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Vollständige Version anzeigen : Schlaganfall durch Halsverletzung, ein Erfahrungsbericht



carstenk
16-08-2013, 21:24
Hi @All!

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich mich zum Thema im Betreff äußern sollte oder nicht, weil es sich für mich eine schwierige Geschichte ist.

Aber nachdem ich aber nun einige Threads zu diesem Thema verfolgt habe halte ich es für notwendig, auch meine 2ct dazu zu geben.

Was ist mir im März letzten Jahres passiert?

- mitten im Training, ohne Kontakt zum Trainingspartner, höre ich ein knackendes Geräusch im Ohr, beginne zu taumeln und falle um.
- mein Gleichgewicht ist komplett weg, ich fange an zu kotzen als wäre eine Woche Karussell gefahren
- das Sprechen fällt schwer, ich bin kaum in der Lage mich verständlich zu machen
- dass ich Einschränkungen der Feinmotorik der rechten Hand und des rechten Beines hatte habe ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht mitbekommen.

Zu meinem großen Glück ist mir das ganze passiert, als ich mit anderen Menschen, die mich kennen, zusammen war. Die konnten sofort Rettungswagen und Notarzt rufen, der Notarzt hat mich umgehend in ein Krankenhaus mit sehr erfahrener Stroke-Unit transportieren lassen. Innerhalb einer Stunde hing ich am Tropf für die Lyse-Therapie.

Wenn mir das im Schlaf passiert wäre oder der Weg zur Lyse länger gedauert hätte, hätte die Sache ganz anders ausgehen können.

Was war die Ursache?
Ein Verletzung (Läsion) der Arteria Vertebralis, die mindestens einen oder mehrere Tage vor meinem Zusammenbruch stattgefunden haben muss. Am Tag des Vorfalls hatte ich keinen Kontakt am Hals, am Tag davor habe ich nicht trainiert. Wahrscheinlich habe ich einen Atemi eingesteckt, auf den ich im Moment des Treffens nichts gegeben habe.

Weil ich als Schlaganfallpatient definitiv zu jung bin hat man mich diagnostisch auf Links gedreht um möglichst genau herauszubekommen, was die Ursache sein könnte. Außer der Läsion wurde nichts gefunden.

Durch die Läsion ist die Arterie teilweise zugeschwollen, hinter der Schwellung konnten sich Wirbel bilden, die es so sonst im Blutkreislauf nicht gibt. In diesen Wirbeln können Blutgerinnsel entstehen, die sich dann im Körper auf den Weg machen. Dieses Risiko besteht so lange, wie das Gefäß zugeschwollen ist. Da eine Läsion ca. 3 Monate braucht, um zu heilen, kann der riskante Zeitraum wohl durchaus mehrere Wochen lang sein.

Ein solches Gerinnsel ist in meinem Kleinhirn eingeschlagen. Trotz der schnell eingeleiteten Therapie fehlt mir jetzt vom Kleinhirn (das etwa so groß ist wie ein Gänseei) etwa das Volumen einer Walnuss.

Wie habe ich mich dabei gefühlt?
Schlecht. Sehr schlecht. Aus irgendeinem Grund war mir klar, dass es sich um einen Schlaganfall handelt. Was mir aber überhaupt nicht klar war, was von mir übrig bleiben würde. Und ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass ich noch nie in meinem Leben so eine Scheissangst hatte. Wird es gut gehen oder ende ich als ein Stück Gemüse in einem Rollstuhl?

Wie ging es weiter?
Nachdem ich die ersten 72h auf der Intensivstation verbracht habe war das Schlimmste vorbei. Der Rest des Gehirns konnte das Gleichgewicht zur Überraschung der Ärzte sehr schnell wieder herstellen. Die beste Erklärung der Mediziner war, dass ich durch die lange Zeit auf der Matte genug andere Bereiche im Gehirn aktiviert habe.

Das Sprechen war schwieriger, weil die Feinmotorik der Zunge ziemlich gestört war. Und Schreiben musste ich erst wieder lernen.
Durch wirklich gute Unterstützung durch Logopäden und Ergotherapeuten habe ich das inzwischen ganz gut im Griff. Ich bin auch jetzt, mehr als ein Jahr nach dem Vorfall, noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem ich vor dem Vorfall war. Aber den Rest schaffe ich auch noch.

