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Vollständige Version anzeigen : Unterrichtsqualität



VlesSchaf
04-07-2013, 08:21
In diesem Thema geht es um Unterrichtsqualität aus Sicht der Ving Tsun/Wing Chun/Wing Tsun/Yong Chun/... - Schüler. Um die Lehrer-Meinungen geht es nicht und auch nicht darum, ob man in einem Verband besseren Unterricht bekommt als im Anderen.

Was macht eurer Meinung nach qualitativ guten Unterricht in dieser KK aus?

Hier ein paar Kriterien:

~ Anfänger und Fortgeschrittene trainieren zusammen
~ Sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Schüler werden ihren Möglichkeiten nach optimal gefördert
~ Es gibt Sparring - und nicht nur in besonderen Extra-Kursen
~ Respekt gegenüber anderen KKs wird vorgelebt
~ Theorie und Praxis werden miteinander vereint

BUJUN
04-07-2013, 08:29
Gut beschrieben !

Hängt aber immer vom jeweiligen Trainer / Lehrer ab und ob dieser
das jeweilige System begriffen hat und auch weitervermitteln kann.

Kyra
04-07-2013, 10:27
Sehr schönes Thema!



Was macht eurer Meinung nach qualitativ guten Unterricht in dieser KK aus?
Hier ein paar Kriterien:

~ Anfänger und Fortgeschrittene trainieren zusammen
Ja, aber nicht ausschließlich, sonst kommen die Fortgeschrittenen zu kurz, bzw die Anfänger werden überfordert.


~ Sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Schüler werden ihren Möglichkeiten nach optimal gefördert
Natürlich! Das wird wohl niemand das anders sehen.
Differenzen gibt es allenfalls in der Frage, wie man das anstellt.


~ Es gibt Sparring - und nicht nur in besonderen Extra-Kursen
Finde ich richtig und wichtig für alle Schulen, deren Ziel die Selbstverteidiung ist.

Aber es gibt auch Schulen, in denen die Schüler mehr die reine Körperschulung suchen, nicht so sehr die SV. Bei den meisten Tai Chi Schulen ist das beispielsweise der Fall. Ich finde das legetim. Eine solche Schule dürfte dann nicht mit SV werben.

Oder es werden beide Sparten seperart und deutlich voneinander getrennt angeboten.


~ Respekt gegenüber anderen KKs wird vorgelebt
Das halte ich für eine Selbstverständlichkeit!
Das ändert nichts daran, dass man natürlich für seine eigene Kampfkunst steht und diese bevorzugt. Sonst würde man ja etwas anderes machen.


~ Theorie und Praxis werden miteinander vereint
Ein sehr wichtiger Punkt!
Die Theorie muss im Training umgesetzt werden. Und das Training muß realitätsbezogen sein.

Meine Ergänzung:
~ Der Schüler muß jederzeit wissen, wozu welche Übung dient.
~ Der (fortgeschrittene) Schüler muss ermuntert werden, sich auch frei auszuprobieren, während der Trainer auch die Rolle hat, auf Vor- oder Nachteile der Schülerart hinzuweisen.

Gruß Kyra

Don B.
04-07-2013, 11:52
Klasse Thema! Schließe mich meinem Vorposter an. Mir ist persönlich auch wichtig das die Fitness nicht zu kurz kommt. Was ich immer gut gefunden hab waren Rollenspiele wenn dich einer anlabert oder Streit sucht. Da hat man oft gesehen wie Leute eingeschüchtert waren wenn man lauter geworden ist. Finde also auch psychologisches Training angebracht.

VlesSchaf
04-07-2013, 12:15
Ja, aber nicht ausschließlich, sonst kommen die Fortgeschrittenen zu kurz, bzw die Anfänger werden überfordert.

Natürlich! Das wird wohl niemand das anders sehen.
Differenzen gibt es allenfalls in der Frage, wie man das anstellt.


Es soll Schulen geben, in denen trainieren nur Anfänger miteinander und in anderen Schulen kümmert sich der Lehrer bevorzugt um Anfänger und lässt die Fortgeschrittenen aussen vor.

Darauf bezogen meinte ich das.

Deine Punkte finde ich auch wichtig! Ja, und den Fitness-Aspekt ebenfalls.

_Alexander_
04-07-2013, 13:15
Wenn Anfänger und Fortgeschrittene zusammen trainieren, hilft das allen ! Anfänger haben oft Erfahrungen in anderen KK oder anderen Sportarten und bewegen sich deshalb ganz anders. Wenn man immer mit den gleichen Leuten trainiert, kann man sich auch nicht gut weiterentwickeln.

