Vollständige Version anzeigen : Qi Gong oder Tai Chi
Hallo,
Ich selber mache Ving Tsun Kung Fu und suche noch eine Kunst für meine innere Kraft (oder Chi, wie es die Chinesen nennen). Auch der gesundheitliche Aspekt spielt für mich eine große Rolle. Wie ihr seht, geht es mir also nicht drum damit kämpfen zu können, sondern was für mich Innerlich besser ist. Ist darür Tai Chi(wenn ja, welcher Stil) oder Qi Gong(das sekbe) geeignet und warum gerade das?
Als zusaetzliche Frage haette ich noch. Was üben die Shaolin? Qi Gong? Tai Chi? Oder beides? Und hängt Qi Gon und Tai Chi irgendwie zusammen? Wenn ja, wie genau ist das zu verstehen?
Hoffe ihr helft mir :)
MfG Steffen
WingChun77
21-07-2013, 13:30
Hallo!
Wenn du schon VT praktizierst, dann hast du im Grunde genommen alles, was du brauchst. Wenn du die 1. Form in einem gemäßigten Tempo durchläufst, dabei wenig Muskelanspannung in die Techniken legst und mit einer tiefen Bauchatmung arbeitest, dann bist du direkt im Qi-Gong drin.
Alternativ würde ich einen Kurs zu den Ba-Duan-Jin ("die acht edlen Übungen") empfehlen. Die praktiziere ich auch schon seit Jahren nahezu täglich und sie tun einfach gut. Sind nun keine reinen Qi-Gong Übungen, aber IMO absolut ausreichend. Ansonsten (und dazu brauchts keinen Kurs) praktiziere die Klassiker, wie zum Beispiel die stehende Säule.
Beim Tai Ji Quan bin ich ambivalent: Rein für die Gesundheit gehst du lieber im Wald laufen und gibst dir alle vier Tage die Langhantel und machst täglich die Ba-Duan-Jin Übungen. Das TJQ betrachte ich mittlerweile recht kritisch, aus Gründen die den Rahmen hier sprengen würden.
LG
Günther
Hallo!
Wenn du schon VT praktizierst, dann hast du im Grunde genommen alles, was du brauchst. Wenn du die 1. Form in einem gemäßigten Tempo durchläufst, dabei wenig Muskelanspannung in die Techniken legst und mit einer tiefen Bauchatmung arbeitest, dann bist du direkt im Qi-Gong drin.
Alternativ würde ich einen Kurs zu den Ba-Duan-Jin ("die acht edlen Übungen") empfehlen. Die praktiziere ich auch schon seit Jahren nahezu täglich und sie tun einfach gut. Sind nun keine reinen Qi-Gong Übungen, aber IMO absolut ausreichend. Ansonsten (und dazu brauchts keinen Kurs) praktiziere die Klassiker, wie zum Beispiel die stehende Säule.
Beim Tai Ji Quan bin ich ambivalent: Rein für die Gesundheit gehst du lieber im Wald laufen und gibst dir alle vier Tage die Langhantel und machst täglich die Ba-Duan-Jin Übungen. Das TJQ betrachte ich mittlerweile recht kritisch, aus Gründen die den Rahmen hier sprengen würden.
LG
Günther
Danke fuer deine Antwort.
Da ich selber nicht genau weiss was ich suche. Was wuerdes du sagen? Deinem Text zufolge bin ich also eher auf der Suche nach so etwas wie Qi Gong und nicht Tai Chi richtig?
WingChun77
21-07-2013, 13:52
Danke fuer deine Antwort.
Da ich selber nicht genau weiss was ich suche. Was wuerdes du sagen? Deinem Text zufolge bin ich also eher auf der Suche nach so etwas wie Qi Gong und nicht Tai Chi richtig?
Ich maße mir hier nicht, dich zu kennen, aber tendenziell bist du IMO auf der Suche nach mehr, was in die "innere Richtung" zielt. Jetzt bitte nicht lachen, aber hast du schon mal an meditieren gedacht? Ja genau! Still sitzen und 30 Minuten nicht bewegen, dabei die Gedanken fließen lassen - hat auch seinen Reiz.
Du musst dir halt klarmachen, dass der Beginn des TJQ Studiums - unter der Voraussetzung eines gescheiten Mentors - sehr viel Zeit beansprucht und am Ende vielleicht gar nicht dein Ding ist, weil das TJQ auch eine bestimmte Art des Kämpfens beinhaltet (Stichtwort "neutralisierendes nachgeben") und dies nicht auf jeden Menschen passt - auch was die Statur angeht: Ein zäher Zwerg hat IMO im TJQ nix zu suchen, während ein 90 kg behäbiger Bär genau da hin passt. Auch die Art und Weise, wie du deinen Körper mittels TJQ gesund halten wirst ist nicht jedermanns/fraus Sache. Ich für meinen Teil hatte irgendwann immer das Gefühl, dass ich irgendwo im Körper noch abgestandendes Wasser habe - kann es nicht besser ausdrücken.
Was am besten hilft: Ausprobieren und dann seine Meinung bilden.
LG
Günther
Und hängt Qi Gon und Tai Chi irgendwie zusammen?
Ja, Taijiquan ist bewegtes Qigong.
Was verstehst Du denn unter innerer Kraft, bzw. woran würdest Du merken, dass die zugenommen hat?
Ja, Taijiquan ist bewegtes Qigong.
Was verstehst Du denn unter innerer Kraft, bzw. woran würdest Du merken, dass die zugenommen hat?
Das weiss ich leide selber nicht genau. Genau darum moechte ich ja diese Erfahrungen machen um zu wissen was es ist. Und ich weiss nicht ob ich Tai Chi oder Qi Gong machen will.
Und ja ich bin eher ein Bär mit 1,95m wie ein Hemmling ;)
Ich denk so koennte ich am besten ausdruecken was ich suche: ich moechte lernen mein Chi zu fuehlen und zu kontrollieren.
