Vollständige Version anzeigen : Qigong bei Gewitter
Talisker
07-08-2013, 07:44
Gestern sagte eine Bekannte zu mir, dass man während eines Gewitters kein Qigong machen sollte. Das ist mir neu. Stimmt das denn?
Vorhin habe ich darüber gegoogelt. Auf einer Internetseite steht sogar, dass man auch bei Nebel und starkem Wind kein Qigong üben sollte.
Quelle: Allgemeine Hinweise | Duft Qi Gong (http://www.duftqigong.net/hinweise/allgemein.html)
Mich würde eure Ansicht darüber interessieren.
carstenm
07-08-2013, 09:40
Ich habe gelernt, Nebel sei dem Üben förderlich.
Daß bei Gewitter nicht geübt werden sollte - auch nicht drinnen ;) - habe ich auch so gelernt.
Geht dabei nicht um die Störung durch Licht oder Geräusch. Sondern um den Einfluß der elektrischen Aufladung. (So wie man ja theoretisch auch nicht in der Nähe von elektrische Geräten üben sollte.)
Triarius
07-08-2013, 13:11
"Nicht üben bei: Gewitter, Erdbeben, Sonnen- oder Mondfinsternis, Nebel, starkem Wind, Todesfall in der Familie, Unwohlsein, unter Alkohol oder Drogeneinfluss, fortgeschrittenem Stadium von Krebs, schwerer Herzkrankheit, Geisteskrankheit"
Ich mag das mit der Sonnen' und Mondfinsternis :D
Also ich bleib lieber bei den guten alten physikalischen Gesetzen.
Hallo Talsiker,
soweit ich es laienhaft in Erinnerung habe, sagt die TCM in etwa, dass äußere Einflüsse wie starker Wind und Regen im Körper zu verschiedenen Beschwerden führen können, wenn man sich diesen Einflüssen zu stark aussetzt.
Davon ausgegangen, dass du beim Qigong-Modell bei einigen Qigong-Übungen "Chi" von außen in stärkerem Maße aufnimmst als beim ganz normalen Atmen im Alltag, setzt sich dieses sozusagen ungünstige "Chi" besagter Witterung umso mehr in deinem Körper fest und kann dann entsprechende Krankheiten auslösen...soweit zur Theorie, wie ich sie laienhaft im Kopf habe.
Ich persönlich muss allerdings sagen, dass ich bei jedem Wind und Wetter meine Übungen machen, und zwar meist im Freien. Und mir persönlich schadet weder Regen noch Wind. Bekomme danach keine Erkältung oder ähnliches. Alles bleibt bestens.
Bei Gewitter allerdings könnte ich es mir folgendermaßen erklären:
Bei starken Blitzen und Donnern wirst du, wenn auch unbewusst, zumindest leicht erschrecken. Und dadurch wird sich dein Körper verspannen. Und dies ist dann eigentlich das Gegenteil von dem was du mit Qigong Übungen erreichen möchtest. Nämlich möglichst tiefe Entspannung.
Möglicherweise ist das der Grund weshalb bei Gewitter von Qigong abgeraten wird: weil es kontraproduktiv für die Entspannung ist und der Körper sich bei den Übungen dann eher zusammenzieht als öffnet.
Letzteres ist aber nur eine ganz persönliche Vermutung.
LG
Pilger
Du kannst ruhig Qi Gong bei Gewitter üben. Nicht alles was bis heute überliefert wurde muss man unbedingt beachten..
Liebe Grüße,
Shin
Richard22
08-08-2013, 07:36
Nach China-Auffassung soll man bei Gewitter keine Chi-Übungen ausführen, weil die Umwelt/Atmosphäre stark polarisiert ist. Auch Mittags und Mitternacht gilt als ungünstig.
Mit dem Wind verhält es sich anders, starker Wind gilt in China als von zerstörerischen Geistern kontrolliert - Winde werden/wurden generell als Auslöser von Krankheiten angesehen. An den heute noch beschriebenen Winden kann man den starken Einfluß des Schamanismus auf die Kultur China beobachten.
