Vollständige Version anzeigen : Taktik entwickeln wenn man klein ist
KyokushinMan
08-08-2013, 21:08
Hallo ich habe da mal eine Frage,
Und zwar ich bin nur 1,70 m groß und das macht mir echt schwer zu schaffen..Ich betreibe seit ca. 1 Jahr Kick/Thaiboxing und im Sparring sehe ich gegen größere immer schlecht aus.. Alle sagen mir ich soll in den Mann gehen, aber das ist ja leichter gesagt als getan, der Gegner kann mich mit seinen langen Armen dauernd auf Distanz halten mit Jabs etc.. Was genau muss ich tun um eine gewisse Taktik zu entwickelnt bzw wie sieht diese Taktik aus?
Würde mich sehr auf eine Antwort freuen.
KyokushinMan
08-08-2013, 21:30
Hallo ich habe da mal eine Frage,
Und zwar ich bin nur 1,70 m groß und das macht mir echt schwer zu schaffen..Ich betreibe seit ca. 1 Jahr Kick/Thaiboxing und im Sparring sehe ich gegen größere immer schlecht aus.. Alle sagen mir ich soll in den Mann gehen, aber das ist ja leichter gesagt als getan, der Gegner kann mich mit seinen langen Armen dauernd auf Distanz halten mit Jabs etc.. Was genau muss ich tun um eine gewisse Taktik zu entwickelnt bzw wie sieht diese Taktik aus?
Würde mich sehr auf eine Antwort freuen.
AFA Striker
08-08-2013, 21:58
geh etwas züruck und wenn du dran bist stepst nach vorne und wenn dein partner wieder dran ist züruck
bei kämpfen ducken ausweichen und schlagen
Ich habe genau das gleich Problem. ;)
Ich mache es in etwa so: Schlägt der Gegner schlagen, mache ich Frontkicks. Wenn er jedoch tritt, lasse ich den Kick einfach an mir "abprallen" und gehe rein (und versuche natürlich auch drinzubleiben). Außerdem versuche ich viel mit Meidbewegungen zu arbeiten. Zwischendurch kommt auch mal ein Highkick - die können recht überraschend sein.
Im Endeffekt musst du jedoch selbst herausfinden, was bei dir und was nicht. :)
Oni no Hanzo
08-08-2013, 23:41
Ich würde wenn ich 1,70m wäre, seitlich rauss Körpertreffer,Winkel vergrößern,Kopf packen und mit dem Knie bearbeiten, dann wieder rauss, wenn er dann kommt durchtauchen und Oberschenkel bearbeiten. So in der Art :p
Das Problem hab ich auch. Ich Versuch meine Gegner zu bedrängen das er sich decken muss und kicke hauptsächlich. Wichtig ist das immer ne gute Deckung hast. Ich muss da aber auch noch viel üben!
Kampfsport-24
09-08-2013, 06:36
Das ist kein leichtes Los, wenn man kleiner als der Gegner ist und in der Reichweite der Schläge und Tritte unterlegen ist. Da kann einen der Gegner gefahrlos eindecken, ohne das man selbst Wirkung erzielen kann. Ich persönlich denke, das alles, was auf Distanz passiert, aus o.g. Grund nicht gut für dich ist und so schwer es auch erscheinen mag, in den Gegner reinzukommen und in zu bearbeiten die einzige wahre Chance ist. Du bist drin und kannst Wirkung erziehlen und der Gegner kann seine Reichweitenvorteile nicht mehr nutzen und nicht mehr so effektiv schlagen. Da ist ein gutes Timing und Auge gefragt, um zu günstigen Momenten in den Gegner reinzugehen, z.B. nach einem Schalg auf die Deckung, Fehlschlag etc.
L.G. Jörg
Generell sollte deine Taktik auf ‚rein-Serien/Kombinationen schlagen-raus‘ basieren.
Reingehen mit Schlägen und/oder Meid/Ausweichbewegungen. Diagonalgang bietet sich hier an, da du so schneller vorwärts kommst.
Wenn du an einem Größeren Gegner im Infight stehst sind die Vorteile auf deiner Seite, da du noch effektiv Haken schlagen kannst während der Größrere Gegner diese eben schon relativ kurz schlagen muss. Rausgehen immer mit einer Führhand um dich aktiv gegen Schläge zu Verteidigen und den Gegner daran zu hindern hinterherzukommen.
