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Vollständige Version anzeigen : Anfassen von Schülern im Karate-/KS-Unterricht (Auszug aus Gewalt & Karate)



Cillura
18-09-2013, 12:16
Da das Thema in einem anderen Thread gerade aufkam, hab ich das mal herausgezogen, damit wir nicht ins Off-Topic rutschen. Falls es hier verkehrt ist, dann bitte verschieben, liebe Mods.



...
Da wird im DKV - Karate schon über das " Anfassen von Schülern im Karateunterricht " gesprochen, welche Berührungen sind erlaubt, wo werden Grenzen überschritten?
Siehe Ausgabe Karate DKV 5/2013
Der § 223 StGB Körperverletzung und der § 174 StGB die unsittliche Berührung von Schutzbefohlenen.

...


Echt? Ganz schön schräg. Was macht man denn wenn man einen Wurf oder Hebel zeigen will, oder bei Verteidigung in Bodenlage? Das geht nur mit anfassen. Ist schon bisl schräg, das ganze :ups:


Sorry Leute, aber das ist kein Thema des DKV, das ist ein Thema, welches sich die Sportverbände auf Landesebene (also LSB, LSV, etc) auf die Fahne geschrieben haben. Das hat mit dem DKV (allein) so rein gar nichts zu tun! Sucht mal nach "Gewalt im Sport - Schweigen schützt die falschen"
...

Danke für die Info. Hätte mich auch gewundert, wenn (nur) vom DKV sowas ausgehen. Kampfsport funktioniert nicht ohne Kontakt und ich denke auch im DKV wissen das die Leute.

Es ist auch nicht falsch das Thema generell aufzugreifen und den Leuten ins Gedächtnis zu bringen. Kindesmisshandlung gibt’s gewiss in allen/vielen Bereichen. Aber bei einigen Sachen, die hochkochen denke ich manchmal schon – „Auweia, was soll das denn werden? Wir machen doch nur Kampfsport.“ Demnächst darf der Trainer den kleinen Kids auch nicht mehr den Gürtel binden, weil er sie dabei mglw. berühren könnte?
Wie wird denn das ganze Thema im Judo, BJJ oder Ringen gehandhabt?
Hat jemand nähere Infos, wie das die entsprechenden Verbände aktuell handhaben? Oder ist es momentan nur in der Diskussion?

Ich glaube das Thema war auch schon mal irgendwo in ähnlicher Form angerissen. Finde es aber grad nicht. Das könnte evtl. hier noch verlinkt werden.

soto-deshi
18-09-2013, 12:31
Hallo Cillura,

dazu noch diesen Hinweis für Dein Thema:

www.kein-raum-fuer-missbrauch.de/ praevention-im-sport-kein-raum...



Danke für die Info. Hätte mich auch gewundert, wenn (nur) vom DKV sowas ausgehen. Kampfsport funktioniert nicht ohne Kontakt und ich denke auch im DKV wissen das die Leute.

Sensei-T
18-09-2013, 12:52
Hallo Cill,

vielen Dank für das Auslagern!

Das Thema ist nicht erst seit gestern ein Thema - das gibt es schon seit zig Jahren. Ich kann mich noch an meinen ersten Gruppenhelfer/ÜL-Kurs erinnern. Das war 1993 und da kam das Ding von wegen "Darf ich dich anfassen?" (schon) zur Sprache.

Damals (sch.., das hört sich so alt an) wurden diese "Probleme" erst gar nicht publik. Kaum jemand hat darüber gesprochen, alles wurde i-wie totgeschwiegen: "Es kann nicht sein, das nicht sein darf!"

2012 wurde das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) neu verabschiedet. Hinsichtlich der immer häufiger bekannt gewordenen Fälle von Kindesmissbrauch ist den öffentlichen und freien Jugendhilfen auferlegt worden, von den Mitarbeitern das "Erweiterte Führungszeugnis" zu verlangen. In Zusammenarbeit der Jugendhilfen mit anderen ehrenamtlich geführten Organisationen (z. B. Vereinen) wird dies sogar für die dort tätigen Ehrenämtler verpflichtend. Sprich, wenn an unseren Verein das Jugendamt rantritt, wir sollen eine Freizeitveranstaltung mit Kindern und Jugendlichen ausrichten, sind alle aktiv daran Beteiligten dazu verpflichtet, das Führungszeugnis vorzulegen.

Als ÜL biste immer i-wie der Dumme, wenn jemand aus der Ecke springt und sagt: "Der hat mein Kind angefasst!".

Mhm, wie schreib ich's jetzt: Auf der einen Seite verstehe ich das Misstrauen der Eltern gegenüber fremden. Und das sind die ÜL anfangs ja auch für die Neueinsteiger. Es kann sich ja auch auf Jahre hinziehen, bevor etwas passiert, was Kinder- oder Jugendgefährdung ist, und dann ist man ja "eigentlich" bekannt bei den Beteiligten. Andererseits frage ich mich, warum Eltern ihre Kids dann beim Judo oder sonstigen Kontaktsportarten austoben lassen. dann sollen sie lieber zum, äh, keine Ahnung, Schach gehen. Da muss man nicht die Stellungen der Hand, des Arms oder des Beines korrigieren. Also ist die Gefahr des Taktilen doch minimiert.

ABER: Es geht bei den "Programmen" der Verbände ja nicht allein um die Problematik des Berührens (aslo Physis) sondern auch um das Thema der Psyche. 'ne Misshandlung findet eben nicht nur (zwangsläufig) auf körperlicher Ebene sondern auch auf pyschischer Eben statt.

Und noch ein ABER: Grundsätzlich kann das nicht allein auf Kinder und Jugendliche reduziert werden. Es geht auch Erwachsene was an!

Judoka70
18-09-2013, 13:18
? ? ? ? ? ? - Stephan Yamamoto ? Anfassen? Ja, bitte! (http://budokarate.tumblr.com/post/61100644035/anfassen-ja-bitte)

SKA-Student
18-09-2013, 13:30
Bezieht sich der genannte Artikel nur auf den Umgang mit Kindern, oder auch auf Erwachsene? Link?

Und beim Karate geht das ja noch... wenn ich ans Ringen, Judo, Sambo, BJJ denke... wie bringt man jemandem eine (BJJ-) Triangle bei? Diashow? :ups:

Cillura
18-09-2013, 13:32
@soto-deshi : Danke für den Link. Muss ich alles mal bei nächster Gelegenheit durchsehen. Gut dass es soetwas gibt.


Dass dieses ganze Thema nicht neu ist, ist mir klar. Aber es ist in den letzten Jahren verstärkt in den Medien vorhanden und daher auch verstärkt im Gespräch. Was ich auch gut und richtig finde. Es muss generell ein öffentliches Bewusstsein dafür geschaffen werden.

Auch bei uns gab es bereits eine Diskussion zu diesem Thema. Letztlich sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ein einzelner Trainer nie allein Kindertraining gibt und der Übungsraum für die Eltern jeder Zeit offen steht. Wir hatten auch schon Kids bei uns, die auf die Idee kamen in der Umkleide aus dem Fenster zu klettern, weshalb dann grundsätzlich ein Trainer der Aufsichtspflicht wegen mit in die Umkleide gegangen ist. Lässt sich leider nicht vermeiden. Da wir aber ein Fitnessstudio mit dran haben, sind immer unabhängige Personen mit in den Kabinen.

Viel mehr kann man leider nicht tun. Kampfsport ist eben mit anfassen und Bodenkampf sowieso. Ich finde es etwas schade, dass dieses Thema bei einigen Leuten so ein negatives Bild auf unseren Sport wirft. Kinder sollten sich wohlfühlen und Spaß am Sport haben und nicht allen gegenüber misstrauisch sein müssen. Wir sagen den Kids immer, dass sie es sagen sollen, wenn ihnen etwas unangenehm ist und sich der andere dann auch entsprechend zurücknehmen muss. Wenn er das nicht tut, dann sollen sie mit ihren Eltern darüber reden.

Auch zu mir hat schon mal ein Kind gesagt „Sie müssen mich nicht anfassen“. Ich wollte eigentlich nur Abwehr gegen Revers-/Kragenfassen demonstrieren. Ich hab ihn dann auch in Ruhe gelassen und mit jemand anderem die Technik gezeigt. Aber irritierend ists schon. Leider. ← Übrigens war seine Abwehrmethode sehr gut ;) Hab ich ihm dann auch gesagt. Am meisten hat mich daran irritiert, dass er mich mit Sie angesprochen hat – aber es war sehr effektiv in diesem Moment :D

Haben aktuell Bodenkampf bei uns als Thema. In der Jugendgruppe ist das ganze eher witzig. Die sind nicht mehr im "Mädchen/Jungen sind doof"-Alter. Wenn die zusammen trainieren, werfen sie sich andauernd irgendwelche Anspielungen an den Kopf, so dass eigentlich keiner vernünftig trainieren kann, weil alle lachen müssen. Da muss man sich dann als Trainer auch bisl zurücknehmen und darf sich nicht auf das Niveau herunterreißen lassen und "professionell" bleiben. BJJ kannste mit denen eigentlich voll vergessen, selbst Judofesthalten bringen die schon aus der Fassung :D

Hubertus
18-09-2013, 13:34
2012 wurde das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) neu verabschiedet. Hinsichtlich der immer häufiger bekannt gewordenen Fälle von Kindesmissbrauch ist den öffentlichen und freien Jugendhilfen auferlegt worden, von den Mitarbeitern das "Erweiterte Führungszeugnis" zu verlangen. In Zusammenarbeit der Jugendhilfen mit anderen ehrenamtlich geführten Organisationen (z. B. Vereinen) wird dies sogar für die dort tätigen Ehrenämtler verpflichtend.

Sprich, wenn an unseren Verein das Jugendamt rantritt, wir sollen eine Freizeitveranstaltung mit Kindern und Jugendlichen ausrichten, sind alle aktiv daran Beteiligten dazu verpflichtet, das Führungszeugnis vorzulegen.


Da Du offensichtlich schon praktische Erfahrung mit den neuen Regelungen machen konntest, würde mich interessieren, wie dies in der Praxis gehandhabt wurde.

Ich nehme mal an, dass die Führungszeugnisse auch immer ganz aktuell sein müssen, da ja sonst ein neuer Eintrag drin sein könnte.
Wie wird dies finanziert, wenn mehrere Übungsleiter regelmäßig neue Zeugnisse anfordern müssen.
Ich hoffe doch nicht, dass sie für ihre ehrenamtliche Tätigkeit auch noch solche Nachweise privat bezahlen müssen.

Zwar finde ich gut, dass man heutzutage in diesem Bereich sensibilisiert ist und dass man hie aufpasst, wenn aber alle Maßnahmen zu lasten der Übungsleiter gegen, dann werden sich da in Zukunft immer weniger freiwillige finden.

Sensei-T
18-09-2013, 13:53
? ? ? ? ? ? - Stephan Yamamoto ? Anfassen? Ja, bitte! (http://budokarate.tumblr.com/post/61100644035/anfassen-ja-bitte)

Danke für den link!. Hatte ich wohl vergessen zu erwähnen und da es im Artikel angesprochen wurde: Wir, sprich unser Verein, sind im Umgang mit Zuschauern (eben meist Eltern) ganz offen: Jeder kann/darf zusehen. Zudem versuchen wir (lässt sich leider nicht immer einrichten) beim Kindertraining stets einen männlichen und weiblichen ÜL zu haben.

@SKA-Student: Das ist ganz gewiss nicht allein Thema für/bei Kindern und Jugendlichen. Nur sind die Personen ab 18 schon nicht mehr Schutzbefohlene und fallen damit nicht mehr unters BKiSchG. Ausgenommen sind da allerdings auch wieder körperlich und geistig Behinderte Personen, die aber ja durchaus auch KK/KS machen können. Was das Ding angeht mit entsprechenden Übungen: Jungs nehmen sich Jungs, Mädels die Mädels (wohlgemerkt in der Gruppe); zeigen tust das natürlich :cool: mit einem entsprechendem ÜL (also Männchen/Männchen, Weibchen/Weibchen). Soviel zur Theorie...

@Cill: Sämtliche unserer Mitglieder sind angehalten, sich eine andere Person als den ÜL zu suchen, um sich über das "Problem" zu unterhalten, sollte es mal was gegeben haben. Wir haben den ersten Vorstand im Verein, die als Anlaufstation für derartige Fälle als unabhängige Person erstmal "hinterfragt" und die weitere Anlaufstellen nennen kann, an die sich Betroffene wenden können.

Sensei-T
18-09-2013, 14:15
Da Du offensichtlich schon praktische Erfahrung mit den neuen Regelungen machen konntest, würde mich interessieren, wie dies in der Praxis gehandhabt wurde.

Indirekt... Von einem befreundeten Verein habe ich die Info bekommen, dass die ÜL (auch Karateka), die eine Gruppe einer Jugendhilfe in SB/SV unterrichten sollten, der Jugendhilfe erstmal die ÜL nennen mussten (Abweichungen durfte es im Verlauf keine geben) sowie die Führungszeugnisse vorzulegen hatten. Sonst häte es den Kurs auf Grund der Vorgaben an die Jugendhilfe nicht gegeben.
Daraufhin habe ich mich dann mal mit den anhängigen Verordnungen/Gesetzen beschäftigt.




Ich nehme mal an, dass die Führungszeugnisse auch immer ganz aktuell sein müssen, da ja sonst ein neuer Eintrag drin sein könnte.
Wie wird dies finanziert, wenn mehrere Übungsleiter regelmäßig neue Zeugnisse anfordern müssen.
Ich hoffe doch nicht, dass sie für ihre ehrenamtliche Tätigkeit auch noch solche Nachweise privat bezahlen müssen.

Aktuell auf jeden Fall. Aber was ist "aktuell"? Zum Tage der Beantragung bei der Meldebehörde ist es aktuell, einen Tag nach Ausstellung nicht mehr.

Sofern du belegen kannst, dass das Zeugnis für eien ehrenamtliche Tätigkeit benötigst (Vorgabe des Vereins z. B.) ist es kostenfrei, siehe: Merkblatt Merkblatt zur Befreiung von der Gebühr für das Führungszeugnis gemäß § 12 JVKostO (https://www.bundesjustizamt.de/DE/SharedDocs/Publikationen/BZR/merkblatt_gebuehrenbefreiung.pdf?__blob=publicatio nFile&v=4)



Zwar finde ich gut, dass man heutzutage in diesem Bereich sensibilisiert ist und dass man hie aufpasst, wenn aber alle Maßnahmen zu lasten der Übungsleiter gegen, dann werden sich da in Zukunft immer weniger freiwillige finden.

Ja, das hats du Recht.

Übrigens muss der Vorstand alle Führungszeugnisse "verwalten". Er darf sie nicht kopieren, das Original verlangen oder ähnliches, aber vermerken, welcher ÜL wann und mit welchem Datum das FZ vorgelegt hat. Also zusätzlicher Verwaltungsaufwand beim Vorstand. Du legst auch quasi, sofern nicht eh schon vorhanden, 'ne Art Personalakte der ÜL an!

Dagmar
18-09-2013, 17:26
Das ist echt ein komplexes Thema. Karate ohne Anfassen geht nicht, aber es ist ja die Frage, wo ich anfasse.
Wir sind als ÜL jeweils allein, aber ich habe auch nur Trainer/ÜL, die ich gut kenne. Wenn ich einen Fremden einstellen würde, dann mit Führungszeugnis und unterschriebenem Ehrenkodex. Außerdem würde ich den erstmal beobachten.
Der Landessportbund bietet dazu eine Weiterbildung an: Kinderschutz im Verein und die ist sehr gut. Auch rechtliche Aspekte werden behandelt.
Ich habe eher das Problem, dass die Kinder mich umarmen, weil sie mich gern haben. Dann kann ich sie nicht wegschubsen.
Ich habe aber auch mal mit einer 12jährigen gesprochen, dass sie mir sagen soll, wenn ein männl. Trainer sie berührt. Das ist zwar aus Versehen, aber Pubertierende sehen das vielleicht anders. Auch habe ich mit den Trainern geredet, dass sie da aufpassen, dass sowas eben nicht vorkommt.
Letztendlich sind bei uns alle zufrieden. Ich darf Gürtel zubinden, Umarmen, bei Übungen auch per Berührung zeigen, wie es richtig ist.
Ich finde aber, dass man da sensibel und aufmerksam sein muss, denn es gibt tatsächlich widerliche Dinge mit Schutzbefohlenen in anderen Vereinen.
Aber bei Kontaktsportarten kann man auf Berührung nicht verzichten. Nur sie muss sittlich sein.

Macabre
18-09-2013, 17:50
Also im boxen schlagen wir Kinder sogar. Mitten ins Gesicht. :D

Ich versteht aber schon warum boxen ein bisschen verpönt ist. :)

gruss

Tyrdal
18-09-2013, 18:08
Ich darf Gürtel zubinden, Umarmen, bei Übungen auch per Berührung zeigen, wie es richtig ist.Naja, Frauen habens da einfacher.

Sensei-T
18-09-2013, 18:15
Naja, Frauen habens da einfacher.

Jain, man unterstellt ihnen einfach weniger bis gar keinen "anders gearteten" Gedanken! Ich sach nur "Enthüllung" (Demi Moore/Michael Douglas). Der Mann ist einfach eher der "Schröder".

Hubertus
18-09-2013, 18:24
@ Sensei-T:

Danke für Deine Ausführlichen Infos!


Sofern du belegen kannst, dass das Zeugnis für eien ehrenamtliche Tätigkeit benötigst (Vorgabe des Vereins z. B.) ist es kostenfrei

Dies ist ja wenigstens gut geregelt, denn es hätte ja noch gefehlt, dass der Staat hier seine Hand aufhält!

Sensei-T
18-09-2013, 18:47
@ Sensei-T:

Danke für Deine Ausführlichen Infos!

Wo ich kann, immer gerne!

Tyrdal
18-09-2013, 18:59
man unterstellt ihnen einfach weniger bis gar keinen "anders gearteten" Gedanken!Sag ich doch.

Saso
18-09-2013, 19:10
Ich habe eher das Problem, dass die Kinder mich umarmen, weil sie mich gern haben. Dann kann ich sie nicht wegschubsen.

Das ist doch irgendwie krank: Hauen erlaubt, umarmen verboten.


Ich finde aber, dass man da sensibel und aufmerksam sein muss,
Das ist das Wichtigste!

Terao
18-09-2013, 19:41
Wir, sprich unser Verein, sind im Umgang mit Zuschauern (eben meist Eltern) ganz offen: Jeder kann/darf zusehen.Das würde mich jetzt aber doch mal interessieren: Gibt es denn überhaupt IRGENDEINEN Verein, in dem die Eltern nicht beim Training ihrer Kinder zuschauen dürfen? Mit welcher Begründung sollte man denn Eltern daran hindern? Und wer würde denn sein Kind in ein Training schicken, bei dem er nicht mal schauen darf, was die da überhaupt mit seinem Kind machen?

Gürteltier
18-09-2013, 20:01
Das würde mich jetzt aber doch mal interessieren: Gibt es denn überhaupt IRGENDEINEN Verein, in dem die Eltern nicht beim Training ihrer Kinder zuschauen dürfen? Mit welcher Begründung sollte man denn Eltern daran hindern? Und wer würde denn sein Kind in ein Training schicken, bei dem er nicht mal schauen darf, was die da überhaupt mit seinem Kind machen?

Na, man schmeißt sie raus, wenn sie zu laut werden und auf Ansprache nix raffen.
Und muss sie regelmäßig beim Mokuso mit einnorden... .
Ich hab nur immer meine Eltern gehindert, zuzugucken.

Bisher hat mich aber erst ein Kind gebeten, dass Zugucken auch seinen Eltern madig zu machen.

Tori
18-09-2013, 20:02
Die Diskussion hatten wir hier schon an Board-und zwar mehrmals ;)

Cillura
18-09-2013, 20:06
Das würde mich jetzt aber doch mal interessieren: Gibt es denn überhaupt IRGENDEINEN Verein, in dem die Eltern nicht beim Training ihrer Kinder zuschauen dürfen? Mit welcher Begründung sollte man denn Eltern daran hindern? Und wer würde denn sein Kind in ein Training schicken, bei dem er nicht mal schauen darf, was die da überhaupt mit seinem Kind machen?

Bei uns dürfen die Eltern gern zusehen. Aber wir bitten sie dennoch drum, nicht jede Stunde mit am Rand zu sitzen. Denn wenn von allen Kids die Muttis mit am Rand sitzen hab ich bald 20 Muttis auf der Matte und keinen Platz mehr für die Kids. :D Generell verboten ist's aber nicht und das würden wir auch nie tun. Die Meisten Kids kommen sowieso allein. Nur bei den ganz Kleinen hatte ich mal nen Rekord von 10 Muttis und Vatis. 2 davon kamen sogar auf die Idee mitten in der Stunde zu telefonieren. Die hab ich dann auch mittels Kampfschrei durch die Kids ganz schnell vor die Tür befördert. :D

fujikomma
18-09-2013, 20:26
Eine der wichtigste Erkenntnisse im in Missbrauchsfällen
-es geht um Machtausüben.
Was immer wieder im Nachhinein gesagt wird z.B er hat sich den -rsch für die Kiddies aufgerissen,war immer da,hat nie über zusätzliche Arbeit geklagt,war unersätzlich,war der Erste beim Vorbereiten,der Letzte beim Nachbereiten...
"Von ihm hätte man es nie geglaubt!"
Und trotzdem gab es Leute die seltsames Gefühl hatten,es verdrängten.
Ob man in einigen Verbänden ähnlich wie die Kirche Auffälliggewordenen eine Versetzung nahelegt oder ähnliches weiss ich nicht-
Würde ich mich wundern wenn Verbände bei persönlichen Verbindungen oder Angst vor Skandalen den Deckel raufhalten-Absolut nicht!
Aber ich weiss das Angst ein mächtiges Werkzeug ist auf allen Ebenen:ups:!
Natürlich ist nicht jeder der bienenfleisisg ist ein Predator...

Luaith
18-09-2013, 20:33
Ich muss zugeben: Ich hätte nicht geglaubt, dass der Tag jemals kommt an, dem ich mit Yamamoto einer Meinung wäre. In dem Fall hat er Recht. Dieses pauschale Grundverdächtigen zieht sich wie ein Krebsgeschwür durch die hiesige Dekade. Sei es in der Bahn, auf Konzertbesuchen oder eben neuerdings auch in der Kampfkunst: Wer nichts macht, ist grundsätzlich erst einmal verdächtig. Also schön Perso raus, Führungszeugnis natürlich und dazu am besten noch eine beglaubigte Vita samt psychologischem Unbedenklichkeitsgutachten. Und doppelte und dreifache Kameraüberwachung. Die wollten wir ja schon lange einführen. Warum müssen Kampfsport-Trainer eigentlich keinen Fingerabruck bei der Behörde einreichen? Und ein genetischer Fingerabdruck schadet ja eigentlich auch nicht.

Ganz ehrlich? Eher schneide ich mir die Hand ab als dass ich in einem Verein Training gebe, der mir so wenig vertraut, dass er ein polizeiliches Führungszeugnis von mir verlangt. Da braucht nur ein dummes Gör plötzlich meinen, ich hätte sie befingert, und schon fliege ich hochkant raus; völlig wurscht ob schuldig oder nicht. Manche Probleme werden tabuisiert, manche Urteile pauschalisiert. Ob man es war oder nicht spielt dann keine Rolle. Sieht man ja auch an der Femme-Fatale-Debatte. Wirst du unbequem, hast du halt plötzlich die Putzfrau vergewaltigt. Mit Kindern ist es noch brisanter. Die will jeder beschützen, da interessiert sich keiner für die Wahrheit. Hauptsache es wird bestraft! Weil wegen Moral undso ...

Spätestens seit Harry Cook sollte klar sein: Damit schützt man niemanden! Weder die Kinder, die immer weiter in seidige Wolle gewickelt werden, bis ihr Leben so weichgespült ist, dass sie an jeder Kleinigkeit zerbrechen. Noch den Erwachsenen, der sowieso schon mit einem halben Bein im Gefängnis steht, wenn er Kinder auch nur anguckt. Der Wolf lauert im Schafspelz. Gerade in unserer Fingerzeignation Deutschland, in der nichts modernerer Lifestyle ist als sich über alles und jeden zu entrüsten. Da ist es gar nicht mehr so wichtig, was eigentlich passiert. Hauptsache man hat wieder ein paar Dinge, über die man sich aufregen kann und denen es mit neuen Regularien beizukommen gilt.

Das ist ja gerade der Schwachsinn. Gesetze einführen um Dinge zu verhindern, von denen man überhaupt erst erfährt, wenn sie schon passiert sind! Als ich noch Trainer für eine Kindergruppe war hab ich selbstverständlich mit Körperkontakt korrigiert. Ich hab auch Ringen mit den Kiddies gemacht. Die haben an nichts mehr Spaß, als wenn sie sich zu 5. auf den bösen Trainer stürzen dürfen, der sie die letzte Stunde durch langweilige Kata getriezt hat ;) Da gab es nie Probleme. Warum auch? Die Eltern kannten mich, mit den meisten hatte ich nicht nur ein Bier auf der örtlichen Weihnachtsfeier getrunken. Transparent und unverfänglich. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ein Mädel zu fragen, ob ich sie anfassen darf, bevor ich ihren Tsuki verbessere. Genau so in der Erwachsenengruppe: Für keine 15jährige war es jemals ein Problem, mit mir zu Ringen. Dazu kamen die zum Sport. Klar bin ich da aus Versehen mal mit der Hand auf einer Brust gelandet. Oder eines der Mädels in meinem Schritt? so what? Es ist Sport ...

Ich weiß nicht, wo das alles noch hinführen soll ...
Jeden Tag ausquillende Gehirne im TV. Aber vor unseren eigenen Geschlechtern fürchten wir uns zu Tode.

L.

Terao
18-09-2013, 20:41
Nein, jedesmal muss nicht sein, klar. Und Stören ist natürlich auch ein No-go.
Trotzdem denke ich, dass Transparenz letztlich der beste Schutz für die Kinder, die Eltern und nicht zuletzt auch die Übungsleiter ist. Wenn alle drei Parteien wissen, was da passiert (und was nicht), und auch keine Probleme sehen, darüber miteinander zu kommunizieren (natürlich nicht während der Stunde!!), kann da doch schon sehr viel weniger schiefgehen. Kommunikation und Transparenz schlagen jedes Führungszeugnis um Längen.


Vorbild Japan: Beim Kendotraining der Kleinsten hockten die Eltern immer am Rand. Sind allerdings auch japanische Eltern, und denen muss man nicht erst erklären, dass sie während des Trainings die Klappe zu halten haben... :)


Potenzielle Probleme seh ich auch eher im Bereich Jugendlicher und junger Erwachsener. Gerade Jugendliche sind nun mal auch sehr empfänglich für jede Form von Starkult und Machtstruktur, und haben ein sehr ausgeprägtes Schamempfinden. Und sie lehnen ihre Eltern als Kontrollinstanz typischerweise ab.

soto-deshi
18-09-2013, 21:29
Hallo Luaith,

ein sehr guter Aufsatz.
Dem ich in vielen Punkten zustimmen kann und den ich aus der Sicht eines Trainers voll verstehe.

Was möchte aber der Artikel: Anfassen von Schülern im Karateunterricht,
Karate DKV, Ausgabe 5 /2013 , von Alexander Hartmann, Bundesschulsportreferent, dem Karate-Trainer vermitteln?
Dazu müßte jemand den Artikel hier vorstellen, damit jeder sich seine eigene Meinung darüber bilden kann.

