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Vollständige Version anzeigen : Heilpflanzen allgemein und in der KK



Dao
11-07-2013, 12:46
Hallo Kollegen,

im Kung Fu Bereich wurde ein Frage über Heilpflanzen gestellt, die leider in ihrer Fragestellung zu sehr auf Hanf, Marihuana ausgerichtet war.
Nachdem ich das Thema Heilpflanzen als extrem interessant finde, stelle ich hier mal eine neue Frage.

Sind für eure Ausbildung, Training in den KK/Taijiquan ein grundlegendes Wissen über europäische und asiatische Heilpflanzen erforderlich? Woran orientiert ihr euch? Seit ihr da selbstständig auf der Suche und warum?
Wie finden Heilpflanzen Eingang in euer tägliches Leben?

Ich lasse die Fragen jetzt mal so stehen, auch wenn eine einzelne Frage leichter und konkreter beantwortet werden kann. Es wird sich bei sachlicher Diskussion bald eine Richtung ergeben.

Es gibt von Z.J.Song ein sehr ausführliches Buch über Heilverfahren (an den heimischen chinesichen/taiwanesischen Heilpflanzen orientiert) und wie heile ich Verletzungen. Z.J. Song nennt es in seinem Buch Heilverfahren für innere und äußere Verletzungen.

Das Thema Heilpflanzen, wie nütze ich sie und woran orientiere ich mich, gebe ich jetzt mal als globale Frage vor?

Zingultas
11-07-2013, 13:58
Es gibt diverse Bücher in dennen dies thematisiert wird.

TCM, DimMak, Bubishi, Hildegard von Bingen etc. pp.

Mehrheitlich orientiere ich mich an der Nutzung "heimischer" Kräuter und Pflanzen. Da besser erreichbar viele der dargestllten Zutaten in einigen TCM-,Dim mak-Büchern oder auch dem Bubishi sind in guter Qualität hierzulande schwer zu bekommen.

Dao
11-07-2013, 14:07
Hallo Zingultas,

wie baust du die Heilpflanzen in dein tägliches Leben ein oder wird es Thema, wenn du ein Erkrankung oder Verletzung feststellst?

Klaus
11-07-2013, 14:32
Für Leute die CMAs betreiben und irgendeine Form von Knochenabhärtung oder Belastungsübung an sich machen, reicht es, die notwendigen Dit Da Jows zu kennen und zu benutzen. Ansonsten ist das was für jemanden der sich mit TCM an sich befassen möchte, dafür braucht es aber einen wirklich guten Lehrer und Zugang zu Dokumenten die nicht zusammen"rekonstruiert" wurden. Einige Jows wirken eher wie eine Pferdesalbe direkt auf die lokale Stelle, andere als Stoffwechseltherapeutikum das dann die entsprechende Diagnostik braucht, einfach "Kraut X gegen Rücken" gibt's da nicht.

Sorbus Aucuparia
11-07-2013, 16:22
Mit chinesischen Heilkräutern habe ich (noch) nix am Hut.
Ich bin allgemein sehr viel in den Wäldern und versorge mit dem was da so anfällt, da liegt es natürlich nahe auch Heilfplanzen und Pilze da mit einzubeziehen.
Die meisten Heilkräftigen Pflanzen nutze in Form von Tees, selten mache ich Auszüge oder lege Pflanzenteile in Alkohol ein, teilweise kann man die Teedrogen auch direkt äusserlich anwenden.
In der Regel werden die Pflanzen für die Alltagskrankheiten und beschwerden genutzt. Allgemein bin ich recht gesund und für kleinere Krankheiten oder ähnliches nutze ich Heilpflanzen, somit wari ch glaub ich seit 4 Jahren oder so nicht mehr wirklich "krank"

Bei allen schweren Leiden kommt man aber nicht um den Arztbesuch und Medikamente herum.

Alpensahne
12-07-2013, 00:31
mit chin. Kräutern nur in Bezug in Zusammensetzung für Dit Da Jow
zum einreiben.
in meiner früheren Kung Fu Schule gabs auch ein Dit da Jow zum Trinken
bzw. einen Kräuterauszug in prozentigen angesetzt.
Efekt: man hatte z.B. bei einem intensiv Seminar von mehreren Tagen mit tägl. mehrstündigen Training am nächsten Tag keinen Muskelkater - sozusagen eine schnellere Körperregeneration.

ähnliches wie mein Vorredner:
ansonsten bin ich z.Zt. dabei mich mit einheim. Kräutern zu befaßen und diverse Auszüge für verschiedene herzustellen - gleicher Effekt wie obige chin. Tinktur.
aber auch: jede Erkältung bzw. Grippe ist sehr schnell wieder weg.
also auch sehr schnelle Regeneration.
jeweilige Zusammensetzung kann variieren.


ansonsten befaße ich mich in Sachen einheim. Kräuter
auch noch mit Spagyrik
(Pflanzenzweig der Alchemie - Begriff wurde von Paracelsus geprägt).
Es ist allerdings sehr hilfreich jemanden zu kennen der sich damit tatsächlich auskennt.
(hat dann aber nichts mit KK zu tun).


also insgesamt bei mir für KK praktisch u. hilfreich aber nicht unbedingt notwendig.

übrigens - kleiner Spaß am Rande:
der derzeit weltweit älteste gefunde Räucherstoff war in China und
zwar nachweißlich: Hanf.

Klaus
12-07-2013, 10:49
Die Indios haben auch Kokablätter gekaut gegen Hunger, das macht Kokain aber nicht "gesund".

ThomasL
12-07-2013, 11:13
Mit chinesischen Kräutern kenne ich mich nicht aus. Ich nutzte aber sehr viel was ich so im Wald und auf Wiesen finde und berate diesbezüglich auch ab- und an Leute im Bekanntenkreis.
Einsatz:
Vorwiegend für leichte Infekte im Bereich Mund / Rachen sowie Atemwegsinfekte (sch... Klimaanlage im Büro). Bei anderen Leuten habe ich auch schon Erfahrung mit Stichen, und Magenproblemen sammeln können.
Außerdem Beinwell bei Knochenverletzungen.

Zu dem Thema gibt es viele, gute Bücher.

PaiLoung
12-07-2013, 11:25
das thema finde ich persönlich auch sehr interessant, auch wenn ich nicht die zeirt finde mich da wirklich rein zu arbeiten...

kennt denn hier jemand etwas aus heimischen pflanzen gegen prellungen und der gleichen ?

Richard22
12-07-2013, 14:44
Nein.

Fechtergruß

Klaus
12-07-2013, 16:32
Wintergrünöl. Aber Vorsicht, das kann man überdosieren, und dann wirkt es toxisch, auch über die Haut.

Besser ist, man lässt sich eine fertige Mischung zuschicken von Leuten die wissen was sie tun.

Sorbus Aucuparia
12-07-2013, 16:32
das thema finde ich persönlich auch sehr interessant, auch wenn ich nicht die zeirt finde mich da wirklich rein zu arbeiten...

kennt denn hier jemand etwas aus heimischen pflanzen gegen prellungen und der gleichen ?

Beinwell (sagt schon der Name) speziell die Wurzel sind gut gegen alles was im Bereich Knochenbrüche, Prellungen, Stauchungen stattfindet. Aber besser nur zur äusserlichen Anwendung wegen der Pyrrolizidinalkaloide. Gut ich hab die Wurzel schon mehrmals gegessen aber ich empfehls nicht weiter.
Ich glaube andere Rauhblattgewächse müssten ähnliche Wirkungen haben, da muss ich aber noch mal nachsehen.