Ich denk so koennte ich am besten ausdruecken was ich suche: ich moechte lernen mein Chi zu fuehlen und zu kontrollieren.
derartige Kontrollwünsche sind in der Szene IMO nicht ungewöhnlich. Manche können sich davon lösen.
Bist Du bereit, dafür Geld auszugeben?
derartige Kontrollwünsche sind in der Szene IMO nicht ungewöhnlich. Manche können sich davon lösen.
Bist Du bereit, dafür Geld auszugeben?
Ich moechte es von einem vernuenftigen Meister lernen und es gibt welche in meiner Umgebung, ich weiss wie gesagt nur nicht was ich genau will. Also welche von beiden Künsten.
Ich moechte es von einem vernuenftigen Meister lernen und es gibt welche in meiner Umgebung, ich weiss wie gesagt nur nicht was ich genau will. Also welche von beiden Künsten.
Taijiquan ist auch eine Kampfkunst.
Selbst wenn es nur als Bewegungskunst unterrichtet wird, besteht es meist aus längeren und komplexeren Bewegungsfolgen als normale Qigongübungen.
Darüberhinaus gibt es im Taijiquan auch nochmal spezielle Qigongübungen wie stehenden Säule oder Realing Silk aber auch Partnerübungen.
Taijiquan richtig zu erlernen erfordert also einen relativ großen Aufwand.
Einige verstehen Taiji hauptsächlich biomechanisch.
Qigongübungen sind meist weniger komplex.
Um voranzukommen reichen wenige oder gar nur eine Übung, die regelmäßig praktiziert werden. Da kann man dann z.B.: eine halbe Stunde leicht in den Tagesablauf einbauen.
Ich denk so koennte ich am besten ausdruecken was ich suche: ich moechte lernen mein Chi zu fuehlen und zu kontrollieren.
Vergiss das mit dem "kontrollieren" zügig wieder. Das Qi soll das machen was der Körper gerade möchte, und nicht irgendwelchen Fantasien dienen. Das könnte nämlich nach hinten losgehen.
Das Einzige was Du für "Qi" machen musst, ist Deine VT-Formen sehr langsam, oder halt Taijiquan-Formen in langsam dazu. Das was dann passiert passiert, und was nicht passiert passiert nicht, und das ist auch gut so.
Den meditativen Teil bedient man am besten tatsächlich genau damit, leere Meditation. Besonders simpel ist es, 5-30 Minuten schweigend auf den Horizont zu sehen, im Sitzen oder Stehen. Einmal geradeaus, einmal etwas nach oben in den Himmel, auf die Wolken.
Aber gehoert nicht auch die Aufklärung und das Verständnis über Mediterane dazu? Das lerne ich doch nicht durchs verlangsamte durchführen meiner Formen.
Aber gehoert nicht auch die Aufklärung und das Verständnis über Mediterane dazu?
Wenn Du Meridiane meinst, nicht unbedingt.
Im Qigong werden eher die Energiezentren und die inneren Landschaften erschlossen.
Dafür gibt es entsprechende Methoden um Kontakt aufzunehmen, Blockaden zu beseitigen und zur Selbstregulation beizutragen.
Meridiane haben weder etwas im Qigong, noch TJQ noch im Kyusho zu suchen. Sie gehören in die Welt der TCM, so wie EKG, Ultraschall, Röntgen in die Welt der westlichen Medizin gehören.
Wenn dir jemand etwas über Meridiane in den KK erzählen will Lauf weit und schnell. Qigong ist sehr simpel und braucht KEINE esoterische Sprache. Die nutzen nur die, die es nicht verstanden haben (und/oder Geld verdienen wollen).
Grüße
Kanken
Meridiane haben weder etwas im Qigong, noch TJQ noch im Kyusho zu suchen.
Das ist natürlich Unsinn.
Es gibt verschiedene Übungen, die mit den Meridianverläufen arbeiten.
Die Ausbildungsleitlinien des DDQT schreiben darüberhinaus Grundwissen in TCM vor und dazu gehört das Meridiansystem.
Sie gehören in die Welt der TCM, so wie EKG, Ultraschall, Röntgen in die Welt der westlichen Medizin gehören.
Verstehe, Du begreifst die Meridiane also als Diagnosemittel und nicht etwa etwas, das in jedem Körper vorhanden ist.
Andere würden eher sagen Meridiane gehören in die Welt der TCM, so wie Nerven, Blut- und Lymphgefäße zu der westlichen Medizin gehören.
Da würde wohl auch keiner sagen, Blutgefäße und Nerven haben beim Sport nix zu suchen.
Wenn dir jemand etwas über Meridiane in den KK erzählen will Lauf weit und schnell.
Ich würde mich eher von Ratgebern fernhalten, die mir erzählen, ich solle vor Leuten wie Chen Xin weglaufen.
Qigong ist sehr simpel und braucht KEINE esoterische Sprache.
Wahrscheinlich hältst Du Begriffe wie Dantian, Yin und Yang auch für esoterische Sprache?
Das ist natürlich Unsinn.
Es gibt verschiedene Übungen, die mit den Meridianverläufen arbeiten.
Sicher gibt es die, der Anwender muss aber nix von ihnen wissen. Ich kann z.B. den kleinen Kreislauf esoterisch mit Meridianen erklären, oder so wie es gedacht war: über Bilder und die Atmung.
"Meridiane" verkopften die Übung, gerade für Westler ein "dummer" Ansatz, da er sie vom Eigentlichen, der eigenen Wahrnehmung, wegbringt.
Die Ausbildungsleitlinien des DDQT schreiben darüberhinaus Grundwissen in TCM vor und dazu gehört das Meridiansystem.
Kommt drauf an, was du willst. Üben, oder lehren?
Die Dinge im Qigong sind zum machen, nicht zum denken. Ich könnte jetzt gerne in die Theorie gehen und sagen, das darüber nachdenken erzeugt beim Übenden zu viel Feuer und blockiert den Sammler des Yang, aber wir wollen ja nicht zu theoretisch werden ;)
Verstehe, Du begreifst die Meridiane also als Diagnosemittel und nicht etwa etwas, das in jedem Körper vorhanden ist.
