Vollständige Version anzeigen : Arbeitsgruppe SV des DJJV
Taifun2006
05-08-2013, 11:45
Pressemitteilung:
Die besondere gesellschaftliche Leistung des Ju-Jutsu liegt in derAusrichtung seiner Übungsformen auf die Selbstverteidigung. Der Deutsche Ju-Jutsu Verband erbringt hierdurch einen unverwechselbaren Beitrag zur Erfüllung des menschlichen Grundbedürfnisses nach Sicherheit und Unversehrtheit.
Ju-Jutsu/ Jiu-Jitsu ist Selbstverteidigung!
Um diesem Anspruch wieder gerecht zu werden bekennt sich der DJJV trotz des Bemühens um die Bewahrung traditioneller Werte zur Strategie eines permanenten und geplanten Wandels. Er verbindet auf diese Weise Erfahrungen und Erkenntnisse der Vergangenheit mit Zukunftsorientierung und stellt die Aktualität seiner Angebote sicher.
So bedarf es von Zeit zu Zeit einer genaueren Sicht auf die Dinge um für alle Ju-Jutsuka eine Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten sicher zu stellen. Hierfür hat der DJJV die Arbeitsgruppe SV ins Leben gerufen. Bereits beim Kompetenzwochenende im November 2009 wurden in einem Workshop Ideen zusammengetragen und strukturiert, wie man das Training unter dem Aspekt der Selbstverteidigung realistischer gestallten kann.
Bei der ersten Arbeitstagung in der Jugendherberge Frankfurt trafen sich nun Joachim Thumfart (Direktor Technik); Bernd Hillebrand (ehem. Techn. Direktor und Polizeiausbilder); Dirk Schumeier (Direktor Jiu-Jitsu); Lasse Ristig (Lehrreferent Niedersachsen); Günter Beier (Schatzmeister Baden), Lars Kuck (Video und Film Experte) und Carsten Zimmermann, um auf Grundlage von ganz unterschiedlichen Erfahrungen, die Ideen weiter zu entwickeln und für alle zugänglich zu machen.
Alle sind sich darin einig, dass eine moderne Selbstverteidigung auch die Bereiche Prävention, Deeskalation und die Folgen bzw. das Nachspiel einer Gewaltsituation beinhalten muss. Deshalb werden wir ein besonderes Augenmerk auf das situative Training legen. Um für eine eskalierende Gewaltsituation gewappnet zu sein ist es sinnvoll auch die Provokation, den Einsatz der Stimme und Körpersprache zu trainieren. Eine besondere Berücksichtigung wird auch das Training von Nothilfesituationen finden.
Das Thema Gewalt soll in seiner Komplettheit beleuchtet werden,
von der Entstehung von Aggression und Gewalt und der Früherkennung dieser, über die mögliche Deeskalation, das Überstehen einer körperlichen Auseinandersetzung bis hin zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen und das Verhalten gegenüber der Justiz.
Es gibt nicht die Eine und einzig richtige Vorgehensweise in einer Konfliktsituation. So vielfältig wie auch die Konfliktsituationen sind gibt es auch unzählige Lösungen dafür, die mehr oder weniger Erfolg versprechen.
Am Anfang des Projektes stand zunächst das Sammeln und die Analyse des vorhandenen Wissens. Hier haben wir sowohl auf wissenschaftliche Quellen als auch auf Erfahrungswissen der Mitglieder der AG gebaut. Dieses Wissen wird nun aufbereitet und soll zukünftig den Trainern im DJJV zugänglich gemacht. Als dafür wesentlichen Bereiche identifizierten wir:
* Psychologie
* Strategie und Taktik
* Medizin
* Rechtliche Grundlagen (und Ihre Bewertung und Auslegung)
* SV orientiertes Training (wobei Technische Aspekte und die
Grundlagen des situativen Trainings getrennt betrachtet werden)
soto-deshi
11-08-2013, 08:58
:cool:
DerLenny
11-08-2013, 11:01
Wenn Herr Kuck dabei war, darf man wohl bald mit ein paar Videos rechnen. Ich tippe mal auf 3 DVDs, die man sich dann kaufen darf um sich in diesem Bereich schulen zu lassen.
Die Idee mit der Ausbildung nach DKV Konzept klingt aber auch gut.
Eskrima-Düsseldorf
12-08-2013, 14:51
... und welchem Kampfsportstil wird das Ju-Jutsu des DJJV angepaßt?
Die trainieren bestimmt bald alle Krav Maga in Münster ^^
amasbaal
12-08-2013, 17:34
du provokateur (in welche richtung das ging, ist egal) :D:p;)
Exodus73
12-08-2013, 20:23
Ich denke auch das der Knackpunkt das Vereinstraining und die Trainer sein werden... freu mich schon auf den Bundeslehrgang SV in Hanua!
soto-deshi
13-08-2013, 07:39
:d
Exodus73
14-08-2013, 11:52
Moin Soto!
Tja wie erklär ich Dir das am besten ... hmmm... :D
Also JJ ist wie Du schon richtig geschrieben hattest ein System das zur SV entwickelt wurde - korrekt! ABER JJ hat sich im laufe der Jahre auch immer wieder verändert. So ist im JJ z.b. eine Wettkampfvariante entstanden und vor allem hat sich JJ immer mehr Verbreitensportlicht! Das ist ein Aspekt den viele (vor allem im DJJV) nicht so gerne hören, aber wenn ich mich z.B. mal bei uns im Verein umschaue und frage (was ich wirklich getan habe) wie viel von denen a) Glauben dass sie SV machen, b) wirklich praxisorientiertes Training mit (VK-)Sparring, Szenario, Stresstraining usw. machen möchten und c) lieber ein Technik(en) orientiertes Training machen dann kommt als Antwort ... zu a) Ganz klar machen wir ja schon SV [deshalb brauchen wir das andere nicht], zu b) neeee brauchen wir nicht, sowas lösen wir technisch (bei manchen zweifel ich ob sie überhaupt verstanden haben worum es geht) bzw. von Trainerseite nee dafür haben wir nicht die Leute die sowas wollen und zu c) das wollen (fast) alle! :) Daran erkennt man schon eine gewisse "Schwierigkeit" wie ich finde! [Fairerweise soll gesagt werden es gibt auch JJ-Vereine die bezogen auf b) wirklich praxistaugliche SV machen]
Nun zu den Lehrgängen SV die zur zeit auf Bundesebene stattfinden... hier soll, so wie ich das verstanden habe, genau dieses Manko ausgebügelt werden und den Leuten vor allem die Notwendigkeit von Theorie-Wissen (Konfliktphasen, Stresslevel - Auswirkungen etc. ) aber auch von bestimmten Trainingsmethoden (Stress- Szenarios usw.) vermittelt werden. Ich meine die Leute bei uns im Verband sind ja nicht blöde, die sehen ja auch warum z.B. moderne Combatives Zulauf erhalten und was die anders machen als wir.
Ich denke mal dass ganze ist noch in so einer "Probephase" um zu schauen wie die Resonanz unter den JJkas ist... deshalb sind wohl auch mom. nur vereinzelte Lehrgänge zu diesem Thema zu finden. Außerdem muß man dafür auch die Leute haben... und auch wenn sich 98% aller JJ-Trainer und Danträger dazu berufen fühlen könnten solche Lehrgänge/Seminar zu gestalten, dürften nicht alle 98% auch wirklich befähigt sein. Es fühlt sich ja auch nicht jeder berufen Bodenkampf und Grappling zu unterrichten, nur weil er es in der Prüfung (im Vergleich zu anderen Stilen) ansatzweise zeigen muß! :o
Warum die Einheiten dazu im DKV umfangreicher sind, kann ich Dir nicht sagen, da ich aber selbst Shotokan im DKV bis zum 2. Kyu und Seidokan bis zum ersten Dan gemacht habe kann ich Dir zumindest aus MEINER Erfahrung raus versichern dass das was im JJ gemacht wird in der Regel zumindest vom Ansatz her weit aus näher an DER SV ist als alles was ich dazu im Karate gesehen und trainiert habe. Daraus KÖNNTE man (ich) den Schluss ziehen dass die Masse der JJkas vielleicht etwas weniger Defizite in diesem Bereich aufzuarbeiten haben... ob stimmt, weiß ich nicht!
Und da ich ja neben dem JJ auch 2 Jahre Alpha trainiert und auch sonst recht umtriebig in andern SV-STilen wie KM/Kapap/UCS usw. war / bin (auf SEminarbasis), bin ich natürlich neugierig was denn da so auf dem Lehrgang zu diesem Thema genau kommt! Bislang hab ich aber aus der Arbeitsgemeinschaft SV (die das ganze ins Leben gerufen hat) nur gutes gehört... und ich finde es richtig und gut dass sich diesem Thema wieder mehr gewidmet wird! :)
soto-deshi
14-08-2013, 19:29
:o
DerLenny
14-08-2013, 21:08
Es gibt Leute im DJJV, die wirklich versuchen was ordentliches auf die Beine zu stellen. Das Problem ist wirklich, dass sie versuchen etwas neues, also eigentlich ein neues System, durch die Hintertür zu etablieren. Was zu den Problemen führt, die überall diskutiert werden.
