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Vollständige Version anzeigen : Erfahrungen mit Rehab/Wiederaufbau



Xhex
06-07-2013, 06:36
Hallo ihr,

kurz zu mir.

Ich bin 28 Jahre und betreibe seit geraumer Zeit Muay Thai, auch als Wettkampfsport.

Im Thailand Urlaub (bzw Traininglager) dieses Jahres hatte ich meinem Schleimbeutel im Ellbogen den Todesstoss gegeben nach 2 Jahren des Kampfes. Fakt war das ich am 14. Juni oprieren musste. Ich bekamm eine minimale Ruhigstellung mit einem Polsterverband für 10 Tage wobei ich bereits nach 5 Tagen die erste große Nachblutung und nach 17 Tagen die 2 hatte. So musste ich diesen Montag, sprich den 1. Juli erneut unters Messer ( dieses Mal jedoch in einer Sportklinik) wo erneut ein Teil Schleimbeutel ( uhu wo kam der denn her, wurde da etwa was vergessen) entfernt wurde genauso wie ein Restbestand am Knochen entfernt und der Knochen abgeschleift wurde ( hatten wir da etwa was vergessen?).

Nun trag ich seit der OP eine riesen Schiene zur kompletten Ruhigstellung die im Moment mehr Schmerzen verursacht als sonst was die ich aber noch bis nächsten Mittwoch tragen muss ( von dem abgesehen das die komplette Ruhigstellung extrem schmerzhaft ist, in der Zwischenzeit durch den Arm in der Schlinge und das Gewicht der Schiene mein Nacken im ***** ist).

Natürlich kann ich zusehen wie von Tag zu Tag mein Muskel immer mehr eingeht und nun wo die vierte Woche beginnt hab in der Zwischenzeit nicht einmal mehr die Kraft meinen Arm mit der Schiene selbst auf zu heben.
Insgesamt blage ich mich nun also schons eit 3 1/2 Wochen mit einer Ruhigstellung wobei mir die Schiene (auch seelisch) jetzt total den gar ausmacht. Kraftverlust in der Zwischenzeit bei geschätzte 70 bis 80% .. gestern konnt ich nicht mal mehr mein Handy halten.

Nächsten Mittwoch soll die Physiotherapie anfangen, wobei die in der Sportklinik durchgeführt wird.
Hat wer Erfahrung mit so einer Rehab? Wie schnell habt ihr wieder eure alte Schlagstärke erreicht? Wie habt ihr angefangen in Verbindung mit der Physio wieder zu trainieren.
Wie habt ihr die Zeit der Ruhigstellung überstanden vor allem seelisch und im Kopf? Ich hab da in der Zwischenzeit richtig Platzangst in der Schiene und könnt nur mehr heulen ehrlich gesagt. Mich macht das fertig mit an zu sehen wie mein Muskel eingeht .... :(:(:(

Würde mich auf ein paar Antworten, Epfehlungen und Tipps freuen.

mfg

wi lee
06-07-2013, 11:47
Erstmal mein Beileid...
Schau zu, dass du locker bleibst...versuch dich abzulenken, trotzdem spass zu haben und nicht nur an den muskel und die Schmerzen zu denken...was du hast könnte man auch ein Trauma nennen, ich meine das ist aber kein grosses t.
Hierzu gibt's ganz interessante Bücher zu lesen oder falls du richtig Probleme bekommt Therapie, hilft ungemein,
Es ist seelsich schwer zu verknusen wenn man merkt dass der Körper auf einmal nicht richtig reagiert, Schmerzen hat, sich nicht bewegen kann,
mit sowas kann man fertig werden...bin mal nach einem Motorradunfall sechs Wochen nur gelegen und konnte meine arme auch nicht bewegen bzw nur ganz leicht, habe achtzehn Kilo abgenommen und war vorher muskuloes, das fiel mir auch schwer mit fertig zuwerden, ging aber ganz gut..dauert halt manchmal, je nachdem wie die umstände sind..aber nur Schleimbeutel sollte einen nicht allzu lang umwerfen, ohne das Jetzt auf die leichte Schulter zu nehmen...
Wichtig ist, die Reha ernst zu nehmen, mitmachen, die zeigen dir da schon gute Übungen, zumindest in den Einrichtungen in denen ich war. Mit der Erfahrung vom Kampfsport und den dabei gewonnenen staerken wie Disziplin, und so kannst du dich schneller fit machen wie wenn in der Reha nur rumgeluscht wird, was es auch oft gibt, seh die Reha als Training dann machst Spaß.
Nicht zuviel zumuten, dein Körper muss heilen, das kann dauern,
Bin aktuell vier Monate nach wirbelsäulen op wegen Bandscheibenvorfall, gehe trainieren im fitness Studio, mit gewichten und merke dass ich wiesest richtig fit werde. Gut für kk dauerte noch ein wenig, will nichts kaputt machen.
Mache uewbungen aus der Reha, Kraft, dehnen rumpfstabilitaet etc das ist quasi mein aktueller trainingsplan inzwischen mit höheren gewichten und mehr Ausdauer. Was ich sagen will, die führen dich in der Reha schon, bringen dir Übungen bei, was du draus machst liegt an dir. Der eine strengt sich an und übt allein, der andere will dauernd motiviert werden und macht allein nix, wer bist du? Wer willst du sein?
Ich meine, man kann körperlich schnell fit werden und finde es interessant, man lernt seinen Körper anders kennen, mit Schwierigkeiten drum rum zu trainieren, sprich wie kann ich den Zustand erreichen trotz Einschränkung...ich hoffe, es kommt rüber was ich meine.
Viel Glück, gute Besserung, wenn du mal nur heulen koenntest nimm es an beobachte das gefuehl, das ist ganz normal, das vergeht auch wieder, wie gesagt locker bleiben. Und in Reha anstrengen, dann kommt auch die alte Schlagstärke fast wieder oder du lernst anders zu schlagen mit gleichem Erfolg.

