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Vollständige Version anzeigen : BiuTze Chi Sao



kune
16-07-2013, 20:49
Hallo,

kennt jemand diese Ausführung?
Also ich kenne ja alle 5 Sektionen und die machen durchaus Sinn, wenn sie didaktisch korekt vermittelt werden.

ABER DAS HIER???????

https://www.youtube.com/watch?v=ARYLAMrH95U

Na ja vieleich weis ja einer bescheid:o

Gruß Kune

angHell
16-07-2013, 21:11
If you have been taught these sections in another way, that's OK. As the creator of this whole branch of Wing Chun, Grandmaster Leung Ting, famously said: "The sections are only SIMPLE exercises for beginners to understand BASIC Wing Chun principles!"

Ansonsten sehen die vollkommen wie die Zielgruppe aus die sowas trainieren, sorry. Ich weiß zwar nicht ob ich auch so aussehe, aber bin froh sowas nicht trainieren zu müssen... Mehr kann ich dazu nicht sagen. :)

openmind
16-07-2013, 21:17
Hallo,

kennt jemand diese Ausführung?
Also ich kenne ja alle 5 Sektionen und die machen durchaus Sinn, wenn sie didaktisch korekt vermittelt werden.

ABER DAS HIER???????

https://www.youtube.com/watch?v=ARYLAMrH95U




Die VT-Sektion sauber gründlich erklärt. Danke Dir :)

_

Kaybee
16-07-2013, 21:31
Die VT-Sektion sauber gründlich erklärt.

:ups::ups::ups::ups::ups:

VlesSchaf
16-07-2013, 21:36
Die VT-ler haben auch nur diese eine Sektion. Dann ist Schluss und alle gehen ein Bier trinken. :D

Kaybee
16-07-2013, 21:38
:biglaugh:

openmind
16-07-2013, 22:39
Die VT-ler haben auch nur diese eine Sektion. Dann ist Schluss und alle gehen ein Bier trinken. :D

Dann hat man das System an einem Abend durch.
Also - wegen des Saufens...

_

DerGroßer
17-07-2013, 11:03
Es wird sich mir eh nie erschließen, wie diese Koreografien irgendetwas bewirken sollen ausser, das man miteinander Tanzen kann. :o

kune
17-07-2013, 12:29
Es wird sich mir eh nie erschließen, wie diese Koreografien irgendetwas bewirken sollen ausser, das man miteinander Tanzen kann. :o

Nun ja vergleiche es mit drills in den FMA. Da die Biu Djie ja das Bewegungsspektrum im WT stark erweitert und verändert kann man mit den Sektionen die Konzepte, Strategien erlehren oder besser gesagt ein erstes Gefühl für diese bekommen. Nun wird oft der Fehler gemacht, darin hängen zu bleiben und das ganze nicht in Frei partnerübungen oder Sparring zu packen. Dann müsste nämlich nicht so viel verändert werden, weil die Sektionen irgendwann nebensächlich sind. Im Sparring merkt man schnell wie man das Gelernte anwenden muss, damit es funktioniert.

Sturmnacht
17-07-2013, 13:00
mh nunja... die 4 klassische biu tze sektion ist des wohl nicht...

außer ich habe die letzten fünunddröflzig änderungen verpassst...

shin101
17-07-2013, 16:44
Hallo,

kennt jemand diese Ausführung?
Also ich kenne ja alle 5 Sektionen und die machen durchaus Sinn, wenn sie didaktisch korekt vermittelt werden.

ABER DAS HIER???????

https://www.youtube.com/watch?v=ARYLAMrH95U

Na ja vieleich weis ja einer bescheid:o

Gruß Kune

Du bist 21 und kennst 5 BiuJee Sektionen ?Alter ich glaube du hast gerade einige WTler ziehmlich deprimiert. Als ich mit Ing Ung Anfing gabs Leute die könnten unsere Väter sein und die wußten noch nichtmal wie die aussehen :D



Liebe Grüße,
Shin

kune
17-07-2013, 16:58
Du bist 21 und kennst 5 BiuJee Sektionen ?Alter ich glaube du hast gerade einige WTler ziehmlich deprimiert. Als ich mit Ing Ung Anfing gabs Leute die könnten unsere Väter sein und die wußten noch nichtmal wie die aussehen :D