Nach ca. 4 Wochen war ich wieder auf der Matte. Ich habe für mich allein geübt, so gut ich konnte. Aber ich musste erst einmal ganz kleine Brötchen backen. Heute trainiere ich wieder ganz normal, wenn ich auch Kontakt ein meinem Hals nicht mehr unbesorgt erdulden kann. Wenn es mir zu viel wird bitte ich meinen Trainingspartner, sich doch etwas zurückzuhalten.

Die Blutgerinnung wurde für ca. ein halbes Jahr mit Marcumar reduziert, jetzt nehme ich noch prophylaktisch (und wohl auch ein wenig als Placebo) ass 100.

Ich habe unglaubliches Glück gehabt, dass mir nicht mehr passiert ist. Nichts davon ist ein Verdienst, das ich mir anrechnen kann.
Es war pures Glück.

Warum schreibe ich Euch das?
Ich bin, ehrlich gesagt, von der Leichtfertigkeit entsetzt, mit der einige Leute in den Foren hier mit dem Thema Hirnverletzungen durch Training in KK/KS umgehen.

Wenn jemand für sich entscheidet, dass dieses Risiko für ihn kalkulierbar ist, sei es ihm zugestanden. Jeder hat das Recht diese Entscheidung für sich zu fällen. Ich nehme mir das Recht, basierend auf eigener Erfahrung, anzumerken dass die Kalkulation nicht aufgeht. Wenn auch die Eintrittswahrscheinlichkeit nicht hoch ist, die mögliche Schwere der Verletzung ist inakzeptabel hoch.

Was aus meiner Sicht aber gar nicht geht ist das Akzeptieren dieses Risikos für den Trainingspartner/Gegner. Und wenn mein Gegenüber zehnmal freiwillig da ist: nichts, aber auch gar nichts in meinem Sport ist wichtig genug, um meinen Gegenüber diesem Risiko auszusetzen.

Ich bitte Euch inständig: wenn ihr gewürgt werdet: gebt rechtzeitig auf. Versucht nicht, das Würgen zu verhindern indem Ihre z.B. die eigene Hand zwischen Euren Hals und den würgenden Arm bringt.

Wenn Ihr das Würgen ansetzt: geht nicht zu weit. Würgt lieber zu wenig als zu viel. Wenn etwas Hartes zwischen euren Armen und dem Hals ist, nehmt den Druck raus.

Wenn Ihr schlagt: haltet Euch vom Hals fern, wenn Ihr nicht 100%ig wisst, was Ihr tut. Selbst dann: zieht die Schläge nicht durch.

Viele Grüße,
Carsten

kaffeegeniesser
16-08-2013, 22:02
Hallo,

Respekt für Deinen Willen, Dich zu Deinen alten Fähigkeiten zurückzutrainieren, und Gratulation, dass Du auf einem guten Weg bist.

Ich habe in meiner Familie leider miterleben müssen, dass es auch anders ausgehen kann (ok, Person war 30 Jahre älter als Du). Von einer Sekunde auf die andere ist ein Mensch ein halbseitig gelähmter Pflegefall.

Alles Gute für die Zukunft.

Gruß

Don B.
16-08-2013, 22:09
Ich wünsch dir alles gute und finde deinen Post sehr gut!!! Ich hoffe damit er von allen gelesen wird und das dabei auch was hängen bleibt! Grade der letzte Satz sollte den meisten im Kopf bleiben! Wer voll durchzieht muss schon wissen was er dem gegenüber antuen kann! Ich hoffe damit bei dir wieder alles gut wird und danke für deinen Beitrag!

Arganth
16-08-2013, 22:27
Während eines Bujinkan Seminars meinte der Leiter auch
das er Shuto zum Hals anders/gar nicht trainiert da er wohl von
nem Arzt erfuhr das das jahrelange Üben dieser Techniken
zu einem Schlaganfall führen kann.