Ein Beispiel: ein n-ter Dan JuJu, der keinen Bock auf irgendeine Prüfung hat, der braucht keinen einzigen LG zu besuchen.
Warum auch. Er wird es "eh besser wissen" denn "er macht das ja schon so lange."
Mit etwas Glück sind in 20 Jahren 50% der Trainer auf dem Stand, den sie vor 10 Jahren haben sollten (Zahlen frei erfunden, basierend auf meinem total beschränkten Eindruck, den ich seit 2000 bis jetzt bekommen habe).
soto-deshi
15-08-2013, 06:55
:o
DerLenny
15-08-2013, 07:24
Ich bin kein Experte für die Ziele, Pläne und Wünsche des DJJV. Also das hier mit ner Priese Salz genießen.
Wenn Du Dir die Leute ansiehst, die sich derzeit den Hintern aufreissen um was auf die Beine zu stellen, bzw. die Inhalte der aktuellen PO endlich mal in den Köpfen zu verankern, dann sind da einfach wirklich gute Leute, mit ner Menge Ahnung dabei.
Über die Ursprünge brauchen wir nicht reden ;)
Selbst der DJJV sorgt dafür, dass hier keine Infos bekannt werden, wenn man mal zu den üblichen 2-3 Sätzen absieht.
Auch ist klar, dass noch viel von den Anfängen im aktuellen Programm drin ist. Aber es hat inzwischen eine gewisse Struktur, Ordnung und logischen Aufbau. Jetzt müsste man im halt noch den nächsten Schritt gehen, und auf die "nicht deutschen" Begriffe im 1x1 verzichten, die eh nur für Verwirrung sorgen und anteilig nicht mal korrekt sind (ich erinnere hier an die Diskussion zu Beinsteller vs osote otoshi (Ein osote otoshi wäre nach DJJV Begriffen ein "Beinsteller" aber nicht jeder Beinsteller ist ein osote otoshi. Und einen otoshi als Beinsteller zu bezeichnen zu müssen tut auch weh) ).
Die Leute aus der SV Gruppe die ich kenne sind a) nett und b) fähig.
Allerdings wird mangels besserer Alternativen noch immer auf das Video und LG System zur Vermittlung gesetzt.
Und das funktioniert nur bedingt. Auch sorgt die breite des Angebots im gleichen Verband zu Problemen. Der "Breitensporttrainer" im DJJV muss Ahnung von 3 Wettkampfsystemen haben, sollte das 4te zumindest kennen und braucht eine gute Ausbildung im aktuellem Programm.
Und obwohl es als SV System gedacht war, muss es jetzt auch noch gegen die neuen, minimalen SV Systeme bestehen - und springt natürlich auch hier auf den Wagen auf.
Das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach, und genau hier fangen die Schwierigkeiten an ;)
Daher sieht auch "das JuJu" je Verein komplett unterschiedlich aus. Mit etwas Glück gibt es irgendwo den gemeinsamen Nenner der PO, aber auch die kann sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
Schnueffler
15-08-2013, 08:15
Da muß ich dem Lenny Recht geben!
Auf 4 Hochzeiten gleichzeitig tanzen und überall ne gute Figur zu machen ist verdammt schwer.
Da er aus dem Jiu-Jitsu Erich Rahn kam, vor langer Zeit, lehrte er und die anderen schwarzen Gürtel auch, aus dem Ju-Jutsu 1X1, Lehrgänge wurden sehr selten besucht, da kein Interesse bestand.
Es ist tatsächlich immer ein schlechtes Zeichen, wenn Trainer aus dem 1x1 lehren, dazu ist es nämlich nicht da.
Das 1x1 ist ein gutes Buch, es enthält alle verbandstechnische Informationen, eine gute aufgeschlüsselte PO und das Programm aller Grade, mit dazugehörigen Beispieltechniken.
Es ist aber kein Lehrbuch und sollte es auch nie sein.
Es entspricht leider der Realität, dass es Vereine gibt wo der Trainer das 1x1 nimmt und verkündet: "Die Gelbgurt-Anwärter machen jetzt Technik X (siehe Seite 57), die Orangegurt-Anwärter machen Technik Y (siehe Seite 82)... usw."
Du sprichst hier ein wirklich großes Problem an, dass aber nicht darin begründet liegt das JJ ein schlechtes System ist.
Viel mehr ist es so, dass die Verantwortung beim Trainer gesucht werden muss der zu faul, zu festgefahren, zu sehr von sich überzeugt oder was auch immer ist, um sich mit seinem Können und Training kritisch auseinander zu setzen und evtl. Defizite zu beheben.
Solche Trainer habe ich überall kennen gelernt, sei es im Judo, Karate, Boxen, KravMaga oder what ever.
Ich habe allerdings die Theorie, dass sich solche Trainer im JJ häufen, weil viele aufgrund der Komplexität und Vielfalt einfach überfordert sind.
Das JU-Jutsu sollte für den Polizeidienst zugeschnitten sein, daher wurde und wird noch in einigen Bundesländern bei der Polizei Ju-Jutsu (Techniken für den Polizeidienst ) unterrichtet. Andere Behörden haben inzwischen ihre eigene waffenlose Selbstverteidigung geschaffen, das nur auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. ( Siehe waffenlose Selbstverteidigung beim Zoll, das auch von den Feldjägern der Bundeswehr übernommen wurde)
Ja, Ju Jutsu wurde für die Polizei/Justiz entwickelt und wird dort auch, bis heute trainiert. Meist allerdings unter dem Namen "Abwehr und Zugriffstechniken" und nicht als Ju Jutsu.
Ich finde es allerdings sehr wichtig, von diesem "macht die Polizei, deshalb ist es SV"-Denken, weg zu kommen.
Nur weil für die Polizei etwas probat ist, taugt es noch lange nicht für die "zivile" SV. Der Beamte agiert nämlich unter völlig anderen Voraussetzungen als der normale Bürger.
Auch wenn es viele, gerade im JJ mit seinem Behördenbackground nicht einsehen, dass "zivile" JJ muss für die SV wesentlich brutaler, kompromissloser und auch endgültiger sein, als alles woran ein Polizist im Berufsalltag auch nur denken darf.
Ich hab draußen nämlich normalerweise weder den Luxus von kollegialer Rückendeckung, Bewaffnung und Schutzausrüstung noch liegt es auch nur in meinem entferntesten Interesse, den Antagonisten zu schonen.
Die Leute aus dem KravMaga haben schon lange erkannt, dass militärisches KM =/ ziviles KM ist. Diesen Gedankenschritt müssen viele Ju Jutsuka, bezüglich diesem: "Alles was die Polizei macht ist auch gut für uns.", leider noch erst gehen.
Jeder Verein auf jeden Fall ist es in Bayern so, kann mit einem befreundeten Prüfer des Nachbarvereins seine Leute bis zum braunen Gürtel prüfen.
Genau aus dem von dir geschilderten Grund ist es bei uns inzwischen so, dass der 2. und 1.Kyu nur noch, auf vom jeweiligen Prüfreferent angesetzten Bezirksprüfungen, abgenommen werden darf.
Der Prüfreferent bestimmt dabei auch die Zusammensetzung der Prüfkommission, um eben diesen Vereinskungeleien einen Riegel vor zu schieben.
Es kann also durchaus etwas bewegt werden, wenn es die richtigen Leute nur angehen.
Der Prüfer hat meist auch nur den 1. Dan, sein " neues Wissen " über DVD und evt aus einem oder zwei Fortbildungsveranstaltungen bezogen.
Der 1.Dan muss, um als Prüfer fungieren zu dürfen, ja erst mal seine eigene Dan-Prüfung bestanden, sowie eine Prüflizenz erworben haben.
Er sollte laut Definition des 1.Dan entsprechend in der Lage sein, dass komplette Kyu-Programm zu unterrichten und die Prüflizenz sollte ihn befähigen, dieses "Wissen" beim Aspiranten auch ab zu prüfen.
Ich sehe also keinen Grund, warum ein 1.Dan keine Prüfung abnehmen können sollte.
Allerdings ist es bei uns so, dass ein Prüfer erst einmal viele Jahre bei sich im Verein prüfen muss (5. bis 3.Kyu), damit er überhaupt dafür in Frage kommt, als Prüfer auf Bezirksebene fungieren zu dürfen.