Liebe Grüße,
Shin

Das eizige was man in der EWTO braucht, ist ein wirklich kompetenter Leherer der einem gerne etwas beibringt und nicht betriebsblind urch die Gegend rennt ;). Dann spielen Gebüre usw nicht wirlich eine große Rolle.
Es gab schon immer 5 Sektionen in der EWTO falls sich jetzt jemand verlegen fühlt:p

Sturmnacht
17-07-2013, 17:42
najaeigentlich gibt es nur noch 4...

die 5 war schon immer ein mix aus den ersten... die früher mal relevant war... aber mehr oder weniger gestrichen wurde...

ich kannte die biu tze sektionen auch schon weit bevor ich 20 wurde...
wenn man viel trainiert und gute lehrer hat kein problem...

Jesper Lundqvist
17-07-2013, 18:39
Das ist eine Eigenkreation...

Hat nur wenig mit der "authentischen" Version zu tun.

:)

In der EWTO gab es, wie es schon gesagt wurde, 5 Sektionen BTCS - steht z.B. in meinem alten EWTO-Pas.

Seitdem es offenbar bekannt wurde, dass Leung Ting nur 4 Sektionen BTCS unterrichtet, hat man dies wohl geändert...

Ich bin mir sicher, dass die BT Sektionen heute viel lockerer "sitzen", beim Lehrer, als früher. Ein paar Gründe kann man sich ganz leicht denken...

;)


MfG

kune
17-07-2013, 18:54
[QUOTE=Sturmnacht;3044421]najaeigentlich gibt es nur noch 4...

die 5 war schon immer ein mix aus den ersten... die früher mal relevant war... aber mehr oder weniger gestrichen wurde...

Ja das stimmt. Mein Lehrer unterrichtet die immer, wenn die ersten 4 gut sitzen als Komplementierung. Er findet die immer noch wichtig ;).

lg Kune

shin101
17-07-2013, 21:05
najaeigentlich gibt es nur noch 4...

die 5 war schon immer ein mix aus den ersten... die früher mal relevant war... aber mehr oder weniger gestrichen wurde...

ich kannte die biu tze sektionen auch schon weit bevor ich 20 wurde...
wenn man viel trainiert und gute lehrer hat kein problem...

Müssen im WT aber seltene Perlen sein. Also zumindest wenn ich Mal sechs, sieben Jahre zurückdenke. Ich mein wir haben nicht umsonst einen Haufen Ex WTler die heute noch total frustriert über ihren alten Laden sind.
Aber naja will nicht weiter abschweifen.

Zum Video fällt mir eigentlich nur ein das das für mich sehr nach Inzest aussieht.Ich habe Mal vor Jahren ein privates Video mit den BT Sektionen gesehen die wirkten gut gemeint als wenn da jemand versucht hätte eine Reaktion zu bieten auf eine bestimmte Position und das raus aus dem Formenschema. Wie gesagt gut gemeint interpretiert. Das im Video wirkt wirklich nur wie WT Technick gegen WT Technik.



Liebe Grüße,
Shin

Straight
17-07-2013, 22:12
Das Video ist ja ganz nett, aber die beiden sollten lieber nicht an Matthias oder eine Freundin geraten. Dann hört sich der Spaß nämlich ganz schnell auf.

mfg

Sturmnacht
18-07-2013, 04:39
matthias?
das video ist naja.. halt nicht schön ;)

@shin: ich kenne viele solcher "perlen"... aber sektionen sind halt partnertänze... das ganze frei trainieren macht es ja ernst interessant..

@jesper: die 5 steht bei mir auch noch im pass... mit einer netten durchstreichung ;) aber das ist auch schon länger so....


@kune: ich unterrichte die auch wenn ich denke, dass es beim schüler/lehrer sinn macht.. ist eben individuell...

va+an
18-07-2013, 07:18
Das Video ist ja ganz nett, aber die beiden sollten lieber nicht an Matthias oder eine Freundin geraten. Dann hört sich der Spaß nämlich ganz schnell auf.

mfg

Muss das sein?

========================
@mobile

mykatharsis
18-07-2013, 07:34
Wie kann man sich nur selbst in derartig schlechte Positionen begeben? Vor allem, die kontern sich ja selber aus. Da muss man doch irgendwann checken, was das für dummes Zeug ist...

PersSKdoFhr
18-07-2013, 07:46
Wer ist denn jetzt Matthias???

mykatharsis
18-07-2013, 07:53
Wer ist denn jetzt Matthias???
Der Obermotz vom 8PWC.