Huflattichblätter haben ebenfalls eine Gute Wirkung bei Prellungen

Bei Verletzungen ist auch der Krautwickel recht bekannt und Wildkohlarten haben die selbe Wirkung.

Zuletzt sollte auch das Arnika nicht vergessen werden.

opendoor
16-07-2013, 10:18
...Sind für eure Ausbildung, Training in den KK/Taijiquan ein grundlegendes Wissen über europäische und asiatische Heilpflanzen erforderlich?

TaiJi ist eine innere Kampfkunst. Heilpflanzen gehören in die schnöde Welt des Weidan. Wie sehr man/frau sich an diese Einteilung halten mag, ist jedem selbst überlassen.

Ich persönlich finde es wichtig, mich in der europäischen traditionellen Phytotherapie auszukennen und relevante Pflanzen und ihre Standorte zu wissen. Aber eine Verbindung zu den IMA sehe ich überhaupt nicht.

Außerdem gibt es in der chinesischen Apotheke immer das Problem des Artenschutzes, der Tierquälerei, der Täuschung und Substitution. Ich würde die Hände davon lassen. Folgendes Did DaJow fand ich mal auf MAPlanet, und ich würde wirklich von der Zubereitung abraten:

5g Artemisia anomala (Liu Ji Nu)
1g Borneol (Bingpian)
5g Carthamus tinctorius (Honghua)
8g Acacia catechu (Ercha)
5g Cinnober HgS (Zhusha) - ! unbedingt weglassen: giftig !
1g Herba Cirsium japonicum (Da Ji)
30g Sanguis Dracaena draco (Xuejie)
5g Mastix Pistacia lentiscus (Ru Xiang)
1g Moschus leucogaster (Shexiang) - ! unbedingt weglassen: Artenschutz (http://www.dopinginfo.de/rubriken/00_home/00_musk.html) !
5g Resina Commiphora myrrha (Mo Yao)
5g Rhizoma Pinellia ternata (Sheng Ban Xia)

Klaus
16-07-2013, 11:21
Das "giftige" lässt man nicht weg, man muss es vorverarbeiten. Entweder erhitzen, oder mit Säure neutralisieren (traditionell: Essig), oder beides. Und heutzutage sollte man dabei Handschuhe und einen Mundschutz tragen, oder halt unter Laborbedingungen arbeiten, damit man keine Dämpfe einatmet oder sich das Zeug an die Finger schmiert und über die Schleimhäute aufnimmt. Man muss halt wissen was man tut, und nicht mit unvollständigen Rezepten arbeiten wo die Arbeitsschritte nicht drin stehen. Manche Jows kocht man auch, aus dem einfachen Grund um Gifte zu zerstören.

ThomasL
19-07-2013, 08:39
Beinwell (sagt schon der Name) speziell die Wurzel sind gut gegen alles was im Bereich Knochenbrüche, Prellungen, Stauchungen stattfindet. Aber besser nur zur äusserlichen Anwendung wegen der Pyrrolizidinalkaloide.

Zu ergänzen ist, dass auch für die äußerliche Anwendung die tägliche Dosis von Pyrrolizidinalkaloide 1mg, und eine Anwendungsdauer von max. 6 Wochen im Jahr nicht überschritten werden sollte.
Quelle: Rationale Phytotherapie,Schulz/Hänsel Springer Verlag, Ausgabe von 2004 (alt). In einer anderen Quelle (weis leider gerade nicht wo), habe ich allerdings gelesen, dass diese Stoffe normalerweise nicht über die Haut aufgenommen werden und dies "nur" eine Vorsichtmaßnahme ist - bitte ggf. selbst noch informieren.

Aktuell gehen die Pyrrolizidinalkaloide auch mal wieder durch die Tagespresse. In vielen Kräutertees wurden sie nachgewiesen (Ursache: Mitverarbeitung von pyrrolizidinalkaloidhaltigen Pflanzen).

va+an
19-07-2013, 09:01
Bei Prellungen, Schwellungen, Verstauchungen, Quetschungen hat sich bei mir Wickel mit Schwedenkräutern (nach Treben) absolut bewehrt.
Ebenso bei Hautirritationen usw.

kalte Fußbäder mit Schwedenkräuter ebenso sehr erholsam.

Fips
19-07-2013, 09:33
Das "giftige" lässt man nicht weg, man muss es vorverarbeiten. Entweder erhitzen, oder mit Säure neutralisieren (traditionell: Essig), oder beides.

Aha. Erklärst Du mir bitte noch was beim vorbehandeln von Zinnober mit Hitze oder Säure passiert?

gasts
19-07-2013, 09:36
Die Indios haben auch Kokablätter gekaut gegen Hunger, das macht Kokain aber nicht "gesund".

aber zumindest wird das Suchtpotential herabgesetzt und für die Geschwüre im Mund gibt es andere Kräuter:

Ecgonin ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Ecgonin)

Klaus
19-07-2013, 12:50
Aha. Erklärst Du mir bitte noch was beim vorbehandeln von Zinnober mit Hitze oder Säure passiert?

Gut dass Du das nochmal erwähnt hast, mein Fehler. Quecksilbersalze (cinnabar/Zinnober) sollte man tatsächlich weglassen, und auch auf gar keinen Fall erhitzen, das kann Quecksilberdampf freisetzen und wäre in grösseren Mengen tödlich. Es würde mich nicht wundern, wenn die "Anwendung" auf einem frühen Irrtum beruht, bei dem ähnlich aussehende Mineralien oder Pulver verwechselt bzw. als gleich angesehen wurden.

Was ich meinte ist ein relativ grosser Pflanzensamen der roh giftig ist, und entweder extrem gering dosiert werden oder eben vorverarbeitet werden muss. Den darf man auch nicht anfassen. Der Name ist mir jetzt doch noch eingefallen, es ist Croton Tiglium. Auch das darf man roh nicht einfach so verwenden.

Was auch so ähnlich klingt ist Cinnamon, das ist Zimtrinde.

Sorbus Aucuparia
19-07-2013, 12:55
Gut dass Du das nochmal erwähnt hast, mein Fehler. Quecksilbersalze sollte man tatsächlich weglassen, und auch auf gar keinen Fall erhitzen, das kann Quecksilberdampf freisetzen und wäre in grösseren Mengen tödlich.

Was ich meinte ist ein relativ grosser Pflanzensamen der roh giftig ist, und entweder extrem gering dosiert werden oder eben vorverarbeitet werden muss. Den darf man auch nicht anfassen. Der Name fällt mir allerdings nicht mehr ein.

Das hängt aber ganz von der Spezies und der Art des Giftes ab. Es gibt etliche Gifte die weder durch Hitze, Trocknung oder Säure degenerieren oder zerstört werden. Aconitin, Taxane oder Amatoxine kannste versuchen herauszukochen soviel du willst.

Klaus
19-07-2013, 13:07
Ja, aber es ist auch normalerweise nicht so, dass seit einigen hundert Jahren verwendete Rezepturen zum Einreiben nun vor gefährlichen, tödlichen Giften nur so strotzen. Ich habe nur den Eindruck, dass inzwischen zig Leute sich irgendwelche "Rezepte" besorgt haben, in denen nur eine lose Liste zugrunde gelegen hat was so in einer Tinktur drin war. Aber weder die Menge genau drin stand, noch wie man das verarbeiten muss. Das sollte man haben, sonst kann man nicht einfach grosszügig Rohkomponenten in einen Topf werfen und Alkohol dazu schütten. Die Rezepte die ich mal hatte enthielten Croton Tiglium, und das musste man rösten und sehr vorsichtig dosieren. Firmen die Zheng Gu Shui heute herstellen haben sowas durch ungiftige Komponenten ersetzt, die machen sich diese Mühe nicht.