Beim Sparring ist auch eine gute Betreuung durch den Lehrer wichtig. Sparring kann auch dazu führen, dass sich Schüler, vor allem Anfänger, Dinge angewöhnen, die für die Straße kontraproduktiv sind. Aber nicht nur beim Sparring ist ein individuelles Training ganz wichtig.

WT-Herb
04-07-2013, 16:07
Wenn Anfänger und Fortgeschrittene zusammen trainieren, hilft das allen ! Anfänger haben oft Erfahrungen in anderen KK oder anderen Sportarten und bewegen sich deshalb ganz anders. Wenn man immer mit den gleichen Leuten trainiert, kann man sich auch nicht gut weiterentwickeln.

Beim Sparring ist auch eine gute Betreuung durch den Lehrer wichtig. Sparring kann auch dazu führen, dass sich Schüler, vor allem Anfänger, Dinge angewöhnen, die für die Straße kontraproduktiv sind. Aber nicht nur beim Sparring ist ein individuelles Training ganz wichtig. :halbyeaha


Das Traininieren mit stets den gleichen Partnern (ver)führt leicht zu einer falschen Selbsteinschätzung. Der Gewinn für Fortgeschrittene, mit "Neulingen" zu <arbeiten> ist nicht zu unterschätzen. Die Vermeidung des Setzen von Fehlern bei "Neulingen" kann durch Fortgeschrittene gesicherter vermieden werden. Die ständige Kontrolle des Lernens ist ein Muss für jeden guten Unterricht. Ein Unterrichten "nach Lust und Laune" gefährdet den Fortschrtt des Schülers, da wichtge Inhalte leicht aus dem Auge verloren werden, besonders solche, die intensiven Unterricht erfordern und daher nicht so beliebt sind, wie manche "Spielchen". Besser ist es, es existiert für das Unterrichten ein inhaltlich aufbauender, kompletierter Plan. Dieser muß die Individualität des Einzelnen berüchsichtigen, kann aber eine grundlegende Struktur für alle Lernden beinhalten.

Gruß, WT-Herb

VlesSchaf
04-07-2013, 16:20
Besser ist es, .........

Kann sein. Fragen wir aber mal lieber deine Schüler. Für Lehrer kann oder kann nicht dieses ein Aspekt sein, für Schüler sieht es aber manchmal ganz anders aus. Du bist Lehrer, habe ich hier irgendwo gelesen, und deswegen darfst du nicht mitspielen.

Don B.
04-07-2013, 16:57
Was ich klasse finden würde wenn ab und an mal ein gast Trainer kommen würde und seine Einschätzung zu hören. Da sieht man mal was anderes und bekommt ne ehrliche nicht voreingenommene Meinung und weis wo man noch Schwächen hat. Auch Trainer werden irgendwo betriebsblind. Was meint ihr?

die Chisau
04-07-2013, 17:13
Was ich klasse finden würde wenn ab und an mal ein gast Trainer kommen würde und seine Einschätzung zu hören. Da sieht man mal was anderes und bekommt ne ehrliche nicht voreingenommene Meinung und weis wo man noch Schwächen hat. Auch Trainer werden irgendwo betriebsblind. Was meint ihr?

Ja, es ist immer ein Vorteil von verschiedenen (kompetenten) Lehrern lernen zu können. Jeder hat seine Eigenarten und Schwerpunkte oder ermöglicht durch seine Art des Unterrichts einen anderen Zugang zum Thema.

WT-Herb
04-07-2013, 17:24
Kann sein. Fragen wir aber mal lieber deine Schüler. Für Lehrer kann oder kann nicht dieses ein Aspekt sein, für Schüler sieht es aber manchmal ganz anders aus. Du bist Lehrer, habe ich hier irgendwo gelesen, und deswegen darfst du nicht mitspielen.IKch bin immer auch Schüler meines Lehrers. Und meine Schüler sehen das nicht anders, als ich, auch da sie selbst erfolgreich eigene Schulen leiten.



