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Vollständige Version anzeigen : Prüfungssystem, Gradierungen etc



Zhencheng
24-07-2013, 08:07
Hallo alle miteinander,

mich würde mal gerne interessieren, wie bei euch Prüfungen ablaufen, allgemein reicht an der Stelle.
Ist es viel was ihr für Prüfungen können müsst?
Gibt es bei euch überhaupt Gradierungen?
Müsst ihr für Prüfungen ins Ausland zu Großmeistern reisen?

Danke im Vorraus :)

Shugyo
24-07-2013, 08:35
Bei uns gibt es keine Pruefungen. Wozu auch?

Ich bin froh, dass ich das hinter mir habe.

Gruesse

PS: In grossen Verbaenden mit vielen Lehrern, die man z.T. nicht mal persoenlich kennt,
machen Graduierungen (Pruefungen) vielleicht Sinn,
bei einer kleinen Gruppe, die nur bei einem Meister lernt irgendwie nicht.

Zhencheng
24-07-2013, 08:46
Gradierungen sind ja bei vielen vertretern umstritten. An sich ist die Idee gar nicht so verkehrt, allerdings ist es halt kommerz^^

Zum Thema Prüfungen: Ich finde es persönlich auch eine kleine Motivationsstütze, aber auch dazu gibt es getrennte Meinungen :)

Ronny Wolf
24-07-2013, 08:46
Wir werden bei jedem Training "geprüft". Und je nachdem gibt es in der nächsten Unterrichtsstunde entsprechend Wiederholungen bzw. Schwerpunkte oder es gibt etwas Neues. Ist also quasi traditioneller chinesischer Unterricht. ;-)
Möchte man selbst unterrichten, gibt es allerdings schon ein Prüfungssystem, denn man möchte eine gewisse Qualität innerhalb des Verbandes erhalten.

Zhencheng
24-07-2013, 09:17
Ok. Hört sich bis jetzt interessant an, da es anscheinend doch überall unterschiedlich gehandhabt wird :)

Yen_Li
24-07-2013, 09:27
Hallo alle miteinander,

mich würde mal gerne interessieren, wie bei euch Prüfungen ablaufen, allgemein reicht an der Stelle.
Ist es viel was ihr für Prüfungen können müsst?
Gibt es bei euch überhaupt Gradierungen?
Müsst ihr für Prüfungen ins Ausland zu Großmeistern reisen?

Danke im Vorraus :)
Hallo!

Ich habe mit und ohne Prüfungen gelernt.
Bei den Stilen mit Prüfung, waren die Arbeitspakete immer sehr klein.
Meine Lehrer vor Ort haben die Prüfungen abgenommen. Einen Stil mit Prüfungen die sehr kostenintensiv wären (z.B. Reise ins Ausland) würde ich nicht erlernen. Der KK / KS Markt ist inzwischen sooooo groß, dass man so etwas nicht mehr auf sich nehmen muss.

Prüfungen können - müssen aber nicht sein. Manche Menschen brauchen sie, andere nicht. Das ist jetzt nicht nur auf die Schüler bezogen. Manche Lehrer brauchen das Korsett des Lehrplans und der abschließenden Prüfung zum unterrichten.
Das steckt vermutlich aus der Schulzeit noch so drin - bzw. sie haben es auch so von ihrem Lehrer erlernt.
Andererseits erwarten viele auch Grade, Gürtel, Zertifikate etc...
Es ist IMO schwer, Kindern, die es (z.B. den Gelben-Gürtel) bei anderen gesehen haben, verständlich zu machen, dass sie keinen bekommen. Aber trotzdem ganz toll gelernt haben.
Öffentliche Institutionen erwarten sowieso immer irgendwelche Dokumente. Ohne Dokumente hast du kaum eine Chance einen VHS Kurs als Dozent zu leiten. (Das preußische Kollektivgedächtnis lässt grüßen!;))
6 Semester Studium "ohne Bachelor" = nichts gelernt
So denken leider viele in unserer Kultur.

Am Rande und OT:
Generell lehne ich Prüfungen oder Lehrpläne ab, die dem Lehrer lediglich helfen Geld zu verdienen. Natürlich darf er das. Natürlich kann und darf man mit KK / KS Geld verdienen. Man muss es aber nicht.
Der Trend zum hauptberuflichen Lehrer hat den Markt stark verändert. Er ist - wenn ich den Worten meines Vaters trauen darf (und das tue ich :)) - vielfältiger geworden, aber auch herzloser. Einer meiner Lehrer sagte immer: "Wer sein Hobby zum Beruf macht, kann nicht mehr entspannen. Er hat ja kein Hobby mehr." oder auch: "Geld verdirbt die Freundschaft!" (nicht immer - aber immer öfter)
In diesem Fall die Freundschaft zum Schüler oder zum Lehrer

Gruß

Yen Li

Zhencheng
24-07-2013, 09:41
Also bei uns gibt es 7 Schülergrade und 7 Meistergrade, allerdings dienen diese Gradierungen eher als Differenzierung.
Für die Prüfungen müssen wir nichts zahlen soweit ich weiß, allerdings haben wir halt den Monatsbeitrag, was überall auch üblich ist. Ich meine, wenn sich ein Meister schon die Zeit nimmt und aus meiner Sicht sehr gutes Training macht, dann hat er sich es auch verdient mit seiner Leidenschaft Geld zu machen.

Aber an sich gibt es keine Prüfungen oder Gradierungen im traditionellen KungFu :)

kufu_basti
24-07-2013, 09:50
Einige Varianten ,die ich erlebt habe:

- Die Prüfung findet im normalen Unterricht statt (der Schüler weiß nicht, dass er geprüft wird) und anschließend erhält er den Schülergrad für seine Leistungen. Die Einordnung ist dann wohl eher nicht kommerziell. Und der Sinn ist wohl den Fortschritt der Schüler untereinander anzuzeigen (oder auch im Vergleich mit weiteren Schulen des gleichen Systems.)