Sorbus Aucuparia
05-11-2013, 22:31
Ich hab mal eine Frage an die Chinaexperten hier.

Ötzi führte unter anderem getrocknete Stücke von Birkenporling (Piptoporus Betulinus) mit sich. Man ggeht davon aus dass er den Pilz zu Heilungszwecken nutzte. Das inspirierte mich dazu es selber mal zu testen und etwas zu recherchieren.

http://www.rosenfluh.ch/rosenfluh/articles/download/4345/antivirale_lelley.pdf
Offenbar hat der Pilz starke antibakterielle Wirkung, vor allem gegen Staphylococcus aureus. Er scheint vor allem bei Magen Darm Problemen sehr gut zu wirken. Doch ich setzte ihn auch erfolgreich bei Entzündungen im Mund und Rachenraum ein. Mitlerweile nutze ich den Pilz standardmäßig in der Hausapotheke, neben anderen Pflanzen zur Phytotherapie.

Die chinesen haben soweit mir bekannt ist eine lebendige Tradition in Sachen Heilpilzen, wie etwa Ganoderma lucidum und anderen Macromyceten. Weiß jemand ob Piptoporus Betulinus ebenfalls in der chinesischen Medizin Anwendung findet und wenn ja in welchen Bereichen? Vielleicht gibt es noch Anwendungsbereiche auf die ich bisher noch nicht gekommen bin.

Hokum
05-01-2014, 19:07
wohl eine verbindung zum reishi (glänzender lackporling) vorhanden?

Eistee
05-01-2014, 20:33
TaiJi ist eine innere Kampfkunst. Heilpflanzen gehören in die schnöde Welt des Weidan. Wie sehr man/frau sich an diese Einteilung halten mag, ist jedem selbst überlassen.

Ich persönlich finde es wichtig, mich in der europäischen traditionellen Phytotherapie auszukennen und relevante Pflanzen und ihre Standorte zu wissen. Aber eine Verbindung zu den IMA sehe ich überhaupt nicht.
Na ja, Taiji, eher noch Qigong, wirkt - hoffentlich positiv - auf die Gesundheit, Heilkräuter ebenso. Manche sehen Qigong ja auch als Teil der TCM, die in erster Linie Kräutermedizin ist. Insofern gibt es vielleicht keine direkte Verbindung, aber Parallelen schon.
Mich hat das Thema auch interessiert. Sich mit chinesischen Kräuter zu beschäftigen oder diese anzubauen schien mir schwierig und ggf. auch nicht ungefährlich, daher ging es mir erstmal eher um heimische Pflanzen.
Zwei Bücher fand' ich vor allem interessant: "Macht und Magie heimischer Heilpflanzen: TDM Traditionelle Deutsche Medizin (http://www.amazon.de/Macht-Magie-heimischer-Heilpflanzen-Traditionelle/dp/3874094952/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1388951745&sr=8-13)", von einem Journalisten, unterhaltsam geschrieben, aber auch informativ.
"Das große Buch der Klosterheilkunde (http://www.amazon.de/gro%C3%9Fe-Klosterheilkunde-Johannes-Gottfried-Mayer/dp/3898833437/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1388951491&sr=8-1)" von der Forschergruppe Klostermedizin (http://www.klostermedizin.de): Leider nicht so tiefgründig, wie man vielleicht meinen könnte. Zu Historie, Krankheiten und Pflanzenportraits meist nur kurze Abrisse. Trotzdem keine schlechten Informationen. Manchmal etwas "ärztlich", aber warum nicht?
Dann hab' ich 2013 auch mal selbst ein paar Kräuter angebaut: Zitronenmelisse, Salbei, Thymian, Kapuzinerkresse (eigentlich nicht wirklich heimisch, wächst aber), Pfefferminze. Rosmarin und Ringelblume sind gar nicht gekommen, Basilikum wurde von den Schnecken gefressen (wohl bekomm's!).
Die Erde 'ranzuschaffen und alles vorzubereiten war erstmal etwas Gartenarbeit. Wie man sieht, gehen Heilkräuter und Küchenkräuter auch ineinander über. Pfefferminze und Zitronenmelisse geben ganz schöne Kräutertees, Salbei eher eine medizinische Gurgellösung, die ganz gut Mund und Rachen desinfiziert, die man aber eher nicht trinken sollte. Thymian ist lecker und gut für die Atemwege. Kapuzinerkresse schmeckt sehr ungewöhnlich, ein bißchen wie Meeretich finde ich, dann auch etwas scharf. Soll man nicht viel von essen, nur ein paar Blätter. Hat auch schöne orangefarbene Blüten.
Inzwischen ist wieder (fast) alles weg, da Winter. Vieles ist auch nicht so gut gewachsen, der Thymian hat erst geblüht, ist dann aber eingegangen. Seltsamerweise steht der Salbei jetzt im Januar immer noch. Schon im Herbst konnte man aber am Aufguß merken, daß die Pflanze nicht mehr so viel Kraft hatte.
Tja, das waren so meine Erfahrungen.

Eigentlich wollte ich noch ein paar Wildkräuter probieren, wie Löwenzahnblätter oder Salat aus Brennessel, aber die meisten Standorte waren leider da, wo die Hunde vorbeikamen, so daß man diese Pflanzen nicht unbedingt essen wollte. Alles nicht so leicht ...

Man muß sich klarmachen, daß damals im Mittelalter ein Klostergarten Medizinkräuter für viele hundert oder tausend Menschen produzierte, die dann in regelrechten Apotheken vertrieben oder in den stationären Krankeneinrichtungen verwendet wurden. Im Prinzip waren es professionelle pharmazeutische Manufakturen.
(Möglicherweise könnte auch die Medizin des Mittelalters nicht so primitiv gewesen sein, wie wir es uns (nach der Aufklärung) vorstellen: Z.B. gab es die "Vier-Säfte-Lehre (http://de.wikipedia.org/wiki/Humoralpathologie), die der "Fünf-Elemente-Lehre", einer der Grundlagen der TCM, doch recht ähnlich zu sein scheint.)
Für einen einzelnen Menschen Kräuter anzubauen, macht eigentlich nicht so viel Sinn: Glücklicherweise hat man ja nicht dauernd Verstauchungen, usw., so daß man dann z.B. Beinwell benötigt. Man hat dann also meist zu viele Kräuter, mit denen man nicht recht was anfangen kann. Klar, man kann dann Tinkturen, Trockenkräuter, usw. herstellen, aber will man in die Arzneimittelproduktion einsteigen?

Insgesamt komme ich mit dem Thema also im Moment nicht so recht weiter. Man kann es sich auch einfach machen, und sich die Kräuter, die man mal haben will, einfach fertig kaufen. Klar erreicht Thymian im Glas aus dem Supermarkt nicht die Qualität von frischem, aber ein akzeptabler Kompromiß ist es eigentlich schon.

ThomasL
08-01-2014, 11:09
Insgesamt komme ich mit dem Thema also im Moment nicht so recht weiter. Man kann es sich auch einfach machen, und sich die Kräuter, die man mal haben will, einfach fertig kaufen.

Man findet doch alles was man braucht (meist) problemlos in der freien Natur. D.h. ein Anbau ist nicht zwingend erforderlich (aber natürlich sehr bequem).
Zum Thema Anbau: Die verschiedenen Kräuter stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an den Standort (Bodenbeschaffenheit, Licht, Feuchtigkeit...). Wenn man dies berücksichtigt sollten die Pflanzen normalerweise nicht eingehen, ist aber eine Kunst für sich (die mir auch fremd ist, deshalb gehe ich lieber in der Natur suchen ;-)).