Gruß, WT-Herb

authomas
04-07-2013, 22:07
Ja, es ist immer ein Vorteil von verschiedenen (kompetenten) Lehrern lernen zu können. Jeder hat seine Eigenarten und Schwerpunkte oder ermöglicht durch seine Art des Unterrichts einen anderen Zugang zum Thema.
Das erinnert mich an die (spontane) Trainertausch.de-Idee die wir letztlich hatten... Vereine laden sich für viel Geld mal einen Trainer von auswärts ein für ein Seminar oder der eigene Trainer gibt Seminare auswärts.. aber einfach mal auf gleiche Ebene für einzelne Trainingseinheiten zu tauschen, um einen anderen Blickwinkel, andere Aspekte, andere Erklärungen zu erhalten - das könnte man eigentlich öfter und "günstiger" machen - wenn man im Verein nicht eh schon unterschiedliche Trainer hat.

die Chisau
05-07-2013, 00:27
Das erinnert mich an die (spontane) Trainertausch.de-Idee die wir letztlich hatten... Vereine laden sich für viel Geld mal einen Trainer von auswärts ein für ein Seminar oder der eigene Trainer gibt Seminare auswärts.. aber einfach mal auf gleiche Ebene für einzelne Trainingseinheiten zu tauschen, um einen anderen Blickwinkel, andere Aspekte, andere Erklärungen zu erhalten - das könnte man eigentlich öfter und "günstiger" machen - wenn man im Verein nicht eh schon unterschiedliche Trainer hat.

Gute Idee, wenn es da keine Ego Probleme der Trainer gibt sicherlich einen Versuch wert.
Vielleicht rege ich das mal in der Umgebung an stilübergreifend. :)

VlesSchaf
05-07-2013, 06:39
Das erinnert mich an die (spontane) Trainertausch.de-Idee die wir letztlich hatten...

Das wird die Erfolgsserie auf Pro-7

Kyra
05-07-2013, 06:59
Klasse Thema! Schließe mich meinem Vorposter an. Mir ist persönlich auch wichtig das die Fitness nicht zu kurz kommt. Was ich immer gut gefunden hab waren Rollenspiele wenn dich einer anlabert oder Streit sucht. Da hat man oft gesehen wie Leute eingeschüchtert waren wenn man lauter geworden ist. Finde also auch psychologisches Training angebracht.

~ Fitness
finde ich auch wichtig. Fehlt die allgemeine Fitness, bin ich nicht in der Lage mein erkämpftes Fluchtfenster zu nutzen.
~ glaubhauftes Senariotraining
halte ich auch für wichtig.
Kaum eine Frau wird mit den Worten angelabert: Was guckst Du so komisch?

Ergänzung:
~ Krafttraining
kann aber notfalls auch außerhalb des WT-Unterrichtes stattfinden. Wenn schon eigene Kraft hinzugefügt werden soll, sollte sie zumindest ansatzweise vorhanden sein.
~ ehrliches Feedback des Trainers
Ohne Feedback weiß man oft nicht, woran man noch arbeiten sollte.
Man gerät in die Gefahr, auf rosa Wolken zu schweben, die irgendwann zerplatzen.

VlesSchaf
05-07-2013, 09:05
Was mir noch einfällt:

~ Kleine Gruppen!

Große Gruppen mögen für den Trainer, der mit seiner Schule Geld verdient ja ganz gut sein, als Schüler sind kleine Gruppen echt optimal.

Kyra
05-07-2013, 09:20
Was mir noch einfällt:

~ Kleine Gruppen!

Große Gruppen mögen für den Trainer, der mit seiner Schule Geld verdient ja ganz gut sein, als Schüler sind kleine Gruppen echt optimal.

:yeaha: Mein vollste Zustimmung!

Ich hatte mal einen Trainer, der meinte, wenn die Gruppenstärke (in den Sommerferien) zu klein werde, sei kein gutes Training möglich.
Darum fielen in den Sommerferien einige Trainings aus, lt seiner eigenen Aussage.
Für ihn war "abwechlungsreich" (i.S.v.viele Trainingspartner) das ausschließliche Synonym für "gut".

die Chisau
05-07-2013, 13:54
Das wird die Erfolgsserie auf Pro-7

Hätte auf jeden Fall einen guten Unterhaltungswert. :D



Was ich ganz wesentlich finde.
Weg von künstlichen Hierarchien.
Das schadet dem Trainingsfortschritt.
(dieses - ich bin höher graduiert, deshalb darfst du mich nicht, oder zumindest nicht öfter treffen, als ich dich...)

VlesSchaf
05-07-2013, 14:16
Weg von künstlichen Hierarchien.
Das schadet dem Trainingsfortschritt.

:halbyeahaGilt für mich auch.

Wie sehen denn andere Schüler Graduierungen unter Qualitätsaspekten? Förderlich oder hinderlich?

Gast
05-07-2013, 15:16
Wie sehen denn andere Schüler Graduierungen unter Qualitätsaspekten? Förderlich oder hinderlich?