(Lange her, kann mich nicht mehr genau an Wortlaut ect. erinnern)

Matt Massacre
16-08-2013, 22:47
Weil ich als Schlaganfallpatient definitiv zu jung... Sowas ist immer ein ganz heißes Eisen in der Notfallmedizin. Vermeintliche Alterserkrankungen kommen immer häufiger immer früher vor. ich selber habe z.B. Gallensteine, mein Cousin hatte mit 29 einen Schlaganfall, hier im Dorf hatte einer mit 23 einen Herzinfakt und ein 9jähriger starb vor drei Jahren in der Schule auch an einem Herzinfakt.

Fakt ist aber: Bei jungen Menschen hat ein Herzinfakt und Schlaganfall meist einen schnelleren tödlichen Verlauf als bei älteren Menschen.

Kudos
16-08-2013, 22:53
Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Leider ist das nicht nur speziell für Halsverletzungen ein Thema. Auch bspw. ein Lowkick kann einen Thrombus verursachen, der zur Lungenembolie führen kann. Aber zum Glück sind solche Fälle relativ selten und auch beim Würgen ist so ein drastischer Verlauf wie bei Dir auch nicht an der Tagesordnung, sondern eine tragische Ausnahme.

Wurde bei Dir ein Gentest durchgeführt?

carstenk
16-08-2013, 22:58
Wurde bei Dir ein Gentest durchgeführt?

Nein, inwieweit wäre das sinnvoll gewesen?

angHell
16-08-2013, 23:20
Danke für den Bericht!

Hubertus
16-08-2013, 23:47
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

Ich denke nach dessen Lektüre sehr darüber nach, ob ich nicht manchmal richtig Schwein hatte, da ich im Training immer gerne Vollgas gegeben habe und dabei selber auch ordentlich eingesteckt habe. Zwar waren mir natürlich auch die üblichen Risiken bekannt, mit einem Schlaganfall hätte ich jetzt aber nicht gerechnet.

Ich wünsche Dir ebenfalls alles Gute!

Gabber4Life
17-08-2013, 00:16
Sowas ist immer krass. Gut zu hören das du keine großen bleibenden Schäden davongetragen hast. Alles gute auch von mir.

Gesendet von meinem LG-E460 mit Tapatalk 2

jkdberlin
17-08-2013, 08:07
Hallo Carsten

Danke für deinen Bericht! Respekt vor dir, ich wünsche dir wirklich aus ganzem Herzen alles Gute!

HansaKogge
17-08-2013, 09:56
Guten morgen und erstmal meinen Respekt für deinen Willen und fürddeinen Bericht. Ich bin Ergotherapeut in der akut Neurologie. Leider muss man den Menschen den Zahn ziehen, das ein Schlaganfall eine Erkrankung nur für ältere Menschen ist. Das stimmt leider nicht mehr. Meine Jüngste Patientin war 12 Jahre alt. Oftmals sind meine Jungen Patienten, Menschen die viel Stress haben oder schon Veränderungen der Aterien seit der Geburt haben.

Dein Glück und Vorteil ist, du bist noch Jung! Dein Gehirn besitzt noch die schnelle Fähigkeit sich zu adaptieren. Dir weiter einen guten und gesunden Weg!

SKA-Student
17-08-2013, 12:02
Danke fürs Teilen, und weiterhin gute Besserung!

Für mich der wichtigste Teil der Botschaft:
Früher tappen! Ego ausschalten und "verlieren". Wenigstens im Training. Dasselbe auch auf Geberseite: Merkt man, der Choke sitzt und der andere kommt nicht raus und zögert alles nur hinaus, dann entweder aufhören, oder locker lassen und ihm eine Chance geben. Wie gesagt, im Training.

cross-over
17-08-2013, 14:39
Vielen Dank für Deinen Bericht.
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg.

panzerknacker
17-08-2013, 18:11
Nein, inwieweit wäre das sinnvoll gewesen?