- Prüfungen (oder besser die Gürtel) sind für Kinder sicher sehr motivierend. Habe da auch schon Vereine erlebt, die Kinderprüfungen völlig kostenfrei machen.

- ein anderes Systeme habe ich erlebt, da wurden vielleicht 2 Prozent des Curriculums zu sehr hohen Preisen geprüft. Es wurde da aber auch von Anfang an glorifiziert und mystifiziert.

- Systeme ohne Graduierung sind auch nicht schlecht, meiner Erfahrung nach häufig kampforientierte Systeme, da sich der eigene Wissens-/Trainingsstand da automatisch im Training zeigt.

Zhencheng
24-07-2013, 09:52
auch nicht schlecht.

Wir müssen nach Italien zum Großmeister für Prüfungen, ab und zu kommen die Italiener auch mal zu uns^^
--> max. 1 mal im Jahr

WingChun77
24-07-2013, 12:04
Hallo alle miteinander,

mich würde mal gerne interessieren, wie bei euch Prüfungen ablaufen, allgemein reicht an der Stelle. Ist es viel was ihr für Prüfungen können müsst?
Gibt es bei euch überhaupt Gradierungen? Müsst ihr für Prüfungen ins Ausland zu Großmeistern reisen?

Danke im Vorraus :)


Hallo,

zuvor ein paar allgemeine Worte:
Es ist IMO nichts dagegen zu sagen, wenn im Sinne der Motivation und auch der anwenderzentrierten Orientierung, Prüfungen stattfinden, um auch einen gewissen Fortschritt zu dokumentieren. Allerdings sollte sich dies in einem ethisch-menschlichen und auch zeitlichen Rahmen halten, in dem auch der normale Menchenverstand noch wirkt.

Beispiel:
Ein Stil mit 12 Schülergraden und darauf aufbauend noch mal 12 Graden, additiv noch spezielle Seminare und natürlich Uniformen, dies ist in meinen Augen kein Ziel, sondern eine kommerzielle Massenveranstaltung.

Prüfungen im Ausland klingen ebenfalls nach Abzocke - muss aber nicht sein. Ich habe selbst sehr viele Seminare rund um den Globus besuchen dürfen - allerdings ohne Verband et al. Dennoch sollte die Frage gestellt werden dürfen: Warum kommt der "Meister" nicht vor Ort und guckt sich seine Schäfchen dort an?



LG

Günther

Zhencheng
24-07-2013, 12:14
Das wird bei uns vorher geklärt ob wir nach Italien fahren möchten oder ob sie zu uns kommen sollen. Darüber wird vorher philosophiert und zu den Preisen hab ich ja bereits gesagt, dass wir da nix bezahlen müssen für die Prüfungen, so wie ich es bisher mitbekommen habe :)

Aramon
24-07-2013, 12:16
Bei uns (Wing Tsun) gibt es auch Prüfungen. Es ist jedem Schüler freigestellt ob er an den Prüfungen teilnehmen möchte, oder nicht. Wir sind eine kleine Schule und trainieren alle zusammen. Man kann theoretisch alle 3 Monate eine Prüfung ablegen (Sofern man die Inhalte beherrscht und der SiFu der Meinung ist, man sei bereit dazu) Alternativ kann man beim SiFu auch Privatunterricht nehmen, was bekanntlich nicht gerade preiswert ist. Viele der Schüler mit höheren Graden nehmen regelmässig Privatunterricht. Ich glaube, dass ist der Punkt warum Wing Tsun auf Dauer sehr teuer wird.

Persönlich motivieren mich Prüfungen, darum nehme ich daran auch teil.
Die Prüfung laufen in Form eines Lehrgangs ab. Ein Lehrgang geht mehrere Stunden (ca. 3-5 Std.) und kostet ca. 40 €. Wenn man Prüfung machen will, kommen je nach Schülergrad ca. 15-30 Euro dazu. Im Lehrgang selber wird man entsprechend seiner Gradulierung in Gruppen eingeteilt und bekommt dann verschiedene Übungen.

Zhencheng
24-07-2013, 12:36
Prüfungen in Form eines Lehrganges höre ich zum ersten Mal...

Seit ihr EWTO Mitglied?

Yen_Li
24-07-2013, 15:29
Hallo,



[...]
Ich meine, wenn sich ein Meister schon die Zeit nimmt und aus meiner Sicht sehr gutes Training macht, dann hat er sich es auch verdient mit seiner Leidenschaft Geld zu machen.

Aber an sich gibt es keine Prüfungen oder Gradierungen im traditionellen KungFu :)

Wenn er damit Geld verdient, also nicht nur ein paar Euros als Aufwandsentschädigung bekommt, dann nimmt er sich nicht die Zeit - dann ist es sein Beruf.
Es ist dann keine Nettigkeit von ihm, sondern Business.
Was nicht verwerflich ist!

Wo fängt denn das traditionelle Kung Fu an und wo hört es auf?
Prüfungen und Graduierungen im Kung Fu gibt es schon mindestens seit 50 Jahren in der westlichen Welt und vermutlich seit 40 Jahren in Hongkong.
Für mich ist das jetzt bereits Tradition.


Prüfungen in Form eines Lehrganges höre ich zum ersten Mal...

Seit ihr EWTO Mitglied?

In den Schulen der EWTO und vielen anderen Organisationen werden die Prüfungen auf Lehrgängen abgehalten.
Du zahlst also einmal für den Lehrgang und einmal für die Prüfung (wenn du eine ablegen willst).
Dies ist eine (vielleicht sogar "die") maßgebliche Einnahmequelle der meisten hauptberuflichen Lehrer. (Stilrichtung ist dabei egal.)
Was auch nicht verwerflich ist.

