Vollständige Version anzeigen : Die ersten 6 Monate im BJJ
jkdberlin
19-08-2013, 13:08
Beginning Brazilian Jiu-Jitsu (The first 6 months) — Zombie BJJ PA (http://zombiebjjpa.com/beginning-brazilian-jiu-jitsu-the-first-6-months/)
schöner Artikel mit einigen Wahrheiten. Wie war das bei euch? Was würdet ihr einem Anfänger raten?
The first 6 months learning Brazilian Jiu-Jitsu are the most frustrating. You will feel uncoordinated, tired and clumsy. It will seem like everyone else is getting it easy but you will feel like a fish out water. THIS IS NORMAL !
Nicht zwingend. Kann ja auch genau anders herum sein: wenn ich eine Technik richtig erklärt bekomme und sie langsam ohne Widerstand meines Trainingspartners anwenden darf, fühl ich mich ganz toll und saugeschickt. ;)
Ich bin jedenfalls noch auf der Suche. Bei meinem zweitem Training im Ringen hab ich mich gleich verletzt und bin seitdem nicht wieder da gewesen. :( Hat super Spaß gemacht, aber eine Anfängergruppe gab es da nur für Jugendliche. Werd wohl erst noch was anderes ausprobieren.
Pustekuchen
19-08-2013, 13:26
Ich weiss ja nicht... das ganze BJJ is oh-so special kann ich irgendwie nicht mehr hören :rolleyes:
Ich kann mich noch allzu gut daran erinnern, wie mal ein ziemlich kräftiger Bursche aus dem Boxen bei uns Probetraining gemacht hat, der hat mich einfach zerquetscht (buchstäblich!).
MMn hat die 6-Monats-Schwelle viel mit innerer Motivation zu tun, die auch von Dingen wie Trainingsgestaltung abhängt. Wenn es gute Anfängerkurse mit gleichstarken Partnern gibt und man durch ein Programm eine Aussicht auf die Zukunft hat, kann das schon viel helfen.
Wenn man sich im Gym allein gelassen fühlt und alle Partner einfach krass besser sind und dementsprechend zusammenfalten, macht's halt schnell keinen Spaß mehr.
Ich bin mir sicher, dass das im Boxen auch so wäre, würde man täglich sparren.
Ich bin jedenfalls noch auf der Suche. Bei meinem zweitem Training im Ringen hab ich mich gleich verletzt und bin seitdem nicht wieder da gewesen. :( Hat super Spaß gemacht, aber eine Anfängergruppe gab es da nur für Jugendliche. Werd wohl erst noch was anderes ausprobieren.
Man braucht keine Anfängergruppe. Solange es keine kleinen Kinder sind. Mit erfahrenen Partnern lernt man viel besser.
Björn Friedrich
19-08-2013, 16:31
Das stimmt schon die ersten 6 oder auch manchmal 12 Monate sind frustrierend und viele hören auf, bevor sie einen ungefähren Überblick in dem System bekommen haben.
Aber so ist es halt, Jiu Jitsu ist extrem anspruchsvoll was Koordination und Körpergefühl angeht und sowas zu verändern, dauert halt, wenn man keine 18 mehr ist.:-)
Ich sage immer zu meinen Schülern, die jenseits der 30 sind: Respekt das ihr weitermacht, ich bin froh das ich BJJ mit 17 gelernt habe, den Stress würde ich mir glaube ich heute nicht mehr geben.;-);-);-)
Man braucht halt ein Umfeld von Mitschülern und Lehrern, die einen Schüler aufbauen und nicht wie Frischfleisch behandeln, dass zerstört werden muss.
Und man selber sollte intelligent genug sein, dies auch zu realisieren und sich entsprechend zu verhalten.
Tschüß
Björn Friedrich
Man braucht keine Anfängergruppe. Solange es keine kleinen Kinder sind. Mit erfahrenen Partnern lernt man viel besser.
Das ist sicher richtig. Hab nur den Eindruck, dass ich (noch) nicht die richtige Physis mitbringe. Ging echt schwer rund da - weshalb ich mich dann auch verletzt hab.
Das ist sicher richtig. Hab nur den Eindruck, dass ich (noch) nicht die richtige Physis mitbringe. Ging echt schwer rund da - weshalb ich mich dann auch verletzt hab.