Sturmnacht
18-07-2013, 08:06
und warum muss man vor dem jetzt angst haben?

oder hat man mit dem wirklich spaß? ;)

PersSKdoFhr
18-07-2013, 09:33
Der Obermotz vom 8PWC.

Ah, vielen Dank

Cord
18-07-2013, 10:22
Hallo,

kennt jemand diese Ausführung?
Also ich kenne ja alle 5 Sektionen und die machen durchaus Sinn, wenn sie didaktisch korekt vermittelt werden.

ABER DAS HIER???????

https://www.youtube.com/watch?v=ARYLAMrH95U

Na ja vieleich weis ja einer bescheid:o

Gruß Kune

Also ich trainier in meiner Schule ja durchaus auch Sektionen, wenn deren Wert auch beschränkt ist. Und ja, es gibt / gab eine 5. Biu Tze Sektion, aber die Ausführung in dem Video sieht ja mal sehr nach Eigenkreation aus (was ja jeder machen kann, wie er es mag ...)

Wie auch immer:
Was die zwei schwarz-roten Bademantelträger da vortragen, ist so das typische Chi Sao Rumgeeiere, wo mir schon reflexartig schlecht wird. Ein einziges Gewurschtel, Getätschel, Gedrehe und bemühtes Aneinanderreihen von künstlich kreierten optionalen Bewegungen, die A ausführt, wenn B so oder so oder so und so angreift, dies oder das macht oder jenes tut - alles ziemlich gezwungen und dann auch noch in Wischiwaschi-Ausführung.

Gar nicht schön. Ansonsten müsste man die Bewegungen eigentlich - wenn schon - dann am Partner mit Dampf ausführen. Dann klappt nämlich mehr als die Hälfte davon automatisch zusammen und die 5. Biu Tze Sektion dieser Bademantelfraktion verdampft zu einem kümmerlichen etwas ... :D

WingChun77
18-07-2013, 11:50
Es wird sich mir eh nie erschließen, wie diese Koreografien irgendetwas bewirken sollen ausser, das man miteinander Tanzen kann. :o
Dem stimme ich nurmehr voll und ganz zu, wenngleich ich sagen muss, dass auch ich damals der Chi-Sao-Sektionen-Sucht verfallen war.

Was mir in der EWTO (nebst den Derivaten) nach wie vor fehlt - und da kann Kernspecht noch zwanzig Bücher mit neuen "Stängemodellen" und "7 Prinzipien" verfassen - ist eine konsequente Umsetzung und ein sich damit an den Handformen genetischer-entwickelnder Aufbau des Systems und dessen Anwendungen, welches sich am Ende wieder auf wenige Prinzipien reduziert. Hier aber Fehlanzeige.




Der Obermotz vom 8PWC.
Der mit dem tollen Buch und der "selbst kreierten" Doppelmesserform?

Jesper Lundqvist
18-07-2013, 14:42
Die Protagonisten im Video sind Schüler eines Lehrers der ein grosser Gong Fu-Fan ist, und sich für fast jeden Stil interessiert.

Er hat über die Jahre viele Meister verschiedener Richtungen eingeladen, um auf seiner Schule Lehrgänge zu geben, und dadurch vielen Menschen die Gelegenheit gegeben auch seltnere Stile kennenzulernen.

Wie viele er davon wirklich praktiziert weiss ich nicht, aber es ist ganz deutlich, dass an der ursprünglichen Version, die er mal gelernt hat, ziemlich gebastelt wurde.

Mir scheint es, der Sinn der Sektion ist dadurch gänzlich verschwunden.

Und die Ausführung finde ich ...weniger gelungen... sage ich mal.


WingChun77,

wie kommst Du darauf, dass Wing Chun sich auf wenige Prinzipien reduzieren lässt?

:)

Die üble Reputation der Sektionen würde ich mangelndem Verständnis ihres Aufbaues und ihrer Funktion zuschreiben - wie ich schon in anderen Threads schrieb, finde ich die "Sektionierung" gut und halte sie für ein gutes didaktisches Werkzeug, wenn man sie denn nicht missbraucht...

;)

MfG

WingChun77
19-07-2013, 11:26
[...]wie kommst Du darauf, dass Wing Chun sich auf wenige Prinzipien reduzieren lässt? [...]

