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Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung verstehen



Brodala
19-09-2013, 16:57
Viele, viele Techniken, viele, viele Kräftigungsübungen, viel, viel Sparring und schon... trainiert man möglicherweise am Problem vorbei. Sich mit der Materie der Gewalt auseinanderzusetzen bedeutet, viele Faktoren gewalttätiger und krimineller Konfrontationen zu berücksichtigen.

Dazu gehören beispielsweise auch die sogenannten Pre Contact Cues, ein Begriff, den Tony Blauer geprägt hat und der ein wesentlicher Baustein seines S.P.E.A.R. Systems und P.D.R. Programms ist. Pre Contact Cues kann man übersetzen mit Vor-Kontakt-Hinweisen, also solchen Verhaltensweisen, die eine Übergriffswahrscheinlichkeit ankündigen und diese Übergriffe voraussagbarer machen. Lernt man diese Hinweise wahrzunehmen und in ihrer Bedeutung einzuschätzen, ist man bereits in Aktion, wenn die eigentliche Übergriffshandlung noch gar nicht begonnen hat. Aktion ist schneller als Reaktion gilt dann nur noch bedingt. Ein echter Vorteil, oder? Dazu hab ich hier mal ein kleines Video gebastelt.


MPWafwLI0VA

PaiLoung
19-09-2013, 17:09
super video ... das ist auf jeden fall etwas auf das man eingehen sollte..

ich finde es allerdings schwer so etwas zu trainieren, da man so ein verhalten in erster linie nur erkennt wenn man erfahrung damit gemacht hat, sprich sich gezielt auch in diese menschen hineinversetzten kann... was denke ich für den 0-8-15 bürger recht schwer werden sollte...

wie würdet ihr die sache im training angehen? mal nen vid zeigen und problematik ansprechen?

es ist halt immer grenzwertig zu sagen jetzt geht raus gewalt erleben !! :D

aber ist 100% was drann... denn so läufts nunmal

mfg

Willi von der Heide
19-09-2013, 17:11
Tja, ein Problem das leider nur allzu bekannt ist. Für so etwas muß man einen
" Blick " bzw. " Sinn " entwickeln.
DAS ist die Aufgabe eines guten Trainings ! Wie denken " Schläger " und
" Kriminelle ".
Ein absolut überzeugendes Konzept, habe ich für mich persönlich noch nicht gefunden ohne paranoid zu werden. Nicht jeder der mich nach der Uhrzeit fragt, will mir ans Leder.
Trotzdem gibt es bestimmte Situationen und Signale die man richtig deuten lernen muß.

Ein praktisches Beispiel.

Die Israelis, wissen das Flugzeugentführungen - sind in diesem Teil der Welt nicht völlig aus der Luft gegriffen - von einer bestimmten Personengruppe begangen werden. Darum konzentrieren sie sich mit ihren Sicherheitsmaßnahmen eben auf jene Gruppe. Sie fahren mit dieser Sicherheitsmaßnahme sehr gut.

Mir gefällt das Video und die Gedanken, die ihr euch zu dem Thema macht. Sieht wirklich sehr interessant aus !

P.S.:

Müßte es nicht " Clues " heißen :gruebel:

StaySafe
19-09-2013, 17:17
Habs bei Facebook schon gesagt und sag´s hier gern wieder: Tolles Video!!

Mir fällt jetzt spontan kein Video / keine Erklärung ein, die den Unterschied zwischen Kampfsport und Selbtschutz prägnanter vor Augen führt.

:thx:

Terao
19-09-2013, 17:24
Müßte es nicht " Clues " heißenNee, das stimmt schon so. Ein "cue" bezeichnet in der Psychologie einen Hinweisreiz. Mag man von der zwanghaften Verwendung englischer Begriffe halten, was man will: Aber sie verwenden sie wenigstens richtig. :D


da man so ein verhalten in erster linie nur erkennt wenn man erfahrung damit gemacht hat, sprich sich gezielt auch in diese menschen hineinversetzten kann... was denke ich für den 0-8-15 bürger recht schwer werden sollte... Also, bei so "rationalen" Verbrechen wie einem Raub mit anschließender Flucht find ich das so schwierig nicht. Schwer wirds doch erst bei den wirklich "irrationalen" Verbreche(r)n.
Und letztlich rechtfertigt doch die Sicherheitslage überhaupt keine dauerhafte volle Aufmerksamkeit. Ich hab mich schon vor langer Zeit damit abgefunden: Wer mich wirklich killen will und es geschickt anstellt, der wird das auch schaffen. Statistisch hab ich mir bis dahin aber schon 20mal auf der Treppe den Hals gebrochen. ;)
Trotzdem, kein schlechtes Video.