Im Beisatz steht noch: dieser Artikel wurde in Anlehnung an den " Schulrechtsfall des Monats ( April 2013) verfaßt.

Der Hauptaugenmerk war, den Trainern und Übungsleitern, insbesondere im Zuge der aktuellen Diskussion über Mißbrauchfälle von Kindern, eine Hilfe zu geben.


Ganz ehrlich? Eher schneide ich mir die Hand ab als dass ich in einem Verein Training gebe, der mir so wenig vertraut, dass er ein polizeiliches Führungszeugnis von mir verlangt. Da braucht nur ein dummes Gör plötzlich meinen, ich hätte sie befingert, und schon fliege ich hochkant raus; völlig wurscht ob schuldig oder nicht. Manche Probleme werden tabuisiert, manche

Daher kann man schon leicht pauschalieren, sich in Wut reden, wobei doch
nur der Vorschlag kam:
" Sprecht das Thema Berührung offen an,
macht deutlich dass eine Berührung durch eine Lehrkraft bei der Vermittlung von Techniken hilfreich sein kann."

Einfach den ganzen Text lesen,
Anfassen von Schülern im Karateunterricht,

dann kann man sich in aller Ruhe die Punkte aussuchen, die einem aus der eigenen Sichtweise nicht gefallen und diese klar benennen.
Warum dieses Thema auch im DKV , wie in anderen Sportverbänden besprochen wird, ist doch allen bekannt.

Noch einen schönen Abend... soto

Sensei-T
18-09-2013, 23:08
...
Was möchte aber der Artikel: Anfassen von Schülern im Karateunterricht,
Karate DKV, Ausgabe 5 /2013 , von Alexander Hartmann, Bundesschulsportreferent, dem Karate-Trainer vermitteln?
Dazu müßte jemand den Artikel hier vorstellen, damit jeder sich seine eigene Meinung darüber bilden kann....

Der Einfachheit halber: KM 5-2013.pdf (http://www.karate.de/sites/default/files/KM%205-2013.pdf) (auf Seite 32)

Abatur
18-09-2013, 23:16
@Cill: Sämtliche unserer Mitglieder sind angehalten, sich eine andere Person als den ÜL zu suchen, um sich über das "Problem" zu unterhalten, sollte es mal was gegeben haben. Wir haben den ersten Vorstand im Verein, die als Anlaufstation für derartige Fälle als unabhängige Person erstmal "hinterfragt" und die weitere Anlaufstellen nennen kann, an die sich Betroffene wenden können.Wenn ich alleine schon so einen Text lese, dann kann ich nur den Köpf schütteln.
Du hälst das bstimmt für einen ungeheuerlichen Fortschritt?

Dann habe ich mal zwei einfache Fragen:
Wieso sind nicht die Eltern erste Anlaufstelle für ALLE Probleme die das Kind hat?
Merken Eltern heutzutage nicht mehr, wenn mit ihrem eigenen Kind was nicht stimmt?

Seit wann ist der DKV oder irgend ein Sport-Verein der "Elternersatz" oder Anlaufstelle für soziale Probleme? Die Kinder gehen 2-3 mal die Woche für jeweils 1,5h oder 2h ins Training. Eltern die meinen, ihr Kind bräuchte in dieser kurzen Zeit eine Anlaufstelle, die übernehmen selber meistens keine Verantwortung. Die sind m. E. froh, wenn sie ihr Kind für 1,5-2 h los sind, damit sie sich mit sich selbst beschäftigen können.
Solche Eltern die sowas verlangen, wollen meistens einfach ihre Ruhe vor ihrem Kind und die Verantwortung mal für 2 h an jemand anderen abgeben:
an den Übungsleiter zum Bleistift oder an irgend einen anderen dummen, der dann so blöd ist und tatsächlich "die Verantwortung für ein fremdes Kind übernimmt".
Ja seid ihr denn alle bescheuert? Wer die Verantwortung hat, der kann auch ins Gefängnis wandern. Dann gehen aber lieber die Eltern ins Gefängnis, auch wenns mir leid um das Kind täte.

Man brauch sich nicht zu wundern, wenn bei einer Mitgleiderversammlung gerade mal 1/3 der Eltern da sind - und das ist schon viel. Bei einer Mitgliederversammlung könnten die Eltern erfahren, was der Verein, wo die Eltern ihr eigenes Kind hinbringen, sonst noch so macht:
wie sich der Verein in der Öffentlichkeit präsentiert, welchen Zweck der Verein überhaupt hat, welche Möglichkeiten er bietet, welche vereinsinternen Probleme besprochen werden, wie die Lösungsvorschläge aussehen und welche davon umgesetzt werden. Man organisiert als Verein auch mal den ein oder anderen Lehrgang, wo man auf die Unterstützung der Mitglieder (also der Eltern) angewiesen ist. etc.. Meistens greift man aber in die eigene Tasche, weil die meisten Eltern plötzlich nicht erreichbar sind, keine Zeit haben oder sonst wie verhindet sind: Termine stapeln sich bis nächstes Jahr Weihnachten.......

Hauptsache das Kind ist mal aus dem Haus und man hört und sieht es nicht. So kommt mir das vor. Das hört man auch aus den wenigen Sätzen raus, die solche Eltern (die leider keine Minderheit mehr sind) so zwischen Tür und Angel von sich geben, wenn sie ihr Kind vom Training abholen.
Das sehe ich mir schon seit Jahren an. Was dabei herauskommt ist halt, daß die Kinder selber zum großen Teil nicht wissen, was sie hier sollen und ob ihnen Karate überhaupt Spaß macht wissen sie auch nicht. Die wollen erst mal eine halbe Stunde lang spielen. Ja, dürfen die zuhause nicht spielen? Offensichtlich nicht. Denn Kinder die zuhause spielen und sich "austoben" dürfen, die sind im Sport viel aufmerksamer und interessierter. Einige verweigern sogar ganz gezielt das Training, wenn vorher nicht eine halbe Stunde lang Fangen oder dergleichen gespielt wurde.

Bei manchen Kindern kommt es mir so vor als seien sie zuhause nur im Weg und würden daher geradezu genötigt werden: "such dir einen Sport aus und den machst du dann. Ob du willst oder nicht, du machst das. Punkt."
War alles schon dagewesen.
Also mich läßt diese angebliche "Sorge" um "Fürsorge" absolut kalt.
Die Eltern haben den Verein, in dem sie ihr Kind regelmäßig abgeben, persönlich abzuchecken. Es ist kein Problem ein kuzes Gespräch mit den Trainern zu führen. Vielleicht auch 2 oder 3, um herauszufiltern, ob man diesem Mensch "sein Kind anvertrauen kann" oder nicht. Das ist bestimmt nicht zu viel verlangt und löst die meisten "Probleme" schon im Vorfeld.

Bei meinem Kind würde ich das jedenfals so machen und mich nicht darauf verlassen, daß irgendwelche "stengeren Regelungen" mein Kind vor Schaden bewahren. Aber darum geht es meiner Meinung nach eh nicht. Und darum würde ich dieses Thema in meinem Verein auch nicht thematisieren.

Sensei-T
18-09-2013, 23:26
Du scheinst (wieder mal) den Sinn genau dieses Zusammenhangs nicht zu vestehen. Macht nichts.

Bei einer Mitgliederversammlung können sich die Eltern nur ein Teilbild erstellen. Den wahren Eindruck bekommen sie im Training.

Zum Rest: Zustimmung... Die wenigsten Eltern interessieren sich für das was ihr Kind macht, geschweige denn, dass sie sich mal blicken lassen. Parkplatz: "Raus zum Training", am Parkplatz wieder abgeholt.

Und das ist genau der Grund, warum wir z. B. regelmäßig mal Trainings für die Eltern anbieten.

Abatur
18-09-2013, 23:57
Du scheinst (wieder mal) den Sinn genau dieses Zusammenhangs nicht zu vestehen. Macht nichts.

Bei einer Mitgliederversammlung können sich die Eltern nur ein Teilbild erstellen. Den wahren Eindruck bekommen sie im Training.Ich verstehe was in meinem (ehemaligen) Verein vor sich geht und welchem Zweck die Mitgliederversammlungen dienten. Besser als du!


Und das ist genau der Grund, warum wir z. B. regelmäßig mal Trainings für die Eltern anbieten.Wenn niemand kommt kannst du anbieten was und wieviel du willst, dann kommt eben niemand.
Dann kannst du dir aber auch bei wiederholtem Ausbleiben der Eltern, deinen Teil denken und brauchst dich dafür betimmt nicht verantwortlich zu fühlen, geschweige denn das du die Verantwortung (ersatzweise) übernimmst.

soto-deshi
19-09-2013, 06:18
Hallo Abatur,
hallo Leser/innen,

Du schreibst und ich stimme Dir zu:



[QUOTE=Abatur;3079913]Wenn ich alleine schon so einen Text lese, dann kann ich nur den Köpf schütteln.
Du hälst das bstimmt für einen ungeheuerlichen Fortschritt?

Dann habe ich mal zwei einfache Fragen:
Wieso sind nicht die Eltern erste Anlaufstelle für ALLE Probleme die das Kind hat?
Merken Eltern heutzutage nicht mehr, wenn mit ihrem eigenen Kind was nicht stimmt?



Der Verein und auch kein Verband, wie der DKV kann ein Elternersatz sein.
Wenn Du die Einleitung genau gelesen hast, wird Dir aufgefallen sein, daß der angesprochene Artikel in Anlehnung an den " Schulrechtsfall des Monats "
verfasst wurde.
Nur wird jeder der seine Tageszeitung regelmäßig liest, erkannt haben, daß es leider genug Mißbrauchsfälle bei Kindern gegeben hat.
Daher wurde diese Aktion gestartet und der DKV als größter Karate-Verband hat sich, wie andere Sportverbände auch, angeschlossen.



Solche Eltern die sowas verlangen, wollen meistens einfach ihre Ruhe vor ihrem Kind und die Verantwortung mal für 2 h an jemand anderen abgeben:
an den Übungsleiter zum Bleistift oder an irgend einen anderen dummen, der dann so blöd ist und tatsächlich "die Verantwortung für ein fremdes Kind übernimmt".


Nur woher bekommen die Vereine oder Sportschulen ihre neuen Mitglieder?
Warum werden Kinder-Karate-Kurse angeboten?
Sogar bei manchen Sport-Schulen schon Judo-Kurse ab 4 Jahren?

Wenn beide Elternteile zur Arbeit müssen, damit die Familie gut leben , in Urlaub fahren und den Kindern eine gute Schulausbildung bieten kann,
dann ist das alles nicht so einfach unter einen Hut zu bringen.
Bevor die Kinder dann vor dem TV oder wie wir, vor dem PC sitzen, kann
ein Kampfsport durchaus sinnvoll sein.


[QUOTE]Man brauch sich nicht zu wundern, wenn bei einer Mitgleiderversammlung gerade mal 1/3 der Eltern da sind - und das ist schon viel. Bei einer Mitgliederversammlung könnten die Eltern erfahren, was der Verein, wo die Eltern ihr eigenes Kind hinbringen,

Dazu nur ein Beispiel bei der Mitgliederversammlung unserer Abteilung, kamen von den aktiven Mitgliedern gerade mal 20%, weil sich keiner für Sonderaufgaben , Schriftführer, usw. bewerben wollte.
An keinen Festen des Vereins als " Mitarbeiter " unbedingt teilnehmen wollte,
da er genug andere Aufgaben hatte.
War bei mir, habe Wechselschichtdienst auch immer ein Problem.

Daher wer Kinder-Kurse anbieten will, muß sich auch mit diesem Thema beschäftigen.
Bleibt aber meistens an dem Übungsleiter hängen, der Verein ist froh, daß da jemand da ist, der dies macht.

War nur meine Ansicht.

Cillura
19-09-2013, 06:22
@Abatur: Aus welchen Gründen Eltern ihre Kinder in Vereinen "abgeben" ist nicht Teil des Themas.

Es geht hier darum, wieviel Körperkontakt im Training mit Kindern und Jugendlichen erlaubt ist, und ab welchem Zeitpunkt es als Belästigung, Nötigung, Misshandlung oder Missbrauch betrachtet wird. Und was von Vereinswegen her, dafür getan werden kann, dass soetwas nicht vorkommt und auch keine Falschanschuldigungen erst aufkommen. Kampfsport geht zwangsläufig nicht ohne Körperkontakt, das wissen eigentlich auch alle, die Kampfsport machen, dennoch kommen in Vereinen und Schulen deswegen derartige Debatten auf. Das ist das Thema, und kein anderes.

Abatur
19-09-2013, 08:46
Der Verein und auch kein Verband, wie der DKV kann ein Elternersatz sein.
Wenn Du die Einleitung genau gelesen hast, wird Dir aufgefallen sein, daß der angesprochene Artikel in Anlehnung an den " Schulrechtsfall des Monats "
verfasst wurde.
Nur wird jeder der seine Tageszeitung regelmäßig liest, erkannt haben, daß es leider genug Mißbrauchsfälle bei Kindern gegeben hat.
Daher wurde diese Aktion gestartet und der DKV als größter Karate-Verband hat sich, wie andere Sportverbände auch, angeschlossen.Ist mir bekannte. Danke für die "Aufklärung". Auch heute Morgen schon die Zeitung gelesen?
Meinen Glückwunsch an dich.

Ist aber Jacke wie Hose wo das "Thema" mal wieder herkommt. Irgendwo passieren 2 Fälle mehr als "gewöhnlich" und schon schreien ein paar Leute - stellvertretend für das übrige Völkchen - "da müssen wir was tun, um den Verdacht von uns lenken, um zu zeigen, wir reagieren kompetent."
Dumm ist nur, daß genau die die das sagen, genau so verstanden werden: "Warum müssen die überhaupt in ihrem Verein darüber reden, war da mal was...........?." und schon steht man unter Generalverdacht.
Und wenn dann tatsächlich mal ein "Problem" auftaucht, dann heißt es: "is ja klar, da muß ja eh schon was gewesen sein, sonst hätten sie das ja nicht thematisieren müssen."
Da kann es später tausend mal heißen "ja das ganze war ja deshalb thematisiert/angsprochen worden, weil das Thema da un dort so oft in der Zeitung war und weil allgemein in den Vereinen gesagt wurde: lasst uns mal drüber reden."

Diesen Umstand den sieht nachher KEINER mehr. Dann sieht man wieder genau nur dieses eine "Problem", bei diesem einen Fall/Verein, so wie man jetzt auf die aktuellen Sachen kuckt. So als hätte man Scheuklappen an und als wüßte man nicht, daß solche Dinge IMMER passieren können, ganz egal ob vorher drüber geredet wurde und ein riesen Aufsehens darum gemacht wurde.
Daher ist es m.E. auch die Aufgabe der Eltern, sich vorher die Leute in einem Verein genau anzuschauen. Die sind (sofern nicht ein anderes Gesetz zum tragen kam, das etwas anderes bestimmt) die kompetentesten "Fachleute", was die Belange ihres Kindes betrifft.



Nur woher bekommen die Vereine oder Sportschulen ihre neuen Mitglieder?
Warum werden Kinder-Karate-Kurse angeboten?
Sogar bei manchen Sport-Schulen schon Judo-Kurse ab 4 Jahren?

Wenn beide Elternteile zur Arbeit müssen, damit die Familie gut leben , in Urlaub fahren und den Kindern eine gute Schulausbildung bieten kann,
dann ist das alles nicht so einfach unter einen Hut zu bringen.
Bevor die Kinder dann vor dem TV oder wie wir, vor dem PC sitzen, kann
ein Kampfsport durchaus sinnvoll sein.Alles richtig. Bleiben wir mal bei dem "4 Jahre alten Kind". Das ist ein gutes Beispiel:

wenn ich als Eltern also eh schon fremden Leuten gegenüber soviel Vertrauen entgegen gebracht habe, daß ich dort regelmäßig mein 4jähriges (!) Kind abgebe, dann lasse ich als Eltern auch nicht zu, daß man mir indirekt Inkompetenz bei der Wahl eines geeigneten "Horts" unterstellt. Dann stehe ich hinter dem Verein meines Kindes, weil ich auch hinter dem stehe was mein Kind tut und was ich meinem Kind zumute. Dann sage ich im Chor: "bei uns nicht. Verbreitet diese Panik wo anders."

Aber die meisten Eltern wissen wahrscheinlich garnicht, daß grade mal wieder soviel Aufsehens im Verein ihres Kindes gemacht wird, weil sie sich nachweislich eh nicht drum kümmern, was ihr Kind dort eigentlich macht/lernt etc.. Sie holen es nur vom Training ab und bringen es irgendwann wieder. Nach dem Käse hier könnte es mit dem "Bringen" bei einigen auch wieder vorbei sein, weil man als Eltern eh schon überall von Panikmeldungen überflutet wird.

Also meiner Meinung nach beißen sich alle selbst ins Bein, die meinen "man müße jetzt verstärkt aufklären und Anlaufstellen einrichten - die aber garkeine echten Anlaufstellen sein können."
Es fehlt schlicht die Kompetenz (fachliche Ausbildung) um für ein Kind eine "Anlaufstelle für Probleme zu sein." Es gibt nicht umsonst Leute die dafür ausgebildet wurden und dafür auch Geld bekommen. Die haben dann allerdings auch die Verantwortung zu tragen.
Willst du die Verantwortung tragen, wenn was passiert, nur weil du die offizielle "Anlaufstelle" gewesen bist?
Dank mal nach.


Dazu nur ein Beispiel bei der Mitgliederversammlung unserer Abteilung, kamen von den aktiven Mitgliedern gerade mal 20%, weil sich keiner für Sonderaufgaben , Schriftführer, usw. bewerben wollte,
da er genug andere Aufgaben hatte.
War bei mir, habe Wechselschichtdienst auch immer ein Problem.

Daher wer Kinder-Kurse anbieten will, muß sich auch mit diesem Thema beschäftigen.
Bleibt aber meistens an dem Übungsleiter hängen, der Verein ist froh, daß da jemand da ist, der dies macht.1) als Elternteil müßte es ein hochinteressantes Thema sein, die Struktur des Vereines kennen zu lernen
2) es ist wichtig als Eltern auch zu erfahren, wer für einen selber (also für mich als Elternteil) der/die Ansprechpartner wäre, wenn es mal tatsächlich ein Problem gäbe.
3) man erfährt schon die meisten wichtigen Termine für das ganze Jahre. Daher könnte man als Eltern auch mal planen und nicht immer darauf beharren: "keine Zeit, zu viele Termine".
a) Es gibt bestimmt Termine die man auch mal verschieben kann und
b) man hat bestimmt nicht seinen Kalender für ein ganzes Jahr so zugeknallt, daß da nicht irgendwo eine kleine Lücke wäre.



@Abatur: Aus welchen Gründen Eltern ihre Kinder in Vereinen "abgeben" ist nicht Teil des Themas.Doch. Das ist genau das Thema. Selbiges kommt nämlich genau aus solchen Gründen erst auf. Normalerweise müßte jetzt der Großteil der Eltern aufspringen und sagen: "es wird mir/uns wohl niemand unterstellen wollen, daß wir unser Kind irgendwo abgeben, wo auch nur der Verdacht besteht, es könnte sexuel belästigt werden. Was denkt ihr euch eigentlich dabei uns als nicht kompetent hinzustellen. 1) haben wir unser Kind aufgeklärt und 2) kann unser Kind jeder Zeit zu uns kommen, wenn es ein Problem hat. Wir sind seine Eltern also sind wir die erste Anlaufselle und nicht Dritte."
SO müßte das ablaufen.

Zum Rest, siehe oben.

küken
19-09-2013, 08:56
Ich hab jetzt nicht alles im Detail gelesen. Diesen Sommer war ich allerdings auf dem C-Trainer-Lehrgang und da wurde zu dem Thema und dem gesamten Umgang mit, vor allem Kindern- und Jugendlichen, heftigst diskutiert.

Grundlage der Diskussion war dieser zu unterzeichnende Ehrenkodex des DOSB, ohne den man den Schein nicht bekommt:

http://www.suedbadische-sportschule-steinbach.de/cms/docs/doc73456.pdf

Kritik war hierbei:
Man kann viel unterschreiben, was dann im Endeffekt passiert, hat damit gar nix zu tun.

Die Argumentation des Ausbilders war, dass man damit für das Thema sensibilisieren möchte. Ein erweitertes polizeiliches Prüfungzeugnis aber eigentlich unumgänglich ist....

Bei der folgenden Diskussion kamen von ihm dann noch Hinweise zum Umgang mit Kindern/Jugendlichen/Leuten, die hier schon mehrfach im Forum genannt wurden (Nicht alleine eine Gruppe trainieren....).

An was ich mich aber noch gut erinnere ist, dass die heftigste Diskussion nicht mal die mit dem Anfassen war, denn damit mußte sich eigentlich jeder, der Trainer ist, schon auseinandersetzen, sondern es ging um die Umkleidekabinen:

Theoretisch sollten Erwachsene sich nicht zeitgleich mit den Kindern in einer Kabine umziehen, da daraus viele mißverständliche Situationen entstehen könnten.

Dies ist in der realen Breitensport- und Vereinswelt natürlich meistens nicht umsetzbar, da die Kapazitäten dafür nicht gegeben sind. Schlussendlich konnte man nach der Diskussion denken: Am besten keine Kindergruppen, viel zu riskant...

Naja. Keinen Plan, ob das jetzt was beiträgt. Wollt nur mal berichten, wie diese Diskussion auf Seiten der Ausbilder und des DOSB gesehn wird....

oldtomtom
19-09-2013, 09:32
Kritik war hierbei:
Man kann viel unterschreiben, was dann im Endeffekt passiert, hat damit gar nix zu tun.

Die Argumentation des Ausbilders war, dass man damit für das Thema sensibilisieren möchte. Ein erweitertes polizeiliches Prüfungzeugnis aber eigentlich unumgänglich ist....



Fazit: jeder im Kinderbereich tätige Übungsleiter steht erstmal unter Generalverdacht.
Das polizeiliche Führungszeugnis bringt gar nichts. Es beruhigt nur die Funktionäre, sich mit dem Problem beschäftigt zu haben.
Ich hab so langsam keine Lust mehr, Kindertraining, bei dem bei mir immer irgendwelche Eltern zuschauen, zu halten. Warum beschäftige ich mich überhaupt mit Kindern, warum trainiere ich Kinder? Da muß doch was sein. Wer sich freiwillig mit verwöhnten, ungezogenen, unselbständigen, schreienden Kindern abgibt, der hat doch was vor? Sonst würde der das doch nicht machen?
Wo leben wir? Der männliche Trainer, der potentielle Kinderschänder?
Und manche, gar nicht so wenige, Mamas gegen ganz selbstverständlich mit ihren schon schulpflichtigen, 6-,7-, oder 8 jährigen Jungs in die Männerumkleide, wo sich auch pubertierende Teenies umziehen. Oder wenn ihr Junge mal während des Trainings austreten muß, gegen diese auch mit in die Umkleide. Wenn man sie darauf hinweist, daß sie doch bitte nicht die Umkleide für männliche Mitglieder betreten sollen, weil da ja auch pubertierende Jugendliche oder Männer sich umziehen, erntet man als Trainer erstmal Unverständis. Auf die Frage, warum denn keine Papas mit ihren kleinen Töchtern in der Damenumkleide sind, kommt als Antwort: "Das geht ja gar nicht".

Sensei-T
19-09-2013, 09:39
... und schon steht man unter Generalverdacht....

Bullshit...




Also meiner Meinung nach beißen sich alle selbst ins Bein, die meinen "man müße jetzt verstärkt aufklären und Anlaufstellen einrichten - die aber garkeine echten Anlaufstellen sein können."
Es fehlt schlicht die Kompetenz (fachliche Ausbildung) um für ein Kind eine "Anlaufstelle für Probleme zu sein." Es gibt nicht umsonst Leute die dafür ausgebildet wurden und dafür auch Geld bekommen. Die haben dann allerdings auch die Verantwortung zu tragen.
Willst du die Verantwortung tragen, wenn was passiert, nur weil du die offizielle "Anlaufstelle" gewesen bist?
Dank mal nach.

wieder nicht verstanden :o




...
2) es ist wichtig als Eltern auch zu erfahren, wer für einen selber (also für mich als Elternteil) der/die Ansprechpartner wäre, wenn es mal tatsächlich ein Problem gäbe.


wurde dargelegt... Kinder/Jugendliche werden gegenüber dem Verein durch ihre Erziehungsberechtigten vertreten




Doch. Das ist genau das Thema. Selbiges kommt nämlich genau aus solchen Gründen erst auf. Normalerweise müßte jetzt der Großteil der Eltern aufspringen und sagen: "es wird mir/uns wohl niemand unterstellen wollen, daß wir unser Kind irgendwo abgeben, wo auch nur der Verdacht besteht, es könnte sexuel belästigt werden. Was denkt ihr euch eigentlich dabei uns als nicht kompetent hinzustellen. 1) haben wir unser Kind aufgeklärt und 2) kann unser Kind jeder Zeit zu uns kommen, wenn es ein Problem hat. Wir sind seine Eltern also sind wir die erste Anlaufselle und nicht Dritte."
SO müßte das ablaufen.


Oje, du arme Seele, was ist passiert, dass du
- Deinen ehemaligen Verein verlassen hast?



Nur mal so, unsere Mitgliederversammlungen sind echt langweilig... Nicht weil wir nichts zu erzählen hätten, auch nicht weil wir diesen Punkt totschweigen würden, wenn was passiert wäre! Sondern weil wir über nichts zu berichten haben, was genau diesen Punkt angeht!
Und abschließend: im Falle eines Falles ist nicht der "betroffene" ÜL die erste "Anlaufstelle", um die Probleme im Verein anzusprechen, sondern seine "Vorgesetzten", die dann Sorge tragen müssten, dass der ÜL, der sich einen Übergriff erlaubt hat aus dem Training zu entfernen ist!


Schlussendlich konnte man nach der Diskussion denken: Am besten keine Kindergruppen, viel zu riskant...

Ja, der am meisten gehörte Tenor. Aber wohin dann mit den Kindern? Auf die Couch, vor den Fernseher, der Spielkonsole? Weil sich ein Verein mit dem Thema befasst, seine ÜL sensibilisiert und von Jugendamtsmitarbeiter Informationen erhalten hat, wie man mit dem Thema umgehen kann, welche Anlaufstellen es gibt für Betroffene und/oder deren Eltern, steht man ja direkt unter Generalverdacht. Muss ja nichts passiert sein, aber is halt so.
Und was ist mit den netten Nachbarn, Onkel, Tante, Oma, Opa, Mama, Papa. Die sind NATÜRLICH NIEMALS in der Lage solche Untaten zu tun.

Missbrauch durch Verwandte oder Freunde (http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/kinderschaender-meist-verwandte-oder-freunde-1.2515830)

Statistik über Anzahl der Übergriffe seit 1999 (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/38415/umfrage/sexueller-missbrauch-von-kindern-seit-1999/)

:rolleyes:Weil die ÜL 'nen erste Hilfe Kurs besuchen müssen, sonst gibt's den ÜL-Schein ja auch nicht, sind im Verein natürlich auch schon viele schlimme Unfälle passiert. Denn sonst würde die das ja nicht machen:rolleyes:

Abatur
19-09-2013, 10:18
Oje, du arme Seele, was ist passiert, dass du
- Deinen ehemaligen Verein verlassen hast?Dort gab es zu viele Leute deines Schlages. Daher sind (mich eingeschlossen) die wenigen guten Leute die der Verein zu bieten hatte (geschlossen) gegangen. Inklusive des Trainers, der die Erfolge ermöglicht hat.
Jetzt dümpeln sie wieder in ihrer alten Pfütze rum und kommen nicht mehr aus den (eh nicht mehr vorhandenen) Startlöchern - wie schon die Jahre vor den Erfolgen.
Wie ich dich einschätze, würdest du dich heute sicher dort wohl fühlen.


im Falle eines Falles ist nicht der "betroffene" ÜL die erste "Anlaufstelle", .......Du bist ja sowas von gebildet.


