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Vollständige Version anzeigen : WT - Das Tier im Manne (und Fraule)



openmind
15-07-2013, 11:01
Man beschäftigt sich mit amerikanischen „reality based martial arts“-Autoren.

Wie haltet Ihr es mit dem Anzapfen animalischer Instinkte?
Kämpft Ihr unbewusst und ohne zu denken?
Oder vereinigt Ihr Euch mit dem Gegner und tut alles bewußt und geistesgegenwärtig?

Automatismen/Reflexe & blinde Aggressivität oder Chan/Taoismus & fließendes Mitverändern? | WingTsun Welt - Das Mitgliedermagazin (http://www.wingtsunwelt.com/content/automatismenreflexe-blinde-aggressivit%C3%A4t-oder-chantaoismus-flie%C3%9Fendes-mitver%C3%A4ndern)

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die Chisau
15-07-2013, 11:27
Man beschäftigt sich mit amerikanischen „reality based martial arts“-Autoren.

Wie haltet Ihr es mit dem Anzapfen animalischer Instinkte?
Kämpft Ihr unbewusst und ohne zu denken?
Oder vereinigt Ihr Euch mit dem Gegner und tut alles bewußt und geistesgegenwärtig?

Automatismen/Reflexe & blinde Aggressivität oder Chan/Taoismus & fließendes Mitverändern? | WingTsun Welt - Das Mitgliedermagazin (http://www.wingtsunwelt.com/content/automatismenreflexe-blinde-aggressivit%C3%A4t-oder-chantaoismus-flie%C3%9Fendes-mitver%C3%A4ndern)

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Hier mal ein amerikanischer reality based Autor.
https://www.youtube.com/watch?v=w0hJveJ8Hp0
https://www.youtube.com/watch?v=uEZaRF2fbFc
https://www.youtube.com/watch?v=FRUDo7mSMR8

Scheint sich viele Überlegungen gemacht so haben, um dann im Kampf instinktgesteuert zu agieren. Bleibt nur zu hoffen, dass er auch noch mal an KRK`s Weisheiten teilhaben wird können.

"Sie können nun unbewusst und ohne zu denken kämpfen.
Dieser Auffassung war ich auch noch, als ich „Kampflogik 3“, den Praxisband, schrieb.

Allerdings kann ein Tier das auch …

Und kürzlich fragte mich ein „TG“ am 10.6. per Twitter,
ob es nicht das größte menschliche Potential sei, unsere animalischen Instinkte anzuzapfen:

„@GM_Kernpecht, isn’t the greatest human potential the ability to tap into our animal instincts?“

Ich antwortete mit vier Tweets:

„Nein, das größte menschliche Potential ist es, unser Denken in der richtigen Weise zu benutzen, so dass es unserem Kämpfen nicht im Wege steht, sondern es fördert. (1)"

Quelle: Automatismen/Reflexe & blinde Aggressivität oder Chan/Taoismus & fließendes Mitverändern? | WingTsun Welt - Das Mitgliedermagazin (http://www.wingtsunwelt.com/content/automatismenreflexe-blinde-aggressivit%C3%A4t-oder-chantaoismus-flie%C3%9Fendes-mitver%C3%A4ndern)

Dann wirds ja nicht mehr lang dauern, bis einer der Meister in einem Käfig mit einem wütenden Schimpasen (Gorilla?), die Überlegenheit des menschlichen Geister über rohe, animalische Instinkte beweisen wird, vielleicht vorher noch den UFC aufmischen?
Ich freu mich schon. :)

Asahibier
15-07-2013, 11:38
Man beschäftigt sich mit amerikanischen „reality based martial arts“-Autoren.

Wie haltet Ihr es mit dem Anzapfen animalischer Instinkte?
Kämpft Ihr unbewusst und ohne zu denken?
Oder vereinigt Ihr Euch mit dem Gegner und tut alles bewußt und geistesgegenwärtig?
...
_

Ich finde den Text gar nicht mal so schlecht aber bin der Meinung KRK sollte mehr auf die Erfahrungsquantität Wert legen.

Beispiel: der durchschnittliche jap. samurai in der Tokugawa Zeit hatte in seinem Leben exakt 1 Duell auf Leben und Tod (las ich mal in ner pseudowissentschaftl. Quelle, muss nicht exakt stimmen), das reicht natürlich nicht um eine Routine oder gar Abgebrühtheit und daraus resultierende Ruhe zu entwickeln. Wahrscheinlich haben sich die meisten Samurai erst mal die Hakama gewässert - was denke ich auch recht normal wäre.

Ein Crack wie Musashi (ich weiß der Arme muss oft herhalten) soll 60 Duelle bestritten haben, der hatte bestimmt gegen Ende die Ruhe weg und war bei klarem Geiste.

Wer das erste mal in den Ring steigt / bei den Dog Brothers die Maske aufsetzt / vor nem MT-Tier auf die Cross Sparringsmatte geht / in ein stilfremdes Szenariotraining gesteckt wird, etc. wird sicher meistens eher weiche Knie haben, wer die erwähnten Beispiele ein paar Dutzend mal hinter sich hat behält einen kühlen Kopf.

Fazit: wenn ich mich nicht wöchentlich kloppe auf der Strasse bin ich unter Stress und unerfahren im Ernstfall, dann sind meiner Meinung nach die animalischen Aspekte unseres Ichs unersetzliche Vorteile auf die man nicht verzichten sollte und die uzu nutzen auch im SV-Training geschult werden sollte, so wie es alle Reality Based Trainer machen.

Wenn ich die Abgebrühtheit habe, das Gehirn, Feinmotorik und Präzision bei einem Realkampf voll erhalten bleiben - sollte ich evtl. meine Lebensgewohnheiten und das Wohngebiet ändern.

Aber: kämpfen lernt man NUR durch kämpfen. Ich kann nicht lernen im Ernstfall relaxt zu bleiben ohne wirklich oft gekämpft zu haben. Ich hatte ein paar Auseinandersetzungen und habe diese Coolness definitv nicht, Freund Bujun hat sie vielleicht :cool:

openmind
15-07-2013, 11:47
Es ist zwar etwas off-topic, aber da ich es gerade höre - was haltet ihr
von Blauers Aussage bei 4:13, dass er es für Blödsinn hält, in einem
Kampf gegen ein Messer zu erwarten, dass man geschnitten wird?

Ich finde das gerade etwas kritisch...

uEZaRF2fbFc

_

die Chisau
15-07-2013, 11:53
Er postuliert in der Situation positiv zu denken ,um nicht einer selbsterfüllenden Prophezeiung zu unterliegen.
Dass er realistisch denkt und nicht bestreitet, dass die Wahrscheinlichkeit geschnitten zu werden groß ist, steht dem meiner Meinung nach nicht im Wege.

Zwei verschiedene Thematiken.
1. Das beste aus der Situation machen, mit dem entsprechenden Mindset.
2. Wissen um die Gefahren und Risikominimierung im Vorfeld.

die Chisau
15-07-2013, 11:55
Wie haltet Ihr es mit dem Anzapfen animalischer Instinkte?


_

Hoppelhäschenstand und Kängurupunches?

openmind
15-07-2013, 12:03
Er postuliert in der Situation positiv zu denken ,um nicht einer selbsterfüllenden Prophezeiung zu unterliegen.
Dass er realistisch denkt und nicht bestreitet, dass die Wahrscheinlichkeit geschnitten zu werden groß ist, steht dem meiner Meinung nach nicht im Wege.

Zwei verschiedene Thematiken.
1. Das beste aus der Situation machen, mit dem entsprechenden Mindset.
2. Wissen um die Gefahren und Risikominimierung im Vorfeld.

Ja, so hatte ich das zwar auch verstanden, aber wenn der Messerangriff
erfolgt, dürfte das Denken wohl ziemlich aussetzen. Entweder man reagiert,
versucht auszuweichen oder den Messerarm zu greifen oder sonstwas und
ist dabei völlig unter Stress, Adrenalin und Angst oder man schafft es nicht
und wird geschnitten oder gestochen. In beiden Fällen dürfte wohl nicht viel
mit großartigem an dieses oder jenes denken sein - außer vielleicht:
"SCHEISSE, SCHEISSE, SCHEISSE, SCHEISSE, SCHEISSE..."