Andere würden eher sagen Meridiane gehören in die Welt der TCM, so wie Nerven, Blut- und Lymphgefäße zu der westlichen Medizin gehören.
Da würde wohl auch keiner sagen, Blutgefäße und Nerven haben beim Sport nix zu suchen.
Siehst du, ich denke wir beide verfangen uns wieder in einem Definitionsproblem. Ich gehe von den einfachen Übungen für jedermann aus, du von einer Ausbildung zum Lehren. Sicher, wenn ich im Rahmen des medizinischen Qigong Übungen zeigen will, dann muss ich die Theorie kennen.
Wenn ich als Kranker etwas tun will, das meine Gesundheit verbessert muss ich einfach machen und nicht denken.
Als Arzt muss ich die Anatomie kennen, als Kranker nicht. Als Sportlehrer sollte ich mich mit Anatomie, Physiologie zumindest ein wenig auskennen, der Sportler selbst braucht es nicht.
Ich würde mich eher von Ratgebern fernhalten, die mir erzählen, ich solle vor Leuten wie Chen Xin weglaufen.
Ich kenne den Herrn nicht, daher weiß ich auch nicht, ob man vor ihm weglaufen sollte :D
Wenn ich jedoch "Qigong" lernen will um für mich ein paar Übungen zu machen, dann braucht man dafür keine Theorie über Meridiane. Dann braucht man Übungen mit konkreten Anweisungen.
Wahrscheinlich hältst Du Begriffe wie Dantian, Yin und Yang auch für esoterische Sprache?
Ja, sie sind esoterisch/theoretisch. Dantien ist eine konkrete Erfahrung, man muss lernen ihn (bzw. jeden einzelnen) wahrzunehmen, dann muss man lernen die einzelnen Abschnitte des jeweiligen Dantien wahrzunehmen und dann mit ihnen zu arbeiten (jedenfalls ab einem fortgeschrittenem Level). All das sind Wahrnehmungen, die ohne esoterische Sprache auskommen. Ein Lehrer muss dem Übenden das mit einfachen, alltäglichen, Worten und Bildern nahebringen.
Wie gesagt, zu viel Feuer (Yang) behindert die Übung. Dieses theoretisieren und "drübernachdenken" erschwert uns westlichen Kopfmenschen die Übungen des Qigong nur künstlich.
Grüße
Kanken
WingChun77
22-07-2013, 09:58
Hi!
[...] Wenn dir jemand etwas über Meridiane in den KK erzählen will Lauf weit und schnell. Qigong ist sehr simpel und braucht KEINE esoterische Sprache. Die nutzen nur die, die es nicht verstanden haben (und/oder Geld verdienen wollen).Grüße Kanken
Trifft die Sache (mit Abstrichen) absolut im Kern!
GilesTCC
22-07-2013, 10:31
Hi VTSteff,
Du bist Kampfkünstler und beherrscht schon verschiede (komplexe) Formen. Daher, und wegen dem, was du schreibst, ist es sehr wahrscheinlich das Beste, wenn du zuerst etwas mit Qigong machst, wo du ein paar einfache Übungen lernst und übst. Hier soll es als Erste um ein sanftes (!) Öffnen, Auflösen von Blockaden und Loslassen gehen. Also eine Methode bzw. Übungen, die nicht zu komplex sind, die mit wenig (expliziter) Theorie einher gehen und vor allem, die nicht forcieren. Es sollte IMHO nicht darum gehen, Qi (was auch immer man darunter versteht) gezielt zu fühlen, zu entwickeln oder gar zu kontrollieren. Siehe auch den Beitrag von Klaus. Es ist schon möglich, als ‚Anfänger‘ bestimmte Arten von Qi relativ schnell zu fühlen und zu lenken. Man kann sich sogar großartig dabei fühlen – zumindest kurzfristig. Es ist aber meistens gar nicht gesund, weder körperlich noch psychisch!
Also sollte dir eine Qigong-Methode, bzw. ein(e) Qigong-Lehrer(in), die Möglichkeit bieten, als Erstes Blockaden loszulassen und Körper und Geist etwas zu öffnen. Und dabei dir ein klares und sicheres Gefühl für Kontakt mit dem Boden und mit dem Himmel, sowie sonstige einfachen Körperstruktur und emotionalen Orientierung, geben. Damit das Loslassen von Blockaden dich nicht in Chaos und Orientierungslosigkeit stürzt.
Ein eventueller nächster Schritt wird sich dann im Laufe der Zeit von selbst zeigen.
Viel Glück,
Giles
PS. Ob man Meridiane erwähnen dürfte? Scheint mir nicht per se schlecht. Hauptsache, jedes theoretisches Wissen wirkt unterstützend und lenkt nicht ab von dem "nichtdenkenden" Wahrnehmen, Fühlen und Geschehenlassen.
Aber gehoert nicht auch die Aufklärung und das Verständnis über Mediterane dazu? Das lerne ich doch nicht durchs verlangsamte durchführen meiner Formen.
Wieviel weiss der Franck Ribery über seinen Blutkreislauf, und wie genau die Venenklappen gesteuert werden ? Funktioniert es trotzdem, Fussball zu spielen ? Wäre er ein besserer Fussballspieler, wenn er es wüsste ?
opendoor
22-07-2013, 14:12
...Qi Gong? Tai Chi? Oder beides? Und hängt Qi Gon und Tai Chi irgendwie zusammen?
Hi Steffen,
- unter dem Label Tai Chi versteckt sich fast immer taoistisches Qi Gong.
- Wer die gleichnamige Kampfkunst meint, sagt bewusst eher Taiji-Quan oder Taiji-Dao, -Dagan oder -Gun....
- Taiji- als Silben meint mehr oder weniger: nach den heiligsten, ultimativsten Regeln des Taoismus.
