Vollständige Version anzeigen : El Camino - Der Jakobsweg Sammel-Thread
itto_ryu
07-08-2013, 20:21
Inspiriert vom Film "The Way - Dein Weg" von Emilio Estevez mit Martin Sheen kamen soviele Erinnerungen an meine Touren auf dem "Camino" wieder hoch, dass ich dachte, es ist an der Zeit hier mal ein Topic dazu aufzumachen. Ziel ist es wirklich alles zum Thema zu sammeln, Buchtipps, Videos, Erfahrungsberichte, Geschichten vom Camino, Historisches, Kulturelles, Kulinarisches, Spirituelles, Alltägliches, alles was mit dem Camino de Santiago zu tun hat, Austausch von erfahrenen Pilgern und solchen, die es noch werden wollen.
In diesem Sinne: Buen Camino!
http://www.orientierung-leipzig.de/medien/cache/87/gross/Pilgermuschel_muschela.jpg
itto_ryu
07-08-2013, 20:30
Gepilgert bin ich auf dem Jakobsweg schon zweimal, jeweils ein Teilstück von ca. 300 km. September 2002 ging es von Léon im Norden Kastilliens über das Kantabrische Gebirge nach Galicien bis nach Santiago de Compostella. Das zweite Mal, August 2005, ging die Tour von Saint-Jean Pied-du-Port in Frankreich über die Pyrenäen und Pamplona bis nach Burgos, wir kamen durch Navarra/Pais-Basque, die Rioja und Kastillien.
Beide Male waren grandios und die Touren ein absoluter Genuss in jeder Hinsicht: Kulinarisch, historisch, sportlich, spirituell und kulturell. Wobei das Wort "Pilgern" nicht wirklich gut klingt, denn auch wenn ich im Kern "Christ" bin, war ein regliöser Aspekt nie mein Grund für diese Touren. Spirituell sicherlich, aber das kam eher als Nebenprodukt auf und war nicht Grundlage der Tourenplanungen, sondern ergab sich automatisch. Da aber "Wandern" die Sache auch nicht wirklich gut beschreibt, werde ich beim Terminus "Pilgern" bleiben, denn auf dem Camino gehört es geschichtlich dazu bzw. ist die Basis des Ganzen und das kann ich getrost respektieren.
So spirituelle Erfahrungen als Nebeneffekt, warum das so war? Der Jakobsweg hat auch auf wenig religiös gestimmte Leute ganz automatisch einen spirituellen Einfluss, zumindest meiner Erfahrung nach. Das kommt durch die Zeit zum Nachdenken, durch die atemberaubenden Landschaftserlebnisse, die kulturellen und skurrilen Begegnungen am Wegesrand, die Gemeinschaft der Pilger, seien sie noch so verschieden, die automatisch entsteht in den Refugios (Herbergen) und auf dem Weg selbst, aber vor allem durch die knüppeldicken körperlichen Anstrengungen bzw. die "Entbehrungen" von Komfort und uns sonst so alltäglich notwendig erscheinenden Faktoren.
Dieses Loslassen von allem, das ist es, was den Camino zum spirituellen Erlebnis macht und hinzu kommt die harte Prüfung von Körper und Geist sich da durchzubeißen, den Kampf gegen sich selbst zu bestehen. Dieser Aspekt ist natürlich den meisten Kämpfern nur zu gut bekannt und auch etwas, dass ich persönlich als Herausforderung gesucht habe.
Das mal als Überblick zu "meinem" Camino, weitere Details können folgen in der hoffentlich fruchtbaren Aura dieses Topics ;)
itto_ryu
07-08-2013, 20:50
Ahhh manche Dinge brauchen Geduld und Glück. Nach so vielen Jahren finde ich doch tatsächlich zufällig (???) einen Hinweis auf besagtes Stockschwert (einen Pilgerstab mit versteckter Klinge), das ich in einem Museum in Santiago gesehen und seither in verschiedenen Foren erwähnt habe. Nun purzelt mir das hier vor die Füße. Es ist nicht das Exemplar, welches ich gesehen habe, aber ein weiteres Stockschwert im Pilgerstab:
Pilgerstab mit Stoßklinge - SKD Online Collection (http://skd-online-collection.skd.museum/de/contents/show?id=285826)
:)
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