Das ist insofern sinnvoll, als daß da erbliche Ursachen bezüglich Deiner Gerinnungsfaktoren festgestellt werden könnten.
Mit 45 zu jung? Dann guck Dich ´mal um in Deinem Bekanntenkreis, mit 40
geht das los mit Schlaganfall, Herzinfarkt, Thrombose, Lungenembolie .....
Ob man nun Shuto zum Hals trainieren sollte, sei ´mal dahingestellt, aber
jedwede Verletzung kann so etwas auslösen.
Ist halt Pech/Glück, wo das dann hinwandert und wie stark die Nachfolgen
sind.
Ich hab schön mit 39 innerhalb von einer Woche auf beiden Lungenflügeln
und in einem Unterschenkel Thromben gehabt, vermutlich verursacht durch
eine Mini OP ein paar Wochen vorher.
Mußt Dich halt entscheiden, ob Du mit Marcumar oder ASS leben/arbeiten kannst.

Gruß
Franck

MikePike
17-08-2013, 18:44
Alles Gute erstmal für Dich weiterhin....

Mich würde mal interessieren, wie wahrscheinlich solche Auswirkungen sind...
Ich meine verglichen mit der Anzahl der Trainierenden würde ich, ohne deinen Hinweis zur Vorsicht nicht ernst zu nehmen, etwas lapidar sagen, dass das einfach ziemliches Pech war, oder?
Kam den wirklich raus, dass es an nem Schlag auf den Hals lag...?

Sensei-T
17-08-2013, 19:37
Hallo Carsten,

vielen Dank für Deinen Post und alles Gute zur weiteren Genesung!!!!

Mein Bruder war 30 (zum Thema Alter und Schlaganfall)...

Viele Grüße und beste Wünsche,
Thorsten

a.malle
17-08-2013, 20:39
Hallo KKB,
ich betreibe seit 36 Jahren verschiedene Kampfkünste.

Im Januar 2013 erlebte ich nach dem Training einen Schlaganfall, aufgrund einer Verletzung beider Ateria vertebrales. Das ich überlebte ist ein Wunder!

Seither Kämpfe ich mich in mein Leben zurück.

Was ist genau passiert?
Im Training schlug ich einen Matta Leon nicht ab, sondern kämpfte mich da raus. Das habe ich schon 100000 mal gemacht. Danach hatte ich Schwierigkeiten mit der Koordination und Drehschwindel.
Ich machte das Training zu Ende und habe mich auch sonst normal Verhalten. Um 2 Uhr morgens wachte ich rechtsseitig gelähmt auf.

RTW - Stroke Unit - Reha - Kampf

Ist es das Wert?
Das ist ziemlich persönlich! Ich würde wieder alles gleich machen, aber ich könnte auf diese spezielle Episode meines Lebens verzichten!
Ich würde aber wieder so Kampfsport machen.

Mein Ziel ist die vollkommene Rehabilitation und der Weg zurück auf die Matte.

@Carsten: Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und genug Geduld!
@All: Mit Hirnverletzungen ist nicht zu Spaßen.

Savateur73
17-08-2013, 21:08
Das zeigt wie gefährlich Bodenkampf und Kampfsport ohne Schutz ist.
Das ist das Risiko was beim Training und Wettkampf immer dabei ist und das trifft nicht nur beim Kampfsport zu, sondern bei allen Kontaktsportarten ohne Schutz.

wiesenwurz
17-08-2013, 23:36
Danke für den Post. Hat mir die Augen geöffnet. Ich tappe viel zu spät bei Würgern. Ich werde von nun an viel früher tappen, wenn der Choke sitzt.

carstenk
18-08-2013, 07:00
Erst einmal vielen Dank an alle für die freundlichen Beiträge!



Mich würde mal interessieren, wie wahrscheinlich solche Auswirkungen sind...
Ich meine verglichen mit der Anzahl der Trainierenden würde ich, ohne deinen Hinweis zur Vorsicht nicht ernst zu nehmen, etwas lapidar sagen, dass das einfach ziemliches Pech war, oder?
Kam den wirklich raus, dass es an nem Schlag auf den Hals lag...?


Bis auf den Schlag ist nichts als mögliche Ursache übrig geblieben.