......um die Probleme im Verein anzusprechen, sondern seine "Vorgesetzten",.....Ach wirklich?

...... die dann Sorge tragen müssten, dass der ÜL, der sich einen Übergriff erlaubt hat aus dem Training zu entfernen ist!Es gibt da so ne staatliche Einrichtung, nennt sich Polizei. Die können dann den ÜL auch entfernen. Da brauchen die euch nicht dazu.

Papatom
19-09-2013, 10:20
Moin,
meine Kids sind zwar nicht beim Karate, sondern beim Kungfu, aber ich persönlich finde es gut, zu "sensibilisieren".

Warum? Nicht weil ich Trainern generell mistraue. Nicht weil ich Eltern vorwerfe sich nicht genug um die Kids zu kümmern. Pauschalisierungen helfen hier nicht weiter. Schon gar nicht den Kids.

Ich finde es einfach gut, weil es eine logisch Fortführung ist, genrell Kinder wahr- und ernst zu nehmen. Warum können Kinder eigentlich so leicht missbraucht werden? Mal abgesehen, dass sie physisch keine Möglichkeiten haben? Weil sie schweigen. Da stehen den (oft) Vertrauenspersonen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Weil sie Dinge still ertragen, ohne sich (verbal) zu wehren. Weil sie nicht laut "Nein ich will das nicht" sagen (können).

Kinder sollten so aufwachsen, dass sei früh lernen, dass sie auch als Kind eine Grenze ziehen dürfen und müssen, wo sie sich unakzeptabel angegangen fühlen. Oder eben eine Berührung "zulassen", wie beim Karate/ Kungfu. Das wurde früher schon gerne ignoriert auf Grund der Einstellung zur Rolle des Kindes generell und dem Erziehungsstil und heute zusätzlich auch aus Gründen wie "Streß", "Zeitmangel" und weil Eltern lieber am Samrtphone daddeln. Ein Trainer, der signalisiert "Hey, mit mir kann man durchaus auch ernsthaft darüber reden, weil ich Dich ernst nehme und das Thema" hilft da schon viel.

Klar liegt die Verantwortung immer zuerst bei uns Eltern, aber Kinder orientieren sich in ihrer Entwicklung bald ausserhalb des Elternhauses und suchen sich dort Vorblider. Was liegt näher, als der coole Karatetrainer? Ist das ein verkalkter Typ, der nie zuhört und autoritär den Unterricht durchprügelt und ansonsten nicht präsent ist? Der wird im schimmsten Fall die Geschichte fortführen, die zu Hause begonnen hat. Der anteilnehmende Trainer hat eine einmalige Chance, einigen Kids Alternativen aufzuzeigen, indem er sich anderer Werte und Dinge bewußt ist und das dem Kind vorlebt/ kommuniziert. Kinder nehmen das auch gerne an. Positiv wie negativ.

Ist das immer so? Ist das ein Allheilmittel? Ist dass das, was Sport leisten soll? Nicht unbedingt. Aber es ist wesentlich mehr, als den alten Mist unreflektiert forzuführen.

Mein Sohn z.B. beglückt mich in letzter Zeit immer mit Themen und Weisheiten, die er in Gesprächen mit seinem Kungfulehrer aufgenommen hat. Ich habe das Glück, dass der ein toller Mensch ist, der Werte vorlebt und weitergibt und einen prima Unterricht macht. Von daher ist das gut für meinen Sohn. er klönt auch mal ne halbe Stunde nach dem Training noch mit Kindern/ Jugendlichen.

Grüße

Cillura
19-09-2013, 10:42
Moin,...

Danke, ein sehr schöner Beitrag :halbyeaha

küken
19-09-2013, 12:12
Ich kann absolut nachvollziehen, wenn man als Trainer total verunsichert wird, eben gerade weil es sehr oft als General-Verdacht rüberkommt. Die angebliche Sensibiliserung, die dafür, wie zum Beispiel durch die Unterschrift beim DOSB, vorgenommen wird unterstützen dieses schlechte Gefühl. Ganz ehrlich: Bei dieser Lizenz-Kodex-Diskussion ging es immer nur darum, wie wir uns davor schützen können, Stress wegen sowas zu bekommen.

Es gab kein einziges Wort zu: Was könnt Ihr tun, wenn IHR den Verdacht habt, dass mit einem Kind was nicht stimmt?

Was könnt Ihr tun, damit die Kinder euch vertrauen, um die von Papatom beschriebene Atmosphäre zu schaffen, die sich von früher unterscheidet.

Das Pferd wird, meiner Ansicht nach, in den meisten Maßnahmen, die zur "Sensibilisierung" bezüglich des Themas, getroffen werden, völlig falsch aufgezäumt.

Immer wenn es darum geht, werden in erster Linie, mit Verlangen von Führungszeugnis und Unterzeichnen eines Kodex, Maßnahmen getroffen um MICH als Trainer von einem General-Verdacht zu befreien und, offen gesagt, in den Verbänden und Vereinen ein gutes "Wir tun ja was" - Gefühl zu verbreiten.

Und dann? Nix dann. Hilfestellungen, Schulungen oder jede sonstige Art von Unterstützung, wie ich aktiv dazu beitragen kann, Kinder zu schützen und zu unterstützen werden einem nicht gegeben.

So meine Erfahrungen bisher.

SKA-Student
19-09-2013, 12:19
...Danke, ein sehr schöner Beitrag :halbyeaha+1
Gut, dass mal jemand mit Kindern was dazu sagt. Klar, man kann auch ohne Kinder eine Meinung dazu haben, aber wie immer: eigene Erfahrungen ermöglichen meist erst tatsächliches Verständnis.

Zu Abatur vs. Sensei-T:

Könnt ihr das bitte per PN austragen? :mad:+1

Fahrt mal alle runter und bleibt beim Thema.

küken
19-09-2013, 12:32
Ergänzend dazu noch ein kurzes Erlebnis meinerseits:

Ich trainiere in einem sehr großen Verein mit ca. 7000 Mitgliedern und auch hier dachte man sich, dass es sinnvoll wäre, das Thema innerhalb der Abteilungsleiter und Übungsleiter mal in die Hand zu nehmen. Erstmal ja ne gute Idee! Ausgelöst wurde das ganze dadurch, dass im Umkreis wohl gerade ein Fußballtrainer mit schlimmen Absichten unterwegs war.

So gab es einen Vortrag von der Polizei (der auch sehr gut und aufschlußreich war) mit anschließender Diskussion. Alles super, bis sich irgendwann der Vorsitzende erhob und ankündigte, dass man als Präventions-Maßnahme in Erwägung ziehe, von jedem der Übungsleiter ein erweitertes Führungszeugnis zu verlangen.

Das Argument auf Seiten des Vorsitzenden war: Wir wollen eine Signalwirkung nach aussen, dass ein Trainer mit kriminellen Energien bei uns keine Chance hat.

So, dass war also der Grund. Es ging nicht um die Kinder, nicht darum ein gesundes Klima zu schaffen, die Übungsleiter zu sensibilisieren, sondern um reines Marketing (um das mal sehr banal auszudrücken).

Auch hier bin ich ja prinzipiell noch gewillt zu sagen: Ersmal ja ok als Grund. Sollte ja aber nicht die einzige Maßnahme bleiben.

Aber? Es war der EINZIGE Vorschlag, den der Vereinsvorstand in der Tasche hatte.
Und was wurde draus? GAR NICHTS!
Wurde ein Zeugnis verlangt? NEIN!
Gab es Folgeveranstaltungen? NEIN!
Ist das Thema überhaupt je wieder aufgetaucht? NEIN

Wie gesagt: Die Verein und Verbände sind daran interesssiert eine saubere Weste zu haben. Auch wenn das von mir jetzt sehr schwarz-weiß-mäßig ist.

Sensei-T
19-09-2013, 12:35
...

Und dann? Nix dann. Hilfestellungen, Schulungen oder jede sonstige Art von Unterstützung, wie ich aktiv dazu beitragen kann, Kinder zu schützen und zu unterstützen werden einem nicht gegeben...

Hole dir Hilfe und Infos im Familienbüro/Jugendhilfe/Jugendamt und schildere denen den Verdacht. Das zumindest wurde uns nahe gelegt. Alles weitere kommt (hoffentlich) von denen. Wilst gleich 'n Fass aufmachen, wende dich direkt an die danach amok-laufenden Eltern. Aber wer sagt dir, dass nicht die die Auslöser für das Verhalten der Kids sind?!?

Sorry an Cill und SKA-Student für mein ungebührliches Verhalten, vom thema abzukommen.

küken
19-09-2013, 12:51
Hole dir Hilfe und Infos im Familienbüro/Jugendhilfe/Jugendamt und schildere denen den Verdacht. Das zumindest wurde uns nahe gelegt. Alles weitere kommt (hoffentlich) von denen. Wilst gleich 'n Fass aufmachen, wende dich direkt an die danach amok-laufenden Eltern. Aber wer sagt dir, dass nicht die die Auslöser für das Verhalten der Kids sind?!?


Ja genau? Wer sagt mir das? Wie soll ich mich verhalten? Fragen über Fragen, aber Gott sei dank hab ich mein Führungszeugnis abgegeben und den Kodex unterschrieben....

Abatur
19-09-2013, 12:55
Kinder sollten so aufwachsen, dass sei früh lernen, dass sie auch als Kind eine Grenze ziehen dürfen und müssen, wo sie sich unakzeptabel angegangen fühlen. Oder eben eine Berührung "zulassen", wie beim Karate/ Kungfu. Das wurde früher schon gerne ignoriert auf Grund der Einstellung zur Rolle des Kindes generell und dem Erziehungsstil und heute zusätzlich auch aus Gründen wie "Streß", "Zeitmangel" und weil Eltern lieber am Samrtphone daddeln. Ein Trainer, der signalisiert "Hey, mit mir kann man durchaus auch ernsthaft darüber reden, weil ich Dich ernst nehme und das Thema" hilft da schon viel.Ich stimme im allgeimeinen mit dir überein. Aber dieser Punkt ist und bleibt ein ganz heißes Eisen.

Ich würde das als Trainer nur dann ansprechen, wenn durch besondere Auffälligkeit ein begründeter Verdacht besteht, daß es bereits Probleme bei dem Kind gibt.
Ansonsten kannst du nicht wissen, wie du als TRAINER bei einem so sensiblen Thema rüberkommst.

Du hast es beispielsweise mit 10 oder 15 Kindern zwischen 4 und 13 Jahren zu tun. Da jedesmal den richtigen Ton zu treffen ist selbst für erfahrene Pädagogen schwierig. Ohne das Beisein der Eltern würde ich das Thema eh nicht direkt ansprechen und dann auch nur unter Zeugen bzw. zusammen mit einem Trainingskollegen. Und auch bei den Eltern mußt du natürlich den richtigen Ton treffen.
Ansonsten bekommen die das in den falschen Hals, weil sie ja (ich erwähnte es schon) ihr Kind im Verein "abgegeben" haben, um ihre Ruhe zu haben.

Ihr vergesst immer eins:
hinter einem Kind stehen Eltern. Auf die kommt es an, wenn ein solches Problem auftauchen würde. Genau diese Eltern - ganz egal ob es nach eigenem Empfinden gute oder schlechte sind - hat man dann am Hals. Die Eltern sehen das dann nämlich so:
"Oh, der/die hat ja schon so ein Kodexdingens unterschreiben müssen und oh, der hat ja mal als Jugendlicher was im Supermarkt mitgehen lassen (Stichwort: erweitertes Führungszeugnis), man konnte ihm/ihr also vorher schon nicht über den Weg trauen."
Man entdeckt einen schwarzen Fleck und pickt solange drauf rum, bis er weg ist bzw. bis du weg bist - und für sehr lange Zeit natürlich auch rufgeschädigt.


+1
Gut, dass mal jemand mit Kindern was dazu sagt. Klar, man kann auch ohne Kinder eine Meinung dazu haben, aber wie immer: eigene Erfahrungen ermöglichen meist erst tatsächliches Verständnis.

Zu Abatur vs. Sensei-T:
+1

Fahrt mal alle runter und bleibt beim Thema.Was heißt das "+1"?


Ja genau? Wer sagt mir das? Wie soll ich mich verhalten? Fragen über Fragen, aber Gott sei dank hab ich mein Führungszeugnis abgegeben und den Kodex unterschrieben....küken du wirst mir immer symphatischer. :)

Tyrdal
19-09-2013, 13:51
Was heißt das "+1"?Das ist eine Zustimmung.

Luaith
19-09-2013, 14:27
An der Stelle vielleicht auch mal aus dem Nähkästchen: Ich war da auch mal als Beobachter in einen Fall involviert. Grob umrissen: Geistig stark behinderter Junge wird in Abwesenheit der Mutter von ehrenamtlichem Pfleger umsorgt. Mutter entdeckt nach über einem Jahr plötzlich dunkle Flecken auf seiner Unterhose, auf der Rückseite. Erste Idee: Der Pfleger, den sie nun schon über ein Jahr kennt, hat sich offensichtlich sexuell an dem Jungen vergangen. Anzeige wurde erstattet, die Hose wandert ins Labor. Ergebnis: Sperma positiv, leider sein eigenes.

Deutschland verkommt immer mehr zur "Sue first, ask later"-Mentalität. Amerika lässt grüßen. Und das finde ich einfach falsch und fatal. Wenn Vorstände beschließen, nur noch Führungszeugnisse von ihren ÜL zu verlangen, dann hat das auf mich nicht die Signalwirkung "bei uns haben Kinderschänder keine Chance" (ja was denn SONST?), sondern "wir trauen unseren Übungsleitern nicht über den Weg, aber wir sichern uns mit fadenscheinigen Gutachten ab und sind dann fein raus, falls doch was schief läuft".

Wäre ich Vorstandsvorsitzender eines Vereines, würde ich grundsätzlich nur Trainer einstellen, denen ich blind vertraue, und die dann im Falle eines Vorfalles auch eisern gegenüber aufgebrachten Eltern verteidigen. Eigentlich sollte hier immer noch eine Unschuldsbehauptung gelten, nur wird gerade im sexuellen Bereich die Beweislast immer mehr umgekehrt: Wirst du beschuldigt, dann beweise erstmal, dass du keine pädophile Dreckssau bist! Kannst du aber meistens nicht, weil es Aussage gegen Aussage steht. Selbst wenn die Sache dann irgendwann fallengelassen wird, bist du auf Lebenszeit gebrandtmarkt. Und nachdem erstmal die örtliche Tageszeitung drüber berichtet hat und das auch per Google ganz oben auf der Trefferliste nach deinem Namen auftaucht, nimmt dich kein anderer Verband mehr. Der zukünftige Chef im Job wird das sicher auch sehr toll finden.

Folge:
Ehrenamtliche Arbeit wird keiner mehr machen wollen.
Hundsmiserabel bezahlte, quasi-idealistische Arbeit als Trainer in kleinen Sportvereinen wird keiner mehr machen wollen.
Das gesamte Vereinswesen kollabiert.
Oder wir haben irgendwann nur noch weibliche Trainerinnen, weil die ja grundsätzlich keine sexuellen Hintergedanken haben.

Hier muss man doch einfach mal sein Hirn einschalten und sich von blindem Aktionismus entfernen. Klar beruhigt es erstmal das Gewissen, so ein öseliges Stück Papier mit einem Polizeistempel drauf anzufordern. Aber bringen tut es nichts, aber auch absolut gar nichts! Wenn etwas passiert, passiert es trotzdem. Dann sagt der Deutsche gerne: "Naja, aber halb so wild. Ich hab alles getan, um dem vorzubeugen." Ist ein bisschen wie mit der Kameraüberwachung. Wenn sich der Selbstmordbomber in die Luft gejagt hat und 20 Menschen mit ins Grab nahm, kann man nichts mehr daran ändern. Aber hauptsächlich man findet später Videomaterial zur Identifikation, damit man weiß, wer der Typ eigentlich war, den man nicht hat stoppen können.

Es wurde hier auch schon gesagt:
Doktorn an Wunden bringt niemandem etwas. Auch wenn es sich schön anfühlt. Lösungen setzen an der Wuzel an!

lG
L.

Papatom
19-09-2013, 14:47
Hi,



Ich würde das als Trainer nur dann ansprechen, wenn durch besondere Auffälligkeit ein begründeter Verdacht besteht, daß es bereits Probleme bei dem Kind gibt.
Ansonsten kannst du nicht wissen, wie du als TRAINER bei einem so sensiblen Thema rüberkommst.


vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt. Ich bin gar nicht dafür, das in der Öffentlichkeit breitzutreten. Ich bin auch nicht dafür, mit Fanfarenblasendem Aktionismus Infoabende für Eltern zu machen. Schon gar nicht dafür, den Kleinen einen Vortrag darüber zu halten. Ich finde es lediglich beggrüßenswert, wenn in so einem großen Verband intern so etwas thematisiert wird, damit Trainer und Übungsleiter für die Kinder und die möglichen Signale sesibilisiert werden. Ganz ohne Anprangern und so.

Man kennt das ja aus der Vergangenheit. Plötzlich startet da eine Hexenjagd und es eskaliert. Die Leute werden unsicher und suchen "pflichtbewußt" überall nach Anzeichen und finden welche, wo keine sind. Genauso schlecht, wenn es keinen kümmert und Signale "übersehen" werden....

Wenn das intern läuft bringt das 2 Dinge. Täter die in diesem Umfeld tätig werden wollen merken, es wird darauf geachtet. Kinder profitieren nach Aussen praktisch von geschulten/ sensibiliserten Trainern.

Es geht mir auch eher darum, dass man für die Kinder da ist und sein kann, sollten sie auf einen zukommen. Wie verfahren werden soll, wenn ein Verdacht aufkommt, das mus dann im Einzelfall überlegt werden.

Ich bin Vater, aber ich kenn die Problematik. Hat unsere Grundschullehrerin vom Großen mal schön gesagt. Lehererin sei gar kein schwerer Beruf wegen der Kinder, sondern wegen deren Eltern....:D Nach zig Elternabenden kann ich sie sehr gut verstehen......:o

Ich bin ja auch nicht zu unserer Kungfu Schule und hab die erstmal ausgefragt, wie das Präventionsprogramm gegen Pädophiel aussieht, da ich mein Kind sonst nicht anmelden würde......:o

Grüße

Tori
19-09-2013, 22:03
Deutschland verkommt immer mehr zur "Sue first, ask later"-Mentalität. Amerika lässt grüßen. Und das finde ich einfach falsch und fatal.
Du hast recht


Wenn Vorstände beschließen, nur noch Führungszeugnisse von ihren ÜL zu verlangen, dann hat das auf mich nicht die Signalwirkung "bei uns haben Kinderschänder keine Chance" (ja was denn SONST?), sondern "wir trauen unseren Übungsleitern nicht über den Weg, aber wir sichern uns mit fadenscheinigen Gutachten ab und sind dann fein raus, falls doch was schief läuft".
Wir haben in unserem Verein als Vorstand beschlossen für die bestehenden Trainer keine Führungszeugnisse zu verlangen, die Problematik aber mit allen zu erörtern ohne irgendwelche Vorschriften zu machen. Ebenso haben wir beschlossen u.U. von einem neuen (uns unbekannten) Trainer ein Führungszeugnis zu verlangen.


Wäre ich Vorstandsvorsitzender eines Vereines, würde ich grundsätzlich nur Trainer einstellen, denen ich blind vertraue
Als Vereinsvorstand muß ich Dir recht geben. Aber blindes Vertrauen kann auch schiefgehen. Und als Vorstand bist Du persönlich in der Verantwortung, da überlegt man sich durchaus wie man sich absichern kann. Das ganze Thema ist sehr schwierig und ich könnte noch eine Menge dazu schreiben, leider habe ich weder Zeit noch Muse dies zu tun. Es ist aber für jeden (für Trainer + Vorstände) wichtig sich abzusichern um die Problematik die Du und andere schon angesprochen haben gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Deshalb sind bestimmte Regeln im Umgang mit Kindern + Jugendlichen durchaus richtig, übertreiben muß man es aber auch nicht.

Ich persönlich bin gegen Führungszeugnisse, sie sagen überhaupt nichts aus. Ausser vielleicht das derjenige bisher in diesem Bereich nicht straffällig wurde. Es gibt aber keinerlei Garantie das es nicht doch so kommt.

Führungszeugnisse sind lediglich eine Absicherung der Vereine + Vorstände und geben eben keinerlei Garantie.


Ehrenamtliche Arbeit wird keiner mehr machen wollen.
Ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden ist in unserer Zeit eh schwierig


Hundsmiserabel bezahlte, quasi-idealistische Arbeit als Trainer in kleinen Sportvereinen wird keiner mehr machen wollen.
Das ist aber die Regel ;)

Das gesamte Vereinswesen kollabiert.
keine Angst - wird es nicht

Oder wir haben irgendwann nur noch weibliche Trainerinnen, weil die ja grundsätzlich keine sexuellen Hintergedanken haben
Du wirst vielleicht lachen, aber als mittelgrosser (Turn)Verein haben wir hauptsächlich weibliche Trainerinnen, was aber dem überwiegenden Turnbetrieb geschuldet ist, in welchem übrigens vorwiegend weibliche Kinder + Jugendliche (über 50) betreut werden..


Hier muss man doch einfach mal sein Hirn einschalten und sich von blindem Aktionismus entfernen. Klar beruhigt es erstmal das Gewissen, so ein öseliges Stück Papier mit einem Polizeistempel drauf anzufordern. Aber bringen tut es nichts, aber auch absolut gar nichts! Wenn etwas passiert, passiert es trotzdem.
Siehe oben, Vereine + Vorstände sind auch persönlich in der Verantwortung und müsen sich absichern können. Das ist der Hauptgrund, warum viele Vereine hier mitmachen. Wir tun dies nur eingeschränkt, Führungszeugnisse werden nur verlangt wenn der Vorstand dies als richtig in diesem Fall erachtet.


Immer wenn es darum geht, werden in erster Linie, mit Verlangen von Führungszeugnis und Unterzeichnen eines Kodex, Maßnahmen getroffen um MICH als Trainer von einem General-Verdacht zu befreien und, offen gesagt, in den Verbänden und Vereinen ein gutes "Wir tun ja was" - Gefühl zu verbreiten.
Ja, dies sind tatsächlich Gründe dafür, die anderen siehe auch oben.

Dies ist ein wichtiges aber auch schwieriges Thema für Vereine, Vereinsvorstände + alle die darin Mithelfen (also Trainer, Übungsleiter, Helfer, etc.). Es muß in den Vereinen imo offen angesprochen werden und es sollten ensprechende Hilfestellungen gegeben werden. Einen Zwang irgendeiner Art für Trainer + Co. halte ich jedoch für völlig über das Ziel hinausschiessend.

Dennoch sollte man sich überlegen wie man handelt + mit Kindern und Jugendlichen umgeht. Speziell im KK/KS - Bereich muß man die Eltern als auch die Schüler klipp und klar drauf hinweisen wie die Abläufe sind um einfach keine Anwürfe irgendwelcher Art aufkommen zu lassen, da hier der Körperkontakt i.d.R. doch sehr viel intensiver ist als bei anderen Sportarten.

Offene Ansprache der Problematik, Hinweise zum Trainingsbetrieb und den Umgang miteinander - aber keinen billigen Aktionismus.

Meine persönlich Meinung dazu.

Sensei-T
20-09-2013, 04:37
...

:halbyeaha

Die Maßnahmen, die du beschrieben hast für bestehende ÜL und neue ÜL, halten wir ebenso.

küken
20-09-2013, 08:33
Hallo Tori,

vielen Dank, dass Du als Vereins-Vorsitzender was zu dem Thema sagst.

Ich denke, es wird klar, dass zu dem Thema noch insgesamt sehr viel mehr Kommunikation nötig ist...

Gürteltier
21-09-2013, 16:43
Karate ist auf breiter Ebene ja in doppelter Hinsicht ein Non-contact Sport.

Die Erwartungshaltung vieler Karatetrainierenden ist also eine ganz andere, als bei Judoka oder gar Ringern.

Ich musste mir auf ner Trainerfortbildung vor Jahren mal anhören, wie ein Shotokan-Trainer immer wieder darauf zurückkam, wie klar unbegründet jeder Verdacht ist, wenn er seine Teenagermädels an der Hüfte korrigiert.

Da war schon klar, dass er viel darüber nachdenkt.

Seit ich selber im Judo ins Teenageralter kam, weiß ich, dass es immer auch sexuell gefärbte Momente hier und da gibt.
Mensch merkt meist auch den Unterschied mehr oder weniger bewusst.

Also ist im Training immer wichtig, Raum für Bedenken vorab einzuräumen, und nicht die Guard als die natürlichste Kampfposition der Welt zu behandeln, nur, weil sie das ist und Übertretungen eher in anderen Positionen vorkommen.

Ich hab bei manchen erwachsenen Partnerinnen bisweilen auch eigenes Interesse empfunden und musste es bei mir selber auch schon gegenüber Teenagerschülerinnen mal ausblenden.

Führungszeugnisse bringen m.E. genauso wenig, wie behauptete eigene "Unversuchbarkeiten", die keinen Raum für achtsames Hingucken auf Vorgänge bei sich und anderen geben.

kanken
21-09-2013, 16:59
Alleine die Tatsache das man über so etwas nachdenkt in einer KAMPFkunst sagt schon alles aus...

Will man lernen mit KÖRPERLICHER Gewalt umzugehen, dann muss man lernen mit dem Körper umzugehen und zwar mit dem eigenen und dem des Angreifers.

Nur gut das wir in keinem Verband sind und solche Probleme nicht haben...

Grüße

Kanken

Gürteltier
21-09-2013, 17:04
Alleine die Tatsache das man über so etwas nachdenkt in einer KAMPFkunst sagt schon alles aus...

Will man lernen mit KÖRPERLICHER Gewalt umzugehen, dann muss man lernen mit dem Körper umzugehen und zwar mit dem eigenen und dem des Angreifers.

Nur gut das wir in keinem Verband sind und solche Probleme nicht haben...

Grüße

Kanken

Heißt das, ihr rammelt eh wie die Karnickel ?

Oder Kloppen und Sex sind immer zwei Dinge ?

kanken
21-09-2013, 17:07
Nö, das heißt das ich beim Training natürlich Leute anfassen muss und das weder ich noch sonst jemand bei uns auf die Idee kommen würde da etwas sexuelles draus zu machen.
Kämpfen bedeutet Körperkontakt, das hat aber nix mit Sex zu tun. Händeschütteln hat ja schließlich auch nix mit Sex zu tun.

Grüße

Kanken

Gürteltier
21-09-2013, 17:16
Nö, das heißt das ich beim Training natürlich Leute anfassen muss und das weder ich noch sonst jemand bei uns auf die Idee kommen würde da etwas sexuelles draus zu machen.
Kämpfen bedeutet Körperkontakt, das hat aber nix mit Sex zu tun. Händeschütteln hat ja schließlich auch nix mit Sex zu tun.

Grüße

Kanken

Aha.
Ist bei uns meist auch so.

Aber nicht immer.

Wenn ihr den Umgang mit euren Aggressionen gut reflektiert, solltet ihr das vielleicht auf andere emotionale Komponenten von Körperkontakt ausweiten.
So wegen blinder Flecken und so.

