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openmind
04-07-2013, 14:05
Hat er eigentlich gekämpft?
Oder hing er den ganzen Tag nur an der Holzpuppe rum?
Oder was?

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Nohands
04-07-2013, 14:08
Na, das kann ja lustig werden. :D

"Feuer frei" :kaffeetri

Gruß Nohands
.

netwolff
04-07-2013, 14:23
Hat er eigentlich gekämpft?
Oder hing er den ganzen Tag nur an der Holzpuppe rum?
Oder was?

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Schau dir die Dokumentationsfilme "Ip Man", "Ip Man 2" und "The Grandmaster" an, dann weißt du es.

openmind
04-07-2013, 14:24
Schau dir die Dokumentationsfilme "Ip Man", "Ip Man 2" und "The Grandmaster" an, dann weißt du es.

Ach so...
Danke!

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netwolff
04-07-2013, 14:25
Ach so...
Danke!

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Immer gerne, ich sehe, dass du in vielen Foren den Hunger nach Wissen stillst.

openmind
04-07-2013, 14:26
Immer gerne, ich sehe, dass du in vielen Foren den Hunger nach Wissen stillst.

Das ist korrekt.
Ich lerne gerne von Euch.

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Lumo
04-07-2013, 14:30
Hat er eigentlich gekämpft?
Oder hing er den ganzen Tag nur an der Holzpuppe rum?
Oder was?

