Vollständige Version anzeigen : Qigong im/für Karate?
Gibt bzw gab es ein Qigong system im Karate?
Wenn der Ursprung des Karate in China liegt d.h. also von Kung Fu stielen abstammt muss es auch Qigong beinhaltet haben. Denn soweit mir bekannt ist gibt es kein Kung Fu was kein eigenes Qigong hat..
Oder ist das auch wieder etwas, was es mal gab aber so wie alles was gut gewesen ist einfach rausgenommen wurde??
Wenn es jedoch ein Ursprüngliches Qigong für Karate gibt dann wüsst ich gern mehr darüber danke :)
KeineRegeln
25-07-2013, 21:38
Gibt's auch "hartes" Qi Gung?
Es gibt kata mit speziellen Atemtechniken. Wobei Atmung in jeder Kata ne Rolle spielt. Finde die Frage wieviel chinesisches Qi Gung in den Karate Systemen steckt interessant.
Gruß
KeineRegeln
FireFlea
25-07-2013, 23:12
Henning Wittwer hat bzgl. Shotokan und Qi Gong mal folgenden Artikel geschrieben:
Henning Wittwer und Karate-D?: Karate und Ch’i-Kung (http://gibukai.blogspot.de/2011/05/karate-und-chi-kung.html)
Der User Kanken wird Dir für sein Karate vermutlich etwas anderes erzählen. ;)
Zingultas
26-07-2013, 01:36
Ich/Wir arbeiten ua. mit Missing Link Karate | Researching the roots of Karate-Dô (http://missing-link-karate.com/) zusammen.
VOr 2 WOchen hatten wir noch ein Seminar "Karate meets Qi-Gong" bei dem wir auf Qi-GOng in den Shotokan kata und in den Renzoku waza (Drills) eingingen also bestimmte Ideen,Prinzipien etc.
Auch bin ich ua an Herrn Kos Yokota orientiert er arbeitet auch mit Ki (Kiko/QiGong) siehe zGB aktuell hier Blog | Asai Shotokan Association International | Asai ryu karate (http://asaikarate.com/blog/)
Am Ende muss es jeder für sich wissen.
EIn richtiges mit Zertifikaten/Kaiden belegtes Lineage wirst du wohl nicht finden, da es zu speziell ist.
Für mein Karate ist KIKO"QiGong" enthalten und auch einiges anderes!
Doch kann ich alles im Karae finden ich kann parallelen zB zu jeder Ausdrucks-/Bewegungskunst finden oder eben diese als was völlig anderes darstellen.
Es ist eine Sache des Zugangs
Wahrheit hat auch was mit Wahrheit zu tun
KingAndy25
26-07-2013, 08:02
Gibt's auch "hartes" Qi Gung?
Ja gibt es.
@TE:
Nun ja. Da Karate größtenteils vom Kranich Stil abstammt, sollte es früher Qi gong enthalten haben. ( Der Kranich stil ist sogar recht bekannt für sein Qi gong. Ein chin. Sprichwort sagt: " Für 10 Jahre unbesiegbar, für den rest des lebens Wahnsinnig" bezug auf Kranich Qi gong ).
Am nächsten ans qi Gong kommt wohl noch die "alte" Hangetsu ( wie hieß die noch mal auf Okinawa?) und die Sanchin.
Gruß
Andy
PS.: Auch in anderen Formen findet man ähnliche bewegungen wie in Qi gong formen. Z.B.: In den Acht brokaten gibt es eine Bewegung die dem Ude shuto ( Heian Sandan) von der Bewegung und der Atmung her sehr ähnelt.
Vorsicht. das Karate gibt es nicht. Karate gibt es es in vielen unterschiedlichen Farben und Geschmacksrichtungen. Daher wirst du keine einheitliche Meinung dazu finden.
FireFlea hat dich ja schon darauf hingewiesen.
Edit: Besonders spannend wäre ja die Frage, wie das die Karate Pioniere gesehen haben. Gab es da auch schon mehrere Meinungen oder waren sie sich einheitlich einig, dass Qui Gong zum Karate dazugehört?
DerSchleifer
26-07-2013, 13:46
Was ich in diesem Zusammenhang ganz wichtig finde, ist das man sich zunächst im klaren darüber sein sollte was für eine Art Qi-Gong gemeint ist.