Du, dies ist ein persönlicher Anspruch, den ich an eine Kampfkunst bzw. ein System anlege. Das Wing Chun hat IMO Potenzial, um sich auf wenige Prinzipien simplifizieren zu lassen, allerdings verlagert sich das Training (meiner persönlichen Meinung nach) dann aber auf andere Schwerpunkte und Chi-Sao-Trainung und damit die Sektionen gehören nicht dazu, wenngleich ich kein Feind von solchen "Druck"-Drills bin - aber bitte in Maßen. Dazu kommt, dass die drei Handformen IMO zu überladen sind, um prinzipienorientiert wirken zu können. Aber dies ist ein anderes Thema...

Wohl aber habe ich manchmal das Gefühl, dass aus dem Wing Chun ein Hype gemacht, den es gar nicht braucht und der auch nicht notwendig ist. Das Wing Chun ist für mich eine Kampfkunst unter vielen, die sich gemäßigt in allen drei Bereichen (Philosophie, Meditation und natürlich Kampf) ausleben und das Leben eines Menschen in dieser Hinsicht auch sehr bereichern kann. Aber die Strukturen der vielen Großverbände und deren Derivate zeichnen hier ein falsches Bild. Nur gut, dass es nach und nach Menschen gibt, die eigene Wege gehen.


LG

Günther

Jesper Lundqvist
19-07-2013, 13:48
Hi Günther,

danke für Deine Ausführung, Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt als Ich Deinem Text gelesen hatte.

:)

Wie Du Dir sicher denken kannst, bin ich nicht der Meinung, das man Wing Chun - noch eine andere Kampfkunst - auf nur sehr "wenige" (was genau soll man darunter verstehen) Prinzipien reduzieren kann.

Je weniger Prinzipien, desto schwammiger und undefiniert, wird das System. Damit es aber Wing Chun bleibt, müssen bestimmte Prinzipien umgesetzt werden.

(Gutes) Wing Chun arbeitet mit bestimmten Strategien und Trainingsmethoden die genau auf diese Ausgerichtet sind - Schlagkraft, Schnelligkeit, Timing (Auge und ...nun ja... "fühlen" ;) ) was genau meinst Du, sollte man kassieren?

Und - Wing Chun ohne "Chi Sau" ist undenkbar - schliesslich sind sich alle Meister einig, das "Chi Sau" die Seele des Stils ist.

Sinn und Zweck...

:)

FWIW

Wie Du aus anderen meiner Postings lesen kannst, teile ich Deine Meinung - Wing Chun ist nur eine Kampfkunst unter vielen... Hype ist nur notwendig, wenn man etwas verkaufen.

MfG

WingChun77
19-07-2013, 19:34
Hallo!


Je weniger Prinzipien, desto schwammiger und undefiniert, wird das System. Damit es aber Wing Chun bleibt, müssen bestimmte Prinzipien umgesetzt werden.

Da treffen gerade zwei Welten aufeinander:
Meiner Meinung ist eine Reduktion auf wenige Prinzipien notwendig, damit der/die Anweder/in in einem fortgeschrittenem Stadium nicht mehr "nachdenken" muss, sondern nur noch wirken kann/soll/muss. Dazu geben Prinzipien dem Novizen stets den roten Faden, um sich die Kampfkunst weiter zu erarbeiten. Das Prinzip IST die Kampfkunst. Wenn ich hier keine simplifizierten Prinzipien zu Grunde lege, dann entstehen IMO doch erst recht die von dir benannten Schwammigkeiten, die meist zu einer Ineffizienz führen.

Schau dir doch die vielen Hybrid-Stile an: Ein Technikwust und Kombinationswahn ohne Grenzen, diese dabei nicht abrufbar unter Stress. Da habe ich doch lieber ein oder zwei Anker, die ich dann werfen kann, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ich eine Auseinandersetzung lebendig überstehe.

Ein fundamentales Prinzip des Wing Chun wäre zum Beispiel das oftmals zitierte und auch vielerorts umgesetzte "Zentrallinienprinzip".


ABER, dies ist ein weites Feld, über welches sich vortrefflich streiten lässt.

LG

Günther

Jesper Lundqvist
20-07-2013, 12:04
Hi Günther,

wenige, übergeordnete Prinzipien für den Kampf sind unsinnig, denn sie helfen einem nicht weiter.