Können durchaus eine Qualitätssicherung sein. Betonung liegt auf können, nicht müssen.

VlesSchaf
05-07-2013, 15:39
Können durchaus eine Qualitätssicherung sein. Betonung liegt auf können, nicht müssen.

Aus Schülersicht?

Meine nur, weil so ein Argument in der Regel eher aus Lehrersicht kommt. :)

Gast
05-07-2013, 15:44
Aus Schülersicht?

Meine nur, weil so ein Argument in der Regel eher aus Lehrersicht kommt. :)
Ja aus Schülersicht. Aber eben nur wenn Graduierungen nicht verschenkt werden. Und selbst dann können mir Graduierungen sehr viel Aufschluss geben.

Don B.
05-07-2013, 16:29
Wenn ein höher graduierter Schüler richtig sänge bezieht von einem niedriger gestuften Schüler stimmt was nicht! Klar gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Personen und deren Umsetzung! Jedoch sollte der grad nicht verschenkt sondern mit der Prüfung verdient oder gesichert werden. Sonnst könnte man das alles auch sein lassen!!!

VlesSchaf
05-07-2013, 16:38
Lasst uns bitte das Thema "Sinn und Unsinn von Prüfungen" hier nicht vertiefen.

Das gibt nur wieder Streit.

:)

Don B.
05-07-2013, 16:51
Das ist nicht in meinem Sinne! Hat aber leider auch mit der Qualität des Unterrichtes zu tun. Denn da liegt dann das Problem am Lehrer und seiner Einstellung.
Ich habe gerne mit den höheren Graden gearbeitet um zu sehen wo es hängt und auch gerne mit Anfängern weil die nicht so locker waren oder sagen wir nicht so kooperativ wie andere. Da konnte man gut sehen wie man die Bewegung umsetzen kann. Mit den gleichen Graden konnte ich mich mehre oder weniger messen. Also ist es auch wichtig durch die Reihe durch mit jedem mal zu spielen um sich selbst einschätzen zu können.

die Chisau
05-07-2013, 20:34
Können durchaus eine Qualitätssicherung sein. Betonung liegt auf können, nicht müssen.

Nimmt man Stile wie das BJJ, LL oder Kyokoshinkarate, dann trifft die Sache mit der Qualitätssicherung sicherlich zu.

Ich behaupte aber, dass gerade in vielen ingsbums Verbänden, die Sache anders gelagert ist.
Allein durch die Programmstruktur. Höheres "zerstört" niedrigeres Programm. (Lat Sao, Chi Sao..) werden hier künstlich Illusionen von Können geschaffen.
Das wäre durchaus ein Thema für einen eigenen "fred". :)

Me1331
05-07-2013, 21:05
Nimmt man Stile wie das BJJ, LL oder Kyokoshinkarate, dann trifft die Sache mit der Qualitätssicherung sicherlich zu.

Ich behaupte aber, dass gerade in vielen ingsbums Verbänden, die Sache anders gelagert ist.
Allein durch die Programmstruktur. Höheres "zerstört" niedrigeres Programm. (Lat Sao, Chi Sao..) werden hier künstlich Illusionen von Können geschaffen.
Das wäre durchaus ein Thema für einen eigenen "fred". :)

Kommt darauf an wofür die Qualität gilt.....

kyokushin = Super Sport, den bekommst aber auch in einem Wettkampforientierten Shotokan

Gast
06-07-2013, 00:54
Nimmt man Stile wie das BJJ, LL oder Kyokoshinkarate, dann trifft die Sache mit der Qualitätssicherung sicherlich zu.

Ich behaupte aber, dass gerade in vielen ingsbums Verbänden, die Sache anders gelagert ist.
Allein durch die Programmstrukur. Höheres "zerstört" niedrigeres Programm. (Lat Sao,Chi Sao..) werden hier künstlich Illusionen von Können geschaffen.
Das wäre durchaus ein Thema für einen eigenen "fred". :)
Wie gesagt können. Das es leider sehr oft nicht so ist ist ein anderes Thema.

BlackFist
06-07-2013, 08:32
Ich finde, das Training muß ausgewogen sein.
Es sollte gleichermaßen auf alle wichtigen Punkte eingegangen werden, was da z.B. sein können:
Pratzen und Sandsacktraining, Partnertraining sowieso. Wichtig, dass der Fortgeschrittene sich um den Anfänger kümmert. Abwechselnd Chi Sao und Sparring, Kondition, Technik usw.
Die Palette sollte umfangreich sein.