Im Westen ist in erster Linie das Qi Gong Yangsheng bekannt, das mit seinen weichen Bewegungen usw. in erster Linie ein Gesundheitssystem darstellt und vor allem bei Senioren sehr beliebt ist.
Im Gegensatz dazu, stehen die an die Kampfkünste gekoppelten Qi Gong Methoden. Ich möchte hier auch in erster Linie auf das White Crane Qi Gong eingehen, da ich mich damit am besten auskenne.
Im He Quan wird Qi Gong als wichtiger Teil der Kampfkunst gesehen, da es die für die Kampfkunst wichtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten mit ausbildet. Man unterscheidet hier zwischen hartem und weichen Qi-Gong.
Diese beiden Formen werden nochmals unterteilt:
Hard Qi Gong = Still & Moving Hard Qi-Gong
Soft Qi Gong = Still & Moving Soft Qi-Gong
Das harte Qi-Gong hat in erster Linie die Aufgabe den Körper zu kräftigen und zu trainieren. Hier findet man verschiedene Formen von Kräftigungs- und Schnellkraftübungen (das jetzt nur mal oberflächlich, da es an sich schon etwas komplexer ist)
Das weiche Qi-Gong beinhaltet neben Meditationstechniken (Still Soft Qi Gong) vor allem Entspannungs- und Lockerungsübungen um den Körper geschmeidig zu halten und die Schnellkraft zu unterstützen.
Natürlich spielt die Kultivierung und Kontrolle des Qi eine wichtige Rolle in dem Ganzen.
Unter diesem Gesichtspunkt bin ich schon der Meinung das Qi Gong in dieser Form eine Bereicherung für die Kampfkunst ist.
Betrachtet man Qi-Gong aber nur von seinem Gesundheitsaspekt, bin ich eher skeptisch ob das wirklich sein muss. Ergo, Qi-Gong ist nicht gleich Qi-Gong.
Ok danke ersteinmal.
Vermutlich ist es wohl so wie mit allen Japanischen Kampfkünsten alles ist geordnet gesäubert und in Schubladen gepackt.
Kein Vollständiges System mehr wie im Chinesischen wo es meist stehts, Neben Schlägen/Tritten, eben auch Hebel, Würfe, Kontrollgriffe etc gibt und eben ganz wichtig immer auch ein eigenes Qigong ohne Qigong ist es nur Haudrauf womit man den Körper über die Jahre zerstört ohne Chi kein Leben.
Karate wird doch immer soein mystischer Ruf verliehen aber ich bin ehrlich furchtbar enttäuscht davon es ist nicht mehr als Kickboxen für Leute die auf Choreographien stehen zumindest hab ich das so erlebt im Shotokan. Bedauernswert.. Sry für das harte Urteil aber so seh ich das!
Mag sein das es auch noch besseres Karate gibt ich weiß es nicht. Vielleich Goju Ryu oder Uechi Ryu oder was mit mehr Tradition.
@Gartenpflege Stimmt schon in bestimmen Kreisen ist Karate nicht mehr da was es einmal war. Wirklich authentische Stile findet man nur selten.
Aber das ist doch bei den den dir so hoch gelobten chinesischen Stilen nicht anders.
Solche hochentwickelten China Stile, die alles enthalten findet man auch nicht unbedingt an jeder Straßenecke,
Kein Vollständiges System mehr wie im Chinesischen wo es meist stehts, Neben Schlägen/Tritten, eben auch Hebel, Würfe, Kontrollgriffe etc gibt
Karate ist wie kaum ein anderer Sport dem Markt unterworfen. Hebel, Würfe etc. machen Aua. Außerdem erfordern sie ein dauerndes Überprüfen und Validieren des eigenen Könnens. Wenn ein Oitsuki nicht trifft ... hat er halt nicht getroffen. Wenn ein Wurf nicht funktioniert, hast du ihn schlicht und ergreifend falsch gemacht. Das ist ernüchternd und trifft nicht den Geschmack aller Leute.