Gruß

Yen Li

Yen_Li
24-07-2013, 15:32
Achtung jetzt kommt Off-Topic



[...]
Allerdings sollte sich dies in einem ethisch-menschlichen und auch zeitlichen Rahmen halten, in dem auch der normale Menchenverstand noch wirkt.
[...]
Günther

Hallo

Das ist ein sehr schöner Satz.
Darf ich dich bei Gelegenheit zitieren.

Gruß

Yen Li

WingChun77
24-07-2013, 18:58
Achtung jetzt kommt Off-Topic



Hallo

Das ist ein sehr schöner Satz.
Darf ich dich bei Gelegenheit zitieren.

Gruß

Yen Li

Gerne! Meine Kontodaten gingen gerade per PM an dich raus! ;)

Ne, mach ruhig - kein Problem.


LG

Günther

Richard22
25-07-2013, 13:51
Das ist ein schwieriges Thema.

Historisch gab es militärische Prüfungen, z.B. Offiziersprüfungen, in China. Diese waren sehr hart, wenn man den Aufzeichnungen glauben darf, aber auch Schmiergeldanfällig.

Bei uns im Westen haben die Marxbrüder im 16. Jhd. ihre angehenden Meister probiert - der ausgelobte Meister musste nacheinander gegen vier Meister fechten, die ihn dann bewerteten. Das ging im zünftischen Sinne darum, daß ein Meister Schul halten durfte, also mit seinem Fechten Geld verdienen konnte. Deswegen mußte eine Kontrolle über den Meisterstand bei - hat also mehr mit Verkauf als mit KK zu tun.

Im Handwerk waren und sind Gesellen- und Meisterprüfungen seit dem Zunftwesen bekannt. Gerade im Handwerk ist aber extrem viel Schmiergeld im Spiel - oft werden Meistertitel gegen Bezahlung erleichtert oder idiotensicher gemacht.

Offiziere (Kriegsbedienstete) werden heute in Schulen ausgebildet und ihm Rahmen ihrer Ausbildung geprüft. Unteroffiziere besuchen spezielle sehr harte Lehrgänge.

Lange Zeit musste man Offizierspatente kaufen - und konnte sich dann im Dienst durch Plünderungen bereichern. In der englischen Marine des 19. Jhds. war es normal, daß der Offizier sein Patent kauft und dann als Freibeuter/Pirat das Geld wieder reinbekam.

In der KK im Westen gab es keine Prüfungen mit Schülergraden. Auch gab es keine Meistergrade. Es gibt nur den Meister und den Schüler. Bei Ausnahmen wir Liechtenauer wurde dieser zuweilen hoher Meister genannt - in der Anlehnung an die Rangfolge der Templer (Hochmeister/Herrenmeister).

Im China des 17. Jhds sind Schüler und Meister/Lehrer Funktionsbezeichnungen. Schüler nehmen beim Meister/Lehrer Unterricht - Meister/Lehrer unterrichten.

In diesem Zusammenhang muß man auch sehen, daß in der China KK für "Meister" technisch Familienbezeichnungen verwandt werden (Lehrervater, Lehrergroßvater - so werden in China auch Mönche angeredet). Das wiederum kommt aus den Familien- und Sektensysteme Chinas, die eben Rangordnungen zur Organisation der Sekten benötigten.

Alle heute Schüler- und Meistergrade gehen meines Wissen auf die japanischen Faschisten der 1920er zurück. Diese scheinen auch als erste die Folklore mit Verkleidung und Gürtelfarben eingeführt zu haben.

Man kann aber festhalten, das bei uns im Westen seit dem 19. Jhd. im Militär Lehrgänge gehalten wurden, deren Bestehen man als Prüfung bezeichnen kann. Das haben die japanischen Faschisten als Kopisten der Preußen voll und ganz übernommen.

So trägt der Soldat heute in seiner Ausgehuniform mehrere Reihen Lametta auf der Herzseite, eine Reihe davon ist für bestandene Lehrgänge reserviert. Diese werden in der Regel durch farbige Banner mit verschiedenen Mustern dargestellt - wenn man so will farbige Gürtel.

Auch haben gewissen Orden Schärpen oder Bänder beinhaltet, die man an der Ausgehuniform trug.

Es gibt also eine sehr starken historischen Zusammenhang zwischen Militarismus und KK-Prüfungen auf Folklorebasis (Verkleidung und Gürtelfarben). Mit KK hat das nichts zu tun.

Man sieht ja auch an den sozialen Rangphänomen unter Folkloristen (Verkleidung und Gürtelfarbe) ähnliche Gruppenphänomene wie im Militär.

Fechtergruß

Yen_Li
25-07-2013, 19:37
[...]
Alle heute Schüler- und Meistergrade gehen meines Wissen auf die japanischen Faschisten der 1920er zurück. Diese scheinen auch als erste die Folklore mit Verkleidung und Gürtelfarben eingeführt zu haben.

[...]



Kano hat bereits 1883 das Judo Kyu / Dan System eingeführt. (Manchmal wird fälschlich 1894 geschrieben. Bei Wikipedia 1895. )


[...]
So trägt der Soldat heute in seiner Ausgehuniform mehrere Reihen Lametta auf der Herzseite, eine Reihe davon ist für bestandene Lehrgänge reserviert. Diese werden in der Regel durch farbige Banner mit verschiedenen Mustern dargestellt - wenn man so will farbige Gürtel.
[...]



Von welchen Soldaten redest du? Bei der Bundeswehr gibt es keine Reihe für Lehrgänge.




[...]

Es gibt also eine sehr starken historischen Zusammenhang zwischen Militarismus und KK-Prüfungen auf Folklorebasis (Verkleidung und Gürtelfarben). Mit KK hat das nichts zu tun.

[...]


Starke Behauptung.

