013, 17:11
Jo. Zumal, wenns bei der blumigen Beschreibung von den zwei Kriegern bleibt, die sich, ganz im Geist des Bushido, in einem Münchner Dojo zum Duell treffen.

Tja so isses. Bleibt man sachlich fehlen einem Esprit und Feuer, wird man emotional bist Du der Spinner und Träumer. Nur eins ist gewiss: einen Tod stirbt man immer und es mangelt nicht an Leuten, die einen sorgfältig daraufhin weisen.

Es war übrigens ein schwäbisches Dojo, ich habe die besucht.

Die Tsuba-Halbschale sah ich auf mehreren Lehrvideos bei Freunden in Machida bei Tokyo. Da war ich selbst neugierig und hatte nachgefragt. Allerdings habe ich sie danach öfters beim Surfen von japanischen Kenjutsu Videos auf y..tube gesehen. Und jetzt schlachtet mich bitte nicht, dass ich hier keine Kopie ins Netz stelle, sonst werde ich noch paranoid.

Rene
19-12-2013, 17:15
Viel geschrieben, ohne nennenswerten Inhalt zu Hanzo Jutsu und dem Soke. Und dann noch der unbekannte Tsuki, der sich für seinen Meister in die scharfe Klinge des Wortes wirft. Es hätte schlimmer kommen können. :cool:

Shodonobenkyo
19-12-2013, 17:21
Ich hoffe du bist dir bewußt, daß das eine sehr ähm individuelle Meinung ist. Was Schlachten angeht haben praktisch alle mir bekannten Kulturen über die Jahrtausende (in denen die Dinger auch wirklich verwendet wurden) das Gegenteil praktiziert. Auch ich behaupte, daß ich dich (mit Tanto) mit einem Yari ganz gut in Schach halte. Ausnahme sind so Situationen wie das erfolgreiche Eindringen in eine Phalanx, aber das muß man erstmal schaffen.

Ich meine auch nicht Tanto alleine sondern Katana und Tanto in Kombination. Wenn ich Dein Yari mit dem Katana ablenke und so nahe an Dich herankomme, dass Du nicht mehr damit kreisen, hebeln oder stechen und nur noch mit reduziertem Ausholen mit dem Mittelschaft schlagen kannst, dann hat man mit dem Tanto einen Selbstbedienungsladen vor sich.

Es ist übrigens nicht meine individuelle Meinung sondern meine individuelle Erfahrung. Meine Meinung war auch eine andere und die Realität hat sie dann angepasst.

Richtig ist, dass alle Kulturen dieser Welt Distanzwaffen auf dem Schlachtfeld verwendet. Aber es haben wohl auch alle Eindringlinge in Häuser, Meuchelmörder und solche, die ihre Waffen nicht offen tragen wollen, sehr erfolgreich ihre Messer verwendet.

Terao
19-12-2013, 17:22
Aber es haben wohl auch alle Eindringlinge in Häuser, Meuchelmörder und solche, die ihre Waffen nicht offen tragen wollen, sehr erfolgreich ihre Messer verwendet.Aber doch hoffentlich ganz im Sinne des Bushido? :ups:

Shodonobenkyo
19-12-2013, 17:24
Aber doch hoffentlich ganz im Sinne des Bushido? :ups:

Du hast Recht. Ab sofort werden alle Ninjutsu Stile und Schulen rückwirkend aus dem Kreis der ehrenhaften Gesellschaft ausgeschlossen :cool:.

Naniwonai
19-12-2013, 17:34
Ich meine auch nicht Tanto alleine sondern Katana und Tanto in Kombination. Wenn ich Dein Yari mit dem Katana ablenke und so nahe an Dich herankomme, dass Du nicht mehr damit kreisen, hebeln oder stechen und nur noch mit reduziertem Ausholen mit dem Mittelschaft schlagen kannst, dann hat man mit dem Tanto einen Selbstbedienungsladen vor sich.

Das kommt auf die Länge des Speers an.
Wenn ihr so einen benutzt:
Toyama- & Nakamura Ryu Battodo #21: So-jutsu (Yari v Katana) kata 1-6 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=pJxqY4jDJSg)

Gut möglich.

In der Ryûha der ich angehöre wird aber ein solcher Speer benutzt
Katori Shinto Ryu on BBC (4/4) - YouTube (http://youtu.be/zPw0k6qYSF4?t=5m10s)
Ich glaube kaum das dir die Zeit bleibt die Distanz mit einem Tanto zu überbrücken, besonders wenn man den Speer einfach wieder zurückziehen kann.

Auch schön bei der Owari-Kan Ryû und ihrem Kuda-Yari:
Owari Kan ryu sojutsu - YouTube (http://youtu.be/0-ZHHKU1DPc?t=2m7s)

btw. achte bitte auf das Wakizashi im Gürtel für den Einsatz im Kogusuko falls jemand doch mal die Distanz überbrücken kann.

Gruß Nani

Rene
19-12-2013, 17:59
Zu den Schalen: Ich habe in Japan mehrfach Bokken gesehen, die anstatt der Tsuba eine halbrunde Schale hatten, die die Hand geschützt hat. Von der Form wie die Schale eines Floretts.


Die Tsuba-Halbschale sah ich auf mehreren Lehrvideos bei Freunden in Machida bei Tokyo. Da war ich selbst neugierig und hatte nachgefragt. Allerdings habe ich sie danach öfters beim Surfen von japanischen Kenjutsu Videos auf y..tube gesehen.

So so ...

Shodonobenkyo
19-12-2013, 18:02
Das kommt auf die Länge des Speers an.
Wenn ihr so einen benutzt:
Toyama- & Nakamura Ryu Battodo #21: So-jutsu (Yari v Katana) kata 1-6 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=pJxqY4jDJSg)


Sehr schöne Videos danke.

Was wir hier sehen sind natürlich reduzierter Techniken, mit den vor allem der Yari auf das Katana reagiert.

Der zweite Video ist da schon deutlich offensiver seitens des Schwertkämpfers, zeigt aber auch, dass er ohne extreme Progression nicht ran kommt. Vielleicht lädt Dich Andreas ja mal ein und Du kannst dir selbst ein Bild machen. Man sollte bei allen Formen die man anschaut hie und da auch mal eine gelaufen sein. Oft habe ich erlebt, dass ich mir meinem bekannten Umfang an Gegnertechniken sehr sicher wahr und dann kam halt was neues :-).

So jetzt geh ich ins Training, Schüler durch die Halle hetzen.

Minnasan, arigatou gosaimasu. Abayo!

Shodonobenkyo
19-12-2013, 18:05
Viel geschrieben, ohne nennenswerten Inhalt zu Hanzo Jutsu und dem Soke. Und dann noch der unbekannte Tsuki, der sich für seinen Meister in die scharfe Klinge des Wortes wirft. Es hätte schlimmer kommen können. :cool:

Noch ein letztes Wort bevor ich gehe. Lieber Rene, Du hast Recht! Es hätte schlimmer kommen können. Es hätte sich tatsächlich niemand finden können der nicht das ironische letzte Wort zum Sonntag spricht. Aber auch hier hat sich zum Glück ein Pflichtbewusster gefunden.

In diesem Sinne, lasst mal nichts anbrennen,

Anders

Terao
19-12-2013, 18:10
das ironische letzte WortDas letzte Wort ist hier, fürchte ich, noch lange nicht gesprochen. Auch wenns in dem Falle glaub ich echt besser wäre.

Finde, wir brauchen dringend ein Video vom Hanzo Jutsu. Damit die Toyama- und Nakamura-Jungs endlich mal sehen, wie das so in echt ohne begrenzte Techniken aussah, damals im Mittelalter.

Naniwonai
19-12-2013, 18:13
Um nochmal zu den dicken Tsuba zu kommen.
Diese werden oftmals von Schulen benutzt
deren Kata Bô vs Ken im Curriculum haben und/oder die Tsuba aktiv in ihren Techniken verwenden.

Einige davon sind Maniwa Nen ryû
Maniwa Nen-ryu - YouTube (http://youtu.be/6oS7Slq_9dw?t=20s)

Chikubujima ryû
???????2008?????????? - YouTube (http://youtu.be/9JJ83mj-DHE?t=18s)

Kukamishin ryû Tenshin Hyôhô

und auch Jigen ryû Heihô
Jigen Ryu Heiho Kenjutsu - 32nd Nippon Kobudo Enbu - YouTube (http://youtu.be/JnLNExI_uK4?t=2m)

Gruß Nani

duoyang
19-12-2013, 18:18
mal so am Rande war Kumiko nicht die Frau von Herrn Tanaka?
weitermachen ich bin gespannt ob es mal noch etwas greifbares gibt.

Terao
19-12-2013, 18:20
Um "dick" gings gar nicht. Es ging um schalenförmig, wie beim Florett (richtigerweise spricht man von "Glocke"). Argument war, dass man dem Schwertkampf in Shinkendo und Hanzo Jutsu sehr viel näher sei als die, die solche Schalentsuba verwenden. Hat sich aus meiner Sicht geklärt.

Naniwonai
19-12-2013, 18:26
Um "dick" gings gar nicht. Es ging um schalenförmig, wie beim Florett (richtigerweise spricht man von "Glocke"). Argument war, dass man dem Schwertkampf in Shinkendo und Hanzo Jutsu sehr viel näher sei als die, die solche Schalentsuba verwenden. Hat sich aus meiner Sicht geklärt.

Ah okay, sorry.
Also solche sind mir auch noch nie untergekommen.
Kann ich mir auch ehrlich gesagt eher bei einem Guntô vorstellen.

Edit:

Vll kommt der Korb bei der Jigen ryû noch am nächsten?
http://www.kokagenokuma.com/wp-content/uploads/2013/02/IMAG0309.jpg

Terao
19-12-2013, 18:30
Kann ich mir auch ehrlich gesagt eher bei einem Guntô vorstellen.Deshalb auch mein Interesse, ehrlich gesagt. Wäre ja wirklich hochspannend, wenn sich möglicherweise ne japanische Fechtschule damals die Glocken europäischer Fechtwaffen abgeschaut hätte. Wär auch was für unsern itto-ryu gewesen.
Aber es waren wohl doch bloß ein paar youtube-Jungs.
Was übrigens ne interessante Referenz ist, um die Authentizität eines uralten japanischen Stils einzuordnen.

Rene
19-12-2013, 18:30
Ich hab ein echtes Problem mit der Glaubwürdigkeit, wenn mir einer erzählt er hats da und da gesehen, dann plötzlich Videos gesehen, und - hurra -, jetzt gibts auch YT Videos, wo man es gesehen hat, nur hat man keine die man benennen kann und Lehrvids (wo kommen die nun her?) kann man auch nicht hochladen, weil man nicht geschlachtet werden will, oder doch ...

Herrje. Dem Ursprung von Hanzo-Jutsu sind wir mit dem ganzen Diskurs auch nicht weiter gekommen. Stattdessen irrt der Geist des Bushido hier wieder durchs Forum, der umtriebige. Ich komm mir am Ende schlicht ein bisschen veralbert vor.

Terao
19-12-2013, 18:36
Ich komm mir am Ende schlicht ein bisschen veralbert vor.Same here.


Vll kommt der Korb bei der Jigen ryû noch am nächsten?
http://www.kokagenokuma.com/wp-conte...2/IMAG0309.jpgNa, aber er wird doch als ausgewiesener Japaninteressierter nicht ausgerechnet an der Authentizität der Jigen-ryu zweifeln, nicht aber an der des Hanzo Jutsu? :ups:


Da fühl ich mich ja gleich doppelt veralbert.

ryoma
19-12-2013, 18:42
...Wenn Dein Interesse an einem Stil sich in Kanji, Generalogie und der Vita einer Person erschöpft, dann solltest Du persönlich nicht weiter Deine Zeit mit meinen Beträgen vergeuden...

Langsam sehe ich, wo wohl das Missverständnis liegt.
Du schreibst von "Stil". Viele andere hier von "Koryû". Tja, DAS sind natürlich zwei völlig verschiedene Dinge.

Stimmt, bei einem "Stil" sind mir Kanji, Genealogie etc. auch relativ egal.
Bei einer authentischen Koryû allerdings sind diese Elemente zentral und vorallem: Sie sind nicht geheim! Im Gegenteil: Man ist stolz darauf, dies mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Nochmal: Koryû sind nicht einfach verschiedene "Stile".
Die gesellschaftliche, kulturelle und politische Bedeutung von Koryû gehen weit darüber hinaus, einfach ein "Samurai-Kampfstil" zu sein.

Ich muss sagen, die Hanzo-Jutsu-Leute (und insbesondere deren Soke) haben wirklich grosses Glück, dich als ihren Verteidiger hier zu haben.

Aber im Grunde genommen bringt es doch gar nichts, das du dir das antust. Denn die Sachen, die hier interessieren kannst du ja gar nicht liefern. Das hast du ja schon früh klargemacht, dass sich zur Historie nur Soke Schäfer äussern kann.

Na dann lassen wirs doch einfach.

EDIT: Was ist eigentlich mit dem User "Tsuki57" der ja unbedingt wollte, das dieser Thread wieder geöffnet wird? Er ist ja sogar ein Schüler von Soke Schäfer. Möchte er nicht mitdiskutieren? Überlässt er das jetzt einfach dem "Shodonobenkyo", jemand der nicht mal zur Schule gehört?

Kumbaja
19-12-2013, 19:44
@kumbaja
„Die Kamae habe ich im Buch gesehen. Die sind sehr sehr ähnlich zu den Kamae aus dem Bujinkan Budo Taijutsu. Da ist selbst mal trainiert habe, ist mir das sofort aufgefallen. Gibt es da eine Verwandtschaft?“

Wir hatten einen Landesleiter samt Assistenten von Bujinkan mal als Gastbesucher und ich fand, dass deren Haltungen schon anders waren. Das Lehrsystem und die Philosophie sind denke ich weit auseinander. Aber natürlich existierten Gemeinsamkeiten in grundlegenden Techniken und Haltungen. Aber das kenne ich zu allen Stilen, die zweihändig das Katana führen.

Nein die Fussstellung habe ich bei sonst keinem anderen Schwertstil gesehen. Ist das im Shinkendo auch so mit der Stellung?




„Verstehe die Maai nicht, kannst du das näher ausführen?“

Ich verstehe den Begriff Maai nicht, den verwenden wir nicht.

Maai by Diane Skoss (http://www.koryu.com/library/dskoss2.html)



„Wenn Hanzo Ryu besser als Shinkendo findest, warum trainierst und lehrst du es nicht selbst?“

Ich habe keinen der Stile als besser bezeichnet, oder? Und mit Shinkendo bin ich hoch zufrieden. Ausserdem glaube ich primär nicht an bessere oder schlechtere Stile, sondern an die Person, die es praktiziert und was sie daraus macht. Natürlich gibt es selbstherrliche und auf Schau und Kommerz ausgerichtete Systeme. Aber mein Eindruck von Hanzo war solch einer nicht.

Das verstehe ich nicht. Bin jetzt kein Freund von Shinkendo, aber was ich gesehen habe ist solide. Denke Hasuji oder Tenouchi sollte da ein Begriff sein, besonders wenn man viel Tameshegiri macht. Davon sah ich absolut nichts auf den Bilder bei Hanzo Ryu. Irre ich mich da?



„Welchen Bushido meinst du? Referenz?“

Mit dieser Frage bin ich überfordert, denn ich habe die Ethik gemeint, welche mir von meinen Meistern und Vorbildern vermittelt wurde. Ich habe Bushido nicht als Spezifikation in einem Duden verwenden wollen. Obata-Kaiso hat mir z. B. in gemeinsamen Gesprächen viel von seiner Sichtweise vermittelt und wie er die alte Tradition in der Modernen sieht und ich folge dem gerne. Sehr beeindruckend finde ich auch die Gedanken von Dave Lowry in „Moving toward stillness“.

Habe nachgefragt, da du den Bushido erwähnst. Was hat den Obata sensei über Bushido erzählt?



