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Vollständige Version anzeigen : Großer Kosmischer Kreislauf?



Jadetiger
11-09-2013, 10:53
Hi Leute,
ich über seit geraumer Zeit Qigong-Meditation, auch bekannt als "Heavenly Orbit Qigong" oder "Small Circulation Qigong".
Dazu findet man im Netz problemlos diverse Anleitungen und Bücher (um gewissen Posts gleich vorzubeugen: Ich habe das von einem Lehrer aus Fleisch und Blut gelernt).
Dieses Qigong konzentriert sich ja auf den Torso. Gibt es denn auch Beschreibungen zu "Great Circulation Qigong"?
Damit meine ich den Kreislauf, der auch Arme und Beine miteinbezieht.

Viele Grüße,
Jadetiger

carstenm
11-09-2013, 11:18
Großer Kosmischer Kreiselauf im Sinne Arme/Beine
z.B. Milbrat: Himmel-Erde-Mensch (http://www.amazon.de/Himmel-Erde-Mensch-Einf%C3%BChrung-die-Alchemie-Qigong/dp/3935367708/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1378894459&sr=8-1&keywords=qi+gong+milbrat)

Großer Kosmischer Kreislauf im Sinne von außerhalb des Körpers:
z.B. Mitchell: Nei Gong (http://www.amazon.de/Daoist-Nei-Gong-Philosophical-Change/dp/1848190654/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1378894566&sr=8-1&keywords=mitchell+nei+gong)

Talisker
11-09-2013, 11:29
Guckst du hier: http://www.amazon.de/Tao-Yoga-Praxisbuch-Erweckung-heilenden/dp/3453700171/ref=sr_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1378895601&sr=1-3&keywords=mantak+chia

Dort auf "Blick ins Buch" klicken > Im Inhaltsverzeichnis runterscrollen bis zum 7. Kapitel > Mit Mausklick aufrufen und dann lesen... :)

shin101
11-09-2013, 12:23
Man sollte erwähnen das es verschiedene Routen gibt die einen "Großen Kosmischen Kreislauf" bilden also nicht einfach verschiedene Varianten praktizieren.

Das Qi Gong was du praktizierst lehrt keinen großen Kosmischen Kreislauf ?Frag doch erstmal danach. Manche Qi Gong Meister hausieren mit sowas nur nicht so unbedingt und geben es erst weiter wenn sie dem Schüler vertrauen.



Liebe Grüße,
Shin

Jadetiger
11-09-2013, 13:48
Danke für die Büchertipps!


Man sollte erwähnen das es verschiedene Routen gibt die einen "Großen Kosmischen Kreislauf" bilden also nicht einfach verschiedene Varianten praktizieren.Danke für den Tipp! Es gibt solche Routen auch im I Liq Chuan. Im Wesentlichen: Nach Oben/außen über die Yang-Muskeln (= Streckermuskulatur) und nach innen/unten über die Yin-Muskeln (= Beugermuskeln). Trotzdem entspricht die Praxis finde ich nicht unbedingt der Sitzenden Meditation.


Das Qi Gong was du praktizierst lehrt keinen großen Kosmischen Kreislauf ?Frag doch erstmal danach. Manche Qi Gong Meister hausieren mit sowas nur nicht so unbedingt und geben es erst weiter wenn sie dem Schüler vertrauen.Ich habe zu diesem Lehrer bereits seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr.

Klaus
11-09-2013, 15:01
Was genau willst Du damit erreichen ?

Man braucht keine 47 verschiedenen Qigong-Variationen, es reicht wenn man grundsätzlich etwas macht um es zu stimulieren. Grossflächig eingesetzte "Zauberformeln" können gefährliche Nebenwirkungen haben, darum empfehle ich, wenige sehr simple einzusetzen wo man nicht viel falsch machen kann. Und dann überlässt man dem Körper und dessen steuernden Geist das ausformulieren von Routen. Du möchtest doch sicher, dass Dein Immunsystem auch noch funktioniert wenn Du gerade nicht mit der Kurbel von Hand drehst.

carstenm
11-09-2013, 16:28
... es reicht wenn man grundsätzlich etwas macht um es zu stimulieren. Was zu stimulieren?

Klaus
11-09-2013, 16:29
Ich sage jetzt mal "die Sekretion und die biochemischen Prozesse des Körpers die emotionalen Schwankungen unterliegen", vulg. "dat Qi", und das Fliessen desselben. Einen Fluss von etwas das es nicht gibt muss man nicht stimulieren und auch nicht trainieren.

Es handelt sich aber nicht um EINEN "Fluss", der in eine Richtung fliesst. Das sind diverse, die Abzweigungen besitzen, da muss man sich schon im Groben beschränken, dass man überall mal reinfühlt. Es geht darum dass totgegangene Bereiche sich wieder regen, genauer steuert sowas kein Mensch mit dem Bewusstsein. Es gibt bestimmte Bereiche die gerne zugehen, in den Füssen, in der Leiste, am Torso (Brust, Achselhöhlen, Rücken), und wenn man nicht permanent mit widrigen Umständen wie kaltem Wasser, Wind und Frost zu tun hat, oder Hitze, schlimme Haltungen usw., dann kommen die Probleme von der Alterung oder von emotionalen Konflikten. Gegen die mechanischen Probleme helfen eher die Bewegungsübungen. Will man körperliche Kraft, dann sollte man sich auch um Bewegungen kümmern, wenn es um "Spannkraft", abends noch kräftig zubeissen können und dergleichen geht, dann mit seinen Empfindungen beschäftigen. Da hilft es, diverse Punkte am Körper mal abzuklappern, die diversen Zentren (Kopf, Hals, Brust, Bauch, Nieren usw. abwärts), die Arme, die Leiste und die Füsse. Wenn das nicht hilft, dann ist so viel kaputt und in Unordnung, da kommt man mit irgendwas im Kreis rumdrücken nicht wirklich weiter. Der mechanische Kreislauf öffnet sich durch vernünftiges Taiji-Training o.ä. von alleine, nicht meistens, sondern immer wenn man keinen Mist mit sich anstellt.


So, die grosse Ausnahme vergessen: wenn sich jemand der es kann, und der weiss was er tut, vor einen stellt und so eine Übung macht. Dann kann man sich genauso hinstellen oder setzen, und dann seinen Körper machen lassen, was er da "mitgenommen" hat. Ich halte nichts davon zu "beschreiben", wie man per Konzentration an fünfundvierzig verschiedenen Stellen im Körper gleichzeitig etwas in bestimmte Richtungen fliessen "lässt". Ich setzte mich hin, oder stelle mich, und dann kribbelt es in Armen, Beinen, Händen, und besonders in der Zunge die Richtung Zähne drückt, ohne dass ich da was "steuern" müsste. Könnte ich nicht mal wenn ich es probieren würde.

Ich kann mit meinem inneren Fokus an eine Stelle gehen, Füsse, Arme, was auch immer, und fühlen. Aber nicht mehrere Stellen die weit voneinander entfernt liegen, die verbinden sich sonst. Das geht oft auch überhaupt nicht, weil man nicht genau fühlen kann wie z.B. der obere Körper im Bereich der Hoden mit den Extremitäten verbunden ist, und wo das lang geht. Dass da was ist merkt man aber wenn das aufgeht, und man aus grosser Höhe auf harte Oberflächen springt. Da geht es aber öfter nicht nur um diese "mechanische Pufferung", sondern darum dass da Hormone aus diversen Regionen woanders hingehen, und da ist man darauf angewiesen, dass der Körper bzw. Geist sowas weiss, und das tut. Es geht darum runter zu kommen, und seinem tieferen Geist die Chance zu geben, solche brachliegenden Sachen wieder loszuschieben, was ggf. einfach mal ein bischen Zeit benötigt.