Am besten schon beim Schattenboxen und am Sandsack damit anfangen vorrangig eben solche Kombinationen zu üben die aus der langen Distanz starten und dann überfallartig im Infight Enden. Auch hier das Absetzen mit der Führhand einschleifen...
Generell ist auch ein gutes Distanzgefühl und das Wissen darum, wie man die Distanz schließen kann (wie auch schon die Vorredner gesagt haben mit verschiedenen Beinarbeiten, Überfallartig usw.) und dann wieder raus!
Generell solltest du auch immer ein bewegliches Ziel für deinen Gegenüber darstellen (setzt natürlich auch ein gewisses Maß an Kondition voraus), damit du auch schnell die Distanzen wechseln kannst und somit schwerer zu treffen bist (Motto: Bewegliche Ziele sind schwerer zu treffen - kann man auch immer schön vor dem Spiegel beim Schattenboxen üben).
Wenn du das Distanzspiel beherrscht und auch sehr beweglich bist, dann baust du auch einen gewissen Druck auf deinen Gegner auf, den er vielleicht so nicht gewohnt ist und du zwingst ihn in dein Spiel.
Schlussendlich hilft es auch oft, sehr flexibel mit seinen Techniken zu sein, um sich besser anpassen zu können oder um einfach mal was zu machen, womit der Größere nicht rechnet (flexibel sein und auch mal zum Kopf kicken, hat schon so manchen großen überrascht, wenn da ein "kleiner" zum Kopf kickte).
Im Prinzip ist es aber alles nur Training - Training - Training und die Erfahrung, die man mit der Zeit sammelt.
Genau hier hat es aber den Reiz, dass das Training auch nach Jahren immer noch spannend ist und Spaß macht! (Zumindest für mich :D )
Es ist immer leichter gesagt als getan. Aber das, was Dir gesagt wurde stimmt. Ich habe einen Sparringspartner, der ist einen Kopf kleiner als ich, ca. 1.70m, ich bin bei knapp 1.90 und wiege auch locker 20Kg mehr. Er hat seine Technik gegen Größere mittlerweile fast perfektioniert und ich bekomme ihn mittlerweile auch nur noch selten ausgepunktet und muss auf Körper-KO setzen :D
Dass man als 1.70 großer Boxer wohl kaum KO-Qualitäten entwickeln wird (Ausnahmen bestätigen die Regel) bleibt Dir i.d.R. also nur der Punktsieg. Um Punkte zu machen, musst Du an den Mann. Wer sich verteidigen muss, kann selbst nicht schlagen!
Lange Rede, kurzer Sinn: Selbst wenn Du beim Reingehen eine kassierst - meistens haut der Jab niemanden weg - rein da! Und dann Serien, keine Einzelschläge: Kopf, Körper, Kopf, Körper - zur Abwechslung mal Kopf, Kopf, Körper, Körper. Abschließen mit Kick, Knie, Sand in die Augen, Tritt in die Weichteile, etc. (ups, falscher Sport, das war ja Wing Tsun) und sofort wieder raus! Er hat vielleicht einen Punkt gemacht, Du hast fünf.
Einen Bauern geopfert, einen Springer genommen.
Und dann in Bewegung bleiben und sich nicht auf Distanzkampf oder wüste Schlägerei einlassen, sondern Moment abpassen und rein in die Nahdistanz.
Einziges Problem, dass Du bekommen könntest: wenn er mit seinen Knien ziemlich fit ist. Dann heißt es aufpassen.
Gabber4Life
09-08-2013, 17:36
Im Thaiboxen hast du noch das Problem das selbst wenn du im Infight bis hast du denn Vorteil mit den Haken nur noch bedingt da der andere mit Ellbogen und Knie kommen kann (du aber auch ;) )
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Sifu_Hinterhalt
09-08-2013, 17:59
Wechsel die Sportart!
Bei Deiner Größe (sooo klein ist 1.70 ja nun auch wieder nicht) würde ich Dir raten, nicht gerade eine Distanzkampfsportart wie Kickboxen zu wählen.