Sorbus Aucuparia
08-01-2014, 16:15
wohl eine verbindung zum reishi (glänzender lackporling) vorhanden?

Ist ja genau ein Ganomedum. Von dem weiß ich dass er in der Chin. Medizin vielseitig eingesetzt wird. Der Birkenporling ja vielleicht auch. Mir ist allerdings nix bekannt.

Eistee
13-03-2014, 21:01
In der ZDF-Mediathek eine Doku von gestern: "Wie gut ist sanfte Medizin? (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2107744/Wie-gut-ist-sanfte-Medizin%253F?bc=sts;suc#/beitrag/video/2107744/Wie-gut-ist-sanfte-Medizin%3F)".
Ein paar interessante Themen gibt es ab Minute 22:30:

- Yoga,
- TCM,
- Pestizidbelastung chinesischer Heilkräuter,
- Blutiges Schröpfen (wird dort von einem Arzt als hochwirksam bezeichnet, auch Aderlaß; das hab' ich schon immer vermutet),
- Medizin des Mittelalters; Mayer von der Forschergruppe Klostermedizin (http://www.klostermedizin.de) (den seh' ich immer gern, wüßte gern, was der weiß. ;) ).

All' solche Sachen. Teilweise etwas zu kurz abgehandelt, trotzdem ganz interessant.

wmute
13-03-2014, 22:39
Falls man Abends mal ne Stunde Leerlauf hat kann man sich die Doku gut angesehen. Wie immer bei dem Thema gabs auch Bullshit, der einem die Fussnägel hochrollt, aber im Großen und Ganzen wurde das Thema sehr fair behandelt.

Klaus
14-03-2014, 16:04
TCM kann man nicht im Schnellkurs lernen, genausowenig wie man in einem Jahr Studium Dr. med. wird. Wird aber leider immer wieder so exerziert. Heilkräuter sind ein Millionengeschäft, und dass die Chinesen da nicht zimperlich sind Gewinnmaximierung über Funktion zu stellen ist ja bekannt. Wenn die gefakete Bremsbeläge verticken, dann auch gefakete Kräuter.

Grundsätzlich kann man sagen, dass jeder der nur aufgrund der Beschwerden ("Knie tut weh, "Rücken") Tees zusammenstellt oder Nadeln in den Körper kloppt nichts von TCM versteht. Das ist sinnvoll nur über die systemeigene Anamnese möglich, und wird auch teils darüber schlicht ausprobiert und verifiziert. Sprich, man stellt fest ob sich bestimmte Indikatoren auch wirklich ändern, sonst funktioniert das was man ausprobiert hat offensichtlich nicht, bzw. der Körper spricht nicht an. Dazu gehört auch einige Erfahrung mit dem Verlauf.

Ich frage mich, welche Idioten oder welche gesteuerten Komparsen da lancieren durften dass die TCM quasi erst mit Mao "entstanden" wäre. Die gibt es dokumentiert seit mindestens 2600 Jahren. Das was man nicht hatte waren hochpotente Bakteriozide oder keimfreie Chirurgie, das ging halt nicht. Wenn man was akutes hat dass einen schnell umbringen wird, sollte man nicht auf TCM setzen, aber begleitend um "systemische Probleme" zu kurieren ist das immer eine Option. Leider gilt auf einem Markt wo man Milliarden mit z.T. unglaublich teuer verkauften Medikamenten umsetzt nicht "wer heilt hat recht", sondern "wer bekommt den Kuchen". Meine Mutter hat Makula-Degeneration und bekam diverse Spritzen ins Auge für einige Zehntausend Euro, mit mittlerem Erfolg. Wenn man da mit TCM drangeht, mit einem *vollständig* ausgebildeten Arzt, merkt man schnell ob es was bringt oder nicht. Wenn nicht kann man immer noch probieren, der Krankenkasse 50.000 Euro aus dem Kreuz zu leiern für die Segnungen der Pharmaindustrie. Sowas sind aber Krankheiten bei denen man auch mal ein halbes Jahr Zeit hat, festzustellen ob die Körperstimulationsmedizin der TCM solche Prozesse wieder umkehren kann. Da gibt es eben keine Pille für 3 Euro, so eine Spritzenreihe kostet dann 5000.

Luggage
14-03-2014, 18:53
Für einen einzelnen Menschen Kräuter anzubauen, macht eigentlich nicht so viel Sinn: Glücklicherweise hat man ja nicht dauernd Verstauchungen, usw., so daß man dann z.B. Beinwell benötigt. Man hat dann also meist zu viele Kräuter, mit denen man nicht recht was anfangen kann. Klar, man kann dann Tinkturen, Trockenkräuter, usw. herstellen, aber will man in die Arzneimittelproduktion einsteigen?

Insgesamt komme ich mit dem Thema also im Moment nicht so recht weiter. Man kann es sich auch einfach machen, und sich die Kräuter, die man mal haben will, einfach fertig kaufen. Klar erreicht Thymian im Glas aus dem Supermarkt nicht die Qualität von frischem, aber ein akzeptabler Kompromiß ist es eigentlich schon.
Ich finde ja das Interessante allgemein an alternativen Ansätzen und bei Kräutern und Gewürzen im Besonderen ist, dass nicht nur um Heilung bei akuten Problemen geht, sondern um eine gesunde Lebensführung, die die Entstehung von Problemen erst garnicht zu lässt, das Gleichgewicht erhält. Und aus dieser Perspektive ist eine entsprechende Kräuterversorgung zu Hause natürlich immer wichtig und nicht nur gelegentlich.

Klaus
14-03-2014, 19:40
Die Kräuter sind pharmakologische Produkte wenn was im Argen ist. Solange es um Erhalten geht, geht es um Diät, als Ernährung, Lebensführung und Übungen, Kräuter nimmt man da nicht (ausser in sehr milder Form als Gewürze die auch ein bischen wirken, wie Knoblauch und Co.).

Eistee
14-03-2014, 21:50
Es gibt halt medizinische Kräuter wie Baldrian, Johanniskraut oder Arnika, die man nicht regelmäßig anwenden sollte.
Und dann gibt es Küchenkräuter wie Basilikum, Petersilie, ah, Liste hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_K%C3%BCchenkr%C3%A4uter_und_Gew%C3%BCrzp flanzen), wobei das auch ineinander übergehen kann wie z.B. beim Thymian.
Die Vorstellung, daß gutes Essen auch eine prophylaktische gesundheitliche Wirkung hat, ist ja auch gerade bei den Chinesen sehr verbreitet. Stimmt ja auch.
Von dem Standpunkt aus (und dem, was Luggage geschrieben hat), wäre es also sinnvoll, selbst Küchenkräuter anzubauen. Man verbraucht auch eine ganze Menge, so ein Topf Basilikum ist schnell abgeernet (etwa für 2-3 mal Spaghetti). Bei mir war wie gesagt der ganze Basilikum sowieso an die Schnecken gegangen. Wahrscheinlich hat er ihrer Gesundheit genützt. :)

Klaus
14-03-2014, 22:38
Wieviel Basilikum haust Du denn an Spaghetti ??? :D

Huangshan
15-03-2014, 07:45
Wie schon von anderen erwähnt wozu in die Ferne schweifen wenn es in Europa eine uralte Tradition der Kräutermedizin gibt.