Ich kann natürlich keinen Wert für die Wahrscheinlichkeit angeben. Aber hey, ich mache Aikido. Auch wenn ich das etwas rustikaler mache als sonst vielleicht üblich, im Vergleich zu anderen KS/KK würde ich das Risiko einer solchen Verletzung wesentlich geringer einschätzen.
Und trotzdem kann es offensichtlich passieren.

Und natürlich ist es Pech, wenn es passiert. Im Umkehrschluss wird es zum Glück, wenn nichts passiert.

Ich habe in meinem ersten Post ja schon geschrieben, dass die Wahrscheinlichkeit nicht hoch ist. Nur wenn es passiert, dann können die Folgen erheblich sein.

Am Ende bleibt doch nur für sich abzuwägen, wie sehr man seinem Glück vertraut. Mir wäre es nur wichtig, dass man diese Entscheidung nur für sich fällt, also für die Frage wann man aufgibt.

Wenn man die Technik ausführt und weiss was passieren kann, trägt man meiner Meinung nach die Verantwortung für die Folgen. Sich darauf zu berufen, dass der Gegner/Trainingspartner freiwillig dieses Risiko akzeptiert hat, funktioniert da für mich nicht.

Ich hätte Probleme damit, jemandem dabei zusehen zu müssen wie der sich zurück ins Leben kämpft, nur weil ich unbedingt eine Technik durchziehen musste.

Viele Grüsse,
Carsten

Droom
18-08-2013, 11:40
Auch von mir viel Glück und alles gute für deinen weg zurück zur Normalität.

Nur was mir nicht ganz klar ist, warum ist das ganze eigentlich im grappling forum wenn es durch einen Schlag ausgelöst wurde?

panzerknacker
18-08-2013, 11:51
Wenn man niemanden persönlich kennt, der Embolie, Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte, ist das halt einfach ganz weit weg, macht man sich keinen Kopf drum, trifft eh nur alte Leute :).
Ist aber leider nicht so.
Das sollte aber kein Grund sein, sich in Watte zu packen, nur weil Mikroverletzungen so etwas auslösen können.
Wer allerdings Risikofaktoren im Lebenswandel und Familie hat, sollte da dann doch ´mal nachdenken.
Ich hab jahrelang gedacht: Defibrilatoren in öffentlichen Räumen? So´n Schwachsinn, bis ich dieses Jahr auf einem Lehrgang einem Herzinfarkt beiwohnen "durfte", geiles Teil, sagt alles, was Du machen mußt, hat gelangt den
Kameraden bis zum Eintreffen des RKW am Leben zu erhalten, und das wohl ohne
Schäden, soweit ich erfahren habe.
Sollte man sich zumindest als Veranstalter größerer Lehrgänge oder Turniere
überlegen zu beschaffen oder eben Sanitäter vor Ort haben.
So´n Erste Hilfe Refresher macht sich auch gut, wenn man (Kampf-)sport betreibt.
Gruß
Franck

a.malle
18-08-2013, 13:18
Auch von mir viel Glück und alles gute für deinen weg zurück zur Normalität.

Nur was mir nicht ganz klar ist, warum ist das ganze eigentlich im grappling forum wenn es durch einen Schlag ausgelöst wurde?

Also bei mir ist es im Grappling Unterricht passiert!

MikePike
18-08-2013, 15:40
...

Ich hätte Probleme damit, jemandem dabei zusehen zu müssen wie der sich zurück ins Leben kämpft, nur weil ich unbedingt eine Technik durchziehen musste.

Viele Grüsse,
Carsten


Vielen Dank für die Antwort, im Endeffekt isses ja so, es kann einem fast immer bei allen möglichen Aktivitäten alles mögliche passieren....
Insofern man soweit möglich auf seine Sicherheit achtet ohne ängstlich durchs Leben zu gehen kann man, glaube ich zumindest, nicht viel machen...

O.g. Punkt: Absolut!!!!

Alles Gute,


Mike

carstenk
18-08-2013, 16:32
Das ist ziemlich persönlich! Ich würde wieder alles gleich machen, aber ich könnte auf diese spezielle Episode meines Lebens verzichten!
Ich würde aber wieder so Kampfsport machen.