„Verstehe die Metapher nicht, habt Ihr trainiert? Duelliert?“

Wir haben erst typische Angriffs-/Verteidigungsabläufe langsam durchgespielt um uns kennen zu lernen und sind sie dann zwischen Halb und Volllkontakt ohne Absprache und nach eigenem Timing gegeneinander gelaufen. Das lässt nicht mehr viel Luft und geht wegen der verschiedenen Stile schon viel weiter als das normale Training im eigenen Stil. Daher hatte ich auch diese enorme Fokussierung auf das Gefühl eines Duells.

Vollkontakt ohne "Absprache", halt ich für sehr gefährlich. Eigentlich geht dann nur einer aus dem Dojo.

danke
Kumbaja

Terao
19-12-2013, 20:07
Vollkontakt ohne "Absprache", halt ich für sehr gefährlich. Eigentlich geht dann nur einer aus dem Dojo.
Ach, da mach ich mir jetzt nicht so die Sorgen. In der Regel siehts umso harmloser aus, je krasser es sich in Erzählungen anhört.

Dragodan
20-12-2013, 05:27
@dragodan
„Nun, zunächst einmal möchte ich sagen, dass mich euer technisches Curriculum (primär) nicht interessiert.“

Verständlich. Ich vermute, dass Du deshalb meine Beiträge nicht im Detail gelesen hast und daher die folgenden Fragen gestellt hast.


„Euer Sôke mag da zwar vielleicht der kompetente Ansprechpartner sein, doch erwarte ich von einem Schüler, der - so wie es bei dir der Fall zu sein scheint - sehr engagiert ist, dass er sich neben der technischen Schulung ebenfalls mit den historischen Gegebenheiten auseinandersetzt.“

Er ist nicht mein Soke, ich bin nicht sein Schüler und ich praktiziere kein Hanzo-Jutsu.


„In welcherlei Hinsicht ist Shinkendô traditioneller oder praxisorientierter (als andere Stile?)“

Das würde ich aus der pragmatischen Sicht schon so sehen. Der virtuelle Kampf mit dem imaginären Gegner, wie der in den von mir sehr bewunderten Iaido-Stilen, wäre auf einem Schlachtfeld des 9 bis 15 Jhdts denke ich wenig zielführend gewesen. Hier handelt es sich um eine Form, die erst mit der späteren befriedeten Zeit ihre Blüte entfalten konnte. Ebenso das Kendo, in dem der dem Katana ureigene Schnitt durch den Schlag ersetzt wird. Ausserdem, welches Schwert ist elastisch, d.h. wie kann ein Shinai ein realistisches Gefühl für die Kriegswaffe Katana vermitteln? Habe ich korrekt gelesen oder wurde mit der Meiji-Restaurierung nicht ein Führverbot für Katana erlassen? Und konnte dies nicht mit dem Shinai umgangen werden?
Weiter führt das Shinkendo echte harte Partnerübungen ohne Rüstung und Schutz durch, was denke ich den realen Konfliktsituationen im alten Japan näher kommt als das Gitter vor dem Gesicht oder die Halbschale über der Hand anstatt einer Tsuba.
Ich möge ob meiner sehr kruden Sichtweise hier bei vielen um Verzeihung bitten und betonen, dass ich sehr viel Respekt vor Iaido, Kendo , Kenjutsu und auch Schwert Taichi habe. Aber ich bin der Meinung, dass Shinkendo sehr nahe an realen Kampfsituationen und den dafür notwendigen Techniken ist, ebenso wie Toyama Ryu, dass sich jedoch mehr am Metzeln durch Infanteriegruppen orientiert, was zur Blüte dieses Stils im Pazifikkrieg für japanische Offiziere ja auch en vogue war. Daher würde ich es trotz Obatas jungen Alters von 64 Jahren Shinkendo als traditionell und vor allem alspraxisorientiert ansehen. Hier bin ich für andere Meinungen gerne offen.


„Wieso wird bei euch mehr Augenmerk auf eine Gewichtsverlagerung auf das hintere Bein gelegt? „

Das habe ich bei Hanzo-Jutsu beobachtet, nicht bei uns.


„Zitat:
Zitat von Shodonobenkyo
Ich kenne einige große und etablierte Stile in denen ich eher ein perfektioniertes Wirtschaftsunternehmen sehe als den Geist des Kriegers. Von Technikkatalogen die auf umsatzbringenden Prüfungskaskaden optimiert sind und nicht wirklich durch Sinnhaftigkeit oder Wirksamkeit glänzend will ich nicht reden.
Na, dann mal los! Von welchen "großen und etablierten" Stilen sprichst du? „

In dieses Wespennest werde ich definitiv nicht stechen und mich dazu nicht konkret äussern. Und da ist mir auch völlig wurscht wie das gedäutelt oder kommentiert werden kann.


„Daher sollten Rechtschreibfehler doch bitte schön vermieden werden können, oder?“

Zu den den Rechtschreibfehlern in dem Buch ist ja schon geschrieben worden. Hier möchte ich aus meiner begrenzten Erfahrung anmerken: Ich kann im Umgang mit Kollegen anderer Stile regelmäßig feststellen, dass eine Übereinstimmung von Nomenklaturen zwar wünschenswert wäre aber doch meistens so abweichend ist, dass Verwirrungen und wechselseitig unbekannte Worte zu erheblichen Problemen führen.



Servus,

okay - den ersten nehme ich auf meine Kappe. Nach einem zweiten Mal Lesen leuchtet es mir ein- Trotzdem verstehe ich nicht, wieso du dich so für diese Sache einsetzt. Du scheinst ja nicht wirklich involviert zu sein?

Nochmals kurz zum Shinkendo: Hat Obata jemals euch jemals gesagt, wieso er Shinkendo begründet hat? Ich meine, er hat ja genug Schulen gelernt - wieso dann sein eigenes Ding machen?

Und zum Wespennest: Wieso nicht? Schulnamen reichen ja schon - gerne auch per PM. Solltest du dich auf Koryû beziehen, bin ich umso interssierter.

Was ich mit meinem ersten Teil sagen wollte ist, dass Techniken für das Dôjô sind (oder eben für die Schlacht, whatever, etc.). Mir geht es aber um die Authentizitätsfrage - und in der Hinsicht übe ich bewusst Kritik am Hanzo-jutsu. Das ist nichts verwerfliches sondern bietet kurz und knapp die Möglichkeit auf Basis von verifizierbaren Informationen den Gehalt der jeweiligen Sache zu beurteilen. Darum ging es mir. Wenn eine Schule keine Genealogie, Kanji oder einfach rudimentäre Informationen zur Gründung vorweisen kann, so erlaube ich mir die Freiheit der ganzen Sache mit Skepsis gegenüber zu treten und dieses auch zu kritisieren, da durch solch Aktionen falsche Vorstellungen bei Außenstehenden generiert werden könnten.

Ich würde dich also bitten, nochmals auf die eben genannten Aspekte einzugehen.

Zur Schale: Von welchen Lehrvideos sprichst du? Ryuha? Lehrer?

Beste Grüße

Hug n' Roll
20-12-2013, 06:23
Im Prinzip sehe ich mich leider komplett bestätigt:

Außer einer auf zwischenmenschlicher Bewertung basierenden persönlichen Referenz kam leider - nichts!

Diese Referenz mag korrekt sein, in gewisser Weise auch anständig (wenn man jemanden, den man schätzt, in dessen Abwesenheit verteidigt).
Aber inhaltlich bringt uns das leider nicht weiter. Und in der Tat: Wo versteckt sich der User, der den Thread wieder offen haben wollte?

Shodonobenkyo
20-12-2013, 08:36
Guten Morgen in die Runde!

Nun, nach knapp 24 Stunden inklusive einer geschlafenen Nacht möchte ich mich aus diesem Thread verabschieden. Wahrscheinlich werden einige jetzt empört sein, weil ich Antworten "schuldig" bleibe, aber immerhin mache ich etwas, was sonst ja nicht so oft vorzufinden ist, denn im Internet kann man sich ja bequem durch sein Pseudonym geschützt einfach tot stellen.

Hier meine Gründe:

1. Fehlen von Faszination und Leidenschaft
Wie einige vielleicht gelesen haben, üben japanische Kulturaspekte eine hohe Faszination auf mich aus. Es ist das, was ich so gerne an meinen beiden kleinen Söhnen sehe, dieses einfache Strahlen in den Augen und die Begeisterung aus dem Herzen heraus.
Diese Faszination habe ich hier in diesem Forum bis auf wenige Zeilen weniger Teilnehmer nicht vorgefunden, wobei ich mich auch irren kann. Vielmehr höre ich zynische Stimmen wie "zwei vom Bushido beseelte Unbekannte" und das in diversen Varianten.
Verzeiht mir, aber wenn jemanden das Feuer in einem so tollen Gebiet wie diesem hier nicht mehr erfasst, dann tut mir das leid. Denn dann finde ich hier nicht das, was sowohl in unseren Dojos als auch bei Andreas eine der schönsten Motivationen der Schwertkunst ist. In einem Kreis, der dies alles nach meinem persönlichen Empfinden teils altklug teils desillusioniert abwertet sehe ich mich nicht. Natürlich kann es hier auch nur an meiner anderen Lesart von geschriebenen Texten liegen.

2. Verschiedene Schwerpunkte
Von mehreren Teilnehmern ist mir unmissverständlich klar gemacht worden, dass es Ihnen hier um Genealogie, Namensforschung und historische Aspekte geht. Das ist in Ordnung, Kulturgeschichte hat einen wichtigen Stellenwert und sollte geschützt und gefördert werden. Sehe ich aber in unser Dojo und praktisch jedes andere meines Stils und auch des Hanzos, dann sind dort KampfSPORTLER mit Hang zum exotischen und keine Ahnen- und Geschichtsforscher. Dies soll sich nicht respektlos anhören, aber es zeigt mir, dass das hier nichts mit Shinkendo und ich denke auch mit Hanzo Jutsu so wie es jetzt und hier und nach dem mir bekannten Wünschen von Obata und auch des verstorbenen Sokes von Andreas, zu tun hat.
Wer hier Blasphemie oder Spekulation sieht, dem kann ich gelassen sagen, dass mir die Schwerpunkte unserer Begründer zumindest in meinem Stil aus langen persönlichen Gesprächen selbst bekannt sind. Und es ist für mich eine unabdingbare Vorraussetzung die Wünsche meines Stilbegründers zu respektieren oder mir einen anderen Stil zu suchen.
Also ist auch hier keine ausreichende Überdeckung für mich um weiter zu posten. Sollte ich mich in Zukunft für die Ahnenforschung begeistern oder von Obata einen entsprechenden Auftrag erhalten, so weiss ich, dass ich hier eine bemerkenswert kompetente Gemeinschaft finde.

3. Mangel an meiner persönlichen Kompetenz
Da ich der Meinung war, dass es in einem Kampfkunstforum auch um die Kampfkunst in ihrer Ausführung ging, habe ich hierzu meine Erfahrungen zur Verfügung gestellt. Aber mir wurde ebenfalls mehrfach plausibel klar gemacht, dass dies hier nicht von Interesse ist. Ausnehmen möchte ich einige wenige nette Nachfragen zu Details der Formen. In der Summe habe ich aber einen fachlichen Rausschmiss erfahren.
Nun, damit bin ich nicht in der Lage hier etwas kompetentes oder zielführendes beizutragen, weswegen es wohl für alle besser ist, wenn ich für keine weiteren Irritationen sorge.


Es war für mich gestern eine schöne und wichtige Erfahrung hier intensiv zu teilzunehmen. Ich habe gelernt wie sehr es mir gefällt, einem Menschen den ich persönlich und fachlich zu schätzen gelernt habe, zur Seite zu stehen. Ich habe gelernt, wie wertvoll und scheinbar selten persönliche Faszination und die Fähigkeit noch als Erwachsener träumen zu können ist. Und ich habe im Training danach gelernt, das in 10 Minuten praktischen Unterrichts für mich persönlich mehr Konstruktives in der Schwertkunst passiert als in fünf Stunden Fachdiskussionen. In diesem Sinne danke ich Euch, dass mir der Wert meines Trainings und meiner Freunde dort so bewusst gemacht wurde.

Ich hoffe hier mit meine ehrlichen Worten nicht zu viel Verärgerung erzeugt zu haben. Bitte seht es als Zeichen meines Respekts für Eure Mühe an, dass ich mich nicht einfach in Luft auflöse, sondern bis zum Schluss offen lege, was ich tue und denke.

Sollte jemand etwas von unserer gelebten Faszination ausprobieren wollen, ist er jederzeit herzlichst willkommen. Auch wenn Ihr an Shodo interessiert und nicht nur vorgegebene Zeichen nachmalen wollt, so stehe ich Euch gerne zur Verfügung

Katsujinken Dojo Fürstenfeldbruck
Shinkendo - japanischer Schwertkampf und Schwertkampfkunst nach Toshishiro Obata. Stile des Bokken, Bokuto, Iaito und Katana. (http://www.katsujinken.de)

Rene
20-12-2013, 08:52
Mit einer blitzschnellen und unmerklichen Bewegung lies der einsame Samurei sein Schwert in der Scheide verschwinde. Ein Schulterblick, ein leisen Knurren, dann verließ er, lautlos wie er gekommen war, die Arena der Unwürdigen, um sich zurück in den einsamen Gefilde der japanischen Graslandschaften dem einsamen Duell zweier Giganten des Schwertkampfes zu widmen ...

Nein, ich glaube nicht dass du jemanden Anworten schuldest. Deine Intention hast du klar gemacht. Es hat nichts an der Situation geändert, schon gar nicht verbessert. Ich setze nun alle Hoffnung in Tsuki57.

Terao
20-12-2013, 08:57
Verzeiht mir, aber wenn Euch das Feuer in einem so tollen Gebiet wie diesem hier nicht mehr erfasst, dann tut mir das leid. Denn dann finde ich hier nicht das, was sowohl in unseren Dojos als auch bei Andreas eine der schönsten Motivationen der Schwertkunst ist. In einem Kreis, der dies alles nach meinem persönlichen Empfinden teils altklug teils desillusioniert abwertet sehe ich mich nicht.Verzeih mir, aber für mich liegt die Faszination eben gerade IN der Ent-Täuschung. Mit 14, 15 haben bei mir auch die Äuglein geleuchtet, wenn ich mir den ehrenvollen Samurai und den clever-tückischen Ninja vorgestellt hab. Heute finde ich es viel faszinierender, etwas über die tatsächliche japanische Geschichte zu erfahren.

Aber auch da mag jeder anders sein. Ist recht.

ryoma
20-12-2013, 09:10
1. Fehlen von Faszination und Leidenschaft
Wie einige vielleicht gelesen haben, üben japanische Kulturaspekte eine hohe Faszination aus. Es ist das, was ich so gerne an meinen beiden kleinen Söhnen sehe, dieses einfache Strahlen in den Augen und die Begeisterung aus dem Herzen heraus.
Diese Faszination habe ich hier in diesem Forum bis auf wenige Zeilen weniger Teilnehmer nicht vorgefunden. Vielmehr höre ich zynische Stimmen wie "zwei vom Bushido beseelte Unbekannte" und das in diversen Varianten.
Verzeiht mir, aber wenn Euch das Feuer in einem so tollen Gebiet wie diesem hier nicht mehr erfasst, dann tut mir das leid. Denn dann finde ich hier nicht das, was sowohl in unseren Dojos als auch bei Andreas eine der schönsten Motivationen der Schwertkunst ist. In einem Kreis, der dies alles nach meinem persönlichen Empfinden teils altklug teils desillusioniert abwertet sehe ich mich nicht.

Faszination und Leidenschaft ergibt sich für mich durch die Kombination von Training und nachweisbarer Historie. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe hier nun mehrfach versucht dich genau darauf hinzuweisen, dass die ernsthafte Beschäftigung mit klassischen Koryû bedingt, sich mit der Theorie ZWINGEND zu befassen. Darauf hattest du nicht reagiert.