Bei uns ist das ähnlich gewesen und es findet sich noch in der Sprache - Influenza (Englisch für Grippe) ist eine Krankheit, die auf den Einfluß (Influenz) der Sterne zurückgeführt wurde. Heute benutzen noch erstaunlich viele Firmen Astrologen in ihren Personalabteilungen, um die Eignung von Bewerbern zu beurteilen - was man nicht glauben sollte. Winde führe bei uns zum Zug - was mit dem Wind nicht so viel zu tun hat als mit Verspannungen. Die vier Humore wurden bei uns noch im letzten Jahrhundert in der Psychologie benutzt, um Charaktere zu beschreiben - was letztlich auf die vier Element unserer Alchemie zurückgeht.
Bei uns galten Gewitter als glücksbringend und segensreich (Donar/ Thor/ Taranis) - bei uns in D-Land sind die Gewitter Befruchter in der sommerlichen Hitze durch den Regen.
In China rührt sich mit dem Donner der Drache (wenn er der Drache sind rührt gibt es immer starke Auswirkungen). Auch Jingang(Varjapani führt einen Varja/Blitz - ist also durchaus mit Thor/Donar/Iiupiter vergleichbar, die alle den Blitz führen - wie die Engel der jüdischen Überlieferung.
Als gute Zeiten für Chi-Übungen gelten Abend und Morgen, weil da eben die Gegensätze noch in einem Gleichgewicht stehen.
Genauso soll man nicht an fließenden Gewässern üben - diese tragen förderliche Energien flußabwärts - das findet sich alles im Feng-Shui/ der Geomantie Chinas.
Das sind einfach Glaubensinhalte - darüber zu lachen ist genauso sinnvoll wie über die Glaubensinhalte von Religionen zu lachen und nur ein Zeichen eigener Unbildung.
Fechtergruß
ich habe viel gelacht die Beiträge waren teilweise wirklich witzig - leider hatten sie sehr wenig mit einer kosntruktiven Antwort zu tun.
Habe auch ganz großzügig Beiträge rausgenommen, auch die sich auch vorherige Beiträge bezogen haben, die mit einer Antwort nicht dienen können.
Also Leute etwas mehr Ernsthaftigkeit, wir sind hier kein Witzeforum.
Sollte die Frage wieder so entgleiten, lösche ich mit Punktevergabe!!
Die Frage mit dem Gewitter würde ich einfach so halten, dass ich draussen nicht üben würde in geschlossen Räume ja, wenn ich mir einbilde, jetzt muss ich wirklich üben.
Qigong im Freien sollte bei Regen und Nebel unter eine Unterstand geübt werden wegen der Feuchtigkeit, war der Hinweis mehrerer Meister!
Talisker
09-08-2013, 08:33
Wie ich bereits in einem leider vom Moderator gelöschten Beitrag gesagt habe, gehe ich davon aus, dass die Aussage in dem oben verlinkten Internetartikel "kein Qigong bei Regen und Nebel" zu pauschal ist und eigentlich nur zu beachten wäre, wenn man es unter freiem Himmel machen möchte. Wenn man hingegen drinnen in der Wohnung ist, kann man mMn auf jeden Falls Qigong üben, auch wenn es draußen regnet.
Auch der Hinweis von Simplicius, der bedauerlicherweise ebenfalls dem eisernen Besen des Moderators zum Opfer fiel, dass ein Gewitter hier bei uns eh nicht lang dauert und man daher doch lieber das Ende abwarten sollte, um dann beim Qigong von der ruhigen und gereinigten Atmosphäre, die immer nach einem Gewitter herrscht, zu profitieren, fand ich nicht löschenswert. Auch manch anderer der jetzt gelöschten Beiträge, die zwar ironisch und/oder humorvoll formuliert waren, hatten durchaus etwas zum Thema zu sagen und waren nicht off-topic. Oft sind es doch gerade solche Formulierungen, die einen den eigenen Standpunkt nochmals überdenken lassen und inspirieren. Geht zumindest mir so.