Dann mach es langsamer. Keiner erwartet von einem Anfänger, dass er alles mitmacht. Bei uns machen alle mit, wenn es körperlich geht. Ansonsten macht man eine Pause.
Dann mach es langsamer. Keiner erwartet von einem Anfänger, dass er alles mitmacht. Bei uns machen alle mit, wenn es körperlich geht. Ansonsten macht man eine Pause.
Ja, bin diesbezüglich wohl auch selbst falsch rangegangen. Danke für den Rat!
Quickkick
19-08-2013, 18:03
Ich sage immer zu meinen Schülern, die jenseits der 30 sind: Respekt das ihr weitermacht, ich bin froh das ich BJJ mit 17 gelernt habe, den Stress würde ich mir glaube ich heute nicht mehr geben.;-);-);-) Man braucht halt ein Umfeld von Mitschülern und Lehrern, die einen Schüler aufbauen und nicht wie Frischfleisch behandeln, dass zerstört werden muss.
Sehr schön beschrieben! Leider hatte ich (als ü30-Anfänger) in keiner der von mir besuchten BJJ-/ Grappling-Trainingsgruppen ein solches Umfeld :flop::cry:
Viele Grappler mit Weiss- oder Blaugurt, die ich kennen gelernt habe, verstehen entweder den Unterschied zwischen "Rollen" im Training, Wettkampf und "Kampf auf Leben und Tod" (noch) nicht ODER sie verstehen ihn zwar, können aber nur "Vollgas". Meine persönliche Frustration kam weniger von dem Gefühl, Dinge nicht sofort hinzukriegen oder mich unkoordiniert zu fühlen (wie in dem Artikel beschrieben). Auch getappt zu werden, hat mir egomäßig nicht sooo viel ausgemacht, eher hatte ich immer das unsichere Gefühl "kann ich rechtzeitig tappen bevor er mich ernsthaft verletzt???" Ich hab zwar nicht vollkommen aufgegeben, beschäftige mich aber nur noch in Priorität 3 bzw. sporadisch mit Grappling - und nur noch mit Leuten, bei denen ich einerseits was lernen kann (was auch bedeutet, dass ich getappt werde, aber das macht mir echt nix aus) UND bei denen ich mich aber andererseits gleichzeitig "sicher" fühle (weil sie ihre Sachen sauber und kontrolliert ausführen).
Und man selber sollte intelligent genug sein, dies auch zu realisieren und sich entsprechend zu verhalten
Wirklich nicht provokativ gemeint: Wie meinst du das? Bzw. wie sieht das als konkret aus?
max.warp67
19-08-2013, 20:09
Der Trainer steuert die Gruppe. Bei mir weiss jeder das man Anfänger weder zerstört noch fertig macht oder verletzt. Sollte sich einer der Schüler nicht daran halten (ist bisher erst einmal passiert) wird er solange vom Training suspendiert bis er sich entschuldigt und verspricht sich in Zukunft zu benehmen.
Wir waren alle mal Anfänger und haben uns gefreut wenn die Fortgeschrittenen uns fair behandelt haben.
Björn Friedrich
19-08-2013, 21:04
Was ich damit meine ist ganz einfach.
Auf der einen Seite hat jeder fortgeschrittene Schüler die Pflicht, sich anständig gegenüber einem neuen Schüler zu verhalten, aber der neue Schüler kann halt nicht verlangen, das sein Gegenüber für ihn mitdenkt oder fühlt und ihn davor rettet sich selber zu verletzen.
Wenn ich mit Anfängern rolle ist es halt so, das ich für die mitdenke und sie aus Positionen herausbringe in denen sie sich verletzten könnten.
Aber sowas kann man von einem Mitschüler nicht erwarten. Wenn man selber 100% Vollgas gibt und beim Rollen versucht mit aller Gewalt zu gewinnen, dann kann man sich halt aus eigener Schuld selber verletzen.
Von daher sollte der Anfänger respektieren, das man ihm Lücken und Möglichkeiten zur Befreiung gibt......
Tschüß
Björn Friedrich
Hubertus
19-08-2013, 21:16
Das stimmt schon die ersten 6 oder auch manchmal 12 Monate sind frustrierend und viele hören auf, bevor sie einen ungefähren Überblick in dem System bekommen haben.