Wing Chun ist, wie die übrigen südchinesischen Gong Fu Systeme, ein "Tek Da Sat La"-System. Diese könnte man als übergeordnete Prinzipien bezeichnen - Treten, Schlagen, Werfen, Greifen"

Solche Prinzipien sind einfach zu weit gefasst, als dass Sie so wirklich hilfreich wären.

Du schriebst über Hype in Verbindung mit Wing Chun, und ein Teil dieses Hypes ist es eben, das eines der Besonderheiten dieses Stils sein soll, dass er "konzeptuell" im Sinne von "techniklos" ist.

Das ist in Meinen Augen Unsinn und missverstanden - Wing Chun ist genau so Technik-orientiert und konzeptuell wie jeder andere Stil. Dies ist so,
weil es ist gar nicht möglich Techniken von Konzepten zu trennen.

Das eine Vielfalt an Techniken zur Ineffizienz führen sollte ist auch Unsinn -

Ein gutes Beispiel ist BJJ...

Keiner würde wohl auf den Gedanken kommen, dass es sich dabei nicht um eine Konzeptuelle Kampfkunst handelt. Aber (fast) keine andere Kunst verfügt über ein grösseres Repertoire an Techniken und Variationen.

An Effizienz mangelt es trotzdem nicht, dies ist unbestreitbar...

Dies kommt aber nicht daher, dass man irgendein übergeordnetes Prinzip versteht und auf einmal sämtliche Techniken meistert. Meisterschaft der Techniken erlangt man durch üben der jeweiligen Basistechnik, Drillen ohne Ende, erst trocken dann im "Situation Sparring" und schliesslich im freien Austausch. Jede einzelne Technik und ihre Anwendung wird also bewusst und zielgerichtet eingeübt.
Mit der Zeit werden diese Techniken ohne nachdenken zu müssen einfach umgesetzt, ohne grosses nachdenken - "Flow with the Go", wie Rickson Gracie es einmal sagte.

Alles kein Problem...

Das Dinge nicht unter Stress abrufbar sind, hängt gewöhlicherweise damit zusammen, dass man sie nicht genug, und progressiv eingeübt hat und das man sie nie in einem entsprechenden Milieu trainiert hat.

Ich weiss jetzt nicht an welche Hybridstile Du denkst - aber wenn es Dir darum geht, dass das üben von zig Kombinationen und Variationen einer unrealistischen Sequenz exzessiv sind und reine Zeitverschwendung, dann muss ich Dir recht geben.

Kombinationen sollten kurz und realistisch (also in dem Milieu für das sie gedacht sind) sein - die Sektionen von LT sind eigentlich genau das. Jede verkörpert eben ein "Prinzip", wenn Du willst, das dann anhand von einiger wenigen Micro-Flows (wie sie im übrigen in nahezu jedem Gong Fu Stil zu finden sind) geübt wird.

Trainiert man sie so, und in dem Sinne, sind es gute didaktische Werkzeuge, wie ich schon schrieb.

Versucht man aber die gesammten Situationen, die irgendwie entstehen könnten in einer Koreografi festzuhalten, ist es... nun ja...

;)


MfG

mykatharsis
20-07-2013, 14:59
Wing Chun ist genau so Technik-orientiert und konzeptuell wie jeder andere Stil. Dies ist so,
weil es ist gar nicht möglich Techniken von Konzepten zu trennen.
:halbyeaha

WingChun77
21-07-2013, 13:14
Hallo!


[...]wenige, übergeordnete Prinzipien für den Kampf sind unsinnig, denn sie helfen einem nicht weiter.[...]

Du, ich kann mich nur wiederholen und mache es gerne:
Prinzipien in einem Kampf sind IMO absolut notwendig, um überhaupt die Chance zu haben, wirken zu können und wenn mich solch ein Prinzip nur anleitet, eine Sache nicht zu tun. Natürlich müssten solch Prinzipien auch sinnstiftend sein - keine Frage´, aber dies ist der Preis, den wir geschützten Westler tragen, wenn wir uns auf ein System oder aber eine Kampfkunst einlassen.

Nehmen wir das Wing Chun und hier exemplarisch sowie "ohne Beschränkung der Allgemeinheit" (o.B.d.A.) die drei folgenden Prinzipien:

(1) Zentrallinie beachten!
(2) Keil nutzen!
(3) Aggressives vorgehen!