Was eine solche Zensur wie sie hier in meinem Threat stattgefunden hat, auf alle Fälle mit sich bringt, ist, dass dem unbedarften Leser jetzt eine geschönte "Friede-Freude-Eierkuchen- Stimmung" vorgegauckelt wird, die es in Wirklichkeit zu diesem Thema hier im KKB nicht gegeben hat. So wird die Tatsache, dass viele KKB-User der Aussage "kein Qigong bei Gewitter" nicht zustimmten, jetzt einfach unterschlagen.
So jetzt hoffe ich, dass dieser Beitrag nicht auch gelöscht wird.
Eskrima-Düsseldorf
09-08-2013, 09:26
Also Leute etwas mehr Ernsthaftigkeit, wir sind hier kein Witzeforum.
Nein, hier wird ernsthaft darüber aufgeklärt dass man sein Chigong bei Regen unter einem Dach üben soll damit man nicht nass wird... fragt sich jetzt was "schlimmer" ist ...
Talisker
09-08-2013, 10:14
Der Hinweis macht schon Sinn. Wie überall gibt es auch beim Qigong 150%ige, welche z.B. die Aussage "kein Qigong bei Regen" so restriktiv auslegen, dass sie bei Regen tatsächlich kein Qigong machen, obwohl sie selbst im Trockenen sind.
carstenm
09-08-2013, 10:35
Weils nicht um Kategorien wie naß und trocken oder laut und leise, sondern um energetische Aspekte (genauso wie bei Sonnen oder Mondfinsternis): Qi-Kram, yin-yang-Zeug und so Sachen.
Für mich war diese Diskussion ganz interessant, weil mir vorher nicht klar war, daß es Menschen gibt, die qi gong üben auch ohne sich über diesem Kram Gedanken zu machen. Wobei mir persönlich nicht klar ist, was eigentlich man dann übt? Kann man 50%ig, 100%ig, 150%ig mit qi arbeiten?
DerLenny
09-08-2013, 10:36
Der Hinweis macht schon Sinn. Wie überall gibt es auch beim Qigong 150%ige, welche z.B. die Aussage "kein Qigong bei Regen" so restriktiv auslegen, dass sie bei Regen tatsächlich kein Qigong machen, obwohl sie selbst im Trockenen sind.
Und da es eigentlich immer irgendwo regnet, ist das schlecht.
Hat jemand eine Ahnung, wie weit man vom Regen entfernt sein muss, damit es wieder funktioniert?
Und ist es in Höhenlagen (näher an den Wolken) problematischer als wenn man weit von der Regenquelle entfernt ist? Oder geht es gar nicht um die Wolken, sondern um die Bewegung der Tropfen nach unten, bzw. das Aufwühlen des Bodens (sofern nicht betoniert)?
Talisker
09-08-2013, 10:49
...Wobei mir persönlich nicht klar ist, was eigentlich man dann übt? Kann man 50%ig, 100%ig, 150%ig mit qi arbeiten? Meine "150%ige" bezogen sich nicht auf die Arbeit mit dem Qi. 150%ige sind für mich einfach Menschen, die stur und peinlich genau irgendwelche Regeln befolgen ohne sie zu hinterfragen und sich mal eigene Gedanken dazu machen, was die Regeln ursprünglich bezweckten bzw. ob sie tatsächlich auf die gerade jetzt stattfindende Situation passen.
Ich zitiere mal Dr. Yang, Jwing-Ming ("The Roots of chinese Qigong", S. 206):
18. Heaven and Earth Strange Disaster (Tian Di Zai Guai)
It is believed that your body's Qi is directly effected by changes in the weather. It is therefore not advisable to practice Qigong where there is a sudden weather change, because your practice will interfere with your body's natural readjustment to the new environment. You will also be unable to feel and sense your Qi flow as you do normally ...
Unter ein Dach oder Überstand zu trainieren hat bei Nebel und auch Regen schon seinen Sinn, vor allem für das Energetische-Feinstoffliche.
ich glaube, dass hier wird mein neuer Lieblingsthread.
Wie der Körper bei warmen Wetter etwas ausdehnt,
bei kaltem zusammenzieht, haben sonstige Wetterbedingungen ebenfalls Auswirkungen auf den Körper. Erkältungen und sonstige nur mal als kleine Beispiele.
So wird Gewitter u.a. auch Einfluss auf das Elektromagnetische Feld des Körpers nehmen.