Soll aus dem Ju -Jutsu ein neues System werden - auch mit neuem Namen?
Es soll und muss sich verändern und anpassen.
Wie schon in einem anderen Thread geschrieben, ist Ju Jutsu noch recht jung und die zweite Trainergenereation ist gerade mal im kommen.
Entsprechend empfinde ich es als den richtigen Weg, den aktuellen aber vor allem den kommenden Trainer, so viele Weiterbildungsmöglichkeiten an die Hand zu geben, wie es nur irgendwie geht.
Oder plant der DJJV und die Vereine machen einfach weiter wie bisher?
Darauf wird es im Endeffekt immer hinaus laufen, denn der DJJV hat quasi überhaupt keine Einflussmöglichkeiten auf seine Vereine und er will auch niemanden vergraulen.
Jeder Trainer entscheidet im Prinzip selbst, in wie weit er sich fortbilden, evtl. etwas ändern oder auch, wo er seinen Schwerpunkt setzen will.
Deswegen siehst du auch in 10 Ju Jutsu Vereinen 10x, zum Teil völlig unterschiedliches, Training.
algorismi
15-08-2013, 12:45
...Die Leute aus dem KravMaga haben schon lange erkannt, dass militärisches KM =/ ziviles KM ist. Diesen Gedankenschritt müssen viele Ju Jujutsuka, bezüglich diesem: "Alles was die Polizei macht ist auch gut für uns.", leider noch erst gehen....
Den Nagel auf den Kopf getroffen :halbyeaha
DerLenny
15-08-2013, 12:46
Es ist tatsächlich immer ein schlechtes Zeichen, wenn Trainer aus dem 1x1 lehren, dazu ist es nämlich nicht da.
Dazu wird es aber benutzt. Und bei Prüfungen wird das Wort (nicht der Sinn) aus dem 1x1 verlangt.
Genau aus dem von dir geschilderten Grund ist es bei uns inzwischen so, dass der 2. und 1.Kyu nur noch, auf vom jeweiligen Prüfreferent angesetzten Bezirksprüfungen, abgenommen werden darf.
Das ist IMO der falsche Weg.
Dem Lehrer sollte klar gemacht werden, dass er und nur er für die Leistung seiner Schüler verantwortlich gemacht wird. Es sollte in seinem Interesse sein, dass die Schüler gut sind.
Was uns zui dem Problem bringt, dass ein Lehrer/Schülerverhältnis im JuJu nicht unbedingt als gegeben angenommen werden kann.
Dazu wird es aber benutzt. Und bei Prüfungen wird das Wort (nicht der Sinn) aus dem 1x1 verlangt.
Im 1x1 sind ja nur beispielhafte Techniken, für die einzelnen Bereiche der Prüfung aufgeführt.
Dort wird weder beschrieben wie ich sie sinnvoll einleite, noch wie ich sie trainiere.
Ich kann Vorschläge aus dem 1x1 in einer Prüfung zeigen, ich muss es aber nicht.
Das 1x1 kann und sollte entsprechend nichts sein, auf dem ich mein Training aufbaue. Es ist "nur" ein Nachschlagewerk wenn ich z.B. mal Wissen will, was ein Grüngurt bei den Wurftechniken zeigen muss, welche Prinzipien den jeweiligen Würfen zu Grunde liegen müssen oder wenn ich mal Inspiration brauche.
Das ist IMO der falsche Weg.
Dem Lehrer sollte klar gemacht werden, dass er und nur er für die Leistung seiner Schüler verantwortlich gemacht wird. Es sollte in seinem Interesse sein, dass die Schüler gut sind.
Was uns zui dem Problem bringt, dass ein Lehrer/Schülerverhältnis im JuJu nicht unbedingt als gegeben angenommen werden kann.
Da gehen wir auch völlig konform, leider ist der von dir beschriebene Weg im Gro nicht realistisch.
Ich kann mich noch aus meiner früheren Judo-Zeit daran erinnern, dass es in den Vereinen gang und gäbe war einen prüfberechtigten Dan-Träger im Nachbarverein anzumelden, um schön Intern prüfen zu dürfen.
Tja und leider ist diese Kungelei in allen möglichen Budo-Derivaten weit verbreitet.
Entsprechend sind die meisten Verbände inzwischen den Weg gegangen, den Vereinstrainern die höheren Graduierungen aus der Hand zu nehmen. Ganz nach dem Motto: "Trau-schau-wem"
Es ist halt immer eine Sache der Größe, um so verbreiteter eine KK/KS wird, um so mehr schwarze Schafe gibt es auch, die ihre Gürtel verschenken.
Nicht umsonst gibt es in letzter Zeit auch im, für seine Gürtelvergabe hochgelobten BJJ, immer mehr interne Kritik an einzelnen Trainern/Verbänden wegen der Vergabepraxis.
Exodus73
15-08-2013, 20:58
Ich denke mal das Thema "Prüfungsprogramm" und "AG SV" ist ein extra Thema für sich... ich glaube kaum dass sich ersteres von letzterem auf absehbare Zeit beeinflussen läßt. Da muss es wohl erst zu einem radikalen Umdenken, auch an der Basis, kommen.
Nochmal... ich finde den Ansatz aber gut, dass es denn JJ-Trainern zumindest mal über den JJ-Verband ermöglicht wird sich weiterzubilden (wenn sie es denn wollen). Schauen wir mal was draus wird!
Schnueffler
15-08-2013, 21:04
Das wird die Schere zwischen den einzelnen Vereinen noch weiter auftun und den unwissenden Anfänger vor noch größere Probleme stellen zwischen Breitensport und SV Training zu unterscheiden.
Aber es ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich finde Ju-Jutsu als ein sehr kompaktes System was dem einzelnen Menschen genug Möglichkeiten gibt sich zu entfalten. Allerdings wird es meiner Meinung nach heute zum größten Teil nur noch als Sport betrieben oder es wird von einer Gürtelprüfung zur anderen trainiert.
Das finde ich persönlich ok aber auf der anderen Seite wird der Selbstverteidigungsaspekt meiner Meinung nach stark vernachlässigt und auch zu wenig trainiert. In den meisten Vereinen findet sicherlich Breitensport statt.
Es gibt dort Leute die sich ein bis zweimal die Woche sportlich betätigen wollen und gut so. Aber man sollte auch diesen Leuten kein falsches Bild von SV vermitteln. Ein Training auf der Matte in der beleuchteten Halle mit Leuten die ich kenne ist ein riesengroßer Unterschied als wenn ich auf der Straße angegriffen werde. Und dies sollte man auch öfter mal trainieren. Das Training steht und fällt natürlich immer mit dem Trainer und da gibt es leider genug die diesen Aspekt nicht berücksichtigen.
Ich habe mir mal ein paar Gedanken darüber gemacht und die hier niedergeschrieben und würde mich über ein paar Meinungen freuen.
Gedanken zum Ju-Jutsu SV Training !!!!!
Ihr müsst fähig sein, eure Kunst unter extremsten Druck auszuüben, in allen Distanzen, mit und ohne Waffen, gegen einen oder mehrere Angreifer, der bewaffnet oder unbewaffnet sind, auch wenn er sehr fähig und aggressiv ist.
Wenn ihr euch erfolgreich in solchen Situationen behaupten wollt, müsst ihr eure Kunst beherrschen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Training und der Straße. Im Training zieht man vieleicht vor, mit jemanden zu trainieren, der eine positive Austrahlung hat und den man gut kennt, doch wir müssen uns vor Augen führen, das der potentille Angreifer auf der Strasse, die denkbare "Energie" hat. Unser Training muss uns auf diesen Typ Energie vorbereiten. Wir müssen einfache und effiziente Techniken anwenden, welche gezeigt haben das sie funktionieren. Denkt daran, dass wahre Könnnen nicht im Sammeln vieler Techniken liegt, sondern in der Fähigkeit diese auszuführen.