Ich teile Deine Ansicht nicht, aber ich kann Dich sehr gut verstehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld auf deinem Weg zurück auf die Matte. Alles Gute!

Carsten

Kudos
18-08-2013, 19:41
Nein, inwieweit wäre das sinnvoll gewesen?

Vielleicht war es doch nicht der Schlag/Würger und Du hast eine genetische Veranlagung für Gerinnungsstörungen oder beides kam gleichzeitig zusammen. Es gibt Mutationen, die man dafür schon identifizieren konnte.

carstenk
18-08-2013, 20:17
Vielleicht war es doch nicht der Schlag/Würger und Du hast eine genetische Veranlagung für Gerinnungsstörungen oder beides kam gleichzeitig zusammen. Es gibt Mutationen, die man dafür schon identifizieren konnte.

Das kann durchaus sein und ich werde mich auch in dieser Richtung informieren.

Ich tendiere aber derzeit noch dazu, der Erklärung des Chefarztes der Strokeunit zu glauben. Wie gesagt, die haben mich auf Links gedreht, um die Ursache zu finden... Und die waren sehr professionell.

Und meine Familie, allesamt jahrzehntelang in Krankenhäusern tätig und damit thematisch schon mal vorgeprägt, hat eher ein Problem mit Bluthochdruck als zu starker Blutgerinnung.

Die Läsion verursachte ein Hämatom in der Arterienwand von fast 8cm Länge. Das ist für mich als möglicher Auslöser naheliegender als ein potentieller Gendefekt, für den es in meiner Familie bisher keine Indikation gegeben hat.

Viele Grüße,
Carsten

T. Stoeppler
18-08-2013, 20:28
Also erstmal gute Besserung!
Ich kann dazu nur kurz anmerken, dass sich mit der Zeit oft auch einfach so Plaques, Ablagerungen (die sogar zum Gefässverschluss führen können) bilden, die dann mit relativ geringen Krafteinwirkungen sich ablösen können - und eben einen Apoplex auslösen können.
Mir sind im Rahmen meiner Arbeit davon zwei Fälle untergekommen, die kurz nach einem "Einrenken" einen Schlaganfall erlitten haben, und einer nach einem sehr harmlosen leichten Auffahrunfall.

So etwas kann selbst ohne tatsächliche Vorschädigung geschehen. Wenn natürlich bereits ein deutlicher Schaden vorhanden ist, dann fehlt wirklich nicht viel, bis es zur Katastrophe kommt.

Vielleicht ist es für ambitionierte Grappler (oder andere Leute, die gerne ihre Halsschlagadern etwas stressen) gar nicht schlecht, ab und zu mal eine Doppler-Sonographie zu machen - vielleicht rettet das mal ein Leben.

Gruss, Thomas

Primo
18-08-2013, 20:59
Vielleicht ist es für ambitionierte Grappler (oder andere Leute, die gerne ihre Halsschlagadern etwas stressen) gar nicht schlecht, ab und zu mal eine Doppler-Sonographie zu machen - vielleicht rettet das mal ein Leben.

Gruss, Thomas


Sehr gute Idee ! :halbyeaha



Gruss

concrete jungle
19-08-2013, 10:31
Den Betroffenen wünsche ich eine Gute Besserung!

Habe auch schon von mehreren solch tragischer Fälle gehört.

Am Hals besser keinen harten Kontakt, gute Trainer weisen darauf hin!



Vertebral artery dissection - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Vertebral_artery_dissection)


Deadly twist at the chiropractor's office - Health - Health care - More health news | NBC News (http://www.nbcnews.com/id/18871755/)

The Devastating Potential of Blunt Vertebral Arterial Injuries (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1421054/)

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1344706/pdf/annsurg00229-0091.pdf

alainschaerer
21-08-2013, 16:34
Hallo,
ich bekam vorhin vor ca. 20 Minuten einen Schlag vorne links in den Hals. Der Hals ist nicht angeschwollen. Es fühlt sich nicht schlimm an, aber wenn ich schlucke tuts ganz ganz wenig weh, sowie dieses Gefühl wenn man erkältet ist und Schluckweh hat. Gleichgewichtsstörungen, Sehschwierigkeiten etc. sind nicht vorhanden. Soll ich zum Arzt gehen, oder heute doch ins Training gehen? Es fühlt sich eigentlich echt nicht schlimm an, aber durch diesen Artikel bin ich kritischer.

cave
21-08-2013, 16:41
Hallo,
Soll ich zum Arzt gehen, oder heute doch ins Training gehen? Es fühlt sich eigentlich echt nicht schlimm an, aber durch diesen Artikel bin ich kritischer.