Generell kenne ich ebenfalls die Empfehlung zu warten, bis das Gewitter vorbei gezogen ist.
(Vor allem wenn man draussen trainiert :D)
DerLenny
09-08-2013, 12:49
Noch mal die Frage: Wie weit muss es denn weg sein?
Noch mal die Frage: Wie weit muss es denn weg sein?
Die einzig "richtige" Antwort darauf, egal ob aus Sicht des Telefonjokers bei Astro-TV oder von einem überzeugten Ki/Qi-Änhäger, ist: Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Ebenso wie die Übungen bei jedem anders wirken können. Ebenso wie die die Tageszeit bei jedem einen anderen Einfluss haben kann. Im Thread haben wir ja schon gesehen, dass es da viele Lehrmeinungen gibt.
Das muss jeder für sich entscheiden. Allgemeingültige, objektive Aussagen gibt es nicht (und kann es auch nicht jenseits des Placebo). Um die Eingangsfrage mal aus meiner Sicht zu beantworten: Probiers halt aus.
Noch mal die Frage: Wie weit muss es denn weg sein?
Ausprobieren.
Im Winter zieht jeder unterschiedlich dick an, trotzdem frieren die, trotz des untetschiedes, nicht.
========================
@mobile
Miyamoto_Musashi
09-08-2013, 14:15
Warum dürfen sich eigentlich die Moderatoren über den Thread lustig machen und uns wird mit Punkten gedroht? o.O
Aber mal ehrlich: denkt ihr echt der "Energie" ist es nicht wurscht, ob ihr unter einem Dach steht oder nicht, wenn Nebel aufzieht?
An anderer Stelle wird behauptet, dass klares Wasser reinigt wirkt und man deshalb an einem Bach trainieren sollte.
Und: die Shaolin-Mönche trainieren doch auch bei jedem Wetter draußen.
Eine weitere Frage: macht es überhaupt Sinn so allgemeine Regeln aufzustellen?
Vielleicht gibt es ja Gegenden, in denen es immer morgens besonders rund geht und andere, wo das eher mittags oder abends der Fall ist?
Und was ist mit elektrischem Strom, Mobilfunkwellen und co?
Fragen über Fragen
DerLenny
09-08-2013, 14:19
Wer macht sich lustig?
Moin,
auch auf die Gefahr hin, dass das hier gegen die Meinung einiger Qigong Meister ist :D ... aber ich trainiere bei Regen, bei Schnee, bei Hagel, bei Sonne, bei Nebel fast immer draußen. Und mir tut mein Training jedesmal gut.
Nur bei Gewitter bin ich in der Tat vorsichtig...denn auf freiem Feld darf sich der Blitz lieber was anderes als meinen Körper suchen :p
Tschöh
Ein Gewitter wirkt auf mich auch elektrisierend, wenn ich nur auf dem Balkon stehe. Ob das einer Qigong-Praxis schadet, weiss ich nicht, aber ich stehe dann einfach nur so da rum und höre dem Gewitter zu. :)
Man muss doch nicht immer alles so eng nehmen und vor allem in ein schwarzweiß muster pressen.
Idealerweise meditiert man bei kühlen Temperaturen, aber wenn es nunmal Sommer ist und warm, geht es nunmal nicht. Bedeutet gleichzeitig nicht, dass man dann keine Fortschritte macht oder gleich sterben wird.
Wie erwähnt, übt man auf dem Feld und es zieht ein Gewitter auf hält sich doch keiner freiwillig weiter Seelenruhig auf dem Feld auf.
Wenn ich an die Eremiten denke, die in den Bergen alleine hausen und üben.. Wie oft werden diese wohl eine ideale Umgebung haben?
Nebel, Feucht, Regen usw tauschen sich doch täglich gar stündlich aus.
========================
@mobile
Für mich war diese Diskussion ganz interessant, weil mir vorher nicht klar war, daß es Menschen gibt, die qi gong üben auch ohne sich über diesem Kram Gedanken zu machen. Wobei mir persönlich nicht klar ist, was eigentlich man dann übt? Kann man 50%ig, 100%ig, 150%ig mit qi arbeiten?