Wenn eure Trainingspraxis keine Übungen enthält, die euch auf die unbekanntesten Situationen vorbereitet, wie wollt ihr dann auf der Straße bestehen ? Stellt sicher das ihr Übungen mit kämpferischen Elementen macht, um den Druck zu erfahren den euch euer Trainingspartner gibt. Stellt sicher das ihr in allen Distanzen übt, den niemand kann vorher seine bevorzugte Distanz auswählen. Wer ein großartiger Kämpfer im Stand ist muss es noch lange nicht im Boden sein oder umgekehrt ! Ebenso ist der Kampf mit Waffen eine wichtige Sache. Eine der natürlichsten Dinge des Menschens ist es Gegenstände zu greifen und diese als Waffen zu nutzen. Wollt ihr erlernen euch gegen bewaffnete Angriffe durchzustzen, so müsst ihr den Umgang mit derselben erlernen. Es gilt den Unterschied zwischen einer scharfen und einer stumpfen Waffe zu verstehen. Wenn ihr eure Schwachpunkte mit der Waffe kennt, so habt ihr wesentlich bessere Chancen gegen einen bewaffneten Angriff zu bestehen. Habt ihr schon mal den Angriff gegen mehrere Angreifer geübt ? Habt ihr irgendeine Taktik dafür ? Falls nicht wäre es besser ihr würdet euch ohne Verzögerung an dei Arbeit machen. Habt in eurem Training immer vor Augen, dass ihr auch mehr als einen Angreifer vorbereitet sein solltet. Mir gefällt der Gedanke nicht das ein Angreifer in allen Distanzen und mit allen Möglichkeiten (Waffen) arbeiten kann. Wenn du daran glaubst das der Andere keine Ahnung hat, .....könnt ihr im Dämmerlicht kämpfen ? Seid ihr sicher das ihr bei großem Lärm immer noch agieren könnt, wie z.b. in einer Disco ? Auf rutschigem Boden ? Oder im Schnee ? Oder im Wasser ? Sitzend im Auto ? Ihr solltet in verschiedenen Situationen trainieren . Doch was benötigen wir um dorthin zu gelangen ? Wir sollten auf solide Techniken setzen und spezifische Trainingsformen dafür entwickeln. Es gibt Tausende von Techniken, doch nur wenige die im Angesicht eines aggresiven und fähigen Angreifers funktionieren. Woher sollen wir diese Techniken nehmen ? Die besten, weil erprobtesten Techniken sind aus den Kampfsportarten Muay Thai, Vale-Tudo, Boxen und viele andere die immer die besten Kämpfer hervorgebracht haben. Echte Kämpfer dieser Stile verbringen nicht die Zeit damit über den Kampf zu theorisieren, sondern sie trainieren den Kampf und steigen in den Ring und kämpfen ! Die meisten Grundbewegungen im Training sind aus den Kontaktsportarten. Es ist sinnvoll und nützlich ein Instrument in die Hand zu haben , das sich gleichzeitig effektiv trainieren lässt und dem Schüler Sicherheit gibt. Man sollte die Künste trainieren um Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten. Deshalb ist Sicherheit im Training eine Pflicht. Im Kampfsport trainiert man um einen Wettkampf zu gewinnen, doch da unsere "Wettkämpfe" ein Straßenkampf sind sollten wir unsere Übungen für unsere Bedürfnisse abändern. Das Grundlegende muss die Entwicklung von extrem starken Basistechniken in jeder Distanz sein, denn der Kämpfer mit der besseren Grundtechnik ist normalerweise der, der gewinnt.
Dies ist meine grundlegende Einstellung zum Ju-Jutsu wenn eine vernünftige Basis vorhanden ist. Kampfkünste sollten das sein was sie versprechen: Ausführung auf einem hohen und effektivem Niveau. Es wird sicher Menschen geben denen das gefällt und andere denen das egal ist. Setzt euch euer eigenes Ziel, versichert euch das es dies auch wirklich ist und fangt an zu arbeiten, damit ihr die Besten innerhalb eurer Möglichkeiten werdet.
Exodus73
20-08-2013, 12:14
Hi Bowman:
Zu deiner Ausführung sag ich nur das ich dem in ganz großen Teilen zustimme, NUR ein paar Anmerkungen meinerseits wo ich nicht ganz einverstanden bin... :)
Textstelle:...
gegen einen oder mehrere Angreifer, der bewaffnet oder unbewaffnet sind, auch wenn er sehr fähig und aggressiv ist... Soweit das Wunschdenken und das Ideal... ABER grade bei bewaffneten Gegnern ist das DURCHSETZEN der eigenen "Techniken" oft nur noch reines Wunschdenken... da ist Verletzungsverminderung das Stichwort und nicht mehr das ausüben der "Kunst" bzw. des Niederkämpfens/Ausschalten des Gegners. Ähnliches gilt beim Kampf gegen mehrere Gegner... wer schon mal von 2 oder mehr ernsthaft angegangen wurde wird mir da sicherlich zustimmen! :)
Kampf mit der Waffe... schon richtig, ist in Deutschland aber nicht grade gern gesehen... und entsprechend auf (fast) allen gesellschaftlichen STufen geächtet - was sich dann auch in katastrophalen Urteilen gegen Leute zeigt die sich mit "Waffen/Gegenständen" verteidigt haben... Ausnahmen bestätigen hier eher die Regel!
In allem anderen sind wir glaub ich gar nicht soweit auseinander... nur ist die Frage was das "Niveau" ist von dem du schreibst... ein kämpferisches oder ein technisches, oder beides... ? Ich befürchte mal ein Großteil wird / würde hier mit technisches Niveau antworten - weil ja nicht grade wenige glauben echte (ernsthafte) SV-Situationen vor allem technisch lösen zu können; hier kommt dann auch der "Kunst"-Gedanke wieder ins Spiel - der vielleicht auch nicht ganz unschuldig daran ist dass sich das JJ vom eigentlichen Ziel/Ursprung wegentwickelt hat... man wollte was "Sauberes" aber dennoch "Effektives"... das manches was Effektiv ist, leider nicht immer "Sauber, schön und Estetisch" ist... nun ja das hören so einige nicht so gern (zumindest derzeit).
Hi Bowman:
Zu deiner Ausführung sag ich nur das ich dem in ganz großen Teilen zustimme, NUR ein paar Anmerkungen meinerseits wo ich nicht ganz einverstanden bin... :)
Textstelle:...
gegen einen oder mehrere Angreifer, der bewaffnet oder unbewaffnet sind, auch wenn er sehr fähig und aggressiv ist... Soweit das Wunschdenken und das Ideal... ABER grade bei bewaffneten Gegnern ist das DURCHSETZEN der eigenen "Techniken" oft nur noch reines Wunschdenken... da ist Verletzungsverminderung das Stichwort und nicht mehr das ausüben der "Kunst" bzw. des Niederkämpfens/Ausschalten des Gegners. Ähnliches gilt beim Kampf gegen mehrere Gegner... wer schon mal von 2 oder mehr ernsthaft angegangen wurde wird mir da sicherlich zustimmen! :)
Kampf mit der Waffe... schon richtig, ist in Deutschland aber nicht grade gern gesehen... und entsprechend auf (fast) allen gesellschaftlichen STufen geächtet - was sich dann auch in katastrophalen Urteilen gegen Leute zeigt die sich mit "Waffen/Gegenständen" verteidigt haben... Ausnahmen bestätigen hier eher die Regel!
In allem anderen sind wir glaub ich gar nicht soweit auseinander... nur ist die Frage was das "Niveau" ist von dem du schreibst... ein kämpferisches oder ein technisches, oder beides... ? Ich befürchte mal ein Großteil wird / würde hier mit technisches Niveau antworten - weil ja nicht grade wenige glauben echte (ernsthafte) SV-Situationen vor allem technisch lösen zu können; hier kommt dann auch der "Kunst"-Gedanke wieder ins Spiel - der vielleicht auch nicht ganz unschuldig daran ist dass sich das JJ vom eigentlichen Ziel/Ursprung wegentwickelt hat... man wollte was "Sauberes" aber dennoch "Effektives"... das manches was Effektiv ist, leider nicht immer "Sauber, schön und Estetisch" ist... nun ja das hören so einige nicht so gern (zumindest derzeit).
zu deinen Anmerkungen gebe ich Dir Recht.
wenn man allerdings nie mit/gegen Waffen trainiert hat man auch keine Chance zu überstehen. Auch sieht es im Training, egal wie realistisch man es gestaltet, immer anders aus als in der Realität. Allerdings kann man selbst im Training schon viel machen als nur in der warmen Halle bei Licht und immer den gleichen Trainingspartnern zu trainieren.
Ohne technisches Niveau/Vorkenntnisse kann meiner Ansicht nach gar keine Selbstverteidigung entstehen.
Das eine Selbstverteidigung nie sauber oder schön ist dürfte wohl klar sein. Das ist auch nicht wichtig. Effektiv sollte sie sein.
Und das das einige nicht hören wollen ist mir sowas von egal.
Ich betreibe schon lange kein Ju -Jutsu mehr ( habe es über 20 Jahre intensiv gemacht ) und noch vieles andere nebenbei.
Ich glaube die wollen das gar nicht richtig. Und wenn ich sehe was für Leute in der AG mitarbeiten....... ?????:mad:
Exodus73
20-08-2013, 18:24
Hmm was stimmt denn an den Teilnehmenden nicht? (gerne auch per PN) :)
Schnueffler
20-08-2013, 18:27
Hmm was stimmt denn an den Teilnehmenden nicht? (gerne auch per PN) :)
Das würde mich auch interessieren!