Du vermischt hier unheimliche viele Dinge.
Es ist sehr schwer dir zu folgen.

Gruß

Yen Li

Lutwolf
25-07-2013, 21:43
...aber ungeachtet des eventuellen Ursprungs hilft ein feinstufiges Graduierungssystem mit global gültigem Curriculum, das bisher definitiv vermittelte Wissen (nicht unbedingt Können) vergleichbar zu halten - so kann ich davon ausgehen dass ich an jeder anderen Schule meines Systems dieselben Tao Lu auffrischen kann, die ich auch zu Hause für meine Einstufung gebraucht habe (Spezialsachen nebenher natürlich ausgenommen).

Außerdem lässt sich normalerweise eine Art "Alters-" bzw. "Familienhierarchie" damit deutlicher erkennen, und ich laufe nicht Gefahr, einen älteren Mann über das System auszufragen und die jüngere Dame daneben zu ignorieren, obwohl er eigentlich als Gelbgurt ihr unerfahrener Schüler ist... Bzw. lassen sich gerade in größeren Gruppen Lerninhalte besser nach Niveaus staffeln ("alle bis grün in die Ecke, Anwendungen trainieren, alles ab grün in den Pool, Theorietrainingsbesprechung ^^").

Mit dem Kostenfaktor lässt sich zwar ziemlich viel Mist anstellen, aber ich habe auch graduierungsloses Training für 400,00 DM im Monat miterlebt - das sollte also nicht wirklich der springende Punkt sein (abgesehen davon ist es für Kinder und absolute Anfänger natürlich oft günstiger, so dass sie selbst später entscheiden dürfen, ob sie den höheren Betrag durch Prüfung bezahlen oder ob sie vom Training nicht überzeugt sind und abspringen).

Wie gut der Einzelne dann allerdings in den Bereichen Physis/Kampf, Philosophie/Einstellung und Wesen/Selbstkontrolle ist lässt sich allerdings nicht am Gürtel ablesen - so bleibt es eben nur ein Anhalt für den Systemkenner, wie weit der theoretische Fortschritt ist...

...und mit dem ersten Schwarzgurt beginnt erst das Lernen ^^

Gruß - ICH

Richard22
27-07-2013, 15:36
Der japanische Faschismus begann schon vor den 1920-igern. Auch Kano hatte Vorgänger.

Bei der Bundeswehr gibt es auch Abzeichen und Lametta - da hat jeder Streitmacht eben ihre eigene Folklore.

Auch die Standardisierung von Formen hat eher militärischen Ursprung und sollte in dem Drillübungen Europas des 17. Jhds. ihren Ursprung haben.

Man muß sich ansonsten doch wohl eher wundern, warum ein und dieselbe Form in verschiedener Weise überliefert ist. Wenn die Formen früher alle standarisiert waren - was sie eben nicht waren - warum gibt es dann hunderte von Stilen - die alle dasselbe machen - aber sich eben immer auf Auslegungen von Individuen berufen.

Graduierungssysteme sagen in der Regel wenig bis gar nichts über die Fähigkeiten von Ausübenden aus - denn die meisten kämpfen ja auch nicht.

Folklore hat eher Unterhaltungswert und Graduierungen kann man unschwer als ein Verkaufsprodukt erkennen. Gürtel werden verkauft, weil die Ausübungen es innerhalb der Folklore eben schick finden, verschiedenfarbige japanischen Gürtel zu tragen.

Auch beim Militär werden/wurden Graduierungen verkauft - man denke z.B. an Italiens Streitmacht in den 1930-igern.

Heute geht beim Militär mit der Graduierung natürlich ein Gehalts- und Pensionsanspruch mit - das ist im Kampfsport ähnlich, da verdienen meisten die Höchstgraduierten am meisten - das Schneeballprinzip.

Man kann in China in Shaolin für ein paar Euro/Dollar Meister- und Großmeisterbriefe kaufen.

Fechtergruß

Yen_Li
27-07-2013, 15:53
[...]

Folklore hat eher Unterhaltungswert und Graduierungen kann man unschwer als ein Verkaufsprodukt erkennen. Gürtel werden verkauft, weil die Ausübungen es innerhalb der Folklore eben schick finden, verschiedenfarbige japanischen Gürtel zu tragen.

[...]

Heute geht beim Militär mit der Graduierung natürlich ein Gehalts- und Pensionsanspruch mit - das ist im Kampfsport ähnlich, da verdienen meisten die Höchstgraduierten am meisten - das Schneeballprinzip.

Man kann in China in Shaolin für ein paar Euro/Dollar Meister- und Großmeisterbriefe kaufen.

Fechtergruß

Die Graduierungen sind und waren aber nicht als Verkaufsprodukt gedacht.

Wo und wie verdient denn ein Höchstgraduierter durch ein Schneeballprinzip?

Und wenn du einen Gürtel kaufen willst - ist es bei Kaufhof bestimmt einfacher als in Shaolin.

Yen Li

T. Stoeppler
27-07-2013, 15:58
Also, damit hier nicht zuviel vermischt wird (Richard - nicht alle Gedanken auf einmal, bitte)

Es gibt Prüfungen:

-Zum Verifizieren des Erlernten, innerhalb einer Familie, also als Aufnahme als Meisterschüler oder eben als Lehrerlaubnis. (in den Koryu das Menkyo Kaiden)

-Zum Messen des eigenen Fortschritts, man freut sich immer, wenn man eine Herausforderung bewältigt hat.

-Zum Anpassen der unterschiedlichen Fertigkeitslevel z.B. im Judo, sowohl zum Sport als auch zum Unterrichten.

-Zum Prüfungen Verkaufen, als wirtschaftliche Bindung an die Lehrer/Prüfer. Sowas ist eine unrühmliche Erscheinung der Neuzeit.