Alles und jedes davon bewusst steuern zu wollen, und zwar lange bevor man überhaupt weiss was man da tut (ich behaupte ich weiss es immer noch nicht), ist einfach nur ein Ausfluss von Kontrollzwang und folkloristischen Allmachtsfantasien. Die haben auch Götter beschwichtigt und Gegner verhext indem die Papiertüten verbrannt haben, da würde ich mich nicht darauf verlassen dass jegliche noch so komische Beschreibung 100% wortwörtlich genau richtig ist, und nötig. Demgegenüber zeigen alte Meridiankarten einfach nur etwas das verdächtig nach den Blutgefässen, den Nerven und dem Lymphsystem aussieht, und da würde ich glatt einfach mal konfus raten, dass es sich schlicht um Blutgefässe, Nerven und das Lymphsystem handelt. Und nicht etwas magisches, das der Körper nicht kennt, und das man dem erklären muss. Es ist einfach nur so dass wenn man sich nicht gut behandelt, oder nicht gut behandelt wird, über die Rückwirkung von der Empfindungsebene körperliche Abläufe "depressiv" unterdrückt werden. Das bekommt man wieder weg, indem man sich darum kümmert, und sich sozusagen gut zuredet. Das ist nichts anderes als "ei" machen, bei sich selbst. Und das funktioniert.

Eistee
11-09-2013, 21:33
Demgegenüber zeigen alte Meridiankarten einfach nur etwas das verdächtig nach den Blutgefässen, den Nerven und dem Lymphsystem aussieht, und da würde ich glatt einfach mal konfus raten, dass es sich schlicht um Blutgefässe, Nerven und das Lymphsystem handelt. Und nicht etwas magisches, das der Körper nicht kennt, und das man dem erklären muss.
Das denke ich auch, Qi ist "das, was man fühlt", eine altertümliche Beschreibung für das, was im Nervensystem vorgeht. Nur, daß die moderne westliche Medizin dafür auch keine bessere Beschreibung hat.
So wie ich es verstehe, ist Qi medizinisch, nicht esoterisch.

Es ist einfach nur so dass wenn man sich nicht gut behandelt, oder nicht gut behandelt wird, über die Rückwirkung von der Empfindungsebene körperliche Abläufe "depressiv" unterdrückt werden. Das bekommt man wieder weg, indem man sich darum kümmert, und sich sozusagen gut zuredet. Das ist nichts anderes als "ei" machen, bei sich selbst. Und das funktioniert.
Stimmt ebenfalls: Besonders das Handauflegen fühlt sich für mich wie "ei machen" an. Das ist mir manchmal sogar ein bißchen peinlich. :p

Ich denke auch, man braucht nicht mehrere als Markennamen geschützte Qigong-Stile. "Stehen wie ein Baum" ist eine harte Übung. Wenn man das ernsthaft macht, hat man genug zu tun - und profitiert auch genug.

shin101
12-09-2013, 08:24
Ich habe zu diesem Lehrer bereits seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr.

Auch nicht wiederherstellbar ? Denn wenn schon der kleines Himmelskreislauf bekannt ist, ist es nicht unwahrscheinlich das sie auch einen großen haben.
Meißtens wenn sie wirkliche Dinge und nicht nur irgendwas erfundenes sind sind diese Dinge sehr systematisch. Das heißt man praktiziert den kleinen Kreislauf bis er sich öffnet und dann den großen Kreislauf um den nächsten Schritt zu erreichen.


Liebe Grüße,
Shin

Jadetiger
12-09-2013, 13:04
Was genau willst Du damit erreichen?Hi,
ich verstehe deine Einwände, aber es geht hier ja primär mal um Informationsmaterial. Es interessiert mich einfach :)

Wenn man tatsächlich nichts im Netz dazu lesen kann, halte ich mich eben an die Spiral Energy Übungen und das Zhan Zhuang aus dem I Liq Chuan.

searchengine
12-09-2013, 16:36
Auf rumsoakedfist.com (früheres emptyflower) ist gerade ein aktueller Thread zu daoistischer Meditation der vielleicht für den einen oder anderen interessant ist:

the rum soaked fist: internal martial arts forum • View topic - Taoist meditation (http://rumsoakedfist.org/viewtopic.php?f=7&t=20106&st=0&sk=t&sd=a)

Klaus
12-09-2013, 17:41
Sobald jemand mit 5 Wandlungsphasen kommt, würde ich schreiend wegrennen. Das ist so als würde man jemandem die 5 Phasen eines menschlichen Herzschlags "beibringen", damit er den verbessert. Ja, jedes Lebewesen durchläuft Zyklen, und ja, die haben Einfluss auf unser Befinden, unsere Bedürfnisse, yaddayadda. Nur, so wie ein Wolf weiss wann er Salz braucht, oder was auch immer, weiss auch ein Mensch wann er irgendetwas braucht, wenn er endlich lernt sich auf das Gefühl zu verlassen. Das ist nicht die Konstruktion einer Eisenbahnbrücke die es in der eigenen Natur nicht gibt.

Es gab in der chinesischen Geschichte eine grosse Anzahl an Mainstream- und Splittergruppen, die sich teils spinnefeind waren. Nicht wenige davon sind auf sehr gefährlichen, destruktiven, unnötigen oder schlicht von persönlichem Gewinnstreben getriebenen Pfaden gewandelt.

Die chinesische Kosmologie hat krampfhaft immer wieder versucht, magische Zusammenhänge mit ein paar simplen Zahlen zu konstruieren. 2, 4, 8, 9, 64, 108. Das waren nie 7 Wege zum Glück. Je mehr eine "Schule" einem erzählen möchte wie unendlich viel man wissen, verstehen, lernen muss, und immer wieder solche Spielereien ins Spiel bringt mit 64 Kombinationen aus irgendwelchen Stäbchenkonstruktionen aus der Orakel-Zeit, bevor man einfache Dinge wie die Selbstberuhigung und die direkte Inspiration aus dem Dao könnte, umso weniger sollte man dem vertrauen.

Die tatsächlichen Fähigkeiten und Übungen sind einfach, und nicht viele. Variationen gibt es viele, und man entwickelt im Laufe seines Lebens immer wieder neue, eigene. Das liegt in der Natur des Dao, und in der Fähigkeit der Improvisation begründet. Die Fähigkeit, aus grundlegenden Dingen Ableitungen zu entwickeln, die ihrem Zweck gut entsprechen. Die Konsequenzen aus diesen wenigen Fähigkeiten sind umfangreich, und fast nicht zu überblicken. Und niemand muss 64 verschiedene Geistestricks beherrschen um Glück, Weitsicht, Inspiration, Verbindung mit dem Dao, oder die Fähigkeit tiefster Kommunikation mit der gesamten Umwelt aus dem Inneren heraus zu können. Diese Art Magie kommt frei Haus, nur mit den Grundübungen. Man kann sie später sogar lassen, wenn sich das einmal etabliert, kommt es immer wieder. Auch wenn man es lange vergessen hat und nicht ertragen konnte. Aber die eigene Unruhe kann diese gewonnene Bindung schwächen, und es kostet immer wieder eine Phase der Ruhe bis sich das wieder etabliert. Formale Wege mit Ritualen helfen da nicht weiter, sie verbauen nur den Blick auf das Wesentliche.