Die Israelis, wissen das Flugzeugentführungen - sind in diesem Teil der Welt nicht völlig aus der Luft gegriffen - von einer bestimmten Personengruppe begangen werden. Darum konzentrieren sie sich mit ihren Sicherheitsmaßnahmen eben auf jene Gruppe. Sie fahren mit dieser Sicherheitsmaßnahme sehr gut.So ne Art "Rasterfahndung"? Mag sich in bürgerkriegsähnlichen Situationen zwischen mehr oder weniger klar identifizierbaren (Volks-)Gruppen ja als ganz brauchbar erweisen. Hat sich hierzulande aber nie bewährt.

Willi von der Heide
19-09-2013, 17:34
@terao

Cues ... mmmH kannte ich jetzt nicht. Ich schreibe morgen etwas zu den Israelis. Muß jetzt los, die " Kinderchen " machen schon wieder Blödsinn ...
Wenn ich nicht ständig aufpassen würde :).

Mr.Fister
19-09-2013, 18:01
wow, der clip ist echt super geworden!! :yeaha:

Brodala
19-09-2013, 18:15
Och, vielen lieben Dank für das Feedback. Ich freu mich.


ich finde es allerdings schwer so etwas zu trainieren, da man so ein verhalten in erster linie nur erkennt wenn man erfahrung damit gemacht hat...
Da gebe ich dir völlig Recht. Auch ein sehr gutes SV Training kann bestenfalls nur ein "sehr guter Betrug" sein, da es reale Erfahrungen natürlich nicht ersetzen kann. Insofern werbe ich tatsächlich mit einem sehr, sehr guten Betrug... whaaaaat?? ;)

Was man durch ein sorgfältig geplantes Training, und dazu bedarf es schon etwas Geschick, aber machen kann, sind künstliche Erfahrungen bzw. das, was man im SPEAR System "mental blueprints" nennt - also mentale Blaupausen. Bisschen Erklärung dazu:

Zeugen realer Gewalt sind nur in den seltensten Fällen unmittelbar nach dem Übergriff dazu in der Lage, eine kohärente Aussage zu machen. Regelmäßig merkt man schon bei den Erstgesprächen, dass mit jeder Antwort ein wenig nach Zusammenhängen gesucht wird bzw. das "Erlebte rekonstruiert" wird. Im Kopf sind das nach vielen Aussagen Betroffener eher Blitzgewitter von Eindrücken, Gefühlen und Bildern, Geräuschen, sogar Gerüchen usw. Und diese Phänomene kann man im Training "bekannt" machen, natürlich nicht lediglich über Stress. Tatsächlich verhindert in manchen Trainingsdesigns die hohe Geschwindigkeit oder Erregung das Kennenlernen und Analysieren dieser Eindrücke und es entstehen eben keine mentalen Blaupausen, sondern nur eine stolz geschwellte Brust, weil man wieder ordentlich ins Mett gehauen hat oder wurde. Dahinter steht halt eine andere Trainingsidee, namentlich die der Kombattanten - die erkennen ihren Widersachen bereits an der Kleidung, h.d. Uniform. Insofern ist beispielsweise der immer so hoch angespriesene "militärische Nahkampf" oder "militärische Kampftechnologie" ein Schuss neben das Ziel, wenn es um ein sinnvolles Training für die Wappnung vor Angst- und Gewaltmomenten im zivilen Alltag geht.

Sinnvoll erdachte und an der Realität von (nicht nur tätlichen!) Übergriffen orientiere Übungen machen da ein ganzes Stückchen mehr Sinn. Naja und ganz ehrlich: Wenn ich die jetzt hier raushaue in schwarz auf weiß, dann gibt nächste Woche jeder Hinz und Kunz ein Seminar "behavioristischer Selbstschutz" und ich kann mir kein Bier mehr kaufen... Aber zum Glück gibt es ja noch diese Seminarreihe... wart mal... Die heißt "Praktische Gewalthandhabung" und wird von mir unterrichtet :rolleyes:

amasbaal
19-09-2013, 18:20
sehr schön. :halbyeaha

und:
manno, ich will auch ein paar von den anzügen... (für n appel und n ei und nicht für diese unsummen, die es einem unmöglich machen, damit zu trainieren :()

Felix Kroll
19-09-2013, 18:32
aus meiner sicht total banal, dass man in der situation aufpasst.
meines erachtens das wichtigste: ich hätte mich nicht hingesetzt.

Brodala
19-09-2013, 18:37
Und bist du auch immer angeschnallt? ;)

http://i1.squidoocdn.com/resize/squidoo_images/-1/lens15116501_1289065581THE_ARMCHAIR_QB_-_Profess

Ist nicht bös und schon gar nicht gegen dich gemeint, aber wir hatten in dem betreffenden Training, in dem das Video entstanden ist, auch jemanden, der immer mit "ich hätte..." und so, ne? Das Ding ist für mich immer: Wenn die Hätte-Sätze das gleiche wären wie Tatsachen, dann wären die meisten von uns nie gezeugt worden, oder?