Das würde mich auch interessieren!
Da sind einige dabei die keine Ahnung von realistischer SV haben ;)
Da sind einige dabei die keine Ahnung von realistischer SV haben ;)
Das würde mich auch interessieren, gerne per PN.
Gruß Tarogh
Das würde mich auch interessieren, gerne per PN.
Gruß Tarogh
ich werde hier bestimmt keine Namen nennen.
Es sind meiner Meinung Personen dabei die das ganze viel zu wissenschaftlich machen. Man arbeitet jetzt daran schon ca. 3 Jahre und noch immer gibt es keine Konzept. Schade für das Ju-Jutsu das immer noch so viele Schläfer an so wichtigen Projekten mitarbeiten die das ganze nur bremsen. Für mich würde das Thema SV im Ju-Jutsu immer an erster Stelle stehen.
Allerdings wollen das auch einige Leute nicht.
Ich hatte mal einen Leserbrief zu meiner Einstellung zum Thema SV geschrieben der im JJ Journal veröffentlicht werden sollte.
Ich habe dann eine Absage bekommen, weil das wohl die Wahrheit war.
Als Grund der Absage sagte man mir das man das so nicht schreiben könnte weil das Journal auch vom Landessportbund gelesen wird.
Schaut Euch doch nur das Theme Fighting an - alles Spielerei und hat nicht mit dem richtigen Fight zu tun.
Warum hat man den Allkampf nicht ins Ju-Jutsu genommen.
Schlaft weiter !!!!
soto-deshi
22-08-2013, 07:55
:d
Hallo bowman,
das Ju-Jutsu wurde von Heim und Gresch aus Bücher über Karate, Judo und Aikido zusammengestellt.
Einzelne Techniken, kein schlüssiges Gesamtkonzept, sieh Dir mal eine alte Ausgabe des JU-Jutsu 1X1 an.
.
Dann viele Jiu-Jitsu Leute vom Rahn -System nach einer Dan Überprüfung einfach übernommen und diese sollten dann das neue Ju-Jutsu -noch beim Judo-Bund verbreiten.
Eine eigentlich gute Idee ein System für die SV aufzustellen, das am Anfang auch für die Behörden der Polizei gedacht war.
Nur haben sich viele Polizeibehörden der Länder von dieser Idee verabschiedet und machen ihr eigenes Ding.
Das Breitensport Ju-Jutsu liegt in den Händen der Dojo -Leiter, wobei es sich ja nicht um eine japanische Kampfkunst - oder Kampfsport handelt.
Die bekommen die neuesten Info aus dem Ju-Jutsu Journal, wenn sie es überhaupt noch lesen. Dann kommt in regelmäßigen Abständen das neue Ju-Jutsu 1X1 für die Prüfungen. Techniken aus dem Escrima werden auf Fotos dargestellt, lernen aus einem Buch?
Wenn schon die Vereins-Trainer nicht richtig ausgebildet sind, wie soll dann das Ju-Jutsu ordentlich gelehrt werden?
Wie Ju-Jutsu richtig unterrichte wird, habe ich bei einem Lehrgang von Erich Reinhardt einmal erlebt. Da waren Welten zwischen dem was er vorgestellt hat und dem Training im Verein.
Dann machen die in Bayern ein anderes Ju-Jutsu als die in Hessen, wobei dort noch die Landespolizei das Ju-Jutsu teilweise in der Ausbildung unterrichtet.
Wenn schon der Grundaufbau nicht stimmig ist, was soll da herauskommen?
Sieh Dir doch mal das Ju-Jutsu Journal genauer an, was es da alles an Direktoren gibt!
Bin ich da bei einer Landesbehörde gelandet oder einem Kampfsportverband?
Dann möchte der DJJV schnell viele Mitglieder haben, .....
Nur meine Gedanken zu diesem Thema.
Super geschrieben :)
Warum haben sich wohl die Behörden aus dem Ju-Jutsu verabschiedet ?
Weil es absolut nicht tauglich ist für deren Gebrauch.
Das mit der Anzahl der Direktoren und deren Bereiche hatte ich auch schon mal bemängelt, aber glaub mal da geht keiner ran.
Die wollen halt alle auf dem sportlichen Sektor weitermachen ( Olympischer Gedanke) und wie du schon sagst es geht viel darum jede Menge Mitglieder zu haben und vor verschiedenen Verbänden gut da zu stehen.
Je mehr Mitglieder um sehr mehr Kohle gibt es auch.
Und wieder wird der Gründungsgedanke des Ju-Jutsu vergessen.
Realistische Selbstverteidigung !!!!
Warum haben sich wohl die Behörden aus dem Ju-Jutsu verabschiedet ?
So sehr haben sich die Behörden gar nicht aus dem JJ zurückgezogen und z.T. ist auch genau das ein Problem.
Gerade Leute mit Behördenbackground halten oft noch, an den doch sehr unrealistischen Vorstellungen über "zivile" SV, fest.
Das fängt bei der völligen Überhöhung von Festlege-/Transporttechniken an, zieht sich über das doch viel zu brutale "finale" abschießen des Angreifers (Stampftritte, GnP, durchreißen von Hebeln, usw.) und Gipfelt schließlich in dem Verbot die Waffe nach der Entwaffnung selber einzusetzen.
Versteht mich nicht falsch, natürlich müssen die Schüler über rechtliche Folgen, Überschreitung der Notwehr usw. aufgeklärt werden.
So etwas aber nicht zu Unterrichten und in Prüfungen zu beanstanden weil es ja nicht "angemessen" und somit Verboten sei, finde ich einfach Grob fahrlässig.
Es ist wichtig klar zu machen, das JJ für den Polizeidienst und JJ für den Normalbürger zwei unterschiedliche paar Schuhe sind.
Allerdings will ich auch klar sagen, dass es wirklich hervorragende Referenten aus Polizei/Justiz/Zoll etc. gibt, die mit ihrem Praxiswissen und ihrer Erfahrung eine große Bereicherung für den Sport darstellen.
Das mit der Anzahl der Direktoren und deren Bereiche hatte ich auch schon mal bemängelt, aber glaub mal da geht keiner ran.
Naja, die Verbandsstruktur liegt natürlich vor allem, durch die DOSB Akkreditierung begründet.
Um diese zu bekommen und zu behalten, müssen halt bestimmte Strukturen gewährleistet sein.
Die Anerkennung vom DOSB zu haben, ist für den Sport und damit die Sportler ein großer und erstrebenswerter Vorteil.
Immerhin lässt sich so viel leichter an Fördergelder kommen und man kann am anerkannten Lizenzwesen teilnehmen.
Ich persönlich habe, wie viele andere auch, sehr von diesen Hilfen und Förderungen profitiert.
Manche Lizenzen und Fortbildungen hätte ich wahrscheinlich nicht gemacht, wenn ich dafür selber voll aufkommen hätte müssen.
Auch die Bezuschussung der Trainingsstunde, mit einer offiziellen Trainer-Lizenzen, hilft den Vereinen selbst ebenfalls ungemein.
Entsprechend ist die, als doch sehr aufgebläht empfundene Verbandstruktur des DJJV, wohl einfach ein Preis den man Zahlen muss, wenn man auf der anderen Seite die Vorteile genießen will.
Die wollen halt alle auf dem sportlichen Sektor weitermachen ( Olympischer Gedanke) und wie du schon sagst es geht viel darum jede Menge Mitglieder zu haben und vor verschiedenen Verbänden gut da zu stehen.
Das ist Prinzipiell ja erst mal auch nicht schlimm, jeder kann im JJ seine Schwerpunkte setzen wie er will.
Ich persönlich halte absolut nichts vom DJJV-Wettkampfbetrieb aber wem es Spaß macht, dem sei es gegönnt.
Problematisch wird es aber wenn der eine Bereich, dem anderen etwas aufzwingen möchte.
Ein gutes Beispiel ist hier der Vorstoß der Fighting-Lobby, das Komplexaufgaben/Frei Anwendung doch bitte nach deren Regeln abgeprüft werden sollen.
Auch die finanziellen Mittel, die für den doch sehr überschaubaren Anteil an Ju Jutsukas die Wettkampf betreiben ausgegeben werden, stehen für mich in einem krassen Missverhältnis.
Naja, am Ende steht meiner Meinung nach immer das Fazit, das jeder Trainer selbst entscheidet was er wie Unterrichtet und wie viel Zeit/Geld/Mühe er in seine Fortbildung steckt.
Die große Freiheit die einem das JJ bietet, bringt eben auch eine Menge Verantwortung mit sich.
Den Trainern aber auch den Schülern hier ein gutes Lehrgangsangebot zu bieten, damit sie sich auch Weiterbilden können, halte ich für eine Grundaufgabe des DJJV und seiner untergeordneten Verbände.