Dieser Darstellung würden 750 alte tatsächliche Schulen vehement widersprechen. Meiner Meinung nach leisten diese Praktiken mit 900 verschiedenen Methoden eine Tür zu öffnen aber einen wunderschönen Beitrag zur Verwirrung suchender Menschen, und ich nehme mir heraus dringend von sowas abzuraten. Das Dao ist ein Ding mit immens vielen Möglichkeiten, die legt es einem aber immer wieder individuell zeitlich richtig ans Herz, das leistet keine Methode. Ich finde es traurig, wie sehr einen die ständige Beschäftigung mit "wie funktioniert es" vom Ursprung, der Existenz von etwas das tatsächlich vorhanden ist und einen inspiriert, fortbewegt, bis man so weit davon weg ist dass man nicht mal mehr merkt wie weit.

Eistee
12-09-2013, 22:44
Das ist mir auch aufgefallen:

0: Wuji (http://de.wikipedia.org/wiki/Wuji) - Die Leere,
1: Taiji (http://de.wikipedia.org/wiki/Taiji_(Chinesische_Philosophie)) - Die Einheit (= Yin + Yang vereint),
2: Yin und Yang,
3: Erde - Mensch - Himmel,
4: Die vier Jahreszeiten,
5: Die fünf Elemente (http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Elemente),
...
8: Baghua (http://de.wikipedia.org/wiki/Acht_Trigramme) ...
108: Heilige Zahl im Buddhismus (http://en.wikipedia.org/wiki/108_(number)#Martial_arts), usw., der buddhistische Rosenkranz hat 108 Perlen (http://www.amazon.de/108-Perlen-Weisheit-Erleuchtung-Diederichs/dp/3720530221/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1379022201&sr=8-1).

Ach, da steht's ja (http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Zahlen#Zahlensymbolik) ...

Edit: Noch eine kleine Berichtigung zu "4: Die vier Jahreszeiten": Laut dem Wikipediaeintrag ist die 4 offenbar eher mit (sowas wie) Unglück besetzt.
Bei den Jahreszeiten gingen die Chinesen traditionell offenbar nicht von vier, sondern von von fünf aus, entsprechend den fünf Elementen. Die fünfte ist für den Übergang, etwa den Spätsommer:

Die Jahreszeiten im traditionellen China (http://www.shiatsu-austria.at/einfuehrung/einfuehrung_11.htm)

gasts
13-09-2013, 05:27
Hi,
ich verstehe deine Einwände, aber es geht hier ja primär mal um Informationsmaterial. Es interessiert mich einfach :)

Wenn man tatsächlich nichts im Netz dazu lesen kann, halte ich mich eben an die Spiral Energy Übungen und das Zhan Zhuang aus dem I Liq Chuan.

Was willst Du denn wissen?
Die Verläufe an sich sind ja nun wirklich nicht kompliziert.

Klaus
13-09-2013, 11:20
Das ist mir auch aufgefallen:

0: Wuji (http://de.wikipedia.org/wiki/Wuji) - Die Leere,
1: Taiji (http://de.wikipedia.org/wiki/Taiji_(Chinesische_Philosophie)) - Die Einheit (= Yin + Yang vereint),
2: Yin und Yang,
3: Erde - Mensch - Himmel,
4: Die vier Jahreszeiten,
5: Die fünf Elemente (http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Elemente),
...
8: Baghua (http://de.wikipedia.org/wiki/Acht_Trigramme)
...
108: Heilige Zahl im Buddhismus, usw. (http://en.wikipedia.org/wiki/108_(number)#Martial_arts), der buddhistische Rosenkranz hat 108 Perlen (http://www.amazon.de/108-Perlen-Weisheit-Erleuchtung-Diederichs/dp/3720530221/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1379022201&sr=8-1).

Ach, da steht's ja (http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Zahlen#Zahlensymbolik) ...

Solange man das nicht zu ernst nimmt, oder sich die Zahlen tatsächlich mit ein bischen Verstand auch halbwegs begründen lassen, ist das ja auch ok. Der Mensch hat in der Regel zwei Arme, das ist keine magische Zahl. Es gibt 4 Himmelsrichtungen weil das ein Flächenkoordinatensystem aufspannt, auch ok. Aber wenn man dann bei 7 Himmeln oder 39 Methoden des XYZ ein Geheimnis erfummeln möchte, das irgendeine tatsächliche Bedeutung hat ausser dass ein paar Typen da ein Geheimnis oder einen Bohei drum machen, dann muss man mal den Fuss vom Gas nehmen und sich wieder mehr mit seiner Wirklichkeit auseinandersetzen. Die besteht öfter aus Einkaufen, Staubsaugen, das Auto reparieren wenn was dran ist, seinen heranwachsenden Kindern den weitgehenden Verzicht auf Drogen näherbringen, und so weiter. Mit 39 Methoden kommt man da meistens nicht besonders gut zurecht. Aus seinem Instinkt dagegen eher.

Um wieder zurückzukommen, die grossen Kreisläufe gibt es natürlich. Es gibt da praktische Methoden, die kann man lernen, danach muss man sie nur noch machen. Deren Geheimnisse verstehen klappt meistens auch nach 100 Jahren nicht wirklich.

Damit es mal ein Ende findet, hier ein Vorschlag, zum Selbermachen: linke Hand auf den Bauch, rechte auf die Stirn, und dann mal so sitzen bleiben.

T. Stoeppler
15-09-2013, 09:30
Ich werfe mal dazu ein, dass ein echter durchlässiger "kleiner" Kreislauf schon sowas wie die Qi-Gong Schallmauer ist - und danach erweitert sich das System ziemlich von selbst.

Das Einzige, was ich dazu gelernt habe, ist bei der Übung des "kleinen" Kreislaufes dann einfach den Kreis Stück für Stück grösser werden zu lassen, bis er Arme und Beine komplett umfasst.

Bleibt am Ende nur noch offen, wie man die Effekte möglichst(!) objektiv bewerten möchte. Ich würde mich da nicht auf mögliche Wahrnehmungen versteifen, die sind oft Trugschlüsse, gefüttert von eigenen Erwartungen und Übersensibilisierungen.

Vielleicht - das ist ja das KKB hier - wenn man merkt, dass man unmittelbar nach den Qi Gong Übungen im Training besser funktioniert - dann kann das ja durchaus nützlich sein.

Gruss, Thomas

Klaus
16-09-2013, 15:24
Und, schon einer meinen Vorschlag mal praktisch umgesetzt, mehr als ein paar Sekunden ?

shin101
16-09-2013, 18:51
Und, schon einer meinen Vorschlag mal praktisch umgesetzt, mehr als ein paar Sekunden ?

Ich praktiziere einen anderen Himmelskreis, also kann ich deinem Vorschlag nicht nachgehen.


Liebe Grüße,
Shin

carstenm
17-09-2013, 07:51
Und, schon einer meinen Vorschlag mal praktisch umgesetzt, mehr als ein paar Sekunden ?Ja. Zweimal.

Ich finde zwar meinen Zugang zum Üben in dem, was ich von dir lese, nicht wieder, sondern sehe vieles grundlegend anders.
Aber ich versuche auch sonst zuzulassen und aufzunehmen, was zu mir kommt. Manches bleibt bei mir und verändert mich oder mein Üben. Zu anderem finde ich keine Verbindung.
Zu deinem Vorschlag habe ich nach zwei Versuchen keine Verbindung gefunden.

