blumentopferde
09-09-2013, 01:31
Hallo!
Hier einmal die (lange!) Vorgeschichte, die zu meiner Fragestellung führte, wer sich das Lesen sparen möchte, der kann gleich zur Frage am Ende des Beitrages weiterscrollen ;)
Ich hatte vor einiger Zeit ein Erlebnis, das mir noch immer zu denken gibt:
Nachts, Winter, Einöde, weit und breit kein Mensch. Ich gehe mit einer Freundin von einer Studentenfeier nach Hause. Wir sind beide besoffen, sie kann kaum noch gerade gehen.
Plötzlich werde ich von einem Typen von hinten angegriffen. Er war auch auf der Party und war wohl eifersüchtig, weil er ohne weibliche Begleitung übrig blieb.
Zuerst habe ich versucht, ihn abzuwehren und auf Distanz zu halten, vielleicht würde er sich ja wieder beruhigen. Meine Freundin rief dabei auf ihn ein, dass er aufhören sollte. Brachte nichts. Er wurde immer aggressiver und angriffiger.
Als er dabei zu Boden fiel (Winter + Schnee + Alkohol, das passierte recht schnell), versuchte ich, ihn am Boden zu fixieren. Ich hatte keine Ahnung wie man das richtig macht, aber da es einmal bei einer Rangelei am Schulhof funktionierte, machte ich es folgendermaßen:
Ich kniete mich auf seinen Brustkorb. Mit meinem ganzen Gewicht auf ihm, und mit dem Körper zu seinem Kopf gewandt.
Das funktionierte erstaunlich gut, aber nur für ein paar Minuten. Er war unglaublich stark und energiegeladen. Obwohl er mich mit seinen Armen und Beinen nicht erwischte, merkte ich sehr schnell wie meine Kraft nachließ, und, dass ich diese Position nicht lange halten können würde. Mit diesem Wissen sagte ich ihm also, dass ich von ihm runter gehen würde, wenn er sich danach ruhig verhält.
Von ihm kam weder Zustimmung noch Ablehnung, und da ich schon am Ende meiner Kräfte war, ging ich von ihm runter. Er griff natürlich sofort wieder an.
Wenn ich alleine gewesen wäre, ich hätte diese Gelegenheit genutzt, davonzulaufen. Aber da war noch meine Freundin: Mit hohen Absätzen im Schnee, stockbetrunken, fremd im Land und absolut ortsunkundig. Ich konnte sie nicht mit einem aggressiven Schläger alleine lassen, musste mich ihm also weiterhin stellen.
Ich schrie sie an: "112! 112! Verdammt ruf 112 an! ruf die Polizei!"
Aber die dumme Schlampe war zu blöd für alles. Sie stand daneben, schaute einfach nur zu und rief hin und wieder etwas dazwischen.
Es folgte ein offener Schlagabtausch. Da erwies sich der Winter als hilfreich: Eine dicke Jacke und Schnee dämpfen einfach die (Auf-)Schläge! Keine Ahnung, wie lang das dauerte, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.
Als ich mit ihm im Schwitzkasten am Boden lag, versuchte ich noch einmal zu vermitteln: Warum machst Du das? Hör doch auf! Das bringt doch nichts! Er lachte nur und schien von meinen Worten nur weiter angespornt zu werden.
Ich hatte im Gerangel am Boden meinen linken Arm freibekommen und schaffte es, damit an seinen Kopf zu gelangen. Unter seinem Kopf war ein wenig Matsch, darunter Asphalt. Ich spielte mit dem Gedanken, seinen Kopf zu packen und so lange gegen den Asphalt zu hämmern, bis er sich nicht mehr bewegte.