Wenn der Messerangriff noch nicht erfolgt ist, sondern man noch damit bedroht
wird, ist es vielleicht ganz ratsam, so realistisch zu denken "ich könnte verletzt
werden", weil man dann vielleicht um jeden Preis versucht zu verhindern,
dass ein Angriff stattfindet oder dass man das Weite sucht...

Oder?

_

Terao
15-07-2013, 12:07
Ein Crack wie Musashi (ich weiß der Arme muss oft herhalten) soll 60 Duelle bestritten haben, der hatte bestimmt gegen Ende die Ruhe weg und war bei klarem Geiste.Der hat mit 13 seinen ersten Menschen mit dem Knüppel totgeschlagen. Einfach nur mal so. Und zeit seines Lebens hat er nicht das Geringste dabei gefunden, Menschen zur Mehrung seines eigenen Ruhmes zu töten. Weder sind dort all die "reality-based"-Autoren, noch wollen oder sollten sie da hin, wo der Mann schon als Kind war. Wir leben nun mal nicht im japanischen Mittelalter.

Aber zum Glück gehts ja bei den heutigen Autoren bloß um harte Sprüche zur Untermauerung der eigenen Reputation, mit dem Zweck, die Kuh dann auch ordentlich zu melken. Ist ja auch in Ordnung. Man sollte diesen Sprüchen aber nicht mehr Gewicht beimessen, als ihnen zukommt.

die Chisau
15-07-2013, 12:09
Er postuliert in der Situation positiv zu denken ,um nicht einer selbsterfüllenden Prophezeiung zu unterliegen.
Dass er realistisch denkt und nicht bestreitet, dass die Wahrscheinlichkeit geschnitten zu werden groß ist, steht dem meiner Meinung nach nicht im Wege.

Zwei verschiedene Thematiken.
1. Das beste aus der Situation machen, mit dem entsprechenden Mindset.
2. Wissen um die Gefahren und Risikominimierung im Vorfeld.





Wenn der Messerangriff noch nicht erfolgt ist, sondern man noch damit bedroht
wird, ist es vielleicht ganz ratsam, so realistisch zu denken "ich könnte verletzt
werden", weil man dann vielleicht um jeden Preis versucht zu verhindern,
dass ein Angriff stattfindet oder dass man das Weite sucht...

Oder?

_

Siehe Pkt 2.

Asahibier
15-07-2013, 12:19
Der hat mit 13 seinen ersten Menschen mit dem Knüppel totgeschlagen. Einfach nur mal so. Und zeit seines Lebens hat er nicht das Geringste dabei gefunden, Menschen zur Mehrung seines eigenen Ruhmes zu töten. Weder sind dort all die "reality-based"-Autoren, noch wollen oder sollten sie da hin, wo der Mann schon als Kind war. Wir leben nun mal nicht im japanischen Mittelalter.

...

Aus genau diesem Grund halte ich das was KRK anstrebt nicht für erstrebenswert. Um mich durch einen klaren und durchdachten Geist in einer realen Kampfsituation von einem Tier zu unterscheiden muss ich soviele Kämpfe gehabt haben das eine Gewöhnung einsetzt die mich ruhig und besonnen bleiben lässt, das ist moralisch sicher nicht erstrebenswert. Und die reality based Autoren bleiben genau da auf dem Teppich, wissen das man Angst hat und versuchen nutzbar zu machen was die Natur uns für fight or flight Fälle mitgegeben hat. Nur manche KKler wollen hier den Geist über die Natur erheben, Systema scheint da ja ähnliche Ansätze zu haben. :)

Terao
15-07-2013, 12:23
Aus genau diesem Grund halte ich das was KRK anstrebt nicht für erstrebenswert.Er strebt das ja auch gar nicht an. Er will bloß Werbung für seinen Kram machen, und dafür ist ihm jedes rhetorische Mittel und jedes herangezogene Beispiel recht.

Was ein Musashi vom Tiwald`schen Geschwurbel von der "Ehe zwischen Taoismus und Chan-Buddhismus" gehalten hätte, kann sich ja doch jeder selbst ausmalen, der nicht schon total KK-besoffen ist. :cool:

FanzerPaust
15-07-2013, 12:26
Tabek,


Um mich durch einen klaren und durchdachten Geist in einer realen Kampfsituation von einem Tier zu unterscheiden muss ich soviele Kämpfe gehabt haben das eine Gewöhnung einsetzt die mich ruhig und besonnen bleiben lässt, das ist moralisch sicher nicht erstrebenswert.

Fehlschluss. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass mein Körper keinen Unterschied bzgl. der stressauslösenden Gefahrenquelle macht.

gruß

die Chisau
15-07-2013, 12:29
Was ein Musashi vom Tiwald`schen Geschwurbel von der "Ehe zwischen Taoismus und Chan-Buddhismus" gehalten hätte, kann sich ja doch jeder selbst ausmalen, der nicht schon total KK-besoffen ist. :cool:

Wie, du meinst man sollte diese Aussagen nicht überbewerten. :D

Asahibier
15-07-2013, 12:32
Tabek,



Fehlschluss. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass mein Körper keinen Unterschied bzgl. der stressauslösenden Gefahrenquelle macht.

gruß

Kannst Du das genauer ausführen, ich verstehe Dich glaube ich nicht so recht.
Meine These orientiert sich an "we are what we repeatedly do", wenn ich das erste Mal (um mein Leben?) kämpfe habe ich den Kackstift in der Hose, wenn ich es ein paar Dutzend mal getan hätte, hätte ich wahrscheinlich die Ruhe um mit mehr Ratio zu kämpfen. Inwiefern ist das Deiner Meinung nach falsch?

Terao
15-07-2013, 12:32
Wie, du meinst man sollte diese Aussagen nicht überbewerten. :D
Hm, weiß nicht. Wenn FanzerPausts These stimmt, sollte der Tiwald aus seinem gelegentlichen Stress im Job ja vielleicht doch eine geradezu Musashi`sche Stressresistenz auch für Kämpfe entwickelt haben. Hat sich ja auch erfolgreich auf dem Schulhof geprügelt. :p

VlesSchaf
15-07-2013, 12:33
vereinigt Ihr Euch mit dem Gegner

Wenn sie gut aussieht...warum nicht?

Im ernst: Man übt seinen Kram und versucht nun im Sparring/Ernstfall sein "Erübtes" irgendwie anzuwenden. Je fleißiger man übt, desto "automatischer" kann das ablaufen. So denkt hier bestimmt niemand mehr über einen Fauststoß nach, aber für "animalisch" halte ich deswegen einen Fauststoß auch nicht.

Auch möchte ich anmerken, dass ich von "animalisch handeln" versus "geistesgegenwärtig handeln" wenig halte. Je häufiger man übt, desto automatischer laufen Dinge ab. Man wird automatisch immer gestesgegenwärtiger und wird sogar in der Lage sein, den Gegner zu fintieren, Lücken zu erkennen, und das ganze Geschehen rund um Kampf etwas spielerischer zu sehen.

Der Weg dahin besteht im Training, und ob man jetzt noch pseudowissenschaftlichen Popanz drumherum baut oder nicht: trainiert wird am Mann und nicht in der Leseecke.

Terao
15-07-2013, 12:35
Ist ja auch Käse. Gerade Tiere handeln stets geistesgegenwärtig. Deshalb sind die Biester ja auch so schnell.

Das Problem ist einfach, dass Kernspecht, wie ja auch sein Eleve Herb, einen eingeschränkten Begriff von "Bewusstsein" im modernen Sinne und offenbar überhaupt keinen im Zen-buddhistischen Sinne hat. Anders kann ein derart verdrehter Text gar nicht zustande kommen.

BUJUN
15-07-2013, 12:40
"Animalische Instinkte"

Der Überlebenswille macht sehr vieles erst möglich.

Entschlossenheit und Durchsetzungswille sind kampfentscheidend !!

Von wegen "cool": ohne starke Emotionen kann man schon mal
gar nicht kämpfen geschweige denn gewinnen.

ABER: mit etwas Übung kann man die Emotionen nach außen hin
unterdrücken ( "Pokerface" ) während einem die verdaute Masse im Enddarm kocht.

Wer kennt den Fedor-Clip in dem er vor dem Kampf auf dem Boden sitzt und
mit seinen Kumpels Karten spielt - und sowas wird dem Gegner natürlich vor
dem Kampf gesagt und dann ... hehehe / oder Fedor sieht sich im Ring
den Gegner erst gar nicht an ( "Gleichgültigkeit" vorgespielt ) und legt dann
brachial los.