Eistee
17-09-2013, 16:14
Was soll das denn heißen? Natürlich probiert man Übungen aus und sucht sich dann die aus, die einem brauchbar erscheinen.
Es gibt ja viel mehr Übungen als man am Tag Übungszeit hat, da muß man schon eine Auswahl treffen.
Die meisten hier haben wahrscheinlich längst ihren Übungsplan zusammengestellt und wollen daher auch nicht mehr viel Neues probieren. Wenn man nämlich immer nur Neues probiert, bleibt alles oberflächlich (das gilt auch für die KK), es ist besser, einige wenige Übungen immer weiter zu vertiefen.
Insofern ist carstenms Posting nachvollziehbar und überhaupt nicht "ätherisch".

va+an
17-09-2013, 16:30
Was soll das denn heißen? Natürlich probiert man Übungen aus und sucht sich dann die aus, die einem brauchbar erscheinen.
Es gibt ja viel mehr Übungen als man am Tag Übungszeit hat, da muß man schon eine Auswahl treffen.
Die meisten hier haben wahrscheinlich längst ihren Übungsplan zusammengestellt und wollen daher auch nicht mehr viel Neues probieren. Wenn man nämlich immer nur Neues probiert, bleibt alles oberflächlich (das gilt auch für die KK), es ist besser, einige wenige Übungen immer weiter zu vertiefen.
Insofern ist carstenms Posting nachvollziehbar und überhaupt nicht "ätherisch".

Na man probiert aber etwas aus,
und sagt dann seine Meinung dazu.
Dazu bedarf es ja keine große Erklärung, was passieren soll.
Geschweige denn einen Qigong Background, um eine "Übung" beurteilen zu können.

Eine KK beurteilt man heute ja auch nicht danach, ob es viele Techniken zum Töten bereit hält.

Dampfhämmerlein
17-09-2013, 23:30
was genau soll deine übung bewirken klaus oder lachst du dir nur einen bei der vorstellung ab wie die kids so dämlich vor dem bildschirm sitzen :rolleyes: :D

Klaus
18-09-2013, 10:56
Wenn man sich ein wenig mit tatsächlichen alten daoistischen Übungen beschäftigen würde und beschäftigt hätte, dann bewirkt diese Positionierung der Hände bei Leuten die nicht völlig degeneriert sind und bei denen alles nur noch dann, und genau dann wenn, abläuft wenn sie mit dem Kopf nen Knopf drücken, dass der Körper und der innere Geist wissen "ok, der möchte jetzt dass wir den Qi-Fluss einschalten und ein bischen Betrieb machen". Und dann tut er das. Bei mir. Und bei ner ganzen Reihe anderer Leute die ich kenne oder kannte auch. Bei anderen würde das ein paar Jahre brauchen, bei mir hat das auch mehrere gebraucht bis das wieder funktioniert hat. Mit 20 habe ich auch den Mist gemacht mit stieren und anschmeissen, drücken, quetschen, befehlen, anschreien des eigenen tiefen Ichs, und mit 29 habe ich dann die Entscheidung getroffen dass es so nicht mehr weiter geht, weil einfach gar nichts mehr funktioniert. Mit 31 ging es dann wieder, und war eine Zeit lang wunderbar. Und dann durfte ich mich mit all dem beschäftigen was die 10 Jahre dazwischen liegen geblieben ist, und ich wünsche den Leuten viel Vergnügen die das noch vor sich haben. Es wird nicht witzig, soviel kann ich vorher schon sagen. Da muss man sich ziemlich intensiv lange bei sich entschuldigen für die Schei$$e die man mit sich angerichtet hat. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung gibt es da nämlich schon ein paar Instanzen in einem die sowas von Natur aus machen, machen würden, und machen möchten, und die sind nicht froh wenn sie an den Rand gedrängt werden, um aufgrund irgendwelcher Machtfantasien alles, jedes, und was man sich noch dazu denkt mit dem Kopf steuern zu wollen. Die werden auch mit der Zeit nicht froher. Das merkt man erst, wenn man sie wieder machen lässt.

Dampfhämmerlein
18-09-2013, 11:30
also rätst du davon ab weil es gefährlich für den körper sein kann und der körper auch alles alleine kann ? was ist dann der sinn von qi gong wenn man es gleich lassen sollte

va+an
18-09-2013, 12:13
Wenn man sich ein wenig mit tatsächlichen alten daoistischen Übungen beschäftigen würde und beschäftigt hätte, dann bewirkt diese Positionierung der Hände bei Leuten die nicht völlig degeneriert sind und bei denen alles nur noch dann, und genau dann wenn, abläuft wenn sie mit dem Kopf nen Knopf drücken, dass der Körper und der innere Geist wissen "ok, der möchte jetzt dass wir den Qi-Fluss einschalten und ein bischen Betrieb machen". Und dann tut er das. Bei mir. Und bei ner ganzen Reihe anderer Leute die ich kenne oder kannte auch. Bei anderen würde das ein paar Jahre brauchen, bei mir hat das auch mehrere gebraucht bis das wieder funktioniert hat. Mit 20 habe ich auch den Mist gemacht mit stieren und anschmeissen, drücken, quetschen, befehlen, anschreien des eigenen tiefen Ichs, und mit 29 habe ich dann die Entscheidung getroffen dass es so nicht mehr weiter geht, weil einfach gar nichts mehr funktioniert. Mit 31 ging es dann wieder, und war eine Zeit lang wunderbar. Und dann durfte ich mich mit all dem beschäftigen was die 10 Jahre dazwischen liegen geblieben ist, und ich wünsche den Leuten viel Vergnügen die das noch vor sich haben. Es wird nicht witzig, soviel kann ich vorher schon sagen. Da muss man sich ziemlich intensiv lange bei sich entschuldigen für die Schei$$e die man mit sich angerichtet hat. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung gibt es da nämlich schon ein paar Instanzen in einem die sowas von Natur aus machen, machen würden, und machen möchten, und die sind nicht froh wenn sie an den Rand gedrängt werden, um aufgrund irgendwelcher Machtfantasien alles, jedes, und was man sich noch dazu denkt mit dem Kopf steuern zu wollen. Die werden auch mit der Zeit nicht froher. Das merkt man erst, wenn man sie wieder machen lässt.

Was du schreibst ist richtig und hat auch seine Berechtigung.
Aber nicht jeder möchte gleich den gesamten Erleuchtungspfad durchlaufen, und wünschen sich lediglich ein wenig mehr Wellness für sich.
Denen darf man ihren Anspruch auch nicht aberkennen.
Wenn man sich die Qigong Szene anschaut, bieten eben 90% eben dieses Wellness Qigong an, und das ist auch gut so.

Wenn man mehr aus sich selbst machen möchte, Reflexion, Selbsterkenntnis usw dann kann man einen Weg gehen, der ohne Lehrer (oder auch Guru) nicht oder schwer machbar ist. Dieser Weg enthält eben die ganzen unschönen Dinge, die Klaus dann in seinen Texten immer wieder mal schreibt.
Dieser Weg ist kein einfacher, und macht eben nicht immer so sehr "Spaß" wie der Wellness weg. Er dauert auch entsprechend einige Jahre.

Aber ich denke auch, dass bestimmte Übungen und Methoden nicht umsonst unterschiedliche Stufen enthalten, um nicht gleich alles kurz zu schliessen.


Ontopic..

Wer den kleinen KL (stufe 1) beherrscht, sollte unbedingt den großen dazu üben.

FlyingTiger
18-09-2013, 15:46
Ich kann mich Klaus anschliessen; so ein Weg ist sehr steinig. Auch Meditation ist nicht immer nur schön, manchmal sogar desillusionierend bis deprimierend.
Lustig, meine eigene Umstellung passiert auch mit etwa 29/30 Jahren.