2. Verschiedene Schwerpunkte
Von mehreren Teilnehmern ist mir unmissverständlich klar gemacht worden, dass es Ihnen hier um Genealogie, Namensforschung und historische Aspekte geht. Das ist in Ordnung, Kulturgeschichte hat einen wichtigen Stellenwert und sollte geschützt und gefördert werden. Sehe ich aber in unser Dojo und praktisch jedes andere meines Stils und auch des Hanzos, dann sind dort KampfSPORTLER mit Hang zum exotischen und keine Ahnen- und Geschichtsforscher. Dies soll sich nicht respektlos anhören, aber es zeigt mir, dass das hier nichts mit Shinkendo und ich denke auch mit Hanzo Jutsu so wie es jetzt und hier und nach dem mir bekannten Wünschen von Obata und auch des verstorbenen Sokes von Andreas, zu tun hat....

Du sagst es ja selber: Der Hang zum Exotischen. Und das haben die meisten hier abgelegt und eingetauscht gegen verifizierbare Quellen. Dass das nicht jedermanns Sache ist, ist klar. Jedem das seine.
Zum "verstorbenen Soke": Der ist bis heute nicht bestätigt. Aber genau das scheint dir ja nicht so wichtig zu sein (hast du ihn persönlich kennengelernt?).



3. Mangel an meiner persönlichen Kompetenz
Da ich der Meinung war, dass es in einem Kampfkunstforum auch um die Kampfkunst in ihrer Ausführung ging, habe ich hierzu meine Erfahrungen zur Verfügung gestellt. Aber mir wurde ebenfalls mehrfach plausibel klar gemacht, dass dies hier nicht von Interesse ist. Ausnehmen möchte ich einige wenige nette Nachfragen zu Details der Formen. In der Summe habe ich aber einen fachlichen Rausschmiss erfahren.Nun, damit bin ich nicht in der Lage hier etwas kompetentes oder zielführendes beizutragen, weswegen es wohl für alle besser ist, wenn ich für keine weiteren Irritationen sorge.

Diesen Schuh zieh ich mir nicht an. Mehrere Leute (mich eingeschlossen) haben darauf hingewiesen, das Shinkendo mit Sicherheit eine respektable Schwertkampfkunst ist, auch wenn man sich nicht direkt für deren Prinzipien begeistern kann. Und da du auch schon lange darin trainierst, hat dir hier NIEMAND deine persönliche Kompetenz abgestritten! Was Hanzo-Jutsu angeht, hast DU klargemacht, dass du nicht ein Schüler bist, lediglich ein Interessierter der seinen Bekannten hier im Forum verteidigen möchte.

DeepPurple
20-12-2013, 09:15
Verzeih mir, aber für mich liegt die Faszination eben gerade IN der Ent-Täuschung. Mit 14, 15 haben bei mir auch die Äuglein geleuchtet, wenn ich mir den ehrenvollen Samurai und den clever-tückischen Ninja vorgestellt hab. Heute finde ich es viel faszinierender, etwas über die tatsächliche japanische Geschichte zu erfahren.

Aber auch da mag jeder anders sein. Ist recht.

Jo, geht mir genauso.

Das "Feuer" des Schwertkampfes zu erfahren ist toll, hat aber nichts mit den Ahnen zu tun.

Weil immerhin eines meiner Zitate zum Rückzug geführt hatte ("vom Bushido beseelte"): ich sehe keinen Widerspruch darin, von einer Sache begeistert zu sein, sie begeistert zu betreiben und die Hintergründe interessiert und skeptisch zu betrachten.
Sowenig ich meine Ahnen glorifizieren muss, so wenig muss ich, weil ich japanischen Schwertkampf betreibe, die Samurai glorifizieren und romantisieren. Es gibt nun mal historische Tatsachen, die ich nicht unter den Tisch fallen lassen will und kann.
Und seinen Schülern den Samurai als edlen Kämpfer darzustellen. ohne Fehl und Tadel, ist ein selbstgestricktes Ideal ohne Rückendeckung der lästigen Historie.
Und sich nicht dazu auseinandersetzen wollen, ist natürlich legitim.

Ach ja: Gegen Shinkendo hab ich nichts gesagt, das ist hier im Forum unbestritten seriös.

Kumbaja
20-12-2013, 09:28
Mehrere Leute (mich eingeschlossen) haben darauf hingewiesen, das Shinkendo mit Sicherheit eine respektable Schwertkampfkunst ist, auch wenn man sich nicht direkt für deren Prinzipien begeistern kann.
So langsam nehme ich davon Abstand...

Apropro Graf von Berga:
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Shodonobenkyo
20-12-2013, 09:53
Mit einer blitzschnellen und unmerklichen Bewegung lies der einsame Samurei sein Schwert in der Scheide verschwinde. Ein Schulterblick, ein leisen Knurren, dann verließ er, lautlos wie er gekommen war, die Arena der Unwürdigen, um sich zurück in den einsamen Gefilde der japanischen Graslandschaften dem einsamen Duell zweier Giganten des Schwertkampfes zu widmen ...

Wow, endgeil, episch! Rene, you made my day!

Darf ich diese Zeilen übersetzen und für meine nächste Schriftrolle verwenden? Obwohl nein, ich sollte mich bei aller Prägnanz und Brillanz deiner Worte nicht auf Leistungen anderer stützen.

Bitte keine Ironie vermuten, Deine Beiträge hatten immer in den wenigsten Worten den schlagendsten Inhalt. Danke!

So, jetzt gehe ich aber wirklich mit meinen Jungs Weihnachtsgeschenke verpacken.

Abayou

Terao
20-12-2013, 09:53
So langsam nehme ich davon Abstand...Ach was. Was kann denn Obata dafür, wenn sich in den Dojos seiner KK hierzulande eher "Kampfsportler mit Hang zum Exotischen" sammeln? Denke mal, dass DER sehr genau weiß, was er von all den letzten deutschen Schülern und Stilerben eines kürzlich verstorbenen japanischen Meisters eines geheimen Familienstils zu halten hat.
Und DER kann auch Japanisch und kennt sich sicher ganz gut in der jap. Geschichte aus. :)

ebrenndouar
20-12-2013, 10:10
Sehe ich aber in unser Dojo und praktisch jedes andere meines Stils und auch des Hanzos, dann sind dort KampfSPORTLER mit Hang zum exotischen und keine Ahnen- und Geschichtsforscher

Ach ja, der schöne Bushido-Sport! und nach dem Duell der Senseis im japanischen Grasland gibts ein leckeres Bierchen.

Jeder wie er mag, aber was ich bisher gelesen habe, ist die Beschäftigung mit der japanischen Kultur eher von einer verklärten Romantik geprägt. Da hat so etwas wie historische Fakten natürlich nichts zu suchen, oder gar die Beschäftigung damit, was "den Bushido" eigentlich ausmacht, und das dieser nichts mit Glorie, die Kinderaugen erstrahlen lässt, zu tun hat.

ryoma
20-12-2013, 10:16
So langsam nehme ich davon Abstand...

Wenn das Shinkendo grösser und grösser wird und nicht wirklich eine straffe Organisation mit klaren Vorgaben vorhanden ist, entwickeln sich die einzelnen Dôjô eben sehr "unabhängig". Darunter kann (muss aber nicht) dann auch die Qualität leiden.

Natürlich operieren da authentische Koryû, die entsprechend klein sind, ganz anders.

Aber das eine Organisation trotz Grösse das Niveau im Schnitt auf einem hohen Level halten kann, beweist z.B. die ZNKR.

Wir schweifen ab... ich bin dafür, diesen Thread nun endgültig zu schliessen wenn sich nicht bald mal ein richtiger Schüler von Soke Schäfer hier einbringen will (Tsuki57???).
Find ich persönlich eigentlich ne ziemliche Schweinerei: Zuerst darauf hinwirken, dass der Thread aufgemacht wird, dann aber einen Aussenstehenden für sich diskutieren lassen. Oder ist Shodonobenkyo vielleicht doch nicht so ein Aussenstehender???

Terao
20-12-2013, 10:23
Wir schweifen ab... ich bin dafür, diesen Thread nun endgültig zu schliessen wenn sich nicht bald mal ein richtiger Schüler von Soke Schäfer hier einbringen will (Tsuki57???).
Find ich persönlich eigentlich ne ziemliche Schweinerei: Zuerst darauf hinwirken, dass der Thread aufgemacht wird, dann aber einen Aussenstehenden für sich diskutieren lassen. Oder ist Shodonobenkyo vielleicht doch nicht so ein Aussenstehender???Naja, da können ja jetzt nur die Vermutungen ins Kraut schießen. Ne historisch-genealogische Debatte schließt sich eh aus, mangels Input. Ansätze einer "technischen" Debatte (genannt wurden Hasuji, Tenouchi, Maai) wurden nicht aufgegriffen und es fehlt auch an Anschauungsmaterial. Die geschilderten Erfahrungen bleiben vage und liegen offenbar eher in leuchtenden Augen und grünen Wiesen, als in etwas, über das man handfest diskutieren könnte.

Also bleibt eigentlich nur, den Thread wieder zu schließen.

Hab, als Fazit, den vagen Eindruck, als habe man sich mit der Wiedereröffnung eher selbst ins Knie geschossen... ;)

waffenschmied_80
20-12-2013, 10:30
Amazon.de:Kundenrezensionen (http://www.amazon.de/gp/aw/cr/rR3PQTAU08250JK)

Eben mal ein wenig Tante Google befragt. Vielleicht hat der Herr einfach zuviel in besagtem Buch gelesen, siehe Link oben.

douwa
20-12-2013, 11:21
Ach Du Schreck, das ist ja eine reine Lobeshymne auf das Buch, die Anders Uschold da als sich gleichzeitig outender und damit die Wirkung der Rezension potenzierender Lehrer eines traditionellen Schwertkampfstils kundtut.:ups:

Selbst die paar negativen Punkte der Rezension sind fast nur verstecktes Lob.
1.Der Buchtitel verspricht viel weniger, als in Wirklichkeit im Buch steckt.
2.Eigenwilliger Schreibstil, wie er Anders Uschold vom Umgang mit Japanern her bekannt ist.
"Tiefer Respekt [hust] des Schreibers vor der Kunst und dem Umgang mit dem Schwert."
3. Schreibfehler [teilweise waren das auch Bedeutungsneuzuschreibungen???] sind nur reine Schönheitsfehler.

Klar, dass dieser der Rezension nach HALBninjaartige pragmatische Stil auch Fäuste, Füße, saya einsetzt, anders als bei den blöden nur auf ihr Schwert fixierten Samurai.:D

:ups::ups::ups::ups::ups::ups::ups::ups::ups::ups:


Ich glaube ja, da ist irgendwie auch Liebe mit im Spiel.:mob:

ryoma
20-12-2013, 11:31
Danke waffenschmied, dieser Link war wirklich sehr.... erheiternd.

ZITAT
Es bietet einen faszinierenden Überblick in die Stilrichtung Hanzo-Jutsu, die sich als traditionelle und hoch pragmatische Schule ausgesprochen von Iaido und Kendo unterscheidet. Sie liegt im Vergleich zu einigen klassischen Schwertkampfstilen näher an Techniken der Shinobi und ist damit weniger eine ritterliche Richtung als eine am Überlebenskampf orientierte Schule.
ZITAT ENDE

Aha. Dann waren "Ritter" also prinzipiell nicht so sehr am Überleben interessiert. Das muss wohl mit diesem Bushido zusammenhängen.

ebrenndouar
20-12-2013, 11:38
Aber nicht dass jetzt doch einer auf die Idee kommt, die Techniken aus dem Buch zu üben, und sich dabei Lebensgefährliche Verletzungen wie Sehnenscheidenentzündungen zuzieht!

Hug n' Roll
20-12-2013, 12:29
Und meine Hoffnung ist, das es auf die Kritikpunkte brauchbare Antworten kommen :)

Die Chance gebe ich gerne.

.....uuuuuuuund: :(

Du Guter Du. :D

Ich glaub, dieser Tsukisoundsoviel brauch jetzt auch nicht mehr angesch.....
kommen.

Gast
20-12-2013, 13:18
danke waffenschmied, dieser link war wirklich sehr.... Erheiternd.

Zitat
es bietet einen faszinierenden überblick in die stilrichtung hanzo-jutsu, die sich als traditionelle und hoch pragmatische schule ausgesprochen von iaido und kendo unterscheidet. Sie liegt im vergleich zu einigen klassischen schwertkampfstilen näher an techniken der shinobi und ist damit weniger eine ritterliche richtung als eine am überlebenskampf orientierte schule.
zitat ende

aha. Dann waren "ritter" also prinzipiell nicht so sehr am überleben interessiert. Das muss wohl mit diesem bushido zusammenhängen.

+1

ryoma
20-12-2013, 13:33
Bei all diesen wiederkehrenden Diskussionen zum immer gleichen Thema bin ich doch jedesmal aufs Neue fasziniert, wie wenig sich selbst intelligente Leute für Fakten, Quellen und belegbare Nachweise interessieren.

Ich frage mich dann auch, wie diese Leute wohl in anderen Lebensbereichen agieren (also dort wo ebenfalls Fakten vonnöten sind).
Und ich habe zugegebenerweise etwas Angst vor der Beantwortung dieser Frage... :D

Schnueffler
20-12-2013, 13:35
Aha. Dann waren "Ritter" also prinzipiell nicht so sehr am Überleben interessiert. Das muss wohl mit diesem Bushido zusammenhängen.

Na wenn ich den Typen ständig hören müßte, hätte ich bestimmt auch kein Interesse mehr am Überleben! ;)

Terao
20-12-2013, 13:42
Ich frage mich dann auch, wie diese Leute wohl in anderen Lebensbereichen agieren (also dort wo ebenfalls Fakten vonnöten sind).
Und ich habe zugegebenerweise etwas Angst vor der Beantwortung dieser Frage...Glaube, das sind einfach zwei getrennte Bereiche. Die meisten wünschen sich wahrscheinlich eben gerade WEGEN der sonst so eigensüchtigen Welt, in der man immer selbst schauen muss, dass einen nicht mal wieder einer beschubst, eine kleine Welt, in der man einander blind vertrauen kann, weil ja alle dem "Bushido" folgen.

Ist uns allen das wirklich so total fremd?



Na wenn ich den Typen ständig hören müßte, hätte ich bestimmt auch kein Interesse mehr am Überleben! Definitiv ja!
So kam dann wohl auch Seppuku in Mode. ;)

Naniwonai
20-12-2013, 13:45
Guten Morgen in die Runde!

Nun, nach knapp 24 Stunden inklusive einer geschlafenen Nacht möchte ich mich aus diesem Thread verabschieden. Wahrscheinlich werden einige jetzt empört sein, weil ich Antworten "schuldig" bleibe, aber immerhin mache ich etwas, was sonst ja nicht so oft vorzufinden ist, denn im Internet kann man sich ja bequem durch sein Pseudonym geschützt einfach tot stellen.


Empört bin ich jetzt nicht wirklich darüber, ist dein Ding, aber um auf Pseudonyme zurückzukommen:

Weißt du, wir benutzen hier zwar Pseudonyme, aber von vielen hier kann man eigentlich in drei Klicks bequem dem Namen raus finden.
Und im Koryu Bugei Forum sind eigentlich so fast alle Schreiber aus der Budosparte die dir hier geantwortet haben mit ihrem Realnamen angemeldet und ich kann dir versprechen da hättest du genau dieselben Antworten bekommen.

Also ist hier nix mit verstecken.


1. Fehlen von Faszination und Leidenschaft
Hmm, ich glaube du verwechselst hier stark was.
Uns fehlt es nicht an Faszination und Leidenschaft.
Sonst würden wir ja kaum alte Kampfkünste trainieren die in der heutigen Zeit kaum Anwendung finden. Und vor allem würden wir uns ja auch nicht mit deren Geschichte auseinandersetzen.

Wir können nur diesen elendigen Pathos des Bushidô und Ehre und heiligen Seppuku nicht mehr Hören, all diesen romantisch verklärten Mist der immer von möchtegern Samurai zitiert wird.