Aber Fedor ist ein Praktiker und kein endlos schwafelnder Wissenschaftler.

Passt auch zum Faden "Finten".

Wer vom Realkampf ohne heftige Emotionen labert hat eben noch nie
real im Ernstfall gekämpft. ( mit oder ohne Fazien und Narrenposing BD ).

Grüße

BUJUN

FanzerPaust
15-07-2013, 12:41
Tabek,


Kannst Du das genauer ausführen, ich verstehe Dich glaube ich nicht so recht.


wenn ich mit dem Motorrad mit über 300 Kmh über die Autobahn fahre, ist die körperliche Reaktion die Gleiche wie in einem Kampf.
Wenn ich aus einem Flugzeug springe, die gleiche Reaktion...

Die Sinne werden geschärft, weil jeder Fehler den Tod zur folge haben kann. Kein Unterschied.

Die Krux ist es keinen mentalen Widerstand aufzubauen der zerstreut.

gruß

Terao
15-07-2013, 12:45
wenn ich mit dem Motorrad mit über 300 Kmh über die Autobahn fahre, ist die körperliche Reaktion die Gleiche wie in einem Kampf.
Wenn ich aus einem Flugzeug springe, die gleiche Reaktion...Ist es.
Du wirst lachen: Sogar der Angebeteten gegenüberzutreten und von einem bösen Hund angeknurrt zu werden, lässt sich am physiologischen Reaktionsmuster kaum unterscheiden.


Der Gewöhnungsaufbau allerdings ist höchst bereichsspezifisch. Das geht so weit, dass sich Skispringer, die sich ohne weiteres die höchsten Schanzen hinunterstürzen, oft nicht trauen, im Schwimmbad vom Zehnmeterturm zu springen.

BUJUN
15-07-2013, 12:53
Tabek,



wenn ich mit dem Motorrad mit über 300 Kmh über die Autobahn fahre, ist die körperliche Reaktion die Gleiche wie in einem Kampf.
Wenn ich aus einem Flugzeug springe, die gleiche Reaktion...

Die Sinne werden geschärft, weil jeder Fehler den Tod zur folge haben kann. Kein Unterschied.

Die Krux ist es keinen mentalen Widerstand aufzubauen der zerstreut.

gruß

Wenn du mit "mentalem Widerstand der zerstreut" so etwas wie Bedenken
oder Zweifel meinst ... kann man in derartigen Situationen absolut nicht brauchen :)

Mit Entschlossenheit ( notfalls auch mehr oder weniger Wut ) kriegt man
alles Störende und Ablenkende aus dem Kopf und kann sein eigenes Ding
durchziehen.

Mal wieder reine Übungs- / Gewohnheitssache.

Bewusstes riskieren macht aber auch süchtig nach immer mehr Kick und
Eigenbestätigung durch Erfolge.

Mir tun alle KS/KK-ler wirklich leid, die das noch nie gemacht / erlebt haben:
einen Sieg zu erringen infolge der jahrelangen harten Ausbildung, Schmerzen
und auch Verzicht auf alternative Vergügungen.

Grüße

BUJUN

openmind
15-07-2013, 12:58
"Animalische Instinkte"

Der Überlebenswille macht sehr vieles erst möglich.

Entschlossenheit und Durchsetzungswille sind kampfentscheidend !!

Von wegen "cool": ohne starke Emotionen kann man schon mal
gar nicht kämpfen geschweige denn gewinnen.



Wenn ich das richtig verstehe, bist Du ein Verfechter des "Animalischen".
Aber wenn man selber nur brachial und instinktiv AGIERT, kann man doch
nix weich aufnehmen, oder?

_

BUJUN
15-07-2013, 13:02
Ist es.
Du wirst lachen: Sogar der Angebeteten gegenüberzutreten und von einem bösen Hund angeknurrt zu werden, lässt sich am physiologischen Reaktionsmuster kaum unterscheiden.


Der Gewöhnungsaufbau allerdings ist höchst bereichsspezifisch. Das geht so weit, dass sich Skispringer, die sich ohne weiteres die höchsten Schanzen hinunterstürzen, oft nicht trauen, im Schwimmbad vom Zehnmeterturm zu springen.


Also diese Diskussion gefällt mir sehr - besonders hinsichtlich des TE -
Artikels und das was dennoch an guten Beiträgen entsteht.

Es geht IMMER um die Überwindung von Angst und das läßt sich mit
Energie, Hartnäckigkeit und ständigem Üben gut meistern.

Angst vor Spinnen
Angst vor Höhen
Angst vor Kontakt aufnehmen zu reizender Gelegenheit
und - Angst vorm Kämpfen.

jedesmal einige Dutzend Male konfrontiert und man wird wirklich locker darin
und wer +100 Sparrings hinter sich hat freut sich auf die nächsten 100 und
wer sich im Kampf mehrfach bewiesen hat steht der nächsten Herausforderung
gelassener gegenüber ( ohne diese zwangsläufig herbeifühen zu wollen ).

Naja - Einige wollen das dann doch. Leben wir damit.

Grüße

BUJUN

BUJUN
15-07-2013, 13:11
Wenn ich das richtig verstehe, bist Du ein Verfechter des "Animalischen".
Aber wenn man selber nur brachial und instinktiv AGIERT, kann man doch
nix weich aufnehmen, oder?

_

Verfechter von dem was NACHWEISLICH und sehr oft funktioniert hat.

Weich Aufnehmen funktioniert bei ernsthaften kräftigen fortgesetzten
Angriffen nicht.

Darin sehe ich einen Grund für gemiedenes Sparring - da würde das
Nicht-Funktionieren klar erkenntlich und das Geschwafel wäre als solches
enttarnt.

Mal was zu "Brachial": kann gar nicht brachial genug sein - der menschliche
Körper ist außerordentlich widerstandsfähig und die Jungs die beim ersten
Schlag runter gehen machen das mehr aus Erschrecken was abbekommen zu
haben denn aus tatsächlicher Schlagwirkung ( sage ich als Schlagwirkungs-
Fanatiker ! ).

Nicht zu weit weg vom Eingangsthema: das muss man eben selbst mehrfach
erlebt haben - ganz ganz einfach !! ( anstelle wissenschaftlich philosophieren ).

Grüße

BUJUN

Nachtrag zu "animalisch" : Homo Sapiens gehört doch zu den Säuge-TIEREN !

openmind
15-07-2013, 13:26
Weich Aufnehmen funktioniert bei ernsthaften kräftigen fortgesetzten
Angriffen nicht.

:D


Darin sehe ich einen Grund für gemiedenes Sparring - da würde das
Nicht-Funktionieren klar erkenntlich und das Geschwafel wäre als solches
enttarnt.

:D


Grüße

Grüße zurück!

Nachtrag: Tabek.

_

BUJUN
15-07-2013, 13:40
:D



:D



Grüße zurück!

Nachtrag: Tabek.

_

Da hier etwas fehlt: wir wissen nix, können nix und haben nix kapiert:D

mykatharsis
15-07-2013, 13:50
Die Kunst ist es, den Verstand die Kontrolle über seine Instinkte behalten zu lassen. Wut und Aggression sowie Angst etc. dürfen nicht die Kontrolle haben! Dann gewinnt die dunkle Seite... :cool:


Beispiel: der durchschnittliche jap. samurai in der Tokugawa Zeit hatte in seinem Leben exakt 1 Duell auf Leben und Tod...
...wenn er es verloren hat, werdens sicher nicht mehr. ;)

PersSKdoFhr
15-07-2013, 13:51
Ich hätte nicht gedacht, dass diese Frage so wissenschaftlich behandelt werden würde...Nicht schlecht!:respekt:

openmind
15-07-2013, 13:56
Ich hätte nicht gedacht, dass diese Frage so wissenschaftlich behandelt werden würde...Nicht schlecht!:respekt:

Hattest Du was Anderes erwartet?
Das ist ein ernstzunehmendes Forum hier, das sich
analytisch und objektiv dem Thema Kampf annähert!

Die User hier verfügen über Kontakte in die Universitäten
von Zuunkharaa und Plovdiv. Des Weiteren wird nach dem
deutschen Reinheitsgebot diskutiert.

_

Biathlonmann
16-07-2013, 13:57
Nuja, häufig wurde schon gesagt, dass der Wille zum Kämpfen, dieses "Schlägergen", wichtiger ist, als die Kampfsportart.