Wünsch dir das Beste...
Gruß lee

wi lee
06-07-2013, 11:49
Konkret...
Somatic Experience Peter Levine
Traumatherapie
Probier zu googeln, bissl einlesen zwecks seelischer Umgang mit.

Xhex
06-07-2013, 17:14
Danke für deine Antwort.

Im Normalfall ist auch ein Schleimbeutel nicht schlimm, nur nach einer Nach OP und Knochenschädigung sieht es ein wenig anders aus.

Aber man wird sehen wie sich das Ganze entwickelt.

Reha bemühen ... man wird sehen was das für eine wird. Befürchte dass das nicht mehr als Balli drücken wird.

Grüße

Dietrich von Bern
06-07-2013, 18:44
Sei tapfer, das wird schon wieder ;)
Die Muckis kommen schnell genug wieder, Du musst aber zusehen dass alles erstmal gut verheilt!
Für mich war jeder gesundheitliche Rückschlag immer ein Impuls mich zu verbessern.
Vielleicht gibt Dir diese Zwangspause die Erkenntnis in Zukunft Dein Training, Deine Technik o. ä. zu verändern?

Xhex
06-07-2013, 20:10
Wenn ich die Möglichkeit hätte ja.

Zum Einen ist bei mir unklar ob ich mizt dem Ellbogen überhaupt weiter Muay Thai trainieren kann, zudem gibt es einige "andere" Probleme die ein weiter trainieren in Frage stellen.

Weiter machen würde ich auf jeden Fall wollen und wenn es ein Ziel gebe wäre es vielleicht auch für die Heilung besser. Doch in meinen Umkreis bzw auch dort wo och arbeite gibt es keine sonstige Möglichkeit.

Brauch wohl nicht zu sagen dass dad Ganze die Sache verschlimmert....

Ausheilen. Ja. Wobei dies eigentlich schon erledigt sein sollte, denn nach einer normalen Schleimbeutel Op kannst du nach drei Wochen wieder trainieren.

Dietrich von Bern
08-07-2013, 08:19
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!

Xhex
10-07-2013, 19:39
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!

Naja, ich hab heute erfahren dass mein Ellbogen leider nicht mehr vollkommen in Ordnung wird. Mir wurde angeraten mit dem Kampfsport aufzuhören. :(

Dietrich von Bern
10-07-2013, 21:28
Hey, Du bist 27!
Ich bin 40.
Was meinst Du wie oft mir DAS schon gesagt wurde ;)
Ich bin immer noch dabei!
Nicht unterkriegen lassen!

m.l.l.
10-07-2013, 23:22
Naja, ich hab heute erfahren dass mein Ellbogen leider nicht mehr vollkommen in Ordnung wird. Mir wurde angeraten mit dem Kampfsport aufzuhören. :(

Vollkommen i. O. im Sinne von 100 % Ursprungszustand heißt noch nicht unbrauchbar. Musst halt auskurieren, was sich auskurieren lässt, und den Rest kompensieren durch einen achtsamen Umgang und gutes Training.

Ich denke, viele junge Sportler oder Arbeiter belasten ihren Körper zu oft oder über zu lange Zeiten zu hart. Das rächt sich immer irgendwann - bei dem einen früher, bei dem anderen später - in verschiedenen Formen.

Irgendwann kommt fast jeder Mensch an den Punkt, wo er mit sich und seinem Körper anders umzugehen lernen muss. Für KS-Wettkämpfer ist das sicher eine besondere Herausforderung, weil man den Wettkampf nicht wirklich umgestalten kann. Wenn man seinen Umgang mit seinem Körper außerhalb der Kämpfe aber umstellt und Schwachstellen besonders trainiert und umsorgt, so ist die Wahrscheinlichkeit, Wettkämpfe bestreiten zu können, nicht gering.

Mein Lieblingsbeispiel ist das Knie von Toni Schumacher. Hab' im TV vor 15 Jahren oder so 'mal Aufnahmen aus seiner aktiven Zeit (!) gesehen. Wenn er die Muskeln entspannt hat, war da fast überhaupt kein Halt im ganzen Gelenk. Wenn man das gesehen hat, hat man gemeint, der kann nicht mehr gehen - er hat aber Profifussball gespielt damit. Die Muskeln haben's zusammengehalten.