Wenn man sich dann mal mehr mit der Geschichte befasst bemerkt man das Bushidô vielmehr eine Neo-Konfuzianische Idee(die btw eher Shido genannt wurde, bzw von anderen Gelehrten anders benannt) in verschiedenen Ausprägungen, je nachdem welchen Schulmeister in welcher Stadt man liest, war um die Anwesenheit einer Kriegerkaste in einem Land ohne Krieg zu rechtfertigen, aber nie ein festgeschriebener Kodex der in Stein gemeiselt war.
Und vor allem: Die Lehren um Bushidô kamen auf um die Samurai zur Ordnung rufen weil viele ihr Gehalt in den Spielhöhlen und Bordellen Edos und anderer größerer Städte auf den Kopf gehauen haben und bei den Händlern für Jahrzehnte verschuldet waren.
(btw. natürlich reden auch unsere eigenen Lehrer mal hier und da von Bushidô, das tun sie aber in diesem Neo-Konfuzianischen Kontext oder teilen ihre eigene Interpretation, in etwa als würde ein Vater seinem Sohn erzählen was ein Mann ist, aber vorallem benutzen sie den Begriff nicht ständig)

Mit dem Buch von Nitobe, der ein christlicher in den USA aufgewachsener Gelehrter war und geglaubt hat den Begriff erfunden zu haben hat das erstmal garnichts zu tun. Und welches Buch wird auf fast jeder 3. Budo Seite zitiert ?

Oder das Hagakure, was als Bibel des Bushidô proklamiert wird. Das dieses Manusskript von nem Bürokrat geschrieben wurde der es nach fertigstellung eigentlich verbrannt haben wollte vor seinem Tod und das erst zum 2.Weltkrieg als Propaganda für die Kamikazeflieger populär wurde("Der Weg des Kriegers liegt im sterben ...") DAS will keiner Wissen.

Oder das Seppuku mehr mit einer Todesstrafe als wirklichen Selbstmord zu tun hat oder oder oder ....

Uns fehlt es nicht an Faszination, wir sind nur von der Realität Fasziniert, nicht von Pathos und Romantik.


2. Verschiedene Schwerpunkte
Von mehreren Teilnehmern ist mir unmissverständlich klar gemacht worden, dass es Ihnen hier um Genealogie, Namensforschung und historische Aspekte geht. Das ist in Ordnung, Kulturgeschichte hat einen wichtigen Stellenwert und sollte geschützt und gefördert werden. Sehe ich aber in unser Dojo und praktisch jedes andere meines Stils und auch des Hanzos, dann sind dort KampfSPORTLER mit Hang zum exotischen und keine Ahnen- und Geschichtsforscher.

Ich mag es wie du das Sportler großschreibst xD, das hat sowas niedliches.

Aber mal im ernst,
was erwartest du den von einem Forum ?
Das man sich hier über Feinheiten von Techniken austauscht ?
Dafür ist das Training da und das sollte garnicht über Foren passieren.

Persönliche Eindrücke sind ja immer gern willkommen.
Aber was soll man mit persönlichen Eindrücken wenn sie die Fragen nicht beantworten ?
Oder vor allem:
Wenn die Person die die Eindrücke liefert die Wichtigkeit der eigentlichen Frage nicht erkennen will ?


Ich habe gelernt, wie wertvoll und scheinbar selten persönliche Faszination und die Fähigkeit noch als Erwachsener träumen zu können ist. Und ich habe im Training danach gelernt, das in 10 Minuten praktischen Unterrichts für mich persönlich mehr Konstruktives in der Schwertkunst passiert als in fünf Stunden Fachdiskussionen. In diesem Sinne danke ich Euch, dass mir der Wert meines Trainings und meiner Freunde dort so bewusst gemacht wurde.
Natürlich passiert im Training mehr xD
Sag mal was hast du für ne Erwartungshaltung an Foren ?

Gruß Nani

Shodonobenkyo
20-12-2013, 15:03
Sag mal was hast du für ne Erwartungshaltung an Foren ?
Gruß Nani

Ganz offensichtlich eine völlig falsche. Deshalb war das gestern auch gut für mich und ich habe sehr viele interessante und positive Eindrücke für mich daraus gezogen.

Blöd war nur, dass die Arbeit darunter gelitten hat. Aber ich mach das bestimmt nicht wieder, keine Sorge :cool:.

Und da zum Schluss ja noch etliche hier ihren Spass gehabt haben, war der Thread doch nicht so schlecht. Wenigstens bin ich nicht der Einzige, der von der Zeit was hatte.

Gast
20-12-2013, 15:15
Aber so richtig gelernt hast du dann doch nichts daraus, oder?
Ich meine ... du sprichst doch Japanisch, nicht wahr?
Bist du eigentlich nie auf die Idee gekommen, mittels deiner Sprachkenntnisse mal diesen ganzen romantischen "Sammi-Ray"-Mist auf stichhaltige historische Fakten abzuklopfen?
Ist dir diese alberne Bushido-Romantik tatsächlich so wichtig, daß du es vorziehst, Fakten zu ignorieren, nur damit deine Vorstellung keinen Schaden nimmt?
Mir ist im Grunde egal, was du tust oder unterläßt, aber ich lese deine Einlassungen hier dann doch mit einer gewissen morbiden Faszination ...
Verstehen kann ich deine Sehnsucht nach ein bißchen Samurai-Romantik ja schon, aber wenn's soweit geht, daß man den Blick für die Realität verliert und in Tagträumen von sich erst duellierenden und dann biertrinkenden edlen Bushi versinkt ...

Was Hanzo-Jutsu angeht, so vermisse wir noch immer die entsprechenden Kanji sowie nähere Ausführungen zu diesem ominösen "Soke" ...
Der Hinweis darauf, daß man sich ja mit diese Fragen an Herrn S. wenden könne, wirkt dann doch arg wie ein durch Nichtwissen begründetes Ausweichen.

Ich kenne dich nicht und habe nichts gegen dich persönlich, aber wenn du schon die Rolle des Verteidigers des Hanzo Jutsu einnimmst, dann tu es bitte auch konsequent und liefere Antworten auf unsere Fragen.
;)

ebrenndouar
20-12-2013, 15:17
Wenigstens bin ich nicht der Einzige, der von der Zeit was hatte.

Sicher nicht.
Aber wenn du auch von deinem Training was haben willst: hör auf zu träumen (wenigstens beim Kämpfen).
Es kann gefährlich sein, wenn man nicht weiß wo man ist.

Wir leben nicht im Japan des 15. oder 16. Jahrhunderts.
Was es für heutige Menschen überhaupt für eine Bedeutung haben kann, ein "Krieger" zu sein, solltest du dir vielleicht noch mal durch den Kopf gehen lassen.

WDietrich
20-12-2013, 20:18
Sicher nicht.
Aber wenn du auch von deinem Training was haben willst: hör auf zu träumen (wenigstens beim Kämpfen).
Es kann gefährlich sein, wenn man nicht weiß wo man ist.

Wir leben nicht im Japan des 15. oder 16. Jahrhunderts.


Lass doch jeden trainieren wie er es mag. Klingt sonst zumindest für mich wie Großgekotze, aber mag meine Leseweise sein. Und glaub nicht jedem der dir sagt, dass sich beim Training für ihn sein Dojo in eine mittelalterliche Wiese verwandelt. Tatsächlich weiß ich bei Wettkämpfen auch nicht immer wo ich bin aber schon was ich tue.

WDietrich
20-12-2013, 20:21
Wenigstens bin ich nicht der Einzige, der von der Zeit was hatte.

Ich bin sogar richtig neugierig geworden. Gibt es in der tube Aufnahmen von dir auf diesem Fest , oder etwas vergleichbares?

Und seit ihr schon vor dem Buch Kumpels gewesen ? Oder hast du ihn darüber kennengelernt? Weil du machst ja fast schon Werbung für das Buch.

Ozymandias
20-12-2013, 21:10
Lass doch jeden trainieren wie er es mag. Klingt sonst zumindest für mich wie Großgekotze, aber mag meine Leseweise sein. Und glaub nicht jedem der dir sagt, dass sich beim Training für ihn sein Dojo in eine mittelalterliche Wiese verwandelt. Tatsächlich weiß ich bei Wettkämpfen auch nicht immer wo ich bin aber schon was ich tue.

QFT

Traurig wie manche meinen hier die einzig Wahre Weisheit gepachtet zu haben. Lasst den Mann doch seine Interpretation des Bushido leben.

Regards,

Naniwonai
20-12-2013, 21:18
QFT

Traurig wie manche meinen hier die einzig Wahre Weisheit gepachtet zu haben. Lasst den Mann doch seine Interpretation des Bushido leben.

Regards,

Wer behauptet den die einzige Weisheit gepachtet zu haben.
Zitat ?

...

Ansonsten jeder kann von mir aus Bushidô so interpretieren wie er mag.
Wenn er dann aber aus seiner Interpretation heraus ein blindes Vertrauen an den Tag legt und dieses auch von anderen erwartet, sorry da mach ich nicht mit ;)

Tsuki57
20-12-2013, 22:37
EDIT: Was ist eigentlich mit dem User "Tsuki57" der ja unbedingt wollte, das dieser Thread wieder geöffnet wird? Er ist ja sogar ein Schüler von Soke Schäfer. Möchte er nicht mitdiskutieren? Überlässt er das jetzt einfach dem "Shodonobenkyo", jemand der nicht mal zur Schule gehört?

Sorry für die späte Antwort ich hab erst heute gesehen, dass der Threat wieder offen ist. Den Moderator hab ich schon Anfang Dezember angeschrieben, da ich aber dann nicht täglich hier reingeschaut hab ging es halt etwas unter. Der Weihnachtsstress in der Arbeit tat sein übliches... 8 Stunden am PC reichen. Da brauch ich das in der Freizeit nicht auch noch.

Gibt es hier eigentlich die Möglichkeit, dass man eine Email bei einer privaten Nachricht bekommt? Hab bisher nichts gefunden. Wäre aber nützlich, um solche Infos einfach schneller zu erhalten :)
Um das öffnen des Threats gings mir eigentlich nicht so sehr, da ich ungern Forenleichen aufwecke.
Wollte nur ne Stellungnahme zum Bild geben, da es einige unschöne Äußerungen gab.

So zu den Fragen. Alles kann ich leider nicht beantworten, da ich mich bisher nie mit Kanji und Co. beschäftigt habe und auch kein japanisch kann. Ich glaub in meinem Alter (Mitte 20er) hab ich da noch etwas Zeit zum lernen, falls ich es mal angehe.
Mit der Historie hält es sich auch beim Allgemeinwissen, weshalb ich mir nun auch nicht anmaße hier groß mit sowas zu kommen. Jahreszahlen, Äras usw. Es ist ja bekannt ;)
Ich hoffe man mag mir dies aufgrund meiner "Jugend" großzügigerweise verzeihen.

Vorweg noch eine Frage von mir: Was hätten wir den eigentlich von einem Fake-Stil?
Nix! Wir wollen keine Gruppe mit 10, 20, 30 oder noch mehr Leuten werden. Geld verdient auch keiner daran, höchstens der Sportverein dem wir angehören (warum hab ich ja schon gesagt). Jedoch ist der Verein auf alles fixiert, nur nicht auf das was wir machen. Profilieren will sich auch keiner, geht auf dem Land auch sehr schlecht mit so etwas. (Kennt keiner) Kurz, es hat keiner was von und es bringt uns null und nichts. Diejenigen, die was auf einem Fake begründen machen es doch meist zu richtig viel Geld, oder? Passt bei uns irgendwie nicht so. Warum sollten wir also?

Bezüglich der viel geforderten Legitimation aus Japan hab auch ich erstmal telefonieren müssen. (Als Schüler hat man ja auch nicht alle Kontakte)
Fazit des ganzen war, dass eine Anfrage beim Soke wahrscheinlich sinnlos ist. Zumal wenn als Begründung der Anfrage auf diesen Threat verwiesen wird. Letztlich wird wahrscheinlich sowas wie "Das geht mir am A.... vorbei." als Antwort kommen. <- auf gut Deutsch gesagt.
Ganz ehrlich, bei denen aus anderen Stilen die einen jap. Soke haben, würde sich der hier in irgendeiner Art und Weise einmischen? Ich für meinen Teil glaub, dass der wichtigeres zu tun hat. Aber belehrt mich hier eines besseren, wenn ich arg falsch liege.
Vielleicht kann ich es auf andere Art wenigstens etwas erhellen, nicht dass es gleich wieder faule Ausrede oder sowas heißt. Ich kann mich im übrigen auch nicht klonen und in der Arbeit ist private Internetnutzung ein Tabu. Soviel auch dazu, dass ich hier nicht so schnell geantwortet habe. Schön für solche die es nutzen dürfen oder die nötige Freizeit haben.

Meines Wissens nach wurde der Stil lange nur Familien intern gelehrt, wobei man den Begriff in Japan vielleicht nicht nur auf Sohn und Tochter beziehen kann. Früher, als die Samuraikaste "aufgelöst" wurde und sie ihre Stile nicht mehr öffentlich pflegen durften ging man halt in den "Hinterhof" und gab es so "in der Familie" weiter. So wurde es zum Familienstil. Der Stil soll von der Familie Yamano gegründet worden sein bzw. auf sie zurückgehen und dadurch, dass auch eine Frau Soke sein kann (wodurch sich der Familienname durch Heirat ändert) wurde es irgendwann zu Kyamaze. Die Wurzeln dürften jedoch etwas weiter zurückgehen, da viele Einflüsse aus dem Bereich der Sóhei stammen.
Akira-sama hat es während seiner Zeit als Soke die Sache mit einem gewissen System versehen: Gürteln usw. eingeführt. Gutmöglich das er sich da am Ninjustu bedient hat.
Ich denke, durch seine Kompaktheit (es wurde ja schon erwähnt, dass man dem Hanzo mit Distanz begegnen kann, wenn genug Platz da ist) unterscheidet es sich teils von anderen Stilen. Es wird weniger Wert auf Raumgewinn gelegt und eher auf kurze + schnelle, nahe Angriffe. Es ist halt ein Stil der in alter Zeit für das Schlachtfeld konzipiert war und nicht für ein "ritterliches Duell". Darum fehlen ihm auch so manche Schnörkeleien, es ging halt nie um sowas. Ziel war es den Gegner schnell und effektiv zu töten, da man sonst selbst dran war. Das schlägt sich auch heute noch im Stil wieder. Aber ich schweif ab. Letztlich kennt ihr doch auch den Ursprung eurer Stile und sie gehen alle auf kriegerische Zeiten zurück. Was heute "Sport" ist, war damals lebensnotwendig. Die Frage ist nur, wie viel von dem "damals" es in die neuzeitliche Umsetzung geschafft hat.
Vielleicht ist ja jemand im Suchen erfolgreicher als ich: Bizen-Kanjuro-Kamon-Dojo (Sado-Shima) und Bizen-Sairo-Dojo (Präfektur Okayama). Diese Info ist öffentlich verfügbar und hilft vielleicht. Mehr darf ich an dieser Stelle nicht sagen.

Ihr könnt mich hier gern nach herzenslust zerfleischen, wenn ihr nichts besseres über Weihnachten zu tun habt. Mir ist es wurscht. Ich bin die nächsten 2 Wochen nicht zu Hause und somit ohne Internet.
Also wundert euch nicht warum ich nicht mehrmals täglich angeschissen komme, um mich hier weiter zu beteiligen. Nach einer Aussage müsste ich das ja schon jetzt nicht mehr :D
Im neuen Jahr wirds bedingt durch Arbeit und Prüfungsstress (ohne Weiterbildung geht heute vieles nimmer) auch nicht viel besser werden. Vielleicht beugt dies so manchem Kommentar vor. Wenn nicht, dann halt nicht ;)
Wär mir das mit dem Bild nicht auf den (nicht vorhandenen) Sack gegangen, gäb es die Diskussion garnicht erst wieder.

WDietrich
20-12-2013, 23:23
1)Gibt es hier eigentlich die Möglichkeit, dass man eine Email bei einer privaten Nachricht bekommt?