Viele von diesen jungs handeln in meinen Augen eh schon irgendwie "entmenscht":). Blutrausch an und los. Glaube nicht, dass in dem Moment noch nachvollziehbare Gedankengänge vorherrschen.

Tigr
18-07-2013, 10:07
Die User hier verfügen über Kontakte in die Universitäten
von Zuunkharaa und Plovdiv._

Tabek,

Plovdiv hat gesagt, Du sollst sie bitte nicht mehr so oft anrufen, es nervt mittlerweile!!

PersSKdoFhr
18-07-2013, 10:10
Tabek,

Plovdiv hat gesagt, Du sollst sie bitte nicht mehr so oft anrufen, es nervt mittlerweile!!

Und du sollst endlich deine Promotionsurkunde abholen!:D

Terao
18-07-2013, 10:12
Macht Plovdiv eigentlich auch in Genforschung? Wenn ja, ist das Schlägergen schon entdeckt?

openmind
18-07-2013, 11:27
Tabek,

Plovdiv hat gesagt, Du sollst sie bitte nicht mehr so oft anrufen, es nervt mittlerweile!!

Verstanden.
Rufe ab sofort in Zuunkharaa im Stall an.
Tabek, Ende!

_

WingChun77
18-07-2013, 12:14
Man beschäftigt sich mit amerikanischen „reality based martial arts“-Autoren.

Wie haltet Ihr es mit dem Anzapfen animalischer Instinkte?
Kämpft Ihr unbewusst und ohne zu denken?
Oder vereinigt Ihr Euch mit dem Gegner und tut alles bewußt und geistesgegenwärtig?

Ich kann dir da die Jungs von Bill Kipp mit der "FAST Defense" empfehlen. Da lernt man(n) und frau einiges über sich und die Seminare haben auch nicht diesen manchmal üblichen "Hallo, ich bin der Martin, ne und wir machen erst einmal eine offene Runde." Im Gegenteil, die bringen dich schnellstmöglich an deine mentale Schmerzgrenze und dann geht es nur noch auf dieser engen Ebene weiter.


LG

Günther

Kaybee
18-07-2013, 20:27
Verstanden.
Rufe ab sofort in Zuunkharaa im Stall an.
Tabek, Ende!

_

Untersteh dich! Ich schicke meine Kaulquappen per sensorisch ausgelösten Bong Saos auf dich los..:D:D:D

WT-Sympathisant
21-07-2013, 09:37
Der hat mit 13 seinen ersten Menschen mit dem Knüppel totgeschlagen. Einfach nur mal so. Und zeit seines Lebens hat er nicht das Geringste dabei gefunden, Menschen zur Mehrung seines eigenen Ruhmes zu töten. Weder sind dort all die "reality-based"-Autoren, noch wollen oder sollten sie da hin, wo der Mann schon als Kind war. Wir leben nun mal nicht im japanischen Mittelalter.

Aber zum Glück gehts ja bei den heutigen Autoren bloß um harte Sprüche zur Untermauerung der eigenen Reputation, mit dem Zweck, die Kuh dann auch ordentlich zu melken. Ist ja auch in Ordnung. Man sollte diesen Sprüchen aber nicht mehr Gewicht beimessen, als ihnen zukommt.

Genau so sieht´s aus! :yeaha:

WT-Sympathisant
21-07-2013, 09:54
Jeder Mensch, der sein Leben liebt, wird in einem Kampf Emotionen verspüren, sprich das Flattern bekommen. Man kann diese Gefühle sicher mit ansteigender Erfahrung (Kämpfe) besser kontrollieren, weil man ungefähr einschätzen kann, was auf Einen zukommt. Aber ganz ausschalten kann man sie wohl nie.

Ein Mensch, der emotionsfrei kämpfen kann, ist ein Mensch dem sein Leben egal ist. Im mittelalterlichen Japan konnte man das bei zu Tode verurteilten Sträflingen beobachten. Diese Männer wären unabhängig vom Ausgang des Kampfes sowieso getötet worden, also verband sie nichts mehr mit dem Leben. Und letztlich befähigt Dich nur das in einer absolut angstfreien Geisteshaltung zu kämpfen.

Aber das ist wohl kein erstrebenswerter Zustand.

Björn Friedrich
21-07-2013, 10:36
Also wenn eines sicher ist, dann das Gedanken in einem Kampf nix zu suchen haben, ist wie beim Sex, wenn sich der Kopf einschaltet, ist alles vorbei........

Und animalische Instinkte......ich glaube die meisten Menschen haben keinen Schimmer was ein animalischer Instinkt ist;-)

Wer schreiend und wild prügelnd auf jemanden einschlägt, sowie z.B. bei den angesprochenen Fast Defense Sachen, der hat zwar einen emotionalen Ausbruch und der kann, je nachdem wieviel Wut ein Mensch im Leben unterdrückt hat, recht heftig sein, aber das hat mit Instinkten nix zu tun.....

Tiere fühlen Ihren Körper viel besser als durchschnittliche Menschen und viel viel viel besser als Kopfmenschen die alles analysieren wollen;-)

Von daher sehen ihre Kämpfe meist auch wesentlich eleganter und perfekter aus und sind effizienter......

Es gibt Menschen die keine Angst fühlen, nämlich Psychopathen, einige davon nutzen ihre Fähigkeit für Verbrechen, andere retten Leben.....

Der Punkt ist einfach, wir alle können lernen unsere Gedanken abzuschalten, zumindest für eine bestimmte Zeit.

Und wenn der Geist nicht mehr im Wege ist, kann der Körper seinen Job machen......wie beim Sex;-)

Tschüß
Björn Friedrich

openmind
21-07-2013, 23:40
Und wenn der Geist nicht mehr im Wege ist, kann der Körper seinen Job machen......wie beim Sex;-)


Liegts am Wetter?
Ich kanns verstehen.
Mir glüht hier auch die Lunte...

_

Björn Friedrich
22-07-2013, 10:24
Nee, einfach mal Alexander Lowen lesen, dann wirds ganz leicht verständlich.....

Tschüß
Björn Friedrich

Tigr
22-07-2013, 10:54
Und wenn der Geist nicht mehr im Wege ist, kann der Körper seinen Job machen......wie beim Sex;-)


"Schatz, Du bist weicher geworden..." "Vielen Dank!" :D

wfn.j
22-07-2013, 21:20
Ich lese in dem Artikel von Sifu Kernspecht, dass er neuerdings versucht, das buddhistische Konzept der Achtsamkeit in das WT zu integrieren (was stark im Kontrast steht zu Sifu Leung Tings Auffassung vom WT). In diesem Artikel versucht er, diese Veränderung (vor allem wohl vor den Mitgliedern der EWTO) zu rechtfertigen.

Terao
22-07-2013, 21:46
"Achtsamkeit" ist gerade ziemlich en vogue. Muss man glaube ich nicht als Hinweis sehen, dass sich Kernspecht nun allzu tief mit Buddhismus befasst (das tun nur die Allerwenigsten, die zur Zeit davon faseln).

Denke, Achtsamkeit ist hier einfach nur ne neue Variante des destillierten Wassers. Und wird ebenso schnell wieder in der Versenkung verschwinden wie dieses, wenn er etwa einen neuen Hirnforschungsartikel zum Missverstehen ausgräbt.

KravMa1986
22-07-2013, 21:59
Ach Gott habe ich diese Diskussionen hier vermisst... :teufling:

die Chisau
22-07-2013, 22:34
Ach Gott habe ich diese Diskussionen hier vermisst... :teufling:

Schön, dass du wieder da bist, wir erwarten seriöse Beiträge mit Tiefschlag/gang! :D

wfn.j
22-07-2013, 22:58
"Achtsamkeit" ist gerade ziemlich en vogue. Muss man glaube ich nicht als Hinweis sehen, dass sich Kernspecht nun allzu tief mit Buddhismus befasst (das tun nur die Allerwenigsten, die zur Zeit davon faseln).
Stimmt. Die Rezeption des Buddhismus im Westen zeichnet sich vor allem durch Banalisierung und - insbesondere beim Thema Achtsamkeit - Instrumentalisierung aus (Stichwort MBSR, wo aus dem identitätskritischen Ansatz ein identitätsbildener wird, der sich geschmeidig in das neoliberale Konzept fortwährender Selbstoptimierung einfügt). Auch in dem Artikel von Sifu Kernspecht scheint die Achtsamkeit eher eine Zweckentfremdung zu erfahren.