Bei dem Zeug ist wohl auch viel Aberglaube, Analogzauber und dergleichen dabei.
Und einiges ist eventuell wirklich trivial, so wie bei Regen wird man nass, wenn es zieht, kriegt man einen steifen Hals oder auch: wenn man mit dem Rücken zur Tür sitzt, sieht man nicht, wer reinkommt....
Da muss man IMO die Spreu vom Weizen trennen.
Dass Wetter und auch Jahreszeiten Einfluss auf einen haben, kriegt man allerdings schon mit.
Ich finde durchaus auch die Existenz von "Kraftorten" für nicht abwegig, auch wenn ich keine Doppelblindstudie gemacht habe, woher meine gesteigerte Energie nun tatsächlich kommt.
Wenn man sich eine Weile mit dem Kram beschäftigt, muss man eh aufpassen, dass man nicht etwas "komisch" wird. :p
By the way: Ueshiba Morihei ist lt. irgendeinem Buch ("Unendlicher Friede"?) auch nicht mit der Straßenbahn gefahren, weil die Oberleitungen sein Ki gestört haben?
Talisker
10-08-2013, 06:13
Weils nicht um Kategorien wie naß und trocken oder laut und leise, sondern um energetische Aspekte (genauso wie bei Sonnen oder Mondfinsternis): Qi-Kram, yin-yang-Zeug und so Sachen.
Für mich war diese Diskussion ganz interessant, weil mir vorher nicht klar war, daß es Menschen gibt, die qi gong üben auch ohne sich über diesem Kram Gedanken zu machen. Wobei mir persönlich nicht klar ist, was eigentlich man dann übt? ...
Falls du mich damit gemeint hast, kann ich dir sagen, dass ich mich durchaus für Yin und Yang, Daoismus usw. interessiere. Allerdings habe ich erst kürzlich damit begonnen und daher sind sowohl mein theoretisches Wissen als auch meine „Qigong-Erfahrung“ (noch) ziemlich dürftig. Dass ich mich mit dem Kram auseinandersetze, erkennst du z.B. auch daran, dass ich diesen Thread hier erstellt habe.
Für mich ist diese Diskussion u.a. auch deshalb interessant, weil mir vorhin nicht klar war, wie sehr manche Kampfkünstler und Combatsystematen in ihrem „Alles was nicht tötet, härtet ab – je härter desto besser“-Weltbild verstrickt sind, dass sie für die Fragestellung „Qigong bei Gewitter“ keinerlei Verständnis aufbringen können und dementsprechend sarkastische (inzwischen vom Moderator gelöschte) Beiträge dazu verfasst haben.
Also für jeden harten Kämpfer scheint "Qigong bei Gewitter?" wohl tatsächlich eine Pussy-Frage zu sein. :o:rolleyes::D
Schnitzelsekt
10-08-2013, 09:29
daher sind sowohl mein theoretisches Wissen als auch meine „Qigong-Erfahrung“ (noch) ziemlich dürftig.
Für mich ist diese Diskussion u.a. auch deshalb interessant, weil mir vorhin nicht klar war, wie sehr manche Kampfkünstler und Combatsystematen in ihrem „Alles was nicht tötet, härtet ab – je härter desto besser“-Weltbild verstrickt sind, dass sie für die Fragestellung „Qigong bei Gewitter“ keinerlei Verständnis aufbringen können,
Also für jeden harten Kämpfer scheint "Qigong bei Gewitter?" wohl tatsächlich eine Pussy-Frage zu sein. :o:rolleyes::D
Das theoretische Wissen ist eigentlich wurscht. Man muss die Übungen einfach machen. Es gibt für jede Übung und für jedes "Level", sag ich mal, die dazu gehörenden Anweisungen. Wenn man das befolgt (und nicht mit der Kopf-durch-die-Wand- Methode wie es bei uns im Westen üblich ist, sondern Geschehen lassen und auf sich selbst hören), gibts langsame und organische Fortschritte. Was dann passiert, kann kein Mensch sagen, weil jeder anders reagiert, aber der Körper macht eigene Erfahrungen und speichert Gelerntes.