Girevik
19-09-2013, 19:41
Ich finde auch im Bereich "SV Training" sollte man nicht ausschließlich die Konflikt Phase trainieren. Das Erkennen und verstehen von Täterverhalten und lesen von "Vorkonfliktzeichen", so wie wir es im Training nennen, gehört dazu und sollte auch im Training behandelt werden.

Das kenne ich vom SPEAR/ PDR und auch von anderen wie KAPAP Academy/ Protect your neck oder auch Southnarc Craig Douglas (PUC), usw....

Schönes Video Tobi!

mario63
19-09-2013, 19:51
Habs bei Facebook schon gesagt und sag´s hier gern wieder: Tolles Video!!

Mir fällt jetzt spontan kein Video / keine Erklärung ein, die den Unterschied zwischen Kampfsport und Selbtschutz prägnanter vor Augen führt.

:thx:

Und genau wie auf Facebook schließe ich mich auch hier an.:)




Dahinter steht halt eine andere Trainingsidee, namentlich die der Kombattanten - die erkennen ihren Widersachen bereits an der Kleidung, h.d. Uniform. Insofern ist beispielsweise der immer so hoch angespriesene "militärische Nahkampf" oder "militärische Kampftechnologie" ein Schuss neben das Ziel, wenn es um ein sinnvolles Training für die Wappnung vor Angst- und Gewaltmomenten im zivilen Alltag geht.

Sinnvoll erdachte und an der Realität von (nicht nur tätlichen!) Übergriffen orientiere Übungen machen da ein ganzes Stückchen mehr Sinn.

Und auch hier stimme ich aus vollem Herzen zu. Es ist halt ein gravierender Unterschied, ob man einen Soldaten auf einen Einsatz vorbereitet oder es darum geht Fritz Buchhalter darauf vorzubereiten, das er vielleicht irgendwann nach einem 10-Stunden-Tag auf dem Nachhauseweg (oder sonstwo) angegriffen wird. Von daher hat das ganze Military-Zeug mit ziviler Selbstverteidigung einfach nix zu tun.

Viel Erfolg bei deiner Seminar-Reihe :).

Gruß, Mario

Brodala
19-09-2013, 20:15
Dank dir, Mario.

Viele Grüße in den nahen Norden.

Primo
19-09-2013, 21:05
Ich muss auch mal ein Kompliment aussprechen.

Du produzierst echt gute und informative Videos. An deutschsprachigen Sachen gibts da nichts Vergleichbares.


Gruss

parietalis
19-09-2013, 21:29
Nee, das stimmt schon so. Ein "cue" bezeichnet in der Psychologie einen Hinweisreiz.

auch heimlich Daniel Kahnemann gelesen? :halbyeaha

Schnueffler
19-09-2013, 21:32
Gefällt mir auch sehr!
Was das Thema "Uniformen" angeht, die gibt es auch ohne Soldat zu sein. Sei es Patches, bestimmte Kleidungsstücke, Kombinationen. Auch dafür brauch man ein Auge, bzw. Gruppen lassen sich so erkennen.

thomas_k
19-09-2013, 21:34
Video ist super geworden!

fang_an
20-09-2013, 12:02
gutes video, aaber ich glaube nicht, daß der mann die anzeichen nicht gesehen hat. sein instinkt hat ihm bestimmt verraten, daß von dem komischen vogel nichts gutes zu erwarten ist. daß er sich hinsetzt verstehe ich auch nicht, vlt. will er seine "coolheit" zeigen oder ist selbst sehr müde oder angetrunken. außerdem kann man so ein sucker angriff recht gut vorbereiten; oder wer von euch fällt nicht mehr darauf ein wenn jmd. einen angeblichen fleck auf euer hemd zeigt, gefolgt von einem wischer über die nase ? ;) ... ja ja, ich auch nicht, alle hatten danach einen gebrochenen arm und ich lasse auch keine menschen auf weniger als 5m an mich ran ;)

Björn Friedrich
20-09-2013, 12:18
Also wenn ich mir das erste Video anschaue......

keine Ahnung, aber ich würde so eine Situation nie so zerlegen.....

Für mich fühlt sich das so an:

Ich hocke da alleine. Da kommt irgendein Irrer mit freiem Oberkörper.

Ich denke, o.k. Bekloppter, wenn er mir dumm kommt flatsch ich ihn weg, gibt ja eh keine Zeugen.....

Der Kerl kommt stellt mir ne Frage, ich guck ihn an und antworte ihm sprachlich, aber auch mit meinem Blick. Und mein Blick sagt ihm:

Versuchs doch, wir tragen beide die Konsequenz für unser Handeln.....


