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Vollständige Version anzeigen : Fragen bei Gründung von Verein oder Club?



jens050676
26-06-2013, 21:26
Hallo Leute,

ich habe ca 15 Jahre Kickboxerfahrung , Schwarzgurt und Trainer C-Lizenz und möchte einen eigenen Verein, bzw. Club gründen.

Wie die Prozedur mit dem eingetragenen Verein funktioniert, habe ich verstanden.

Meine Frage:

Wenn man einen Verein gründet, kann man dann als Trainer eine Vergütung bekommen, quasi als 400 Euro Minijob-Basis? Oder sind die Trainer in Vereinen immer ehrenamtlich tätig? Ich will nichts groß verdienen bei der Sache. Jedoch müsste ich bei einer Trainertätigkeit auf meine jetzige 400 Euro-Nebentätigkeit aus Zeitgründen verzichten.

Meine Vorstellung ist es nun, bei entsprechender Mitgliederanzahl, statt meinem regulären Nebenjob, nun als Trainer quasi 200-300 Euro im Monat zu verdienen.
Wenn eine Trainer "Aufwandsentschädigung" möglich ist, muss das dann in der Satzung vereinbart werden?:-§

Pino
26-06-2013, 22:13
Hi,
wenn du ernsthaft an eine Vereinsgründung denkst, schau bitte mal bei Vereins knowhow im Internet nach. Da bekommst du reichlich wertvolle Informationen. Trainervergütungen sind erlaubt. Jedoch sind oft kleine Hürden zu nehmen aus gesetzlicher Sicht. Es ist z.B. ein Unterschied wenn ein Trainer Vereinsmitglied ist oder ein externer Trainer engagiert wird. (Ist ja auch möglich.) Vom Grundsatz her haben alle Mitglieder erstmal die gleichen Rechte und Pflichten, d.h. keiner darf benachteiligt oder ähnliches werden. Ergo, soll ein Mitglied einer Trainervergütung bekommen, würde ich vorsichtshalber in der Satzung entsprechendes vorbereiten bzw. eintragen. Und die muss von einer Versammlung beschlossen werden, und vom Gericht genehmigt werden.
Ich kann dir nur empfehlen dich da kundig zu machen. Die Möglichkeit einer Vergütung wird m.E. dann zu den kleinen Sorgen gehören.
Gruß

Bero
26-06-2013, 22:30
Als Alternative könntest du dir auch einen bestehenden Verein suchen und dich diesem dann, als Sparte, anschließen.

Das hätte vor allem Vorteile, wenn du auf öffentlichen Turnhallen angewiesen bist. An Hallenzeiten lässt es sich oft wesentlich einfacher kommen wenn man einem Sportverein angeschlossen ist.
Außerdem würdest du von bestehenden Strukturen wie Versicherungen, Förderungen, Trainingsgeräten usw. profitieren können.

Nachteile wären natürlich weniger Mitbestimmung (einer von Vielen) und eventuelle Vereinsmeierei.

Aufwandsentschädigungen sind natürlich möglich, wir sind z.B. zwei Trainer in unserer Sparte und wir bekommen beide unser Geld vom Verein.

Rene
28-06-2013, 07:22
Darf ich dir diesen Thread nahelegen, da werden viele deiner Fragen mitbeantwortet.: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f50/welche-rechtsform-f-r-dojo-152337/

jens050676
30-06-2013, 16:49
Danke für die bestehenden Antworten!

Werde mal in den Turnvereinen anfragen, ob sie eine neue Sparte öffnen wollen.

Ich habe einen Hauptberuf und wollte einen Kickboxverein nebenbei gründen, ohne viel Geld in die Hand zu nehmen und mein eigenes Training zu halten.

Es wäre halt schön gewesen, wenn ich nebenbei mir noch etwas Taschengeld als Trainer verdienen könnte. Aber das ist wohl bei einer neuen Kickboxsparte als Übungsleiter wohl dann nicht möglich.

Hat da jemand Erfahrungen?