Sich selbst zu kennen, heißt nicht nur seine Gewaltbereitschaft zu akzeptieren und zu kontrollieren.

SKA-Student
21-09-2013, 19:40
Ich war vorm ersten Rollen auch sehr skeptisch, mit anderen Kerlen aufm Boden rumkugeln, soviel Kontakt, etc...
Diese Gedanken waren allerdings innerhalb der ersten Sekunde auf dem Boden weg - da ging nämlich der "Überlebenskampf" los, und nur Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Angst vorm Würger regierten!

soto-deshi
21-09-2013, 20:00
Hallo kanken,

ich wundere mich schon, ein ganz klein wenig über Deinen Beitrag.

Der DKV hat sich nur den übrigen Sportverbänden angeschlossen und da der DKV nicht nur ein Dojo betreut,
sondern auch in Schulen Karate-Kurse anbietet.

Der Artikel wurde in Anlehnung an den Schulrechtsfall des Monats vorgestellt.
Vom Bundesschulsportreferen, nur als kleiner Hinweis.

www.kein-raum-fuer-missbrauch.de
kommt auch nicht vom DKV.

Wenn ich den Faden weiter spinne, dann gibt es in vielen Betrieben und Behörden eine " Frauenbeauftragte " ,
bestimmt nicht dafür, daß die Kaffeemaschine nur noch Frauen bedient werden darf!
War nicht so ernst gemeint.
Aber auch das hat seine Ursachen ob ich da nun gut oder schlecht finde, ...

Daher bin ich froh, daß sich der DKV mit diesem Thema beschäftigt, ..
Gruß soto

Luaith
21-09-2013, 20:24
Sind wir doch froh, daß der DKV ein Thema anspricht, das bestimmt kein leichtes ist.
Der DKV spricht aber nicht an, sondern er popularisiert ein nichtiges Thema. Kampfsport ist Kontaktsport, wer damit ein Problem hat, der schickt seine Kinder gefälligst woanders hin. Aber er stellt nicht mal eben die gesamte (ach nein, sorry, nur die männliche!) Trainerriege unter Generalverdacht, sabbernde Kinderschänder zu sein. Alleine die Diskussion impliziert das aber so. Wir drehen eiskalt die Beweislast um. "Zeige uns, dass du sauber bist! Sonst lassen wir dich nicht an ihre Kiddies."

Abgesehen davon bin ich als Trainer immer noch Dienstleister! Die Eltern wollen was von mir, nämlich dass ich ihr Kind trainiere. Wenn mir etwas nicht passt, bin ich derjenige, der "nein danke" sagt. Natürlich ist das ein Privileg, welches kleine Sportvereine eher nicht haben. Aber es hält die Strukturen gesund. Ich musste mich auch mal gegen den Vorstand durchsetzen, als ich ein Kind nicht in meinem Training haben wollte. Das war gerade 4 Jahre alt geworden und konnte noch nichtmal geradeaus laufen. Der Vorstand sagte, wir würden grundsätzlich jeden aufnehmen. Ich entgegnete: Ich bin weder willig noch qualifiziert, für berufstätige Eltern die koordinative Früherziehung ihrer Kleinkinder zu übernehmen.

Auch als Trainer muss man sich nicht jeden Quark gefallen lassen und zur Not einfach mal Rückgrat zeigen. Das ist so als würde ich mich bei der deutschen Bank bewerben, komme zum Gespräch, leg die Füße auf den Schreibtisch und sage: "Yo, jetzt erklärt mir mal warum ich hier bitte arbeiten wollen sollte!?"

Nochmal in aller Deutlichkeit:
Kontakt im Kampfsport, egal in welcher Altersgruppe, ist kein diskussionswürdiges Thema. Ende. Aus! Wenn es plötzlich dazu gemacht wird, dann auf grund populistischer Politik und keinesfalls auf Grund gegebener Notwendigkeiten. Das ist wieder der Deutsche, der im Fernsehen mit unwürdigen Randerscheinungen zugelallt wird und wutentbrannt schreit: "Da müssen wir was TUN!". Bevor er sich ne Tüte Chips holt und zum Promi Big Brother weiterzappt.

lG
L.

soto-deshi
21-09-2013, 20:51
Hallo Luaith,

ich verstehe Deine Bedenken schon.
Nur wurde doch der Bericht vom Bundes- Schul-Sport-Referent, geschrieben.

Siehe auch:
www.kein-raum-fuer-missbrauch.de
Ist nicht vom DKV.

In unserem Verein ist die Frage schon geklärt.
Wir haben keine " Kinder-Karate-Gruppe",
nur eine Jugendgruppe ab 12 Jahren und die leitet eine Frau.
Ist man damit nicht einverstanden, auch ganz einfach, es gibt drei Kampfkunstschule und noch weitere Karate-Vereine.

Wenn Du als Trainer, kein Kinder-Karate Training machen willst, wer
zwingt Dich?
Der Verein kann nur das anbieten, was unsere Karate-Abteilung auch leisten kann.

Daher wer sich das zumuten will, der sollte auch darüber reden,
finde ich.

kanken
21-09-2013, 20:53
Soto-Deshi, es wird dich schockieren, aber das ist mir alles wurscht :ups:

Ich unterrichte Karate, da ist mir das Geschlecht egal. Ich haue Männer, Frauen und Kinder, jeden so doll wie er es vertragen kann. Ja, ICH lege fest wie doll das ist, weil ICH derjenige bin der lehrt.
Wem das nicht passt, der kann gehen. Genaueres dazu habe ich ja zu dem Bild des Lehrers und "Shu-Ha-Ri" in meinem/unserem Blog geschrieben.

Ich würde niemals Kinder von Fremden unterrichten, da hätte ich keinen Lust drauf. Erwachsene und Jugendliche ab 16 können entscheiden was sie tun wollen und was nicht. Wen der Körperkontakt stört, der kann gehen, ganz einfach. Ich erkläre so etwas jedem/jeder neuen und sage jedem/jeder er/sie soll Bescheid geben wenn es zuviel wird. Wenn die Vorstellungen dann divergieren, dann muss der Schüler/die Schülerin eben gehen.
Karate ohne Körperkontakt ist wie Mett ohne Fleisch...

Grüße

Kanken

Luaith
21-09-2013, 20:58
Wenn Du als Trainer, kein Kinder-Karate Training machen willst, wer zwingt Dich?
Darum geht es nicht! Ob ich Kinder trainieren will oder nicht ist die eine Frage. Ob ich Kinder trainieren möchte, deren Eltern aber von mir erstmal ein polizeiliches Führungszeugnis sehen wollen, eine andere.

Alerdings ist das wohl auch eine eher theoretische Überlegung. So einen Schmarn denken sich nämlich m.E. keine Eltern aus, sondern nur übereifrige Vorstände. Die wollen halt politisch korrekt sein und schwimmen da auf der Welle des Massendefek.... äh, -geschmacks ;)

lG
L.

Syron
21-09-2013, 21:14
nur eine Jugendgruppe ab 12 Jahren und die leitet eine Frau.

Und genau da liegt meiner Ansicht nach schon eines der Probleme, die solche Diskussionen immer haben.

Als ob Frauen nicht zu einem Dreck in der Lage wären. Statistisch gesehen mag es ja seltener sein, aber gewiss nicht unmöglich.

Sprich, wenn man schon überall paranoid wird wegen Kindesmissbrauch dann auch komplett.

Ich mache auch ehrenamtlich etwas mit Kindern. Und währenddessen liegen meine Hände schonmal auf den Händen oder Knien der Kinder.
Stört keinen, weder mich, noch die Kinder, noch die Eltern.
Und doch bin ich teilweise derjenige gewesen, der da langsam paranoid wurde.
Mittlerweile zum Glück nicht mehr.
Einem Freund von mir, der Erzieher ist und einem weiteren der in der Ausbildung dazu steckt (beide männlich) haben dasselbe Problem noch immer; und bei denen geht es um ihren Lebensunterhalt!.

So Ernst das Thema natürlich ist, dass ganze unter Generalverdacht stellen und sonstige pipapo bringt niemandem was; am wenigsten den Kindern.

Im Prinzip habe ich meine Ansicht hier schon mehrfach geschrieben gesehen, weswegen ich es mir sparen könnte, auch noch was zu schreiben, gebe ich zu.

Der Grund lag tatsächlich in der von mir zitierten Aussage, weil mir solche Dinge immer sauer aufstoßen.

Klaus
21-09-2013, 21:30
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, dass "aufgebrachte" Übungsleiter allen Ernstes blindes Vertrauen verlangen, und erbost sind dass überhaupt jemand auch nur auf die Idee kommen kann ein Führungszeugnis zu verlangen. Weil, man sieht's den Männern ja an der Nasenspitze an was für Buben das sind ... oder nicht ?

Missbrauch wird in der Regel eher selten vorkommen. In meinen Vereinen kenne ich keinen Fall, und ich bin schon ziemlich lange in verschiedenen Vereinen. Durcheinanderpoppen zwischen Trainern und jungen Frauen kenne ich allerdings zuhauf, mir aber auch egal wenn es freiwillig ist.

Tatsache ist aber auch, dass sich gerade Pädophile eben bemühen, über ihre Tätigkeit beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern oder Jugendlichen in Kontakt treten zu können ohne dass es gleich auffällt. Auch Vorbestrafte sind noch Trainer im Leistungszentrum geworden, oder konnten sich über nem Kindergarten einmieten. Und darum finde ich es durchaus sinnvoll, wenn Trainer die Vollzeit mit Kindern zu tun haben ein solches Zeugnis vorlegen müssen, damit zumindest einschlägig Vorbestrafte nicht einfach so wieder Zugang bekommen.

Alternativ kann man aber auch über Verhaltensregeln dafür sorgen dass es nicht zu einfach wird. Z.B., kein Trainer darf jemals alleine mit Kindern oder Jugendlichen sein, entweder müssen andere Kinder dabei sein, oder andere Betreuer. Kein "ich bringe die mal eben nach Hause", keiner bleibt noch alleine ein paar Minuten weil wegen blabla. Und dann muss man auch mit den Kindern sprechen, dass sie keine Vereinzelung dulden sollen, nach dem Motto "geh schon mal nach Hause, ich muss mit dem Kevin noch was üben". Wie man das vorsichtig erklärt weiss ich auch nicht, ich möchte da keine Ängste schüren, aber auch nichts dem Zufall überlassen. Grundsätzlich keine gemeinsame Nutzung der Dusche, ever.

Damit kann man wenigstens das Schlimmste vermeiden. Dass einer was anderes empfindet beim offenen Auflegen der Hand als andere kann man eh nicht verhindern, oder erkennen.

Übertreiben muss man nicht, aber dieses Susi-Sorglos-Allen-blind-vertrauen einfordern finde ich auch nicht gerade hilfreich. Dafür haben wir ein bischen viele Delikte, und das sind nur die die entdeckt werden.

Um das mal zu erwähnen, einer meiner Brüder ist mal als Kleinkind über Stunden vom Erdboden verschwunden gewesen. Als wir ihn endlich gefunden haben, in einem abgelegenen Spielplatz, war er völlig verstört, und ist es auch geblieben. Ende Selbstmordversuch. Und das waren alles ganz normale Nachbarn, alle weit über jeden Zweifel erhaben, die würden niemals ... Der ist jetzt über 40, und es gibt offenbar keinen Weg zurück, jemals. Da ist mir offen gesagt ein bischen Mühe für den einzelnen Ehrenamtlichen derartig schei$$egal, so viel kann ich gar nicht schreiben.

Terao
21-09-2013, 21:44
Irgendwie find ich die Aufregung über die Aufregung auch wieder ein bißchen übertrieben. Es ist doch wohl völlig logisch, dass von einem Verband, unter dessen Ägide solche, wenn auch Einzel-, so doch haarsträubenden Fälle passieren, erwartet wird, dass er sich über Maßnahmen Gedanken macht, die sowas in Zukunft verhindern helfen könnten. Ist doch bei der katholischen Kirche nicht anders (die hat mehr Fälle, aber auch mehr Mitglieder).
Ob die Maßnahmenvorschläge so gelungen sind, darüber lässt sich natürlich streiten. Und ein Verein/Verband, der gar nicht im Kinder-/Jugend-/Schulsportbereich tätig ist oder sein will, braucht sich damit ja auch nicht zu befassen. Mir scheint aber, dass das von einigen bloß wieder als Vorwand für eine allgemeine wohlfeile Verbandsschelte genutzt wird. Find ich persönlich auch keinen adäquaten Umgang mit der Situation.

Abatur
21-09-2013, 21:57
Irgendwie find ich die Aufregung über die Aufregung auch wieder ein bißchen übertrieben. Es ist doch wohl völlig logisch, dass von einem Verband, unter dessen Ägide solche, wenn auch Einzel-, so doch haarsträubenden Fälle passieren, erwartet wird, dass er sich über Maßnahmen Gedanken macht, die sowas in Zukunft verhindern helfen könnten. Ist doch bei der katholischen Kirche nicht anders (die hat mehr Fälle, aber auch mehr Mitglieder).
Ob die Maßnahmenvorschläge so gelungen sind, darüber lässt sich natürlich streiten. Und ein Verein/Verband, der gar nicht im Kinder-/Jugend-/Schulsportbereich tätig ist oder sein will, braucht sich damit ja auch nicht zu befassen. Mir scheint aber, dass das von einigen bloß wieder als Vorwand für eine allgemeine wohlfeile Verbandsschelte genutzt wird. Find ich persönlich auch keinen adäquaten Umgang mit der Situation.Worüber sich die meisten aufregen ist eher nicht "die Absicht" sondern vielmehr "die Umsetzung", welche sich kaum von purem Aktionismus unterscheidet und obendrein eben nur "das Bild nach außen wahren soll".
Verständlicherweise ist das für die Betroffenen nicht zufriedenstellend.

Terao
21-09-2013, 22:07
Worüber sich die meisten aufregen ist eher nicht "die Absicht" sondern vielmehr "die Umsetzung", welche sich kaum von purem Aktionismus unterscheidet und obendrein eben nur "das Bild nach außen wahren soll".
Verständlicherweise ist das für die Betroffenen nicht zufriedenstellend.Na, Herr Yamamoto etwa fühlt sich "seelisch kastriert", und fürchtet eine "weitere Degenerierung des Karate", so wörtlich. Da frag ich mich schon, ob es da wirklich um die Sache geht. Bessere Vorschläge hab ich da jedenfalls nicht lesen können.
Und auch hier im Thread kommt doch außer einem "Bei UNS gibts sowas nicht" eigentlich ziemlich wenig.

Gut, das macht "Aktionismus" auch nicht besser. Aber haben wir zumindest einen Konsens, dass bei dem Thema auch der Verband gefordert ist?

Luaith
21-09-2013, 22:13
Genau das isses! Klaus parodiert meine Idee salopp mit einem "Susi-sorglos-allen-vertrauen". Genau das ist NICHT die Intention. Sondern ich vertraue nur wenigen, und zwar weil ich sie gut kenne.

Ich setze quasi ein verbales "Empfehlungsschreiben" voraus. Und dem messe ich sehr viel mehr Aussagekraft und Reliabilität bei als irgendeinem stinkenden Wisch der Polizei, der bestenfalls nichts aussagt und schlechtestenfalls ein besonders gutes Carmouflage-Spiel der pädophilen Sau attestiert, die ich überlege als Übungsleiter anzuheuern.

Sinnloser Populismus unter dem Deckmantel der Besorgtheit. Diese Scheinheiligkeit nervt mich. Wenn man sich um das Wohl der jungen Menschen sorgt, dann braucht man richtige Ideen, die an der Wurzel ansetzen. Die hier besprochene Methode ist nur eine fadenscheinige Lösung für Vereinvorstände, sich möglichst kostengünstig und ohne Mehraufwand aus der Affäre zu ziehen. Das Gegenteil von dem, was wir wollen. Man fühlt sich sicher und guckt noch eher weg, denn: Man hat ja den Zettel, den man zur Not hinhalten kann! Welche Eltern verlangen denn wirklich ein Führungszeugnis? Oder ist das nicht doch eher eine Forderung der Polit-Riege ohne Backup desjenigen Personenkreises, den es angeblich besänftigen soll?

Da kann ich nur den Kopf schütteln.
Von der Absonderlichkeit des Generalverdachtes ganz zu schweigen, über den ich mich schon ausgelassen habe.

lG
L.

ThiS
21-09-2013, 22:14
Naja.. man sollte schon unterscheiden:
Thema ansprechen und Sensibilisieren: Unbedingt nötig!
Generalverdacht: Nein!

Ich finde die Idee mit dem Führungszeugnis irgendwie putzig. Erinnert mich an das Internet-Blockier-Gesetz vor vier Jahren. Das soll wohl Aktionismus und Sicherheit vortäuschen bewirkt im Endeffekt aber nichts.

MEn wäre es da um einiges angebrachter die Eltern zu sensibilisieren und auch den Kindern klar zu machen, was der Trainer darf und was nicht.

Ein Ansatz den wie einmal verfolgt hatten, haben wir Eltern-Co-Trainer genannt. Das Ziel war, dass immer ein Elternteil (aus der kompletten Gruppe) im Training anwesend ist und stellvertretend für alle Eltern aufpasst.
Nach ein paar Wochen wollte das kein Elternteil mehr. Zu viel Aufwand, und sie "kennen uns ja jetzt".
Desweiteren fordern wir die Eltern immer auf, zumindest die ersten paar Mal beim Training zuzuschauen, damit sie sich ein Bild davon machen können was passieren kann und was nicht.

Das alles soll Vertrauen aufbauen, aber eine Garantie das sowas passiert kann man guten Gewissens nicht geben. Deshalb finde ich das Führungszeugnis auch ein wenig daneben. Ein einwandfreies Führungszeugnis sagt genauso wenig über pädophile Neigungen aus, wie ein Einbruch beim Bäcker vor ein paar Jahren.

Entweder man schafft Vertrauen auf persönlicher Basis zwischen Vorstand und Trainern, zwischen Eltern und Trainern und im Optimalfall auch zwischen Vorstand und Eltern (das muss man dann aber auch tun - Stichwort Transparenz) oder man lässt es.
Das mit dem Führungszeugnis halte ich für eine leere Sicherheitsversprechung..

Trotzdem schöner Thread. Hat mich dazu gebracht bei der nächsten Vorstandssitzung bei uns im Hauptverein mal das Thema auf die Agenda setzen zu lassen.
Ist natürlich aber auch schwierig sowas anzuschneiden, da keimt dann bei den Mitgliedern schnell der Verdacht es wäre was passiert, deshalb verstehe ich auch, wenn man das Thema nur sehr vorsichtig angeht.

@Klaus:
Die Idee, dass man ein Kind nicht mit dem Lehrer alleine lassen soll, klingt sehr einleuchtend, dürfte in der Praxis aber sehr schwer umzusetzen sein.
Bitte nicht falsch verstehen, ich begrüße die Idee und überhaupt deinen ganzen Beitrag sehr, mir gehts nur darum zu verdeutlichen, warum diese Gedanken nicht schon längst umgesetzt sind, und warum das nicht so einfach ist:
Ich bin bei uns Abteilungsleiter und auch im Vorstand des Hauptvereins tätig und kann von daher ganz gut überblicken, was wir gerade im Bereich der Aufsichtspflicht für Probleme haben.
Kurzes Beispiel:
Eigentlich ist die/ der ÜbungsleiterInn verpflichtet die Kinder in die Obhut der Eltern respektive einer anderen Aufsichtsperson zu übergeben. Was passiert nun (was durchaus oft passiert) wenn die Eltern sich verspäten, aber der/die ÜL einen Folgetermin hat? Das ist gerade bei Sportarten mit Kleinkindern (3-5 Jahre) die Vormittags stattfinden ein Riesenproblem weil die/der ÜL auf Arbeit muss. Die Wenigsten können da dann eine halbe Stunde auf die Eltern warten (Kind bleibt dann beim Hausmeister). Und selbst wenn, dann wären die Kinder immer noch mit der/dem ÜL allein. Und es finden sich leider nicht immer genug Ehrenamtliche um in jedem Kurs zwei ÜLs einsetzen zu können.

Syron
22-09-2013, 01:07
Ich persönlich bin mit Klaus's Statement etwas auf Messers Schneide.
Ich sehe den Sinn dahinter natürlich, aber auch dieselben Probleme wie mein Vorposter.

Erst letzte Woche habe ich mitbekommen, wie ein Junge etwa 20 Minuten zu spät abgeholt wurde. Bei uns nicht tragisch, da die Erwachsenen nach den Kids trainieren, daher hatten genug ein Auge auf ihm, aber das ist ja nicht der Standard.

Ich finde es einen viel wichtigeren Schritt, Kindern schon früh beizubringen, dass sie auch "Nein, das will ich nicht" sagen dürfen.
Egal, um was es geht.
Solche Kinder sind viel uninteressanter für Pädos, weil sie ihnen gefährlich werden können.

Und ich denke, dass es sich gerade im Kampfsport anbietet (für das entsprechende Alter vorbereitet), auch schon mit Kids "Seminare" anzubieten, in denen sie genau so Sachen lernen.
Sei es "nein" sagen oder sich im Bus nicht von einem Erwachsenen an den Fensterplatz drängen lassen.

Weswegen ich finde, dass es sich gerade im Kampfsport anbietet liegt übrigens darin begründet, dass ich denke, dass die Kinder dort schon lernen sich selbst zu behaupten und ihr Selbstbewusstsein boosten.

Man darf bei den ganzen Maßnahmen und Gedanken nicht vergessen, dass die meisten Mißbrauchsfälle in Familien vorkommen.
Aber dennoch brauchen künftige Eltern kein Führungszeugnis vorlegen.
Wäre auch albern (wie schon gesagt wurde, alles was das aussagt ist, man wurde ggf. noch nicht erwischt).
Danach kommt Bekanntenkreis (wozu Trainer natürlich auch gehören, ich weiß) und dann erst irgendwann Fremde.
Wenn mal also schon nach Wahrscheinlichkeiten gehen würde, müsste man in Familien ansetzen.

Ist ein schwieriges Thema mit schwierigen Lösungsansätzen und nahezu unmöglichen Lösungen.
Nur muß man meiner Ansicht nach (ich bin da, glaube ich, ziemlich auf einer Linie mit Lualith) nicht blind panisch werden.

Eltern am Training teilhaben zu lassen, in dem sie in der Nähe sind und zugucken z.B. finde ich da einen besseren Weg.
Bei uns gibt es kein Training, in dem nicht zumindest ein paar Eltern da sind.

soto-deshi
22-09-2013, 07:34
Hallo kanken,

jetzt kommen wir doch der Sache auch näher.
Du bist in Deinem Dojo der, der die Spielregeln macht.
Du bist der Oberboss, der die Gürtelgrade vergibt, der Dein " Karate-Ausbildungsprogramm " aufgestellt hat.

Einfach der, an den sich alle wenden werden, wenn etwas mit Deiner Ausbildung in die Hose gegangen ist.


Ich unterrichte Karate, da ist mir das Geschlecht egal. Ich haue Männer, Frauen und Kinder, jeden so doll wie er es vertragen kann. Ja, ICH lege fest wie doll das ist, weil ICH derjenige bin der lehrt.


Super Darstellung!
Wieder etwas neues gelernt, bestimmt kein Grund unbedingt Deiner Vorstellung von Karate zu folgen.
Dann stellst Du in Deinem Blog, den " Shu-Ha-Ri " Begriff vor, habe es nicht gelesen. Dann müßte aber über dem " großen Meister kanken " noch einige weitere Meister stehen, denn von diesen mußt Du gelernt haben.
Oder wie soll ich mir das vorstellen?

Kann ich das mit einer Diskussion vergleichen, die " Der schwarze Gürtel" was er wert ist und bedeutet,
vor langer Zeit in der Karate-Zeitung von Schiffer geführt wurde


Wem das nicht passt, der kann gehen. Genaueres dazu habe ich ja zu dem Bild des Lehrers und "Shu-Ha-Ri" in meinem/unserem Blog geschrieben.


Was soll ich noch dazu schreiben?

Noch einen Gruß soto
:D

gasts
22-09-2013, 08:06
Ich setze quasi ein verbales "Empfehlungsschreiben" voraus. Und dem messe ich sehr viel mehr Aussagekraft und Reliabilität bei als irgendeinem stinkenden Wisch der Polizei, der bestenfalls nichts aussagt und schlechtestenfalls ein besonders gutes Carmouflage-Spiel der pädophilen Sau attestiert, die ich überlege als Übungsleiter anzuheuern.


Ein polizeiliches Führungszeugnis ist in Deiner Welt ein "stinkender Wisch"?
Damit kann zumindest ausgeschlossen werden, dass vorbestrafte Sexualstraftäter mit Kindern arbeiten, was ja durchaus schon vorkam.

Dass die "Menschenkenntnis" in solchen Fällen oft versagt, ist eigentlich bekannt.

kanken
22-09-2013, 11:10
Super Darstellung!
Wieder etwas neues gelernt, bestimmt kein Grund unbedingt Deiner Vorstellung von Karate zu folgen.
Dann stellst Du in Deinem Blog, den " Shu-Ha-Ri " Begriff vor, habe es nicht gelesen. Dann müßte aber über dem " großen Meister kanken " noch einige weitere Meister stehen, denn von diesen mußt Du gelernt haben.
Oder wie soll ich mir das vorstellen?


Sehr schön, nicht lesen und meine mitreden zu können...

Es gibt in meinem Karate keine "Meister" oder "große Meister". Nur Lehrer und Schüler, also Leute die Karate beibringen können und Leute die Karate lernen wollen.

Leute wie Du werden das vermutlich nicht verstehen können. Flüchte dich in den Schoß deiner Verbände, Bücher und Vorschriften und lerne das, was du dir vorstellst...

Terao
22-09-2013, 11:20
Ach Leute, jetzt kommt Ihr aber vom Thema ab.
KKs sind sehr hierarchisch. Waren sie schon immer, und sie funktionieren eben so. Und ja, auch das kann Probleme verursachen, wenn man sich der Risiken nicht bewusst ist. Bei Kindern und Jugendlichen fährt man das (auch in Japan) ein bißchen zurück (zumal es dort schon Probleme gegeben HAT). Und das war`s auch schon dazu.

soto-deshi
22-09-2013, 14:42
Hallo kanken,

nur ein kleiner Widerspruch!


Es gibt in meinem Karate keine "Meister" oder "große Meister". Nur Lehrer und Schüler, also Leute die Karate beibringen können und Leute die Karate lernen wollen.

Leute wie Du werden das vermutlich nicht verstehen können. Flüchte dich in den Schoß deiner Verbände, Bücher und Vorschriften und lerne das, was du dir vorstellst...

Was machst Du anders? Du hast einmal Karate irgendwo gelernt und machst jetzt Dein eigens Ding. Dein weiteres Wissen woher kommt es?? Besuchst Du regelmäßig Lehrgänge bei Deinem Sensei in den USA?
Oder wie kann ich mir vorstellen, wie der Lehrer kanken sein Wissen erweitert? Wenn Du keinem Verband, keinem Dojo in Okinawa oder sonst wo angeschlossen bist, wer beurteilt den" großen Meister kanken"?


Ich habe Taekwondo gelernt, bin über einige andere Kampfkünste zum Karate gekommen und übe jetzt Karate in einem Verein.
Mach dort eine Prüfung, wenn ich denke es müßte sein, besuche Lehrgänge oder übe einfach nur,
gehe daher auch meinen eigenen Weg.