Er überlegt es sich und geht. Er überlegt es ich nicht und setzt sich neben mich....

Ich denke mir, o.k. jetzt wird er geflatscht, sobald er zuckt, wird er umgehauen.

Er zuckt, kriegt eine aufs Maul, damit er auch genug Konsequenz für sein Handeln erfährt und dann hat er was gelernt.....

Muss man sowas trainieren? Ich denke man hat die Wahl, auf eine Art und Weise Opfer oder Täter zu sein........

Tschüß
Björn Friedrich

Soldier
20-09-2013, 12:54
Cooles Video, gefällt mir :halbyeaha

Schade dass gleichzeitig zum NBL Toxicator ist, sonst hätte ich mir dein Zeug gern mal angesehen ... hast du auch vor mal im Raum FFM n Seminar zu geben? ;)

Edit:
Ich habe das jahrelang eher so wie mein Vorposter gesehen, so a la : Wozu braucht man Szenariotraining und den ganzen anderen Quatsch, lernt halt euch richtig zu kloppen, dann passt es auch mit der Selbstverteidigung. Das lag aber wohl nur daran dass ich selber, durch verschiedene unschöne Erlebnisse, bereits eine gewissen 'Blick' habe, ein Gefühl dafür wann es 'rund gehen' kann, wer nur rumlabert und wer ernstlich was will etc.pp.
Erst durch Gespräche & Erlebnisse von Freunden und Bekannten ist mir dann aufgefallen, dass längst nicht jeder diese Gefühl hat und weiß wann Aufpassen angesagt ist.
Von daher finde ich momentan Methoden, wie man Leuten, die keinerlei eigene Gewalterfahrungen haben, so etwas nahe bringt sehr interessant.

Kannix
20-09-2013, 13:18
Erst durch Gespräche & Erlebnisse von Freunden und Bekannten ist mir dann aufgefallen, dass längst nicht jeder diese Gefühl hat und weiß wann Aufpassen angesagt ist.
Von daher finde ich momentan Methoden, wie man Leuten, die keinerlei eigene Gewalterfahrungen haben, so etwas nahe bringt sehr interessant.
Eigentlich müssen die doch nur ein paar Videos ansehen. Zu trainieren gibts da eigentlich nichts, auch wenn das einem gerne verkauft wird;)

Soldier
20-09-2013, 13:52
Das kann ich nicht beurteilen, da ich, wie gesagt, dieses 'Problem' ja nicht habe.
Ich hab oft genug auf die Schnauze bekommen, ich weiß wann es abgeht (ausser ich hab zuviel Alk intus :o ). Aber viele wissen das einfach nicht. Daher interessiert mich wie 'die' darauf vorbereitet werden.

Dadu
20-09-2013, 15:20
Sehr gutes Vid,
für Menschen die noch nie schlechte erfahrungen gesammelt haben wird hier schön veranschaulicht was pasieren kann und wie es sich endwickelt.

Jeder der schonmal eine negative Erfahrung hate, da klingeln wie hier schon beschrieben die Arlarmglocken wenn da nen halb nackter daherkommt mit ner flasche in der Hand!

Danke fürs posten :yeaha:

FrAgGlE
21-09-2013, 11:05
Das kenne ich vom SPEAR/ PDR und auch von anderen wie KAPAP Academy/ Protect your neck oder auch Southnarc Craig Douglas (PUC), usw....


Für mich sind immer noch Craig Douglas, Mick Coup und Lee Morrison ganz große Favoriten. Eigentlich fast jeder, der aufgrund von eigener Gewalterfahrung strukturiert aufbaut...

Versteht man verbale und non-verbale Verhaltensindikatoren zu deuten, ist dieses im Bereich des Gefährder- und Kontaktmanagements von großem Nutzen.

Meine Lieblingsfrage ist und bleibt bei entsprechender Positionierung des Gegenübers "Du machst ja eine Faust, willst Du mich schlagen?". Und siehe da, dass Verhaltensmuster wurde durchbrochen. Orthodoxe Gesprächsführungen erreichen übringens selbige Wirkung "Heute ist Montag, da darf ich nicht geschlagen werden".

Hierzu bedarf es aber einiges an Realerfahrung. Videoauswertungen alleine reichen nicht aus (Ist jetzt kein Angriff auf Brodala sein Video!)

Inwieweit ich solche Indikatoren überhaupt wahrnehme, hängt letztendlich neben Erfahrung und gutem Training von vielen weiteren Faktoren ab. Müdigkeit, Hunger, Durst, Erschöpfung, Krankheit, etc... und dann noch die psychische Stabilität.