Mach doch was, was Deiner Statur entgegenkommt (z.B. Judo)
Wenn es Dir um den Kampf geht: bei der Selbstverteidigung (z.B. Escrima) spielt Größe auch kaum eine Rolle (entgegen der Meinung vieler).
Als Taktik grundsätzlich rate ich wie Oni No Hanzo: seitlich raus und "eklig" werden, d.h. ran an Knie und Gelenke um den Gegner runterzuholen, ihn klein machen. Dann immer schön Schläge zum Hals, Hinterkopf Ohr etc.
Ach, ich vergaß, ist ja bei euch nicht erlaubt ;). Wäre aber im Ernstfall wirksam..
variable
09-08-2013, 18:11
Mein Tip:
Arbeit auf vier Ebenen:
1. Das "drillen" von "Eingangskombis" - und zwar bis zum "abkotzen"
- "in der Luft" beim Schattenboxen
- am Gerät (Pratzen / Thaipads)
- mit einem größeren Trainingspartner
2. Das "drillen" von Infight (Haken, Ellenbogen, Knie) und Clinch - und zwar bis zum "abkotzen"
- Schattenboxen
- Gerät
- Partner
3. Stellungs- und Positionierungsarbeit im Ring wie z.B.
- Stellen am Seil
- Stellen in der Ecke
- das "ziehen" eines Gegners usw. - natürlich wieder bis zum "abkotzen" ... ;)
4. Jetzt kommt das Schwierigste, nämlich die "mentale Sache" ...
Du musst es "ernst" meinen ... Oder wie Top-Dog Eric Knaus von den Dogbrothers so schön sagt: "You have to mean it! If you dont mean it, don't do it!" Du musst mit absoluter Entschlossenheit "in den Gegner reingehen". Wenn Du diese absolute Entschlossenheit nicht hast ... Tja, dann lass es lieber ...
Aber eigentlich sollte Dir Dein Trainer das alles zeigen ... :rolleyes:
Gruss
Klaus
Hasseröder
09-08-2013, 20:07
Bin zwar kein Experte, aber...
Versuchs mit der "aktiven" Abwehr, heisst wenn du z.B. einen Jab abwehrst, es gleichzeitig eine Vorbereitung für deinen Konter ist. Versuch mal die Schwachstellen bei deinem Gegner zu finden, seine bevorzugten Schläge, Körperhaltung... Achte auf die Position seiner Arme, so kannst du ungefähr einschätzen wie er schlagen wird. Achte drauf, was du ihm gegenüber an Vorteilen hast die du sinnvoll ausnutzen könntest (Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Reaktion...), versuch seine Aufmercksamkeit auf was anderes zu lenken z.B. mit Finten, Angriff links antäuschen, Angriff rechts antäuschen und ran an den Mann:) du musst es nur gut verkaufen:) er muss es dir abkaufen und entsprechende Verteidigung einnehmen, such dir dann eine bequeme Lücke... Versuch dich so zu bewegen, das du ihn auf einen bestimmten Angriff provozieren kannst, denn du zu deinem Vorteil nutzt...
Hoffe, es hilft dir weiter
Hasseröder
09-08-2013, 20:21
wie schon bereits erwähnt, sollte deine Aufgabe meiner Meinung nach sein auf deine Distanz zu kommen und deinen Gegner zu bearbeiten, so das du ihn sicher unter deiner Kontrolle hast...
"Gegen einen Kämpfer mit großer Reichweite, oder gegen einen Kämpfer, der immer erneute Angriffe macht oder mit einem Schritt nach vorne angreift, ist im allgemeinen ein größeres Kampfmaß erforderlich. Es ist ein Fehler, wenn man bei Angriffen oder Vorbereitungen immer nach rückwärts geht, da dadurch der Gegner den für seine Manöver benötigten Spielraum erhält. Solch ein Gegner wird wahrscheinlich gestört und verliert seine Präzision, wenn man das Kampfmaß durch einen Schritt nach vorne in den Angriff hinein verkürzt.
Kämpfer mit kleiner Körpergröße versuchen ihren Mangel an Reichweite dadurch auszugleichen, daß sie als Vorbereitung zur Hand angreifen oder zu vorne liegenden (nahen) Zielen, oder in den In-Fight (Nahdistanz) gehen, wenn er stärker ist."