Wobei ich finde, dass du dir ein wenig widersprichst. Auf der einen Seite sagst du, Karate ohne Qi-Qong ist nur Haudrauf und macht den Körper kaputt. Auf der anderen Seite beschwerst du dich, dass gerade zum Verschleiß neigende Techniken wie Hebel und Würfe selten praktiziert werden. Ja, was denn nu? Vollwertige Kampfkunst oder Gesundheitssport? Beides geht nicht.
ohne Qigong ist es nur Haudrauf womit man den Körper über die Jahre zerstört
Denke ich nicht. Wenn du Karate so praktizierst, dass es deinen Körper kaputt macht, hilft auch zusätzliches Qi-Gong nicht. Die Lösung wäre hier, am Karate selbst zu schrauben.
es ist nicht mehr als Kickboxen für Leute die auf Choreographien stehen
Die meisten Kickboxer wischen mit dem 08/15-Karateka gehörig den Boden. Ich wäre froh, wenn Karate flächendeckend etwas mehr Kickbox-Spirit beinhalten würde. Aber dann heißt's ja gleich wieder: "Wir sind doch nicht beim Militär!" Wille zum Durchhalten ist auch eine Form von "Spirit".
Ich denke, du bist ein eher spirituell angehauchter Mensch und suchst esoterische Werte in der Kampfkunst. Das ist nicht wertend gemeint! Aber dann ist klar, dass dir Karate in 99% der Vereine nicht zusagen wird. Genau so wie es Kickboxen, Taekwondo, Jûdô, Ringen, BJJ [...] nicht tun würden.
Ich bin da ehrlich gesagt bei Henning: Willst du Qi-Gong, mach Qi-Gong. Willst du Karate, mach Karate. Oder such dir eine der wenigen Schulen, die beides verbinden. Aber ins China-Restaurant zu gehen und zu meckern, dass es kein Gyros gibt, ist irgendwo ... witzlos ;)
lG
L.
soto-deshi
26-07-2013, 20:00
Hallo, " Der Schleifer",
nachdem ich Deine Gedanken zum Qi Gong gelesen habe, kam mir doch einiges bekannt vor.
Karate Heft 5/2012 DKV
Karate Gronau fährt zum Ursprung des Karate,
in diesem Artikel, wird auch das White Crane Kung Fu als historische Wurzel des Karate angesehen.
Wobei der Autor feststellt, es gibt nicht nur ein White Crane, im Ort Yong Chun gibt es ein Museum indem die Geschichte des Bai Hi Quan, des White Crane Kung Fu in zahlreichen Dokumenten aufbewahrt wird.
Wenn ich mich richtig in Eurer Dojo -Info eingelesen habe, dann wird bei Euch der Karate-Stil koryu uchinadi von Patrick McCarthy, Hanshi, unterrichtet.
Die meisten Dojo die ich kenne, unterrichten die sportliche Form des Shotokan -Karate ob da ein Lehrer Qi Gong unterrichten kann?
Du hast daher eine ganz andere Ausbildung in Karate, wenn Du die Stilrichtung von Partrick McCarthy, Hanshi - koryu uchinadi - lernst.
Einen Gruß
chosen
Qigong und Karate, ein sehr nettes Thema...
Hier wurde ja schon mehrfach angemerkt, dass es nicht "das Qigong" und "das Karate" gibt. Was du über Karate schreibst hört sich nach dem weitverbreiteten japanischen Karate an, das Anfang des 20 Jhd. auf den japanischen Hauptinseln entstanden ist. Viel vereinheitlicht, viel nationalistisch geprägt.
Auf Okinawa gab es das so nicht. Man hat eine Art des Kämpfens gelernt und diese Art hatte, je nach Lehrer, unterscheidliche Ursprünge. Okinawa war ein Handelsschmelztiegel zwischen China, Japan und Indonesien. Ein ziemlich karger und trostloser Felsen im Meer. Auf Grund seiner geographischen Lage kamen jedoch immer wieder Händler und Abgesandte dorthin und Okinawaner fuhren nach China.
Es fanden sich dementsprechend unterschiedliche Methoden des Kampfes.