Bero
30-06-2013, 19:46
Also wenn du wenig Geld investieren willst kommst du um eine Sparte wohl kaum herum.
Bei einem eigenen Kampsportverein würden ja Investitionen anfallen, die du erst mal selber tragen müsstest.
Als neue Sparte eines bestehenden Sportvereines könntest du hingegen verschiedene Hilfen und Förderungen in Anspruch nehmen.
Ganz abgesehen von dem Equipment, dass ja eh schon vorhanden ist.

Wie schon geschrieben gibt es in der Regel ja durchaus eine Aufwandsentschädigung, meist in Form eines festen Stundensatzes pro UE.
Da macht sich übrigens auch dein Trainer-C ganz gut, denn dessen UE werden von Vater Staat ja bezuschusst.
Reich wird man aber sicher nicht damit, deswegen ja auch Ehrenamt.
Bei mir bleiben, nach Abzug der Fahrkosten, noch ein paar € Taschengeld über.

Eine Alternativ wäre aber auch, wenn du dir ein privatwirtschaftliches Dojo/Schule suchst und dich da als freiberuflicher bzw. angestellter Trainer anbietest.
Da wären die Verdienstaussichten sicherlich besser als in einem E.V., musst halt mal schauen wie die Nachfrage ist.

PS: Brauchst du aber überhaupt nichts an Equipment sondern nur Räumlichkeiten könntest du auch mal in deiner Gemeinde/Stadt anfragen, wie und ob du Hallenzeiten bekommen kannst.
Dann könntest du auch wirklich einen eigenen Verein (Kleinstgewerbe) anmelden und dein eigenes Ding machen.
Du bist allerdings im Umkehrschluss auch für alles selber Verantwortlich (Monatsbeitrag, Abrechnung, Steuer, Versicherung etc.), muss man halt selber Wissen.

Pino
30-06-2013, 20:00
Ich habe einen Hauptberuf und wollte einen Kickboxverein nebenbei gründen, ohne viel Geld in die Hand zu nehmen und mein eigenes Training zu halten.Dann ist auf einen Verein zuzugehen der einfachste und schnellste Weg.


Es wäre halt schön gewesen, wenn ich nebenbei mir noch etwas Taschengeld als Trainer verdienen könnte. Aber das ist wohl bei einer neuen Kickboxsparte als Übungsleiter wohl dann nicht möglich.
Warum nicht?! Wenn du als Sparte in einen Verein gehst, wollen die ein bisschen Kleingeld für z.B. die Versicherung. Den Rest kannst du einsacken. So ist und war es zumindest bei den Vereinen gewesen, die ich kannte. Wenn du z.B. mit nur 5 Leuten anfängst, wird das natürlich anfangs nicht viel sein. Und dann fängt die Arbeit erst richtig an; Werbung, Werbung, Werbung, immer, regelmäßig, nonstop.
Rechnen wir mal:
400 Euro?! Machen wir mal bescheidene 300:
Bist du gut, von dir überzeugt?; Kannst du 25 Euro von einem Erwachsenen verlangen? Sagen wir mal der Verein will von dir pro Person 10 Euro, bleiben für dich 15 Euro. Dann brauchst du 20 zahlende Mitglieder für 300 Euro reinzukriegen.
Um langfristig auf einen grünen Zweig zu kommen, sollte das vorher schon gut durchdacht sein. Eine Preisänderung im nachhinein z.B. wirkt eher unprofesionell.
Wenn du einen Verein hast und deren Konditionen kennst, musst du ähnlich rangehen wie bei einer Gründung eines Unternehmens; Wieviel Potenzial hat das Gebiet, was kann ich verlangen etc.
Kinder sind i.d.R. leichter als Mitglieder zu gewinnen, und da ist der Beitrag normalerweise niedriger als bei Erwachsenen...

Rene
02-07-2013, 06:24
Als Übungsleiter in einem gemeinnützigen Verein liegt die Grenze der steuerfreien Übungsleiterpauschale bei 2400 Euro im Jahr, sprich 200 Euronen monatlich. Das wäre nun auch ein Taschengeld. ;)