Denke, Achtsamkeit ist hier einfach nur ne neue Variante des destillierten Wassers.
Wobei sie selbst in der kernspecht'schen Lesart etwas mehr Substanz hat. ;)

KravMa1986
22-07-2013, 23:31
(Stichwort MBSR, wo aus dem identitätskritischen Ansatz ein identitätsbildener wird, der sich geschmeidig in das neoliberale Konzept fortwährender Selbstoptimierung einfügt).
;)

Wow, großartige Erkenntnis :yeaha: (Das war keine Ironie) :)

Terao
23-07-2013, 00:14
wo aus dem identitätskritischen Ansatz ein identitätsbildener wird, der sich geschmeidig in das neoliberale Konzept fortwährender Selbstoptimierung einfügtDas bringt aus meiner Sicht das Kernproblem mit einem Satz auf den Punkt.

WT-Herb
23-07-2013, 01:53
Hallo wfn.j,

Die Achtsamkeit im Sinne von K.R. Kernspecht hat im Kontext seiner jüngeren Texte recht wenig mit Buddismus zu tun, vielmehr bezieht er sich auf Ausführungen von Herrn Tiwald, dem es „in seiner“ Achtsamkeit um eine umfassende Wahrnehmung der Beweglichkeit geht, der eigenen, wie zugleixh der des Angreifers. Auch steht dies nicht entgegen zur Auffassung von Leung Ting. Schließlich arbeitet er selbst mit dieser Methode, auch wenn er es möglicherweise nicht thematisiert, wie K.R. Kernspecht.

Die Achtsamkeit, im Sinne von Herrn Tiwald, ist ein zentrales Thema in KRKs jüngstem Buches „Die Essenz des WingTsun“. Begreift man das System Wing Tsun als „Universal-System“, da es sowohl als äußeres, wie auch als inneres System verstanden in beiden Betrachtungen hoch funktional ist, so lenkt K.R. Kernspecht seinen Fokus auf die Achtsamkeit deswegen, weil sie die Voraussetzung dafür ist, den Gegner nicht nur in seinen Bewegungen, sondern auch in seinen Intensionen wahrzunehmen. Dadurch wird es möglich, den Gegner vorausdenkend in seiner Ganzheit zu erfassen, mit ihm Eins zu werden. Aber dazu sei angeraten, das Buch selbst zu lesen.


Gruß, WT-Herb

Terao
23-07-2013, 02:54
Hallo wfn.j,

Die Achtsamkeit im Sinne von K.R. Kernspecht hat im Kontext seiner jüngeren Texte recht wenig mit Buddismus zu tun, vielmehr bezieht er sich auf Ausführungen von Herrn Tiwald, dem es „in seiner“ Achtsamkeit um eine umfassende Wahrnehmung der Beweglichkeit geht, der eigenen, wie zugleixh der des Angreifers. Auch steht dies nicht entgegen zur Auffassung von Leung Ting. Schließlich arbeitet er selbst mit dieser Methode, auch wenn er es möglicherweise nicht thematisiert, wie K.R. Kernspecht.

Die Achtsamkeit, im Sinne von Herrn Tiwald, ist ein zentrales Thema in KRKs jüngstem Buches „Die Essenz des WingTsun“. Begreift man das System Wing Tsun als „Universal-System“, da es sowohl als äußeres, wie auch als inneres System verstanden in beiden Betrachtungen hoch funktional ist, so lenkt K.R. Kernspecht seinen Fokus auf die Achtsamkeit deswegen, weil sie die Voraussetzung dafür ist, den Gegner nicht nur in seinen Bewegungen, sondern auch in seinen Intensionen wahrzunehmen. Dadurch wird es möglich, den Gegner vorausdenkend in seiner Ganzheit zu erfassen, mit ihm Eins zu werden. Aber dazu sei angeraten, das Buch selbst zu lesen.


Gruß, WT-HerbKurz: Net pennen, dann kriegste vielleicht auch mit, was dein Gegner macht.

Lernt jedes Kind in seiner ersten Stunde auf dem Fußballplatz. Andere forschen dafür erstmal 30 Jahre. Naja, jeder nach seiner Facon.

Tigr
23-07-2013, 09:47
Also, nicht nur auf die Bewegungen des Gegners zu "achten" sondern auch auf seine moeglichen "Intensionen" - da ist in der Form glaub ich noch keiner drauf gekommen. Perfekte Verbindung von Tradition und Wissenschaft!!!

PaiLoung
23-07-2013, 09:55
ich denke dabei geht es um ein bischen mehr als " die erste stunde aufm fußballplatz " ...

Terao
23-07-2013, 10:25
ich denke dabei geht es um ein bischen mehr als " die erste stunde aufm fußballplatz " ...Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, // Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.


Lies nochmal, was Herb geschrieben hat. Ich glaube, Du hast es nicht so ganz verstanden. :D


sondern auch auf seine moeglichen "Intensionen"sic! Und: Macht einen das nicht fintenanfällig? :p

wfn.j
23-07-2013, 10:34
Die Achtsamkeit im Sinne von K.R. Kernspecht hat im Kontext seiner jüngeren Texte recht wenig mit Buddismus zu tun, vielmehr bezieht er sich auf Ausführungen von Herrn Tiwald, dem es „in seiner“ Achtsamkeit um eine umfassende Wahrnehmung der Beweglichkeit geht, der eigenen, wie zugleixh der des Angreifers. Auch steht dies nicht entgegen zur Auffassung von Leung Ting.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass meine Deutung näher am hier diskutierten Text liegt als deine: "Horst Tiwald wollte mich stets eines Besseren belehren: nämlich der Psycho-Trainingsmethode des Chan-Buddhismus, der mit dem Taoismus eine Ehe eingegangen ist und erwiesenermaßen in der Lage ist, Kaltblütigkeit* und richtiges Handeln zu entwickeln. Chan und Taoismus sind die Geisteshaltungen, die hinter unserem WingTsun stehen. Aber auch in Hongkong gilt der Prophet nichts im eigenen Land (...)"


Aber dazu sei angeraten, das Buch selbst zu lesen.
Wenn ich offenbar schon diesen kurzen Artikel von Sifu Kernspecht völlig falsch deute, kann es bei einem ganzen Buch ja nicht besser werden, oder?

wfn.j
23-07-2013, 10:39
sic! Und: Macht einen das nicht fintenanfällig? :p
Denke ich nicht. Anfällig für Finten wird man, wenn man aus der Vorstellung heraus agiert statt aus der Achtsamkeit auf das, was ist. Zur Intension und Intention (egal welches gemeint war, aber ich denke WT-Herb hat sich da nicht verschrieben wie bei "Buddhismus") gehört ja gerade auch, dass etwas eine Finte ist.

Terao
23-07-2013, 10:43
Wenn ich offenbar schon diesen kurzen Artikel von Sifu Kernspecht völlig falsch deute, kann es bei einem ganzen Buch ja nicht besser werden, oder?Mach Dir nix draus. Kernspechts Editorials gehören zu den am meisten missverstandenen und -unterschätzten Gebrauchstexten der Gegenwart. Kein Wunder, gegen diese Tiefe ist "Sein und Zeit" eine Gutenachtgeschichte. :)


Anfällig für Finten wird man, wenn man aus der Vorstellung heraus agiert statt aus der Achtsamkeit auf das, was ist.Ach so. Quasi Wesensschau. Taktil, versteht sich.

WT-Herb
23-07-2013, 11:51
Hallo wfn,j,


Anfällig für Finten wird man, wenn man aus der Vorstellung heraus agiert statt aus der Achtsamkeit auf das, was ist. Sehr richtig.

Nun, was ist denn das Ziel des Ganzen. Nach all den Erfahrungen, die K.R. Kernspecht in den letzen vier Jahrzehnten mit dem System gemacht hat, erschließt sich, nicht zuletzt auch auf Erkenntnissen, wie sie Herr Tiwald beschreibt, die „Essenz“ des Einfachen. Dass diesem Einfachen ein langer Prozess des Lernen vorausgeht, und Manchem gar nicht so einfach erscheint, liegt doch im vermeintlichen Charakter, dem der reale Kampf anhaftet, einem martialischen Habitus, eben, dem Animalischen.