Ich frage mich manchmal, warum ich mir das eigentlich antue, aber die Mär vom einfachen Leben gibt es eh nicht.
Qi Gong schenkt einem auf jeden Fall mehr Lebensqualität. In den Phasen, in denen ich mich leicht und warm fühle, weiss ich wieder, wofür ich übe.
Aussicht kostet den Aufstieg und die Seilbahn gibt es hier nicht.

Eistee
18-09-2013, 18:06
also rätst du davon ab weil es gefährlich für den körper sein kann und der körper auch alles alleine kann ? was ist dann der sinn von qi gong wenn man es gleich lassen sollte
Qigong wirkt auf die Gesundheit. Auf den höheren Ebenen kann das wie bei einem stärkeren Medikament sowohl nützlich als auch gefährlich sein. Trotzdem gibt man ja manchmal trotzdem so ein Medikament.
Der Körper kann tatsächlich alles alleine, wenn er sich in einem natürlichen Zustand, also mit seiner Natur im Einklang befindet. Leider bewegen wir den Körper normalerweise, vor allem im Erwachsenenalter, aus diesem natürlichen Zustand heraus. Es kommt zu schlechter Haltung, Verspannung, Überreizung. Indem man die "stehende Säule" übt, gibt man dem Körper Gelegenheit, zu seinem natürlichen Zustand im Stehen zurückzufinden. Gerade das war es, was die Daoisten entdeckt hatten, nämlich daß es eben einen solchen natürlichen Zustand gibt und daß die Menschen sich davon entfernen und, mit Hilfe von Übungen, wieder dahin zurückkehren sollten, wenn sie ein langes und gesundes Leben führen wollen. Leider sind die Übungen anstrengend und nicht immer angenehm, so wie Medizin oft auch bitter ist. Dafür haben sie einen Nutzen.

Klaus
18-09-2013, 18:16
also rätst du davon ab weil es gefährlich für den körper sein kann und der körper auch alles alleine kann ? was ist dann der sinn von qi gong wenn man es gleich lassen sollte

Nein. Qigong ist die Beschäftigung mit Qi, bzw. die "Arbeit" mit demselben. Da gibt es halt Stretching-, Bewegungs- und Atemmethoden, die kann man einfach nach nem Blatt Papier plus ein paar Bildchen machen. Dann gibt es Bewegungsübungen bei denen die Bewegung mit Unterstützung des "Qi-Apparats" gemacht wird, das ist etwas das mit der Zeit entsteht indem man es versucht, ggf. während einer dabei hilft der das schon kann bzw. vorgemacht hat. Alle taiji-artigen Übungen sind von dieser Art. Kann man auch nicht wirklich viel falsch machen, wenn man nicht total dabei rumdenkt.

Aber dann gibt es halt das weite Feld von Übungen die man quasi mit dem Kopf machen kann, oder mit Kopf und Herz zusammen, wobei das Herz das Führende ist. Oder noch was anderes, tiefer. Und um dahin zu kommen gibt es einige Möglichkeiten, wobei es in meinen Kreisen dringenst angeraten war, nur den Anfang ein bischen mit dem Kopf zu machen, und sich möglichst weitestgehend (so weit wie nur irgendmöglich) auf den Teil zu verlassen, mit dem man im eigenen Inneren eigentlich in Kontakt kommen möchte. Aus dem Bauch, aus der Brust. Intuitiv. Es kann jemand vormachen, und etwas in einem "versteht" was der tut, und versucht es nachzumachen. Man kann sich auch an Empfindungen erinnern die man hatte, und üben sie zu bekommen. Aber das ist ein langsam reinkommen, in dem man auch mal auf Probleme kommen kann, oder Dinge missverstehen. Besonders wenn keiner dabei sitzt der es kann, und der merkt was man tut. Ich benutze auch mehr als eine Methode, aber gerade in Bezug auf "Qi" mache ich nur noch den "sanften" Weg, das eigene Innere höflich anzufragen dass ein guter Zeitpunkt wäre jetzt ein bischen Qigong zu machen, dieser Art. Also Sammeln von Qi irgendwo, das runterlaufen zu lassen, umherzupumpen, um den Mechanismus zu trainieren. Es gibt da vieles was "geht", aber nicht alles was geht ist immer sinnvoll. Je weniger man in sich rumpfuscht, umso weniger Probleme bekommt man, wenn gerade nicht der Zeitpunkt für etwas ist - auch wenn es sogar ginge. Am schlimmsten sind Sachen die man von sich verlangt und zu denen man sich partout zwingen will, die sich toll anhören, aber einfach Bullshit sind, die trotzdem möglich sind. Aber mit fatalen Folgen, bis hin zum völligen Versagen von Regulierungssystemen, oder z.B. Immunsystem, und dergleichen. Viel Spass, wenn man die "Macht" erlangt hat, das zu tun, das ist richtig klasse wenn man soviel an der Leber rummanipuliert hat dass die sagt, "nö, ich mag nimmer, mach doch alleine, so!". Was man natürlich mit ganz tollen chinesischen Worten verbrämen kann. Ich empfehle, aus dem Ruder gelaufene oder eingeschlafene oder neue Dinge nur anzustossen, indem man äussere Reize setzt mit denen man sich signalisiert man möchte jetzt, aber nicht mehr. Auf gar keinen Fall irgendwas anfangen rumzupumpen, und Kontrolle versuchen zu erlangen über die diversen Pumpsysteme die der Körper nunmal hat. Die kann der auch alle selbst bedienen, es reicht wenn man sich die Zeit nimmt dafür dass der Körper damit jetzt selbst spielen kann. Vieles hängt an emotionalen Spannungen, die man z.B. lösen kann wenn man bestimmte Körperregionen mit denen sie assoziiert sind berührt. Die berüchtigten "Chakren" bzw. Dantiens. Bzw. die Lokationen mancher Organe. Wenn die Kommunikation zwischen dem Holy Embryo (Bauch) und dem eigenen Denken nicht so richtig gut funktioniert, dann berührt man schlicht den Bauch und die Stirn. Wenn es hakt zwischen Wissen und Ausdrücken, Stirn und Mund. Oder Stirn, Mund, Hals. Wo es hakt merkt man intuitiv, und da beisst sich die Katze in den Allerwertesten. Wenn man nicht bereit ist, sich auf die Gefühle des Holy Embryo einzulassen, der einem sagt was er möchte, wo es hakt, was er gerne hätte, was man mehr muss (aus der Realität - mehr loben, das war extrem wichtig und der Sargnagel der Zeit vor der Erkenntnis), dann wird man auch nie merken wo es hakt. Ausser wenn es nun wirklich offensichtlich ist, wie Schmerzen. Wobei auch das nicht bedeutet dass man dann auch weiss wo diese herkommen, und wo es anfängt.

Diese Übungen wie Qi / Jing auf kleinen Kreisen zirkulieren zu lassen, verstärkt als das der Fall ist, sind immer mittelbar. Es ist immer etwas, das man mit ein bischen Intuition lernen muss, und das man so natürlich lassen sollte wie irgendmöglich. Mein Körper hat das jahrelang von alleine angefangen, über den Tag verteilt, und immer weiter damit "gespielt" während ich Programme für die Abrechnung von Mobiltelefongesprächen getippt habe. Völlig ohne mich mit chinesischen Vokabeln zu traktieren. Und dann hat es aufgehört, und zwar weil ich einen Schritt zurück musste - WOFÜR brauche ich das. Und nicht "wie kann ich möglichst viel von irgendwas, egal wofür". Meine Zunge klemmt sich aber auch jetzt, wo ich schreibe, noch "von selbst" hinter die Zähne, und kribbelt vor sich hin.