2)Vorweg noch eine Frage von mir: Was hätten wir den eigentlich von einem Fake-Stil?
Nix! Profilieren will sich auch keiner

3)Ich denke, durch seine Kompaktheit (es wurde ja schon erwähnt, dass man dem Hanzo mit Distanz begegnen kann, wenn genug Platz da ist) unterscheidet es sich teils von anderen Stilen.

1.) Ja gibt es. Findet man als Möglichkeit im eigenen Profil.

2.) Gibt es aber leider doch häufig. Und das Buch zum Fake-Stil würde sich sicherlich auch schlechter verkaufen. Manche Leute kaufen sich ja auch Fake- Adelstitel. Keine Ahnung warum. (Nur als Beispiel und nicht als Anspielung auf irgendetwas, Oder tragen Fake -Marken - Schuhe.

3.)Ich würde es ja gerne mal sehen, gibt es irgendwo bewegte Bilder zum anschauen? Und du gehst mit allem was der andere Poster schrieb, Distanz etc. konform ? Er hat also als Stilfremder den perfekten Ein- und Überblick?

Shodonobenkyo
21-12-2013, 00:30
Ich bin sogar richtig neugierig geworden. Gibt es in der tube Aufnahmen von dir auf diesem Fest , oder etwas vergleichbares?

Und seit ihr schon vor dem Buch Kumpels gewesen ? Oder hast du ihn darüber kennengelernt? Weil du machst ja fast schon Werbung für das Buch.

Danke für Deine freundlichen Fragen!

Soweit ich weiss gibt es keine Videos von uns oder von mir vom Japanfest. Filmaufnahmen zu veröffentlichen ist bei uns im Dojo nicht üblich, von Obata Kaiso oder von anderen Dojos, wie vom Dojo in Ungarn gibt es diverse Videos auf tube.

Andreas und ich haben uns im Sommer 2011 auf einer Veranstaltung kennengelernt und nett unterhalten. Daraufhin habe ich ihn im Herbst in seinem Dojo besucht und mir seinen Stil und seine Schüler angesehen. Und ich habe mich mit ihm über verschiedene Techniken ausgetauscht und mit ihnen zusammen trainiert. So wie ich es auch mit anderen Dojos auch in anderen Kampfstilen kenne. Damals hatte er mir erzählt, dass er ein Buch herausbringen möchte.

Als das Buch 2012 herauskam habe ich es mir gekauft und gelesen. Als ich dann auf amazon die erste Rezension sah, passierte genau das gleiche wie hier im Thread. Ich las einen Text, der zwei/drei Formalismen heraus pickte, die in die gleiche Richtung gingen wie die Vorwürfe hier im Netz, und darauf basierend wurde ohne besonders zu den technischen und fachlichen Inhalten des Buches Stellung zu beziehen das Buch pauschal disqualifiziert und "in die Tonne getreten". Und exakt wie hier habe ich ebenso ausführlich meine Sicht des Buches geschildert.

Im Jahr 2013 war er auf dem japanischen Frühlingsfest Augsburg auf unserem Stand zu Besuch und im Herbst habe ich ihn ein zweites Mal in seinem Dojo besucht. Da sind wir dann zu Zweit einen ganzen Tag in fortgeschrittene Techniken gegangen und sind Rokudo und Tachi Uchi mit individuell variablen Timings gelaufen. Die Waffen waren bruchfeste Wachswood-Bokutos und wir haben je nach Technik und möglicher Exposition Halb- bis Vollkontakt variiert. Das war der Moment mit der Wiese für den ich hier das Samurai-Romantik-Spinner-Label aufgedruckt bekommen habe. Es war eines der beeindruckendsten Trainings in meinem bisherigen Leben, meine Chefin im Dojo möge mir dies nachsehen.

Kumpels waren wir übrigens nicht und sind es auch nicht. Es ist auch keine Liebe im Spiel, wie von einem besorgter Schreiber befürchtet wurde, und keiner von uns hat nach innen gerichtete Körperteile des anderen erforscht, nur um potentiellen Kommentaren vorzubauen. Uns verbindet eine gemeinsame Freude an der Sache und eine Freundschaft über das gemeinsame Hobby.

Aber auch das ändert nichts an dem was ich geschrieben habe, denn ich hätte meine Meinung und Erfahrung in meiner Rezension und hier genauso geschildert, wenn es sich um ein Seminarwochenende bei einem anderen Dojo gehandelt hätte, in dem ich nur als zahlender Teilnehmer meine Eindrücke gesammelt hätte.

Naniwonai
21-12-2013, 01:24
Früher, als die Samuraikaste "aufgelöst" wurde und sie ihre Stile nicht mehr öffentlich pflegen durften ging man halt in den "Hinterhof" und gab es so "in der Familie" weiter. So wurde es zum Familienstil.


Wann soll das gewesen sein ?
Zur Wendung zur Meiji Restauration wurde der Schwertadel zwar abgeschafft und das öffentliche tragen von Schwertern verboten, ein Kampfkunst Verbot gab es aber nicht.

Die Kampfkünste fingen zwar an als Archaisch und Altmodisch empfunden zu werden aber in dieser Zeit Periode waren sie nicht verboten. Sonst hätte Jigoro Kano wohl kaum in dieser Zeitspanne sein Jûdô entwickeln können was den Anbruch des Gendai Budô signalisierte und Kendô, Atarashi Naginata und Karate wären wohl kaum Teil des Schulcurriculums später geworden. Vor dem zweiten Weltkrieg wurden Schüler sogar in einigen lokalen Koryû Schulen unterrichtet.

Das erste richtige Kampfkunstverbot gab es erst nach Japans niederlage im zweiten Weltkrieg und das hat nur eine sehr kurze Zeit angehalten.


Es wird weniger Wert auf Raumgewinn gelegt und eher auf kurze + schnelle, nahe Angriffe. Es ist halt ein Stil der in alter Zeit für das Schlachtfeld konzipiert war und nicht für ein "ritterliches Duell". Darum fehlen ihm auch so manche Schnörkeleien, es ging halt nie um sowas. Ziel war es den Gegner schnell und effektiv zu töten, da man sonst selbst dran war.

Vielleicht habe ich die falschen Vorstellungen von kurz und schnell.
Aber ich stelle mir darunter Kôwaza die schnell und zackig treffen sollen vor.
Das Problem dabei ist aber das Stile die fürs Schlachtfeld gedacht waren(Katchu Bujutsu) gerade keinen großen Wert auf Kôwaza legen.

Sei es Omote no Tachi der Katori Shintô, sei es Kashima Shintô ryû, Toda-ha Buko ryu oder Tendô ryû, alle konzentrieren sich auf Ôwaza, große weite Schnitte, mit der Intention einen Gegner in Rüstung an seiner Schwachstelle zu treffen und möglichst in einem Hieb zu spalten. Und da ist nichts mit Schnörkeln. Diese Stile sind durchaus aggressiv und man geht nicht von einem Duel aus.

Deswegen befindet sich das Gewicht in diesen Stilen vorne, nicht hinten.


Aber fangen wir doch mal an das Buch durchzugehen.
Kenjutsu - Einführung in die japanische Schwertkunst - Andreas Schäfer - Google Books (http://books.google.de/books?id=8187R_43k8sC&printsec=frontcover&dq=Kenjutsu&hl=de&sa=X&ei=lNS0Uq2eCYTVtQbk24HgCg&ved=0CEUQ6AEwAA#v=onepage&q=Kenjutsu&f=false)

Beginnen wir mit Seite 12, hier werden verschiedene Tragweisen des Schwertes im Gürtel vorgezeigt.
Was mich verwundert warum verwendet ihr hier einen Kuro-Obi, sprich einen normalen modernen Budogürtel.
Diese wurden zusammen mit dem heute bekannten Budo Keiko-gi erst von Jigoro Kano am Anfang des 20.Jahrhunderts eingeführt.

Zwar haben sowohl ziemlich alle Budoarten Kanos Entwicklung teilweise übernommen, Kampfkünste die mit dem Schwert trainieren benutzen allgemein aber immer noch klassische Kaku-Obi oder spezielle Iai-Obi, da ein Kuro-Obi einfach nicht genug Platz bietet um das Schwert in Position zu halten.

Warum tragt ihr also fürs Schwerttraining unpassende Gürtel ?

Seite 20. euer Reiho
Es ist sehr unpraktisch und gefährlich.
1. Das Schwert befindet sich im Gürtel während es nach unten zeigt und nicht gesichert ist, wenn Habaki und Koiguchi perfekt zueinander passen und bombenfest halten ist das ja kein Problem, nach regelmäßigen Training ist das aber seltenst der Fall und die Gefahr ist einfach zu groß das das Schwert da rausflutscht.

Viele andere Ryûha ziehen zuerst das Schwert/Bokken, gehen achtsam aufeinander zu, gehen synchron zu Boden und legen synchron das Schwert voreinander ab um sich anschließend voreinander zu verbeugen. Jede Ryûha machts ein bisschen anders, aber im Grunde ist es dasselbe Prinzip.
Sollte einer von beiden irgendwas versuchen haben beide dieselbe Möglichkeit und Distanz zu ihrer Waffe um zu handeln.
Tenshin Shoden Katori Shinto-ryu - Part I | ????????? - YouTube (http://youtu.be/cQB5Lc1C_a8?t=2m37s)

2. Die Zehen des Hinterfußes liegen flach auf.
Um sich schnell und kraftvoll am Boden zu bewegen bzw. um wieder aufzustehen ist es nötig das die Zehen aufgestellt sind. Das ist nichtnur in anderen Kenjutsu Stilen so, sondern auch im Jûdô und Aikidô ist es nicht anders.
Gerade von einem Reihô wo man ausdrücklich einen Überraschungsangriff erwartet würde ich aufgestellte Zehen erwarten.

S.21
Die "moderne" Variante hat wieder ihre ganz eigenen Probleme
1. Das Schwert, ist man der "klassischen" Variante noch so misstrauisch das das Schwert noch im Gürtel steckt auf die Gefahr das die Klinge rausflutscht, wird hier das Schwert vollkommen unbrauchbar gemacht so das man sich garnicht verteidigen kann.
Dies wiederrum steht im krassen Widerspruch zu
2. dem Gesicht.
Mir tut hier hier ehrlich gesagt der Nacken des Schülers leid.
In anderen Ryûha wird es für gewöhnlich so gehandhabt das man auch wenn man misstrauisch ist der Nacken nicht gebeugt wird sondern natürlich neutral weiter verläuft und man sein Umfeld wenn es sein muss durch Anpassung der Neigung der Verbeugung und aus den Augenwinkeln geschickt beobachtet und es nicht so offensichtlich heraus posaunt.

Die Frage die sich hier stellt ist natürlich warum dieses misstrauen wenn das Schwert sowieso bereits unnütz ist ?

3. Die Finger, die Fingerspitzen des Zeigefingers und beide Daumen sollte man so zusammenführen das im Zwischenraum ein Dreieck zustande kommt während eine entspannte Haltung bewahrt wird.
Die Art und weise wie es auf den Foto ausgeführt wird führt dazu das die Schultern hochgenommen werden und zusammen mit der bereits vorliegenden starken beugen des Nackens kommt ein sehr angespanntes Bild zu stande.

S. 26 Migi Hasso no Kamae
1.Hasso no Kamae ist eine Stellung die in vielen Ryûha zum Angriff genutzt wird mit der man zuerst abwartet und dann agressiv reingeht. Dementsprechend ist sie auch meisten nach vorne gelagert und nicht nach hinten.
2. Der rechte Ellenbogen
Wenn man den rechten Ellenbogen so oben hat ist es eine Einladung diesen anzugreifen.
Das zweite Problem mit dem Ellenbogen ist das das wieder dazu führt das die Schulter hochkommt und so eine unnötige Spannung im Körper aufgebaut wird.
3. Die Griffrichtungen
Links und Rechts greifen in völlig verschiedenen Positionen.
Das hat zur Folge das wenn man mit richtigen Tenouchi angreifen will man den Griff einer Hand wechseln muss. Das entzieht dem Schnitt Kraft und kostet Zeit.

S. 27 Sankakudai
Grundsätzlich gibt es ähnliche Stellungen auch in bestimmten Transitionen in bestimmten Situationen in anderen Schulen, als Gyaku-Seigan zum Beispiel.
Aber nicht als Grundstellung.
Da hier der linke Fuß vorne ist sowohl als die rechte Hand wird der Körper verdreht und er verliert deutlich an Reichweite mit der Klinge.
Ein normales Seigan oder Chudan würde sich eher anbieten.

S. 29
Daijodan
1.Die erste Frage die sich mir aufwirft ist wenn es ein Daijodan gibt wie sieht euer Jodan aus ;) ?
2. Wenn ihr die Tsukakashira auf Augenhöhe habt schränkt ihr unnötig euer Sichtfeld ein.

S. 83
Daijodan Uke waza
Lebensgefährlich einfach nur lebensgefährlich.
In dem Winkel mit dem Griff ? Da kommt jeder der
richtig zulangt einfach durch.
In der Positon und mit dem Griff hat der Körper keine durchgehende Struktur die er übertragen könnte
und muss sich auf seine Kraft in Armen und Händen verlassen.
Und selbst wenn das von nem Muskelmann ausgeführt wird, der schaft den Block überhaupt aufrecht zu halten, führt man als Angreifer den Schnitt einfach weiter runter zur Hüfte fertig.

Zumindest aus einer statischen Situation raus.
Zusammen mit einem Ausweichschritt wäre es ein legitimes Abtropfen lassen,
aber leider wird gerade dieses Bild nicht mit einem Partner demonstriert so das
ich in erster Linie von einem statischen Beispiel ausgehe.

S. 85
Yoko Uke
Unökonomisch.
Wenn man die Zeit hat seitlich raus zugehen und in solcher Schwerthaltung zu Blocken ist die Zeit mit einem aktiven Konter viel besser genutzt.

S 88
Naname Uke Waza
Schon wieder son Selbstmordblock.
Das Schwert befindet sich auf einer anderen Linie als Füße, Hüfte und Schultern so kann keine Struktur in der Stellung aufgebaut werden und man muss wieder aus den Armen blocken, wobei zugegeben der immernoch stabiler ist als Daijodan uke waza.
Des weiteren ist der Körper immer noch genau im Angriffsvektor des gegnerischen Schwertes, spätestens im nächsten Schritt ist es vorbei.

S.90
Sakate Uke Waza
Halte ich für unnötig.
Das Szenario scheint ja zu sein einen Angriff zu blocken während man selbst das Schwert noch in der Saya hat.
Man hat sich ja anscheinend aus der Reichweite begeben da die Kissaki den Torso nicht treffen würde, dafür war in dem Szenario also Zeit.
Hier würde sich eher anbieten zu kontern als zu blocken.

S.91 chuka Uke
selbes Problem wie bei Yoko Uke, wenn man Zeit hat SO zu blocken sollte man lieber was ganz anderes machen sollen.

S. 92 ushiro Uke
... nicht euer ernst oder ?

S. 98 chokka suru uchi
Also wenn es eine Kampfkunst ist fürs Schlachtfeld.
Dann ist es doch wohl Katchu Bujutsu ? Also Techniken für den Einsatz in Rüstung. In einer Yoroi sollte man keine Beugung in der Hüfte haben, Tiefe wird allein über die Füße erreicht.
Und um einen schon am Boden liegenden Fein den letzten Stoß zu versetzen benutzt man meistens entweder einen Speerstoß zu Kehler oder kniet sich mit dem Yoroidochi nochmal ab(da kann man gleich seinen Kopf mitnehmen für die Belohnung)
Einen so tiefen Schnitt im Curriculum zu haben halte ich also für deutlich unpraktisch.

S. 99 Naname Uchi
Schlachtfeld ja ?
Rüstung ja ?
Schneidet ihr durch den Brustpanzer ?

Weiter ist es mir leider nicht möglich das Buch durchzugehen, da nur ein Teil bei Googlebooks einsehbar ist.
Aber ich hab jetzt auch nicht wirklich Lust es zu kaufen.