Totgesagte leben länger. ;)

Gute Besserung!

der herbie
11-07-2013, 07:51
Hey, Du bist 27!
Ich bin 40.
Was meinst Du wie oft mir DAS schon gesagt wurde ;)
Ich bin immer noch dabei!
Nicht unterkriegen lassen!

Jepp, ich bin 45 und höre den Ratschlag seit 10 Jahren regelmäßig. Trainiere hart, aber lerne, auf deinen Körper zu hören.

Viel Erfolg,

der herbie

Xhex
11-07-2013, 15:36
Naja im Moment gehts nicht so gut. Beugung Ellbogen sehr stark eingeschränkt. Die Physios trauen sich nicht über den Arm drüber.

Sport darf ich noch bis nächsten Freitag nicht machen. Deprimierend. Ganze 6 Wochen nun nix gemacht.

Mal schauen wie es weiter geht ...
Verein hab ich leider keinen mehr. Muss wohl jetzt auf MMA wieder oder auf Kickboxen umschulen.

Sprawler
12-07-2013, 19:57
Du, ich kann seit vier Monaten nicht richtig oder gar nicht trainieren. erst seit ca einer Woche geht es langsam wieder bergauf. so dumm sich das auch anhört: das wichtigste ist, sich nicht hängen zu lassen. und es so langsam angehen zu lassen wie notwendig. egal was die Hummeln unterm hintern sagen.

Xhex
20-07-2013, 17:24
Also bei mir sinds jetzt 5 1/2 Wochen ...

irgendwie geht da gerade alles am Bach runter. Nach Aussagen der Ärzte müsste eigentlich alles wieder in Ordnung sein und nach noch einer Woche könnte ich wieder anfangen ... nur hab ich extreme Probleme beim Beugen und das Gelenk an sich fühlt sich überhaupt nicht gut an. Auch nach einer Woche Physio.

Nicht wirklich aufmunternd.

Dietrich von Bern
21-07-2013, 10:25
Geduld ist auch eine Tugend...

Xhex
25-08-2013, 13:10
Zur Info:

Ich werde mitte September zum dritten Mal operiert.
Bei der Knochenabtragung hat sich eine Bindegewebsnarbe gebildet die nun den ulnaris nerv blockiert und halb erdrückt. Hab kein Gefühl mehr in den Fingern.

Super, nicht wahr?

Kusagras
25-08-2013, 13:30
Zur Info:

Ich werde mitte September zum dritten Mal operiert.
Bei der Knochenabtragung hat sich eine Bindegewebsnarbe gebildet die nun den ulnaris nerv blockiert und halb erdrückt. Hab kein Gefühl mehr in den Fingern.

Super, nicht wahr?

Ich hatte vor 2 Jahren auch 3 OP´s, wobei die ersten beiden (ambulant) und
von vorneherein sinnlos waren. Dein Krankheitsbild ist allerdings folgenschwerer.

Dennoch, wie bereits schon oben gesagt, ist viel mehr möglich als die Ärzte oft sagen, andererseits ist irgendwann eine Grenze erreicht wo der Körper sagt, jetzt ist Schluß, auch wenn im Kopf der Wille und die Sehnsucht das nicht akzeptieren möchten: Mir fällt jetzt garade der Tennis-Profi Michael Stich ein, der schon "vor der Zeit" aufgeben musste, es gibt sicher Tausende andere Beispiele.

Deine Anforderung an dich ist im Moment: Geduld und Behutsamkeit, das musst du anerkennen und danach handeln. Vielleicht war das Gegenteil der Grund, warum es zu der Verletzung kanm (inkl. möglicher schlechter medizinischer Erstbehandlung; Behandlungsfehler?): zu viel Gas gegeben, zu viel Härte gegen sich (und andere?), Symptome ignoiert bis es nicht mehr ging, zu wenig Ruhepausen, Technik falsch, Konstitution... Du könntest und solltest die Zeit der Reha nutzen, einiges zu analysieren, so ist die Zeit nicht verloren und wirkt für die Zukunft evtl. positiv, gewinnbringend nach, das wär doch was... .

Zu hadern mit dem Schicksal ist menschlich, liegt nahe, aber es hält auch sehr auf bzw. wirft einen sogar (zusätzlich) zurück.

Dietrich von Bern
25-08-2013, 17:30
Jetzt ist das erste Ziel mal wieder gesund zu werden...
Hast Du Vertrauen zu dem Arzt?
Wenn Nein dann gehe woanders hin!
So ist es im Leben: Es gibt Höhen und Tiefen...
Jetzt bist Du unten - siehe zu dass Du wieder rauf kommst.
Lerne MIT Deinem Körper zu arbeiten - nicht gegen ihn.
Das ist nicht das Ende ;)
Gute Besserung!