- Wer nur Qi Gong sagt, meint Liegestütze und Kniebeugen, zu deutsch: Gymnastik.
- Deine KK-Tradition hat ausreichend Material an taoistischem Qi Gong, vielleicht nicht grad deine westlichen Verbände, aber forsch mal bei stilverwandten Familien in der VR nach. Ursprünglich stammt dein Stil aus dem Zen/Shan Buddismus, hat sich aber in Südchina auffallend unserem taoistischen TaiJi-Quan angenähert. Buddistisches Qi Gong hat einen etwas anderen Schwerpunkt als das taoistische.
Richard22
22-07-2013, 14:20
Klaus hat alles getippt, was man dazu tippen könnte.
Fechtergruß
Hi VTSteff,
Du bist Kampfkünstler und beherrscht schon verschiede (komplexe) Formen. Daher, und wegen dem, was du schreibst, ist es sehr wahrscheinlich das Beste, wenn du zuerst etwas mit Qigong machst, wo du ein paar einfache Übungen lernst und übst. Hier soll es als Erste um ein sanftes (!) Öffnen, Auflösen von Blockaden und Loslassen gehen. Also eine Methode bzw. Übungen, die nicht zu komplex sind, die mit wenig (expliziter) Theorie einher gehen und vor allem, die nicht forcieren. Es sollte IMHO nicht darum gehen, Qi (was auch immer man darunter versteht) gezielt zu fühlen, zu entwickeln oder gar zu kontrollieren. Siehe auch den Beitrag von Klaus. Es ist schon möglich, als ‚Anfänger‘ bestimmte Arten von Qi relativ schnell zu fühlen und zu lenken. Man kann sich sogar großartig dabei fühlen – zumindest kurzfristig. Es ist aber meistens gar nicht gesund, weder körperlich noch psychisch!
Also sollte dir eine Qigong-Methode, bzw. ein(e) Qigong-Lehrer(in), die Möglichkeit bieten, als Erstes Blockaden loszulassen und Körper und Geist etwas zu öffnen. Und dabei dir ein klares und sicheres Gefühl für Kontakt mit dem Boden und mit dem Himmel, sowie sonstige einfachen Körperstruktur und emotionalen Orientierung, geben. Damit das Loslassen von Blockaden dich nicht in Chaos und Orientierungslosigkeit stürzt.
Ein eventueller nächster Schritt wird sich dann im Laufe der Zeit von selbst zeigen.
Viel Glück,
Giles
PS. Ob man Meridiane erwähnen dürfte? Scheint mir nicht per se schlecht. Hauptsache, jedes theoretisches Wissen wirkt unterstützend und lenkt nicht ab von dem "nichtdenkenden" Wahrnehmen, Fühlen und Geschehenlassen.
Kann man Qi Gong, wenn es doch so einfach sein soll, auch aus Büchern oder gut erklärtem Videomaterial lernen? Also die Übungen dazu?
Richard22
22-07-2013, 14:30
Nein.
Einfach heißt nicht, dann man nicht Führung benötigte.
Eine Karte ersetzt keine Ortskenntnis - in der Regel ist der Weg über den Lehrer sicherer und besser - wenn dieser etwas zu vermitteln hat.
Es gibt Ausnahmetalente, die alleine sehr weit kommen - aber die sind rar.
Fechtergruß
Das Qigong was nur aus Atemübung und Stretching besteht, kann man sehr gut beschreiben, da reicht wirklich ein Video. Vom Text lernen sollte eigentlich auch klappen, aber ich wundere mich immer wieviel manche Leute falsch machen obwohl es nicht so im Text steht.
Was man dazu auch erklären sollte ist, dass man wenn man sich komisch fühlt dann nicht einfach noch mehr machen soll, und auch nicht noch irgendwelche anderen Übungen fabrizieren die das dann kompensieren sollen. Also nach dem Motto, das hat jetzt "zuviel Feuer erzeugt", dann nehme ich mir mal aus irgendeinem indischen Buch was das "kühlt" und das macht das wieder ok. Sowas geht immer schief. Tatsächlich geht man hin, und macht die Übungen die man macht einfach gar nicht, für einige Wochen, oder wenn es sein muss für Monate. Schläft viel, und dann gleicht sich das wieder aus, über die Zeit.
Was man nicht vom Video oder Buch lernen kann sind Übungen wo man Konzentration einsetzt. Da muss man genau wissen was man tut, und es muss einer vormachen. Ausserdem sollte es jemand sein der direkt manipulieren kann wenn was nicht gut klappt, also einer der erkennt was einer wirklich tut, und ob das richtig ist. Sowas seriös zu finden ist sehr schwierig, da es leider viele Abzocker und Scharlatane gibt, auch und gerade in China.
GilesTCC
22-07-2013, 16:02
Das Qigong was nur aus Atemübung und Stretching besteht, kann man sehr gut beschreiben, da reicht wirklich ein Video. Vom Text lernen sollte eigentlich auch klappen, aber ich wundere mich immer wieviel manche Leute falsch machen obwohl es nicht so im Text steht.
Genau darum geht es. Egal, wie "deutlich" man etwas im Text oder Bild beschreibt, es bleibt immer erstaunlich viel Raum für Interpretation, Ausblenden oder glattem Missverständnis.
- Schon bei einem Hinweis wie "Stellen Sie sich gerade und entspannt hin" kann der Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit ganz groß sein, und auch folgen für die Übung haben. -
Und daher - oder sowieso - könnnen auch "einfache" Qigong-Übungen unvorhersehene oder ungünstige Auswirkungen haben, wenn man sie regelmäßig ohne jeglicher persönlicher Anleitung und Vorerfahrung übt. Muß nicht, aber kann.
Daher gehe ich mit Richards Bemerkung in #23.
Ich kenne den Herrn nicht, daher weiß ich auch nicht, ob man vor ihm weglaufen sollte :D
Du kennst ihn nicht, hast aber dazu geraten, vor ihm wegzulaufen.