Als das Buch 2012 herauskam habe ich es mir gekauft und gelesen. Als ich dann auf amazon die erste Rezension sah, passierte genau das gleiche wie hier im Thread. Ich las einen Text, der zwei/drei Formalismen heraus pickte, die in die gleiche Richtung gingen wie die Vorwürfe hier im Netz, und darauf basierend wurde ohne besonders zu den technischen und fachlichen Inhalten des Buches Stellung zu beziehen das Buch pauschal disqualifiziert und "in die Tonne getreten". Und exakt wie hier habe ich ebenso ausführlich meine Sicht des Buches geschildert.
Ich hoffe ich bin jetzt befriedigend auf technische und fachliche Inhalte eingegangen(soweit es mir möglich war) ohne es pauschal wegen Formalismen zu verurteilen.

Ein kleiner Erfahrungswert aus 10 Jahren schreibtätigkeit in Foren:
Wenn es schon bei den Formalien zweifel gibt, ist Technik und Inhalt in 8 von 10 Fällen nicht wirklich besser.
Und es ist leichter die Formalien zu kritisieren als das gesamte Buch wegen technischer Inhalte auseinander zunehmen.
Man habt ihr Glück das ich im Moment nichts zu tun habe ...

Gruß Nani

Chihab
21-12-2013, 06:29
M
Wie haben denn kurze schnelle Schnitte aus dem Unterarm Mannstoppwirkung?
Du beschreibst ja Hanzo Jutsu eher als Schlachtstil.
Bei Schlachten trifft man auf gerüstete Gegner und da braucht man Power hinter dem Schnitt. Ich bezweifle, dass selbst bei ungerüsteten Gegnern man, ohne den Körper ordentlich dahinter zu haben , sehr weit kommt.
Selbst Köche schneiden nicht nur aus dem Unterarm ;).

Ohne vom Rest (und auch von Japanischen Schwertstilen) irgendetwas zu verstehen möchte ich darauf hinweisen, dass zumindest beim europäischen Säbel gerne aus dem Unterarm oder Handgelenk gearbeitet wird.
Sprich - möglich ist es, kommt drauf an wie die Waffe beschleunigt wird. Sprich gegen Ungerüstete Gegner ist es prinzipiell möglich.
(Und die Schneidarbeit beim Kochen unterscheidet sich etwas vom Schneiden mit Waffen).
Meine Erfahrung - leichter Kavalleriesäbel, horizontaler Hieb aus dem Unterarm -> Tatami zur Hälfte durch. Beim ersten Versuch. Leute mit etwas stärkeren Unterarmen bekamen ihn ganz durch. Und halb Durch reicht mir, wenn das der Arm oder Hals des Gegners war. Den geschwungenen Finisher, oder Stich kann ich dann immer noch setzen.

Mich würde jedoch interessieren inwiefern schnelle Hiebe aus den Unterarmen eine stärker Mannstoppende Wirkung haben? (Insbesondere, da bei einer Zweihändig geführten Waffe eine Andere Bewegungsmechanik dahintersteht)

Gast
21-12-2013, 07:20
Bezüglich der viel geforderten Legitimation aus Japan hab auch ich erstmal telefonieren müssen. (Als Schüler hat man ja auch nicht alle Kontakte)
Fazit des ganzen war, dass eine Anfrage beim Soke wahrscheinlich sinnlos ist. Zumal wenn als Begründung der Anfrage auf diesen Threat verwiesen wird. Letztlich wird wahrscheinlich sowas wie "Das geht mir am A.... vorbei." als Antwort kommen. <- auf gut Deutsch gesagt.
Ganz ehrlich, bei denen aus anderen Stilen die einen jap. Soke haben, würde sich der hier in irgendeiner Art und Weise einmischen? Ich für meinen Teil glaub, dass der wichtigeres zu tun hat. Aber belehrt mich hier eines besseren, wenn ich arg falsch liege.
Meiner ganz persönlichen Meinung nach liegst du tatsächlch falsch.
Schau dir einfach mal an, wie es im Koryu-Forum zugeht.
:zwinkern:
Der User Naniwonai hatte das ja hier bereits verlinkt.
Da hat niemand irgendwelche Schwierigkeiten damit, die Kanji der praktizierten Schule zu posten oder die Lineage ...
Da sind die Namen der japanischen Lehrer bekannt, samt Vita.

Von mir aus kann sich ja jeder Traumtänzer seine eigene Schwertschule basteln.
Hat keiner was dagegen.
Unangenehm wird es erst, wenn die Bastler sich darauf berufen, angeblich etwas gaaaanz Traditionelles zu praktizieren und dann mit den üblichen Phrasen um sich werfen wie "Bushido", "Samurai", "Tradition" und dergleichen, ohne sich mit der japanischen Geschichte (und hier vor allem der Militärgeschichte) ernsthaft auseinanderzusetzen.
Sowas führt dann schnell mal zu irgendwelchen "invented traditions" ...
Und das ist, mit Verlaub, einfach lächerlich.
Vor allem dann, wenn behauptet wird, daß die selbstgebastelte Schwertschule im Grunde ja eine Schwertschule "für's Schlachtfeld" (also zum Katchu Bujutsu gehörig) sein soll.

Budo-Romantiker wird es immer geben, soviel steht fest.
Hat auch niemand was dagegen - solange diese Budo-Romantik nicht an die Stelle historisch belegter Fakten gesetzt oder für solche ausgegeben wird.

Niemand will euch euer Training vermiesen.
Ist ein weitgehend freies Land hier, da kann jeder machen was er will.
Nur ... wenn ihr schon Behauptungen aufstellt, die eure Schule und deren Herkunft betreffen, dann belegt das auch.
Und eiert hier nicht rum.
:D


Früher, als die Samuraikaste "aufgelöst" wurde und sie ihre Stile nicht mehr öffentlich pflegen durften ging man halt in den "Hinterhof" und gab es so "in der Familie" weiter. So wurde es zum Familienstil.
Genau das sind so die Sprüche, die erkennen lassen, daß man sich mit der tatsächlich belegbaren Historie der Koryu nicht auseinandergesetzt hat, sondern einfach irgendwelche herbeiphantasierten, romantisierenden "Erklärungen" nachplappert, die sich irgendwann mal irgendjemand aus den Knubbelfingerchen gesaugt hat.
Behauptungen wie die vorstehend zitierte zeugen von erschreckender Ahnungslosigkeit.
Wenn man keine Ahnung hat ...

Und was die Authentizität der angeblichen "Familien-Stile" betrifft ...
Ich denke, ein Blick ins BRD sollte genügen, um festzustellen, ob es diese in Japan tatsächlich gegeben hat.
Faustregel: Was im BRD nicht drinsteht, hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Japan nie existiert.
Nicht in der Sengoku Jidai, nicht in der Muromachi und nicht in der Edo Jidai.


Nachsatz:
@Naniwonai:
Danke für deine kurze Rezension des erwähnten Buches!

Kumbaja
21-12-2013, 07:32
Vorweg noch eine Frage von mir: Was hätten wir den eigentlich von einem Fake-Stil?

Haben wir versucht zu verstehen, siehe: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/gajin-ryu-153230/
Da du davon ausgehst das es kein Fake Stil ist, wirst du erst was dazu beitragen können, wenn du erkannt hast das es ein Fake ist.

Gast
21-12-2013, 07:39
haben wir versucht zu verstehen, siehe: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/gajin-ryu-153230/
da du davon ausgehst das es kein fake stil ist, wirst du erst was dazu beitragen können, wenn du erkannt hast das es ein fake ist.
+1

Shodonobenkyo
21-12-2013, 08:39
Da du davon ausgehst das es kein Fake Stil ist, wirst du erst was dazu beitragen können, wenn du erkannt hast das es ein Fake ist.


+1

Womit klar ist, dass es für Tsuki57 völlig sinnfrei wäre noch irgendetwas zu posten. Wenn Richter ihr Urteil gefällt haben braucht man als Verurteilter nichts mehr vorbringen.

Rene
21-12-2013, 08:55
Wenn Richter ihr Urteil gefällt haben braucht man als Verurteilter nichts mehr vorbringen.


Fazit des ganzen war, dass eine Anfrage beim Soke wahrscheinlich sinnlos ist.

Das Urteil hat er selbst gefällt. Ich bitte dich; Du hast deine Ansichten und machst ein Ding, das zwar nicht meins ist, aber durchaus anerkannt ist. Euer "Stil" ist nachvollziehbar und bekannt. Hanzo-Jutso hat weder das eine, noch das andere. Und keiner von euch Beiden hat irgendwas dazu beigetragen dass da ein Schleier gelüftet werden konnte.


Wär mir das mit dem Bild nicht auf den (nicht vorhandenen) Sack gegangen, gäb es die Diskussion garnicht erst wieder.

Ich fand das mit dem Bild immer noch am Besten. Welche von den beiden Damen bist du? *g*

DeepPurple
21-12-2013, 09:01
Womit klar ist, dass es für Tsuki57 völlig sinnfrei wäre noch irgendetwas zu posten. Wenn Richter ihr Urteil gefällt haben braucht man als Verurteilter nichts mehr vorbringen.

Doch, die angefragten Informationen. Nicht mehr. Ich versteh immer noch nicht, warum das ein Problem sein sollte.

Was das BRD betrifft, das ist ein Indiz, aber ein gutes. Ein Bekannter von mir hat in Japan ein Mitglied einer Schule getroffen, die nicht drinsteht. Ohne groß nachzufragen hat der ihm die Infos per Mail geschickt. Und der wollte nicht mal Werbung machen!

Kumbaja
21-12-2013, 09:02
Womit klar ist, dass es für Tsuki57 völlig sinnfrei wäre noch irgendetwas zu posten. Wenn Richter ihr Urteil gefällt haben braucht man als Verurteilter nichts mehr vorbringen.

Wir sind doch nicht vor Gericht, warum so theatralisch? Es hat doch keine Wirkung auf Ihn, was ich schreibe. Er wird da weitertrainieren, machen ja auch viele anderen so in Gajin Ryu. Nur wenige verstehen eines Tages, und erkennen das es Blödsinn war. Siehe Gajin Ryu Thread.

Terao
21-12-2013, 09:40
Womit klar ist, dass es für Tsuki57 völlig sinnfrei wäre noch irgendetwas zu posten. Wenn Richter ihr Urteil gefällt haben braucht man als Verurteilter nichts mehr vorbringen.Bei solchen Sprüchen frag ich mich echt, auf welchem Planeten Ihr lebt. Kollege Naniwonai hat Euch doch gerade eben in aller Ausführlichkeit, Sachkenntnis und Höflichkeit eine Menge "food for thought" geliefert, einfach so frei Haus. Darunter auch Sachen, die hier schon vereinzelt genannt wurden. Das Koryu-Forum wurde zum Querchecken genannt. Im Grunde sollte sich doch jeder ernsthaft Interessierte darüber freuen, statt bloß von "(Vor-)Verurteilung" zu schreiben.

Merkt Ihr eigentlich gar nicht, dass man sich hier um Euch bemüht?

Shodonobenkyo
21-12-2013, 10:05
Wir sind doch nicht vor Gericht, warum so theatralisch? Es hat doch keine Wirkung auf Ihn, was ich schreibe. Er wird da weitertrainieren, machen ja auch viele anderen so in Gajin Ryu. Nur wenige verstehen eines Tages, und erkennen das es Blödsinn war. Siehe Gajin Ryu Thread.

Na das nenn ich mal einen versönlichen Ansatz, danke!

Nur die Definition von "Blödsinn" ist das was uns trennt. Ihr haltet es für Blödsinn, wenn ein Stil nicht die geforderten historischen Belege vorlegt.

Ich halte es für Blödsinn, wenn ich einen unfähigen Sensei vor mir habe der es nicht schafft, was sinnvolles zu vermitteln. Denn dann habe ich nichts von dem Stil, auch wenn er 1200 Jahre reinrassige Historie vorlegen kann. Da bin ich mehr Praktiker als Historiker. Und ich habe auch praktisch unfähige aber hochdekorierte Senseis erlebt.

Das historisch gesicherte hole ich mir beim Shodo, wo ja bevorzugt aktuelle Vorlagen verwendet werden und sich kaum einer mit alten Büchern aus der Edo-Zeit beschäftigt. Häufigste Ausnahme hiervon sind Grasschriftgedichte oder Ziegel- oder Kanzleischrift, aber auch da sind die geschriebenen Vorlagen fast immer von zeitgenössischen Schreibern und nicht alte Washi-Vorlagen. Das habe ich bisher nur in Japan vorgefunden.

Und deshalb sieht Rene auch keine Nachweise erbracht, weil ihm die historischen Belege wichtig sind. Und ich dagegen sehe für mich sogar real erlebte Nachweise, denn ich war dabei und hab's nicht irgendwo mehr oder weniger glaubhaft gelesen in Schrift und (virtuellem) Papier. Nur sind meine Nachweise und Belege für die meisten hier halt keine Nachweise und Belege weil mein Bezugspunkt die Praxis ist und deren Bezugspunkt die Historie und Theorie. Oder weil sie mich schlicht für einen Lügner oder Hochstapler halten.

Hier sehe ich auch das Problem bezüglich Naniwonai's bewundernswert sorgfältiger und umfangreicher Rezension und seinen Fragen daraus. Er hat sehr kompetent und im Detail geprüft und hinterfragt. Aber es ist halt nur Papier und Schrift und auch mögliche Antworten darauf sind nur Papier und Schrift. Man kann versuchen Kampfformen mit geometrischen Winkeln zu vermessen und die Sinnhaftigkeit dessen, was in den Ständen, Griffen, Block auf Bildern zu sehen ist mit eigenen Erfahrungen vergleichen und hinterfragen. Aber es bleibt immer Papier und Schrift, auch das beste Bild belegt nicht, wie exakt es aufgenommen wurde und wo es sich im Bewegungsablauf befindet. Sicher gibt es formidabel präzise Aufnahmen und Bildstudien, aber auch von renommierten Stilen gibt es nicht zu knapp wirklich schlechte und irreführende Aufnahmen. Den wahren Eindruck zu einer interaktiven Bewegung bekommt man meiner Ansicht nur, wenn man sie selbst interaktiv gelaufen ist. Alles andere bleibt auf einem akademischen Niveau und lässt viel Raum für Interpretation in alle Richtungen.

Aber einen kleinen Seitenhieb möchte ich mir nicht verkneifen: Wenn hier n Personen Seppuku begehen wollen, weil sie meine Ausführungen nicht ertragen können, dann geht es danach n+1 Personen besser. Wer kennt des Rätsels Lösung? Schwer sollte es nicht sein :D:D:D.

Shodonobenkyo
21-12-2013, 10:09
Merkt Ihr eigentlich gar nicht, dass man sich hier um Euch bemüht?

Ja und nein. Bei einigen schon und das finde ich auch sehr anerkennenswert. Aber bei anderen sehe ich hier nur, dass sie sich auf den 24. Dan im Bashing-Do vorbereiten oder deren Bemühungen darin bestehen sich auf Kosten anderer zu amüsieren.

Und das Ironische daran ist, dass die die sich ernsthaft bemühen keine Antworten mehr bekommen, weil die von den Bashern Beleidigten irgendwann keine Lust mehr haben sich im Spiessrutenlauf zum Deppen zu machen. Es liegt nicht immer an den Befragten, dass sie nicht mehr antworten sondern auch an den Draufhauern in den eigenen Reihen, die da viel Porzellan zerbrechen. Eine Frage wird halt immer weniger wahrscheinlich beantwortet je lauter und mit Androhungen von weiteren Urteilen verknüpft sie in den Raum geworfen wird. Von den Trittbrettfahrern hier, die erscheinen von das Bashingrad auf Touren gekommen ist will ich mal garnicht reden.

Das hat was von Sippenhaft wie bei den Motorradfahrern. Die sind auch alle deshalb alle Psychopathen weil es halt ausreichend Auffällige gibt, um den gesamten Stand in Verruf zu bringen. Ich fahre übrigens selbst seit 29 Jahren und rege mich trotzdem über genügend potentielle Organspender auf.