Für das chinesische Kampfkunst-Umfeld (subforum hier!) sind die ersten beiden Prüfungsysteme relevant. Wie die im einzelnen aussehen, ist ziemlich verschieden.

Gruss, Thomas

Lutwolf
27-07-2013, 22:56
Danke fürs Kürzen, hab bei der Hitze schon gar nicht mehr durchgesehen @_@

Gruß - ICH

AkushonWasi
29-07-2013, 12:35
Moin allesamt,

Bei uns gibt es auch Prüfungen. Mit der weißen Schärpe gerechnet wären es glaube ich 5 Schülergräde(weiß-gelb-grün-blau-rot). Wie viele Meistergräde es gibt weiß ich nicht - mein Sifu hat im Moment den 6.

Die Prüfungen sind meiner Meinung nach nur zu dem Zweck da zu schauen, ob die Formen denn auch sitzen (kann natürlich auch zu einem anderen Zweck sein, so lange bin ich noch nicht da). Es läuft so ab:
Es gibt 5 Schiedsrichter, welche 0-10 Punkte verteilen können (nach verschiedenen Kriterien). Hat man eine Punktzahl von über 6,0 erreicht hat man die Form erfolgreich bestanden. Um die Prüfung zu bestehen müssen alle Formen eine Punktzahl über 6,0 haben. (Es ist glaube ich den Wushu-Turnieren nachempfunden)
Für jeden Gürtel gibt es eine Form mehr. Für den weißen braucht man eine, für den gelben zwei, für den grünen 3 usw.
Am Ende gibt es Zertifikate von der Chinese Wushu Association.
Ob man im Ausland Prüfungen abhalten muss ist mir nicht bewusst.

[Edit] Prüfungen gibt es 2 mal im Jahr (vorrausgesetzt man bekommt die Erlaubnis, man fühlt sich soweit..das übliche halt. Die Kosten liegen bei 20 Euro.
Sportliche Grüße Wasi

Richard22
29-07-2013, 13:08
Yen - ich weiß nicht wie lebensfremd Du bist - Prüfungen und Folklore dienen alleine marktwirtschaftlichen Interesse in der KS. Sie haben keine Aussage über Ausbildungstand oder Fähigkeit. Da in der KS nicht gekämpft wird ist dies möglich.

In der KK ist das zum Teil anders - wie getippt - da dienen Lehrgänge/Beförderungen vor allem der Besoldung und Pension. In der nichtmilitärischen KK gibt es zumeist keine Prüfungen, nur eben den Schüler- und Meisterstand. Das findet sich auch in der Literatur Chinas im 17. Jhd.

Kernspecht hat z.B. erst sehr spät angefangen Techniker (ausgelobte Meister) zu prüfen - früher mußten die sich in der EWTO einfach mit bestimmten Menschen prügeln - was viel besser war und der Grund dafür war, daß die Techniker früher etwas zu bieten hatten.

Meister ist der, der selber unterrichtet und Meisterschüler oder Meister hervorbringt.

Farbige Schärpen gab es nicht in Chinas Folklore-Rangzeichen - das ist schlicht die Japanisierung der China-KK. Noch vor 60 Jahren hätte man in China mit der farbigen Japanschärpen die allergrößten Probleme gehabt.

In Shaolin kann man Meister- und Großmeisterbriefe auf dem Wochenmarkt kaufen.

In der KuK-Monarchie wurden z.B Orden ausgelobt, die vom Kaiser mit einem Pensionsanspruch versehen waren. Orden oder Auszeichnungen sind auch heute noch oft mit Geldzahlungen oder Pensionsansprüchen verbunden - das ist eine Motivationssache mit wirtschaftlichem Hintergrund.

Deswegen kann man klar ableiten, daß Folklore-Rangordnungen direkt aus der militarisierten Denke Japans aus den 1920igern kommen EDIT

Traurig - aber wahr.

Nichtmilitärische KK soll eigentlich das Individuum ausbilden.

Militärische KK soll zumeist Massenausbildung sein.

Fechtergruß

Yen_Li
03-08-2013, 13:14
Yen - ich weiß nicht wie lebensfremd Du bist - Prüfungen und Folklore dienen alleine marktwirtschaftlichen Interesse in der KS. Sie haben keine Aussage über Ausbildungstand oder Fähigkeit. Da in der KS nicht gekämpft wird ist dies möglich.

Hallo Richard22,
ich bin zwar noch jung - aber gewiss nicht lebensfremd.
Du schriebst über japanische bunte Gürtel und Kano usw...
Das Judo-Graduierungssystem diente keinen marktwirtschaftlichen Interessen und sie sagen etwas über den Ausbildungsstand aus.
Über tatsächliche Fähigkeiten natürlich nicht.
Wo wird in einem Kampfsport / KS nicht gekämpft?


Kernspecht hat z.B. erst sehr spät angefangen Techniker (ausgelobte Meister) zu prüfen - früher mußten die sich in der EWTO einfach mit bestimmten Menschen prügeln - was viel besser war und der Grund dafür war, daß die Techniker früher etwas zu bieten hatten.
Was ist denn für dich sehr spät? Mein Vater hat die alten WT-Bücher (die großen meine ich) von K. R. Kernspecht. (erschienen um 1980/1982 ?) Da gibt es bereits Graduierungen. Also ca. 4 Jahre nachdem Leung Ting in Deutschland war. Geht ja auch nicht anders. Er war ja Mitglied in der Organisation von Leung Ting. Desweiteren waren Techniker in der EWTO noch lange keine Meister.


In Shaolin kann man Meister- und Großmeisterbriefe auf dem Wochenmarkt kaufen.
Wenn ich Shaolin schreibe, meine ich das Kloster bzw. die dazugehörigen Niederlassungen.


Deswegen kann man klar ableiten, daß Folklore-Rangordnungen direkt aus der militarisierten Denke Japans aus den 1920igern kommen.