Das könnte zum Denken anregen...außer man hat Angst, das würde den Sammler des Yang blockieren..
Dieses theoretisieren und "drübernachdenken" erschwert uns westlichen Kopfmenschen die Übungen des Qigong nur künstlich.
Du meinst, wenn man weiß, was Muschi auf Lateinisch heißt und sich vielleicht mal mit der Beckenbodenmuskulatur auseinandergesetzt hat, dann kann man nicht mehr hemmungslos vögeln?
Da gibt es dann wohl unterschiedliche Erfahrungen....
Es ist schon möglich, als ‚Anfänger‘ bestimmte Arten von Qi relativ schnell zu fühlen und zu lenken. Man kann sich sogar großartig dabei fühlen – zumindest kurzfristig. Es ist aber meistens gar nicht gesund, weder körperlich noch psychisch!
Auf welcher Grundlage steht diese Behauptung?
Du kennst ihn nicht, hast aber dazu geraten, vor ihm wegzulaufen.
Das könnte zum Denken anregen...außer man hat Angst, das würde den Sammler des Yang blockieren..
Wenn er Leute, die "nur Qigong" üben wollen, ohne eine Ausbildung zu machen, derart unterrichtet, dann würde ich empfehlen zu rennen, ja. Mir fallen einige Gründe ein, warum er derartige Vokabeln benutzen könnte, keiner schmeichelt ihm.
Das hat nix mit seinem persönlichen Können zu tun, das nur am Rande.
Grüße
Kanken
GilesTCC
23-07-2013, 10:08
Es ist schon möglich, als ‚Anfänger‘ bestimmte Arten von Qi relativ schnell zu fühlen und zu lenken. Man kann sich sogar großartig dabei fühlen – zumindest kurzfristig. Es ist aber meistens gar nicht gesund, weder körperlich noch psychisch!
Auf welcher Grundlage steht diese Behauptung?
Von Gesprächen mit und Geschichten von erfahrenen Menschen im Laufe der Jahren, und vor allem auf der Basis meiner eigenen unangenehmen Erfahrungen, vor ca. 17 Jahren. Man hatte mir eine "Qi-steigernde", Eisenhemd-ähnliche Übung gezeigt und empfohlen, die ich dann für mich weiter geübt habe. Zwei Wochen lang ging es mir immer besser, ich habe die Wirkungen sehr klar gespürt. Wow, geil! Dann wurde ich auf einmal ziemlich krank und erlebte schlimme Albträume. Ein Heiler aus einer ganz anderen Ecke hat dann bei mir gravierende energetische Schäden festgestellt (ohne den Hintergrund zu kennen) und mich erst mal wieder 'gekittet'. Ich war wochenlang noch mitgenommen, kam dann langsam wieder zur Gesundheit und Kraft.
Es muß nicht immer so ausfallen, aber für Anfänger bleibt es wichtig, einen Lehrer zu haben, der regelmäßig kontrollieren und justieren kann.
Ich kenne eigentlich keinen Fall, in dem "Lenken" von Qi über längere Zeit zu einem tollen Ergebnis geführt hat. Es ist Bestandteil "meiner" Gruppe, aber da fühlt man sich relativ zügig ziemlich schlecht, und muss es aufhören. Spätestens so nach einem guten halben Jahr. Wozu genau das gut ist, wage ich nur zu raten, es erscheint mir Teil einer "Auseinandersetzung" mit sich selbst zu sein.
Wenn er Leute, die "nur Qigong" üben wollen, ohne eine Ausbildung zu machen, derart unterrichtet, dann würde ich empfehlen zu rennen, ja. Mir fallen einige Gründe ein, warum er derartige Vokabeln benutzen könnte, keiner schmeichelt ihm.
Tja, was ist wohl der Grund, wenn jemand, der eine Tradition gelernt hat, die übliche Terminologie des Systems verwendet?
Von Gesprächen mit und Geschichten von erfahrenen Menschen im Laufe der Jahren, und vor allem auf der Basis meiner eigenen unangenehmen Erfahrungen, vor ca. 17 Jahren. Man hatte mir eine "Qi-steigernde", Eisenhemd-ähnliche Übung gezeigt und empfohlen, die ich dann für mich weiter geübt habe.
das war dann eher eine Feuermethode?
Tja, was ist wohl der Grund, wenn jemand, der eine Tradition gelernt hat, die übliche Terminologie des Systems verwendet?
Kommt drauf an, wen er damit erreichen will... :rolleyes:
Kommt drauf an, wen er damit erreichen will... :rolleyes:
Wenn ich jemand die komplexe Zahlenebene nahebringen will, dann nenn ich die imaginäre Einheit imaginäre Einheit, egal ob es sich um einen Gymnasiasten oder einen Lehramtskandidaten handelt.
Da ist es mir egal, ob das esoterisch klingt oder nicht.
Ich weiß gar nicht, was an "Dantian" so esoterisch sein soll, dass man ein Brimborium drum machen muss und man es erst auf der 23. Erleuchtungsebene aussprechen darf.
Ich gehe mal davon aus, dass Du Normalos konsequenterweise auch nichts sagst, dass Du Qigong unterrichtest sondern das anders nennst?
Richard22
23-07-2013, 13:00
Die drei Zinnoberfelder gelten sogar innerhalb des Taoismus als freie Erfindungen, es sind nur Übungshilfen.
Komplexe Zahlen gibt es nur, weil Menschen als Denkhilfen positive und negative Zahlen erfanden.
Probleme entstehen, wenn Menschen Übungsanleitungen und Übungshilfen als endgültige Wahrheiten betrachten.
Ich finde Klaus's Beiträge zum Thema am besten, zeigen sie doch einen einfachen Weg zu einer anstrengenden Arbeit mit sich selber, die einem Kopfmenschen erst einmal extrem schwer fallen wird.
Das ganze Gerede über Kettenfäden usw. dient nur der Täuschung der ahnunglosen Kundschaft.