Es müssen nicht immer Kräutermischungen aus Asien sein. ;)

Ich persönlich habe mich einige male in Deutschland und China von TCM Ärzten
mit Erfolg behandeln lassen.
Man muss jedoch wissen, dass TCM Grenzen hat und die Behandlung langfristiger ist.
Viele Ärzte,Heilpraktiker in Deutschland besuchen nur TCM Kurse und bieten dann nebenbei Akkupunktur... an.
Deshalb wenn TCM dann bei einem qualifizierten Arzt der es mehrere Jahre studiert hat.

TCM :

http://www.tcm-zentrum-muenster.de/

Luggage
15-03-2014, 08:31
Wieviel Basilikum haust Du denn an Spaghetti ??? :D

Naja, so ein Gläschen Pesto verbraucht schon drei Töpfe Basilikum...

Jede traditionelle Medizin legt großen Wert auf den Erhalt des Gleichgewichts, seien es Säfte, Elemente oder Doshas. Das klingt halt nicht so spannend, wie Zauberkräuter, die einen sofort von allem gesunden lassen, weil es zu alltäglich wirkt. Aber zB im Ayurveda ist jede Mahlzeit "Medizin", ein sehr reiches, weites Feld. Die Bedeutung der Verdauung und des Microbioms kann ja auch nicht hoch genug geschätzt werden, aktuellen Untersuchungen nach beeinflusst unser Bakterienmilieu sogar Verhalten und Denke.

Eistee
15-03-2014, 23:14
Deshalb wenn TCM dann bei einem qualifizierten Arzt der es mehrere Jahre studiert hat.

TCM :

Traditionelle Chinesische Medizin in Münster - Herzlich Willkommen! (http://www.tcm-zentrum-muenster.de/)
Von der Webseite her scheint mir auch diese Praxis in Hamburg (Univiertel) ganz gut zu sein:

Privatpraxis Dr. med. Liu Hasselbach (http://www.tcmpraxis-dr-hasselbach.de)

Mir gefällt u.a., daß sie auch Ärztin nach deutscher Ausbildung ist.
Interessant sind auch ihre pdfs zur Akupunktur:

Dr. med. Liu Hasselbach :::PDF Downloads::: (http://www.tcmpraxis-dr-hasselbach.de/Patienteninformation1.htm)

Was sie da zu Dauer und vor allem zu erforderlichen Ruhezeiten bei Akupunkturbehandlungen schreibt, weicht doch erheblich von dem ab, was ich von der Praxis einiger Heilpraktiker zumindest gehört habe.
Man muß es schon fachgerecht machen, damit es richtig wirken kann. Ich glaube, sie tut das, der Heilpraktiker um die Ecke vielleicht nicht unbedingt.

Diejenigen, die Akupunktur für Studien getestet haben und dabei herausgefunden haben wollen, daß es egal sei, wo man die Nadeln steche, wahrscheinlich auch nicht.

Huangshan
16-03-2014, 07:15
Eistee:

TCM ist eine Alternative zu Schulmedizin geworden und wie erwähnt bieten es mittlerweile viele als Ergänzung an.
Die Frage ist wie lange, wie tief, wo, bei wem ..... haben sie gelernt?

Nun in der VR China studieren Ärzte beides westliche und TCM Medizin.

Ein guter Bekannter meiner Frau in China ist TCM Arzt.

Talisker
17-03-2014, 07:33
Im Ayurveda gibt es einige Heilkräuter bzw. Mischungen davon, die man auch als Gesunder regelmäßig zu sich nehmen kann und die trotzdem gehaltvoller sind als normale Küchenkräuter. Die heißen dort Rasayanas und sollen eine allgemein kräftigende, verjüngende und meist auch ausgleichende Wirkung haben. Ayurveda hat ja oft die gleichen Heilkräuter wie die TCM, nur werden sie dort etwas anders beschrieben (nach den Doshas anstatt nach Yin- Yang-Anteilen).

Túdì
17-03-2014, 08:47
Das man Ahnung von der ganzen TCM haben muss, damit man die Konzepte bei dem Menschen den man behandelt, sinnvoll verwenden kann sollte eigentlich klar sein. Bei der Chinesischen Kräutermedizin gibt es aber durchaus Rezepturen die man täglich zu sich nehmen kann ohne Krank sein zu müssen.
Man muss auch da natürlich wissen was bei einer Person sinn macht und was weniger.

Zu den ganzen Produkten die v.a. früher verwendet wurden wir Tigerknochen usw. Diese sind heute natürlich verboten und ich kenne auch einige Therapeuten und Ärzte welche automatisch nur noch vegetarische Rezepturen verschreiben um der ethischen Problematik so aus dem Weg zu gehen.

Wenn in einer Rezeptur z.B. Lu Rong, also junges, durchblutetes Hirschhorn steht, heisst das nicht, nur weil man das jetzt nicht verwenden kann oder will, das man die Rezeptur vergessen muss. Man kann so ein Mittel problemlos mit 1-2 ähnlich wirkenden Mitteln ersetzen um eine ähnliche Stärke zu bekommen.

Zu giftigen Substanzen wie Fu Zi, also Eisenhut muss man sagen, dass diese sehr niedrig dosiert werden und durch mehrmaliges abkochen zusammen mit Mitteln die diese Toxine aus dem Eisenhut lösen/neutralisieren können, unproblematisch sind. Vorausgesetzt man weiss was man tut. Eisenhut ist sehr giftig und eines der meist gebrauchten Mitteln in der Chineischen Arzneimitteltherapie, bei Leuten die Ahnung haben muss man sich da also keine Sorgen machen. Ausserdem arbeiten die meisten mit bereits existierenden Rezepturen welche schon 100e Jahre gebraucht werden und funktionieren. Die wenigsten praktizierenden Ärzte mischen da ihre eigenen Rezepturen zusammen sondern benutzen eine der tausenden bereits existierenden, welche auf ein bestimmtes Krankheitsbild passen und passen diese dann etwas an den Patienten an. Wenn jemand selbst irgendwas zusammen mischt und hohe Dosen giftiger Mittel benutzt würde ich das natürlich hinterfragen wenn mir das auffallen würde.

Noch wichtiger ist meiner Meinung nach die Quelle wo man diese Arzneimittel herbekommt. Sie sollten von den Lieferanten immer sehr genau auf Verunreinigungen usw. geprüft worden sein.

Sorbus Aucuparia
17-03-2014, 09:43
Aconitin schmilzt bei einer Temperatur von 204°C ist also nicht durch abkochen zu extrahieren.
Mit Aconitum spaßt man nicht. Aconitin wird zwar tatsächlich medizinisch verwendet aber ich frage mich wie eine TCM Mediziner ohen entsprechende Möglichkeiten zur exakten Messung und Dosierung Aconitin extrahieren und in Dosen verabreichen kann ohne dass Schaden entsteht?
Schon nur weil der Aconitingehalt in Eisenhut ziemlich stark variieren kann je nach dem wo er wächst und aus was für Boden.

Túdì
17-03-2014, 11:17
Naja das mit dem "abkochen" war zu salopp geschrieben, es gehört natürlich mehr dazu.

Lesenswerter Artikel zum Eisenhut hier:
Lian Chinaherb (http://www.lian.ch/index.cfm?fuseaction=resources.13183&lan=de)

Auch interessant wie die Chinesen schon vor sehr langer Zeit eine Methode gefunden haben um die Toxizität soweit zu verringern, dass man Eisenhut innerlich anwenden konnte.

So oder so ist das wichtigste imho die Bezugsquelle solcher Rezepturen und Mittel, Eisenhut selbst vorzubehandeln und "einnehmbar" zu machen ist sicher nie empfehlenswert.

Huangshan
17-03-2014, 12:10
Die Kräuter , Medizinmischungen sollten natürlich von qualifizierten Apothekern zusammengemischt werden.
Ich China befinden sich solche Apotheken in Krankenhäusern oder zusammen in Ärtztezentren oder als einzelne Apotheke.