Wenn es nun zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt, dann hat der/die Anwender/in hier zumindest "Halterlis", die er/sie stets im Hinterkopf ab und situativ befolgen kann; was voraussetzt, dass er/sie sich auch auf Gedeih und Verderb darauf einlassen muss ("Wenn, dann richtig!"). Bei einem Wust von Kombinationsmöglichkeiten sehe ich hingegen eher die Gefahr des Stockens oder der "Schubladisierung", was hemmt und damit gefährdet. Wenngleich dies auch eine Sache des Willens und des Trainings ist - keine Frage.

Nichts anderes war die grundlegende Idee von der BlitzDefence (jetzt egal wie man dazu steht). Der partielle (Ritual)kampf (eine Situation und unzähligen, welche sich aber immer wieder zeigte) wurde versucht zu systematisieren, um etwaige Muster und Vorhersehbarkeiten herauszuarbeiten und sich auf diese einzustellen. Dagegen ist im Grunde genommen nichts zu sagen, außer dass sich in einem Kampf höchstwahrscheinlich eben keine Muster vorhersehen lassen. Dies im Kontext der damaligen Universallösung ("Rein und druff!") war gerade die andere Seite des Spektrums (denn waren es im Grunde genommen feste Kombinationenmuster - macht der das, dann mach ich das - die man laut des roten Fadens der damaligen EWTO gerade bekämpfen wollte) und hatte vorerst wenige Freunde. Aber ich schweife ab.

Daher ein Fazit:
Ich tendiere stets zu übergeordneten Prinzipien (was nicht heißt, dass ich herzhafte Kombinationen verwerfe - Quatsch!). Wohlbemerkt aber, dies ist meine persönliche und subjektive Einschätzung (unabhängig vom Wing Chun et al) im Jahr 2013. Lass uns in 10 Jahren noch einmal darüber reden, denn hier ist ja nix in Stein gemeiselt. ;)



LG

Günther

Jesper Lundqvist
21-07-2013, 14:08
Hi Günther,

ansichten ändern sich glücklicherweise immer, wenn entsprechende Erfahrungen gemacht wurden - bei den meisten von uns...

;p

Was Du als Prinzipien schreibst entspricht genau dem was ich schrieb - übergeordnet und daher über das wie, wann, warum, wenn des Stils.

"Zentrallinie" beachten - das muss erst einmal definiert werden, und dann muss man noch wissen, welche Konsequenz sie für den Rest des Systems hat.

Keil? - was genau ist damit gemeint, und was heisst dass für den Rest des Systems?

Aggressives vorgehen? - immer?

Diese Dinge reichen bei weitem nicht aus, um das System wirklich effektiv anwenden zu können - laut den Hau Kuet ist Bik Bo Tiep Da eine Strategie für ANFäNGER, die nicht über die notwendigen Skills verfügen, um den Stil als solches umzusetzen! Fürs erste ok...

Aber nach 5 - 10 - 15 - 20+ Jahren noch immer?

:)


BD ist ohne Frage eine WT-rifizierte Abkupferung des Geoff Thompson Materials - und dessen Konzepte (ich finde sie sehr gut btw) sind nicht Stil-bezifis und definitiv nicht definierend für das Wing Chun.

Wenn es also nur um die von Dir genannten Dinge geht, braucht man kein Wing Chun zu lernen, da gibt es viel einfachere Methoden...

Dann würde ich auch definitiv das ganze Zentallinien-Konzpept fallen lassen. Macht alles viel einfacher...

;)

MfG

WingChun77
22-07-2013, 10:37
Hallo!


Hi Günther,

ansichten ändern sich glücklicherweise immer, wenn entsprechende Erfahrungen gemacht wurden - bei den meisten von uns...

Du sagst, es! Insbesondere dann, wenn dir die Gedärme wirklich mal Richtung Erdboden gehen, du keinen Speichel mehr im Mund hast und zudem den Tunnelblick. DANN bist du froh, wenn ein paar wenige Prinzipien zur Hand sind, die dich in diesem Moment stützen und leiten. Doch, WER hat dies schon einmal erlebt?



"Zentrallinie" beachten - das muss erst einmal definiert werden, und dann muss man noch wissen, welche Konsequenz sie für den Rest des Systems hat. Keil? - was genau ist damit gemeint, und was heisst dass für den Rest des Systems? Aggressives vorgehen? - immer? Diese Dinge reichen bei weitem nicht aus, um das System wirklich effektiv anwenden zu können - laut den Hau Kuet ist Bik Bo Tiep Da eine Strategie für ANFäNGER, die nicht über die notwendigen Skills verfügen, um den Stil als solches umzusetzen! Fürs erste ok...