Nur möchte ich meinen Karate-Weg nicht mit Deinem vergleichen wollen.
In meiner Freizeit nehme ich mir die Freiheit heraus, über das selber zu bestimmen, was mir im Training angeboten wird und wie weit ich diesem Weg folgen will. Bin einfach kein Jugendlicher mehr, habe genug erlebt und daher ist der DKV ein Verband der mir ermöglicht viele Lehrgänge zu besuchen, bei verschiedenen Meistern zu lernen, dann zu entscheiden....

Daher noch einen schönen Sonntag.
soto

kanken
22-09-2013, 15:16
Wieso Lehrer in Amerika? Mein Karatelehrer ist hier in Münster, er unterrichtet nur nicht mehr.
Ansonsten habe ich einen Lehrer in den chin. KK und trainiere mit anderen Lehrern diverser KK, u.a. mit Tom und mit den Schwarzgurten in unserem Dojo.
Lies meinen Beitrag zu Shu-Ha-Ri auf dem Blog, dann erübrigt sich dein Gezeter.

Ich habe keine Ahnung wieso du immer von "Großem Meister" schreibst? Ich bin einfach jemand der 20 Jahre Karate trainiert und Leute gefunden hat die das Erlernte von ihm lernen wollen...

Luaith
22-09-2013, 16:01
Ein polizeiliches Führungszeugnis ist in Deiner Welt ein "stinkender Wisch"?
Ja, tue ich! Denn er sagt

bestenfalls nichts aus [...] und [attestiert] schlechtestenfalls ein besonders gutes Carmouflage-Spiel der pädophilen Sau [..], die ich überlege als Übungsleiter anzuheuern.

Ich habe schon mehrmals wiederholt: Das sind doch akademische Gedankenübungen und keine praktische Politik. Wie oft kommt es wirklich vor, dass eine wildfremde Person als Trainer in einem Verein angeheuert wird, die keiner kennt und niemand einschätzen kann? Die nicht vorher irgendwo Training gegeben hat? Die keine Referenzen vorzuweisen hat? In so ziemlich jedem Karateverein, in dem ich je trainiert habe, gingen die Trainerposten irgendwann an langjährige Schüler oder Bekannte der kooperierenden Nachbarsvereine. Oder man heuerte sich einen erfahrenen Wettkämpfer für die Nachwuchsgruppe an, da man auf Pokale scharf war. Oder lädt sich bekannte Referenten ein. Das läuft über Vitamin B und seltenst über Qualifikation.

Dass es darunter dann in Deutschland wirklich ein so signifikant häufiges Problem sei, dass sich Übungsleiter plötzlich als pödophile Säue herausstellen, und das in exakt demselben Fall auch noch mit einem Führungszeugnis nachweislich hätte verhindert werden können ... das kann mir einfach niemand erzählen! Ich gehe jede Wette ein: Es gibt Kreuzungen in Berlin, da sterben im Jahr mehr Menchen als solche Fälle in Deutschland wirklich in dieser Konstellation auftauchen. Und selbst wenn das deutschlandweit vielleicht 10x im Jahr im passiert: Das ist makroskopisch betrachtet ein Witz! So etwas bewegt noch nicht einmal einen Sack in China zur Schwalbe, geschweige denn dass es einen Einfluss auf die Rechtsprechung haben dürfte oder einfach mal sämtliche Übungsleiter deutschlandweit unter Generalverdacht stellt. Da kommt manchen Leuten scheinbar jedes Gefühl für Objektivität und Verhältnismäßigkeit abhanden, weil es ein sehr emotionales Thema ist.

Wenn sowas passiert, ist das scheiße und eklig und gehört bestraft. Aber das ist ja gerade das dumme an Scheiße: Sie passiert einfach! Nachher ist man immer schlauer und denkt, an jeder Ecke und Kante Indizien gehabt zu haben. Aber im Voraus erkennt man durch das Grundrauschen nichts, egal wie viele überflüssige und nichtsnutzende Regularien man einführt.

lG
L.

DeepPurple
22-09-2013, 16:38
Ach Leute, jetzt kommt Ihr aber vom Thema ab.
KKs sind sehr hierarchisch. Waren sie schon immer, und sie funktionieren eben so.
...

Sind sie sehr oft, müssen sie aber nicht zwanghaft sein. Da sind schon ein paar Stellen, wo man mal ansetzen könnte.

gasts
22-09-2013, 19:04
Ja, tue ich! Denn er sagt bestenfalls nix aus


Das bleibt auch bei Wiederholung falsch, die Aussagekraft eines polizeilichen Führungszeugnisses ist klar: da steht drin ob jemand wg. bestimmter Straftaten auffällig geworden ist, oder nicht.
Nicht mehr und nicht weniger.
Dass da nicht drinsteht, wenn jemand was verbrochen hat und nicht erwischt , bzw. verurteilt wurde, oder ob jemand in Zukunft was verbricht, ist klar.
Daher bleibt es ja nicht die einzige Maßnahme, allerdings kann man damit die besonders peinliche und für die Betroffenen unbegreiflichen Fälle, wo dann ein Verband in Erklärungsnot kommt ("warum lassen Sie einschlägig Vorbestrafte auf Kinder los?") ausschließen.




Die nicht vorher irgendwo Training gegeben hat? Die keine Referenzen vorzuweisen hat? In so ziemlich jedem Karateverein, in dem ich je trainiert habe, gingen die Trainerposten irgendwann an langjährige Schüler oder Bekannte der kooperierenden Nachbarsvereine. Oder man heuerte sich einen erfahrenen Wettkämpfer für die Nachwuchsgruppe an, da man auf Pokale scharf war. Oder lädt sich bekannte Referenten ein. Das läuft über Vitamin B und seltenst über Qualifikation.


Gerade in einem System, wo es auf Beziehungen und nicht auf Qualifikation ankommt, ist es wichtig, neutrale Beurteilungskriterien mit einzubeziehen.
Der Trainer, der zu dieser Stellungsnahme des DKV geführt hat, war sicher auch vielen gut bekannt:


n diesem hochsensiblen Bereich, der Arbeit mit
Minderjährigen und damit Schutzbefohlenen, kann
ein einziges, negatives Vorkommnis die gute Arbeit
der Trainer und Lehrer mit einem Schlage zunichte
machen
Genau das ist nun vorgekommen und das aus-
gerechnet bei einem Lehrer, der das Karate-Do
besonders oft für sich in Anspruch genommen,
seine Verantwortung und sein Stellung aber übel
missbraucht hat. Wir mussten erfahren, dass ein
Vertrauensverhältnis zwischen Schüler und Lehrer
schwer missbraucht wurde.
[...]
Passiert ist es, weil man dem Trainer zu viele Frei-
heiten eingeräumt hat. Niemand hat ihn kontrolliert,
alle hatten Vertrauen zu ihm und so konnte er tun
und lassen was er wollte.

http://www.chronik-karate.de/material/2009_02_DKV-Magazin.pdf
(Seite 1)




Und selbst wenn das deutschlandweit vielleicht 10x im Jahr im passiert: Das ist makroskopisch betrachtet ein Witz! So etwas bewegt noch nicht einmal einen Sack in China zur Schwalbe, geschweige denn dass es einen Einfluss auf die Rechtsprechung haben dürfte oder einfach mal sämtliche Übungsleiter deutschlandweit unter Generalverdacht stellt. Da kommt manchen Leuten scheinbar jedes Gefühl für Objektivität und Verhältnismäßigkeit abhanden, weil es ein sehr emotionales Thema ist.


Der Aufwand ein Führungszeugnis vorzulegen, wäre Dir zu hoch, oder ein zu großer Einschnitt in Deine persönliche Freiheit, selbst wenn damit 10 Missbrauchsfälle im Jahr verhindert werden könnten?
Und das begründest Du mit Verhältnismäßigkeit?
Wenn man in Deutschland eine Genehmigung will, ein Luftfahrzeug, und sei es nur einen Fallschirm, zu führen, muss man ein Führungszeugnis vorlegen.
Da fühl ich mich genauso wenig unter Generalverdacht, wie wenn ein Polizist meinen Führersschein sehen will, oder ein Arbeitgeber ein Zeugnis.



Nachher ist man immer schlauer und denkt, an jeder Ecke und Kante Indizien gehabt zu haben. Aber im Voraus erkennt man durch das Grundrauschen nichts, egal wie viele überflüssige und nichtsnutzende Regularien man einführt.

Aha, man kann es also nicht erkennen, auch wenn man denjenigen schon lange kennt?
Dann ist es doch verständlich, dass man wenigstens die ausschließen will, von denen man es sicher weiß.

Luaith
22-09-2013, 19:12
Der Aufwand ein Führungszeugnis vorzulegen, wäre Dir zu hoch, oder ein zu großer Einschnitt in Deine persönliche Freiheit, selbst wenn damit 10 Missbrauchsfälle im Jahr verhindert werden könnten?
Nicht das Vorlegen des Führungszeugnisses. Aber die kollektive Pflicht, es Vorlegen zu müssen. Ja. Da kannst du noch so entrüstet sein. Auf Grund von 10 Vorfällen im Jahr eine Gesetzgebung zu ändern ist und bleibt politischer Populismus der Marke Antiterror-Terror.


Dann ist es doch verständlich, dass man wenigstens die ausschließen will, von denen man es sicher weiß.
Du argumentierst mit Singularitäten pro einer nutzlosen Pauschalisierung. Irgendwo wird sich irgendwie sicher ein Fall finden, den man hätte verhindern können. Das begründet kein bedingungsloses "Ja" zur Scheinpflicht.

Der Rest wurde schon mehrfach durchgekaut, daher erspare ich mir weitere Selbstzitate.

lG
L.

Gürteltier
22-09-2013, 19:32
Fast überall wo man sonst auf Kinder losgelassen wird, ist das FZ völlig üblich.

Ist eher ne Lücke, dass es im Vereinswesen leichter ist, sich vorbeizuschmuggeln.

Das Argument von Klaus stimmt halt schlicht. Pädos suchen sich ihren Weg.

Abatur
22-09-2013, 19:35
Gut, das macht "Aktionismus" auch nicht besser. Aber haben wir zumindest einen Konsens, dass bei dem Thema auch der Verband gefordert ist?Nun was wäre ein gemeinsamer Konsens?
Vielleicht sollte man mit der Pflicht eine "Unbedenklichkeitserkärung" abzugeben, auch das Recht erweitern:
Wenn ich als ÜL so ein "Erhrenkodex-Dokument" unterzeichnene soll, dann darf ich ohne Anagbe von Gründen, Kinder auf die Ersatzbank verweisen. Diese dürfen dann dem Training gerne zuschauen, solange bis sie von ihren Eltern abgeholt werden. Selbstverständlich brauchen die dann auch nicht mit mir in den Umkeide-/Dusch-Raum.
Natürlich wäre ich dann auch den Eltern und dem Vorstand keine Erklärung schuldig und es dürfte mir niemals negativ ausgelegt werden.
Dieses würde auch so bei einer Mitgliederversammlung vorgeschlagen/genehmigt und umgehend in der Satzung des Vereines/der Sparte verankert werden.

Das wäre für mich ein gemeinsamer Konsens.

Terao
22-09-2013, 19:46
dann darf ich ohne Anagbe von Gründen, Kinder auf die Ersatzbank verweisen.Wozu soll das gut sein? Gibt es Gründe, dann kann man die den Kindern auch sagen (finde ich bei Kindern sogar noch wichtiger als bei Erwachsenen, die kennen ja viele Regeln noch nicht). Gibt es keine, versteh ich die Ersatzbank nicht.

ThiS
22-09-2013, 19:48
Nun was wäre ein gemeinsamer Konsens?
Vielleicht sollte man mit der Pflicht eine "Unbedenklichkeitserkärung" abzugeben, auch das Recht erweitern:
Wenn ich als ÜL so ein "Erhrenkodex-Dokument" unterzeichnene soll, dann darf ich ohne Anagbe von Gründen, Kinder auf die Ersatzbank verweisen. Diese dürfen dann dem Training gerne zuschauen, solange bis sie von ihren Eltern abgeholt werden. Selbstverständlich brauchen die dann auch nicht mit mir in den Umkeide-/Dusch-Raum.
Natürlich wäre ich dann auch den Eltern und dem Vorstand keine Erklärung schuldig und es dürfte mir niemals negativ ausgelegt werden.
Dieses würde auch so bei einer Mitgliederversammlung vorgeschlagen/genehmigt und umgehend in der Satzung des Vereines/der Sparte verankert werden.

Das wäre für mich ein gemeinsamer Konsens.

Also das Recht Störenfriede an den Rand zu setzen behalte ich mir sowieso vor. (Achtung an den Rand, nicht vor die Tür! Das gibt Probleme mit der Aufsichtspflicht).
Bei dem niemals negative ausgelegt werden, wäre ich extrem vorsichtig.. das ist dann ein Freifahrtschein für alles Mögliche, von Mobbing bis hin zu Rausekeln. DAS würde ich so definitiv nicht in der Satzung verankern..

Und Luaith hat insofern schon recht, dass das mit Sicherheit eine Maßnahme ist, die nicht wirklich dazu geeignet ist, Pädophilie im Vorfeld aufzudecken. Ich befürchte auch, dass das dann nur zur Gewissenberuhigung verkommt, nach dem Motto: "Ach, was soll ich mir denn den genauer anschauen? Ich kenne ihn zwar nicht, aber ich hab ja das Führungszeugnis.." und dann genau den gegenteiligen Effekt erzielt. Ich wäre eher dafür, im Zweifel, das Recht zu haben ein Führungszeugnis verlangen zu dürfen. Und dann den Vorstand kategorisch aus der Verantwortung zu nehmen, weil er ein Führungszeugnis verlangt hat, halte ich für genauso verkehrt..

Terao
22-09-2013, 19:52
Und Luaith hat insofern schon recht, dass das mit Sicherheit eine Maßnahme ist, die nicht wirklich dazu geeignet ist, Pädophilie im Vorfeld aufzudecken.Wollte man das Thema rational angehen, würde man sich mal anschauen, in wievielen bisher bekannten Fällen der Täter tatsächlich kein Ersttäter, sondern bereits einschlägig vorbestraft war.
Aber wer will das schon? :rolleyes:

Sensei-T
22-09-2013, 19:58
Also das Recht Störenfriede an den Rand zu setzen behalte ich mir sowieso vor. (Achtung an den Rand, nicht vor die Tür! Das gibt Probleme mit der Aufsichtspflicht).
Bei dem niemals negative ausgelegt werden, wäre ich extrem vorsichtig.. das ist dann ein Freifahrtschein für alles Mögliche, von Mobbing bis hin zu Rausekeln. DAS würde ich so definitiv nicht in der Satzung verankern.

...

+1

Und um wieder zum Thema "Anfassen von Schülern im Karate-/KS-Unterricht" zu kommen: Wer oder wessen Erziehungsberechtigten es 100% ausschließen wollen, dass er/sie/die Kids im KK-Training angefasst werden, der sollte sich ganz diesem Thema (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/kk-autodidaktisch-159960/) widmen. :baeehh:

:winke:

ThiS
22-09-2013, 20:15
Wollte man das Thema rational angehen, würde man sich mal anschauen, in wievielen bisher bekannten Fällen der Täter tatsächlich kein Ersttäter, sondern bereits einschlägig vorbestraft war.
Aber wer will das schon? :rolleyes:

Guter Punkt! Stellt sich nur die Frage wo bekommt man das her?
In der jährlichen PK stehts ja nunmal nicht drin..

Terao
22-09-2013, 20:26
Guter Punkt! Stellt sich nur die Frage wo bekommt man das her?
In der jährlichen PK stehts ja nunmal nicht drin..Ich bin absolut sicher, dass gerade ein Verband auf Anfrage oder wenn er sich mal mit ein paar kriminologischen Experten trifft, an alle Informationen kommt, die dazu jemals erhoben wurden.

Im oben angeführten Link gehts aber doch seitens des Verbandes erstmal um eine ganz andere Maßnahme:

Alle Lehrgänge, gemeinsame Fahrten, Trai-
ningslager oder ähnliche Veranstaltungen für
Kinder und Jugendliche von DKV-Vereinen,
Teams oder Gruppierungen dürfen nur dann
stattfinden, wenn mindestens zwei verant-
wortliche Erwachsene (bei gemischten Grup-
pen, je eine weibliche und männliche Auf-
sichtsperson) anwesend sind. Wir bitten bei
Nichteinhaltung dieser Anordnung dieses
unverzüglich dem DKV-Präsidium mitzu-
teilen.
Was ist davon zu halten? Sinnvoll? Umsetzbar? Generalverdacht? Seelische Kastration?

ThiS
22-09-2013, 20:33
Ich bin absolut sicher, dass gerade ein Verband auf Anfrage oder wenn er sich mal mit ein paar kriminologischen Experten trifft, an alle Informationen kommt, die dazu jemals erhoben wurden.

Wäre die Frage ob es dazu überhaupt Daten gibt..



Im oben angeführten Link gehts aber doch seitens des Verbandes erstmal um eine ganz andere Maßnahme:

Was ist davon zu halten? Sinnvoll? Umsetzbar? Generalverdacht? Seelische Kastration?
Sinnvoll und umsetzbar meines Erachtens.. Nicht unbedingt wegen Pädophilie (weiß nicht warum man da dann einen Mann und eine Frau brauchen sollte) sondern aus Gründen der Aufsicht. Als Mann bei den Mädels in die Umkleide (sind ja alles Sportler) und andersrum ist ein wenig hakelig. Erst recht wenn man irgendwo über Nacht bleibt...

gasts
22-09-2013, 20:42
Was ist davon zu halten? Sinnvoll? Umsetzbar? Generalverdacht?


Mit dem Argument "Generalverdacht" lässt sich jegliche pauschale Maßnahme ohne konkreten, begründeten Verdacht totschlagen.

Luaith
22-09-2013, 22:04
Mit dem Argument "Generalverdacht" lässt sich jegliche pauschale Maßnahme ohne konkreten, begründeten Verdacht totschlagen.
Mit dem Argument "Prävention" lässt sich jegliche pauschale Maßnahme ohne konkrete, beründete Notwendigkeit durchsetzen.

Ich habe meine Bedenken sachlich untermauert:

Ein verpflichtendes FZ führt m.E. dazu, dass es zur entschuldigenden Formalität verkommt und dafür sorgt, dass die Trainer noch weniger unter die Lupe genommen werden als vorher. Man hat das Schreiben - läuft!
Es stellt zu 99,9% ehrenamtlich oder zumindest hauptsächlich idealistisch arbeitende Menschen unter Generalverdacht, die zumeist in ihrer Freizeit ohne große Gegenleistung, maximal für einen Hungerlohn, Kinder unterrichten.
Es hilft kein Stück bei der Ergreifung von Ersttätern. Infos, wie präsent diese an der Gesamtheit aller Vorfälle sind, liegen m.W. nicht vor.
Nach wie vor fehlen Strukturen zum Schützen der Übungsleiter. Was tut man denn, wenn eines der Gören plötzlich meint, man hätte es befingert? Gibt das sofort einen Eintrag im FZ, um die Nachwelt zu warnen? Wenn ja, wie verhindert man Fehleinträge? Wenn nein, wie erreicht man eine gute Aussagekraft des FZ, wenn die meisten Vorfälle einfach nicht eingetragen werden, weil sie nicht eindeutig beweisbar bleiben? Was, wenn ein Übungsleiter beschuldigt wird, nichts nachweisbar ist, und zwei Jahre später eine neue Beschuldigung aufkommt, die dann nachgewiesen werden kann? Geht dann das Geschrei nach "engeren Kontrollen" wieder los, weil man es ja "vorher hätte wissen" können?

Alles, was an Argumenten dafür kamen, war "es könnte helfen!" und "woanders ist das auch üblich". Das erste ist eine schwammige Vermutung, an der sicherlich irgendwo was dran ist. Das Zweite ist einfach nur sowas von kein Argument. Aber: In dubio pro reo. Oder Fakten/Statistiken/Studien auf den Tisch, anhand derer man sachlich begründen kann. Auf Gutdünken Ideen durchwinken, die vielleicht helfen könnten, vielleicht etwas ganz anderes bewirken, ist Fahren auf Sicht. Und das hat schon der Titanic nicht gut getan.

Übrigens finde ich es nicht sinnvoll, Leute, die 40/5 hauptberuflich mit Kindern arbeiten, in einen Topf mit Übungsleitern zu stecken, die 2 Stunden die Woche Unterricht in einem Verein geben.

lG
L.

ThiS
22-09-2013, 22:37
Ich trau's mich kaum zu schreiben (;)), aber ich stimme Luaith 100% zu.
Auch die Frage nach einer eventuellen (kurzfristigen) Vertretung stellt sich mir hier noch (nur mit FZ?!)

Abatur
22-09-2013, 23:02
Wozu soll das gut sein? Gibt es Gründe, dann kann man die den Kindern auch sagen (finde ich bei Kindern sogar noch wichtiger als bei Erwachsenen, die kennen ja viele Regeln noch nicht). Gibt es keine, versteh ich die Ersatzbank nicht.Wenn ich merken würde, daß ein Kind ein Problem damit hat angefasst zu werden, würde es bei mir auf der Bank sitzen. Den Eltern würde ich sgen, daß es wohl noch nicht so weit ist um mit Karate anzufangen. Man solle doch lieber in 1-2 Jahren noch mal kommen.

gasts
22-09-2013, 23:13
Ein verpflichtendes FZ führt m.E. dazu, dass es zur entschuldigenden Formalität verkommt und dafür sorgt, dass die Trainer noch weniger unter die Lupe genommen werden als vorher.


Noch weniger als gar nicht? Jegliches "unter die Lupe nehmen" wäre ja ein Generalverdacht.

Luaith
22-09-2013, 23:47
Ich trau's mich kaum zu schreiben (;)), aber ich stimme Luaith 100% zu.
:p


Auch die Frage nach einer eventuellen (kurzfristigen) Vertretung stellt sich mir hier noch (nur mit FZ?!)
Stimmt! Das hatte ich in meiner Auflistung noch vergessen. Danke für die Ergänzung :)




Noch weniger als gar nicht? Jegliches "unter die Lupe nehmen" wäre ja ein Generalverdacht.

Nein, denn:


Wäre ich Vorstandsvorsitzender eines Vereines, würde ich grundsätzlich nur Trainer einstellen, denen ich blind vertraue, und die dann im Falle eines Vorfalles auch eisern gegenüber aufgebrachten Eltern verteidigen.

Das sind doch akademische Gedankenübungen und keine praktische Politik. Wie oft kommt es wirklich vor, dass eine wildfremde Person als Trainer in einem Verein angeheuert wird, die keiner kennt und niemand einschätzen kann? Die nicht vorher irgendwo Training gegeben hat? Die keine Referenzen vorzuweisen hat? In so ziemlich jedem Karateverein, in dem ich je trainiert habe, gingen die Trainerposten irgendwann an langjährige Schüler oder Bekannte der kooperierenden Nachbarsvereine. Oder man heuerte sich einen erfahrenen Wettkämpfer für die Nachwuchsgruppe an, da man auf Pokale scharf war. Oder lädt sich bekannte Referenten ein.

Also nochmal en détail: Wie oft kommt es wirklich vor, dass eine wildfremde Person einfach mal als Kindertrainer eingestellt wird? Sehr selten, möchte ich meinen. Da mag man mir wiedersprechen, aber ich habe das in 10 Jahren Karate zumindest im Großraum Hamburg nicht ein einziges Mal erlebt. Für eine Ü16-Gruppe schon, etwa wenn eine Stelle für Wettkampf-Kumite ausgeschrieben sind. Aber Kinder? Nada.

Und selbst wenn es passieren sollte: Dann schaut man sich die Person an, unterhält sich lang und ausgiebig mit dem ÜL-Anwärter, schaut die ersten ~5 Male selbst beim Training vorbei, wie sie sich so verhält. Hat auch danach vermutlich noch einen zweiten Übungsleiter mit in der Halle, weil die Kindergruppe für eine Einzelperson eh zu groß ist. Mindestens 2 Eltern sitzen auch am Rand oder schauen spätestens 30 Minuten vor Stundenende vorbei und warten. Du weißt, worauf ich hinaus will? Es findet eine eingängige Prüfung statt, einfach weil es schon persönlich und auch fachlich mit dem ÜL-Anwärter passen muss. Das ist kein Generalverdacht sondern eine "Probezeit", um zu schauen, ob alles harmoniert und eine langfristige Zusammenarbeit zu befürworten ist.

Ein Generalverdacht hingegen ist: "Gib mir mal dein Führungszeugnis. Wir müssen prüfen, ob du nicht schonmal Kinder sexuell genötigt hast und nur deshalb hier bist, um deine versauten Phantasien erneut auszuleben."

lG
L.

gasts
23-09-2013, 01:18
Also nochmal en détail: Wie oft kommt es wirklich vor, dass eine wildfremde Person einfach mal als Kindertrainer eingestellt wird? Sehr selten, möchte ich meinen. Da mag man mir wiedersprechen, aber ich habe das in 10 Jahren Karate zumindest im Großraum Hamburg nicht ein einziges Mal erlebt. Für eine Ü16-Gruppe schon, etwa wenn eine Stelle für Wettkampf-Kumite ausgeschrieben sind. Aber Kinder? Nada.


und bekannte Personen sind natürlich über jeden Zweifel erhaben?



Und selbst wenn es passieren sollte: Dann schaut man sich die Person an, unterhält sich lang und ausgiebig mit dem ÜL-Anwärter, schaut die ersten ~5 Male selbst beim Training vorbei, wie sie sich so verhält. Hat auch danach vermutlich noch einen zweiten Übungsleiter mit in der Halle, weil die Kindergruppe für eine Einzelperson eh zu groß ist. Mindestens 2 Eltern sitzen auch am Rand oder schauen spätestens 30 Minuten vor Stundenende vorbei und warten. Du weißt, worauf ich hinaus will? Es findet eine eingängige Prüfung statt, einfach weil es schon persönlich und auch fachlich mit dem ÜL-Anwärter passen muss. Das ist kein Generalverdacht sondern eine "Probezeit", um zu schauen, ob alles harmoniert und eine langfristige Zusammenarbeit zu befürworten ist.


Aha, und wieso besteht die Gefahr, dass diese Probezeit durch ein vorliegendes Führungszeugnis, das ja nix über die Harmonie, fachliche Eignung etc. aussagt, verkürzt wird?




Ein Generalverdacht hingegen ist: "Gib mir mal dein Führungszeugnis. Wir müssen prüfen, ob du nicht schonmal Kinder sexuell genötigt hast und nur deshalb hier bist, um deine versauten Phantasien erneut auszuleben."


Dann würde ich sagen: "kein Problem, ich verstehe, dass ihr dergleichen ausschließen wollt, wenn ihr mir Kinder anvertraut."

Papatom
23-09-2013, 10:34
Ein verpflichtendes FZ führt m.E. dazu, dass es zur entschuldigenden Formalität verkommt und dafür sorgt, dass die Trainer noch weniger unter die Lupe genommen werden als vorher. Man hat das Schreiben - läuft!

Nö, es führt dazu, dass man sich als Verein zumindest im Streitfall ganz gut behaupten kann, da man unter Anderem ein FZ seiner Trainer hat.


Es stellt zu 99,9% ehrenamtlich oder zumindest hauptsächlich idealistisch arbeitende Menschen unter Generalverdacht, die zumeist in ihrer Freizeit ohne große Gegenleistung, maximal für einen Hungerlohn, Kinder unterrichten.

Siehe oben. Es geht doch letztlich nicht um Verein gegen seine Trainer, oder Generalverdacht, es geht auch um Absicherung. Das wäre auch z.B. Dein Schutz bei den angeblichen Falschbeschuldigungen.