Sind für eure Ausbildung, Training in den KK/Taijiquan ein grundlegendes Wissen über europäische und asiatische Heilpflanzen erforderlich? Woran orientiert ihr euch? Seit ihr da selbstständig auf der Suche und warum?
Wie finden Heilpflanzen Eingang in euer tägliches Leben?

Nun einige Kampfkunstmeister waren, sind Heiler, Ärzte. (siehe Wong Fei Hung)

Als KK Ausübender muss man kein Heiler oder Arzt sein ,jedoch als fortgeschrittener trad. Schüler , Lehrer kommt man mit Bereichen aus der TCM in berührung.

Wenn man zum Beispiel Tiebushan,Qin Na übt oder andere Methoden, dann sollte man z.B. Kentnisse von Dit Da Jow/ Die Da Jiu (跌打酒), aus dem Tuina (推拏/推拿)..... haben.(Prellungen behandeln,Einrenken...)

Tee oder Kräuteraufgüsse,Salben helfen auch ohne den Einsatz von moderner Medizin bei einigen Krankheiten.
Man kann auch Kräuter,Tees... aus dem europäischen Raum einsetzten.

In einigen teilen Europas wurde das trad. Kräutermedizin Wissen bewahrt und es wird noch immer angewendet.

Talisker
18-03-2014, 06:42
[/URL]
...In einigen teilen Europas wurde das trad. Kräutermedizin Wissen bewahrt und es wird noch immer angewendet.
Das gilt aber nur für total abgelegene und schwer zugängliche Teile von Europa wie z.B. Deutschland. ;):D
Hier nur ein Beispiel unter vielen: Die Spessart Akademie (http://www.kraeuter-doktor.de/index.html)

Es gibt auch viele Heilpraktiker, die nach der (europäischen) Pflanzenheilkunde bzw. mittelalterlichen Klostermedizin behandeln und das nicht nur esoterisch sondern ernsthaft und fundiert, wie z.B. hier:
Internationale Gesellschaft Hildegard von Bingen - Medizinischer Arbeitskreis (http://www.hildegard-gesellschaft.org/neu/ueber_uns/arbeitskreise.html)

Huangshan
18-03-2014, 07:20
Talsiker:

Ja das es Heilpraktiker,Ärtzte,Apotheker gibt die das alte Wissen nutzten ist bekannt. ;)

Ich meinte, dass die Bevölkerung noch Kräutermedizin anwendet und davon Kenntnisse hat.

Auf dem Land z.B. in Osteuropa,Südeuropa... wo es kaum Ärzte(In D Land sind Landärzte immer rarer ;) )..... gibt, helfen sich die Leute erstmal selber.

Klaus
18-03-2014, 10:27
Man sollte nur nicht vergessen, dass "Heilpraktiker" nur eine äusserst kurze Ausbildung haben, wenn man davon sprechen kann. Im Gegensatz zu schlechten Programmierern richten schlechte Heiler ziemlich was an im Körper, bzw. machen gar nichts und verwirren die Patienten mit Blödsinn. Ich bekomme eine Krise wenn ich sehe wie Leute auf "Behandlungen" kommen ohne eine sinnvolle Anamnese zu machen, so nach dem Motto Dingensfuss hilft gegen Kopf, das gegen Rücken, das gegen Fuss. Selbst bei Ärzten mit 6 Jahre Studium und Doktorarbeit sehe ich extreme Unterschiede im Wissen, wenn unsere alten Werksärzte kurz vor der Rente jede Menge Sachen noch kennen bei denen die junge, schicke, voll motivierte Ärztin nur rumrät oder völlig konfuse Ideen hat. Ich war schon mehrfach als Notfall in einer Klinik weil die Feld-, Wald- und Wiesenärztin sich mit Infektionen nicht auskannte, wo der alte Hausdrachen in der Klinik die Hände über dem Kopf zusammenschlug und sich richtig Mühe gemacht hat das in den Griff zu kriegen was durch Liegenlassen gefährlich geworden war. Manchmal braucht es nicht "altes Wissen", sondern einfach nur Wissen.

Huangshan
18-03-2014, 11:08
Klaus: Ja , ich weiss ;)

Wie in der Kampfkunst Szene so gibt es auch in der Heiler Szene Scharlatane,(Nepper,Schlepper,Bauernfänger) :kaffeetri

In der Wundheilung werden z.B. von einigen Ärzten wieder alte Methoden eingesetzt wie Maden oder Blutegel .... zur heilung von Entzündungen,Wunden .

usw.

Eistee
18-03-2014, 18:13
Zu giftigen Substanzen wie Fu Zi, also Eisenhut muss man sagen, dass diese sehr niedrig dosiert werden und durch mehrmaliges abkochen zusammen mit Mitteln die diese Toxine aus dem Eisenhut lösen/neutralisieren können, unproblematisch sind. Vorausgesetzt man weiss was man tut. Eisenhut ist sehr giftig und eines der meist gebrauchten Mitteln in der Chineischen Arzneimitteltherapie, bei Leuten die Ahnung haben muss man sich da also keine Sorgen machen.
Zum Eisenhut bei "gifte.de":
Eisenhut (http://www.gifte.de/Giftpflanzen/Laien/eisenhut.htm)

Die Pflanzen schmecken insgesamt scharf brennend, wobei schon 0,2 g der Pflanze als sehr giftig zu betrachten sind ... Vergiftungen traten aber auch bei Gartenliebhabern auf, die durch ein reines Halten der Wurzelknolle in der Hand Vergiftungen erlitten.

Erkennbar ist eine Vergiftung durch Übelkeit, mehrfaches Erbrechen, kolikartigen Durchfälle, kaltem Schweiß, Schweißausbrüche, einer kalten, blassfahlen und marmorierten Haut und Frösteln. Der Vergiftete zeigt Störungen im Empfindungsbereich, vor allem bei der Kälteempfindlichkeit. Der Betroffene gibt des öfteren an das Gefühl zu haben statt Blut Eiswasser in den Adern zu haben. Des weiteren ist eine Mundtrockenheit, ein Brennen und Kribbeln im Mund, den Fingern und den Zehen festzustellen. Zusätzlich treten Störungen des Gehörs mit Ohrensausen auf. Auch der optische Bereich ist durch ein Gelbgrünsehen beeinträchtigt. Der Vergiftete zeigt Krämpfe, schnelle Atmung, Herzrhythmusstörungen, Abfall des Blutdruck, eine erhöhte Harnausscheidung, kalte Haut, Bewusstseinsstörungen und Lähmungen der Muskulatur. Offenbar hat der Vergiftete stärkste Schmerzen. Das Bewusstsein ist bis zum Ende vollkommen erhalten. Der Tod tritt durch eine Atemlähmung und / oder einem Herzversagen, meist innerhalb von 3 Stunden, ein.
Das will man nicht.
Eisenhut ist die giftigste Pflanze, die in Europa wächst. Ich hab' auch mal gelesen, er sei früher als Pfeilgift verwendet worden, das heißt, man habe Pfeile damit bestrichen, um Giftpfeile herzustellen.
Damit ist wirklich nicht zu spaßen. Wenn mir jemand das geben würde und sagt, er habe es schon gering genug dosiert, würde ich das ebensowenig zu mir nehmen wie einen japanischen Kugelfisch.
Bei sehr schweren Erkrankungen mag es Ausnahmen geben. Dann aber bitte wirklich vom Arzt verordnet und beaufsichtigt.

http://www.hildegard-gesellschaft.org/neu/ueber_uns/arbeitskreise.html
Danke für den Link!