Leider ist es zum Teil so, dass diese Aufgabe in sehr unterschiedlichem Maße erfüllt wird.
Gerade hier sollte eigentlich mehr Geld in die Hand genommen werden.
Vor allem weil es das JJ insgesamt verbessern würde aber auch, weil das Geld dann wieder bei den Leuten ankommt, die es auch eingezahlt haben.
Eine SV AG zu gründen, die ihre Erkenntnisse dann Bundesweit auf Lehrgängen präsentiert, halte ich also erst einmal für eine gute Sache.
Ob der Inhalt dann auch stimmt, naja das mache ich jetzt nicht an irgendwelchen Leuten die da mitgearbeitet haben fest, sondern werde mir ein eigenes Bild machen.
Naja, just my two cent´s
Schnueffler
22-08-2013, 18:27
So sehr haben sich die Behörden gar nicht aus dem JJ zurückgezogen und z.T. ist auch genau das ein Problem.
Gerade Leute mit Behördenbackground halten oft noch, an den doch sehr unrealistischen Vorstellungen über "zivile" SV, fest.
Das fängt bei der völligen Überhöhung von Festlege-/Transporttechniken an, zieht sich über das doch viel zu brutale "finale" abschießen des Angreifers (Stampftritte, GnP, durchreißen von Hebeln, usw.) und Gipfelt schließlich in dem Verbot die Waffe nach der Entwaffnung selber einzusetzen.
Versteht mich nicht falsch, natürlich müssen die Schüler über rechtliche Folgen, Überschreitung der Notwehr usw. aufgeklärt werden.
So etwas aber nicht zu Unterrichten und in Prüfungen zu beanstanden weil es ja nicht "angemessen" und somit Verboten sei, finde ich einfach Grob fahrlässig.
Es ist wichtig klar zu machen, das JJ für den Polizeidienst und JJ für den Normalbürger zwei unterschiedliche paar Schuhe sind.
Allerdings will ich auch klar sagen, dass es wirklich hervorragende Referenten aus Polizei/Justiz/Zoll etc. gibt, die mit ihrem Praxiswissen und ihrer Erfahrung eine große Bereicherung für den Sport darstellen.
Naja, da biste wohl an die beiden Extreme geraten.
Naja, da biste wohl an die beiden Extreme geraten.
Ich habe definitiv schon mit Leuten von beiden Enden der Skala zu tun gehabt.
Mir stößt es halt immer sehr sauer auf, wenn Leute die es eigentlich besser Wissen müssten, unrealistische Ansichten über Selbstverteidigung propagandieren.
Noch schlimmer ist, dass einige dieser Leute durch Ämter die sie bekleiden, in der Lage sind, ihre verquere Meinung als Lehr- bzw. Prüfmeinung fest zu setzen.
Exodus73
22-08-2013, 20:31
Ich muß Bero wirklich in allem zustimmen! Es gibt solche und solche im DJJV und auch unter den Referenten... insbesondere wenn es um das Thema Real. SV geht!
Aber wollen wir doch mal fair sein, solche und solche gibt's im KM & Co. auch... und zwar nicht zu knapp!
Auch ich mach mir mein eigenes Bild von der AG ... werde euch berichten wie´s auf dem Bundeslehrgang im September war...
Wo bleiben eigentlich hier die Berichte von der AG vom Bundesseminar?? Da waren doch bestimmt auch einige JJkas hier aus dem Forum...
Schnueffler
22-08-2013, 20:33
...Wo bleiben eigentlich hier die Berichte von der AG vom Bundesseminar?? Da waren doch bestimmt auch einige JJkas hier aus dem Forum...
Ich warte auch drauf!
Ich muß Bero wirklich in allem zustimmen! Es gibt solche und solche im DJJV und auch unter den Referenten... insbesondere wenn es um das Thema Real. SV geht!
Aber wollen wir doch mal fair sein, solche und solche gibt's im KM & Co. auch... und zwar nicht zu knapp!
Auch ich mach mir mein eigenes Bild von der AG ... werde euch berichten wie´s auf dem Bundeslehrgang im September war...
Wo bleiben eigentlich hier die Berichte von der AG vom Bundesseminar?? Da waren doch bestimmt auch einige JJkas hier aus dem Forum...
Abend,
der Bereich real. SV wurde von Mick Coup behandelt.
Was den Bereich SV angeht habe ich noch nie einen so guten Mann gesehen......
Grüße
Exodus73
22-08-2013, 22:03
Abend,
der Bereich real. SV wurde von Mick Coup behandelt.
Was den Bereich SV angeht habe ich noch nie einen so guten Mann gesehen......
Grüße
würdest Du das bitte mal etwas ausführlicher ausführen? :)
Abend,
die erste Stunde nannte sich Core Combatives Basics: hier ging es um grundsätzliches, Hände geöffnet nach vorne, frontale Ausrichtung usw.
Das was uns hauptsächlich vermittelt werden sollte war folgendes: in einem richtigen Kampf gibt es keine ansatzlosen Schläge, um jemanden, der eventuell noch viel schwerer ist als man selbst, umzuhauen muss ein Schlag vorgeladen werden.
Dies wurde durch einen bekannten hohen Dann träger demonstriert, der versuchen sollte Schläge aus der kurzen Distanz abzuwehren, ob ansatzlos oder nicht es war ihm natürlich nicht möglich.
Lowline Strikes:
Lange Variante /Lowkick
Kurz /Knie
Getreten wird wenn die Arme gebunden sind, ein Lowkick sehr tief, mit rechts zum inneren linken Schenkel.
Wieso kein stoppkick, das knie ist ein zu kleines Ziel, bei einem lowkick wird der Bereich eingeschnitten und die Wahrscheinlichkeit etwas zu treffen ist größer.
Highline strikes
Lang/von außen mit angewinkeltem Arm
Kurz/Ellenbogen
Sein Wissen über Körpermechanik ist unglaublich.
Bei allen Schlägen/Tritten ist die Mechanik immer gleich:
Rechter schlag, die Hüfte wird Ruckartig nach links gedreht und der Kopf schräg nach Links vorne geworfen, das Körpergewicht wird vor den Schlag gebracht.
Die Körpermechanik ist genau wie bei einem Ballwurf oder beim Kugelstoßen.
Der Brustbereich wird durch die Vorwärtsbewegung/Rotation gespannt wie ein Gummiband und der Arm schießt hinterher.
Verteidigungstechniken gibt es im Grunde keine, nur das Prinzip so viel Fleisch wie möglich zwischen meinen Kopf und den Schlag zu bringen und so bald als möglich zurück zuschlagen.
denn Rest der Woche wurde dieser Highline Strike mit Pratzen und lebendigen Drills trainiert.
So mehr fällt mir mom. nicht ein...
gute Nacht
Exodus73
22-08-2013, 22:42
Hi Lurchi!
Danke für die Antwort... na damit kann man ja schon was anfangen! :)
Das aufgezählte kommt mir allerdings (von der Beschreibung her) bekannt vor, aus anderen Combatives! :)
Abend,
die erste Stunde nannte sich Core Combatives Basics
Soweit ich weiß ist C2 doch eine Eigenkreation von Mick Coup, also quasi "sein" System.
Ist der den irgendwie in die SV AG Eingebunden oder war er einfach ein SV-Referent auf dem BuSem, is ja schon ein Unterschied?
na dann lassen wir uns doch alle mal überraschen was am Ende dabei rauskommt.
Verteidigungstechniken gibt es im Grunde keine, nur das Prinzip so viel Fleisch wie möglich zwischen meinen Kopf und den Schlag zu bringen und so bald als möglich zurück zuschlagen.
wie steht das uzum prüfungungprogramm. dort muss IMMER eine Verteidigung gezeigt werden nach einem Angriff . Angriffe gibt es nie !
wie steht das uzum prüfungungprogramm. dort muss IMMER eine Verteidigung gezeigt werden nach einem Angriff . Angriffe gibt es nie !
Meinst du einen "präventiven Erstschlag", also der Prüfling attackiert, bevor der "Angreifer" überhaupt attackiert hat?
Das wäre in einer Prüfung in der Tat ein Problem, da hier die "Rollenverteilung" klar geregelt ist.
Der Angreifer (Bösewicht) attackiert und der Prüfling (der Gute) verteidigt sich.
Wie diese Verteidigung passiert ist allerdings egal.
Ich könnte schon die Ausholbewegung nutzen um z.B. rein zu gehen, ich kann mich aber auch mit einem Passivblock (Prinzip so viel Fleisch wie möglich zwischen meinen Kopf und den Schlag zu bringen) schützen und danach meine "Aktion" starten.