Fechtergruß
Das ganze Gerede über Kettenfäden usw. dient nur der Täuschung der ahnunglosen Kundschaft.
Nö. Es ist ein wunderbares Bild, um mit sehr wenigen Worten einen bestimmten Übungmodus so zu beschreiben, daß der Schüler wenigstens an dieser Stelle dann keine weiteren Korrekturen mehr benötigt und etwas selbständiger arbeiten kann.
Man kann auch Spinnenweben, Baumwollgespinste, elektrischen Strom und diverse andere Bilder dafür verwenden. Letztlich geht es nur um eine bestimmte Art und Weise, Bewegungen auszuführen, um langfristig die Motorik zu optimieren.
Es gilt aber, was Du weiter oben geschrieben hast: Man braucht erst einmal die Einführung durch jemanden, der es einigermaßen kann.
Erst kommt die Bewegung, dann die Wahrnehmung, und dann benennt man die Wahrnehmung.
PS.: Es wird grundsätzlich zuviel Zinnober um das Fachchinesisch gemacht. Es ist einfach eine Sammlung von Fachtermini und Bildern. Die Wahrheit hinter dem ganzen Geraune und den unkonkreten abstrakten Texten ist, soweit es sich mir bisher erschließt, immer recht banal. Manchmal hat man spektakuläre Effekte, aber die folgen auch nicht "spirituellem Verständnis" oder "feinstofflichen Energien" sondern passieren als Auswirkungen des körperlichen Trainings.
Die drei Zentren (irgendwann sind es dann wohl 5 oder gleich 7 Zentren, bei mir sind es bisher 2) sind einfach Worte. Man braucht die irgendwann, weil dort, wo diese Begriffe hinzeigen, nach längerem Üben etwas passiert, sich interessante und manchmal verwirrende Wahrnehmungen einstellen, und sie sowohl körpermechanisch als auch psychosomatisch für Meditation, Fitness und Kampf interessant sind.
Wäre der menschliche Körper eine Schlachtordnung oder Festung, wären diese Zentren taktisch besonders wertvolle Räume.
Die drei Zinnoberfelder gelten sogar innerhalb des Taoismus als freie Erfindungen, es sind nur Übungshilfen.
Fechtergruß
Hast du dafür ein Beleg?
Ich weiß gar nicht, was an "Dantian" so esoterisch sein soll, dass man ein Brimborium drum machen muss und man es erst auf der 23. Erleuchtungsebene aussprechen darf.
Ich gehe mal davon aus, dass Du Normalos konsequenterweise auch nichts sagst, dass Du Qigong unterrichtest sondern das anders nennst?
Ich lasse meine Schüler einfach mit den einfachen Bildern über den Atem üben. Konkrete Anweisungen und Erfahrungen anstatt abstrakten Begriffen.
Ob ich das, was ich spüre, unteren Dantien, Zentrum, Bowlingkugel oder wie auch immer nenne ist wurscht. Wichtig ist das, was ich dann mit dieser Region noch anstelle. Dafür gibt es definierte Hilfsmittel, die auch zum Erfahren dieser Regionen eingesetzt werden (z.B. Laute).
Ich kann natürlich gut klingende Vokabeln nutzen oder die Sprache nutzen, die mich zu konkreten Ergebnissen führt und zwar nicht erst in zig Jahren.
Die Terminologie der TCM macht in einem TCM Kontext für TCM-Ärzte sehr viel Sinn, für den "Endanwender" nicht.
Qigong ist so natürlich wie das Atmen selbst und so ist die Sprache.
Grüße
Kanken
Ich lasse meine Schüler einfach mit den einfachen Bildern über den Atem üben. Konkrete Anweisungen und Erfahrungen anstatt abstrakten Begriffen.
Die Frage war eigentlich, ob Du das vor Deinen Endanwenderschülern mit dem esoterischen Begriff "Qigong" bezeichnest oder das Ganze "Imaginationsatemübugen mit Geräusch" oder so ähnlich nennst?
Die Frage war eigentlich, ob Du das vor Deinen Endanwenderschülern mit dem esoterischen Begriff "Qigong" bezeichnest oder das Ganze "Imaginationsatemübugen mit Geräusch" oder so ähnlich nennst?
Ich nenne es einfach Karate.
Weißt du Chosen, Leute wie Du werden es einfach nicht verstehen.
Eigene Erfahrung aus einem VHS-Kurs? Toll. Viel Spaß mit deinem Qigong, evtl. findest du noch ein paar gute Bücher...
Dein Verständnis von "Reanimation" ist durchaus zu vergleichen mit dem des Qigong. Zwischen BLS und ALS liegen Welten. Wenn man den ALS leiten will bedarf es einer anderen Ausbildung, Sprache und Verständnis. Laien brauchen einen Punkt am Körper und eine gute Kondi (evtl. noch den Mut jemanden Mund zu Nase zu beatmen, wobei das wohl auch bald geändert wird).
Ich weiß was ich von meinem Lehrer gelernt habe und ich weiß auch, was dessen chinesischer Lehrer über das "Qigong" des Westens denkt, bzw. das Level der TCM allgemein hierzulande (egal ob die Leute ein paar Jahre in China waren oder nicht). Glaube mir, der gute Mann hatte einen sehr guten Einblick in die Ausbildung in Beijing...
Wer will kann jetzt irgendwelche Punkte beim Qigong drücken, seine Leitbahnen versuchen zu spüren etc.
Ich bin jetzt raus hier und lasse Euch weiter in euren Qigongträumen leben.
Ich nenne es einfach Karate.
ein typisch deutscher Alltagsbegriff, der keinerlei esoterische Assoziationen weckt... :hehehe:
ein typisch deutscher Alltagsbegriff, der keinerlei esoterische Assoziationen weckt... :hehehe:
Zumindest keine was Qigong angeht... :D
T. Stoeppler
24-07-2013, 17:37
Trollerei und Kleinkriege sind einzustellen. Die letzten paar Off-Topics wurden entfernt.