Beispiel Fallschirmsprung: Ist in der Theorie allen von uns klar. Verschafft aber doch einigen in der Praxis eine psychische Instabilität.


Zum Video:
Ist gut aufgearbeitet, aber die HG Drills finde ich nicht "beieindruckend".

Nimmt man das Szenario vom Video und würde die ganzen Indikatoren als potentiellen Angriff deuten, bleibt man da einfach neben dem Gefährder sitzen und wartet?
Oder bewegt man sich vielleicht sogar selbst und erlangt hierdurch vielleicht eine taktisch günstigere Position. Vielleicht auch sogar die Gewissheit, dass bei einem Folgen durch den Gefährder dessen Verhalten richtig gedeutet wurde.

Stellt Euch mal vor: Ihr deutet dieses so, der sitzt alles neben Euch und Ihr wartet auf einen möglichen Angriff? Super Situation oder?


Ich geben nächste Woche hierzu einen viertägige Kurs in NRW. Vielleicht finde ich abends mal die Zeit etwas ausführlicher zu schreiben.

FrAgGlE
21-09-2013, 11:05
Gefällt mir auch sehr!
Was das Thema "Uniformen" angeht, die gibt es auch ohne Soldat zu sein. Sei es Patches, bestimmte Kleidungsstücke, Kombinationen. Auch dafür brauch man ein Auge, bzw. Gruppen lassen sich so erkennen.

Und dieses Auge bekommt man aber nur, wenn man mit diesen Personenkreisen zu tun hat :)

Mr.Fister
21-09-2013, 12:07
Zum Video:
Ist gut aufgearbeitet, aber die HG Drills finde ich nicht "beieindruckend".
das beeindruckend ist hier relativ zu sehen und wohl vor allem auf die trainingszeit der beiden protagonisten gemünzt, die in diesem video ihre ersten erfahrungen mit high gear überhaupt machen, beide keine drei monate pdr trainieren und auch keine "krasse" vorbildung aus anderen kk mitbringen (einer von beiden hat vorher meines wissens nach noch nie was in der art gemacht). dafür machen die ihre sache recht ordentlich. punkt. :)


Nimmt man das Szenario vom Video und würde die ganzen Indikatoren als potentiellen Angriff deuten, bleibt man da einfach neben dem Gefährder sitzen und wartet?
das video diente nur als aufhänger und grobe richtschnur -wir haben x-variationen dieses szenarios trainiert in dieser einheit-, in diesem szenario hier wurde man im sitzen überrascht und musste sich aus schlechter position zurückkämpfen...

FrAgGlE
21-09-2013, 13:24
das beeindruckend ist hier relativ zu sehen und wohl vor allem auf die trainingszeit der beiden protagonisten gemünzt, die in diesem video ihre ersten erfahrungen mit high gear überhaupt machen, beide keine drei monate pdr trainieren und auch keine "krasse" vorbildung aus anderen kk mitbringen (einer von beiden hat vorher meines wissens nach noch nie was in der art gemacht). dafür machen die ihre sache recht ordentlich. punkt. :)

Ich habe ja nicht die Leistung der beiden Alltagshelden kritisiert. Die ist doch okay. Sieht bei uns unter diesen Umständen entsprechend aus. Im Personaltraining sind die Fortschritte noch schneller festzustellen.

Ich habe das Video an sich kritisiert bzw. dessen Ende. Ich hatte das Video als etwas komplettes bzw. in sich geschlossenes verstanden. Problemdarstellung und evtl. Lösungsansätze. Nicht Problemdarstellung und irgendein sitzendes Szenario.

Aber wahrscheinlich geht es nur mir so...:)

marq
21-09-2013, 13:58
ich verstehe das ganze nicht ...

erkennung von gewaltbereiten personen wird hier proklamiert ....

und im trainings video übt man dann den angriff eines gewaltbereiten abzuwehren , weil man eine erhöhte aufmerksameit hat und mit einem angriff rechnet....... ??

wenn ich denke, ich könnte dem typ unterlegen sein oder ich bin in meinen besten klamotten unterwegs und habe eine date mit einer tollen frau, dann gehe ich doch der situation ganz aus dem weg und halte abstand von dem typen und suche notfalls die nähe von anderen personen .... das ist doch die erste wahl .

oder ich strahle nach der ersten ansprache aus: wenn du mir doof kommst, dann tut dir das nicht gut :D


ich glaube aber der angegriffene scheint in diesem beispielvideo auch angetrunken zu sein und erkennt die bedrohung einfach nicht... und in einer solchen situation nützt auch keine rechtzeitige gefahrenserkennung :D

Kannix
21-09-2013, 16:04
Ich habe das Video an sich kritisiert bzw. dessen Ende. Ich hatte das Video als etwas komplettes bzw. in sich geschlossenes verstanden. Problemdarstellung und evtl. Lösungsansätze. Nicht Problemdarstellung und irgendein sitzendes Szenario.