Dieses Problem sollte aber nicht typisch für BJJ sein, denn des habe ich bisher bei jeder der von mir ausgeübten KK und auch bei anderen Sportarten gesehen. Nach 6 bis 12 Monaten hat sich das Feld der Anfänger immer sehr gelichtet und wer so lange duchgehalten hat, ist dann i.d.R. auch dabei geblieben.
Es kommt gerade bei KK eben immer mal eine Phase, wo man Disziplin haben muss und sich durchbeißen muss und am Anfang ist dies meistens umso schwerer. Wer dann nicht entsprechend motiviert ist, steigt eben aus. Bezüglich letzterem sehe ich aber auch den Trainer in der Pflicht. Natürlich kann man nicht jeden halten, man sollte aber schon zusehen, dass die Anfänger nicht von den Fortgeschrittenen als lebendige Ringerpuppe missbraucht werden.
.....
Man braucht halt ein Umfeld von Mitschülern und Lehrern, die einen Schüler aufbauen und nicht wie Frischfleisch behandeln, dass zerstört werden muss.
....
Tschüß
Björn Friedrich
:halbyeaha da spricht Björn mir aus der Seele....
ich hatte damals das Pech, dass ich an eine Gruppe geraten bin, in der die meisten Leute ein "Ego" Problem hatten.
Beim Rollen mit Neulingen gleich "neck crank" und sowas Tolles gemacht, etc.....2x da gewesen, 2 Wochen dienstunfähig.....Schicht am Schacht!
Das Gute am BJJ/ Grappling ist ja, dass man nicht trainiert wie ein "toter Fisch"- das geht auch wenn man die Intensität rausnimmt und die Trainingspartner (und nicht Gegner) miteinander trainieren um zu lernen! Leave our ego at the door!
Phrachao-Suea
19-08-2013, 23:07
Ich weiss ja nicht... das ganze BJJ is oh-so special kann ich irgendwie nicht mehr hören :rolleyes:
:halbyeaha
Heute nen "Fortgeschrittenen" bei uns im Verein gesehen (Muay Thai) und der sah nach 6 Monaten auch nicht so Fortgeschritten aus...
aber nun gut...ist ja auch ne nette Werbung und was man hier so liest ist auch interessant! :)
WDietrich
19-08-2013, 23:39
Hab mit 4 zu ringen angefangen. Vater und Großväter haben halt auch schon immer gerungen. BJJ, Judo und LL empfand ich sofort als große Bereicherung; bin in den USA über BJJ gestolpert und war gleich geflasht. Richtig schlecht hab ich mich aber nie gefühlt. Da war mein Ausflug ins Turnen schon schwieriger, da ich vieles konnte, mir bei anderem aber komplett die Technik fehlt.
Überlege mal in was anderes (Bujinkan) reinzuschnuppern und könnte mir vorstellen, dass da der Umgang mit Waffen und die anderen Körperhaltungen schon eine Umstellung und ''akwardness'' mit sich bringt.
Beim BJJ hatte ich aber das Glück das sich ein Schwarzgurt die ersten 10 Stunden sehr nett und erklärend um mich gekümmert hatte.
Pustekuchen
20-08-2013, 05:58
Hab nur den Eindruck, dass ich (noch) nicht die richtige Physis mitbringe. Ging echt schwer rund da - weshalb ich mich dann auch verletzt hab.Wenn ich mal nach einer laengeren Pause wieder anfange zu trainieren, ist mein einziges Ziel, alle Sparringsrunden mitmachen zu koennen. D.h. die ersten 1-2 Wochen konzentriere ich mich nur darauf, alle Runden durchzuhalten. Ein Schritt nach dem anderen ;)
bjj ist ein gefährlicher sport, da eigentlich jeder körperteil verletzt werden kann durch eigene fehlbewegungen oder durch die einwirkung des partners...
ich finde auch den mythos, das man immer vollkontakt trainieren kann, ziemlichen unsinn.
gerade im ersten Jahr muss man ein gefühl für den sport bekommen anstatt vollgas ohne sinn und verstand zu raufen....das minimiert auch die verletzungsgefahren...
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