Gruss, Thomas
Hallo Steffen, vor ein paar Jahren hatte ich eine ähnliche Frage.
Mein bisheriges Fazit ist, dass sich Qigong und Tai Chi (und die jeweiligen Unterarten) sehr ähnlich sind und sich gleichzeitig sehr unterscheiden können. Was vermutlich auch seit Jahrzehnten mit jeweils guten Argumenten für und wider diskutiert wird, ohne dass es ein abschliessendes Ergebnis gibt und irgendwann geben wird.
Persönlich war mir irgendwann klar, dass ich zusätzlich zur Kampfkunst keine weiteren Sachen machen möchte, die mit komplexen Bewegungsserien arbeiten. So sind die meisten Tai Chi Sachen rausgefallen und auch komplexere Qi Gong Sachen. Übrig blieben mit wechselnder Übungsintensität erst Zenmeditation, dann sog. Stilles Qigong und nun MBSR, was mit all dem kompatibel ist. Letztlich läuft es auf Spüren, wahrnehmen (z.b. Atmen) und einige einfachen Energieimaginationen heraus, wie hier einige schon beschrieben haben.
Viel Vergnügen bei der Suche
Jochen
Ich selber mache Ving Tsun Kung Fu und suche noch eine Kunst für meine innere Kraft (oder Chi, wie es die Chinesen nennen). Auch der gesundheitliche Aspekt spielt für mich eine große Rolle. Wie ihr seht, geht es mir also nicht drum damit kämpfen zu können, sondern was für mich Innerlich besser ist. Ist darür Tai Chi(wenn ja, welcher Stil) oder Qi Gong(das sekbe) geeignet und warum gerade das?
Richard22
25-07-2013, 14:03
Zu Van: Ja.
Man muß sich nur eine Frage stellen: Ein System, daß das Ich erodieren soll und den Körper unmittelbar zu natürliche Bewegungen in Echtzeit bringen soll, Taijiquan/Changquan, kann ein solches System mit "geistigen Bildern" oder anderweitiger Verkopfung arbeiten? Das schamanistische Praxis im Taijiquan/ Chanquan vorhanden ist, das ist unbestritten - nur ist diese eben nicht verkopft. Das heutige Eso-Modegelaber ist zu 100% verkopft.
Gehirnwäsche gibt es beim Militär, z.B. dem Flaggenkult - weil in früheren Zeiten die Position der Flagge auf dem Schlachtfeld von entscheidender Bedeutung war. Also werden Soldaten bis heute am Flaggenkult geschult - heute hat das natürlich nationalistische Gründe.
Die Gehirnwäsche im China-KK Bereich hat natürlich eher den Zugang zum Geldbeutel des Kunden zum Ziel - durch viel, viel Reden und wenig bis gar nicht Üben.
Fechtergruß
Talisker
25-07-2013, 15:00
Also manchen Leuten kann ich hier nicht folgen.
Kanken meint, das untere Dantien sei Esoterik und gleichzeitig bezeichnet er es als konkrete Erfahrung. Irgendwie widerspricht sich das doch.
Richard behauptet sogar, so etwas gibt es überhaupt nicht. Ich muss gestehen, dass es bei mir so etwas gibt. Ob ich dazu aber Zentrum, Hara, Zinnoberfeld, Powerhouse oder Bowlingkugel oder gar "unteres Dantien":ups: sage, ist doch total schnuppe.
Was er mit Esoterik meint ist, sich mit diesen Bezeichnungen stark zu beschäftigen, und nicht mit was auch immer da konkret ist. Als Arzt muss man sich mit dem Verlauf von Blutgefässen auskennen, als Kunstturner nicht, obwohl der Turner die wesentlich mehr einsetzt als der Arzt.
Esoterik (von griechisch (http://de.wikipedia.org/wiki/Altgriechische_Sprache) ἐσωτερικός esōterikós ‚innerlich‘, ‚dem inneren Bereich zugehörig‘) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische (http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie) Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik (http://de.wikipedia.org/wiki/Exoterik) als allgemein zugänglichem Wissen.
Es ist tatsächlich ein oft anzutreffendes Phänomen, dass die Begrifflichkeiten und "sich auskennen" wichtiger sind, als konkret Dinge zu tun, egal wie man die bezeichnet. Das Verbinden des "normalen" Ichs mit etwas Grösserem, tief drin in einem, das mehr weiss, mehr kann, und sich gut auskennt, ist nicht so schwierig. Wenn man es tut, dann erübrigen sich alle möglichen Dinge, die man sonst "wissen" müsste, und wenn ist es eh nur Halbwissen. Es schadet nicht, ungefähr zu wissen wie oft man eine Atemübung machen darf, weil sonst irgendwas Schädliches passiert. Tatsächlich weiss etwas in einem sowas aber, und wenn man lernt sich darauf einzulassen, dann bekommt man ein mieses Gefühl wenn man alles mögliche falsch macht, und es ändert sich.
Alternativ kann man es auch bei wenigen, einfachen Übungen belassen, und sich keine Gedanken machen warum etwas Bestimmtes wann genau wie genau abläuft, und was das bedeutet. Alles was der Körper zu 99% selbst richtig macht "verstehen" zu wollen um es "besser" zu machen führt meistens dazu, dass 90% dann total miserabel läuft, weil man die Hälfte verkehrt macht und das genau zu diesem Zeitpunkt so nicht richtig gewesen ist. Verrückt macht es einen obendrein.
Ich muss gestehen, dass es bei mir so etwas gibt. Ob ich dazu aber Zentrum, Hara, Zinnoberfeld, Powerhouse oder Bowlingkugel oder gar "unteres Dantien":ups: sage, ist doch total schnuppe.
IMO nicht, denn "Bowlingkugel" ist ein Begriff, dem die meisten ein konkretes Bild zuordnen können.
Je konkreter das Bild, desto weniger Spielraum für die tatsächliche Erfahrung.