Es hilft kein Stück bei der Ergreifung von Ersttätern. Infos, wie präsent diese an der Gesamtheit aller Vorfälle sind, liegen m.W. nicht vor.

Doch es hilft. Denn der "Ersttäter" erkennt dass er in ein Umfeld kommt, dass sich bewußt ist. Damit ist die Abschreckung höher, als wenn er merkt, er kann der unangetastete Alleinherrscher seiner Gruppe sein.


Nach wie vor fehlen Strukturen zum Schützen der Übungsleiter. Was tut man denn, wenn eines der Gören plötzlich meint, man hätte es befingert? Gibt das sofort einen Eintrag im FZ, um die Nachwelt zu warnen? Wenn ja, wie verhindert man Fehleinträge? Wenn nein, wie erreicht man eine gute Aussagekraft des FZ, wenn die meisten Vorfälle einfach nicht eingetragen werden, weil sie nicht eindeutig beweisbar bleiben? Was, wenn ein Übungsleiter beschuldigt wird, nichts nachweisbar ist, und zwei Jahre später eine neue Beschuldigung aufkommt, die dann nachgewiesen werden kann? Geht dann das Geschrei nach "engeren Kontrollen" wieder los, weil man es ja "vorher hätte wissen" können?[/LIST]

Du kriegst keine "Einträge" bei "Verdächtigungen". Das pol. FZ ist ja nun klar genug definiert, oder? Gerade bei Deinen "Befingerungen" steht ein Verein sehr gut da, der sich in Satzung und praktischer Umsetzung mit diesen Dingen befasst, denn Du (als Trainer z.B.) wirkst einfach glaubwürdiger dann.

Mach doch mal einen konstruktiven Vorschlag, wie Du das angehen würdest. Z.B. bei den ganzen Tätern im Familienumfeld hätte es auch keiner vom "lieben" Onkel gedacht....also bringt Dir da Deine 2Menschenkenntnis" überhaupt nix.....

Grüße

Sensei-T
23-09-2013, 10:38
...

Siehe oben. Es geht doch letztlich nicht um Verein gegen seine Trainer, oder Generalverdacht, es geht auch um Absicherung. Das wäre auch z.B. Dein Schutz bei den angeblichen Falschbeschuldigungen.

...

Zweifelhaft, denn das FZ ist ja nunmal nur so aktuell wie das Datum, welches unten drunter steht.

Bodenknuddler
23-09-2013, 11:13
Dann würde ich sagen: "kein Problem, ich verstehe, dass ihr dergleichen ausschließen wollt, wenn ihr mir Kinder anvertraut."

Und dann müssen in Zukunft alle Eltern erstmal ein Führungszeugnis vorlegen, bevor sie in den Kreissaal dürfen?

Aber Sozialarbeiter, Busfahrer, die nette Kantinenfrau brauchen kein FZ?

Und wenn ein Eintrag drin steht, was dann?
Jemanden verurteilen für eine Sache, für die er die Strafe bereits erhalten, abgesessen und somit verbüßt hat?
Sich als Verein über geltendes Recht stellen?

sky-
23-09-2013, 11:49
Die Unschuldsvermutung benötigt immer Mut -
Das Sprichwort: 'Wenn du deine Freiheit für Sicherheit auf gibst, wirst du am Ende keines von beiden mehr haben'. Gilt im abgewandelten Sinn auch hier.

Was natürlich nicht ausschließt, dass man sich besonders bei dem sehr sensiblen Thema Kindertraining nicht genau überlegen sollte, wen man als Trainer beauftragt.

Noch zum Thema Abschreckung durch ein 'Bewusstes' Umfeld, das Problem mit Triebtätern ist, dass es ein Trieb ist - das kann man nicht abschrecken.

Auch kommt es mir irgendwie vor, dass sich doch sehr viele Menschen von ihrer Angst leiten lassen. Bitte schaut euch vor Wünschen nach neuen Regularien bitte an, wie oft(!) und unter welchen Umständen genau(!) gewisse Dinge vorkommen.

Und natürlich ist jede Tat verachtenswert, aber vollständige Sicherheit gibt es nicht. Selbst im alles kontrollierenden Polizeistaat wird es solche Taten geben, nur welche Freiheiten hat man unterwegs dafür aufgegeben für die falsche Sicherheit?

gasts
23-09-2013, 11:55
Und dann müssen in Zukunft alle Eltern erstmal ein Führungszeugnis vorlegen, bevor sie in den Kreissaal dürfen?


Na, im Kreissaal wäre es wohl zu spät.
nein, die Qualifikation zum Kinderkriegen wird wohl leider auch weiterhin nicht hinterfragt und Sterilisation von Sexualstraftätern ist ethisch problematisch.



Aber Sozialarbeiter, Busfahrer, die nette Kantinenfrau brauchen kein FZ?


doch, für Leute, die im Jugendschutz tätig sind, ist das erweiterte FZ verpflichtend, also z.B. für Jugendamtmitarbeiter. -> SGB 8 - Einzelnorm (http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__72a.html)
Für Schulbusfahrer, Bademeister kann das zumindest verlangt werden, und wird von den Arbeitgebern wohl auch gemacht.
Über die Kantinenfrau weiß ich nix, aber die fällt evtl. auch unter:


b)eine sonstige berufliche oder ehrenamtliche Beaufsichtigung, Betreuung, Erziehung oder Ausbildung Minderjähriger oder
c)eine Tätigkeit, die in einer Buchstabe b vergleichbaren Weise geeignet ist, Kontakt zu Minderjährigen aufzunehmen.

->BZRG - Einzelnorm (http://www.gesetze-im-internet.de/bzrg/__30a.html)



Und wenn ein Eintrag drin steht, was dann?
Jemanden verurteilen für eine Sache, für die er die Strafe bereits erhalten, abgesessen und somit verbüßt hat?
Sich als Verein über geltendes Recht stellen?

Eine Nichteinstellung aufgrund einer Vorstrafe, die noch dazu die Tätigkeit tangeiert, verstößt gewiss nicht gegen geltendes Recht und hat mit einer Verurteilung im juristischen Sinn nix zu tun.
Der Verein kann ja auch einen vorbestraften Dieb oder Betrüger als Kassenwart ablehnen.

Terao
23-09-2013, 11:59
Und wenn ein Eintrag drin steht, was dann?
Jemanden verurteilen für eine Sache, für die er die Strafe bereits erhalten, abgesessen und somit verbüßt hat?
Sich als Verein über geltendes Recht stellen?Meinst Du, ein vorbestrafter Sexualstraftäter sollte das einklagbare Recht haben, eine Kindergruppe leiten zu dürfen?

Bodenknuddler
23-09-2013, 12:52
Meinst Du, ein vorbestrafter Sexualstraftäter sollte das einklagbare Recht haben, eine Kindergruppe leiten zu dürfen?

Ja genau, das habe ich - wie immer - ausdrücken wollen. Ich habe es genau geschrieben (wortwörtlich), so steht es da:
"Sexualstraftäter sollen das Recht haben, sich in Kindergruppen einklagen zu dürfen"!

Ihr bezieht auf euch ein völlig unsinniges Verzeichnis, dessen Einträge nach X Jahren ablaufen, um am Ende jemanden "guten Gewissens" einstellen zu können.
Vielleicht will jemand nur Trainer werden, um sich an Kindern zu vergehen? Wer weiß? Jemand, der bisher nicht erwischt wurde? Jemand, dessen Einträge im FZ mittlerweile gestrichen wurden?

Und dann?

Inumeg
23-09-2013, 13:05
Ihr bezieht auf euch ein völlig unsinniges Verzeichnis, dessen Einträge nach X Jahren ablaufen, um am Ende jemanden "guten Gewissens" einstellen zu können.
Vielleicht will jemand nur Trainer werden, um sich an Kindern zu vergehen? Wer weiß? Jemand, der bisher nicht erwischt wurde? Jemand, dessen Einträge im FZ mittlerweile gestrichen wurden?


Das ist ja nicht Zweck des ganzen. Es geht nicht darum, dass jemand mit einem sauberen FZ trotzdem schlimme Sachen macht. Es geht darum, dass Leute, die eben KEIN sauberes FZ haben, gleich draußen bleiben.

Ob Das Verlangen eines FZ nun ein echter Sicherheitsgewinn oder nur ein scheinbarer ist, steht auf einem anderen Blatt und kann hier sowieso niemand beantworten.

Klaus
23-09-2013, 15:25
Ich sehe das ist eine rein ideologische Diskussion. Wie kann man in der Praxis denn einem "blind vertrauen" den man nur ein paar Wochen kennt ? Oder will man jeden der Übungsleiter werden soll, und vielleicht aus einem anderen Verein kommt, 3 Jahre unter Beobachtung stellen bis er unterrichten darf ? Meine Menschenkenntnis ist extrem gut ausgeprägt, aber ich erkenne nur dass jemand irgendwie belastet ist, eventuell noch die ungefähre Richtung. In manchen Fällen erkenne ich aber nicht dass jemand gefährlich ist, das ist eine krude Mischung aus verletzt sein, Trauer, und vielleicht etwas das verborgen ist. Dann dürfte man eine Menge Menschen mit ekligem Grinsen aber nicht auf die Kinder loslassen. Gerade bei den Tätertypen die unter ihren "Schüben" leiden sieht man in erster Linie den Schmerz im Gesicht, nicht die Aggression. Wenn es überhaupt Aggression ist, und nicht fehlgeleitete Liebe. Das sind dann Menschen die ganz besonders herzlich sind mit Kindern - und dazu gehöre ich auch. Dürfte ich mich also selbst nicht an Kinder lassen. Ich behaupte dass gerade bei den Pädophilen die keine Gewaltfantasien haben die Erkennung so gut wie unmöglich ist, wenn man keine Alarmzeichen sieht. Das wären erst merkwürdig intime Berührungen die nicht allgemein üblich sind, wie Kopf, Schultern, Rücken, Arme anfassen. Sondern halt im Bereich des Hinterns. Das kann man aber auch noch irgendwie verkaufen wenn es kleine Kinder sind, bei ner 13jährigen ausserhalb von Hilfestellung beim Turnen ist es dann schon eindeutig.

Letzten Endes ist die einzige Möglichkeit, wie man schwere Übergriffe verhindern kann, der über die komplette Ächtung von Vereinzelung. Und wenn es dafür nötig ist, dass das vorletzte Kind bleibt bis auch die Eltern vom letzten da sind, dann ist das eben einfach so. Dann müssen die halt warten. Was dann noch übrig bleibt ist irgendwelches komisches Anfassen im unteren Körperbereich, das aber in aller Öffentlichkeit. Das ist dann was worauf man den Einzelnen der es tut auch ansprechen kann, um ihn zu bitten das zu lassen. Anfassen an der Schulter belastet Kinder sicher nicht sonderlich, eher das Gegenteil.

Das Wort "Generalverdacht" ist übrigens eines der strunzdämlichsten und überstrapaziertesten Wörter überhaupt, es ist eigentlich das Unwort des Jahres seitdem der erste Dummschwätzbeutel das aufgebracht hat. "Generalverdacht, schafft die Personalausweise ab! Gegen den Generalverdacht, schafft Autokennzeichen ab!"

SKA-Student
23-09-2013, 15:38
Wie kann man in der Praxis denn einem "blind vertrauen" den man nur ein paar Wochen kennt ?
Sagt doch keiner.


Oder will man jeden der Übungsleiter werden soll, und vielleicht aus einem anderen Verein kommt, 3 Jahre unter Beobachtung stellen bis er unterrichten darf ?
Fast... Ich würde jeden in meinem Verein erstmal lange kennenlernen wollen, bevor er: a) überhaupt Training gibt *; b) noch mehr bevor ich ihn auf die Kinder loslasse.
Gerade für's Kindertraining heuert man doch nicht irgendwen unbekanntes an.

* Hab's erlebt, dass jemand in einem Verein einfach hinterm Rücken des Cheftrainers einen etwas anderen Stil lehrte...

Tori
23-09-2013, 16:47
ich kann luaith eigentlich recht gut verstehen. Aus Vorstandssicht geh ich aber eher mit Papatom konform ;)

Ist halt wirklich ein schwieriges -aber in meinen Augen- auch ein ganz wichtiges Thema. Und lieber auf Sicherheit setzt (soweit als nötig) als dann böse aufzuwachen. Wie schon gesagt, ein solcher Vorfall schädigt nicht nur die betroffenen sondern den kompletten betroffenen Verein. Und hier gab es in unserer Stadt schon einige Fälle. Was da dann abging kann man sich vielleicht vorstellen.

@SKA: Ist auch bei uns schon vorgekommen das wir jemand uns unbekannten als Kinder/Jugendtrainer engagiert haben.

Allerdings haben wir auch Polizeibeamte bei uns als trainierende und Trainer - da fragt auch keiner nach nem FZ ;) und das sind auch nur Menschen

ThiS
23-09-2013, 17:10
ich kann luaith eigentlich recht gut verstehen. Aus Vorstandssicht geh ich aber eher mit Papatom konform ;)

Ist halt wirklich ein schwieriges -aber in meinen Augen- auch ein ganz wichtiges Thema. Und lieber auf Sicherheit setzt (soweit als nötig) als dann böse aufzuwachen. Wie schon gesagt, ein solcher Vorfall schädigt nicht nur die betroffenen sondern den kompletten betroffenen Verein. Und hier gab es in unserer Stadt schon einige Fälle. Was da dann abging kann man sich vielleicht vorstellen.

[Hervorhebung durch mich]
Sorry, aber genau aus diesem Grund bin ich gegen dieses pauschale FZ-Begutachten.
Es kann doch nicht sein, dass man ein FZ will, um rechtlich gut dazustehen?!
Das verleitet mEn doch nur die Hände in den Schoß zu legen und zu sagen ich hab ja alles getan was ich konnte.
Wenn Zweifel bestehen => FZ aber nicht pauschal und nicht als rechtliche Absicherung!
(Und ich bin wie gesagt auch im Vorstand eines Vereins mit mehreren Tausend Mitgliedern, und verstehe die rechtlichen Implikationen)

EDIT: Wenn man das pauschale Erheben der FZ wirklich durchsetzen will, dann bitte als Pflicht, wie bei Kindergärtnern auch, und ohne die Befreiung aus der Sorgfaltspflicht. Dann kann man dadrüber mal vernünftig reden, aber so ist allenfalls Augenwischerei!


Doch es hilft. Denn der "Ersttäter" erkennt dass er in ein Umfeld kommt, dass sich bewußt ist. Damit ist die Abschreckung höher, als wenn er merkt, er kann der unangetastete Alleinherrscher seiner Gruppe sein.
Das ist das Einzige Argument, dass in meinen Augen dafür spricht.
Ist die Frage ob, man das Selbe nicht auch erreicht, in dem man mit dem Trainer, den Kindern und den Eltern über das Thema redet und klare Grenzen setzt..

Abatur
23-09-2013, 18:30
Hier wird etwas ganz wichtiges und grundlegendes übersehen.
Bevor man überhaupt erst "über das Problem" diskutieren kann, sollte man erst mal über die Pflichten und die Rechte diskutieren und vorllem darüber, "aus welcher fachlichen Qualifikation diese Pflichten und Rechte abgeleitet werden".
Das ist nämich meiner Meinung nach der Dreh- und Angelpunkt, weil das Teil das da unterschrieben weden soll, vor einem Gericht wahrscheinlich null und nichtig wäre. Es wäre nicht mehr wert wie Toillettenpapier.
Das ist meine ganz ehrliche Vermutung dazu.

Man kann niemandem ein mehr an Verantwortung aufladen, wenn die gleichen Leute nicht entsprechend geschult/weitergebildet werden. Letzteres müßte dann genau so zur "Pflicht" des Vorstandes gemacht werden, indem dieser mir eine entsprechende Weiterbildung finanziert.
Irgendwo in diesem Thread wurde das eh schon mit der "Berufsehre von Kindergärtnern" verglichen.
Bei Kindergärtnern gäbe es aber z.B. eine dreijährige Ausbildung in verschiedenster Pädagogik und in Jugend- u. Familienrecht, die diese vorzuweisen hätten.

Hier mal ein Auszug von einer Internetseite:
Die korrekte Berufsbezeichnung für Kindergärtner ist Erzieher. Der veraltete Begriff Kindergärtner bezieht sich auf Erzieher, die in Kindergärten, Kinderläden und im Hort arbeiten. Die Tätigkeiten eines Erziehers sind jedoch weitaus breiter gefasst: Erzieher sind auch in Einrichtungen für Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen beschäftigt, arbeiten mit Menschen mit psychischen Erkrankungen, in der Kinder- und Jugend- sowie Familienhilfe, in Familienberatungsstellen, in Suchtberatungsstellen, in Freizeiteinrichtungen für Kinder- und Jugendliche sowie in Sonderschulen bzw. Integrationsschulen.

Was sind Voraussetzungen für den Beruf Kindergärtner? Angehende Erzieher, die im Kindergarten arbeiten wollen, müssen sich für Pädagogik im Allgemeinen und Frühkindliche Pädagogik im Besonderen Interessieren. Sie sollten bereit sein, sich nicht nur praktischen Wissen anzueignen, sondern ebenfalls umfangreiches theoretisches Wissen, um die altersgerechte Entwicklung des Kindes optimal begleiten und fördern zu können. Kindergärtner müssen eine genaue Beobachtungsgabe haben, geduldig sein und über sehr gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen, die sie nicht nur im Umgang mit den Kindern, sondern ebenfalls im Austausch mit den Eltern unter Beweis stellen. Schließlich sollten Erzieher gut und gerne mit anderen zusammenarbeiten, denn Kindergartenarbeit ist Teamarbeit.

Eine Ausbildung zum Kindergärtner existiert nicht. Vielmehr führt der Weg zum Beruf Kindergärtner über eine Erzieherausbildung. Diese ist in Deutschland Ländersache und daher nicht einheitlich organisiert. Die Zugangsvoraussetzungen für eine Ausbildung zum Erzieher variieren. Zwar erwartet ein Großteil der Ausbildungsträger die Mittlere Reife, einige Bundesländer fordern jedoch auch Abitur oder Fachhochschulreife und einige wenige bilden Erzieher in Bachelorstudiengängen aus.

Inhalte der Ausbildung sind u.a. Pädagogik, Frühkindliche Pädagogik, Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Sozialpädagogik, Didaktik, Methodik, Soziologie, Psychologie, Sozialrecht, Jugendrecht und Familienrecht.

(zu allem hier die Quelle: Berufsbild Kindergärtner, Aufgaben und Ausbildung (http://www.gehalt-tipps.de/berufsbild/kindergartner/))

Pädagogik und Recht also. Davon habe ich überhaupt keine Ahnung.
Bevor ich also was unterschreibe, will ich zumindest erst mal wissen:
".....und was sind meine neuen Rechte, wenn ich das unterschreibe"?

Tori
23-09-2013, 18:39
@thiS: es gibt in meinem Verein kein pauschales FZ ;)

Klaus
23-09-2013, 18:46
Nochmal kurz: ich denke, die blanke Anzahl an gewaltbereiten Pädophilen ist so überschaubar, dass es nicht ständig bei jedem Verein eine massive Gefahr darstellt. Aber die, die es gibt, suchen halt gezielt den Zugang zu Kindern, und zu Situationen wo sie ungestört alleine sein können und eine Machtposition bekommen. Dafür gehen die nicht in den Schützenverein, oder zur Freiwilligen Feuerwehr.

ThiS
23-09-2013, 18:55
@thiS: es gibt in meinem Verein kein pauschales FZ ;)

War auch nicht gegen dich, oder jemand spezielles gerichtet.
Sorry, falls das so rüber kam.

Ich habe auch nichts gegen ein pauschales FZ. Ich habe nur etwas dagegen, das als Allheilmittel zu verkaufen und die Leute damit aus der Pflicht zu entlassen, sich darum zu kümmern, wem sie ihre minderjährigen Mitglieder anvertrauen.
Deshalb meine ich ja, wenn pauschal FZ, dann für alle verpflichtend und ohne damit verbundene Rechtsabsicherung. So klingt das Ganze für mich nach einem Gewissensberuhiger, während die eigentlichen Maßnahmen (Sensibilisierung, Aufklärung und Transparenz) nicht weiter angepackt werden, weil die ja viel Aufwand erfordern.

Edit: Sorry wenn ich da etwas aufgebracht wirke, aber das Thema geht mir wirklich nahe. Zudem verdient das Thema eine ausführlich Diskussion und keine Pseudomaßnahmen, bei denen der Nutzen vollkommen fraglich ist, aber ich denke da stimmt mir die Mehrheit wohl auch zu..

ThiS
23-09-2013, 19:10
Man kann niemandem ein mehr an Verantwortung aufladen, wenn die gleichen Leute nicht entsprechend geschult/weitergebildet werden. Letzteres müßte dann genau so zur "Pflicht" des Vorstandes gemacht werden, indem dieser mir eine entsprechende Weiterbildung finanziert.
Irgendwo in diesem Thread wurde das eh schon mit der "Berufsehre von Kindergärtnern" verglichen.

Verstehe ich das richtig, dass du meinst, ich kann von einem ungeschulten Trainer nicht verlangen die Finger von seinen Schützlingen zu lassen, wenn ich ihm keine Weiterbildung finanziere?!
Oder willst du als Trainer mehr Rechte, wenn du zusicherst die Finger von deinen Schützlingen zu lassen?!
Oder von welchem Mehr an Verantwortung gehst du hier aus?!

Bitte schreib mir, dass du dich missverständlich ausgedrückt hast, und ich das so falsch verstanden habe.

Abatur
23-09-2013, 19:15
Bitte schreib mir, dass du dich missverständlich ausgedrückt hast, und ich das so falsch verstanden habe.Ich lass dir gleich mal was von einer Fachkraft attestieren du Kranker.

ThiS
23-09-2013, 19:32
Ich lass dir gleich mal was von einer Fachkraft attestieren du Kranker.
Darf ich dich darauf hinweisen, dass du das geschrieben hast? Und ich nachgefragt habe, ob ich das richtig verstanden habe.
Im Gegensatz zu dir habe ich nicht einfach meine Schlussfolgerungen gezogen und diese postuliert, also woher die Aufregung?
Ein einfaches ja oder nein hätte doch auch gereicht.

So hab ich außer deiner wenig schmeichelhaften Meinung über mich immer noch nicht verstanden was du mit der Aussage eigentlich aussagen möchtest. Wie ich das lese, respektive welchen Eindruck dein Beitrag bei mir erweckt habe ich ja bereits geschrieben.

Abatur
23-09-2013, 19:36
Darf ich dich darauf hinweisen, dass du das geschrieben hast?Was gibts da falsch zu verstehen. Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank mich so einen Scheiß zu fragen:
", ich kann von einem ungeschulten Trainer nicht verlangen die Finger von seinen Schützlingen zu lassen" geeehts noch.:mad::mad::mad::mad:
Hör auf zu rauchen Junge und geh mal in dich.

ThiS
23-09-2013, 19:47
Was gibts da falsch zu verstehen. Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank mich so einen Scheiß zu fragen:
", ich kann von einem ungeschulten Trainer nicht verlangen die Finger von seinen Schützlingen zu lassen" geeehts noch.:mad::mad::mad::mad:
Hör auf zu rauchen Junge und geh mal in dich.

Dann erklär mir doch einfach mal, welches mehr an Verantwortung du meinst, warum du das keinem ungeschulten zumuten kannst und vor allem was für zusätzliche Rechte du verlangst wenn du "so einen Wisch" unterschreibst, bevor du ausfällig wirst.


Man kann niemandem ein mehr an Verantwortung aufladen, wenn die gleichen Leute nicht entsprechend geschult/weitergebildet werden.

und was sind meine neuen Rechte, wenn ich das unterschreibe"?

Cillura
23-09-2013, 19:56
Hey kommt mal wieder runter. Es liest sich auch für mich wie eine sachliche Frage und nicht wie eine Unterstellung. Halt mal den Ball flach. Ist alles halb so wild :)

Tori
23-09-2013, 21:14
War auch nicht gegen dich, oder jemand spezielles gerichtet.
Sorry, falls das so rüber kam.

Nein, kam nicht falsch rüber und selbst wenn wärs auch kein Problem ;)

In mir schlagen da halt immer zwei Herzen. Einmal die Sicht aus der eines Vorstandes und einmal aus Sicht eines Trainers. Ich kenne beide Seiten und verstehe die Problematik auch auf beiden Seiten. Und alle die ich von Vorstandsseite kenne (von anderen Vereinen) sind sich eigentlich alle einig, daß ein pauschales FZ zwar ein Mittel sein kann aber nie ein Allheilmittel und nur im Verbund mit anderen Massnahmen zielführend sein kann. Ausser eben sich von Vorstandsseite auf eine gewisse Art und Weise abzusichern. Einige händeln es so, die meisten die ich kenne eben nicht weil genau Deine (und die anderer) Meinung eher überwiegt.

Es gibt ja bestimmte Verbandsvorgaben, die aber immer noch viel Spielraum lassen. Wie diese dann von den Vereinen umgesetzt werden ist wieder etwas anderes. Aber nochmals von Vorstandsseite - es sind halt auch rechtliche Gründe bzw. Überlegungen, die manche Vereinsvorstände in Richtung FZ für alle gehen lässt. Die Öffentlichkeitswirkung ist u.a. natürlich auch ein Grund davon (auch wenn einige das als wirkungslosen Aktivismus darstellen).

Aber wenn Du persönlich in der Haftung stehst für das was in Deinem Verein so alles abgeht, dann fängst Du durchaus zu überlegen an :o

Sensei-T
24-09-2013, 07:39
...
Aber wenn Du persönlich in der Haftung stehst für das was in Deinem Verein so alles abgeht, dann fängst Du durchaus zu überlegen an :o

Bin selbst auch im Vorstand, lange als Abteilungsvorstand und nun im HV eines, na sagen wir nicht kleinen Vereins, zudem ÜL der Karateka. Aber ehrlich: Was bringt ein vorgelegtes, blütenreines FZ von gestern, wenn sich der Mensch genau heute an Kids vergeht? Da ist die Frage, ob eine persönliche Haftung überhaupt in Betracht kommen kann. Ich verneine dies und dennoch wird man dich fragen, warum der Mensch in deinem verein tätig ist/war. Und andererseits: Selbst den Leuten, die man schon über Jahre hin kennt und für ehrlich und "gut" findet, sieht man nur vor die Stirn. Manchmal ist es umso erschreckender, wenn genau diese Menschen eine dunkle Seite haben, die bisher verborgen blieb... :( - Menschenkenntnis hin oder her.

Und zum anderen: Sind in den letzten Jahren nicht zahlreiche Erzieher/Pädagogen aufgefallen, die sich an Kinder ausgelassen haben? Siehe hier (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&ved=0CE8QFjAD&url=http%3A%2F%2Fwww.derwesten.de%2Fstaedte%2Fwitt en%2Fkindesmissbrauch-bewaehrungsstrafe-fuer-erzieher-id4999905.html&ei=GDNBUv2SBsaTtAb144Eg&usg=AFQjCNH6qQb1yBGh7DoMTfC9X-Hsi-IZzg&bvm=bv.52434380,d.Yms) und da (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&ved=0CEkQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.ndr.de%2Fregional%2Fmissbrauc h877.html&ei=GDNBUv2SBsaTtAb144Eg&usg=AFQjCNF2iEAxPb4IKDdwxMI30q8w1kpUAA&bvm=bv.52434380,d.Yms), um nur ein paar zu nennen.