Aber wahrscheinlich geht es nur mir so...:)

Ich hab mich auch gefragt ob es ausdrücken soll dass die Übung am Ende die Antwort auf die Situation am Anfang sein soll. Das wäre kompletter Quatsch.
aber irgendwas müssen die beiden Sachen ja miteinander zu tun haben;)

Sven K.
22-09-2013, 09:51
Das Video ist gut, keine Frage. Zeigt es doch gut eine mögliche Strategie des Täters auf.

MIR fehlen aber einige Dinge. Gerade wo doch die/der "Erzeuger" gerne auf Basis "des menschlichen Verhaltens" arbeiten wollen.

Das Opfer hat schon im Vorfeld gepatzt. DAS zu verhindern sollte man lernen.
Dann erspart man sich auch die nachfolgenden Dinge. Das angefügte Szenario ist gut und macht Spaß. Nur WUSSTEN die Akteure was kam/kommt.
Deswegen haben auch die "Neulinge" so "gut" ausgesehen. Das Opfer eben nicht.

Brodala
22-09-2013, 10:35
Hi Leute,
vielen Dank für euer Feedback und die Kritiken bzw. (indirekten) Nachfragen. Ich antworte jedem von euch, aber ich kriegs nicht in einem Post zusammen (gerade zeitlich und auch nicht geordnet). Deswegen kommen jetzt gleich ein paar Posts von mir hintereinander.

Brodala
22-09-2013, 10:56
Ich hocke [...] Ich denke [...] ich guck [...] mein Blick [...] Ich denke mir...
Hi Björn,
in der Ausbildung für das Team von Herrn Blauer gibt es eine Weisung für angehende Trainer, die heißt "Zeig deinen Schülern nicht, was du kannst. Zeig ihnen, was sie können". In dem Zusammenhang ist es für 99 % aller Personen völlig egal, wie du die Sache regeln würdest, dass du unglaubliche Reflexe hast oder eine Kampfkunst beherrscht, die das zweitbeste nach einer AK ist. ;)

Die Menschen, die bei mir trainieren (und die du in diesem Video siehst), sind ohne Ausnahme Bedarfsträger. Ein Bedarfsträger ist jemand, der von sich aus Bedarf verspürt und anmeldet, sich einer Herausforderung besser anzupassen und das trifft sowohl für meine Soldaten und Polizisten als auch diese Bürgerklasse zu. Wenn die kein Problem hätten, das so einfach zu regeln wie du es möglicherweise kannst, dann säßen sie nicht bei mir im Kurs. Es fehlt also noch etwas und das ist der Fokus der Arbeit mit ihnen.

Auf der anderen Seite finde ich es bemerkenswert, dass dir als langjähriger Trainer Empathie fehlt. Es ist schön und gut, wenn man seine Veranstaltungen ohne jegliche Planung nach dem Motte "Mal sehen..." abhält und in Gedankenspielen alles so reibungslos passt, aber außer in Wellness- und Wohlfühl- (z.B. Sport-) kursen ist das einfach ne Ecke zu wenig Professionalität. Deswegen muss in allen Bildungssektoren (z.B. Schulwesen, Behördenausbildung, Akademische Lehre und so) so gründlich vorbereitet und geplant werden. So, die Basis von all diesen Planungsprozessen ist der Lernende. An dem orientiert sich diese Arbeitsform und auch die Drills, die wir im Anschluss zeigen. Das meine ich mit Empathie. Ganz besonders im Bereich Gewalthandhabung geht es dann schon lange nicht mehr um "...aber wäre das nicht klüger?" und "Aber ich würde...". Es geht darum, wozu diese Menschen im Stand sind. Das ist der Startpunkt und im Sinne eines doppelten Bodens gehen wir am Anfang von Trainingsdesigns davon aus, dass ich "heute nicht der beste bin, der ich sein kann.", ein paar Cues verpasse, ein bisschen zu wenig Mut zum reagieren darauf habe, usw... Dort würde ich auch die HG Videos einordnen und wie Mr.Fister schon angedeutet hat: das war weder der Anfang noch das Ende vom Lied. Es war ein Trainingsdrill zu einem designierten Lernziel. Nicht mehr und nicht weniger. "Lösungen" kann man im Bereich der Selbstverteidigung nicht anbieten. Gedankliche Konzepte oder Lernprozesse schon. Das gedankliche Konzept ist Teil 1 des Videos (pre contact cues) und einen Auszug aus dem Lernprozess sieht man in Video 2 (BMF "ich hab den ***** nicht in der Hose zum Reagieren und kann nur die Notbremse ziehen" bzw. "ich weiß, dass Anschnallen wichtig ist, aber ich mach es nicht immer".