Bei "Freie SV" ohne Kontakt, sieht die Sache dann noch ein bisschen anders aus. Hier muss ich den Antagonisten gar nicht erst zum Zuge kommen lassen.
ich glaube endlich wird der unsinn dieser regelung erkannt :D . sv funktioniert meiste nie, wenn man wartet :D
ich glaube endlich wird der unsinn dieser regelung erkannt :D . sv funktioniert meiste nie, wenn man wartet :D
Naja, es geht halt um ne Prüfung und die ist in erster Linie mal eine Technikvorführung. Sicherlich würde sich vieles auch aus einem putativen Angriff zeigen lassen aber so sind halt die Regeln.
Sieht eben schöner aus, kann man von halten was man will.
Wie schon geschrieben, ist die "Freie SV" da auch schon wieder etwas anders gelagert.
Soweit ich weiß ist C2 doch eine Eigenkreation von Mick Coup, also quasi "sein" System.
Ist der den irgendwie in die SV AG Eingebunden oder war er einfach ein SV-Referent auf dem BuSem, is ja schon ein Unterschied?
Mick Coup war natürlich nur ein SV Referent, ich meine aber gelesen zu haben das er die AG SV 2 Tage lang unterstützt hat.
Ich denke nicht das er langfristig in der AG eingebunden ist.
Naja, es geht halt um ne Prüfung und die ist in erster Linie mal eine Technikvorführung. dann macht es erst recht keinen sinn :D
wie steht das uzum prüfungungprogramm. dort muss IMMER eine Verteidigung gezeigt werden nach einem Angriff . Angriffe gibt es nie !
Es ist eine technische Prüfung und wenn ich jedes mal versuchen würde, egal was mein Partner macht, in der Prüfung einen Erstschlag zu landen, würde der Prüfer vermutlich ganz schön doof kucken :D
Prüfung und SV sind unterschiedliche Dinge.
dann macht es erst recht keinen sinn :D
Naja, wie heißt es doch so schön, is eben so, wegen "Verteidigung" usw. :)
Nehmen wir doch mal das Beispiel "Kopfstoss":
Angreifer kommt pöbelnder Weise auf den Prüfling zu, Arme nach unten ausgestreckt.
Prüfling wartet bis Bösewicht in Reichweite ist und verpasst ihm den Headbutt, Bösewicht fällt um.
Ich persönlich würd´s ja feiern, die meiste anderen Prüfer aber wohl nicht. :D
@bero: :yeaha:
die kommen dann immer mit :-§
th.giese
25-08-2013, 12:33
@bero: :yeaha:
die kommen dann immer mit :-§
Und vielleicht gar nicht mal zu unrecht! Oft enden Sachen dieser Art vor Gericht und dann kannst du als Verteidiger froh sein, wenn jemand die Sitation genauso gesehen hat wie du.
Wenn Blut "im Spiel" ist bist du als "Verursacher" der Blutung schnell gekniffen....
Schnueffler
25-08-2013, 12:40
Und vielleicht gar nicht mal zu unrecht! Oft enden Sachen dieser Art vor Gericht und dann kannst du als Verteidiger froh sein, wenn jemand die Sitation genauso gesehen hat wie du.
Wenn Blut "im Spiel" ist bist du als "Verursacher" der Blutung schnell gekniffen....
Naja, ich muß ja niemandem zeigen, wie ich mit dem abgenommenen Stock dem Angreifen den Schädel einzuschlagen, aber auf den Körper oder die Arme, um mir das Fluchtfenster zu vergrößern.
Genauso nachsetzen im Boden.
Angriff kommt, ich verteidige mich und bekomme den Gegner auch zu Boden:
A) ich setze einmal nach und kann flitzen gehen
oder
B) ich nehme ihn in einen schönen Halte-/Kontrollgriff und sein Freund tritt mir ins Kreuz
Welche Variante wählst du?
th.giese
25-08-2013, 12:45
Naja, ich muß ja niemandem zeigen, wie ich mit dem abgenommenen Stock dem Angreifen den Schädel einzuschlagen, aber auf den Körper oder die Arme, um mir das Fluchtfenster zu vergrößern.
Genauso nachsetzen im Boden.
Angriff kommt, ich verteidige mich und bekomme den Gegner auch zu Boden:
A) ich setze einmal nach und kann flitzen gehen
oder
B) ich nehme ihn in einen schönen Halte-/Kontrollgriff und sein Freund tritt mir ins Kreuz
Oben in deinem ersten Satz beschreibst du doch genau das SV-Prinzip der Wahl: Alles was den Angreifer am Nachsetzen hindert und dir ermöglicht den Ort des Geschehens gefahrlos zu verlassen ist legitim. Beim Nachsetzen am Boden, muss ich ja nicht gleich den Kopf in den Boden rammen oder :rolleyes:
Schnueffler
25-08-2013, 12:48
Oben in deinem ersten Satz beschreibst du doch genau das SV-Prinzip der Wahl: Alles was den Angreifer am Nachsetzen hindert und dir ermöglicht den Ort des Geschehens gefahrlos zu verlassen ist legitim. Beim Nachsetzen am Boden, muss ich ja nicht gleich den Kopf in den Boden rammen oder :rolleyes:
Es ging aber auch darum, das einige Prüfer den Einsatz der Waffen komplett als sche*e gewertet haben und meinten, das man es für die SV nicht braucht, genauso ein generelles Nachsetzen am Boden. Sei es der Handballen ins Gesicht, das Knie auf die kurzen Rippen, der Tritt aufs Gelenk.
Und vielleicht gar nicht mal zu unrecht! Oft enden Sachen dieser Art vor Gericht und dann kannst du als Verteidiger froh sein, wenn jemand die Sitation genauso gesehen hat wie du.
Wenn Blut "im Spiel" ist bist du als "Verursacher" der Blutung schnell gekniffen....
Ich finde es durchaus wichtig, dass man seine Schüler darüber aufklärt was die gesetzlichen Richtlinien sind, keine Frage.
Aus dem Grund ist ja auch für den 1. Dan der Notwehr-/Nothilfelehrgang Pflicht
Wenn ich mir aber in einer realen Gefahrensituation erst Gedanken darüber mache, was jetzt angemessen ist und was nicht, kann ich mich auch gleich in fötaler Position auf dem Boden zusammenrollen.
Eine Verteidigung muss immer mit aller Konsequenz erfolgen, Gedanken kann ich mir hinterher machen, so lange nicht ein krasses Missverhältnis zwischen Angreifer und Verteidiger vorliegt.
Auch das mögliche juristische Nachspiel ist etwas, dass mir in dem Moment, herzlich egal sein sollte.
Deswegen ist es ja auch so wichtig, im Vorfeld alles daran zu setzten, die Sache anderweitig zu lösen.
Gewalt sollte immer das letzte, dann aber auch das finale Mittel sein. (vom anschließenden laufen und ins Taxi springen mal abgesehen :))
Was bei unbewaffneten Auseinandersetzungen schon gilt, bekommt noch mal eine ganz andere Dimension, wenn Waffen im Spiel sind.
Wenn mich jemand mit Stock/Messer angreift und ich den tatsächlich abgewehrt und im besten Fall sogar auch noch entwaffnet bekomme, dann sorge ich dafür, dass der mich in absehbarer Zeit nicht wieder angreift.
Zum Beispiel Kopfstoß:
Ist ne typische Situation für eine Ambushattack ala "Ran-Labern" und da ist es mir lieber, der liegt blutend am Boden als ich. :)
Michael N.
25-08-2013, 18:15
Hier ein Bericht über die Fachtagung:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.704259189589702.1073741826.327312043951087&type=3
:D
Exodus73
26-08-2013, 15:46
Bildband ist besser als nix! :)
DerLenny
26-08-2013, 16:06
Prüfungsfach: Unbewaffnete Abwehr mehrerer bewaffneter Angreifer.
Regelfall: Prüfer schicken neue Angreifer rein, wenn der Verteidiger gerade die Waffe abgenommen hat, beklagen sich dann, dass die Waffe in irgendeiner Form (egal ob offensiv oder defensiv) benutzt wird.
Fallenlassen ist böse, weil ungesichert. Zeitfenster für alles andere aber zu klein.
[Insert Facepalm Meme Here]
Bin aber echt gespannt, was auf der Tagung gelaufen ist.
Schnueffler
26-08-2013, 16:15
Prüfungsfach: Unbewaffnete Abwehr mehrerer bewaffneter Angreifer.
Regelfall: Prüfer schicken neue Angreifer rein, wenn der Verteidiger gerade die Waffe abgenommen hat, beklagen sich dann, dass die Waffe in irgendeiner Form (egal ob offensiv oder defensiv) benutzt wird.
Fallenlassen ist böse, weil ungesichert. Zeitfenster für alles andere aber zu klein.