Sensei-T
24-09-2013, 07:43
und dann ist da noch dies: Erzieherin beobachtet määnlich eKollegen genau (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=7&cad=rja&ved=0CGAQFjAG&url=http%3A%2F%2Fwww.focus.de%2Fschule%2Fschule%2F psychologie%2Ftid-18230%2Fmissbrauchsdebatte-erzieherin-maennliche-kollegen-beobachte-ich-genau_aid_507337.html&ei=GDNBUv2SBsaTtAb144Eg&usg=AFQjCNHlxcQWlKDEuIhxzoYmaWYvU8OtVQ&bvm=bv.52434380,d.Yms), als wenn eben die Dämlichkeiten nicht dazu neigen könnten :wuerg:

gasts
24-09-2013, 07:54
Aber ehrlich: Was bringt ein vorgelegtes, blütenreines FZ von gestern, wenn sich der Mensch genau heute an Kids vergeht?

Was bringt eine Darmkrebsvorsorge, wenn man morgen bei einem Autounfall stirbt?

Abatur
24-09-2013, 08:00
Was bringt eine Darmkrebsvorsorge, wenn man morgen bei einem Autounfall stirbt?Um den Sinn beizubehalten mußt du schon über deinen Schatten springen und fragen:
"Was nützt ein Führerschein, wenn man morgen bei einem Autounfall stirbt?"

Cillura
24-09-2013, 08:00
und dann ist da noch dies: Erzieherin beobachtet määnlich eKollegen genau (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=7&cad=rja&ved=0CGAQFjAG&url=http%3A%2F%2Fwww.focus.de%2Fschule%2Fschule%2F psychologie%2Ftid-18230%2Fmissbrauchsdebatte-erzieherin-maennliche-kollegen-beobachte-ich-genau_aid_507337.html&ei=GDNBUv2SBsaTtAb144Eg&usg=AFQjCNHlxcQWlKDEuIhxzoYmaWYvU8OtVQ&bvm=bv.52434380,d.Yms), als wenn eben die Dämlichkeiten nicht dazu neigen könnten :wuerg:


Na Klasse. Finde ich nicht in Ordnung sowas. Ich hasse Pauschalverdächtigungen Aufgrund irgendwelcher „Vorurteile“. :( Bin zwar von Natur aus auch ein misstrauischer Mensch, aber das richtet sich gegen alles und jeden, bis ichs besser weiß oder besser kennen gelernt habe. Dauert aber halt so seine Zeit.

Sensei-T
24-09-2013, 08:03
Na Klasse. Finde ich nicht in Ordnung sowas. Ich hasse Pauschalverdächtigungen Aufgrund irgendwelcher „Vorurteile“. :( Bin zwar von Natur aus auch ein misstrauischer Mensch, aber das richtet sich gegen alles und jeden, bis ichs besser weiß oder besser kennen gelernt habe. Dauert aber halt so seine Zeit.

den Artikel oder meine "Generalverdächtigung"?

Cillura
24-09-2013, 08:05
den Artikel oder meine "Generalverdächtigung"?

Sorry, war ungenau formuliert. Diese Generalverdächtigung Aufgrund irgendwelcher Vorurteile.

Sensei-T
24-09-2013, 08:06
Um den Sinn beizubehalten mußt du schon über deinen Schatten springen und fragen:
"Was nützt ein Führerschein, wenn man morgen bei einem Autounfall stirbt?"

noch richtiger wär's "gestern Führerschein gemacht und heute wegen eines vorsätzlich selbstverschuldeten Unfalls andere in Gefahr gebracht/verletzt/getötet zu haben"

Sensei-T
24-09-2013, 08:08
Sorry, war ungenau formuliert. Diese Generalverdächtigung Aufgrund irgendwelcher Vorurteile.

also meine Generalverdächtigung gegenüber Frauen, die so etwas auch tun könnten

Cillura
24-09-2013, 08:11
also meine Generalverdächtigung gegenüber Frauen, die so etwas auch tun könnten

Nein, diese Aussage ist völlig berechtigt - Gleichberechtigung für alle ;). Ich meine, dass es wie im Artikel geschrieben Frauen/Leute gibt, die generell Männer verdächtigen, wenn sie mit Kindern arbeiten. Das ist so bescheuert.

Tyrdal
24-09-2013, 08:27
Aber ehrlich: Was bringt ein vorgelegtes, blütenreines FZ von gestern, wenn sich der Mensch genau heute an Kids vergeht?Zunächst einmal keine Vorwürfe weshalb man denn einen Vorbestraften auf die Kinder losgelassen hat. Denn wenn im FZ von gestern tatsächlich noch was drin steht und du den den Kinder vorsetzt ist hinterher erst recht der Teufel los.

Papatom
24-09-2013, 08:58
Moin,
was macht Ihr denn nun alles am FZ fest? So weit ich verstanden habe, ist das ein Mittel von vielen. Neben Gesprächen, dem Schaffen von Bewußtsein, Schulungen usw.

Ob das die perfekte Lösung ist oder eine pöhse Generalverdächtigung ist mir als Vater eigentlich auch total schnuppe. Denn es ist besser als gar nix. Ich würde sowieseo erstmal nicht mit einem Übergriff rechnen, weil angeblich alle KK Trainer heimlich böse Monster sind. Aber warum soll man das deshalb ausblenden?

Es gibt eben Fälle und es gibt auch Eltern, die das überzogen sehen. Damit kann und sollte man sich schon auseinandersetzen. Denn wenn es einen unvorbereitet trifft, ist es nicht schön. Ob es dann der heimliche liebe gute Onkel Trainer war, oder Mutti und Vati, die das falsche "pädagogische" Merkblatt über Missbrauch im Sport gelesen haben....oder meinetwegen ein geltungssüchtiges Teenagerkind. Letztlich schadet es dem Verein, einem selber und dem, was man so gerne macht. Kampfkunst.

Also, anstatt hier alle konträren Meinungen ldiglich zu diskreditieren, was ein wenig schlicht ist, macht doch lieber ein paar konkrete alternative konstruktive Vorschläge. Ach, "meine super Menschenkenntnis" ist keiner....:D

Fakt ist, es ist nun mal (leider) ein Thema im öffentlichen Bewußtsein. Wenn ich nun so gepolt wäre würde ich halt mein Kind tatsächlich eher in einen Verein bringen, der sich damit auseinandersetzt. Gerade wenn der auch Trainingslager & Co. anbietet. Ist halt so. Welcher Elternteil würde mir da ernsthaft wiedersprechen?

Ich habe nix gegen Ehrenämter wegen diese Meinung. Ich habe selber welche inne. Meine Kinder gehen auch zum Kungfu und ich habe dort noch von niemandem ein FZ verlangt und werde das auch nicht. Trotzdem befürworte ich so ein Bewußtsein.

Mir geht es auch nicht um verbalen Kleinkrieg, denn da verlieren letztlich nämlich immer am Ende nur die Kinder.....

Grüße

Abatur
24-09-2013, 09:07
noch richtiger wär's "gestern Führerschein gemacht und heute wegen eines vorsätzlich selbstverschuldeten Unfalls andere in Gefahr gebracht/verletzt/getötet zu haben"Was soll daran "richtiger" sein einen Mord (vorsätzlich selbstverschuldet) zu unterstellen?
Vielleicht war es auch ausnahmsweise mal der Papa oder der heimliche Liebhaber der (noch)Ehefrau, die den 5jährigen vorher immer mit auf Tour dabei hatte. Und nun kommen die "Erlebnisse" in dem kleinen hoch und der zeigt jetzt einfach mal einen "fremden Mann" und will eigentlich damit sagen: "das habe ich schonmal gesehen, bei Mama......."

Wie gesagt, hat einer hier auch nur den Hauch einer "fachlichen Qulifikation" mitbekommen, wie man bestimmte Aussagen eines Kindes deuten kann bzw. wie man den Kontext dazu herausfindet?

Und da wollen manche "mit der Lupe" draufschauen, bei einem hoch sensiblen Thema, bei Kindern die sie nicht kennen.
Aus was würde denn eure "Lupe" bestehen, aus Vermutungen......rate mal mit Rosenthal?

Sensei-T
24-09-2013, 09:09
...

Mir geht es auch nicht um verbalen Kleinkrieg, denn da verlieren letztlich nämlich immer am Ende nur die Kinder.....

Grüße

So isses...

Cillura
24-09-2013, 09:31
Ich schließe mich da Papatom an. Eine Garantie, dass ein Kind irgendwo 100% sicher ist, gibt es nie. Das kann auch kein FZ garantieren. Aber es würde auch auf mich als Elternteil besser wirken, wenn sich die „betroffenen“ Leute mit diesem Thema auseinandersetzen und es sich bewusst machen, dass Kindsmisshandlungen und -missbrauch vorkommen (können) und dieses Thema nicht völlig ausblenden und gleich von vorn herein abblocken: „Bei uns gibt’s sowas nicht“.

Man muss auch das Thema nicht großartig mit den Eltern diskutieren oder gar mit den Kindern. Man sollte es sich selbst allerdings bewusst machen und das Training und den Umgang mit den Kids so transparent wie möglich gestalten. Eltern wollen ihre Kinder in einer sicheren Umgebung wissen und nicht wissen: „Wir hatten letzte Woche das Thema Kindsmissbrauch besprochen“ → da würde ich als Mutti auch eher denken „Was? Warum das denn? War es denn notwendig? Was ist denn passiert?“ ← Sowas wöllte ich gar nicht direkt wissen wollen, sondern nur wenn etwas vorgefallen ist. Wenn mich etwas näher interessiert, dann würde ich direkt fragen und anhand der Antworten merkt man auch, ob sich der Gegenüber mit dem Thema befasst hat oder nicht.

Für den Rest gehe ich davon aus, dass mein Kind sicher ist, wo ich es hingebe oder ich überzeuge mich davon, dass sich mein Kind wohl fühlt und die Betreuer/Lehrer/Trainer offen für meine Fragen, Anliegen und evtl. Ängste sind. Ja, ich weiß, eine Garantie gibt es nie. Aber man kann Kinder nicht vor allem und jedem beschützen, man kann nur versuchen bei den Kids ein Bewusstsein für mögliche Gefahren zu schaffen. Mehr kann ich nicht tun und andere auch nicht. Das Leben ist nunmal lebensgefährlich und wenn ich ständig vorsichtig bin weil evtl. etwas sein könnte, verliere ich doch den Spaß am Leben selbst.

Bei uns gibt’s übrigens auch nen Wisch, den jeder unterschreiben muss, wenn er mit KS bei uns anfängt. Da steht drin, dass ein erw. pol. FZ auf Verlangen vorgezeigt werden muss. Geht einfach darum, dass Leute die draußen rumstressen, rausgeschmissen werden können. Da es sowas bereits gab, gibt’s leider jetzt diesen Passus. Man kann halt in die Menschen nicht reinguggen. Anmerkung dazu noch: Das FZ wird nicht pauschal eingeholt, es wird nur bei Bedarf angefordert – quasi Nachträglich, wenn etwas vorgefallen ist.

Tori
24-09-2013, 23:12
@Papatom: :yeaha:

MichaelII
25-09-2013, 11:56
Bei uns gibt’s übrigens auch nen Wisch, den jeder unterschreiben muss, wenn er mit KS bei uns anfängt. Da steht drin, dass ein erw. pol. FZ auf Verlangen vorgezeigt werden muss. Geht einfach darum, dass Leute die draußen rumstressen, rausgeschmissen werden können. Da es sowas bereits gab, gibt’s leider jetzt diesen Passus. Man kann halt in die Menschen nicht reinguggen. Anmerkung dazu noch: Das FZ wird nicht pauschal eingeholt, es wird nur bei Bedarf angefordert – quasi Nachträglich, wenn etwas vorgefallen ist.



Polizeiliches Führungszeugnis für KKler? Als Finanzminister brauch ich das wohl nicht: 100.000 DM in Briefumschlag von Waffenschieber (http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sch%C3%A4uble#CDU-Spendenaff.C3.A4re) ( Bitte keine Parteipolitik, das Beispiel ist einfach ausgewählt weil es hier so gut passt. )

Ẃenn du als Jugendlicher einen Zigarettenautomaten geknackt hast, darfst du ja auch einen Beruf im Bankensektor ergreifen...

Grüße

Cillura
25-09-2013, 12:26
Polizeiliches Führungszeugnis für KKler? Als Finanzminister brauch ich das wohl nicht: 100.000 DM in Briefumschlag von Waffenschieber (http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sch%C3%A4uble#CDU-Spendenaff.C3.A4re) ( Bitte keine Parteipolitik, das Beispiel ist einfach ausgewählt weil es hier so gut passt. )

Ẃenn du als Jugendlicher einen Zigarettenautomaten geknackt hast, darfst du ja auch einen Beruf im Bankensektor ergreifen...

Grüße

Das FZ wird bei uns für KK-ler nicht pauschal angefordert und ist auch keine Vorraussetzung für den Beginn des KK-Trainings. Es wird nur angefordert, wenn einer auf der Straße Schei$e baut. Dann fliegt er nämlich aus dem Training, solche Leute brauchen wir bei uns nicht. Und es gab echt schon Leute bei uns, die mit ihren Vereins-Jacken in die Disco gegangen sind und dort Tatsache auch pöbeln mussten. :rolleyes: Der Mann an der Tür war allerdings ein guter Bekannter von unserm Trainer und hat ihm den Fall geschildert. Seit dem gibts den Zettel mit Unterschrift für das FZ. Seit dem ist aber auch keiner mehr auffällig geworden. :rolleyes:

MichaelII
25-09-2013, 12:53
Wieso fliegen solche Leute nicht gleich raus, sondern erst nach Anforderung des FZ? Wo ist da der Unterschied mit FZ oder ohne? Wie willst du mit FZ jemanden 'Stoppen der wirklich mit Kampfanzug in die Disko zum Pöbel geht? Und was steht auf euren Vereinsjacken, welches logo :-)

Luaith
25-09-2013, 12:56
Es wird nur angefordert, wenn einer auf der Straße Schei$e baut. Dann fliegt er nämlich aus dem Training, solche Leute brauchen wir bei uns nicht.

Ihr habt also etwa einen 16-Jährigen im Training, der in der Disse einen auf dicke Hose macht. Das wollt ihr nicht dulden und ihr möchtet ihn ergo aus dem Verein schmeißen. Deshalb ... fordert ihr ein Führungszeugnis an. Hä? Ich sehe da den Zusammenhang nicht.

Was macht ihr dann damit? Was macht ihr, wenn da nichts drinsteht? Was macht ihr, wenn da was drinsteht? Was macht ihr, wenn da fachfremde Sachen drinstehen, etwa Ladendiebstahl. Ich habe ja schon dargelegt, warum ein FZ im Voraus m.E. nichts aussagt. Aber ein FZ anzufordern nachdem etwas passiert ist - das ist ja mal erst so richtig sinnlos?

Warum nicht einfach eine Floskel, dass der Verein berechtigt ist, Mitglieder bei "der Moral des Sportes widerläufigem Verhalten" auszuschließen oder irgend so einen Käse?

lG
L.

Abatur
25-09-2013, 12:59
Ihr habt also etwa einen 16-Jährigen im Training, der in der Disse einen auf dicke Hose macht. Das wollt ihr nicht dulden und ihr möchtet ihn ergo aus dem Verein schmeißen. Deshalb ... fordert ihr ein Führungszeugnis an. Hä? Ich sehe da den Zusammenhang nicht.Aktionismus. ;)

oldtomtom
25-09-2013, 14:02
Ihr habt also etwa einen 16-Jährigen im Training, der in der Disse einen auf dicke Hose macht. Das wollt ihr nicht dulden und ihr möchtet ihn ergo aus dem Verein schmeißen. Deshalb ... fordert ihr ein Führungszeugnis an. Hä? Ich sehe da den Zusammenhang nicht.

Was macht ihr dann damit? Was macht ihr, wenn da nichts drinsteht? Was macht ihr, wenn da was drinsteht? Was macht ihr, wenn da fachfremde Sachen drinstehen, etwa Ladendiebstahl. Ich habe ja schon dargelegt, warum ein FZ im Voraus m.E. nichts aussagt. Aber ein FZ anzufordern nachdem etwas passiert ist - das ist ja mal erst so richtig sinnlos?

Warum nicht einfach eine Floskel, dass der Verein berechtigt ist, Mitglieder bei "der Moral des Sportes widerläufigem Verhalten" auszuschließen oder irgend so einen Käse?

lG
L.

Eben. Dafür braucht man kein FZ

Sensei-T
25-09-2013, 15:18
aktuell (@Mods: wenn's nicht passt, bitte löschen oder verschieben):

Sehr geehrte Damen und Herren, Vorstände und Trainer

Verantwortungsbewusste Vereine integrieren heutzutage Gewaltprävention in ihrem Verein. Oft griffen Medien negative Schlagzeilen von Vereinen auf ließen ein schlechtes Licht auf die Vereinswelt werfen. Verbände und Vereine griffen nach den von der Regierung vorgelegten Strohhalmen in Form von erweiterten Führungszeugnissen und Ehrenkodexe für Trainer, Übungsleiter und Gruppenleiter, welche in der Jugendarbeit tätig sind.

Die Ausbildung zum Gewaltpräventionstrainer ist ein weiterer, nachhaltiger und sehr wichtiger Weg.

Der Bundesverband " Selbstbewusst & Stark e.V." bietet, wie in den vergangenen Jahren wieder die Möglichkeiten zur zertifizierten Trainerausbilung.

Nachfolgende Termine können genutzt werden:

28.09. Trainer C in 53567 Asbach (unser Ausbildungszentrum)
05.10. Trainer C in Linz am Rhein (über Familienbildungsstätte)
12. Okt. Trainer C in 67240 Bobenheim-Roxheim (Stiftung Boro)

26. Okt. Trainer B in Linz am Rhein
16. Nov. Trainer B in Asbach

07. Dez. Trainer A in Asbach

15 März 2014 Trainer C in Asbach
19. April 2014 Trainer b in Asbach
07. Juni 2014 Trainer C in Asbach

Im vergangenen Jahr durchliefen 238 neue Trainer ( sehr viele aus dem Kampfsportbereich) unser Ausbildungsprogramm, welches auch vom DOSB zur Lizenzverlängerung anerkannt ist.

Die einzelnen Module (C,B,A) haben wir finanziell mit je 149.- Euro so gering wie möglich gehalten. (Hierin sind auch sämtliche Unterlagen und DVD enthalten).

Gewaltprävention beschränkt sich nicht nur auf einzelne auftretende Themen wie Fremdenhass, sexualisierte Gewalt oder Alkohol. Die Thematik ist weitaus größer und sollte deshalb in jedem Verein mit Kinder- und Jugendarbeit angesiedelt sein.

Alle Themen entnehmen Sie unserem als Anhang beigefügten Ausbildungsplan. Ob alle drei Stufen für Sie wichtig sind, entscheiden Sie selber.

Wir würden uns freuen, Ihr Interesse geweckt zu haben. Für alle anstehenden Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

H.K. Sach
Vorsitzender

--
Selbstbewusst & Stark e.V.
Gewaltprävention für Kinder, Eltern, Schulen, Kitas, Frauen
Bildungseinrichtungen, Jugendfreizeiten, Vereine & Firmen
Anschrift Bundesgeschäftsstelle:
Heckener Str. 24, 53578 Windhagen
Tel. 02645-608134 / Mobil: 0151-22110039
Email: selbstbewusstundstark@googlemail.com
Internet: Gewaltprävention - Selbstbewusst-und-stark (http://www.selbstbewusst-und-stark.de)

gasts
25-09-2013, 15:33
Ẃenn du als Jugendlicher einen Zigarettenautomaten geknackt hast, darfst du ja auch einen Beruf im Bankensektor ergreifen...


das steht wohl auch nicht im FZ


Das FZ wird bei uns für KK-ler nicht pauschal angefordert und ist auch keine Vorraussetzung für den Beginn des KK-Trainings. Es wird nur angefordert, wenn einer auf der Straße Schei$e baut. Dann fliegt er nämlich aus dem Training, solche Leute brauchen wir bei uns nicht.

Leute mit street credibility fliegen bei euch raus?

Abatur
25-09-2013, 17:32
Leute mit street credibility fliegen bei euch raus?Dann müßten bei uns die beiden wichtigsten Trainer rausfliegen.

Tja, man kriegt das Vorweisenn eines FZ halt nicht begründet. Ist aber interessant zuzugucken.

DeepPurple
25-09-2013, 19:38
...


Leute mit street credibility fliegen bei euch raus?

Die Abgrenzung zwischen Street Credibility und miesem Charakter ist wohl reichlich unscharf :)

Ich nehme an, dass Leute, die vorsätzlich Streit suchen und Schlägereien provozieren, nicht als Trainer oder Schüler gewünscht sind. Was gibts dran auszusetzen

@Abatur
Eure Trainer begehen Straftaten wie Körperverletzung?

gasts
25-09-2013, 20:32
Ich nehme an, dass Leute, die vorsätzlich Streit suchen und Schlägereien provozieren, nicht als Trainer oder Schüler gewünscht sind.

Manche KS kriegen phasenweise schon mal Lust, sich draußen auszutesten. D.h. jetzt nicht, dass man Streit sucht, aber eben auch nicht, dass man dem jetzt unbedingt aus dem Weg geht.
Aus einer ernsthaften SV-Situation kann man evtl. auch mit einer Vorstrafe wg. KV rausgehen.
Mit der Vereinsjacke rumproleten geht natürlich nicht, besonders, wenn die Schwachköpfe dann eine Abreibung kassieren.

Cillura
25-09-2013, 20:33
Ich hab nur gesagt warum es den Wisch gibt. Was damit letztlich angestellt wird oder wie es umgesetzt wird, weiß ich nicht. Bin nicht die, die das festgelegt hat. Bisher ist sowas auch noch nicht wieder vorgekommen. Die Typen die mit unsern Vereinsjacken in der Disse stressen mussten, sind nach ner fetten Ansage rausgeflogen. Jacken wurden eingezogen. Mehr weiß ich davon nicht und ich hab keine Ahnung wie mit dem FZ verfahren wird. Ich nehme mal an, dass nur alle Optionen offen gehalten werden sollen. Kocht das mal nicht so hoch. Ist wohl eher eine Formalität :)

Abatur
25-09-2013, 21:02
Eure Trainer begehen Straftaten wie Körperverletzung?Was heißt hier Körperverletzung.
Manche Leute die angemacht werden wie z.B.: "willst du was auf die Fresse" reagieren schlicht so: "komm mit raus......".

Manche Leute die einen relativ hohen Dan in irgend einer KK haben und nebenbei auch Wettkampf betreiben sind z.B. Polizisten (Bundesgrenzschutz etc.). Wenn die einer privat blöd von der Seite anmacht sagen die auch: "draußen.....". Da schreit dann keiner "Körperverletzung". Saltsam.....
Das ist halt Schicksal. :rolleyes:

Cillura
26-09-2013, 04:52
Was heißt hier Körperverletzung.
Manche Leute die angemacht werden wie z.B.: "willst du was auf die Fresse" reagieren schlicht so: "komm mit raus......".

Manche Leute die einen relativ hohen Dan in irgend einer KK haben und nebenbei auch Wettkampf betreiben sind z.B. Polizisten (Bundesgrenzschutz etc.). Wenn die einer privat blöd von der Seite anmacht sagen die auch: "draußen.....". Da schreit dann keiner "Körperverletzung". Saltsam.....
Das ist halt Schicksal. :rolleyes:

Man könnte sich auch schlicht und einfach zusammen reißen und nicht wegen jedem Furz gleich Schläge anbieten.

Aber jetzt bitte wieder zurück zum Thema !!!

Abatur
26-09-2013, 06:58
Man könnte sich auch schlicht und einfach zusammen reißen und nicht wegen jedem Furz gleich Schläge anbieten.Ah und wer hätte sich jetzt "zusammen reißen" sollen? Wer sagt denn das es "wegen jedem Furz" war. Immerhin reden wir z.B. auch über Polizisten die mal privat unterwegs sind.


Aber jetzt bitte wieder zurück zum Thema !!!Es ist sogar ziemlich genau das gleiche Thema. Was hast du denn gedacht was ein Polizis macht, wenn er privat unterwegs ist und zu sehr genervt wird? Als Polizist hat er/sie natürlich ein fleckenfreies FZ. Aber Menschen sinds trotzdem.

Jetzt übertragen wird das doch mal auf die Trainer-Situation, der ein fleckenfreies FZ vorgewiesen hat. Plötzlich soll was passiert sein, alle schreien der Trainer wars und der ist dann sine Trainerlizenz(en) und seinen Ruf los bzw. letzterer wurde durch einen negativen ersetzt.
Später stellt sich heraus "es war garnicht der Trainer, das Kind hat generell ein Problem mit fremden Männern, weil Mama mit diesem ständig bei irgendwelchen Typen abhing, mit denen sie teilweise auch Sex hatte. Das Kind hat dabei was aufgeschnappt/gesehen, was es nicht hätte mitkriegen sollen."
Dann hätte sich das zwar alles im Nachhinein richtig gestellt aber der Trainer war halt mal unter Verdacht.

Was genau hat ihm nun sein FZ genutzt? Es hat niemandem genutzt und es hilft auch nicht einen Ruf zu reparieren. Es ist einfach nur eine dumme selbstgerechte Show, von Leuten die sich in Wahrheit
1) kein bischen auskennen, nicht zuletzt weil die fachliche Kompetenz flächendeckend gegen Null tendiert und
2) selber nicht die Finger schmutzig machen wollen, fals mal irgendetwas in dieser Richtung "passieren" sollte oder fals auch nur mal der Verdacht bestand, es wäre etwas passiert.
Die können dann nämlich immer sagen:
"Wir können es nicht gewesen sein. Wir haben ja von jedem ein FZ verlangt also können wir es ja garnicht gewiesen sein. Die Schuld liegt bei........"

Cillura
26-09-2013, 07:41
Auch ein Polizist hat sich in seiner Freizeit ordentlich zu verhalten und nicht wie ein Assi, nur weil er beruflich für Vater Staat arbeitet. Und die Polizisten die ich kenne haben ein sehr dickes Fell und sind privat sehr entspannte Leute. Die lassen sich nicht von jedem dahergelaufenen Hanswurst provozieren. Aber das läuft eh auf ne Grundsatzdiskussion hinaus. Sorry für dich, dass du offensichtlich andere traurigere Erfahrungen mit Polizisten in ihrem Privatleben gemacht hast. :(

Abatur
26-09-2013, 07:54
Wer hat gesagt das es Hanswürste waren und sich die Polizisten privat wie Assis verhalten haben?
Und wer hat gesagt ich hätte traurigere Erfahrungen mit Polizisten gemacht?
Wieso reimst du dir - bei all deiner Entspanntheit - andauernd so einen Müll zusammen? Kannst du keine drei Sätze lesen ohne mehrere verworrene Storys da rein zu interpretieren?

Und ja, das ist schon eine ganze Weile eine Grundsatzdiskussion.

Sensei-T
26-09-2013, 07:58
@Cill: darf ich dich an deine eigenen Worte/deine Aufforderung erinnern ;) Es hat keinen Wert...
Aus einem Mikrokosmos kann man nicht so leicht rauskommen und wer eindringt der wird versucht mit Wortparolen und persönlichen "Anfeindungen" platt zu machen.

Cillura
26-09-2013, 08:02
Kann ich dir sagen warum ich das mache. Weil du genau das gesagt hast:


Was heißt hier Körperverletzung.
Manche Leute die angemacht werden wie z.B.: "willst du was auf die Fresse" reagieren schlicht so: "komm mit raus......".