"Qigong" gibt es so ja auch nicht in China. Es sind zig verschiedene Formen mit zig verschiedenen Zielsetzungen bekannt. Die gesamte "innere Alchemie" mit der Entwicklung eines "golgenen Embryos" war Teil der taoistischen Sekten und hatte in der normalen Kampfkunst eher nichts verloren. Das wurde erst um 1900 rum in China interessant.
Übungen, die die Kräftigung und Stärkung des Körpers als Ziel hatten gab es jedoch schon sehr lange und diese Übungen fanden auch ihren Weg in die diversen Kampfkünste. Sie arbeiteten teils auch mit Visualisierungen um bestimmte Effekte zu erreichen, das hatte jedoch erst einmal nichts philosophisches sondern war sehr "handfest". Außerdem sollte man nie vergessen, dass Kampfkunst niemals unbewaffnet war! Waffen gehörten essentiell dazu. Langwaffen wie Stock und Lanze an erster Stelle und Schwerter und Messer an Zweiter, bzw. auch der Bogen an erster Stelle. Unbewaffnet war immer nur "Notlösung", wurde teilweise jedoch als Grundlage des bewaffneten Kampfes gelehrt, da die Körpermechanik gleich ist (Filipiak macht in seiner Dissertation schöne Vergleiche zwischen, Qigongübungen zu Körperkräftigung und dem bewaffneten und unbewaffneten Kampf, auch Shahar schreibt da sehr intertessantes).
In dem Karate, das ich gelernt habe, gibt es sehr viele Visualisierungen, sie sind quasi die Basis für alles weitere. All diese Bilder haben jedoch nix esoterisches, es sind konkrete Anweisungen zur Übung mit direkten körperlichen Rückmeldungen. Im medizinischen Qigong arbeitet man dann als Therapeut mit "esoterischen" Begrifflichkeiten, da sie in das Bezugssystem "TCM" gehören. In einer Kampfkunst braucht man das nicht. Atem, Kraft etc. sind dort die Begriffe, die genutzt werden.
Sehr schön sieht man das an einem Gedicht von Asato Anko. Er beschreibt dort exakt! Bilder mit denen in meinem Karate, aber auch im Hequan Xingyi oder anderen chin. Systemen gearbeitet wird. Ohne die konkrete mündliche Erklärung dieser Bilder und konkrete Übungen zur Umsetzung wird man das jedoch nicht sehen.
Man braucht kein "Extraqigong" im Karate. Diese Mystifizierung und Esoterisierung sind ein netter Marketinggag, ähnlich dem Kyusho. Wenn man Leuten wie Higaonna oder Hokama aufmerksam zuhört, dann weiß man, dass dieses Wissen überliefert wurde. Selbst in der JKA ist dieses Wissen mit diesen Bildern angekommen, die Frage ist immer nur wie tief und mit welchen Methoden der Umsetzung...
Im Karate wird heutzutage ein Markt bedient. Es werden Verbände und Organisationen gegründet, Zertifikate verliehen und Bundestrainer für alles mögliche ernannt. Es geht um Geld, Macht, Ego.
Es ist also kein Wunder, das man versucht andere Dinge wieder in "das Karate" zu integrieren. Nur das es niemals "das Karate" gab.
Wenn man eine Basis hat, dann lernt man eben bei anderen Lehrern weiter, die zu einem passen. Das neue Wissen wird dann in vorhandenes Wissen integriert. Dazu bedarf es keinen Verband.
Ein Schüler kann immer nur von einem Lehrer lernen und zwar direkt. Wissen kann nicht wirklich auf Lehrgängen vermittelt werden. Auf Lehrgängen kann man sich austauschen und Erfahrungen sammeln, ja. Lernen kann man nur mit dem Lehrer vor Ort.
Man kann also sagen, das Methoden, die man heutzutage unter "Qigong" fassen kann in einigen Richtungen des alten Karate enthalten sind, dort jedoch meistens nicht unter diesem Begriff. Wie weit das seinen Weg in die Massenverbreitung gefunden hat ist dann jedoch ein anderes Thema.
Andereseits wird heute aus diversen Gründen wieder versucht "Qigong" und anderes Wissen in "das Karate" zu integrieren, da sollte man sich jedoch sehr gut anschauen wer da was unterrichtet und wo er das gelernt hat. Von einem Heilpraktiker würde man sich ja auch nicht am offenen Herzen operieren lassen und von einem Gärtner seinen Ferrari reparieren lassen...