[Insert Facepalm Meme Here]
Bin aber echt gespannt, was auf der Tagung gelaufen ist.
Echt???
Bei uns wird die Waffe immer eingesetzt. Nach dem Einsatz wird sie demonstrativ auf den Boden gelegt, um zu zeigen, das man sie nicht achtlos wegwirft. Dies geschieht aber erst dann, wenn ein passendes Zeitfenster da ist, bzw. der Prüfer dazwischen ruft und möchte, das die Waffe abgelegt wird. Aber bei uns heißt es auch nur, "Abwehr freier Angriffe mit Waffen (mehrere Gegner)".
Ja, daran kann ich mich noch gut erinnern, dabei glaube ich aber das die Prüfer in diesem Fall selber oft gar nicht wissen, was dieses Prüfungsfach bezwecken soll.
1.) Geht es darum, das sich der Prüfung in schneller Folge gegen einen bewaffneten Angreifer verteidigen soll, muss er Zeit und Möglichkeit haben die Waffe los zu werden, um quasi wieder auf Anfang zu gehen.
2.) Soll man zeigen wie man sich gegen mehrere bewaffnete Angreifer die die kurz hintereinander attackieren Verteidigt (Realismus lassen wir mal außen vor), muss ich zumindest die abgenommene Waffe weiter einsetzen dürfen.
Ich hab mir bei meiner Prüfung übrigens die Messer immer hinten in den Gürtel geschoben, sah am Ende aus wie bei "Messerjockel".
(Mhh hätte die Dinger ja auch werfen können:))
Antikörper
26-08-2013, 17:06
Ich hab mir bei meiner Prüfung übrigens die Messer immer hinten in den Gürtel geschoben, sah am Ende aus wie bei "Messerjockel".
(Mhh hätte die Dinger ja auch werfen können:))
Dann würdest Du Dich beim Sayoc Kali bestimmt wohl fühlen ;)
Dann würdest Du Dich beim Sayoc Kali bestimmt wohl fühlen ;)
Ich würde mich überreden lassen, wenn eure Trainingskluft so ähnlich aussieht. :)
Antikörper
27-08-2013, 09:07
Ich würde mich überreden lassen, wenn eure Trainingskluft so ähnlich aussieht. :)
Ja kommt denke ich ziemlich hin :) Könnten auch noch 1-2 macheten mehr sein (fürn notfall) :)
Ja kommt denke ich ziemlich hin :) Könnten auch noch 1-2 macheten mehr sein (fürn notfall) :)
Klar macht Sinn, wäre ja schön blöd wenn man auch einmal im dichtesten Kampfgetümmel ohne Machete da steht, nur weil man zu geizig war, sich ein paar mehr zu kaufen. :)
th.giese
31-08-2013, 09:59
Es ging aber auch darum, das einige Prüfer den Einsatz der Waffen komplett als sche*e gewertet haben und meinten, das man es für die SV nicht braucht, genauso ein generelles Nachsetzen am Boden. Sei es der Handballen ins Gesicht, das Knie auf die kurzen Rippen, der Tritt aufs Gelenk.
Das ist in der Tat ein Problem, insbesondere für den Ottonormalverbraucher. Die in der PO geforderten Sicherungs- und Transporttechniken haben für Polizei- und Justizbeamte sicher ihren Sinn, aber die haben auch einen anderen Auftrag und sind meistens auch nicht alleine.
Ich stehe diesen Techniken durchaus kritisch gegenüber, aber trotzdem versuche ich bei uns im Verein den Leuten wenigstens zu vermitteln, dass sie diese halt zeigen müssen, damit der Prüfer bei der Landesprüfung zufrieden gestellt ist. Aber die Unterbindung des Nachsetzens mit legitimen Mitteln lasse ich dennoch nicht außen vor.
th.giese
31-08-2013, 10:13
Ich finde es durchaus wichtig, dass man seine Schüler darüber aufklärt was die gesetzlichen Richtlinien sind, keine Frage.
Aus dem Grund ist ja auch für den 1. Dan der Notwehr-/Nothilfelehrgang Pflicht
da stimme ich dir voll und ganz zu, ich vermittle Hinweise auf Notwehr und Nothilfe unseren Schülernn von Beginn an. In der Frauen-SV macht man das ja genau so.
Wenn ich mir aber in einer realen Gefahrensituation erst Gedanken darüber mache, was jetzt angemessen ist und was nicht, kann ich mich auch gleich in fötaler Position auf dem Boden zusammenrollen.
Eine Verteidigung muss immer mit aller Konsequenz erfolgen, Gedanken kann ich mir hinterher machen, so lange nicht ein krasses Missverhältnis zwischen Angreifer und Verteidiger vorliegt.
Auch das mögliche juristische Nachspiel ist etwas, dass mir in dem Moment, herzlich egal sein sollte.
Vom Prinzip gebe ich dir auch hier recht, aber im Fall der Fälle wird dir ein Jurist deine Entscheidung wie du dich verteidigst, welche du in Bruchteilen von Sekunden fällen musst, in akribischer Kleinstarbeit der Art zerfleddern und dir dann vorhalten wie du da oder dort anders hättest agieren können. Und das wird umso schlimmer, je höher dein Technikrepertoire auf Grund deiner Graduierung ist. Das sollte man trotzdem wissen.
Deswegen ist es ja auch so wichtig, im Vorfeld alles daran zu setzten, die Sache anderweitig zu lösen.
Gewalt sollte immer das letzte, dann aber auch das finale Mittel sein. (vom anschließenden laufen und ins Taxi springen mal abgesehen :))
Was bei unbewaffneten Auseinandersetzungen schon gilt, bekommt noch mal eine ganz andere Dimension, wenn Waffen im Spiel sind.
Wenn mich jemand mit Stock/Messer angreift und ich den tatsächlich abgewehrt und im besten Fall sogar auch noch entwaffnet bekomme, dann sorge ich dafür, dass der mich in absehbarer Zeit nicht wieder angreift.
Dem gibt es nichts hin zu zufügen.
Ich stehe diesen Techniken durchaus kritisch gegenüber, aber trotzdem versuche ich bei uns im Verein den Leuten wenigstens zu vermitteln, dass sie diese halt zeigen müssen, damit der Prüfer bei der Landesprüfung zufrieden gestellt ist.
Ich handhabe das bei meinen Leuten genau so wie du, sie müssen halt Festlege-, Abführ- und Sicherungstechniken in ihren Prüfungen zeigen und dann sollten die diese auch können.
Ich unterrichte aber nur eine Hand voll Techniken aus diesem Bereich, diese sitzen und funktionieren dann aber auch.
Ich sehe leider immer wieder Prüfungen, wo wirklich alles Festgelegt wird was nicht Niet- und Nagelfest ist, dass alles aber nur halbherzig und rein Pro forma.
Vom Prinzip gebe ich dir auch hier recht, aber im Fall der Fälle wird dir ein Jurist deine Entscheidung wie du dich verteidigst, welche du in Bruchteilen von Sekunden fällen musst, in akribischer Kleinstarbeit der Art zerfleddern und dir dann vorhalten wie du da oder dort anders hättest agieren können. Und das wird umso schlimmer, je höher dein Technikrepertoire auf Grund deiner Graduierung ist. Das sollte man trotzdem wissen.
Tja, vor Gericht und auf hoher See... :)
Wie schon geschrieben, sollte man über die gesetzlichen Gegebenheiten bescheid wissen.
Sich in einer realen Notwehrsituation aber groß Gedanken über die Konsequenzen zu machen, ist meiner Meinung nach der beste Weg im Krankenhaus zu landen.
Wenn man mal vom erwähnten krassen Missverhältnis absieht, entscheide ich mich immer für meine Gesundheit.
Evtl. hat das dann ein Nachspiel für mich, aber hinterher ist man immer schlauer und wenigstens bin ich dann noch in einem Stück. :)
Hat da jemand einen aktuellen Kontakt für mich? Meine heutige E-Mail an die AG kam als Fehlermeldung zurück.
Hast du die Adresse genutzt?
sv-ag@djjv.net
Hier mal die Facebook-Seite:
https://www.facebook.com/pages/Ju-Jutsu-Jiu-Jitsu-Selbstverteidigung-im-DJJV/32731204395108
Ansonsten einfach mal bei Günter Beier melden:
https://de-de.facebook.com/gunter.beier
http://www.jujutsuinbaden.de/cms/iwebs/default.aspx?mmid=2329&smid=8974#21381 (unter Kassenwart)
Kein Problem!
Hab gerade gesehen das der Facebook-Link nicht funktioniert, keine Ahnung warum.
Wenn du die Seite suchst gib einfach:
"Sv ag jujutsu" bei Google ein, dann ist es gleich der erste Treffer.
Diesmal ging die Mail wohl auch durch. Danke nochmals!
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