Es wird sich hier wohl keiner den Schuh anziehen dir zu sagen:"Das ist nichts! Geh trainieren!"
Das musst du selbst entscheiden :p

Gruss cave

alainschaerer
21-08-2013, 16:50
Ich glaube es ist nichts, weil der Hals ist immernochnicht geschwollen. Ist der Hals nach einer ernsthaften Verletzung zwingend geschwollen?

cave
21-08-2013, 16:55
Ich glaube es ist nichts, weil der Hals ist immernochnicht geschwollen. Ist der Hals nach einer ernsthaften Verletzung zwingend geschwollen?

Du willst echt eine Ferndiagnose,die dir bescheinigt dass alles bedenkenlos ist?
Ich glaube nicht dass hier jemand diese Verantwortung auf sich nehmen wird...

Auch wenn ich mich jetzt wiederhole:
Das musst du selbst entscheiden...
Das kann dir keiner abnehmen :)

gruss cave

m.l.l.
21-08-2013, 17:01
Das musst du selbst entscheiden...
Das kann dir keiner abnehmen :)


Sprich doch mal jemanden in Deinem direkten Umfeld an.

alainschaerer
21-08-2013, 17:02
Ja, aber ich möchte wissen, ob der Hals nach einer ernsthaften Verletzung geschwollen ist.
@ m.l.l. : Sorry habe erst jetzt deinen Beitrag gesehen.

carstenk
21-08-2013, 17:04
Ich glaube es ist nichts, weil der Hals ist immernochnicht geschwollen. Ist der Hals nach einer ernsthaften Verletzung zwingend geschwollen?

Wie cave schon geschrieben hat kann Dir keiner hier die Entscheidung abnehmen.

Ich kann an dieser Stelle nur meine Erfahrung schildern, nur wird sie Dir die Entscheidung kaum erleichtern

Soweit ich mich erinnern kann, und das ist inzwischen fast 1.5 Jahre her, war mein Hals nicht angeschwollen und hat nicht weh getan, bevor der Schlaganfall passiert ist.

alainschaerer
21-08-2013, 17:06
Ok, danke. Doch es hat mir geholfen.

freakyboy
21-08-2013, 17:56
Hallo,
ich bekam vorhin vor ca. 20 Minuten einen Schlag vorne links in den Hals. Der Hals ist nicht angeschwollen. Es fühlt sich nicht schlimm an, aber wenn ich schlucke tuts ganz ganz wenig weh, sowie dieses Gefühl wenn man erkältet ist und Schluckweh hat. Gleichgewichtsstörungen, Sehschwierigkeiten etc. sind nicht vorhanden. Soll ich zum Arzt gehen, oder heute doch ins Training gehen? Es fühlt sich eigentlich echt nicht schlimm an, aber durch diesen Artikel bin ich kritischer.

Hast du dich vorhin auf der Straße gekloppt oder hast du 2x an einem Tag Training? Oo

alainschaerer
21-08-2013, 21:33
Beides, ne Spass. Es passierte mit nem Kollegen, als wir bisschen San Shou geübt haben, dann wurden wir zum Schluss bisschen agressiver, ihr kennt es ja, Konkurrenzkampf :D.
Zurzeit spüre ich leichten Druck im Kehlkopf und er war ganz ganz wenig rötlich. Aber ich glaube es ist nichts ernstes mit der Aorta. Und der Kehlkopf ist nicht eingedrückt oder so, hatte nämlich auch kurz nach dem Schlag keine Atembeschwerden. Wenn der Druck Morgen nicht weg ist, rufe ich den Arzt an.