Klaus
18-09-2013, 18:21
P.S., und "on topic": Jemand der sich dahin gebracht hat, dass bei ihm wenn er nur möchte ein Kleiner Kreislauf anfängt, muss sich nur auf die Hände und Füsse achten lassen, dann sollte sowas von alleine losgehen. Wenn das nicht klappt, und das meine ich so wie ich es sage, der hat mit sich schon so derartig viel rumgespielt, dass ihm das eigene Innere überhaupt nicht mehr hilft. Da sollte man dann mal ne Runde drüber nachdenken, ob das ein sinnvoller Zustand sein kann.

Und damit wir uns auch morgen noch freuen können, nehmen wir mal mit der einen Hand die andere, und gehen mit drei Fingern von oben schräg zwischen den Fingern der anderen Hand durch (beide Hände zeigen in die gleiche Richtung, beide Handflächen nach unten, also nicht gegeneinander sondern nur übereinander) und halten diese. Und dann einfach mal so sitzen bleiben. Und wer sowas nicht kann ohne ein bischen Chinesisch, tai jin wu is what you are looking for.

alac
18-09-2013, 21:26
Hallo,

ich kann dass, was Klaus in seinen Antworten sagt, mittlerweile nachvollziehen.

Ich hab vor ca. einem Jahr mit dem qigong angefangen und das jeden tag 20-40 minuten durchgezogen, mittlerweile kribbeln bei mir auch regelmäßig die Hände, manchmal auch die Füsse, wenn ich einfach nur dasitze oder stehe, beim arbeiten,etc. keine Ahnung was mein Körper da genau macht, oder ob das was mit einem Kreislauf zu tun hat.

Dabei habe ich nie irgendwas visualisiert, oder versucht irgendwo hin zu lenken, dass passiert einfach, oder eben nicht.

Deshalb verstehe ich die ganzen Diskussionen mit dem theoretischen "drumherum" einfach nicht.

Warum reicht es nicht, einfach die Übungen zu machen und den Körper machen zu lassen ?

Eistee
18-09-2013, 22:34
Deshalb verstehe ich die ganzen Diskussionen mit dem theoretischen "drumherum" einfach nicht.

Warum reicht es nicht, einfach die Übungen zu machen und den Körper machen zu lassen ?
Weil man ja auch erstmal gedanklich verstehen muß, was die Übungen sollen, wozu sie gut sind und wie man sie dann richtig macht. "Arbeit mit dem Qi" würde wohl niemand aus unseren Breiten verstehen, wenn er/sie sich da nicht erstmal eingelesen hat.
Außerdem möchte man sich ja auch mit anderen austauschen. Ist ja wohl auch irgendwie Sinn so eines Forums.

Schnitzelsekt
19-09-2013, 07:53
"Arbeit mit dem Qi" würde wohl niemand aus unseren Breiten verstehen, wenn er/sie sich da nicht erstmal eingelesen hat.


Ein unsinniger Ansatz...
Warum muss ich erst etwas lesen, damit ich etwas verstehe?
Ich kenne eine ganze Reihe von äusserst nicht-intellektuellen Leuten, die sich herzhaft wenig um Theorien kümmern, sie wissen einfach, welchen Instructions sie wann und wie folgen müssen und dann reicht es, einfach die Übungen zu machen.

Eistee
19-09-2013, 14:50
Ein unsinniger Ansatz...
Warum muss ich erst etwas lesen, damit ich etwas verstehe?
Ich kenne eine ganze Reihe von äusserst nicht-intellektuellen Leuten, die sich herzhaft wenig um Theorien kümmern, sie wissen einfach, welchen Instructions sie wann und wie folgen müssen und dann reicht es, einfach die Übungen zu machen.
Ob man die "Instructions" mündlich von einem Lehrer erhält oder diese einem schriftlichen Text entnimmt, ist doch egal.
Übrigens: Lesen bildet! (http://www.aktionlesen.de/index.php) ;)

Klaus
19-09-2013, 15:54
Die "Instructions" müssen dann aber so klar sein, und müssen machbar sein für jemanden der noch keinerlei Erfahrung hat, dass sie zwangsläufig zu einem bestimmten Ergebnis führen. Ich kann jemandem sagen er soll die Hände auf eine bestimmte Art falten, und dann kann das jeder tun. Aber wenn ich mit "Erklärungen" ankomme wie, dass das Signal für die Ausschüttung irgendwelcher Hormone von der Hypophyse kommt, und dann die Nebennieren das Hormon in Umlauf bringen, und dieses dann über das Blut in die Zellzwischenräume der Muskulatur gerät und dort mit anderen Metabolen reagiert und für eine erhebliche Steigerung oder Schwächung der Muskelkontraktion sorgt, dann kann man nur sagen "aha". "Machen" kann das niemand, und der Körper konnte das auch vorher schon.

Ich kann jemandem erklären ok, fühle mal mit dem Körpergefühl in die Brust, meistens kann das dann jemand einfach so machen. Aber komplexere Aktionen die mit der Ausschüttung von jeder Menge unterschiedlicher Hormone arbeiten kann man nur noch über ein Gefühl beschreiben, da ist einfach Sense mit billigen Erklärungen wo diese beiden Meridiane langlaufen und wie man unsterblich wird wenn man zwischen diesen beiden einfach mal ein bischen Kribbeln hin und her schickt. Das ist "Qigong" für Arme, aus einer Zeit und Gruppierung in der es mehr darum ging irgendwelchen Leuten was vorzumachen und die eigene Stellung zu halten, als darum konkret irgendwelche Leute zu irgendwelchen gesunden oder hilfreichen Aktionen zu bringen. Jemand der im Schneidersitz stundenlang irgendein Summen im Kreis schickt, stellt auch keine blöden Fragen. Cool, wenn das gar keine Funktion hat, man den Typen dann aber ein paar Stunden los ist.

Wenn man sich dann mal gewahr wird, was es bedeutet dass man sich vor jemanden hinstellen und ein Gefühl in der eigenen Brust erzeugen kann, und derjenige versteht das davon und kann es auch, oder dass man das sogar direkt übertragen kann, dann stellt sich die Frage wie genau das funktioniert. Und ob es dann wirklich ungemein hilfreich, nötig oder sinnvoll ist, wenn man das verklausuliert in kryptische Sätzchen verpackt und den Leuten dann alternativ einfach um die Ohren kloppt.

Oder auch: wie bekomme ich Leute die eh schon übermässig kopfzentriert sind dazu, sich noch mehr von ihren emotional-spirituellen Wurzeln zu entfernen und noch kopfzentrierter zu werden ? Schauen Sie selbst, und staunen Sie.

Schnitzelsekt
19-09-2013, 18:35
Nimm es mir nicht übel Eistee, aber ich hege ein gewisses Misstrauen gegen Bücher. Und vor allem, wenn es sich um chinesische KK handelt in diesen Büchern. Bücher sind an sich schon unglaublich statisch und können nie das direkte Vermitteln zwischen lebendigen Personen ersetzen.

Und was die "Instructions" angeht... die sind alles andere als "so und jetzt presse deine Hoden zusammen und schicke 24% deiner Gehirnflüssigkeit zum linken Ohr, während du deine Leber fröhlich pulsieren lässt, und zwar exakt 3,5mal / Sek."

Sondern mehr wie Bsp: "Dieser Stuhl in die Ecke, so herum gedreht, das Fenster zu, das Sofa in die Mitte." Das sind sehr einfache Dinge und man muss erstaunlich wenig herumhirnen, um es hinzubekommen.
Ok, natürlich einfacher gesagt als getan, gerade in Mitteleuropa. Ist mir schon bewusst.

