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Vollständige Version anzeigen : Voraussetzungen für Wushu/Kung Fu?



Sanguinius
11-08-2013, 19:51
Guten Abend zusammen!

Hätte eine Frage an die Erfahrenen Wushu/Kung Fu (würde auch Wing Chun betreffen) Treibenden hier im Forum.

Sollte man für das Training keine körperlichen Einschränkungen haben?

Frage, da ich nicht wirklich Ahnung von den chinesischen KK habe, es mir im Vergleich zu z.B. japanischen doch härter, oder besser fordernter, vorkam.
Kann ich aber nur anhand von 2-3 Probeeinheiten beurteilen.

Meine Situation ist die, dass ich schon immer (mit 3 Wochen operiert worden) mit Bein und Rückenproblemen zu tun habe.
Hatte bis ca. 13-14 eigene Schuhe. Durfte damals normale gar nicht tragen.
Musste auch immer eigenen Übungen machen, als Kind, und das brachte mich mit 11 dann zum Judo und später zum Karate.
Beides hat mir sehr gut geholfen und es gab nie Probleme. Über die Jahre wurde es auch immer besser.
Brauche diese speziellen Schuhe nicht mehr und auch die Krankenhausbesuche, zweimal im Jahr, gehören der Vergangenheit an.
Jetzt ist es aber so, dass ich seit 7 Jahren nichts mehr mache. Nur hin und wieder.
Damals wegen blöden Arbeitszeiten, das war nach meiner Ausbildung, aufhören müssen und nie wieder was angefangen.
Will schon länger wieder einsteigen, um ehrlich zu sein bin ich aber zu faul gewesen. Und das rächt sich nun. Muss dringend wieder etwas machen.
Bewege mich durch meine Arbeit kaum und jetzt am WE hab ich mal wieder Holz eingeräumt, mit bösen Folgen.
Hab seitdem Rückenschmerzen und das kommt eben wegen meinem Bein, da ich davon, über die Jahre, eine starke Beckenschiefstellung davontrage.

Jetzt habe ich aber angst, dass das Training vielleicht garnicht gut für mich sein könnte.
Andere Sachen möchte ich mir auch noch ansehen, Ninjutsu, Karate, Takeda Budo, aber Kung Fu wäre das Einzige, wo ich das ganze Jahr trainieren könnte.

Danke für Eure Antworten!


Mfg. Sanguinius

Alpensahne
12-08-2013, 10:12
Hallo,

deiner Info zufolge dürfte vermutlich
mod. Wushu - sprich: das akrobat. Gehopse; schon mal ausscheiden.
zum Rest:
schau Dir die Schulen/Vereine deiner Umgebung an,
dann siehts Du welche Körperteile jeweils stärker beansprucht werden;
da die Stil Vielfalt groß ist und die einzelnen Stile von den Bewegungen her stark abweichen können.
(wobei die Stilauswahl an trad. Stilen sich in D sehr in Grenzen hält, kommt auch darauf an welche in deiner Nähe unterrichtet werden.)
sprich auch mit dem jeweiligen Trainer/Lehrer über deine
gesundheitl. Vorgeschichte.

ansonsten würde ich Dir erst einmal Taiji u. od. Qigong (Chan Mi Gong im spez. für deinen Rücken) empfehlen.
(kommt natürlich auch darauf an , was bei Dir in der Nähe angeboten wird).

Sanguinius
12-08-2013, 17:57
Anundfürsich ist das Angebot bei mir ganz gut, würd ich meinen.

mod. Wushu - sprich: das akrobat. Gehopse; schon mal ausscheiden.
Achso, wusste ich gar nicht. Also bezeichnet Wushu, das moderne Zeug?
Das gibt`s bei mir eh nicht.

Bisher auf dem Radar habe ich:
Süd Shaolin Lohan Quan, Pin San Wing Chun, QiGong wird dort auch angeboten.
(So ne Art Shaolintempel gibt`s auch noch, aber das ist nix für mich. Da war ich schon Probetraining)
An TaiJi dachte ich auch schon. Leider gibt es das nur so Semesterkurs weise. Da weiß man dann nie wie es im nächsten Semester weitergeht. Und wenn, würde ich auch der Kampfkunst Teil im TaiJi interessieren, das ist aber hier eher schlecht vertreten. Zumindest noch nichts gefunden.

Jadetiger
21-08-2013, 13:25
Ich stimme Alpensahne zu, modernes Wushu scheidet aus.
Auch von südchinesischen Stilen, die viel Wert auf eine tiefe Reiterstellung (auch bekannt als Horse Stance oder als Ma Bu) würde ich bei starkem Beckenschiefstand die Finger lassen. Das kann viel kaputt machen. Lohan Quan ist so ein Stil.

Wing Chun könnte funktionieren, aber auch hier solltest du (wie Alpensahne schon gesagt hat) auf jeden Fall mit dem Trainer über deine Einschränkungen sprechen.

Ich empfehle dir, gerade wenn du dich im Job nicht viel bewegst, auf jeden Fall zusätzlich Fitnesstraining zu machen, das viele große Muskelgruppen anspricht (also nicht einzelne Muskeln). Ein solches Trainnig, das zusätzlich auch noch viel Spaß macht, ist Sportklettern. Einfach mal ausprobieren!

Dao
29-08-2013, 07:06
Hallo Sanguinus,

das hört sich für mich so an, als wenn du da in einen Dialog mit dem Arzt deines Vertrauens treten solltest und mit ihm die ganze Sache zu besprechen und dann kannst du dich über Stile usw informieren.
Deine Einschränkungen können wir von hier aus nicht richtig berücksichtigen und das solltest du mit deinem Arzt besprechen!!

Sasori
27-09-2013, 11:50
QiGong und TaiChi sind natürlich Stile, die das geringere Verletzungsrisiko haben. Allerdings würde ich dir empfehlen, dazu auch Krafttraining zu machen, vor allem wegen der Rückenmuskulatur. Und wenn du in die Fitnessstudio gehst, dann bitte in eine mit Trainern, wo auch eine gute Einweisung an die Gerätschaften vorhanden ist.

Südstile würde ich persönlich nicht ausschließen. Hab welche gesehen wo die Stellungen nicht besonders tief sind (Haben sich Shaolin genannt, ist allerdings ein sehr weiter Begriff.) An sich macht jeder nur so mit wie er kann und wie die Gesundheit es zulässt. Also spricht nichts dagegen, Stellungen kann man im Notfall auch etwas höher ansetzen und sich mit gebesserter Gesundheit dann mehr reinsteigern. Ich kenne zum Beispiel keine Anfänger die am Anfang gleich dauerhaft tief stehen können. Meistens dauert es etwas länger, trotzdem kann man sich mit dem allgemeinen Bewegungsablauf und den Formen beschäftigen.

Modernes Wushu und Storch würde ich wegen den Sprüngen weniger empfehlen, da man sich da leicht verschätzen kann und das Verletzungsrisiko dadurch höher ist.