Ist das mehr oder weniger einleuchtend?

Brodala
22-09-2013, 11:15
Ich hatte das Video als etwas komplettes bzw. in sich geschlossenes verstanden. Problemdarstellung und evtl. Lösungsansätze. Nicht Problemdarstellung und irgendein sitzendes Szenario.

Aber wahrscheinlich geht es nur mir so...:)

Hi Joe,
erstmal Danke für die subtilen Hinweise auf dein Personal Training und das NRW Seminar. Ich freue mich, dir hier einen Absatzmarkt zu präsentieren. Die Leser werden es zu schätzen wissen ;)

Grundsätzlich hast du das Video möglicherweise falsch verstanden, bzw widersprichst dir beinahe selbst. Es ist gerade keine komplette oder geschlossene Abhandlung. Du schreibst ja selber "Problemdarstellung und Lösungsansätze". Ein Ansatz ist eine Grundlage und diesbezüglich geh ich gerne darauf ein, was der Unterschied zwischen Pre Contact Cue und Pre Conflict Cue ist (wenn ich das mal auseinanderdrösen darf). Unterm Strich biete ich eine Perspektive auf ein Problem an (Tei 1) und eine Trainingsmethode für ein weiteres (Teil 2). Hier im Detail:

Pre Conflict setzt das Entstehen eines Konflikts voraus. Pre Contact das Entstehen eines Kontaktverhältnisses. Soweit klar, ja?

Pre Conflict wäre zum Beispiel, dass da einer oben ohne rumläuft und mir nahe kommt. Darauf könnte man reagieren, z.B. in dem man aufsteht. Das sind alles sone Sachen, die ich in das Video geschrieben habe, aber absichtlich ohne Lösungsansatz, denn wer bin ich, dass ich jemandem das Problem lösen könnte? Das muss er oder sie selbst tun (lernen bzw irgendwann können), denn es geht im Gewaltmanagement um das Herstellen einer Kompetenz und nicht das Auswendiglernen eines Sammelsurium von Lösungen, die ich jemandem beibringe. Im Ernstfall wäre das dann ja ein unglaublicher Glückstreffen, wenn dir fünf Jahre später jemand oben ohne in der U-Bahn begegnet und du hoffentich in der Stunde da warst, in der dieser Fall drangenommen wurde und jetzt außerdem über die notwendige Kaltblütigkeit verfügst, alles nach Plan abzuarbeiten. Ne? :rolleyes:

Pre Contact Cues war der zweite Teil des Videos und der tatsächliche Grund, warum die Jungs so "gut" ausgesehen habe. In der ECT Phase des Trainings wurde nämlich die sehr kurze und recht subtile Aufladephase eines solchen Übergriffs und jeder Menge vergleichbarer mechanisch ähnlicher Übergriffe als ne Art Blitzlichtgewitter vorgestellt. Wir nennen das Priming: eine durch Konditionierung hervorgerufene Änderung der Reizverabeitung, in diesem Fall zu einer wünschenswerteren Handlung. Auch die HG Drills waren in diesem Zusammenhang Drills und keine "ich zeig jetzt mal, wie gut die Jungs sind", denn tatsächlich wissen die im Training natürlich, was da gleich kommt. Es war einfach eine weitere Brücke hin zur übergreifenden Kompetenz. Was daran beeindruckend (für mich) ist, ist die Realistik der Kollision von zwei Personen, von denen einer ein paar Jahre Shotokan Katare gemacht hat und der andere nix. Beeindruckend. Und ganz besonders zu vielen (nicht allen) üblichen Paddy Cake SV Drills von Personen, die 8 Jahre "knallharte" Aufs-Mett-Künste hinter sich haben.

Ich hoffe, dass das irgendwie verständlich rüberkommt.

FrAgGlE
22-09-2013, 11:30
Du interpretierst da für mich zuviel rein um Dich auf dem Markt zu profilieren. Ich verstehe auch, dass Du damit Geld verdienen möchtest. Ging uns am Anfang allen so.

Aber oftmals ist es doch nur alter Wein aus neuen Schläuchen.

Aber die Etikette solltest Du nicht verlieren. Hast Du gerade bei Björn und ich meine zu glauben, Du wurdest anderweitig auch schonmal gerügt.

Brodala
22-09-2013, 12:09
Du interpretierst da für mich zuviel rein um Dich auf dem Markt zu profilieren. Ich verstehe auch, dass Du damit Geld verdienen möchtest. Ging uns am Anfang allen so.

Aber oftmals ist es doch nur alter Wein aus neuen Schläuchen.