Eistee
19-09-2013, 22:46
Nimm es mir nicht übel Eistee, aber ich hege ein gewisses Misstrauen gegen Bücher. Und vor allem, wenn es sich um chinesische KK handelt in diesen Büchern. Bücher sind an sich schon unglaublich statisch und können nie das direkte Vermitteln zwischen lebendigen Personen ersetzen.
Seltsame Diskussion. Aber na gut: Qigong ist natürlich etwas, das man sich nicht ausschließlich aus Büchern anlesen kann. Man muß die Übungen machen, und zwar richtig. Am besten ist es, wenn man die Anleitung dazu von einem kundigen Lehrer erhält. Soweit, so gut.
Dennoch meine ich, daß es sinnvoll ist, daneben auch Bücher zum Thema zu lesen und sich also auch mit der Theorie zu beschäftigen. Sonst ist man allein auf das angewiesen, was der Lehrer sagt, und das kann unter Umständen dürftig sein. Aus Büchern kann man z.B. erfahren, ob das, was der Lehrer macht, auch wirklich mit dem übereinstimmt, was allgemein als Qigong gelehrt wird, also, ob es den Regeln der Kunst entspricht. Außerdem kann ja auch der Lehrer in einzelnen Fragen auf dem Holzweg sein, dann kann man sich aus Büchern Anregungen holen, wie es besser gemacht wird.
Man ist auch viel motivierter, wenn man aus der Theorie weiß, was mit den Übungen eigentlich erreicht werden soll.

Als Jugendlicher war ich mal in einem Judoverein. Man kam da an, lernte die Oberflächlichkeiten der japanischen Judoetikette, mußte sich einen Partner suchen, den man privat vielleicht gar nicht gemocht hätte, und geriet in absurde Gruppendynamiken der (jugendlichen) Schüler untereinander. Die Lehrer sagten: "So, jetzt laufen wir ein bißchen ... Jetzt machen wir Fallübung links, jetzt Fallübung rechts ... jetzt üben wir "De Ashi Barai", das ist ein Fußfeger, guckt mal, das macht man so." Das war's. Bei der nächsten Unterrichtseinheit dasselbe. Und so weiter, jahrelang.
Ich habe dort nie erfahren, was Jigoro Kano für ein Mann war, und warum er ausgerechnet diese Techniken für seine Kampfkunst ausgewählt hat. Und in welcher Weise sich seine Kampfkunst von anderen Kampfkünsten unterschied und vor allem, warum. Oder daß Kano sogar auch eine Kata (Form) zur Fittnessteigerung (http://www.jc-efringen-kirchen.de/die-judo-kata/articles/seiryoku-zenyo-kokumin-tai-iku-no-kata.html) entwickelt hatte. Neulich habe ich mal in einem Spielfilm den Wurf "Seoi Nage (http://en.wikipedia.org/wiki/Seoi_nage)" gesehen. Man sieht ihn recht oft in Actionfilmen, weil er eigentlich recht schön anzusehen ist. Auf einmal war ich fasziniert davon und habe auf Youtube gute Ausführungen davon gesucht. Auf einmal fiel es mir auf: Die Faszination kam daher, daß keinerlei überflüssige Bewegungen gemacht werden. Bei guter Ausführung bewegt sich jeder Teil der Körpers exakt wie er es soll, keinen Millimeter daneben; schlicht, schön und effektiv, eine perfekte Bewegung, an der nichts mehr verbessert werden kann. Von diesem Ziel Kanos war im Verein nichts zu bemerken. Und da die Lehrer das Ziel nicht verstanden, konnten weder sie, noch die Schüler es je erreichen.
Wenn man Unterricht hat, muß man machen, was die Lehrer sagen. Man darf dabei aber nicht seinen Verstand an der Garderobe abgeben, sondern muß zusätzlich auch noch selbst studieren, was gemeint ist.
Oder wie mein Freund Konfuzius sagt:

Konfuzius sprach: "Wer nicht begeisterungsfähig ist, den unterrichte ich nicht. Wer nicht selbst nach Worten sucht, den leite ich nicht an. Wer mir nicht die restlichen drei Ecken zeigt, wenn ich eine Ecke aufgezeigt habe, den unterweise ich nicht weiter."
Wenn Bücher und Studien im Daoismus überflüssig wären, gäbe es weder das Daodejing noch das Zhuangzi. Und wenn sie im Taiji überflüssig wären, hätten die Yangs sich wohl kaum die Mühe gemacht, eine Vielzahl von Prinzipien schriftlich niederzulegen (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f52/bersetzung-40-texte-familie-yang-160001/).

Klaus
20-09-2013, 12:19
Wer nicht selbst nach Worten sucht, den leite ich nicht an. Wer mir nicht die restlichen drei Ecken zeigt, wenn ich eine Ecke aufgezeigt habe, den unterweise ich nicht weiter.Merkste ?

Meiner Meinung nach möchten manche Leute einfach gar nicht, dass sich irgendwas ändert, indem sie Übungen machen. Es soll alles so bleiben wie es ist, wie man es gewohnt ist, kein Deut anders, kein Millimeter Abweichung. Schon gar nicht ohne dass man das vorher "approved" hat. Es soll nur ein Buch bestätigen, was man sowieso schon tut.

va+an
20-09-2013, 13:53
Meiner Meinung nach möchten manche Leute einfach gar nicht, dass sich irgendwas ändert, indem sie Übungen machen. Es soll alles so bleiben wie es ist, wie man es gewohnt ist, kein Deut anders, kein Millimeter Abweichung. Schon gar nicht ohne dass man das vorher "approved" hat. Es soll nur ein Buch bestätigen, was man sowieso schon tut.

:halbyeaha

Klaus
20-09-2013, 14:12
Es ist übrigens immer noch nicht bekannt, wann wer die einzelnen Komponenten des Dao De Jings zu welchem Zweck geschrieben hat. Nur wozu es gemacht wurde. Wenn ich lese was "die Daoisten" über die Zeit alles gemacht haben, nämlich die diversen Sekten und Subgruppierungen, dann möchte ich damit nicht in Verbindung gebracht werden.

Wobei einiges durchaus einfach nur nicht verstanden wird. Man kann ein Ritual auch ausführen wenn man weiss dass es nicht die Funktion hat, die behauptet wird. Es reicht, wenn es auf das Zielpublikum die Wirkung hat die man möchte. Und sei es, die Leute zusammenzukriegen damit man seine Wirkung auf sie ausüben kann, ohne dass sie es merken.

Klaus
20-09-2013, 14:17
Um nochmal auf das Thema zurückzukommen, mein Körper macht, wenn ich dazu in der Verfassung bin, vieles von alleine. Und dazu gehört auch, dass sich die Zunge hinter die Zähne drückt, und anfängt zu kribbeln, teils sehr stark. Das muss also tatsächlich eine Funktion besitzen, die da ausgeführt wird, denn in der Form "absichtlich" praktiziert habe ich es nie. Es ist einfach nur irgendwann so entstanden, von innen. Wenn das nicht ginge, dass da was zirkuliert, wie auch immer, würde es nicht passieren. Ich kann also Leute beruhigen, das geht tatsächlich, und macht was. Und zwar dann, wenn genau dies passiert was da abläuft. Meiner unmassgeblichen Meinung nach kann aber kein Qi durch die Luft fliessen, was da passiert ist, dass etwas in die Zunge hineindrückt, und das Kribbeln bewirkt. Dass oben im Gaumen andere Gefässe auch anfangen mitzuagieren ist einfach ein anderer Gefässkreislauf, die Verbindung ist im Nacken, Rachen, und an den Backen/Zähnen. Die merke ich auch.

Eistee
22-09-2013, 00:07
Merkste ?