Terao
21-12-2013, 10:19
Sicher gibt es formidabel präzise Aufnahmen und Bildstudien, aber auch von renommierten Stilen gibt es nicht zu knapp wirklich schlechte und irreführende Aufnahmen. Jetzt sind die Aufnahmen schuld. Offenbar fast jede davon wirklich schlecht und irreführend. In einem zuvor noch als formidabel gelobten Buch.

Sorry, das führt doch zu nix.

YOKE
21-12-2013, 10:24
Aber bei anderen sehe ich hier nur, dass sie sich auf den 24. Dan im Bashing-Do vorbereiten oder deren Bemühungen darin bestehen sich auf Kosten anderer zu amüsieren.

Du solltest dich mal im Wing Chun Bereich rumtreiben.
Da werden dir diesbezüglich mal die Augen geöffnet. ;)

WDietrich
21-12-2013, 10:25
Aber einen kleinen Seitenhieb möchte ich mir nicht verkneifen: Wenn hier n Personen Seppuku begehen wollen, weil sie meine Ausführungen nicht ertragen können, dann geht es danach n+1 Personen besser. Wer kennt des Rätsels Lösung? Schwer sollte es nicht sein :D:D:D.

Dir geht's dann besser wenn sich die Zweifler suizidieren? :-§:ups::its_raini

Shodonobenkyo
21-12-2013, 10:43
Jetzt sind die Aufnahmen schuld. Offenbar fast jede davon wirklich schlecht und irreführend. In einem zuvor noch als formidabel gelobten Buch.

Sorry, das führt doch zu nix.

Die Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters. Es tut mir leid Terao, aber wir zwei schaffen es seit zwei Tagen, dass das was ich schreibe und das was Du daraus liest soweit auseinander laufen, dass eine Kommunikation nicht möglich ist. Das heisst nicht, dass einer von uns beiden Schuld hat. Wahrscheinlich bin ich viel zu weit von Dir oder Euch weg. Es funktioniert halt nicht.

Terao
21-12-2013, 10:44
weil es halt ausreichend Auffällige gibt, um den gesamten Stand in Verruf zu bringenMerksch was? :)

Shodonobenkyo
21-12-2013, 10:48
Dir geht's dann besser wenn sich die Zweifler suizidieren? :-§:ups::its_raini

Fast 100% Prozent, denn ich habe nichts gegen Zweifler, das ist ja gut so. Ich habe was gegen überhebliche Verspotter. Aber dann darf ich auch zum Messer greifen, denn teilweise bleibt mir ja garnichts anderes mehr übrig. Stellt sich dann nur die Frage wer dann die glückliche 1 ist. :cool:

Um Gottes Willen, was habe ich getan :ups::ups:! Wer könnte sich jetzt angesprochen fühlen und empört darauf bestehen, dass er sich den Schuh nicht anziehen muss.

Ach ich liebe und bewundere die Österreicher denn die haben etwas wundervolles, das uns Deutschen so gut tun würde: Die können sich selbst verarschen und dann gemeinsam herzlich darüber lachen.

Hug n' Roll
21-12-2013, 10:50
Ja und nein. Bei einigen schon und das finde ich auch sehr anerkennenswert. Aber bei anderen sehe ich hier nur, dass sie sich auf den 24. Dan im Bashing-Do vorbereiten oder deren Bemühungen darin bestehen sich auf Kosten anderer zu amüsieren.

Und das Ironische daran ist, dass die die sich ernsthaft bemühen keine Antworten mehr bekommen, weil die von den Bashern Beleidigten irgendwann keine Lust mehr haben sich im Spiessrutenlauf zum Deppen zu machen. Es liegt nicht immer an den Befragten, dass sie nicht mehr antworten sondern auch an den Draufhauern in den eigenen Reihen, die da viel Porzellan zerbrechen. Eine Frage wird halt immer weniger wahrscheinlich beantwortet je lauter und mit Androhungen von weiteren Urteilen verknüpft sie in den Raum geworfen wird. Von den Trittbrettfahrern hier, die erscheinen von das Bashingrad auf Touren gekommen ist will ich mal garnicht reden.

Das hat was von Sippenhaft wie bei den Motorradfahrern. Die sind auch alle deshalb alle Psychopathen weil es halt ausreichend Auffällige gibt, um den gesamten Stand in Verruf zu bringen. Ich fahre übrigens selbst seit 29 Jahren und rege mich trotzdem über genügend potentielle Organspender auf.

Vielleicht noch mal ein neuer Erklärungsansatz:

Ich betreibe den Proletenstil Judo, den Kano bewusst für jedermann geschaffen hat. Folglich habe ich auch keine Lineage-Probleme, um meinen KK-Adel zu beweisen. Nichts gegen Jedermanns-Stile also von meiner Seite. Ich bin auch offen für alles, was neu zusammengestellt wird oder als Hybrid entsteht.

Was ich aber nicht verstehe, ist, wenn jemand, der nicht adelig ist, sich einen Titel kauft, jemand der keinen Dr. hat, sich einen solchen Titel kauft, jemand der keine Qualifikation erworben hat, diese vorspiegelt (Urkunden bei ebay) oder jemand, der keiner KK -Tradition entstammt, diese selbst erfindet.
Das Wort dafür ist Blender und die Motivation entspringt im besten Falle einer Profilneurose. In jedem Falle steht dahinter die Annahme des Blenders, seine Reputation würde ihn über die "Durchschnittsstile" erheben.

Das ist etwas, was ich nicht mag und deshalb bei Verdacht anspreche. Mit tatsächlich fachlicher Qualität und KK-Inhalten hatt das zunächst einmal nichts zu tun...

Shodonobenkyo
21-12-2013, 10:51
Du solltest dich mal im Wing Chun Bereich rumtreiben.
Da werden dir diesbezüglich mal die Augen geöffnet. ;)

Es geht noch anders :ups::ups::ups::ups::ups:.

Um Gottes willen, was habe ich die letzten 30 jahre getan, dass ich mir das verborgen blieb.

Aber im Ernst, danke und es tröstet mich.

DeepPurple
21-12-2013, 10:51
Kurze Frage: Wenn jemandem Historie nicht wichtig ist, warum beruft man sich dann auf solche?

Mir persönlich ist sie nicht so wichtig, dass ich mir jetzt eine 100% historische Schule suche. Aber ich wäre angefressen, wenn mir jemand sagt, seine wäre so eine und dann nicht mit Nachweisen rausrückt.

Leider gibt es viele schwarze Schafe, die genau das machen. Als seriöser Anbieter würde ich mich von denen soweit wie möglich absetzen.

Wenns nur um Effektivität geht, dann kann man ja auch damit werben und muss keine japanischen Vorväter angeben. Und wenn man dazu dann was hören wiill, sagt man, es ist nicht wichtig.

Und dann immer der Vorwurf, wir seien nicht höflich genug. Sind wir auch sicher nicht. Aber jeder der offen zu seinem Zeug steht, wird hier auch entsprechend behandelt. Diejenigen, von denen nichts oder nur das übliche, werden halt durch den Kakao gezogen.

Shodonobenkyo
21-12-2013, 11:10
Was ich aber nicht verstehe, ist, wenn jemand, der nicht adelig ist, sich einen Titel kauft, jemand der keinen Dr. hat, sich einen solchen Titel kauft, jemand der keine Qualifikation erworben hat, diese vorspiegelt (Urkunden bei ebay) oder jemand, der keiner KK -Tradition entstammt, diese selbst erfindet.

...

Das ist etwas, was ich nicht mag und deshalb bei Verdacht anspreche. Mit tatsächlich fachlicher Qualität und KK-Inhalten hatte das zunächst einmal nichts zu tun...

Vollkommen richtig und das unterschreibe ich gerne. Da Du mit den Worten Verdacht und zunächst dem dubiosen Individuum oder anderen Quellen ja noch Raum lässt Deine Einschätzung zu vervollständigen ist der Ansatz absolut fair.

Nun, Tsuki hat erklärt, dass so wie sie auf dem einsamen Lande im kleinen Kreis praktizieren keine Vorteile eines Fake-Marketings haben und keine Ambitionen besitzen einen lukrativen Weltverband zu gründen und noch dazu in ihrem Kreis völlig zufrieden und glücklich sind. Finde ich tolle, ehrliche und nützliche Informationen.

Und ich habe Euch praktische Wahrnehmungen zur Qualität der Technik aus der Sicht Dritter geschildert. Ist doch mehr als nichts oder? Dies ist auch ein Nachweis von Qualifikation, denn jeder erfahrene hier sollte wissen, dass man viele Techniken aus Videos zusammen klauen kann. Wenn die aber dann in der Praxis stimmig laufen, so spricht das zumindest für mich als Praktiker schon für unter qualifizierter Anleitung erworbene Kenntnisse.

Dass das nicht geeignet ist, die durch jahrelange und inflationäre Flut von bewiesenen Fakestilen zu Recht sensibilisierte Forengemeinde zufrieden zu stellen und auch nicht den hier definierten Anforderungen eines akzeptablen Stils genügt ist ja Eure Entscheidung. Nur wissen wir Außenstehende das ja nicht vorher. Dann hätten wir, Tsuki und ich, uns das auch sicher nicht angetan und den Thread RIP ruhen lassen.

Nur den in der Vergangenheit und sicher auch in der Zukunft zufriedenen Mitgliedern dieses Dojos ins Gesicht zu schreiben was sie machen sei Blödsinn, ist eine bodenlose Arroganz die darauf beruht, dass man den Anspruch erhebt die eigenen Maßstäbe seien unumstösslich und müssten für alle verbindlich gelten. Für so ein Verhalten gibt es medizinische Befunde.

Und hier darf sich tatsächlich jemand konkret angesprochen fühlen.

Terao
21-12-2013, 11:17
Nun, Tsuki hat erklärt, dass so wie sie auf dem einsamen Lande im kleinen Kreis praktizieren keine Vorteile eines Fake-Marketings haben und keine Ambitionen besitzen einen lukrativen Weltverband zu gründen und noch dazu in ihrem Kreis völlig zufrieden und glücklich sind. Finde ich tolle, ehrliche und nützliche Informationen.Auch das wird aber durch die von Dir angesprochene "Flut" widerlegt. Sehr oft sind da keine KOMMERZIELLEN Interessen dahinter. Das sagt alleine gar nix.

Wir hier im Thread haben übrigens auch keine.


Für so ein Verhalten gibt es medizinische Befunde.:ups: Wow.
DAS bringt jetzt allerdings ein neues Niveau hier rein.

Rene
21-12-2013, 11:21
Öch nö ... das ist doch eine Eierei.
Jeder weiß um was es geht, und ihr eiert immer wieder um das eigentliche Thema rum. Es ist doch ok wenn die ihren Spass haben und was brauchbares kreiert haben. Darüber kann man streiten oder nicht, aber es ist legitim, ich mach auch seit Jahren mein Ding. Was anderes ist es, wenn man sich Titel ans Revers heftet oder Geschichten erfindet. Und das steht weiter im Raum. Kommt doch mal auf den Punkt.

Ach ja. Wer ein Buch schreibt und veröffentlich, der macht sehr wohl Marketing und will Geld verdienen, also mal bitte nicht völlig weltfremd werden.

WDietrich
21-12-2013, 11:23
Nun, Tsuki hat erklärt, dass so wie sie auf dem einsamen Lande im kleinen Kreis praktizieren keine Vorteile eines Fake-Marketings haben und keine Ambitionen besitzen einen lukrativen Weltverband zu gründen und noch dazu in ihrem Kreis völlig zufrieden und glücklich sind. Finde ich tolle, ehrliche und nützliche Informationen.

Dass das nicht geeignet ist, die durch jahrelange und inflationäre Flut von bewiesenen Fakestilen zu Recht sensibilisierte Forengemeinde zufrieden zu stellen und auch nicht den hier definierten Anforderungen eines akzeptablen Stils genügt ist ja Eure Entscheidung. .



Wie du siehst scheint es sich für viele Leute doch zu lohnen sich mit Fake-Ryu zu schmücken. Und nicht alle davon verkaufen ein Buch. Andere haben einen Verein am Laufen und werden davon wohl auch eher nicht reich. Dann gibt es noch die Leute mit einer nazistischen Persönlichkeitsstörung, die sind sogar bereit noch viel weiter zu gehen (alles nur andere Beispiele). Wenn dann noch evtl. nicht ganz eindeutige Adelstitel hinzukommen werden hier halt einige Leute hellwach.
Wenn du nun nachweislich ein Halbgott am Schwert wärst ( nicht das du es nicht bist) und man das sehen könnte, würden hier schon mal nur halb so viele Leute schreiben. Ich finde es zumindest schön, dass du hier Anerkennung für deine Lehrlinie erfährst, genauso würde es dem anderen Kollegen auch ergehen bei entsprechender Transparenz.

Shodonobenkyo
21-12-2013, 11:34
Darf ich mal einen anderen Vorschlag machen, so für das Verständnis der Gegenseite:

Was soll der arme und hier nun wirklich in die Enge getriebene Soke denn machen. Bitte jetzt keine niveaulosen, zynischen Krokodilstränen und Mitleidsbekundungen, das wäre brutal billig wenn auch in Teilen stimmig.

Er hat viele Jahre intensiv mit einem Japaner zusammen trainiert, der ihm dabei umfassend und glaubhaft vermittelt hat, dass er den in seiner (der japanischen) Familie über Generationen gepflegten Stil lehrt. Dann stirbt sein Japanischer Meister, passiert glaube ich jedem mindestens einmal im Leben, und er trägt das gelernte weiter. Er baut ein Dojo um sich herum auf und praktiziert es in einer für alle schönen Art und Weise.

Weil es halt so üblich ist stellt er es auch im Internet dar, findet man ja auch nicht so selten bei Vereinen und Sportschulen. Ist begeistert, schreibt ein Buch, sein literarisches Erstlingswerk, daher wahrscheinlich kein auf jahrelanger Erfahrung beruhendes Routinestück ist sondern mit genügend Anlass für Kritik findet.

Und dann findet sich dieser Jemand aus dessen Sicht ich nichts verwerfliches sehe, im Gegenteil, der das was ihm gelehrt und übertragen wurde sogar so weiter lebt, auf einmal in einer routinierten und durch vielfältige negative Erfahrungen sensibilierten Umgebung von Fachleuten wieder, die ihn mit einer gewachsenen Norm an Anforderungen bewerten, teils disqualifizieren und umfassend Forderungen stellen.

Nun ja, prost Mahlzeit sage ich.

Und wer hier die Grimmschen Märchen liest die perfekt zur klassischen Ausredenstruktur von Betrügern passen und damit den Betrug unwiederbringlich beweisen, den mag und kann ich von seiner Ansicht nicht abbringen. Der wird vermutlich auch nicht versuchen die Warte des Betroffenen mal nachzuempfinden, denn er selbst ist ja der Betrogene mit Anrecht auf Rehabilitation. Gut, so ist die Welt.

Mir reicht es, dass ich die Fotos gesehen habe, das Akiras Schwertklassifizierungsbuch in meinen Händen war und ich ein überzeugendes gemeinsames Training hatte. Aber ich bin vermutlich nur der andere Bruder Grimm, also muss sich jetzt nicht jeder die Mühe machen das hier ernsthaft nachzuvollziehen.

Shodonobenkyo
21-12-2013, 11:36
:ups: Wow.
DAS bringt jetzt allerdings ein neues Niveau hier rein.

Alles klar, ich bitte um Löschung meines Accounts. Es ist eh schon mehr gesagt als nötig und sinnvoll.