Grüße
Kanken
@Kanken Danke für deinen wie immer sehr imformativen Post.
Hätte da noch eine Frage an: Das die chinesischen KK einen nicht unwesentichen Einfluß auf die okianwischen KK hatten ist mir natürlich hinreichend bekannt. Aber das es auch einen indonesischen Einfluß gegeben haben soll ist mir neu. Weißt du vielleicht wie dieser Einfluss genau ausgesehen haben könnte?
Danke im Voraus für deine Antwort.:)
Okinawa lag auf einer wichtigen Handelsroute nach Japan, auch von Indonesien aus. Ein Austausch ist daher mehr als wahrscheinlich.
Für die Sai wird zum Beispiel vermutet, dass sie aus dem indochinesischen Raum auf Okinawa eingeführt wurden (wie gesagt VERMUTET). In Indonesien ist der Sai als cabang oder Tekpi bekannt.
Auf einer Handelsroute wird viel ausgetauscht und Okinawa hatte Handelsverbindungen nach Indochina, das legt auch einen Austausch im Bereich der KK nahe. In den indonesischen KK kenne ich mich jedoch so gut wie gar nicht aus, so dass ich da nicht sagen könnte was da Gemeinsamkeiten sind und was nicht.
Zur Geschichte von Okinawa kann ich nur das Standardwerk von Kerr empfehlen.
Grüße
Kanken
soto-deshi
30-07-2013, 14:48
Hallo kanken,
da stimme ich Dir zu, ausnahmsweise:
[QUOTE=kanken;3051342]Qigong und Karate, ein sehr nettes Thema...
da auch noch:
Hier wurde ja schon mehrfach angemerkt, dass es nicht "das Qigong" und "das Karate" gibt. Was du über Karate schreibst hört sich nach dem weitverbreiteten japanischen Karate an, das Anfang des 20 Jhd. auf den japanischen Hauptinseln entstanden ist. Viel vereinheitlicht, viel nationalistisch geprägt.
Da gibt es wieder sehr unterschiedliche Ansichten:
Auf Okinawa gab es das so nicht. Man hat eine Art des Kämpfens gelernt und diese Art hatte, je nach Lehrer, unterscheidliche Ursprünge. Okinawa war ein Handelsschmelztiegel zwischen China, Japan und Indonesien. Ein ziemlich karger und trostloser Felsen im Meer. Auf Grund seiner geographischen Lage kamen jedoch immer wieder Händler und Abgesandte dorthin und Okinawaner fuhren nach China.
Es fanden sich dementsprechend unterschiedliche Methoden des Kampfes.
Wenn ich das Buch von Helmut Kogel, Kata Bunkai, meyer&meyer Verlag, heranziehe, dann stimme ich Dir zu.
Udundi- die Palast-Hand oder die Hand des Könighauses,
Toudi, die Chinahand,
Shuri Te, usw.
In Okinawa gilt Karate seit jeher als eine Kampfkunst, ein Kulturgut und als ein notwendiger Bestandteil des täglichen Lebens. Aus diesem Grunde ist es leicht zu verstehen, dass sich Karate in dem Moment, in dem es in eine anderes Land transportiert wird, auf Grund landesspezifischer kultureller Kräfte entsprechend den lokalen Gegebenheiten verändert.
( aus Kata Bunkai, Helmut Kogel)
Ist aber im Qi Gong ähnlich. Nehme ich mir das Buch von Gabi Lind, Qigong für alle Kampfkünste, BSK, so lerne ich ein anderes Qi Gong kennen,
als bei Josephine Zöller
" Das Tao der Selbstheilung " die chinesische Kunst der Meditation in Bewegung,
oder besuche eine Tai Chi Chuan Schule . Dann wieder welche und welchen Stil??
Man braucht kein "Extraqigong" im Karate. Diese Mystifizierung und Esoterisierung sind ein netter Marketinggag, ähnlich dem Kyusho. Wenn man Leuten wie Higaonna oder Hokama aufmerksam zuhört, dann weiß man, dass dieses Wissen überliefert wurde. Selbst in der JKA ist dieses Wissen mit diesen Bildern angekommen, die Frage ist immer nur wie tief und mit welchen Methoden der Umsetzung...