Meiner Meinung nach möchten manche Leute einfach gar nicht, dass sich irgendwas ändert, indem sie Übungen machen. Es soll alles so bleiben wie es ist, wie man es gewohnt ist, kein Deut anders, kein Millimeter Abweichung. Schon gar nicht ohne dass man das vorher "approved" hat. Es soll nur ein Buch bestätigen, was man sowieso schon tut.
Ich sehe nicht, was daran schlecht sein soll, wenn man erkennt, daß das, was man macht, zugleich auch mit den klassischen Schriften zum Thema übereinstimmt.

carstenm
22-09-2013, 07:32
... manche Leute ...
Wer sind "manche Leute"?
Sprichst du von deinen Erfahrungen? Menschen, die Bücher lesen überhaupt? Meinst du Menschen, die hier aktuell schreiben? Ist das eine eher generalisierende, abstrakte Position?

Mir ist der Verlauf dieses thread weder inhaltlich nachvollziehbar, d.h. ich entdecke in diesem thread niemanden, der eine Position vertritt, wie die, gegen die du argumentierst.
Und mir ist die Emotionalität bzw. Intensität, mit der du argumentierst, nicht nachvollziehbar.

Schnitzelsekt
22-09-2013, 13:15
Ich sehe nicht, was daran schlecht sein soll, wenn man erkennt, daß das, was man macht, zugleich auch mit den klassischen Schriften zum Thema übereinstimmt.

Sagt auch niemand, dass das schlecht sein soll!

@Carstenm:
Was ist denn an diesem Thread unklar?

Ich fass es mal zusammen:

Paar Leuten sagen "Um xy zu machen muss man zum Bücherwurm mutieren, ferner muss man Kakerlake x zu Kakerlake y schicken und diese in einem Winkel von 22,5% zueinanderbringen, damit man dann versteht, dass..."

und andere sagen: Mit dem "Western Mind", (alles intellektuell beurteilen, in etwas willentlich hineinregulieren wollen, sich in seiner unendlichen Sensibilität grossartige Dinge einbilden etc) wird das nix, einfach die Übungen zu xy machen und es wird schon.

carstenm
22-09-2013, 13:29
Paar Leuten sagen ...Wer?

Klaus
22-09-2013, 14:41
Ich sehe nicht, was daran schlecht sein soll, wenn man erkennt, daß das, was man macht, zugleich auch mit den klassischen Schriften zum Thema übereinstimmt.

Da stand dass er keine Leute unterrichtet, die nicht SELBST, in Person, mit ihrem eigenen Geist, Worte finden statt stur, stupide und ausschliesslich auswendig zu lernen. Da stand nicht dass er von Leuten erwartet, mit Argusaugen an seinen Schriften, und nur an seinen Schriften zu hängen haben, so wahr ihnen Gott helfe. Mag sein dass er da nicht deutlich genug gewesen ist mit "Wer nicht selbst nach Worten sucht".


Es ist übrigens erstaunlich, wie man diese Worte finden kann, wenn man die Übungen macht, und sich tatsächlich innerlich darauf einlässt, was, von tief drinnen, aus dem Dao und der eigenen Verbindung, dem eigenen inneren Geist kommt. Wenn man nicht vorgibt was der Depp gefälligst jetzt zu finden hat. Mancher hat halt Angst davor was passiert wenn man das tut. Nachher kümmert der sich zuerst um das eigene Verhältnis zu den Kindern, Eltern, Geschwistern, zum Wollen an sich, statt um das Grosse Ganze, das unergründliche Wirken in der Welt. Das Dao und der Holy Embryo haben diese fatale Eigenheit, sich mit diabolischer Freude ausgerechnet zuerst um das eigene Leben zu kümmern, und dann, später, um das Grosse Ganze. Finde ich jetzt irgendwie gemein von denen.


Ach ja, der Grosse Kreislauf. Der bildet sich tatsächlich von alleine, wenn man die langsamen Bewegungsübungen oder Standübungen, am besten beides, macht, und dann über Berührung von Punkten auf dem Weg emotionale Spannungen triggert die ihn behindern. Und das ist auch noch einfach. Die Zunge hinter die Zähne drücken und leicht ansaugen stimuliert auch noch ein bischen, granted.

Eistee
23-09-2013, 17:06
Da stand dass er keine Leute unterrichtet, die nicht SELBST, in Person, mit ihrem eigenen Geist, Worte finden statt stur, stupide und ausschliesslich auswendig zu lernen. Da stand nicht dass er von Leuten erwartet, mit Argusaugen an seinen Schriften, und nur an seinen Schriften zu hängen haben, so wahr ihnen Gott helfe. Mag sein dass er da nicht deutlich genug gewesen ist mit "Wer nicht selbst nach Worten sucht".
Man kann diese Worte nicht im einzelnen auslegen und auf die Goldwaage legen, weil es sich um eine Übersetzung eines antiken chinesischen Textes handelt, in diesem Fall die Übersetzung von konfuzius.net. Man kann nicht davon ausgehen, daß im Original wirklich "selbst" stand, bzw. das Schriftzeichen dafür. Man muß vielmehr den Gedanken insgesamt auf sich wirken lassen.

Ich verstehe das Zitat so, daß Konfuzius von seinen Schülern Aufmerksamkeit verlangte und daß sie sich auch eigenständig mit dem Gegenstand beschäftigen sollten, weil es sie interessierte. Offenbar konnte er sich seine Schüler aussuchen und hatte nicht etwa eine gelangweilte Klasse 7b zu unterrichten, um dafür A13 oder dergleichen zu bekommen.
Allerdings wird auch von Zeiten berichtet, in denen Konfuzius Hunger litt und daran einzugehen drohte. Dann gab es aber auch wieder bessere Zeiten.
Meine These bzgl. Tai Chi/Qigong war ja, daß man auch dort eine Haltung wie von Konfuzius gefordert haben sollte: Ich finde es eben nicht so gut, einfach in einen Kurs zu gehen, Geld dafür zu bezahlen, und dann seinen Kopf auszuschalten und nur den Anweisungen des Lehrers zu folgen. Man sollte sich daneben auch für das Thema interessieren, vielleicht Bücher dazu lesen und selbst zu begreifen versuchen, wie die Übungen gemeint sind und was sie bewirken sollen.
Das ist gerade bei Tai Chi ja ein besonderes Problem: Wenn man im Park eine einfache Handform macht, kommen oft Leute vorbei, die einen geradezu für verrückt halten. Es ist eben nicht offensichtlich, was das überhaupt soll. Davon sollte ein Schüler aber ein klares Verständnis haben. Warum sollte er sonst auch üben?

T. Stoeppler
24-09-2013, 06:41
Wohin der Hammer so fällt, kann man in den Boardregeln und den gepinnten Threads nachlesen.

Bitte:
-on topic bleiben
-nicht ´rumspammen
-bei Unzufriedenheit: mod-tätigkeit per PN mit mir oder den Kollegen klären.
-BOARDREGELN LESEN

Gruss, Thomas

martin3
24-09-2013, 08:34
Sorry, nur neben bei:

Das Zitat "Wer nicht begeisterungsfähig ist, den unterrichte ich nicht." ist Konfuzius 7.8.

"bufen - buqi"

"Keine Eifer/Begeisterung - kein Öffnen/keine Belehrung/ kein auf den Weg bringen."

Übersetzung:

Lao: "Only one who bursts with eagerness do I instruct.
Wilhelm: "Wer nicht strebend sich bemüht, dem helfe ich nicht voran."
Bödicker: "Wenn jemand nicht ganzen Willens ist, werde ich ihn nicht unterrichten."

Gruß

Martin