Du, ich habe bei weitem nicht proklamiert, dass hier allumfassende Konzepte aufgelistet werden, aber dies war dir bestimmt klar. Von daher bringt es nichts, diese hier nurmehr zu hinterfragen.

Was aber spricht dagegen, wenn Skills für "Anfänger" auch von den Veteranen genutzt werden? Gerade hier zeigt sich doch dann der Nuten der besagten Prinzipien? Irgendwo sättigt sich das Prinzip und dann stellt sich die Frage, ob ich künstlich Programme aufblähe (siehe Verbände), oder aber ob ich die Skills immer wieder reaktiviere.




Wenn es also nur um die von Dir genannten Dinge geht, braucht man kein Wing Chun zu lernen, da gibt es viel einfachere Methoden...
EBEN ! ! ! Aber wie viele Anwender/innen möchten "nur" eine gewisse Grundkonzeption in Sachen SV und fallen dann in das Netz der Verbände?


[/QUOTE]

mykatharsis
22-07-2013, 11:51
Nehmen wir das Wing Chun und hier exemplarisch sowie "ohne Beschränkung der Allgemeinheit" (o.B.d.A.) die drei folgenden Prinzipien:

(1) Zentrallinie beachten!
(2) Keil nutzen!
(3) Aggressives vorgehen!
Ist mir zu allgmein gehalten. Zentrallinie beachten! Was soll das bedeuten? Damit kann kein Mensch was anfangen.

WingChun77
22-07-2013, 21:35
Ist mir zu allgmein gehalten. Zentrallinie beachten! Was soll das bedeuten? Damit kann kein Mensch was anfangen.

Mensch!
Du, gerade DU als alter Recke hier im Forum solltest doch zumindest einmal eine "kleine Idee" davon haben, was mit dem Prinzip "Zentrallinie beachten" gemeint ist, oder?

Abgesehen davon:
Jetzt schießt euch doch nicht auf diese meine drei EXEMPLARISCH und OHNE BESCHRÄNKUNG DER ALLGEMEINHEIT angeführten Konzepte ein. Furchtbar! Darum ging es doch in erster Linie gar nicht.

Grundgedanke meiner Diskussion mit Jesper war, ob Prinzipien in einer Kampfkunst eine primäre Rolle spielen sollten (oder aber eben nicht) und wenn, dann in welcher Entwicklungsstufe des Anwenders. Da sollten wir doch bei bleiben und ggf. noch ein paar Argumente pro bzw. contra sammeln.


So long

Günther

mykatharsis
23-07-2013, 07:08
Ich finde die Dinger als Leitmotive eben nicht tauglich.

BUJUN
23-07-2013, 08:33
@ Günther

Bin auf deiner Seite !

Mal kurz vereinfachen:

Kämpfen und Gewinnen kann man

a) Wille, Durchsetzungsvermögen, Kraft, Ausdauer, keine Skrupel .. und dann
vor und so lange drauf bis fertig

b) für die nicht als Kampfsau-Geborenen: mit sinnvoll erlernten KS/KK-Fähigkeiten,
soweit man sich dann aber im Fall des Falles wirklich voll und ganz darauf
beschränkt ( es gibt keine 2. Chance und Zögern oder gedankenschwangeres
Variieren führen zum eigenen Untergang ).

b klappt besser wenn nicht zu viel reinzupressen versucht wird

und jetzt mal zu BJ-ChiSao: das gibt es nur in der Ing Ung Welt wo
das Weiterschlagen bis zum Ende angestrebt ist - in einer Distanz,
die viele viele Alternativen bietet.

Sehr viele gehen dann runter und ziehen den Ing-Ung-ler in eine Situation
wo er nicht zu Hause ist - ich z.B. würge mit Leidenschaft und herzhaft dass
dem Gegener alle Gedanken an irendwelche Chi-Sauereien sofort vegehen.

Leider ist der endlose Streitpunkt immer noch / wieder die Folge
unrealistischer und völlig überzogener Eigenwerbung eines bekannten
Ing-Ung-Stils - da werden wir aber nichts dran ändern können, wenn
der gemeinte Stil dadurch den Zulauf neuer Schüler erfolgreicht weiterführen kann.

Grüße

BUJUN