Nur ein kleiner Einwurf! Wo kann ein " normaler Karate-ka " der in einem kleinen Dojo Karate übt, solch einem Vortrag, von bekannten Karate-Meister zuhören?
Wenn ich DKV bin, habe ich die Möglichkeit, bei verschiedenen Meistern verschiedene Ansichten über Karate zu lernen. Nur, was bleibt nach einem Lehrgang hängen? Erzählt der japanische Meister seinen westlichen Schülern wirklich alles?
Will ich als ein Mensch, der von seiner Kultur geprägt ist, unbedingt eine andere Kultur als meine - neue - übernehmen?
Wobei die Kultur des anderen Landes, nur begreifen kann, wenn ich auch die Sprache dieser Menschen spreche.
Daher lieber kanken,
habe ich da einige Zweifel und werde wohl immer ein soto-deshi bleiben müssen!
Noch ein Gruß.....
:)
[...]
Nur ein kleiner Einwurf! Wo kann ein " normaler Karate-ka " der in einem kleinen Dojo Karate übt, solch einem Vortrag, von bekannten Karate-Meister zuhören?
Wenn ich DKV bin, habe ich die Möglichkeit, bei verschiedenen Meistern verschiedene Ansichten über Karate zu lernen. Nur, was bleibt nach einem Lehrgang hängen? Erzählt der japanische Meister seinen westlichen Schülern wirklich alles?
Hier ein kleiner Einwurf meinerseits ( ;) ) :
Im DKV kenne ich mich nicht aus, aber ich kann dir sagen, dass die Japaner, die ab und zu in Dtl. unterrichten (beim DJKB) da durchaus mal was fallen lassen. Zumindest die jüngere Generation (Naka, Okuma dürften wohl die bekanntesten sein). Die ältere Generation um Ochi herum erzählt da nix und auf Nachfragen kommt meist auch nix bei rum. Die ganz alte Generation erzählt dir das sogar ganz deutlich. Koyama ist so ein Fall, da hab ich eigentlich auch erst gerade eben kapiert, was der uns damals sagen wollte (und das ist 3 - 6 Jahre her :ups: .. Naja manchmal dauerts eben länger :p )
Also ja, die Infos sind vorhanden.. Nur die Grundlagen um sie zu verstehen fehlen den meisten. Und die muss man erst mal wissen, sonst versteht man auch nicht worüber die reden und damit komme ich zu deiner Aussage
Will ich als ein Mensch, der von seiner Kultur geprägt ist, unbedingt eine andere Kultur als meine - neue - übernehmen?
Wobei die Kultur des anderen Landes, nur begreifen kann, wenn ich auch die Sprache dieser Menschen spreche.
Das hat doch mitnichten was mit der Kultur zu tun. Das ist doch der Punkt. Ich hab auch immer gedacht: "Hmm.. der ist halt Japaner, der drückt das einfach seltsam aus." Tatsächlich waren das aber keine (oder zumindest nicht nur) kulturellen Unterschiede, sondern ganz konkrete Anweisungen. Nur verstehen wir "Westler" das nicht, weil uns die Grundlagen dazu fehlen.
Nimm einfach mal die Aussage "Mit/ Durch den Hara schlagen". Die hat wohl jeder schon einmal gehört (denke ich). Wen der Satz fällt und man sich umschaut zuckt jeder mit den Achseln, denkt sich "der ist halt Japaner" und haut halt fester zu. Dabei ist die Aussage mit dem Hara eine Handlungsanweisung, die wir aber nicht verstehen, weil die Grundlagen fehlen. Ob sie bei den Japanern kulturell bedingt vorhanden ist weiß ich nicht, wäre aber mal interessant zu wissen. Bei uns im "Westen" fehlt sie jedenfalls, und damit geht verdammt Information verloren..
So.. ist natürlich nur meine Meinung.. :D
soto-deshi
30-07-2013, 22:24
Hallo This,
danke für Deine Zeilen, obwohl ich eigentlich an jemand anderen geschrieben habe.