Ich fühle mich hilflos, komplett am Ende meiner Kräfte, mein ganzer Körper zitterte, mein Hals war trocken zu zugeschnürt, ich hatte das Gefühl zu verdursten. Mein Gegner hingegen zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen, sondern wurde immer wilder und aggressiver. Ich spürte, dass ich gegen ihn keine Chance hatte, dass ich nicht mehr lange dagegen halten könnte. Ich sah keinen anderen Ausweg mehr:
Ich packte seinen Kopf und schlug ihn zu Boden. Doch ich konnte es nicht tun. Auf halbem Weg ließ ich die Kraft aus meinem Arm. Er starrte mir die ganze Zeit dabei in die Augen. Er schlug nur leicht auf, blinzelte dabei nicht einmal. Ich sprang nach dieser Situation auf, und versuchte ihn auf Distanz zu halten.
Keine gute Idee: Nun war er komplett in Rage. Er springt mich an, erwischt mich an den Haaren, krallt sich darin fest und tritt mir mit seinem Knie ins Gesicht. Immer und immer wieder.
Montag, 4h morgens, auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums. Eine Freundin, die sogar zu blöd ist, ihr Handy zu bedienen. Wer sollte mir da noch helfen?
Aber das Unglaubliche passierte: Ein Auto kam wie aus dem Nichts und parkte einfach neben uns.
Nun zeigte sich meine Freundin endlich als nützlich. Sie sprang ins Auto undwies die Fahrerin an, auf mich zu warten. Ich schaffte es, aus den Krallen des Angreifers zu entkommen. Büschelweise Haare blieben in seinen Händen. Ich springe ins Auto, die Fahrerin fährt los. Wie im Gangsterfilm - nur ohne Bankraub.
Ich kam glimpflich davon: Ein paar Schürfwunden, ausgerissene Haare und Nackenschmerzen, aber eine Frage blieb:
Wie hätte ich mich verhalten sollen? Wie hätte ich die Situation vermeiden oder entschärfen können? und vor allem: Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich in Anwesenheit weiblicher Begleitung angegriffen werde?
Weglaufen fällt flach, da die wenigsten Frauen zum Laufen imstande sind. Auf Hilfe von der Frau kann man sich auch nicht verlassen und zu einem gefürchteten Straßenkämpfer werde ich wohl nicht mehr...
Irgendwelche Ideen?
lg, blumentopferde
Hier einmal die (lange!) Vorgeschichte, die zu meiner Fragestellung führte, wer sich das Lesen sparen möchte, der kann gleich zur Frage am Ende des Beitrages weiterscrollen ;)
Ich hatte vor einiger Zeit ein Erlebnis, das mir noch immer zu denken gibt:
Nachts, Winter, Einöde, weit und breit kein Mensch. Ich gehe mit einer Freundin von einer Studentenfeier nach Hause. Wir sind beide besoffen, sie kann kaum noch gerade gehen.
Plötzlich werde ich von einem Typen von hinten angegriffen. Er war auch auf der Party und war wohl eifersüchtig, weil er ohne weibliche Begleitung übrig blieb.
Zuerst habe ich versucht, ihn abzuwehren und auf Distanz zu halten, vielleicht würde er sich ja wieder beruhigen. Meine Freundin rief dabei auf ihn ein, dass er aufhören sollte. Brachte nichts. Er wurde immer aggressiver und angriffiger.
Als er dabei zu Boden fiel (Winter + Schnee + Alkohol, das passierte recht schnell), versuchte ich, ihn am Boden zu fixieren. Ich hatte keine Ahnung wie man das richtig macht, aber da es einmal bei einer Rangelei am Schulhof funktionierte, machte ich es folgendermaßen:
Ich kniete mich auf seinen Brustkorb. Mit meinem ganzen Gewicht auf ihm, und mit dem Körper zu seinem Kopf gewandt.
Das funktionierte erstaunlich gut, aber nur für ein paar Minuten. Er war unglaublich stark und energiegeladen. Obwohl er mich mit seinen Armen und Beinen nicht erwischte, merkte ich sehr schnell wie meine Kraft nachließ, und, dass ich diese Position nicht lange halten können würde. Mit diesem Wissen sagte ich ihm also, dass ich von ihm runter gehen würde, wenn er sich danach ruhig verhält.