Gast
21-12-2013, 11:38
@Shodonobenkyo:
Mir fällt auf, daß du dich eines Verhaltensmusters bedienst, das hier im Forum gar nicht so selten anzutreffen ist.
Jemand fordert von dir - denn immerhin hast du dich ja als Verteidiger des Hanzo-Jutsu unaufgefordert in die Bresche geworfen - die dort aufgestellten kühnen Behauptungen zu belegen.
Daraufhin verweist du zunächst auf ein inhaltlich sehr zweifelhaftes Buch.
Dieses wird sodann einer (wenn auch knappen) kritischen Würdigung unterzogen, die ergibt, daß in besagtem Buch jede Menge Mumpitz zu finden ist.
Und du lieferst nach wie vor weder die geforderten Kanji noch trägst du dazu bei, hier angesprochene Unklarheiten (wie wir es mal höflich nennen wollen) zu beseitigen.
Stattdessen erklärst du all jene zu Bashern, die auf Antworten bestehen und dir eine gewisse Uninformiertheit aufgrund deiner ausweichenden Antworten bescheinigen.

Es geht hier nicht darum, ob dir persönlich das Training im Hanzo-Jutsu gefällt, ob du es sinnvoll findest oder ob ANDERE ja möglicherweise auch irgendwas falsch machen.
Sowas hier ist leider eine der üblichen Reaktionen von ertappten Blendern:

Aber bei anderen sehe ich hier nur, dass sie sich auf den 24. Dan im Bashing-Do vorbereiten oder deren Bemühungen darin bestehen sich auf Kosten anderer zu amüsieren.
Hervorragend.
Jetzt verlagerst du in Ermangelung stichhaltiger Argumente die Diskussion auf die Ebene ad hominem ...
Sieht man auch hier sehr schön:

Nur den in der Vergangenheit und sicher auch in der Zukunft zufriedenen Mitgliedern dieses Dojos ins Gesicht zu schreiben was sie machen sei Blödsinn, ist eine bodenlose Arroganz die darauf beruht, dass man den Anspruch erhebt die eigenen Maßstäbe seien unumstösslich und müssten für alle verbindlich gelten. Für so ein Verhalten gibt es medizinische Befunde.
Na bravo ...
Bodenlose Arroganz sehe ich hier eigentlich nur bei dir.
Du bist es doch, der diese Diskussion unbedingt wieder eröffnet haben wollte und nun gebetsmühlenartig wiederholt, Hanzo-Jutsu sei ganz toll.
Außer sehr persönlichen Eindrücken lieferst du aber nichts, was die Debatte hier irgendwie weiterbringen würde.

Ich würde dich ja bitten, darüber mal nachzudenken, aber diese Bitte wäre wohl vergebens ...

Was den User "Tsuki0815" angeht ...
Der hat einfach einen langen, nichtssagenden und von Budo-Romantik triefenden Beitrag verfaßt.
Gut, er ist jung und weiß es wohl nicht besser.
Aber ich hoffe, daß er einsieht, daß sein Versuch, einen Fake-Stil schönzureden, hier nicht sonderlich gut angekommen ist.

Rene
21-12-2013, 11:38
*gähn*

@rambat: SIE ist jung, oder auch nicht. Ich verweise auf den nicht vorhandenen Sack.
Ansonsten hat sich am Status Fake Ryu nichts geändert.

Gast
21-12-2013, 11:40
Und das Ironische daran ist, dass die die sich ernsthaft bemühen keine Antworten mehr bekommen, weil die von den Bashern Beleidigten irgendwann keine Lust mehr haben sich im Spiessrutenlauf zum Deppen zu machen. Es liegt nicht immer an den Befragten, dass sie nicht mehr antworten sondern auch an den Draufhauern in den eigenen Reihen, die da viel Porzellan zerbrechen. Eine Frage wird halt immer weniger wahrscheinlich beantwortet je lauter und mit Androhungen von weiteren Urteilen verknüpft sie in den Raum geworfen wird. Von den Trittbrettfahrern hier, die erscheinen von das Bashingrad auf Touren gekommen ist will ich mal garnicht reden
Wie albern ...

"Ihr seid schuld, daß ich euch nicht mehr antworte!"

Mimimimimimi ...
:hammer:

Terao
21-12-2013, 11:48
Alles klar, ich bitte um Löschung meines Accounts. Es ist eh schon mehr gesagt als nötig und sinnvoll.Aber ich bitte Dich, jetzt wirds doch gerade spannend. Bitte jetzt eine psychiatrische Ferndiagnose, weil es jemand GEWAGT hat, die Geschichte vom leider kürzlich verstorbenen japanischen Altmeister eines deutschen Ninjutsumeisters in Zweifel zu ziehen. Ich mein, der MUSS doch nicht ganz dicht sein. Sonst würde er das doch glauben, wie jeder vernünftige Mensch.

Gast
21-12-2013, 11:54
@rambat: SIE ist jung, oder auch nicht. Ich verweise auf den nicht vorhandenen Sack. Ansonsten hat sich am Status Fakr Ryu nichts geändert.
Ah, ok ...
Das hatte ich doch glatt überlesen.
Danke.
:)

Schön finde ich es immer, wenn die Verteidiger irgend einer Fake-Ryu ihre Seriosität damit begründen wollen, daß sie ja "keine kommerziellen Interessen" hätten ...

Und das hier ist auch grandios:

Was soll der arme und hier nun wirklich in die Enge getriebene Soke denn machen. Bitte jetzt keine niveaulosen, zynischen Krokodilstränen und Mitleidsbekundungen, das wäre brutal billig wenn auch in Teilen stimmig.
Ja, was soll er denn machen?
Vielleicht mal für Klarheit sorgen und seine Behauptungen auch belegen?


Er hat viele Jahre intensiv mit einem Japaner zusammen trainiert, der ihm dabei umfassend und glaubhaft vermittelt hat, dass er den in seiner (der japanischen) Familie über Generationen gepflegten Stil lehrt. Dann stirbt sein Japanischer Meister, passiert glaube ich jedem mindestens einmal im Leben, und er trägt das gelernte weiter. Er baut ein Dojo um sich herum auf und praktiziert es in einer für alle schönen Art und Weise.
Tut mir wirklich leid, aber die Story vom unbekannten Familienstil, den man von einem ebenfalls vollkommen unbekannten Japaner gelernt haben will, der dann zufällig verstarb, ist derartig ausgereizt, daß ich nicht mal mehr drüber lachen kann.


Weil es halt so üblich ist stellt er es auch im Internet dar, findet man ja auch nicht so selten bei Vereinen und Sportschulen. Ist begeistert, schreibt ein Buch, sein literarisches Erstlingswerk, daher wahrscheinlich kein auf jahrelanger Erfahrung beruhendes Routinestück ist sondern mit genügend Anlass für Kritik findet.
Offensichtlich hat er unterschätzt, wie viele recht gut informierte Anhänger die Koryu inzwischen auch in Deutschland haben.
Denen kann man nicht mehr wie zu Zeiten, als es noch kein Internet gab, jeden Mist erzählen ...



Und dann findet sich dieser Jemand aus dessen Sicht ich nichts verwerfliches sehe, im Gegenteil, der das was ihm gelehrt und übertragen wurde sogar so weiter lebt, auf einmal in einer routinierten und durch vielfältige negative Erfahrungen sensibilierten Umgebung von Fachleuten wieder, die ihn mit einer gewachsenen Norm an Anforderungen bewerten, teils disqualifizieren und umfassend Forderungen stellen.
Ist aber auch gemein, nicht wahr?
Durch viele negative Erfahrungen sensibilisierte Fachleute bewerten das, was der "Soke" da so von sich gibt ...
Und stellen auch noch umfassende Forderungen!
Das geht ja nun wirklich zu weit ...
:rofl:

Gut, ich denke, wir alle wissen nun, woran wir mit dem "Hanzo-Jutsu" sind.

@Terao:
Ich versuche mich mal stellvertretend an einer psychiatrischen Ferndiagnose: kognitive Dissonanzen.
Nun muß nur noch geklärt werden, WER davon betroffen ist.

Terao
21-12-2013, 11:59
kognitive Dissonanzen.Nee, die sind ja noch im normalpsychologischen Bereich. Muss schon was anderes sein.

Shodonobenkyo
21-12-2013, 12:01
Aber ich bitte Dich, jetzt wirds doch gerade spannend. Bitte jetzt eine psychiatrische Ferndiagnose, weil es jemand GEWAGT hat, die Geschichte vom leider kürzlich verstorbenen japanischen Altmeister eines deutschen Ninjutsumeisters in Zweifel zu ziehen. Ich mein, der MUSS doch nicht ganz dicht sein. Sonst würde er das doch glauben, wie jeder vernünftige Mensch.

Passt schon, wie man in Bayern sagt.

Ich gehe jetzt trainieren.

John.N
21-12-2013, 12:35
Vorab möchte ich meinen Dank an den Moderator aussprechen. Bei mir handelt es sich um die zweite Person, die ihn wegen dieses Threads kontaktiert hat.

Zu Hanzo-Jutsu möchte ich meine Erfahrung liefern. Diese beschränkt sich allerdings auf den Stil wie er aktuell gelebt wird und nicht auf die historische Entwicklung, für die Andreas Schäfer Soke sicher ein kompetenter Ansprechpartner ist.

Kurz zu meinem Hintergrund, damit Schwertkampferfahrene meine Ansichten besser einschätzen können. Ich praktiziere und lehre Shinkendo, das ein traditioneller aber sehr praxisorientierter Schwertkampfstil ist, der sich weniger auf die spirituellen als auf die realistischen Ansätze und Verwendung des Schwertes konzentriert. Nur um ein gerne gelesenes Vorurteil gleich auszuschliessen: Nein, wir dreschen nicht mit scharfen Schwertern aufeinander ein. Da jede der Techniken potentiell tödlich ist, wäre das tatsächlich die größte anzunehmende Dummheit unsererseits. Realistisch und ohne Rüstung ja, aber nicht unkoordiniert und nur mit dem vollkontakttauglichen Bokuto. Weitere Ansichten sind auf den üblichen Videoplattformen ja recherchierbar.


Nun zu Hanzo Jutsu:

Es handelt sich nach meinen Erfahrungen ebenfalls um einen realistischen Ansatz, der darauf abzielt Techniken so zu lernen, dass man im Konfliktfall als der Überlebende aus einem Kampf zieht. Dabei orientieren sich Bewegungsabläufe mehr an begrenzten Raummöglichkeiten, wie der Situation in einer Schlacht mit fuchtelnden Mitkämpfern um einen herum oder den beengten Möglichkeiten in Höfen, Gassen oder sogar Räumen.

Dies äussert sich darin, dass Stände eher kompakt sind und eine mittige Balance bis zur Verlagerung auf den hinteren Fuß haben. Das Schwert wird nicht lange und hoch mit gerade führenden Armen gehalten, sondern enger und eher angewinkelt. Die Stärke dieses Stils sehe ich in einer sehr wendigen und schnellen Reaktionsfähigkeit im Getümmel und eingeengt zwischen mehreren Gegnern. Ebenso finden sich tiefere Techniken und steigende bzw. fallende Linien, wie für den Kampf auf der Treppe. Hanzo ist dabei pragmatisch und kombiniert Faust- und Ellbogenkonter ebenso, wie den schnellen Wechsel der Schwerthand nach links, um mit der geänderten Konstellation den Gegner zu überraschen.

Hier ist schlüssig, dass Hanzo nicht das Wakizashi als primäre Zweitwaffe verwendet, sondern das Tanto oder auch den Tessen (es war sehr schön anzusehen, wie eine bildschöne Schülerin von Andreas elegant den Fächer schwang - und tödlich noch dazu :-).

Mögliche Schwächen dieses Stils sehe ich dann, wenn man ein Duell auf der freien Wiese hat. Die kurzen und sehr schnell aus dem Unterarm beschleunigten Schnitte haben ihre Stärke in der mannstoppenden Verletzung, sind aber bevorzugt Hiebe als durchgezogene finale Schnitte. Kann man dem Hanzo mit sehr raumgreifenden Techniken und durchgezogenen Schnitten auf dem freien Feld begegnen, dann hat man gute Chancen den Kampf zu bestimmen. Allerdings muss man peinlichst Distanz halten und darf man den Gegner nicht an sich herankommen lassen.

Sehr spannend fand ich die Unterschiede im Ni-To, denn zwischen der großen symmetrischen Technik mit zwei Katanas, wie sie im Shinkendo betrieben wird, und der sehr variablen asymmetrischen Katana-Tanto-Kombination des Hanzo liegen Welten. Ohne mir hier eine Präferenz anmassen zu wollen.

Überraschen konnte ich Andreas Sensei mit Sprüngen und tiefen kiriage (diagonale Aufwärtsschnitte), gekontert hat er sie gerne mit Faustschnappern und Stößen der Tsuka. Hanzo knotet die Saya nicht ein und erlaubt damit sehr kompakte Abwehrtechniken, welche ich mit meiner fest verknoteten Saya nicht gewohnt bin. Völlig ins Leere laufen Techniken, bei denen man das Angreiferschwert dynamisch weiterlenkt und versucht in die dann offene Seite des Kämpfers zu kommen. Hier überrascht Hanzo einen mit dem Schwerthandwechsel, dem drehenden Unterducken aus dem kompakten Stand und der Konter mit der dann freien Angriffshand.

Ich hoffe, mit dieser Beschreibung den tatsächlich an der Sache Interessierten hier ein paar Einblicke in den Stil gegeben zu haben.

Denen, die sich hier in einem *Edit* gesonnt haben empfehle ich sich über die Kernaspekte des Bushido, die Zurückhaltung und den Respekt, Gedanken zu machen. Ich kenne einige große und etablierte Stile in denen ich eher ein perfektioniertes Wirtschaftsunternehmen sehe als den Geist des Kriegers. Von Technikkatalogen die auf umsatzbringenden Prüfungskaskaden optimiert sind und nicht wirklich durch Sinnhaftigkeit oder Wirksamkeit glänzend will ich nicht reden.

Hier möchte ich auch anmerken, dass der bequemste Gegner derjenige ist, der sich aus unzureichenden Beobachtungen arrogant überlegen fühlt. Es mag nicht schön sein ihn vor sich zu haben, aber es öffnet doch etliche taktische Vorteile. In diesem Punkt hätte ich mich mit vielen der hier postenden in einem Kampf zumindest nicht unwohl gefühlt.

Wenn hier tatsächlich die Güte eines Stils über Tippfehler eines Buches oder das Fehlen von Kanji bewertet werden, dann fehlen mir schlicht die Worte. Ich betreibe seit vielen Jahren Shodo und praktiziere Japanisch. Aber ich wäre mir zu schade mich selbst hochzuloben, indem ich andere öffentlich nach meiner Erwartungshaltung bewerte.


Mit Andreas sensei durfte ich die schönsten Momente des Schwertkampfes erleben. Wir standen uns gegenüber, zwei Vertreter zweier Schulen. Und dann verschwand die Halle, war da das Gefühl von Rauschen des Grases irgendwo auf einer Wiese in Japan, wir waren allein und nur das Hier und Jetzt und der Krieger gegenüber der alles an Respekt und Aufmerksamkeit erfordert um den unmittelbar bevorstehenden Angriff zu bestehen.

Jinsei Shinkendo Andreas-sama!

Hontoni arigatou

Oh je oh je, na den Text hättest du auch kürzer schreiben können. Ich fasse mal zusammen:

Shinkendo ist voll der überrealistische Stil, wenn nicht sogar der Stil, die Andere unterrichten mehr Meditation. Und ich habe voll die Ahnung was unter realen Bedingungen anwendbar ist, weil ich ein geiler Macker mit Schwert bin und mich für den Über-Krieger halte.
Es ist eine bodenlose Frechheit das ich nicht als Khal Drogo gecastet wurde, und das ihr über Inhalte und Echtheit reden wollt. Ich ,,praktiziere Japanisch" aber Kanji und Densho sind mir egal weil Andreas mein Bro ist und wir uns leidenschaftlich unter den Kirschblüten liebten.

WDietrich
21-12-2013, 12:36
Mir reicht es, dass ich die Fotos gesehen habe, das Akiras Schwertklassifizierungsbuch in meinen Händen war

Na das wäre doch schon mal was. Leider hast nur Du diese gesehen. Wäre schön gewesen davon schon vorher was zu hören.