Aber wir sind, als Menschen, durchaus dazu in der Lage, eigenes Verhalten zu reflektieren und das Animalische dahingehend zu hinterfragen, ob es gegenüber diesem Charakter auch Lösungen gibt, die weniger martialisch, aber nicht weniger Effektiv sind.

Dazu gehört es, sich dessen bewusst zu sein, oder zu werden, was das eigene „System: Körper und Geist“ zustande bringen kann und wie es sinnvoll und logisch eingesetzt werden könnte, um dem „Tier“ in einem selbst Herr zu werden, vielmehr noch, dem „Tier“ im Angreifer Herr zu werden.

Eine elementare Grundlage dazu ist es, den Angreifer im Ganzen wahrzunehmen. Nicht nur in seiner akuten Handlung, auch in seinem Wollen. Dies wird bestimmt einerseits durch dessen akute Bewegung, der Kraft und der Richtung seiner Bewegung, aber auch über den Raum der stattfindenden Bewegung, in welcher er seine Bewegung noch verändern kann, zeitlich wie räumlich. Darauf ist die „Achtsamkeit“ gerichtet. Das „nicht interpretierende“ Lesen des gegnerischen Verhaltens ist der Schlüssel, ihn vorausgehend verlangsamen zu können, sich selbst schützend und ihn kampfentscheidend anzugreifen.

Wir sind somit nicht zwingend auf ein „Tier in uns“ angewiesen, wenn wir uns auf unsere „menschlichen“ Fähigkeiten besinnen. Viele Kampfstile gehen aber mit der Fülle der eigenen Fähigkeiten sehr zurückhaltend um. Sie nutzen z.T. kaum die eigene Beweglichkeit, machen den Körper steif, weil sie glauben, hierdurch mehr Kraft zu haben. Es ist sogar folgelogisch, mit einem steifen Torso muss mit viel Kraft gearbeitet werden, um gegnerische Einwirkung zu eliminieren. Und genau dieses Verhalten, die eigenen Körperwaffen reduziert in den Extremitäten wahrzunehmen, anstatt sie über den gesamten Körper aufzubauen, macht es notwendig, diesen eigenen Waffen einen steifen Torso anzubieten, an denen sie ihren Rückhalt haben.

Dies soll hier nur ein Beispiel dafür sein, wie der Mensch dazu (ver)kommt, im Kampf sich auf „seine“ animalischen Attribute zu besinnen (zu reduzieren). Und es mag auch daran liegen, das körperlicher Überlebenskampf im Bewusstsein nicht „menschlich“ ist, sondern -eben- animalisch, das Menschliche die schöpferischen Fähigkeiten sind, wie Kreativität, Kunst, Sprache.... Diese Teilung des Menschen in unterstellte „Urinstinktives (Tierisches)“ und kulturell Entwickeltes, macht ihn, in beiden Ebenen zu einem Torso seiner Selbst, denn der Mensch ist nur als Ganzes Mensch.

Warum also, sollten wir ihn in der wichtigen Ebene eines Überlebenskampfes auf das Animalische reduzieren? Das ist nicht logisch, nicht sinnvoll. Gerade seine „menschlichen“ Fähigkeiten der Kreativität, der Erkenntnis über sich selbst und über den Angreifer, die Nutzung seiner Intelligenz und seiner gänzlichen körperlichen Fähigkeiten zeichnen ein „gutes“ Kampfsystem aus und helfen, den Kampf in seiner „animalischen Dichte“ zu vereinfachen.



Gruß, WT-Herb

Terao
23-07-2013, 12:08
Eine elementare Grundlage dazu ist es, den Angreifer im Ganzen wahrzunehmen. Nicht nur in seiner akuten Handlung, auch in seinem Wollen. Ach Herb. Genau das hab ich Dir doch längst im Fintenthread zu erklären versucht.
Bloß, dass das ohne die Interpretation von Sinneseindrücken nicht funktioniert. Und dass es Tiere ganz genauso machen.

Das ist wirklich alles hervorragend untersucht. Ganz ohne Tiwald.

PaiLoung
23-07-2013, 12:09
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, // Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.


Lies nochmal, was Herb geschrieben hat. Ich glaube, Du hast es nicht so ganz verstanden. :D


:)..... also nehme ich an, du hast das buch gelesen ?

Terao
23-07-2013, 12:16
:)..... also nehme ich an, du hast das buch gelesen ?Nö, Du?
Ich jedenfalls bezog mich auf Herbs Kurzabriss. Der macht mir, ehrlich gesagt, wenig Lust, mich mit dieser Art von Mischung aus Plattheit, Fehlschlüssen und Pseudowissenschaft, verpackt in für Laien wohl "wissenschaftlich" klingen sollende Wortgirlanden, in Form eines Buches von KRK zu beschäftigen. Nichts hier hat mich bislang überzeugen können, dass er auch nur verstanden hat, von was er da schreibt. Da werd ich doch den Teufel tun, mir mein Fachgebiet von einem KK-Buchautoren erklären zu lassen.

Wenn die Schäfchen drauf abfahren, reicht das doch auch. Das und nichts anderes ist doch auch Ziel sämtlicher KRK-Veröffentlichungen.

PaiLoung
23-07-2013, 12:17
danke für deine ehrlichkeit ...

Terao
23-07-2013, 12:23
danke für deine ehrlichkeit ...Bitte, immer wieder gerne.

Jetzt bist DU dran: Hast Du`s denn gelesen? Und es mal mit tatsächlichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Reizverarbeitung verglichen? Bzw., da es sich ja um "Populärwissenschaft" handelt, an die man andere Ansprüche stellen muss, zumindest grob inhaltlich abgeglichen?

WT-Herb
23-07-2013, 12:51
Wenn es Dir nur um Reizverarbeitung geht, hast Du nicht wirklich verstanden, um was es überhaupt geht.


Gruß, WT-Herb

Terao
23-07-2013, 12:55
Wenn es Dir nur um Reizverarbeitung geht, hast Du nicht wirklich verstanden, um was es überhaupt geht.


Gruß, WT-HerbWenn Du Reizverarbeitung nicht verstanden hast, brauchst Du Dich an den Rest gar nicht erst ranzumachen.

WT-Herb
23-07-2013, 15:08
Witzbold... Noch einmal: Wenn es Dir nur um die Reizverarbeitung geht, bist Du (noch) im falschen Thema.

Keine Sorge, bei der Reizverarbeitung sind wir nicht erst seit der Verwendung taktiler Sinneswahrnehmung, weswegen gerade diese uns ja gerade von großem Nutzen ist. Nur darum geht es in diesem Kontext eben nicht wirklich. Die Achtsamkeit "verät" uns in geradezu voreilender Direktheit die Gesamtsituation und dessen Verlauf. Die dazu notwendigen Fähigkeiten, nicht nur bezogen auf die Wahrnehmung, sondern insbesondere auch darauf, den kampfentscheidenden Nutzen daraus zu ziehen, müssen - logischer Weise - konkret geschult werden. Und dafür reicht es nicht, die Formen zu laufen und Techniken auswendig zu lernen, die im konkreten Fall dann gar nicht richtig passen. Und erst recht reicht es nicht aus, totes Sparring zu üben, welches einem die Sinne verdirbt und nur Chaos produziert, anstatt geordneten Kampf.




Gruß, WT-Herb

Terao
23-07-2013, 15:18
Wenn es Dir nur um die Reizverarbeitung gehtWo hab ich das geschrieben?



Keine Sorge, bei der Reizverarbeitung sind wir nicht erst seit der Verwendung taktiler Sinneswahrnehmung, weswegen gerade diese uns ja gerade von großem Nutzen ist. Nur darum geht es in diesem Kontext eben nicht wirklich. Die Achtsamkeit "verät" uns in geradezu voreilender Direktheit die Gesamtsituation und dessen Verlauf. Die dazu notwendigen Fähigkeiten, nicht nur bezogen auf die Wahrnehmung, sondern insbesondere auch darauf, den kampfentscheidenden Nutzen daraus zu ziehen, müssen - logischer Weise - konkret geschult werden. Und dafür reicht es nicht, die Formen zu laufen und Techniken auswendig zu lernen, die im konkreten Fall dann gar nicht richtig passen. Und erst recht reicht es nicht aus, totes Sparring zu üben, welches einem die Sinne verdirbt und nur Chaos produziert, anstatt geordneten Kampf.Witzbold.

openmind
23-07-2013, 15:27
Und erst recht reicht es nicht aus, totes Sparring zu üben, welches einem die Sinne verdirbt und nur Chaos produziert, anstatt geordneten Kampf.