Von ihm kam weder Zustimmung noch Ablehnung, und da ich schon am Ende meiner Kräfte war, ging ich von ihm runter. Er griff natürlich sofort wieder an.
Wenn ich alleine gewesen wäre, ich hätte diese Gelegenheit genutzt, davonzulaufen. Aber da war noch meine Freundin: Mit hohen Absätzen im Schnee, stockbetrunken, fremd im Land und absolut ortsunkundig. Ich konnte sie nicht mit einem aggressiven Schläger alleine lassen, musste mich ihm also weiterhin stellen.
Ich schrie sie an: "112! 112! Verdammt ruf 112 an! ruf die Polizei!"
Aber die dumme Schlampe war zu blöd für alles. Sie stand daneben, schaute einfach nur zu und rief hin und wieder etwas dazwischen.
Es folgte ein offener Schlagabtausch. Da erwies sich der Winter als hilfreich: Eine dicke Jacke und Schnee dämpfen einfach die (Auf-)Schläge! Keine Ahnung, wie lang das dauerte, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.
Als ich mit ihm im Schwitzkasten am Boden lag, versuchte ich noch einmal zu vermitteln: Warum machst Du das? Hör doch auf! Das bringt doch nichts! Er lachte nur und schien von meinen Worten nur weiter angespornt zu werden.
Ich hatte im Gerangel am Boden meinen linken Arm freibekommen und schaffte es, damit an seinen Kopf zu gelangen. Unter seinem Kopf war ein wenig Matsch, darunter Asphalt. Ich spielte mit dem Gedanken, seinen Kopf zu packen und so lange gegen den Asphalt zu hämmern, bis er sich nicht mehr bewegte.
Ich fühle mich hilflos, komplett am Ende meiner Kräfte, mein ganzer Körper zitterte, mein Hals war trocken zu zugeschnürt, ich hatte das Gefühl zu verdursten. Mein Gegner hingegen zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen, sondern wurde immer wilder und aggressiver. Ich spürte, dass ich gegen ihn keine Chance hatte, dass ich nicht mehr lange dagegen halten könnte. Ich sah keinen anderen Ausweg mehr:
Ich packte seinen Kopf und schlug ihn zu Boden. Doch ich konnte es nicht tun. Auf halbem Weg ließ ich die Kraft aus meinem Arm. Er starrte mir die ganze Zeit dabei in die Augen. Er schlug nur leicht auf, blinzelte dabei nicht einmal. Ich sprang nach dieser Situation auf, und versuchte ihn auf Distanz zu halten.
Keine gute Idee: Nun war er komplett in Rage. Er springt mich an, erwischt mich an den Haaren, krallt sich darin fest und tritt mir mit seinem Knie ins Gesicht. Immer und immer wieder.
Montag, 4h morgens, auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums. Eine Freundin, die sogar zu blöd ist, ihr Handy zu bedienen. Wer sollte mir da noch helfen?
Aber das Unglaubliche passierte: Ein Auto kam wie aus dem Nichts und parkte einfach neben uns.
Nun zeigte sich meine Freundin endlich als nützlich. Sie sprang ins Auto undwies die Fahrerin an, auf mich zu warten. Ich schaffte es, aus den Krallen des Angreifers zu entkommen. Büschelweise Haare blieben in seinen Händen. Ich springe ins Auto, die Fahrerin fährt los. Wie im Gangsterfilm - nur ohne Bankraub.
Ich kam glimpflich davon: Ein paar Schürfwunden, ausgerissene Haare und Nackenschmerzen, aber eine Frage blieb:
Wie hätte ich mich verhalten sollen? Wie hätte ich die Situation vermeiden oder entschärfen können? und vor allem: Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich in Anwesenheit weiblicher Begleitung angegriffen werde?
Weglaufen fällt flach, da die wenigsten Frauen zum Laufen imstande sind. Auf Hilfe von der Frau kann man sich auch nicht verlassen und zu einem gefürchteten Straßenkämpfer werde ich wohl nicht mehr...
Irgendwelche Ideen?
lg, blumentopferde