Túdì
18-03-2014, 20:17
Zum Eisenhut bei "gifte.de":
Eisenhut (http://www.gifte.de/Giftpflanzen/Laien/eisenhut.htm)

Das will man nicht.
Eisenhut ist die giftigste Pflanze, die in Europa wächst. Ich hab' auch mal gelesen, er sei früher als Pfeilgift verwendet worden, das heißt, man habe Pfeile damit bestrichen, um Giftpfeile herzustellen.
Damit ist wirklich nicht zu spaßen. Wenn mir jemand das geben würde und sagt, er habe es schon gering genug dosiert, würde ich das ebensowenig zu mir nehmen wie einen japanischen Kugelfisch.
Bei sehr schweren Erkrankungen mag es Ausnahmen geben. Dann aber bitte wirklich vom Arzt verordnet und beaufsichtigt.

Danke für den Link!

Du hast dir offensichtlich meinen Beitrag danach nicht mehr durchgelesen. Der Link darin ist empfehlenswert wenn dich das interessiert.

Eistee
19-03-2014, 00:06
Du hast dir offensichtlich meinen Beitrag danach nicht mehr durchgelesen.
Stimmt, hatte ich noch nicht. Da steht:

Die Sicherheitsfragen um fu zi [= Eisenhut] werden heftig und zum Teil unsachlich und kontrovers diskutiert.
;)
Trotzdem kann man ruhig schonmal zusätzlich warnen. Folgt ja nicht jeder Leser allen Links und liest sie sich bis zum Ende durch.

Der Link darin ist empfehlenswert wenn dich das interessiert.
Ja, der Link ist schon interessant. Dennoch würde ich weder selbst mit Eisenhut hantieren, noch mir das von anderen verabreichen lassen.

Es mag z.B. auch Atomingenieure geben, die über ihre Erfahrungen mit Uran schreiben. Als Laie kann man solche Texte vielleicht lesen, aber man sollte lieber nicht versuchen, dann auch selbst praktische Erfahrungen damit zu machen ...

Huangshan
19-03-2014, 06:25
Eistee:

Bin deiner Meinung:

Viele Gifte werden in der Pharmazie in Medikamenten verwendet.(z.B. Schlangengift, Blutgerinnung/Schlaganfall)

Wie bei allem die Dosis macht es aus!



PS: Wenn ich Fragen zu Kräutern,Medikamenten ..... habe dann frage ich u.a. meine Mutter die Krankenhaus-Apothekerin war und sich in ihrem Studium und in der Praxis mit Kräutermedizin........ befasst hat.

Túdì
19-03-2014, 07:00
Stimmt, hatte ich noch nicht. Da steht:

;)
Trotzdem kann man ruhig schonmal zusätzlich warnen. Folgt ja nicht jeder Leser allen Links und liest sie sich bis zum Ende durch.

Ja, der Link ist schon interessant. Dennoch würde ich weder selbst mit Eisenhut hantieren, noch mir das von anderen verabreichen lassen.

Es mag z.B. auch Atomingenieure geben, die über ihre Erfahrungen mit Uran schreiben. Als Laie kann man solche Texte vielleicht lesen, aber man sollte lieber nicht versuchen, dann auch selbst praktische Erfahrungen damit zu machen ...

Stimme dir zu, niemand sollte ohne sehr sehr gutes Wissen und Erfahrung mit Dingen wie Eisenhut rumprobieren.

Ich selbst habe schon mehr als eine klassische Rezeptur der TCM eingenommen welche Eisenhut enthielt, z.T. nicht sehr niedrig dosiert und hatte keine Probleme. Es ist aber selbstverständlich jedem selbst überlassen ob er sowas probiert oder lieber ganz die Finger davon lässt. Mit probieren meine ich, wenn einer der TCM praktiziert eine Rezeptur verschreibt und nicht einfach mal irgendwie einnehmen! Das sollte wirklich niemand!

Klaus
19-03-2014, 10:17
"Z.T. nicht sehr niedrig dosiert" heisst in dem Fall aber, dass man da passivierte, prozessierte Versionen eines Pulvers nimmt, in dem die Gifte durch Erhitzen und Säurebehandlung zerstört oder verändert wurden. Wenn da mal einer "auf den Markt tritt" der das nicht richtig macht, dann hat man Pülverchen die einen umbringen wenn man die gleiche Dosis nimmt. Von daher sollte man da eigentlich nur Rohmaterialien nehmen, die von einem Apotheker oder pharmazeutischen Händler auf ihren Giftgehalt geprüft wurden, und am besten auch noch auf Schwermetalle und Agrarchemierückstände. Das ist nichts wo man blauäugig drangehen darf.

Túdì
19-03-2014, 11:04
"Z.T. nicht sehr niedrig dosiert" heisst in dem Fall aber, dass man da passivierte, prozessierte Versionen eines Pulvers nimmt, in dem die Gifte durch Erhitzen und Säurebehandlung zerstört oder verändert wurden. Wenn da mal einer "auf den Markt tritt" der das nicht richtig macht, dann hat man Pülverchen die einen umbringen wenn man die gleiche Dosis nimmt. Von daher sollte man da eigentlich nur Rohmaterialien nehmen, die von einem Apotheker oder pharmazeutischen Händler auf ihren Giftgehalt geprüft wurden, und am besten auch noch auf Schwermetalle und Agrarchemierückstände. Das ist nichts wo man blauäugig drangehen darf.

So war das auch der Fall.

Huangshan
19-03-2014, 11:44
Klaus hat es angeschnitten:

Lebensmittel,Kräuter,Tees .... aus der VR China sind oft mit Pestiziden usw. belastet.

Deshalb Holzauge sei wachsam!

Vorsicht bei Kauf aus dem Internet! :idea:

Nur bei autorisierten Apotheken... Kräuter usw. kaufen!

Eskrima-Düsseldorf
19-03-2014, 14:15
Wenn man Trauben auf eine bestimmte Art und Weise behandelt, soll man eine Flüssigkeit bekommen, die gut gegen Schlafbeschwerden sein soll...
Habt Ihr davon schon einmal etwas gehört?

Huangshan
19-03-2014, 14:42
Ja , dieses Traubenelexier, Schlaftrunk nennt sich :
葡萄酒 pútáojiǔ (Vino) und wenn mann mehr Sprit dazu gibt
白兰地酒 báilándìjiǔ Cognac(Weinbrand)! ;)

http://www.youtube.com/watch?v=vn_-PJZHlyI

Klaus
19-03-2014, 16:14
Wirkt am besten noch in der Flasche appliziert, hat dann nur mehr Nebenwirkungen.

Eistee
20-03-2014, 00:47
Meine Oma empfiehlt warme Milch mit Honig. ;)

Melisse und Hopfen sollen auch gut sein. Hopfen hat man ja auch in (einem kleinen, lauwarmen) Bier.
Vielleicht noch besser ist er als Tee.
Letztes Jahr hatte ich Zitronenmelisse im Garten, ergab tatsächlich einen ganz leckeren Tee. Hab' mir aber selten einen gemacht, weil ich (am Tag) lieber anregenden schwarzen Tee trinke.

Wiederum kann man sich die Sache auch einfach machen und sich einen entsprechenden Beruhigungstee in der Drogerie oder Apotheke kaufen.

Schlafstörungen sind natürlich Mist und auch weit verbreitet. Trotzdem zögere ich irgendwie, da mit Tees oder gar Medikamenten (Baldrian aufwärts) beizugehen. Meist ertrage ich sie. Aber bei mir sind sie normalerweise auch nicht so schlimm. Manchmal kann man auch etwas durch Veränderung der Lebensgewohnheiten tun. Zwischen Internet und Schlafengehen sollte (bei mir) z.B. etwas Zeit liegen.