Geordneter Kampf. Geil!

:D

_

icken
23-07-2013, 16:54
Und erst recht reicht es nicht aus, totes Sparring zu üben, welches einem die Sinne verdirbt und nur Chaos produziert, anstatt geordneten Kampf.

Gruß, WT-Herb


Das ist eigentlich eine Aussage von einem der Angst vor körperlichen Auseinandersetzungen hat.

Ich dachte du hast Kampferfahrung.

Und was bitte ist " geordneter Kampf "?

Sowas hier unten? ( Die beiden trainieren schon 3 Jahre lang, mal so nebenbei. )

qGOrLPcuOtg

WT-Herb
23-07-2013, 17:25
Na, das ist doch recht einfach zu verstehen: Geordneter Kampf ist das Gegenteil von chaotischem Kampf. (Oh, man.... :narf: )

Es ist doch der Sinn und Zweck einer Kampfkunst, den Kampf (Kampfverlauf) zu organisieren, das Chaos zu bändigen. Und dazu gehört es, den Kampfverlauf in sichere Struktueren zu führen, deren Eigenart die Kontrolle ist, nicht die Aneinanderreihung chaotischer Rettungstechniken, ohne den Gegner überhaupt auch nur annähernd in die Kontrolle zu bringen.

Man sollte nur nicht so vermessen sein, dass Kontrolle ein Ausüben von Zwang auf den (vermeintlich stärkeren) Gegner sein muß, vielmehr besteht Kontrolle schon im "Wissen" über das Akute und der darin sich ergebenden logischen Lösung.


Gruß, WT-Herb

Terao
23-07-2013, 17:34
Na, das ist doch recht einfach zu verstehen: Geordneter Kampf ist das Gegenteil von chaotischem Kampf. (Oh, man.... :narf: )

Es ist doch der Sinn und Zweck einer Kampfkunst, den Kampf (Kampfverlauf) zu organisieren, das Chaos zu bändigen. Und dazu gehört es, den Kampfverlauf in sichere Struktueren zu führen, deren Eigenart die Kontrolle ist, nicht die Aneinanderreihung chaotischer Rettungstechniken, ohne den Gegner überhaupt auch nur annähernd in die Kontrolle zu bringen.

Man sollte nur nicht so vermessen sein, dass Kontrolle ein Ausüben von Zwang auf den (vermeintlich stärkeren) Gegner sein muß, vielmehr besteht Kontrolle schon im "Wissen" über das Akute und der darin sich ergebenden logischen Lösung.


Gruß, WT-HerbUnd was genau hat diese Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen, Behauptungen und Uminterpretationen nun mit "Achtsamkeit" zu tun?

icken
23-07-2013, 17:50
Na, das ist doch recht einfach zu verstehen: Geordneter Kampf ist das Gegenteil von chaotischem Kampf. (Oh, man.... :narf: )

Es ist doch der Sinn und Zweck einer Kampfkunst, den Kampf (Kampfverlauf) zu organisieren, das Chaos zu bändigen. Und dazu gehört es, den Kampfverlauf in sichere Struktueren zu führen, deren Eigenart die Kontrolle ist, nicht die Aneinanderreihung chaotischer Rettungstechniken, ohne den Gegner überhaupt auch nur annähernd in die Kontrolle zu bringen.

Man sollte nur nicht so vermessen sein, dass Kontrolle ein Ausüben von Zwang auf den (vermeintlich stärkeren) Gegner sein muß, vielmehr besteht Kontrolle schon im "Wissen" über das Akute und der darin sich ergebenden logischen Lösung.


Gruß, WT-Herb

Kannst du dazu mal einen vernünftiges Video posten, zum besseren Verständnis.
Danke.

WT-Herb
23-07-2013, 18:03
Wieso mit Achtsamkeit? Mein von Dir zitierter Post #70 erklärt Leuten, die danach fragten, was ein geordneter Kampf ist, eben diesen Unterschied zum Chaos normaler Kämpfe. Darin wird auch rein gar nix uminterpretiert und es sindangesichts der Tatsache, dass nur wenige Systeme so arbeiten, keineswegs Allgemeinplätze.

Mit Achtsamkeit hat die Sache insofern zu tun, dass sie, die Achtsamkeit, ein Grundvoraussetzung für das Vermeinden von Chaos ist. Und das Vermeiden von Chaos ist Grundlage dafür, im eigenen Verhalten kontrolliert zu bleiben, reduziert den Streß, hilft das eigene Timing zu optimieren und sorgt somit dafür, die kampfentscheidenden Bewegungen richtig zu setzen.



Gruß, WT-Herb

PaiLoung
23-07-2013, 18:14
herb....

alle achtung das du die geduld mitbringst hier ewig und 3 tage zu diskutieren..

allerdings denke ich das das doch ehr ein kampf gegen windmühlen ist ...

mfg

Terao
23-07-2013, 18:22
Und das Vermeiden von Chaos ist Grundlage dafür, im eigenen Verhalten kontrolliert zu bleiben, reduziert den Streß, hilft das eigene Timing zu optimieren und sorgt somit dafür, die kampfentscheidenden Bewegungen richtig zu setzen.Verstehe. Und praktisch erreicht man diese so verstandene "Achtsamkeit" im Sinne einer "zwanglosen Kontrolle durch überlegenes Wissen", indem man etwas so "Chaotisches" und "die Sinne Verderbendes" wie "totes Sparring" möglichst bleiben lässt.

Herb, Du bist echt ne Granate. :p

WT-Herb
23-07-2013, 18:47
Hallo PaiLoung,

danke... :D


@Terao
welches „überlegenes“ Wissen?

„Totes Sparring“ ist ähnlich zu verstehen, wie „tote Techniken“. Auch Sparring muss genau das schulen, was das Ziel des gesamten Trainings ist, nähmlich das korrekte Systemverhalten. Soweit übliches Sparring genau das Gegenteil fördert, nicht nur fördert, geradezu aufzwingt: ein chaotisches, zwingend versuchte Anwenden toter Techniken, versaut diese Form des Sparrings das korrekte Systemverhahlten.

Die Achtsamkeit wird geschult durch Sensibilisierung der Sinne, der Aufmerksamkeit auf das Ganze, also nicht nur auf Bewegungen des Gegners, sondern (wie ich schon ausführte) auf den Bezug zum Raum, vielmehr auf das Reduzieren des Raums, in welchem Bewegung stattfindet, zeitlich wie räumlich variiert werden kann, auf, das Ziel, welches der Gegner anstrebt, auf das selbst Ausweichen gegenüber der eigenen Extremitäten, die im Kontakt zu Gegner sich befinden und so weiter. Es ist ein recht umfassendes Lehrprogramm, welches nicht die Technik in das Zentrum stellt, sondern die Technik ans Ende des gesamten Prozesses.

Ein Sparring, welches diese erfolgreiche Entwicklung unterstützt, muß dort „anfangen“ wo der jeweilige Schüler in seiner (noch) begrenzten Fähigkeit angesiedelt ist. Ein „Drauf los.... mach mal (irgend)etwas“ ist hierzu völliger Blödsinn.



Gruß, WT-Herb

Terao
23-07-2013, 19:04
Soweit übliches Sparring genau das Gegenteil fördert, nicht nur fördert, geradezu aufzwingt: ein chaotisches, zwingend versuchte Anwenden toter Techniken, versaut diese Form des Sparrings das korrekte Systemverhahlten.Konkret: Wer macht das?


Sensibilisierung der Sinne, der Aufmerksamkeit auf das Ganze, also nicht nur auf Bewegungen des Gegners, sondern (wie ich schon ausführte) auf den Bezug zum Raum, vielmehr auf das Reduzieren des Raums, in welchem Bewegung stattfindet, zeitlich wie räumlich variiert werden kann, auf, das Ziel, welches der Gegner anstrebt, auf das selbst Ausweichen gegenüber der eigenen Extremitäten, die im Kontakt zu Gegner sich befinden und so weiter.Konkret: Wer macht das nicht?


Ein Sparring, welches diese erfolgreiche Entwicklung unterstützt, muß dort „anfangen“ wo der jeweilige Schüler in seiner (noch) begrenzten Fähigkeit angesiedelt ist.Konkret: Wer macht das nicht?