Manche Leute die einen relativ hohen Dan in irgend einer KK haben und nebenbei auch Wettkampf betreiben sind z.B. Polizisten (Bundesgrenzschutz etc.). Wenn die einer privat blöd von der Seite anmacht sagen die auch: "draußen.....". Da schreit dann keiner "Körperverletzung". Saltsam.....
Das ist halt Schicksal. :rolleyes:

1. Du schreibst von einer verbalen Anmache ... „willst du was auf die Fresse“
2. Du führst das Beispiel mit den Polizisten an.
3. Und du führst an, dass diese Polizisten, wegen der oben genannten Anmache, die Sache vor der Tür regeln wollten.

Vielleicht solltest du deine Beiträge mal selbst lesen, bevor du so nen Quatsch von dir gibst.

Und jetzt ist Schluss mit diesem Thema von wegen Polizisten klatschen Leute in ihrer Freizeit. Das gehört hier nicht her.


@Sensei-T: Ja, ich seh schon. Es ärgert mich nur, um das eigentliche Thema willen.

Abatur
26-09-2013, 08:54
@ Sensei-T
Mein Mikrokosmos weist immerhin Parallelen zum Makrokosmos auf. Leere hingegen bleibt in jedem Kosmos bloß Leere.

...........und wer eindringt der wird versucht mit Wortparolen und persönlichen "Anfeindungen" platt zu machen.Tja Junge, dann hättest du mal nicht versuchen sollen mit einer bösen PN "in mich einzudringen" (seltsame Wortwahl in Anbetracht des Themas), dann hättest du jetzt keinen Frust, weil du die passende Antwort wohl nicht verkraften kannst.


@ Cillura
Soll ich etwa die ganze Story in allen Details erzählen, nur weil du denkst es ginge bloß um eine Anmache? Du schreibst doch jetzt schon :"Aber jetzt bitte wieder zurück zum Thema !!! (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/anfassen-sch-lern-karate-ks-unterricht-auszug-gewalt-and-karate-160062/index10.html#post3083679)", sogar mit drei dicken "!".

Wann Schluß ist bestimmst nicht du, nur weil es doch themenverwandt sein (und dir deine Argumentation kaputt machen) könnte.
Polizisten verhalten sich privat eben manchmal auch bloß wie "Zivilisten". Ganz egal wie charachterfest die Beamten sind, jeden kann es treffen, mit jedem kann der Gaul durchgehen.
Aber letzteres war garnicht der Fall. Es hat angefangen wie eine typische SV-Situation (sich langsam aufbauend, von dem Aggressor ausgehend....), die kurz bevor es ganz eskalierte damit "gestoppt" wurde, indem der Polizist gesagt hat: "lass uns vor die Türe gehen....". Ganz ruhig, ganz entspannt. Jeder hats von Anfang an mitbekommen, da kann hinterher keiner sagen "das war Körperverletzung", wenn man dann tatsächlich mit vor Türe geht.
Ein bischen Gehirn sollte man auch bei Zivilisten vorraussetzen dürfen, meinst du nicht?

Das alles ist m.E. deshalb themenverwandt, weil einem dann das FZ auch nicht mehr nützt.
Es zeigt erneut auf, daß das Vorweisen eines FZ nur jenen nützt, die dann sagen können: "wir haben unseren Teil getan, wir haben von jedem ein FZ und eine Unterschrift verlangt. Schuld sind.......".
Und anscheinend wurde in den Vereinen tatsächlich nicht mehr "getan" als daß so ein Wisch vorgelegt wurde, den man unterschriben sollte. Als die Unterschrift dann von jedem verweigert wurde und auch der Vorschlag mit dem FZ auf wenig Gegenliebe stieß, war das Thmea schon wieder vergessen.

Interessieren tut dieses Thema einzig und alleine noch ein paar Einzelpersonen, die meiner Ansicht nach privat oder berufsbedingt ein Problem damit haben. In den Vereinen ist das offensichtlich kein Thema und es wird garantiert auch nirgends "todgeschwiegen". Es wird wohl eher deshalb kaum darüber geredet, weil es offensichtlich flächendeckend tatsächlich kein Thema ist, von einigen Ausnahmen die in den Medien aufgebauscht werden abgesehen.


Von all diesen Sachen mal abgeshen:
wenn ich als Trainer und Inhaber eines relativ hohen Dangrades so einen Wisch unterschreiben soll, was genau bedeuten dann eigentlich meine Trainerlizenzen (für die man teilweise ganz schön büffeln muß) und mein Dangrad? Wieso ist der Dangrad und die Lizenzen nicht die gleiche "Ehrenbekundung", wie ein (weiteres) Stück Papier? Doch wohl nur deshalb, weil man es Deutschland an jeder Ecke mit Bürogratenärschen zu hat.
Wenn du in Deutschland einen Furz läßt, brauchst du den in dreifacher Ausführung, auch wenns dann zum Himmel stinkt.

Sensei-T
26-09-2013, 09:05
@ Sensei-T
Mein Mikrokosmos weist immerhin Parallelen zum Makrokosmos auf. Leere hingegen bleibt in jedem Kosmos bloß Leere.
Tja Junge, dann hättest du mal nicht versuchen sollen mit einer bösen PN "in mich einzudringen" (seltsame Wortwahl in Anbetracht des Themas), dann hättest du jetzt keinen Frust, weil du die passende Antwort wohl nicht verkraften kannst.
...

:megalach: :rofl: ich hab keinen Frust :p
Und diese böse PN, jaja. Damit sich jeder hier mal über die böse PN lustig machen kann, muss sie jeder erst mal seh'n :) Na dann...

SKA-Student
26-09-2013, 09:23
Alle runterfahren, und zurück zum Thema: Anfassen und so...

@Abatur: wenn du besser verstanden werden möchtest, dann mach nicht so schwammige Andeutungen. Nicht nur Cillura hat deine "Polizist-in-Disco"-Beispiele so verstanden.

Luaith
26-09-2013, 11:16
Interessieren tut dieses Thema einzig und alleine noch ein paar Einzelpersonen, die meiner Ansicht nach privat oder berufsbedingt ein Problem damit haben. In den Vereinen ist das offensichtlich kein Thema und es wird garantiert auch nirgends "todgeschwiegen". Es wird wohl eher deshalb kaum darüber geredet, weil es offensichtlich flächendeckend tatsächlich kein Thema ist, von einigen Ausnahmen die in den Medien aufgebauscht werden abgesehen.

Astrein auf den Punkt gebracht :halbyeaha

Wir führen ja aus gutem Grund auch keine obligatorischen Nacktscanner an unseren Schulen ein, nur weil (wirklich ganz) selten mal ein Kiddie durchdreht, eine Knarre in die Cafeteria einschleust und aus Rachgelüsten um sich schießt. Bei manchen Themen überwiegt einfach gutgemeinter aber herzlich schlecht durchdachter Aktionismus jede Vernunft. Wenn dann noch die Zeitungen aufspringen und aus einer Kröte einen Godzilla machen, wird im kollektiven Gedächtnis aus "blind" ganz schnell "gefährlich".

Frei nach: "Wenn ein Mensch stirbt, ist es eine Tragödie, wenn 1000 sterben, eine Statistik." Die Medien lassen es freilich gerne so aussehen, als würde jeden Montag und Mittwoch an einer von 3 Kampfsportschulen ein Kind vergewaltigt. Aber das sind und bleiben Singularitäten. Und die zu bekämpfen ist weder möglich noch sinnvoll.

lG
L.

Abatur
26-09-2013, 11:21
@Abatur: wenn du besser verstanden werden möchtest, dann mach nicht so schwammige Andeutungen.1) mache ich keine Andeutungen
2) brauch man nicht gleich mehrere Dinge in drei Sätze zu interpretieren.



Wir führen ja aus gutem Grund auch keine obligatorischen Nacktscanner an unseren Schulen ein, nur weil (wirklich ganz) selten mal ein Kiddie durchdreht, eine Knarre in die Cafeteria einschleust und aus Rachgelüsten um sich schießt. Bei manchen Themen überwiegt einfach gutgemeinter aber herzlich schlecht durchdachter Aktionismus jede Vernunft. Wenn dann noch die Zeitungen aufspringen und aus einer Kröte einen Godzilla machen, wird im kollektiven Gedächtnis aus "blind" ganz schnell "gefärhlich".

Frei nach: "Wenn ein Mensch stirbt, ist es eine Tragödie, wenn 1000 sterben, eine Statistik." Die Medien lassen es freilich gerne so aussehen, als würde jeden Montag und Mittwoch an einer von 3 Kampfsportschulen ein Kind vergewaltigt. Aber das sind und bleiben Singularitäten. Und die zu bekämpfen ist weder möglich noch sinnvoll.Da bin ich nach deinen beiden Vorrednern (den Moderator zähle ich mal nicht dazu...) ehrlich erleichtert, daß wenigstens einer meine "Andeutungen" verstanden hat.:)

ThiS
26-09-2013, 11:31
[...]
Aber das sind und bleiben Singularitäten. Und die zu bekämpfen ist weder möglich noch sinnvoll.


Einspruch! Jedes Kind, dem sowas passiert ist eins zu viel!
Von daher halte ich es nicht für sinnvoll und möglich, sondern sogar für notwendig. Die Frage ist halt immer, ob die Erfolgschancen der gewählten Methode die Freiheitseinschränkungen und den Aufwand rechtfertigen.
Und das ist durch die alleinige Überprüfung des FZ nicht gegeben (in meinen Augen). Als Kombination mit anderen Methoden und Mitteln und insbesondere ohne Rechtsbefreiung spricht da nichts dagegen, aber das habe ich ja schon oft genug geschrieben :D

@Luaith: Aus deinen bisherigen Posts würde ich vermuten, dass du das auch so in etwa gemeint hast, und nicht gegen die Verhinderung solcher Übergriffe bist. (Nur um Missverständnissen a la Abatur vorzubeugen: Das ist keine Unterstellung, sondern soll nur eine leicht missverständliche Aussage und die Reaktion meinerseits dahingehend klären, dass ich dir nicht unterstelle gegen die Verhinderung pädophiler Straftaten zu sein, sondern mich dahingehend äußere, dir das Gegenteil davon zu unterstellen und nur aus Gründen der Missverständlichkeit deiner Aussage meine Präzisierung in Form obigen Posts der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen)
So, ist klar ne? :D

Abatur
26-09-2013, 11:37
-edit-

Luaith
26-09-2013, 11:46
Einspruch! Jedes Kind, dem sowas passiert ist eins zu viel!

Genau dieses subjektive Entsetzen ist so gefährlich, weil es als Antriebsfeder für gehaltlose Neuregelungen - eben den Aktionismus selbst - dient. Natürlich ist jedes Kind eines zuviel. Aber die vage Aussicht, unwahrscheinlichste Einzelfälle wiederum im Einzelfall verhindern zu können darf niemals zur gültigen Legitimation makroskopischer Gesetzgebung mit viel weitreichenderen Folgen verkommen. Da zieht man das Kleinste bis zum Größten auf und unter der Hand entstehen amerikanische Zustände.

Genau deshalb bin ich bei derart emotionalen Themen doppelt kritisch. Denn Politik neigt dazu, den Empörungsdrall des Gutbürgertums auszunutzen, um mit waghalsiger Argumentation Maßnahmen zu begründen, die für sich stehend niemals legitimierbar wären. Aber: Es sagt halt keiner nein, wenn es um Kinderschändung geht! Selbst wenn die in diesem konkreten Szenario so selten vorkommt, wie eine Wasserleiche in der Wüste von Nevada.

lG
L.

ThiS
26-09-2013, 11:56
@ Luaith:

Na dann sind wir uns doch einig!!

Edit: Nur das ich fürchte, dass es öfter vorkommt als eine Wasserleiche in Nevada ;)

@Abatur:
-edit-

Abatur
26-09-2013, 12:08
-edit-

Terao
26-09-2013, 12:10
"Wenn ein Mensch stirbt, ist es eine Tragödie, wenn 1000 sterben, eine Statistik." Die Medien lassen es freilich gerne so aussehen, als würde jeden Montag und Mittwoch an einer von 3 Kampfsportschulen ein Kind vergewaltigt. Aber das sind und bleiben Singularitäten. Und die zu bekämpfen ist weder möglich noch sinnvoll.Schon skurril: Das sind genauso Singularitäten wie das Totgetretenwerden oder Messerstechereien auf der "Straße". Und trotzdem lehnt man zur Vermeidung von Ersterem auch mit denkbar geringem Aufwand verbundene Maßnahmen ab, während sich viele über Jahre und Jahrzehnte systematisch schinden, um bei letzteren Singularitäten (vielleicht...) eine etwas bessere Chance zu haben.

Cillura
26-09-2013, 12:11
Leute. Bleibt mal bitte weiter am roten Faden und nicht am roten Tuch.

Edit: Danke Terao, vielleicht gehts so jetzt weiter :)

Abatur
26-09-2013, 12:25
Schon skurril: Das sind genauso Singularitäten wie das Totgetretenwerden oder Messerstechereien auf der "Straße". Und trotzdem lehnt man zur Vermeidung von Ersterem auch mit denkbar geringem Aufwand verbundene Maßnahmen ab, während sich viele über Jahre und Jahrzehnte systematisch schinden, um bei letzteren Singularitäten (vielleicht...) eine etwas bessere Chance zu haben.Nun, es wäre ja tatsächlich ein "denkbar geringer Aufwand" eine Unterschrift zu leisten und ein FZ zu beantragen. Allerdings hat das ganz eben ein "Gschmäckle" (nein ich bin kein Schwabe).
Wenn dann sollen gefälligst ALLE strafmündigen Mitglieder (also ab erreichen des 15. Lebensjahres) des Vereines eine Unterschrift leisten und ein FZ vorlegen. Ansonten mutet der ganzen Aktion eine "Vorselektion" an. Es ist noch kein "Urteil" gefällt aber es wird indirekt unterstellt, man sei gefährdet bzw. anfällig für Fehlverhalten in jenem sensiblen Bereich, so als ob man das nicht selber "kontrollieren" könne.
Wenn ich DAS aber nicht (mehr) selber kontrollieren kann (so die indirekte Unterstellung durch meine mögliche Unterschrift und dem Vorlegen des FZ) dann kann ich auch kein Training leiten. Denn dann bräuchte ich dort ja auch einen "Aufpasser", der schaut daß ich nichts falsch erkläre oder vormache oder zeige.

Kontrolle ist manchmal eben nicht besser als Vertrauen. Genau das ist hier der Fall.

SKA-Student
26-09-2013, 13:19
@This & Abatur: tragt eure interne Diskussion doch bitte per PN aus.

Wir drehen uns mal wieder im Kreis um das Führungszeugnis herum.

Fällt nicht noch jemandem etwas zum Thema ein?

Papatom
26-09-2013, 13:31
Hi,
ja, ich würde auch gerne mal von den Herren Abatur und Luaith eine konstruktive Meinung zum Thema hören...

Ablehnen und Zerstören kann jeder. Das ist keine Kunst....:rolleyes:

Grüße

ThiS
26-09-2013, 13:47
Hier nochmal ein kleiner Film zum Thema.
In dem ersten Fall hätte wohl auch kein FZ was gebracht, so wie sich der Verein verhalten hat.
Und der zweite Fall..naja.. ich sag wohl besser nichts dazu..

Sexueller Missbrauch in Sportvereinen: Wo die Selbstkontrolle versagt | Das Erste - Panorama - media (http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama1251.html)

Luaith
26-09-2013, 14:04
ja, ich würde auch gerne mal von den Herren Abatur und Luaith eine konstruktive Meinung zum Thema hören...
Was willst du hören? Meine Beiträge sind konstruktiv in dem Sinne, dass dieses Thema einfach nicht groß behandlungswürdig ist. Das habe ich auch schon länger und breiter hier dargelegt als die meisten der dauernden "Doch, aber, weil isso!"-Argumente pro FZ. Kann für dich nicht konstruktiv sein, bereits die Grundidee abzulehnen?

Das ist, als würde jemand die Einführung eines Rosa Gürtels verteidigen, ich sage "Den braucht kein Mensch!" und dann wird mir vorgeworfen, ich solle doch mal konstruktiv sein. Wie denn? Einen Fliederkarierten als Alternative vorschlagen, den auch kein Mensch braucht?

lG
L.

Sensei-T
26-09-2013, 14:21
Hier nochmal ein kleiner Film zum Thema.
In dem ersten Fall hätte wohl auch kein FZ was gebracht, so wie sich der Verein verhalten hat.
Und der zweite Fall..naja.. ich sag wohl besser nichts dazu..

Sexueller Missbrauch in Sportvereinen: Wo die Selbstkontrolle versagt | Das Erste - Panorama - media (http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama1251.html)

Allein schon der Text im Bild, lässt mich wieder würgen:


In der Diskussion über sexuellen Missbrauch von Kindern wurde lange Zeit ein Bereich der Gesellschaft übersehen, der ebenfalls stark vom Missbrauch betroffen ist: der Breitensport.

Danke für's verlinken!

gasts
26-09-2013, 15:18
Hi,
ja, ich würde auch gerne mal von den Herren Abatur und Luaith eine konstruktive Meinung zum Thema hören...


hast Du doch gehört:
es gibt keinen Handlungsbedarf, also weiter wie bisher, missbrauchte Kinder sind bedauernswerte Einzelschicksale, so bedeutend wie ein Sack Reis in China, da kann man halt nix machen...

Abatur
26-09-2013, 15:23
Wir drehen uns mal wieder im Kreis um das Führungszeugnis herum.

Fällt nicht noch jemandem etwas zum Thema ein?Das FZ ist ja genau das Thema.
Findest du es nicht ein bischen überzogen, dich ausgerechent mit dem "Moderatoren-Rot" dagegen zu stemmen?:rolleyes:


Hi,
ja, ich würde auch gerne mal von den Herren Abatur und Luaith eine konstruktive Meinung zum Thema hören...

Ablehnen und Zerstören kann jeder.Was wurde denn "von besagten Herren" zerstört? Deine Illusionen?
Ich habe im Übrigen schon in mindestens zwei Beiträgen Vorschläge unterbreitet. Diese wurde anscheinend auch argumentativ "zerstört", sonst wüßtest du ja noch davon.



Sexueller Missbrauch in Sportvereinen: Wo die Selbstkontrolle versagt | Das Erste - Panorama - media (http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama1251.html)In dem Bericht wird deutlich wie besch***** die Rechtslage ist.
Der letzte Fall war anscheinend nicht mal "sexuelle Nötigung", sonst wäre da nämlich zumindest eine Geldstrafe drin gewesen.

Ich denke mal, daß das auch der Grund ist warum sich so viele aufregen.
Nur müßte man dann halt an der richtigen Stelle den Hebel ansetzen. Es müßten mal gescheite Gesetze her, wo z.B. auch schon bei sexueller Nötigung die Strafen richtig weh tun.
Es müßten z.B. auch mehr Eltern hingucken. Aber Eltern die ihr Kind bloß "abgeben" damit dieses mal 2h "aus dem Weg ist", sind dazu natürlich völlig unbrauchbar.

Aber vielleicht gabs auch bisher nichts weiteres zum hingucken.
Nur kann das eben nicht zum Problem von ALLEN Trainern in ALLEN Sportvereinen gemacht werden, um damit die '"Selbstkontrolle" zu ersetzen.
Der "Druck" kann nur von unten nach oben kommen, wenn sich was ändern soll. Also von den Eltern.

Bodenknuddler
26-09-2013, 15:41
Hi,
ja, ich würde auch gerne mal von den Herren Abatur und Luaith eine konstruktive Meinung zum Thema hören...

Ablehnen und Zerstören kann jeder. Das ist keine Kunst....:rolleyes:

Grüße

Na vielleicht solltet ihr einfach mal Betroffene fragen...., anstatt theoretische Abhandlungen - ohne Erfahrung auf dem Gebiet zu haben - zu verfassen??

SKA-Student
26-09-2013, 15:48
Das FZ ist ja genau das Thema.
Findest du es nicht ein bischen überzogen, dich ausgerechent mit dem "Moderatoren-Rot" dagegen zu stemmen?:rolleyes:


Komisch, ich lese da:

Anfassen von Schülern im Karate-/KS-Unterricht
:rolleyes:

Abatur
26-09-2013, 19:07
Komisch, ich lese da:

:rolleyes:Ja dann mach halt den Alleinunterhalter und geh fleißig editieren.

SKA-Student
26-09-2013, 19:37
Ja dann mach halt den Alleinunterhalter ...
Nö.


... und geh fleißig editieren.
Ja, gehört zum Mod-Job.
Ich lasse hier ne Menge durchgehen, weil es hier eigentlich relativ entspannt ist.

... und jetzt bitte wieder zum Thema! :D

Klaus
26-09-2013, 20:02
Vielleicht sollte man grundsätzlich ein Trainerteam bei Kindern und Jugendlichen lassen, also immer Mann und Frau gemeinsam. Reicht ja ein Assistent, ggf. ehrenamtlich. Das EFZ würde in solchen Fällen wo gar keine Verurteilung erfolgte gar nichts nützen. Dazu kommt noch eine unglaubliche Chuzpe und widerliche Kumpanei von "Vorständen" mit Trainern die irgendwie begehrt sind, wenn die mal "Kleinigkeiten" machen wie dieser Eishockey-Trainer. Einerseits bestätigt mich das in solchen Policies wie dass Trainer NIEMALS mit Kindern oder Jugendlichen duschen dürfen, so ein Stadion oder ne Halle hat immer mehrere Kabinen mit getrennten Duschen. Das war bei mir zwar auch immer normal dass die Trainer sich in der gleichen Kabine umgezogen und da auch geduscht haben, aber da war auch zum Glück kein einziger mit komischen Ideen bei. Auf der anderen Seite ist dann die Frage wie man andere Übergriffe der Kinder untereinander unterbinden kann. Aufklärung der Kinder, ne Ombudsfrau, und zwingende schriftliche Protokollierung von Hinweisen der Kinder unter Strafandrohung (macht sich grundsätzlich strafbar wenn Hinweise der Kinder nicht zumindest festgehalten und einem Gremium vorgelegt werden), sind dann vielleicht eher was. Ob es nicht auch passieren kann dass sich Kinder die den Trainer doof finden dann absprechen und gemeinsam was behaupten weiss ich nicht, von daher müsste man wohl bei allen Lösungen überlegen wie man das am besten gestaltet. Bei so eindeutigen Fällen wie dass ein Kind schreiend aus der Kabine gerannt kommt muss aber eine zwingende Lösung her, das kann nicht einfach ignoriert werden. Ne 2. Kontrollperson wäre vielleicht ne Lösung. Obwohl ja scheinbar manche Vorstände gar keine Lösung wollen, sondern das Problem soll gefälligst still akzeptieren was der "Meistertrainer" so möchte.


Da es erwähnt wurde - man geht *NIEMALS* mit irgendeinem "raus" wenn der provoziert. Die sind ja nicht doof, die meisten werden entweder Freunde haben die draussen warten, oder Waffen. Sich da auf die eigenen tollen Karatekünste verlassen endet schon mal unter der Erde, mit 2qm Rasen.

Sensei-T
26-09-2013, 21:09
...
Obwohl ja scheinbar manche Vorstände gar keine Lösung wollen, sondern das Problem soll gefälligst still akzeptieren was der "Meistertrainer" so möchte.
...

Hallo Klaus, wie kommst Du darauf?

Abatur
27-09-2013, 09:51
... und jetzt bitte wieder zum Thema! :DWenn das Thema lautet "das welke Blatt", wieso darf man dann nicht über den Zweig sprechen, an dem es gerade noch so dran hängt?
Nur weil in der Überschrift nichts von einem Zweig steht?
Was ist das denn für eine Logik. Ein Thema entwickelt sich. Vornhemlich bis zu dem Punkt, welcher der eigentliche "Anstoß des Themas" war.
Der Anstoß war ein Bericht in den Medien, der dazu führte das in den Vereinen (wieder mal) purer Aktionismus betrieben wird.

In diesem Bericht (http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama1251.html), von ThiS eingestellt, wird eindeutig ein "Erweitertes Führungszeugnis für Ehrenamtliche" gefordert.
Für einen "Ingo Weiß" ist das EFZ schlicht unnötig. Seine Vorschläge sind
- der Verein muß sich selber kontollieren
- im Verein muß eine andere Kultur (des Hinsehens) geschaffen werden

Der Zweig:
Die hypothetische Vorderung (EFZ) steht nun dem "tatsächlich realisierbaren" gegenüber und ist damit Bestandteil des Themas.
Nicht zuletzt weil sich immerhin drei Bundesministerien schon darüber ausgelassen und eben jenes EFZ gefordert haben.

Das Blatt:
ansonsten hat man bloß mal wieder "drüber geredet", weil das Thema (wie alle Schaltjahre) hochgekocht wurde und "das Batt" fällt erneut zu Boden. Das neue Blatt wird dann aber wieder welk, weil man beim letzten mal "bloß über das Blatt" geredet hat und nicht über mögliche Veränderungen.

Laut deiner bescheidenen Moderatorenmeinung ist es also "off Topic", wenn wir über das EFZ reden - so wie es die Bundesministerien ja auch gemacht haben. Was ist das denn für eine Forenpolitik die du da vertrittst?

SKA-Student
27-09-2013, 10:43
...
Laut deiner bescheidenen Moderatorenmeinung ist es also "off Topic", wenn wir über das EFZ reden - so wie es die Bundesministerien ja auch gemacht haben. Was ist das denn für eine Forenpolitik die du da vertrittst?

Beruhig dich mal wieder.
Ist ja okay, wenn über's FZ geredet wird.
Es fing aber wieder an, sich endlos im Kreis zu drehen, da kam nix neues, ähnlich wie im Gewalt / Karate Thread (seitenweise "ich find's unsinnig" vs. "ich find's okay").
Und das, was ich editiert hatte bei dir und This, war eure OT-Diskussion über's Diskutieren (oder so).

Klaus
27-09-2013, 17:15
Hallo Klaus, wie kommst Du darauf?

Weil in dem Fernsehbericht der Vorstand gegen die ELTERN vorgegangen ist weil sie den Vorgang publik gemacht haben, und nicht gegen den Trainer ? Und erst auf massiven Druck auch den Trainer entlassen haben, aber weiterhin mit Verve gegen die Eltern vorging weil sie "unerhörten" Druck gemacht haben den Trainer zu entlassen ? Hausverbot ? Gegen diesen Vorstand gehört Strafanzeige gestellt. Nackt in ner Dusche rumlaufen ist sicher kein Sexualdelikt, aber irgendwas muss er ja da gemacht haben dass ein Kind schreiend wegrennt. Das zu vertuschen nennt man Beihilfe oder Strafvereitelung, denn ob da ein Vergewaltigungsversuch stattgefunden hat oder nicht ist Sache von Ermittlungsbehörden und nicht Sportvorständen.

Und genau aus dem Grund würde ich *immer* zuerst Strafanzeige stellen, wenn ich sowas wie diesen Vorgang beobachte. Und nicht zum Vorstand rennen, und bitte bitte machen. Was ich da, von wesentlich offizielleren Stellen als einem Sportvorstand, schon gehört habe, da braucht man nicht denken dass jeder auf sowas reagiert. Da wurden schon vollendete Vergewaltigungen in betreutem Wohnen mit "selber schuld, wieso hast Du den auch reingelassen" abgetan, und vor Gericht gelogen. Selbst wenn so ein Verfahren wegen Mangel an Beweisen eingestellt wird, es ist aktenkundig, und öffentlich gemacht. Und ich würde sowieso kein Kind mehr in so einen Verein lassen.

Sensei-T
03-10-2013, 05:44
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OK, danke Klaus. Das erklärt Deine Meinung.