Namenloser78
26-07-2013, 03:13
Habe auch WC(Linie egal) gemacht und dann irgendwann kam das Interesse für Qi Gong. Bin dann an soein Wohlfühlprogramm einer grossen Krankenkasse gekommen und habe einen 10 stündigen Kurs besucht. Paralell habe ich zudem noch Progressive Muskelentspannung gemacht und war anfänglich mehr vom Qi Gong begeistert. Habe die Übungen lange Zeit auch regelmäßig ausgeführt und mir Bücher besorgt etc. Besonders faszinierend war soeine Übung in der die Qi Kraft durch das Verlängern der Hand demonstriert wurde. War also angefixt. Habe dann Privat einen Kurs besucht und dort wurde alles komplett anders erklärt und gelehrt. Habe dann mal eingeworfen, das es mir anders gezeigt wurde. Der Lehrer hat dann gelacht und gesagt, das es auch so funktioniert und es im Grunde egal ist hauptsache die Konzentration liegt auf der Hand. Das hat mich sehr verunsichert. Habe dann mal probiert meine Hand mit normalen Atemübungen und Fokus zu verlängern ohne Qi Konzentration. Das hat auch geklappt. Bin dann zurück zur PMR und Atemübungen nach Col. Grossman und Übungen aus dem Systema(Buch von Vasiliev-Let every breath) Damit habe ich langfristig bessere Erfahrungen gemacht und bin viel ruhiger geworden. Das Esoterische Brimbramborium gibt mir heute gar nichts mehr. Die Bücher habe ich auch weggeworfen nachdem mein Qi Gong Lehrer mich genervt hat ich sollte doch eine Qi Gong Ausbildung machen.
War also angefixt. Habe dann Privat einen Kurs besucht und dort wurde alles komplett anders erklärt und gelehrt. Habe dann mal eingeworfen, das es mir anders gezeigt wurde. Der Lehrer hat dann gelacht und gesagt, das es auch so funktioniert und es im Grunde egal ist hauptsache die Konzentration liegt auf der Hand. Das hat mich sehr verunsichert. Habe dann mal probiert meine Hand mit normalen Atemübungen und Fokus zu verlängern ohne Qi Konzentration. Das hat auch geklappt.
Du hast einen Qigongkurs gemacht, um Deine Hand zu verlängern? Hat man Dir nicht gesagt, dass das mit bestimmten anderen Körperteilen nicht so einfach klappt? :D
Du hast einen Qigongkurs gemacht, um Deine Hand zu verlängern? Hat man Dir nicht gesagt, dass das mit bestimmten anderen Körperteilen nicht so einfach klappt? :D
Die Vergrößerung/Verlängerung passiert durch gezielte Entspannung.
Die Vergrößerung/Verlängerung passiert durch gezielte Entspannung.
Interessant ! Was wird denn gezielt entspannt ?
Gruss
Interessant ! Was wird denn gezielt entspannt ?
Gruss
Was kann man denn entspannen?
Was kann man denn entspannen?
Das wollte ich eigentlich von Dir wissen !
Gruss
Interessant ! Was wird denn gezielt entspannt ?
die glatte Muskulatur der Arterien?
T. Stoeppler
26-07-2013, 16:54
Zurück zum Thema bitte. Weiteres Off Topic wird gelöscht.
Gruss, Thomas
Spirit of Shaolin
26-07-2013, 19:56
Beim Tai Ji Quan bin ich ambivalent: Rein für die Gesundheit gehst du lieber im Wald laufen und gibst dir alle vier Tage die Langhantel und machst täglich die Ba-Duan-Jin Übungen. Das TJQ betrachte ich mittlerweile recht kritisch, aus Gründen die den Rahmen hier sprengen würden.
Und genau das würde mich, als Einsteiger, doch mal interessieren. :D
Warum siehst Du das kritisch? Vielleicht kannst Du ja doch mal in groben Zügen beschreiben, wo bei TJQ das Problem ist.
Thx
Spirit
Hallo,
vtsteff
Wie ihr seht, geht es mir also nicht drum damit kämpfen zu können, sondern was für mich Innerlich besser ist. Ist darür Tai Chi(wenn ja, welcher Stil) oder Qi Gong(das sekbe) geeignet und warum gerade das?
Kann die Frage überhaupt eindeutig beantwortet werden?
Eigentlich nur, wenn das eine besser geeignet ist, als das andere. Für wen ist es besser geeignet und warum ist dann die Frage?
Eine durchaus sehr subjektive Antwort kann jeder geben, eine wirklich objektive Antwort, sehe ich da nicht am Horizont.
Steff, was ist deine Zielrichtung, bei deiner Frage?
Kämpfen ist ja bereits ausgeschlossen.
Willst du einen Schule besuchen und dort lernen, suchst du eine Schule, willst du dir die geeignete Lektüre besorgen, willst du die Körpermechanik studieren, ...
FlyingTiger
09-09-2013, 23:39
Um zum Anfang zurückzukehren. Bei mir stieg das Interesse an inneren Methoden durch das Systematraining.
Ich fing vor etwa einem Jahr an mit Üben und habe drei mal wieder aufgehört, weil ich es so mühsam fand. :rolleyes:
Ich übe Ba Duan Jin und die Grundübungen des Zhan Zhuang. Während der letzten Woche schaffte ich es das erste Mal so zu stehen, dass ich mich völlig entspannen konnte. Es schien ganz einfach und das nach einem Jahr - puh. Und ständig fallen mir mehr Details auf; ich finde diese Selbstbeobachtung unheimlich faszinierend.
Ich würde mal behaupten, ein psychisch stabiler Mensch kann alleine üben. Es kommt halt immer darauf an, woher du kommst und was du bis jetzt so gemacht hast in deinem Leben.
Bei mir kamen aber schon teilweise heftige Emotionen hoch, zittern, Verspannungen...
Wenn man sich selbst sehr schlecht kennt, dann besser mit Lehrer.
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