Dass viele etwas angekackt reagieren ist normal, das Zeug ist nunmal erstaunlich schräg, vor allem gegen aussen.
Allerdings wieder schlag ich mir oft gegen den Kopf, wenn ich sehe, was manche Leute à la Toughness durchziehen und dabei noch denken, dass das gesund sei... Das volle Ausmass zeigt sich dann halt oft im Alter, ruinierte Gelenke, schlotterige Sehnen und anfällige Knochen :krank011:
Wie lange ist denn Gewitter bei Dir ? Setz Dich doch einfach auf den Balkon und hör dem Regen zu, solange es dauert, das hilft auch. Ist dann Qigong von aussen, oder Meditation, beides gut.
Talisker
12-08-2013, 06:34
Da ich Donnergrollen und Blitze in der Ferne noch nicht dazu rechne, dauert das eigentliche Gewitter in der Tat nicht besonders lang. Der Vorschlag von Klaus klingt gut. Er erinnert mich an früher. Als Kind habe ich bei Gewitter auch oft einen Unterstand aufgesucht (z.B. irgendeine überdachte Stelle im Freibad) und dann so richtig bewusst den Schutz und die Geborgenheit meines Unterschlupfes genossen, während um mich herum nur ein paar Zentimeter entfernt das Unwetter tobte. Das war für mich ein schönes Gefühl. Sollte ich vielleicht als Erwachsener wieder mal aktivieren. Dieses Urvertrauen in die Umwelt...
Bis jetzt habe ich selbst noch nie Qigong während eines Gewitters gemacht. Mich interessierte einfach, ob es eine allgemein anerkannte Regel ist, dass man es dann nicht machen soll. Wie im Yoga kommen ja auch zu einem Qigong-Seminar öfters esoterisch angehauchte Leute. Wenn man sich dann während den Pausen mit den anderen Teilnehmern unterhält, werden einem u.a. auch ziemlich abstruse Dinge erzählt, was Qigong alles leisten kann. Wie z.B.: "Also immer direkt nach meinen Qigong-Übungen fällt es mir besonders leicht, eine Verbindung zu meinem Schutzengel herzustellen.“ Ja und mir fällt es manchmal besonders schwer, dabei die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber keine Angst! Mein nächster Thread hier im KKB wird nicht heißen: "Stimmt es, dass man nach Qigong besonders leicht mit seinem Schutzengel kommunizieren kann?“ :rolleyes::D
Richard22
12-08-2013, 17:49
Die Wettersache bei den Chinamännern ist einfach ein kulturelles Phänomen.
Die Grundidee ist, direkt aus dem Schamanismus kommend, die Überzeugung, das Krankheiten durch Geister verursacht werden. Das findet sich rund um die Nordhalbkugel in allen schamanistischen Überlieferungen.
Diese (schädigenden) Geister werden in China oft mit dem Wind gleichgesetzt - weswegen man sich in China vor Winden schützt.
Bei uns im Westen gibt es durchaus vergleichbare Reste ähnlicher Anschauung (Hexenschuß, böse Geister, Dämonen, Sünden; Temperamente usw) - und eine Menge Menschen im Westen geben heute noch viel Geld dafür aus in diesen Dingen von anderen Menschen beraten zu werden (Kirchen, Hexen, Schamanen, Psychologen) - man kann davon halten, was man will - das sind einfach kulturelle Ereignisse.
Wir haben heute ein anderes Weltbild als vor 300 Jahren - das letztlich aber genauso auf Aberglauben aufbaut ist wie jedes andere Weltbild, das Menschen anerzogen bekommen. Auffällig ist aber die extrem starke Zunahme von psychischen Krankheiten bei uns im Westen - ein medizinisches Phänomen, das schon längst Auswirkungen auf Versicherungen und Krankenkassen hat. In China nimmt die Anzahl von Erkrankungen durch schädigende Umwelteinflüsse zu (Umweltverschmutzung/ Lebensraumzerstörung) - so haben wir eben Unterschiede.
Wie getippt galt bei uns ein Gewitter als befruchtend (Klaus nannte es elektrisierend). Das sind eben andere Weltbilder.
Fechtergruß
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.