Zur Wiederholung: Das Graduierungssystem von Kano gab es bereits davor.

Yen Li

Richard22
05-08-2013, 14:53
In der EWTO wurden 1. Techniker in den frühen 90'ern dahingehend geprüft, daß sie sich zumeist mit einem bestimmten Menschen schlagen mußten. Als dann das erste Mal Papa Kernspecht Mitte der 90?er 1. Techniker dahingehend prüfte, daß sie Chi-Sao Turnübungen machen mußten ist der erst man 3 Tage verschwunden und war entspechend über den Ausbildungsstand frustiert.

Das Chi-Sao Geturne hat meiner Meinung nach dem Technikern nicht gut getan, die alte Methode war war nicht sehr öffentlichkeitswirksam, aber damals hatten 1. Techniker einfach mehr drauf als heute.

In keiner KS wird gekämpft - dort gibt es sportiche Vergleiche.

Der Militarismus Japans ist ein soziales Phänomen gewesen und begann mit der Nachahmung des westlichen (preußischen) Militärs. Das beginnt grob in der zweiten Hälfte des 19. Jhds - natürlich gab es auch Austausch auf anderen Ebenen - und die Japaner wußten mindestens seit 1715 um ein Deutsches Reich in Europa.

Jedes Rangsystem dreht sich zumeist und in erster Linie um Geld oder Besoldung.

Und Japan-Rangsystem in einer China-KK - - - Japan und China haben eine lange und traurige Geschichte gegenseitiger Feindschaft, die nicht unbedingt auf auf gegenseitiger Akzeptanz beruht.

Fechtergruß

Corn
10-08-2013, 16:55
Hey hey
Also bei uns gibt es 9. Schülergrade - über meister grade weis ich nicht so genau Bescheid.
Bei den Prüfungen h aben wir 6 Prüfer vor uns sitzen (inkl. Eigener meister und großmeister)
Wir werden dann nach dem kups aufgerufen und müssen unsere technien zeigen ( die weden nach jedem kup mehr weil du die vorherige Technik auch beherrschen musst). Die grundtechniken und grundschritte machen alle zusammen und dan gehts an die dan-Träger.
Bei denen sucht sich der großmeister eine Technik aus die sie dann aus dem Stegreif können müssen.
Zu dem kommen am schluss der Prüfung noch bruchtest und falltechniken dazu (vilt. Hast du ja schon mal was davon gehört).
Dann gibt es eine ca. Eine stunde lange pause on der die Meister sich beraten wer die Prüfung bestanden hat und wer nicht.
Dann folgt die scherpen ubergabe und dann kann man nach hause gehen.
Dass ganze dauert so ca 6 bis 8 stunden
Zum Glück mussen wir dafür nicht ins Ausland!!

Lg
Corn :)Ute

Richard22
12-08-2013, 18:17
Ähnlich ist es heute im Militär, da gibt es drei Klassengruppen, Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere. Die werden ganz ähnlich geprüft und haben innerhalb ihrer Klassengruppe verschiedene Rangstufen. Schärpen/ Abzeichen gibt es da auch.

Viele Prüfungen beziehen eine Hindernisbahn ein - was eine sehr harte Nummer ist. Fallübungen sind da an der Tagesordnung. Ober sehr entbehrungsreiche Märsche in zum Teil extremen Geländearten mit Lasten. Wenn zwei Mann zwei Verwundete tragen müssen (an der Bahre/Trage sind beide Verwundete festgebunden, einer oben, einer unten), auf Zeit, dann geht es extrem auch die Knochen.

Bruchtests waren überdies eine Erfindung eines koreanischen Generals, der mit dem Bruchtests den Mut seiner Soldaten stärken wollte - jeden ist klar das Bruchtests keinerlei Funktion in der KK haben, das ist einfach ein Ereignis, das die Wehrkraft des Soldaten stärken soll - also seine Bereitschaft sein Leben aus Befehl auf das Spiel zu setzen.

Nur mit dem nach Hause gehen wird es beim Militär etwas schwieriger . . . und ins Ausland muß man da auch recht oft.

Fechtergruß

dagukimm
13-08-2013, 04:39
Möglichkeiten der Leistungsabstufung, die "asiatische
Methode" oder die "westliche Methode".
Wir wollen hier nun kurz auf unsere "asiatische Methode" eingehen:
Es gibt keine Gürtelgradierungen!
Rangbezeichnungen bestehen aus Titeln!
Man muss sich seine Anerkennung als Schüler verdienen!
Es gibt keine Prüfungen im üblichen Sinne, sondern man erhält vom Si-
Kung seinen Titel, wenn Leistung und geistiger Stand es zulassen!
Zum Unterricht gehört neben der körperlichen und der geistigen auch
die philosophische Schulung!
Der Unterricht läuft im Vergleich zur "westlichen Methode" viel strenger
und härter ab! Dafür ist die Effektivität viel größer!
Disziplin ist eines der obersten Gebote! Was der Meister anordnet wird
ohne Wenn und Aber ausgeführt!
Die meistgestellten Fragen
Gibt es Gradierungen in Kung Fu?
Ja es gibt 4 verschiedene.
1. Familie, was am meisten gebraucht wird!
2. Militär!
3. Kloster!
4. Schule!
Zwischen der Kung Fu Schule und der Familie gibt es kaum Unterschiede.
heut zu tage haben die kung fu schule die karate enlichlich gürtel aus scharpe

blackbeard
13-08-2013, 14:09
Also bei uns gibt es 8 Gradierungen auf Schülerstufe(Weiss,Gelb,Orange,Grün,Blau,Braun,Ora nge,Violett,Schwarz), danach vom 1. bis zum 10. Dan. Schwarz bedeutet hierbei auch gleichzeitig 1.Dan
Die ersten 4 Prüfungen werden in grossen Gruppen abgehalten und alle machen sie miteinander(Also Weiss,Gelb,Orange und die Anwärter für Grün machen sie gleichzeitig). Es hat immer genug viele Prüfer anwesend und für die höher gradierten gibt es dann noch ein Sonderprogramm.