Ein „Drauf los.... mach mal (irgend)etwas“ ist hierzu völliger Blödsinn.Konkret: Wer macht das?



Es ist ein recht umfassendes Lehrprogramm, welches nicht die Technik in das Zentrum stellt, sondern die Technik ans Ende des gesamten Prozesses.Und das ist doch nun vollkommener Käse. NATÜRLICH steht ÜBERALL ERSTMAL die Technik im Vordergrund. Derjenige muss doch irgendwas in der Hand haben, irgendwas machen. Einem Anfänger bringts doch überhaupt gar nichts, wenn Du dem was von Prinzipien erzählst, er aber nichtmal weiß, wie man zuhaut, oder sich sinnvollerweise bewegt. Man fängt an mit Schrittarbeit, Grundschlägen. Das macht Ihr doch wohl auch ganz genau so.
Und NATÜRLICH bleibt es NIRGENDWO dabei stehen. Technik bleibt natürlich wichtig: Shu Ha Ri. Bedeutet nicht, dass man Shu irgendwann wegschmeißt. Verbreitetes Missverständnis.



Klarer, was ich mit "Allgemeinplätzen" und "Behauptungen" meinte? ;)

WT-Herb
23-07-2013, 21:44
@Terao,

zu 1.
Wer das macht? Bist Du blind?

zu 2.
Wer das nicht macht? Wer macht das denn?

zu 3.
Das machen fast alle.

zu 4.
Auch das machen fast alle - mach die Augen auf.


zu 5.
Was Du als Käse bezeichnest, bezeichne ich als logische Konsequenz, will man nicht im Techniken-Glauben verewigt werden. NATÜRLICH schreibe ich in diesem Sinne AUCH vom Anfänger, der überhaupt erst einmal lernen muß, den Grundstock seines Körpers (und Geistes) zu gebrauchen, BEVOR man ihn mit „Techniken“ versorgt, die ihn dann noch mehr in den Nichtgebrauch seiner Beweglichkeit einschreiben, ihm jeden Zugang zur Gewandtheit verschließen. Klar, nützen ihm die Prinzipien solange noch nichts, wie er sie nicht umzusetzen weiß. Dafür gibt man ihm halt Beispiele in die Hand, die ihn zu den Prinzipien führen. Das ist der Zweck der Formen. Nur darf dies nicht dogmatisch werden und den Stil auf einseitige Übungen reduzieren, noch dazu auf Übungen, die erst den letzten Step des gesamten Prozesses betreffen.

Die Relevanz von Techniken wird völlig falsch verstanden, wenn man sie an die Spitze von Systemen setzt, weil die Technik nur die logische Folge der Prinzipien sind (Technik ist den Prinzipien untergeordnet) und auf Grund der notwendigen Synchronisation ohnehin jedes Mal neu angepasst werden, oftmals sogar erst hierbei entstehend. Es gibt keinen Zwang zur Benutzung bestimmter vorgefertigten Technik, kein Tabu, aus den Prinzipien heraus zu neuer Bewegung (Technik) zu kommen, wenn/weil die Situation dies erfordert.

Wenn wir über das „Tier im Manne“ reden, dann doch wohl darüber, wie wir mittels unserer Systeme zum „Mensch im Manne“ werden, also die Vorzüge des Menschseins im Kampf nutzen. Warum sollte ein Mensch wie ein Affe kämpfen, der sehr viel länger Arme hat und viel mehr Kraft? Warum sollten wir wie eine Schlange kämpfen, die keine Arme hat und auf Schnelligkeit ihres Rumpfes angewiesen ist? Warum sollten wir wie eine Gottesanbeterin kämpfen, die ihre Extremitäten viel schneller bewegen kann, als es Menschen oder Affen könnten? Nutzen wir unsere eigenen Attribute, dann gehört auch die Kreativität dazu, den Augenblick zur Anpassung zu nutzen, die Erkenntnis zur „passenderen“ Technik, als über den Griff in eine (die hoffentlich in etwa passende) Schublade.



Gruß, WT-Herb

Terao
23-07-2013, 21:58
Gut, ich stelle fest:
1.-4.: Keinerlei konkrete Antwort.
5.: Wenn Du von "Techniken an die Spitze stellen" faselst, ist Dir Shuhari offensichtlich nicht bekannt. Und das, wo doch der Tiwald angeblich auch über "Budo" geschrieben hat.
Stattessen dann die tolle Aussage, dass Menschen keine Schlangen seien, weil sie ja Arme hätten. Lachhaft.

Lohnt glaube ich nicht, unter diesen Voraussetzungen die Diskussion hier fortzusetzen. Nebelkerzen brauch ich nicht.

Terao
23-07-2013, 22:10
...obwohl, interessieren täts mich ja schon noch mal, wie denn in einem Zeitfenster, in dem man befürchtet, dass es nichtmal für ein paar läppische "Entscheidungsschritte" reicht, die das Reptilienhirn mal eben auf einer Arschbacke macht, noch großartige kreative Prozesse (mit einem theoretisch unbegrenzten Entscheidungsraum) machbar sein sollen.

Und untersteh Dich, jetzt zu Schemata Zuflucht zu nehmen. Das ist MEIN Begriff. :D

icken
24-07-2013, 04:18
@Terao,

1. NATÜRLICH schreibe ich in diesem Sinne AUCH vom Anfänger, der überhaupt erst einmal lernen muß, den Grundstock seines Körpers (und Geistes) zu gebrauchen, BEVOR man ihn mit „Techniken“ versorgt
Klar, nützen ihm die Prinzipien solange noch nichts, wie er sie nicht umzusetzen weiß. Dafür gibt man ihm halt Beispiele in die Hand, die ihn zu den Prinzipien führen.

2. Es gibt keinen Zwang zur Benutzung bestimmter vorgefertigten Technik, kein Tabu, aus den Prinzipien heraus zu neuer Bewegung (Technik) zu kommen, wenn/weil die Situation dies erfordert.


Gruß, WT-Herb

1. Ab wann ist denn der Anfänger zeitlich soweit, 1, 2, 3, 4, 10 Jahre?

2. Deswegen sieht es in vielen WT Videos so lustig aus, wenn die Leute agieren.
Sie machen irgendwas, nur nicht das was sie gelernt haben ( sollten ).

Schau dir dazu mal das Video von den 2 Leuten an, welches ich weiter oben gepostet habe.
Lachhaft die gegebene Vorstellung.

Zhijepa
24-07-2013, 05:35
...... von "Techniken an die Spitze stellen" faselst

http://img4host.net/upload/2406270651ef579a73c3a.jpg
https://twitter.com/GM_Kernspecht

:-§




2. Deswegen sieht es in vielen WT Videos so lustig aus, wenn die Leute agieren.
Sie machen irgendwas, nur nicht das was sie gelernt haben

http://img4host.net/upload/2406391051ef5a6ede7c7.jpg

;)

icken
24-07-2013, 06:52
http://img4host.net/upload/2406270651ef579a73c3a.jpg
https://twitter.com/GM_Kernspecht

:-§



http://img4host.net/upload/2406391051ef5a6ede7c7.jpg

;)

Danke dafür.
Der Mann scheint zu wissen wovon er spricht.

Tigr
24-07-2013, 10:58
Also das Ergebnis langjaehriger Forschungen ist: der Grund, warum man in Kaempfen von WTlern nichts von WT sieht, hat definitiv nichts damit zu tun, dass es nicht umsetzbar ist. Das erscheint aber nur dem Anfaenger als Paradox!

wfn.j
24-07-2013, 11:35
Also das Ergebnis langjaehriger Forschungen ist: der Grund, warum man in Kaempfen von WTlern nichts von WT sieht, hat definitiv nichts damit zu tun, dass es nicht umsetzbar ist. Das erscheint aber nur dem Anfaenger als Paradox!
Das ist durchaus folgerichtig - in dem gleichen Sinn, wie das Denksystem fundamentalistischer Christen folgerichtig ist, die die Existenz von Dinosaurierknochen damit begründen, dass der Teufel sie erschaffen hat, um die Menschen vom Glauben an Gott abzubringen. Es handelt sich hier um Denksysteme, die alles was ihnen zunächst zu widersprechen scheint doch noch einholen können. Das einzige, was man daran beklagen kann, ist die fehlende Falsifizierbarkeit...