ThomasL
20-03-2014, 08:40
Kurz zum Thema Eisenhut. Eines der größten Probleme beim Verwenden von Giftplanzen ist, dass der Giftgehalt z.T. sehr stark Schwanken kann (u.a. Abhängig vom Erntezeitpunkt, Standort, Stressoren wie Insektenbefall, etc...). Daher ist bei hochpotenten Wirkstoffen, bei denen eine exakte Dosierung erforderlich ist, ein direkte Verwendung der Pflanze oder ihrer Auszüge ohne Bestimmung des Giftgehalts sehr kritisch.

m.l.l.
01-06-2015, 20:19
Premiere für mich, zum ersten Mal eine Pflanze angewendet.

Eine Freundin hat mir Gundermann gepflückt für eine entzündete Wunde am Zehnagel. Einfach Blätter etwas zerdrückt, dass der Saft austritt, und die Blätter dann mit einem Pflaster auf die Wunde.

Andere Anwendungsformen und Informationen zum Gundermann:

Pflanzenkunde - Gundermann (http://lichtstrahl-magazin.de/Artikel/Gesundheit/gundermann.html)

Schön, das am Wegesrand pflücken zu können.

http://3.bp.blogspot.com/-Riu1F6NaKTg/TfKPf1b2f0I/AAAAAAAAAHw/-kbdyZZ7scg/s1600/gundermann.jpg

Bildquelle: Seifen, Kräuter, Wolle...: Der Gundermann - Die Gundelrebe (Glechoma hederaceae) (http://dieseifensiederin.blogspot.de/2011/03/der-gundermann-die-gundelrebe-glechoma.html)

ThomasL
01-06-2015, 21:07
Die direkte Verwendung von Pflanzenteilen auf Wunden ist aufgrund des Eintrags von zusätzlichen Keimen umstritten.
Eine alternative ist die Wirkstoffe vorher zu extrahieren.

m.l.l.
01-06-2015, 23:43
Danke für die Ergänzung/ den Hinweis! Habe mich dafür entschieden, es so auszuprobieren, statt Tee/ Teesud zu kochen. Erschien mir direkter und einfacher, habe alles gut sauber gewaschen (Blätter und Werkzeug).

Sorbus Aucuparia
02-06-2015, 06:53
Ja Lamiaceae sind eine heilkräftige Familie. Die meisten Pflanzen haben starke ethärische Öle die entzündungshemmend und antibakteriell wirken.
Die meisten der meditarannen Gewürzpflanzen stammen aus dieser Familie.

Dao
02-06-2015, 09:08
Erfahrungen mit Gundermann bzw. Wirkung beim Zeh? Schreib was dazu bitte.

Klaus
02-06-2015, 11:33
In der freien Natur muss man mit Tierkrankheiten rechnen, von Parasiten wie Spulwürmern und Co. über Darmbakterien bis Tollwut und dergleichen, und das ist nicht lustig. Ich würde das nicht nur einfach waschen solange es irgendeine andere Möglichkeit gibt, sondern das Abkochen oder in reinem Alkohol lösen.

m.l.l.
02-06-2015, 12:38
[...] Ich würde das nicht nur einfach waschen solange es irgendeine andere Möglichkeit gibt, sondern das Abkochen oder in reinem Alkohol lösen.

O.k. Reicht es, die Blätter kurz in kochendem Wasser zu reinigen und dann zu verwenden wie zuvor, oder sollte ich einen Tee machen aus den Blättern und den dann verwenden?


Erfahrungen mit Gundermann bzw. Wirkung beim Zeh? Schreib was dazu bitte.

Ist eigentlich noch zu früh, eine Aussage zu machen. Ich beschreibe aber mal:

Hatte vorher ein Lokalantibiotikum (Salbe) drauf, das sollte nur 10 Tage angewendet werden lt. Beipackzettel. Danach habe ich jetzt angefangen mit Gundermann.

Gestern Abend konnte ich feststellen, dass die Entzündung am Nagelbett merklich zurück gegangen ist - ich kann aber nicht sagen, ob das am Gundermann liegt, gestern hatte ich auch eine andere Heilanwendung (nicht in Sachen Zeh, wirkt sich aber trotzdem aus).

Neben der Entzündung ist eine Stelle wildes Fleisch, die erschien mir plötzlich größer - Feuchitigkeit/ Wasser?? Vielleicht hat es auch nur anders gewirkt, die ganze Stelle sieht jetzt einfach ein bisschen anders aus als vorher unter der Behandlung mit der Salbe. Die Haut ist heller, blasser, vor allem das wilde Fleisch.

An/ neben dem wilden Fleisch ist die offene Stelle. Die hat jetzt mehr Blut hinterlassen im Wickel/ Pflaster.

Die verletzte Stelle ist schmerzempfindlicher jetzt - bin aber auch wieder mehr auf den Beinen seit gestern.

Sorbus Aucuparia
02-06-2015, 13:11
O.k. Reicht es, die Blätter kurz in kochendem Wasser zu reinigen und dann zu verwenden wie zuvor, oder sollte ich einen Tee machen aus den Blättern und den dann verwenden?



Das hängt im Prinzip von den Inhaltsstoffen ab. Wenn diese Hitzeinstabil sind dann können sie auch zerfallen und man hat am Ende nix mehr davon.
Lamiaceae also Lippenblüter haben neben anderen Stoffen auch leicht flüchtige ätherische Öle, was du sicherlich beim Geruch von Minze, Salbei, Lavendel, Rosmarin etc. kennst.
Der Tee sollte also nicht zu lange ziehen und am besten bedeckt, damit wenig entweicht.

m.l.l.
03-06-2015, 20:43
Danke Dir!

Huangshan
04-06-2015, 09:24
Tipp:

Bei Wundheilung kann man Honig anwenden, dieses Naturheilmittel wird seit Jahrtausenden verwendet.

DeepBlue
04-06-2015, 10:50
Zum Nagelexperiment: Wenn eine Entzündung mehr schmerzt, wird diese Schlimmer. Und weißes Gewebe ist nicht mehr gut durchblutet.
Normalerweise ist eine Entzündung mit einer Steigerung der Blutzufuhr kombiniert, dass ist die Körperliche Abwehr. Deshalb Rötung und Wärme.

Es gibt viele Pflanzen und Kräuter, die in der Praxis und Klinik eingesetzt werden. Die Namen sind nur auf schlau und meistens werden nur Bestandteile verwendet, so dass der Patient nicht ahnt, dass es eigentlich eine Heilpflanze war. :)

Bitte hier nicht sellber ausprobieren und in den Wald gehen. Nur mit einem sehr erfahrenen Heilpraktiker oder Botaniker... etc.
Da gibt es auch ne nette Sendung.... 1000 Wege ins Grass zu beissen.... :D

Wenn ihr ein Problem habt, geht zum Arzt und sprecht ihn doch einfach darauf an. Ihr könnt nach den Heilpflanzen fragen. Viele Ärzte machen ihren Standart, weil es vom Patienten gewünscht wird, freuen sich aber auch mal andere Wege benutzen zu können.

m.l.l.
04-06-2015, 12:28
Dankeschön!

Die Entzündung schmerzt weniger, die offene Stelle/ das wilde Fleisch daneben schon - da ist es auch heller. Werde wohl noch mal einen Arzt aufsuchen. War ja schon bei einem Arzt, aber das Antibiotikum sollte halt nicht länger als 10 Tage angewendet werden.