Ab der blauen Schärpe kann man sich für die Prüfungen bewerben also wenn man sich dafür bereit fühlt kann man dem Meister bescheid sagen und einen Termin aushandeln. Dabei werden immer mindestens zwei für einen Tag benötigt, denn es gibt noch die Anwendungen die man aus den Formen herauslesen können muss, dafür sind logischerweise zwei Personen nötig.

Soviel ich weiss, gibt es ab den Dan Gradierungen nicht nur noch Prüfungen, sondern es wird auch immer mehr darauf geschaut welche Dienste man für die Kung Fu Familie erledigt und wie einem alles am Herzen liegt.

Für eine Prüfung muss man immer zuerst von seinem Instruktor nominiert werden. Daher kann man eigentlich fasst immer sicher sein dass man besteht, denn kein Instruktor nominiert jemanden, bevor er sich nicht sicher ist dass man es schaffen kann.

Sasori
27-09-2013, 12:10
Hallo,
bei uns gibt es insgesamt 10 Stufen, ab der Stufe 7 muss man von 3 verschiedenen Prüfern geprüft werden. Ab da wird es auch etwas teuerer.

Ansonsten ist der Beitrag ziemlich human. Die Prüfungen finden außerhalb des Unterrichts statt. Um eine Prüfung zu bestehen muss Fallschule und eine bestimmte Anzahl an Formen vorgeführt werden. Die meisten Formen sind variabel, es gibt 2 Formen die gradierungsgebunden sind. Der Hintergrund dazu ist einfach, dass wir uns oft an Turniere vorbereiten und es wird versucht, den Leute auch eine passende Form zu geben, sodass sie auch erfolgreich sind. Ist vor allem für die Kinder sehr motivierend :)

Ich persönlich finde es wichtig, dass Prüfungen abgelegt werden. Erstens, treten sich die Leute da mehr in den Allerwertesten und üben ihr Programm auch intensiver. Zweitens, bestehen sie mit der Prüfung auch eine Herausforderung und werden somit für ihre Mühen belohnt.

In der Prüfung werden nicht nur die Techniken und Reaktionen geprüft, sondern auch die Geschichte des Stils und Rechtskunde. Meistens erzählt der Prüfer noch andere geschichtliche und rechtliche Details, die von Bedeutung sind, sodass die Schüler eine kleine Theorielerneinheit bekommen. Als Gradierungskennzeichung kriegen die schüler kleine schwarze Streifen, die an die Scherpe genäht werden. Zusätzliche Kosten wegen einem anderen Gürtel oder gar einen ganzen Anzug, wie in manch anderen Schulen, entstehen somit nicht.

Unsere Prüfungen haben sonst eine offene und familiäre Atmosphäre. Die Eltern können gerne den Kindern zuschauen und ein paar Kekse essen. Am Ende der Prüfung wird zusammengefasst (bei jeden Schüler) was gut und was schlecht war. Es ist noch keiner aus der Prüfung gekommen, ohne dabei auch was gelernt zu haben :)

yo_ray
12-10-2013, 10:15
Hi

Bei uns in I Liq Chuan gibt es auch Graduierungen. Es ist jedoch jedem freigestellt ob man Prüfungen machen möchte oder nur so das System erlernen will. Der Vorteil den ich für mich in Prüfungen und den Graduierungen sehe ist, dass ich einerseits Motivation nach bestandenen Prüfungen habe und ich mich freue und selbst sehe wo ich momentan bin. Andererseits kann ich Weltweit mit Familienmitgliedern trainieren und ich weiß wie weit Fortgeschritten der/diejenige im System ist.
Ich kann es natürlich verstehen das manche diese Dinge ablehnen, da man andere Einstellung vertritt oder schon schlechte Erfahrungen machte.
Wie gesagt bei uns ist es jedem seine Sache und das finde ich gut das man den Weg gehen kann und einem kein Wissen verwehrt wird egal welcher Weg es auch ist mit oder ohne Graduierung/Prüfung.

Yo_Ray

scarabe
12-10-2013, 20:10
Man kann in China in Shaolin für ein paar Euro/Dollar Meister- und Großmeisterbriefe kaufen.

Fechtergruß
Man kann auch bei uns in Europa ganze Examens- und Doktorarbeiten kaufen- deshalb sagen wir aber auch nicht, daß ein Abschluß nichts über das Wissen des Betreffenden aussagt. Schwarze Schafe gibts leider überall, das Gros ist aber anständig und hat sich seine Abschlüsse ehrlich erarbeitet.

Aber zum Thema- die Frage stellt sich uns nämlich gerade, weil diverse Schüler eine Ausbildung anpeilen und es jetzt darum geht, ein sinnvolles Lern- und Ausbildungssystem aufzubauen, wo alle Platz finden- mit oder ohne Prüfung, mit oder ohne Lehrambitionen usw.... und zu erschwinglichen Preisen, damit ein Zertifikat nicht vom Geldbeutel, sondern von der Leistung abhängt....
was fändet Ihr denn gut, bzw., wie? Es gibt ja doch viele Möglichkeiten.....