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Mit den Fingern die Revolvertrommel herausgerissen
Yip Man war nicht an Ruhm oder Reichtum interessiert, und
niemals gab er mit seinem Können vor anderen Leuten an.
Dennoch gibt es ein oder zwei interessante Geschichten
über ihn, die von Augenzeugen — möglicherweise nicht frei
von Übertreibungen — berichtet wurden. Einmal im Jahr
fand traditionsgemäß eine Art Umzug 3 in Fatshan statt, an
der alle reichen Kauf leute, Industrielle und sonstwie
bedeutende Personen der Stadt teilnahmen. Zu diesem
Zweck schloß man sich zu sogenannten Prozes -
sionsmannschaften« zusammen, die sich der Öffentlich keit
zeigten. Zu diesen Umzügen kamen nicht nur die
Einheimischen, sondern auch Besucher aus benachbarten
Städten. Am Festtag waren immer so viele Leute da, daß alle
Straßen verstopft waren und man Mühe hatte, einen Platz
zum Zuschauen zu finden. Einem solchen Umzug sah auch
Yip Man mit einigen jungen Damen zu. Nicht weit von ihnen
stand ein Soldat.Yip Man hatte zu diesem Zeitpunkt etwas
gegen diesen Soldaten und gegen Soldaten im allgemeinen.
Denn wer damals Soldat wurde, war entweder ein
Herumtreiber oder ein Bandit. »Ordentliche junge Leute
gehen nicht zu den Soldaten.« lautete damals ein gängiges
Sprichwort. Yip Mans Begleiterinnen waren sehr elegant
gekleidet, und ihre Schönheit und ihr vornehmes Benehmen
lenkten die Auf merksamkeit dieses Soldaten auf sie. Yip
Man mißfiel es sehr, wie dieser Soldat sich den Damen
näherte und sie in beleidigender Weise ansprach. Yip Man
hielt ihm deshalb seine schlechten Manieren vor, was zu
einer lauten Auseinandersetzung führte. Als der Soldat zu
seiner Überraschung merkte, daß Yip Man ganz und gar kein
schwächlicher Stubengelehrter war, wurde er noch
wütender, zog seinen Revolver und hob ihn, um ihn auf Yip
Man zu richten. Yip Man zögerte keinen Augenblick. Er schlug
den Waffenarm zur Seite,ergriff die Pistole und ri ß mit
kräftigen Fingern die Trommel aus dem Revolver. Bevor sich
der Soldat von seinem Schreck erholen konnte, war Yip Man
mit seinen Begleiterinnen schon verschwunden.
Dieses Erlebnis wurde von den Augenzeugen auf verschie -
denste Weise weitererzählt — mit ständig wachsenden
Übertreibungen. Es ging soweit, daß einige erzählten, daß
Yip Man den Lauf der Waffe in zwei Teile gebrochen habe.
K.o. in der ersten Minute
Ein Boxer namens Kam Shan Mao aus der Kianghsi -Provinz
in Nordchina kam nach Fatshan, um sich als Lehrer bei der
Ching Wu Athletic Association von Fatshan zu bewerben.
Erbrüstete sich mit seinem Können und äußerte sich abfällig
und in beleidigender Weise über den Standard der Kung-Fu-
Leute in Fatshan. Deshalb wollten die Direk toren der Ching
Wu Athletic Association ihm die Stellung auch nicht mehr
geben. Stattdessen lud man ihn ein, bei einer
Wettkampfveranstaltung im Fatshan -Theater gegen den
berühmten Yip Man zu kämpfen. Yip Man war wohl selbst
vorher nicht gefragt worden, jedenfalls weigerte er sich
zunächst, mit diesem Mann öffentlich zu kämpfen. Erst als
Lee Kwong Hol, ein berühmter Kräuterarzt aus Fatshan, ihn
inständig darum bat, sagte er widerwillig zu.
Am Kampftag war das Theater gefüllt von Schaulustigen.
Zur Enttäuschung aller, die einen langen und abwechs -
lungsreichen Kampf erwartet hatten, schlug Yip Man sei nen
Gegner innerhalb der ersten Minute K.o. So erklärte der
Kampfrichter, Tarn Sheung Chi, ihn zum klaren Gewin ner.
Die Zuschauer waren über die Kürze des Kampfes so
enttäuscht und wütend, daß ein lauter Tumult ausbrach, den
der Veranstalter nur dadurch beenden konnte, daß er als
Ersatz weitere — sofort folgende — spannende Wettkämpfe
mit anderen Boxern ankündigte.
Wing Tsun gegen das Phönix-Auge
Den zweiten Kampf, den Yip Man im Namen der Kung -Fu-
Leute aus Fatshan lieferte, war ein Zweikampf zwischen ihm
und einem Schauspieler der Roten Dschunke, dessen
Schauspieltruppe gerade Fatshan bereiste. In der v orstellungsfreien
Zeit besuchte der Schauspieler eine berühmte
»Opiumhölle«, wie sie damals in Fatshan durchaus legal
und üblich waren. Dort gab er mit seinen Kung -Fu-Kenntnissen
an. Einmal demonstrierte er sogar seine »Phönix-
Augen-Faust« indem er ein Loch in die Wand schlug. In
diesem Etablissement traf er mit Yip Man zusammen. Er
war so überzeugt von seinem Können, daß er unbedingt mit
Yip Man kämpfen wollte, was Yip Man aber ablehnte. Wären
die Zuschauer nicht gewes en, hätte der Kampf auch nie
stattgefunden. Zu deren Überraschung schlug Yip Man
seinen Herausforderer mit einem Schlag zu Boden, wo der
mit blutender Nase liegen blieb.
Die Zuschauer jubelten Yip Man zu und fragten ihn, wie er
so schnell siegen konnte. Yi p Man erklärte ihnen, daß der
Mann zwar einen sehr starken Schlag besaß, seine Tech nik
aber in einem richtigen Kampf nicht einzusetzen wußte, so
daß er verlieren mußte.
In Fatshan gab es einen Freund von Yip Man, den man
Charlie Wan nannte und der dringend eine größere Geld -
summe benötigte. Charlie Wan war ein Kämpfer des Choy -
Lee-Fut-Stiles, der als praktische Kampfmethode bekannt
ist, sich aber technisch erheblich vom Wing Tsun unter -
scheidet. Obwohl sie Freunde ware n, stellten sie nie Ver -
gleiche zwischen ihren Kampfstilen an oder sprachen in
irgendeiner Weise darüber. Das machte die Einwohner
Fatshans neugierig, wer von ihnen der bessere Kämpfer
sei. So wollte man einen öffentlichen Kampf zwischen den
beiden ausrichten, wobei die Einnahmen aus den Eintritts -
gebühren Charlie Wan zukommen sollten, der das Geld
dringend brauchte.
Charlie Wan war zuerst dagegen, weil er befürchtete, daß
dadurch seine Freundschaft mit Yip Man belastet werden
könnte. Aber seine finanzielle Situation war so schlimm, daß
er schließlich doch einverstanden war, vorausgesetzt,
daßsichein Vermittlerdafürfindet. Diese Rolle —sowiedie
des Veranstalters und Kampfrichters — übernahm Lee
Kwong Hoi. Yip Man hatte überhaupt keine Einwände,
sondern sah nur die finanziellen Vorteile für seinen Freund
und die Werbewirkung für die Kampfkunst überhaupt. Um
den Show-Kampf noch spektakulärer und attraktiver zu
gestalten, wollte Yip Man sogar mit verbundenen Augen
antreten. Dadurch wurde das Interesse der Öffentl ichkeit
natürlich noch um einiges größer, und jeder wollte erleben,
wie dieser Mann, der Kam Shan Mao in der ersten Minute
ausgeknocked hatte, »blind« kämpfen konnte. Einige jedoch
fürchteten, daß Yip Man Chance sehr gering war. (Der
Übersetzer weist daraufhin, da ß gerade der ChoyLee-Fut-Stil
über viele Angriffe verfügt, die nicht über die Mitte von
vorne, sondern schwingrig und kreisförmig von der Seite
kommen, wodurch sie vom Verteidiger auch optisches
Reagieren verlangen. Das Reagieren auf taktile Reize
— wie sonst im Wing Tsun gegenüber zentralen
Angriffen üblich — der Leser sei auf das Chi-Sau-Kapitel
verwiesen, sowie auf das Buch »Vom Zweikampf« von
Keith R. Kernspecht — greift hier in der Regel nicht, es sei
denn, es besteht schon Körperkontakt.)
Am Kampftag stürmten die Schaulustigen die Arena. Auf das
Zeichen vom Kampfrichter, Lee Kwong Hoi, begannen die
zwei Kämpfer. Charlie Wan ging sofort in die Offensive,
während Yip Man — mit verbundenen Augen — schnell den
Kontakt mit dem Gegner suchte, dami t ihm seine Arme die
Absicht des Gegners mitteilen konnten. Obwohl Charlie
Wans Angriffe mit wilder Kraft ausgeführt waren, wurde Yip
Man nicht getroffen. Er konnte den Angreifer sogar trotz
seiner Augenbinde oft verfolgen und Gegenangriffe anbrin -
gen. In dieser Weise lieferten sie sich zur Begeisterung der
Zuschauer einen immer erhitzter und verbissener werden -
den Kampf, bei dem keiner nachgeben wollte. Schließlich
brach der kluge Lee Kwong Hoi von sich aus den Kampf ab
und erklärte ihn für unentschieden, da er befürchten mu ßte,
daß sonst einer der beiden Kämpfer ernsthaft verletzt
würde. Diese weise Entscheidung wurde von allen Zu -
schauern mit johlender Zustimmung aufgenommen.
:ups:
noch fragen

Ma Shao-De
04-07-2013, 14:41
Womit das ja geklärt wäre, *** closed ***