Meine Erfahrungen mit Großmeister aus Japan? Da kann ich nicht wirklich dienen. Einige Großmeister habe ich schon auf Lehrgängen erlebt, das waren aber Koreaner oder aus dem Karate Jackson Cui Brocka. ( Mit 21 Jahren die jüngste Person auf den Philippinen mit dem 5. Dan in Karate, Erfinder des Combat Arnis, )
Japaner, nur einer auf einem Ki- Lehrgang, das war ein Aikido-ka und der wollte keine Kampftechniken vermitteln.
Ich bin doch zu sehr mit meiner Kultur verbunden, einfach alles glauben, nur weil da einer mit einem " schwarzen Gürtel " vor mir steht.
Auch bei uns wird durch die Werbung vieles hochgehoben und einmal gekauft, stellt man fest, es ist doch nur Mist.
Wenn ich mir ein Boxkampf ansehe oder Vollkontakt Kickboxen, da erkenne ich keine geheimnisvolle Kraft, sondern gute Techniken und ein gutes Auge für den Gegner.
Auch der für mich beste Kickboxer, Peter Aerts, kommt langsam ins Rentenalter. Da helfen keine geheimnisvollen Kräfte, das Alter ist einfach da.
Ob ich diese Einstellung einfach über Bord werfen kann, .....
Ich denke nicht, das merke ich doch auch an mir.
:D
KingAndy25
31-07-2013, 08:47
@Chosen:
Sorry aber das klingt für ich ein bissel nach " kenn ich nit, fress ich nit."
Ich will hier auch nicht alles aus der Qigong schiene hochjubeln aber es gibt auch einige gute sachen darin.
Andere wege die auch zum ziel führen. Brauchen vielleicht länger, dafür kann man sie dann aber auch länger anwenden.
Gruß
Andy
Hallo This,
danke für Deine Zeilen, obwohl ich eigentlich an jemand anderen geschrieben habe.
deshalb ja auch der Hinweis auf den Einwurf ;)
Ich bin doch zu sehr mit meiner Kultur verbunden, einfach alles glauben, nur weil da einer mit einem " schwarzen Gürtel " vor mir steht.
Auch bei uns wird durch die Werbung vieles hochgehoben und einmal gekauft, stellt man fest, es ist doch nur Mist.
Naja.. was ich geschrieben habe heißt ja nicht, das man alles glauben soll. Ich hab das alles auch jahrelang als Mumpitz abgetan bis ich... sanft wachgerüttelt wurde :D
Im Übrigen bin ich heute da noch skeptisch. Da tummeln sich einfach auch zu viele Idioten in dem Feld. Ich hab mir hier bei mir in der näheren Umgebung mal ein paar Vereine angeschaut, die auch auf der Schiene arbeiten und das war grausig! (Von mehr sexueller Energie bis Meister des Todes in 2 1/2 Tagen war da alles dabei..)
Wenn ich mir ein Boxkampf ansehe oder Vollkontakt Kickboxen, da erkenne ich keine geheimnisvolle Kraft, sondern gute Techniken und ein gutes Auge für den Gegner.
Auch der für mich beste Kickboxer, Peter Aerts, kommt langsam ins Rentenalter. Da helfen keine geheimnisvollen Kräfte, das Alter ist einfach da.
Naja, gut, das Alter wirst du auch mit Qi-Qong nicht aufhalten können. Ob da geheimnisvolle Kräfte entstehen kann ich nicht beurteilen. Soweit bin ich da noch lange nicht, aber ich kann dir sagen, dass es zu einer veränderten Körperwahrnehmung sowohl des eigenen Körpers als auch des Körpers meines Gegners/Partner/Mathelehrers (:p) führt. Und das ist etwas, das ich an meinen Schülern auch beobachte
Ob ich diese Einstellung einfach über Bord werfen kann, .....
Ich denke nicht, das merke ich doch auch an mir.
:D
Bei mir war der Knackpunkt das ich einfach mal jemanden brauchte, der das an mir demonstriert. Und ich war da auch erst sehr skeptisch! Auch weil man ja zuerst selbst nichts spürt und sich das mit der Zeit erst entwickeln muss.
Aber nachdem kanken mir da ein paar Dinge gezeigt hat und ich es dann auch selber am eigenen Körper erfahren habe muss ich echt sagen: Da ist was dran.