Bruce Lee: Jeet Kune Do, übersetzt von Albrecht Pflüger, Niedernhausen/Ts. 1978/1991, S. 174.
Hasseröder
09-08-2013, 20:38
"Gegen einen Kämpfer mit großer Reichweite, oder gegen einen Kämpfer, der immer erneute Angriffe macht oder mit einem Schritt nach vorne angreift, ist im allgemeinen ein größeres Kampfmaß erforderlich. Es ist ein Fehler, wenn man bei Angriffen oder Vorbereitungen immer nach rückwärts geht, da dadurch der Gegner den für seine Manöver benötigten Spielraum erhält. Solch ein Gegner wird wahrscheinlich gestört und verliert seine Präzision, wenn man das Kampfmaß durch einen Schritt nach vorne in den Angriff hinein verkürzt.
Kämpfer mit kleiner Körpergröße versuchen ihren Mangel an Reichweite dadurch auszugleichen, daß sie als Vorbereitung zur Hand angreifen oder zu vorne liegenden (nahen) Zielen, oder in den In-Fight (Nahdistanz) gehen, wenn er stärker ist."
Bruce Lee: Jeet Kune Do, übersetzt von Albrecht Pflüger, Niedernhausen/Ts. 1978/1991, S. 174.
Durchaus richtig, aber man könnte da auch leicht in seinen Angriff reinlaufen und da sieht die Sache schon sehr bescheiden aus...
plus, infight ist nicht jedermanns Sache, viele fangen da an zu klammern weil die damit nicht zu recht kommen...
Gabber4Life
09-08-2013, 21:29
Tyson ist der Meister darin, guck dir mal auf YT Trainingsvideos von ihm an. Im Infight viel mit Haken und Uppercuts arbeiten, Kopf Körper Kopf Körper. Und im Muay Thai natürlich nicht weit abtauchen und Ellbogen und Knie mit reinnehmen.
Gesendet von meinem LG-E460 mit Tapatalk 2
Eigentlich hatte ich hier schon ein Antwort geschrieben, sie aber anscheinend nicht abgeschickt...Also noch mal:
Wenn er schlägt, mache ich Frontkicks. Wenn er jedoch tritt, lasse ich den Tritt an mir "abprallen" und gehe in den Infight. Darüberhinaus versuche ich viel mit Meidbewegungen zu arbeiten und mich viel zu bewegen. Zwischendurch bringe ich auch mal einen Highkick - die können manchmal sehr überraschend wirken.
Im Endeffekt musst du natürlich selbst ausprobieren, was bei dir funktioniert. :)
Kleine habens nicht leicht gegen "Grosse" :o
Stop-Kick, Infight - unser Vorteil ist, daß wir meistens schneller + beweglicher sind als die Grossen. Das muß man ausnutzen. Also viel bewegen, aus der Schlaglinie rausgehen, den "Grossen" müde machen. Wie ein Pitbull dranbleiben und beackern bis er die Lust verliert ;)
Klingt aber einfacher als es ist, da hilft nur viel Übung mit vielen "Grossen" und es ist fürn Ars** wenn der Grosse weiß was er wie machen muß :o
Dass man als 1.70 großer Boxer wohl kaum KO-Qualitäten entwickeln wird (Ausnahmen bestätigen die Regel) bleibt Dir i.d.R. also nur der Punktsieg. Um Punkte zu machen, musst Du an den Mann. Wer sich verteidigen muss, kann selbst nicht schlagen!
Ist gegen Euch Grosse aber echt schwer, aber auch Ihr habt eine Leber :p :teufling:
Und dann in Bewegung bleiben und sich nicht auf Distanzkampf oder wüste Schlägerei einlassen, sondern Moment abpassen und rein in die Nahdistanz.
:halbyeaha
sarah456
25-08-2013, 02:25
Das Problem habe ich beim Sparring auch wenn ich gegen größere Kämpfe deswegen greife ich erstmal den Körper mit nem haken an und danach den Kopf da es meiner meiner Meinung nach im nahkampf einfacher ist und geh schnell wieder raus und immer schön in Bewegung bleiben. :D
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