dagukimm
13-10-2013, 06:59
Graduierung im Shaolin Tempel für die Kampf - Mönche :
Graduierung an dem berühmten Shaolin Tempel war schwieriger als an den anderen Schulen. Im Shaolin Tempel mussten drei verschiedene Tests bestanden werden, und den Anwärter- Mönchen war es nicht erlaubt, das Kloster zu verlassen. Für manche Anwärter war dies wie ein Aufenthalt im Gefängnis. Erst nachdem die drei Tests bestanden waren, durfte man das Kloster verlassen. Der erste Test war eine schwierige mündliche Prüfung in Geschichte, Theorie und Chinesischer Philosophie. Der zweite Test diente dazu, festzustellen wie die Anwärter-Mönche die Kunst anwenden, sie müssen sich beweisen und gegen mehrere Gegner antreten (einige mit und einige ohne Waffen, manchmal hat der Teilnehmer auch eine Waffe). Die dritte Prüfung war unvorstellbar schwierig. Der Absolvent musste sich durch einen Korridor kämpfen, in dem sich 108, sich durch verschiedene Mechanismen bewegende Holzpuppen (bewaffnet mit Messern, Speeren und Knüppeln) befanden und ihm den Weg versperrten und ihn in vielfältiger Weise attackierten. Durch in den Fußboden eingebaute Fallen wurde der Mechanismus der Puppen durch das Gewicht des Schülers ausgelöst. Ein Mönch löste die Mechanismen aus und es war nicht vorhersehbar oder einzuschätzen, was passieren würde. Es war möglich, zwei, vier oder noch mehr Puppen zur gleichen Zeit zu aktivieren. Wenn der Bewerber sich erfolgreich durch den Korridor kämpfte, wurde er mit folgendem Hindernis konfrontiert, einer 500 Pfund schweren glühenden Urne, die den Ausgang blockierte. Es gab verschiedene Möglichkeiten, die Urne zu bewegen. Es war vom Bewerber erwartet, dass er sie mit seinen beiden Armen umschließt und hochhebt. Dabei wurden die Symbole Tiger und Drachen in den Unterarm eingebrannt. Nachdem sie diesen Test bestanden hatten, wurde ihnen freigestellt, zu gehen oder im Kloster zu bleiben. Diese Brandzeichen genossen in ganz China höchstes Ansehen. Viele Bewerber haben all diese Tests nicht bestanden. Jede Schule hatte ihr eigenes Gradierungssystem. Viele Klöster haben versucht, diese Prüfung anzugleichen und nutzten den Namen Shaolin für eigene Werbezwecke und Prestige. Die Kampf Mönche bildeten etwa 25 – 50 % der Schülerschaft, die restlichen Mönche waren in andere Pflichten unterwiesen und hatten andere Aufgaben zu bestehen. Sie wurden in Gesundheitspraktiken, chinesischer Medizin, Astrologie und Lehre der verschiedenen Regierungsformen unterrichtet. Grosses Wissen wurde ihnen auch vermittelt in den menschlichen Eigenschaften, Tugend und die Funktion als Ratgeber (ähnlich eines Priester in unserer Gesellschaft). An der ersten Prüfung mussten alle teilnehmen.

Allgemeines zu unserem System: Hei Bau – Kung Fu System. Im Hei Bau Kung Fu gibt es verschiedene Möglichkeiten der Leistungsabstufung, die "asiatische Methode" oder die "westliche Methode".
Wir wollen hier nun kurz auf unsere "asiatische Methode" eingehen:
Es gibt keine Gürtelgradierungen!
Rangbezeichnungen bestehen aus Titeln!
Man muss sich seine Anerkennung als Schüler verdienen!
Es gibt keine Prüfungen im üblichen Sinne, sondern man erhält vom Si-Kung seinen Titel, wenn Leistung und geistiger Stand es zulassen!
Zum Unterricht gehört neben der körperlichen und der geistigen auch die philosophische Schulung!
Der Unterricht läuft im Vergleich zur "westlichen Methode" viel strenger und härter ab! Dafür ist die Effektivität viel größer!
Disziplin ist eines der obersten Gebote! Was der Meister anordnet wird ohne Wenn und Aber ausgeführt!

Die meistgestellten Fragen
Gibt es Gradierungen in Kung Fu?
Ja es gibt 4 verschiedene.

1. Familie, was am meisten gebraucht wird!

2. Militär!

3. Kloster!

4. Schule!

Zwischen der Kung Fu Schule und der Familie gibt es kaum Unterschiede

Dies ist sehr schwer zu erklären, jede Schule hat ihr eigenes System!!!!
Beispiele:
1. Einige Schulen ändern ihre Kleidung in Form und Farbe.
2. Eine andere Schule trägt Gürtel mit Rangbezeichnung.
3. Bei einigen Schulen dauerte es über 2 Jahre mit teilweise sehr schwerer Arbeit um ein Schüler zu werden
4. Bei einer anderen Schule musste zuerst ein Test absolviert werden, bevor der Hof betreten werden durfte, dann wurde weiter getestet bis alle bestanden waren.
5. Manche Schulen hatten ein Gürtelsystem, aber mit nicht allzu vielen Gürtelfarben.
6. Bei manchen Schulen zeigte der Haarschnitt die Zugehörigkeit
7. Jede Schule hatte ihre eigene Kleidung mit Schulfarbe und Schnitt ihres Systems. Zum Beispiel hatte die Hung Gar Schule schwarze Anzüge mit kurzen Ärmeln und gelben Streifen auf der Jacke.
8. Viele Meister hatten manchmal nur einen Schüler oder es wurde nur innerhalb der Familie gelehrt
9. Die Kleidung mancher Schulen war sehr farbig
10. Eine andere Schule war als Familie gehalten in der die Schüler als Familienmitglied zählten.

pointkick
21-10-2013, 10:28
letztendlich hält der Gürtel nur die Hose !!!:p

Vanco
21-10-2013, 11:02
letztendlich hält der Gürtel nur die Hose !!!:p

Und den Anzug auch.........

Bei uns muss man zugelassen werden zur Prüfung...bis man das Programm kann und auch besteht.
Es wird keiner zugelassen,wo es noch nicht sicher läuft.


Für mich selber ist eine Prüfung (das Wort kann ich nicht ab).Eine überprüfung des eigen könnens und wenn man besteht motivieret das für die nächten hurden.