Man muss sich halt anfangs auch drauf einlassen.
soto-deshi
31-07-2013, 13:09
Hallo ThiS,
eine sehr ausführliche und nette Antwort.
Nur darfst Du nicht denken, ich habe Qi Gong nur durch Bücher oder Zeitschriften erfahren, soweit man davon sprechen kann.
QiGong da begann ich mit Wildgans-Qi Gong , eine Methode zur Gesunderhaltung und Gesundheitsvorsorge. Keine geheimnisvollen Sachen, einige Hinweise zur TCM, um zu erläutern, was die Übungen bezwecken.
Jetzt ab und zu die " Acht goldenen Übungen " einfach zu lernen, lange üben und keine Wunder erwarten.
[
QUOTE=ThiS;3052072]deshalb ja auch der Hinweis auf den Einwurf ;)
Da Du bei kanken gelernt hast, werden bestimmte Gedanken von Euch beiden wohl übereinstimmen.
Jetzt mache ich die Gesundheitsübungen von Seo Yoon-Nam ,9. Dan Taekwondo, erfahre etwas über die Kultur der Koreaner, ( nur Bruchstücke, da ich den Meister nicht persönlich kenne). Warum bin ich von seinem Buch begeistert?
Die Übung Ch`-ON- GUN MAN- GUN, hat ohne Medikamente meine Knieschmerzen beseitigt. Einfach die Übungen gemacht, ohne geistige Einstellung, ..., nur üben und der Erfolg war da.
Finde das Buch: Lachend den Berg besteigen, überhaupt für mich super.
Viele Übungen kenne ich aus dem Stretching schon aber viele seiner Hinweise zu einem erfüllten Leben, auf diese Art noch nicht.
" Was in der Kindheit zur Gewohnheit wurde,
danach sehnt man sich auch noch im Alter ."
Daher ist dies mein persönlicher Weg, soll es auch bleiben.
TCM da hatte ich schon einige Erfahrungen als Patient, von super, bis schrecklich.
Bedanke mich für die freundlichen Worte, noch einen schönen Tag.
[...]
Da Du bei kanken gelernt hast, werden bestimmte Gedanken von Euch beiden wohl übereinstimmen.
[...]
Nur kurz, damit nicht ein falscher Eindruck entsteht:
Ich habe nicht kanken gelernt. Das würde ich gern, aber der wohnt ja irgendwo ganz weit weg in der Provinz :D.
Bei kanken habe ich das erste mal erlebt, dass da was dran ist. Und seitdem "wurschtel" ich mich so durch..
Aber ja, meistens quassel ich alles was kanken sagt total gedankenlos nach :p
Daher ist dies mein persönlicher Weg, soll es auch bleiben.
TCM da hatte ich schon einige Erfahrungen als Patient, von super, bis schrecklich.
Natürlich. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Falls es so rüberkam als wolle ich dir da reinquatschen, entschuldige ich mich dafür. Das war definitiv nicht so gemeint!
Bedanke mich für die freundlichen Worte, noch einen schönen Tag.
:ups: und das im KKB?! :respekt:
Dann danke für die freundlichen Worte!
soto-deshi
01-08-2013, 08:18
KingAndy25,
vielleicht haben wir doch einiges gemeinsam, wenn ich mir Deinen Budo-Lebenslauf ansehe.
Auch ich probiere einiges aus,
darunter war auch Qi Gong und ich fand es gut. Wildgans Qi Gong 64 Bewegungen, 10 - 15 Minuten jeden Tag. Nur in der Wohnung - ?
immer wieder aufhören, zurück neu anfangen.
Bin jetzt bei den 8 wertvollen Übungen gelandet, ist einfacher, ....
aber mache ich im Stretching nicht auch ähnliches?
Auf meinen Körper hören, fühlen wie ich mich dehne....
bin jetzt bei Seo Yoon-Nam gelandet, gibt in seinem Buch viele Hinweise zu Dehnungsübungen, auch Qi Gong -Übungen finde ich dort und einiges über eine fremde Kultur.
Ein Weg den ich zur Zeit gehe.
Noch einen Gruß und ich hatte wirklich vergessen, Dir zu antworten.
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.