Aber die Etikette solltest Du nicht verlieren. Hast Du gerade bei Björn und ich meine zu glauben, Du wurdest anderweitig auch schonmal gerügt.
Wie meinst du das mit dem hineininterpretieren? Ich differenziere diese Sachen, damit ich sie adressieren kann in Trainingsformaten. Es soll den Schülern doch klar sein, was sie lernen (sollen). Transparenz, ne?

Das mit dem Profilieren hat mir mein Dienstherr jetzt auch gesagt. Dem ist es auch nicht so lieb, dass ich so viel mache. Zum Glück muss ich ja von den Kursen nicht eben und so kann ich es mir leisten, dass nach meinen Maßstäben aufzuziehen. Wenn ich mich damit dann auf dem Markt profiliere, freut mich das, aber das Ziel bleibt nach wie vor das integre Training um jeden Preis.

Björn, wenn ich dich beleidigt haben sollte, tut mir das Leid. Du hast ja grundsätzlich ne dicke Haut. Sollte ich mich vergriffen haben im Ton, sorry. Ich finde trotzdem, dass jemandem Empathie fehlt, wenn er alles auf seine eigenen Möglichkeiten beschränkt.

Brodala
22-09-2013, 12:14
Ging uns am Anfang allen so.
Hehehe, und immer diese kleinen Sticheleien. Also unter uns: ich finde es weiterhin beeindruckend, wo ich so rumkomme. Anfang würd ich dazu nicht sagen. Du? ;)

Brodala
22-09-2013, 12:28
ich verstehe das ganze nicht ...
Hi Marc,
kein Ding, Mann. Dafür bin ich ja da ;)


erkennung von gewaltbereiten personen wird hier proklamiert ....
Nein, nein. Hier wird nur erklärt, dass Selbstverteidigung nicht dasselbe ist wie kämpfen und dass Gewalt in einer anderen Arena stattfindet. Dies könnte man im Training adressieren. Sieh es wie einen Vorschlag. Ich biete einen Denkanstoß an, aber zur Überzeugung zwingen will ich niemanden.


und im trainings video übt man dann den angriff eines gewaltbereiten abzuwehren , weil man eine erhöhte aufmerksameit hat und mit einem angriff rechnet....... ??
Nein, im Training bearbeitet man unter anderem eine Übung, in dem das Überstehen einer gewalttätigen Auseinandersetzung ein Baustein von vielen ist. Das ist dieser doppelte Boden. Aber es gibt noch einen drüber. Um das ein wenig abzutrennen vom Vorwort (also der CCTV Analyse), steht ja im Video dazwischen "Aber Kämpfen macht Spaß...". Die 200 Personen, die das Video über Facebook geteilt haben und die 300, die ein Like angeklickt haben, haben da kein wesentliches Problem gesehen.


wenn ich denke, ich könnte dem typ unterlegen sein oder ich bin in meinen besten klamotten unterwegs und habe eine date mit einer tollen frau, dann gehe ich doch der situation ganz aus dem weg und halte abstand von dem typen und suche notfalls die nähe von anderen personen .... das ist doch die erste wahl .
Sauber. Das sehe ich auch so. Die Sache ist die: Wenn ich nur diese erste Wahl trainieren würde, haben meine Jungs halt möglicherweise ein Problem, wenn diverse Umstände diese Wahl nicht ermöglichen. Wie schon vorher gesagt: Es geht mir gar nicht darum, dass ich den Leuten das Schönste, Beste usw. gebe, sondern eine Lernatmosphäre ermögliche, in denen sie eigene Kompetenzen herausbilden und sie nach künstlichen Erfahrungen reflektieren können. Das ist was anderes als Kampfsporttraining.


oder ich strahle nach der ersten ansprache aus: wenn du mir doof kommst, dann tut dir das nicht gut :D
Ich freu mich für deine Ausstrahlung. Wenn du das kannst, solltest du dir das Geld sparen, mit mir zu trainieren. Du schreckst Leute ab und das ist schön so. ;)


ich glaube aber der angegriffene scheint in diesem beispielvideo auch angetrunken zu sein und erkennt die bedrohung einfach nicht... und in einer solchen situation nützt auch keine rechtzeitige gefahrenserkennung :D
Deswegen ist Alkohol auch kein (fester) Bestandteil unseres Trainings. Ab einer gewissen Menge fehlt einem eins der wesentlichsten Kapazitäten, die man in Konfrontationen mit sich haben sollte: Aufmerksamkeit und Denkvermögen. Ich freu mich, dass wir hier einer Meinung sind.

mario63
22-09-2013, 12:28
Also meisten sind mir die Beiträge von Tobias ja etwas zu lang, ausschweifend und zu theorielastig. Aber hier muss ich mal auf ganzer Linie zustimmen:


"Zeig deinen Schülern nicht, was du kannst. Zeig ihnen, was sie können". In dem Zusammenhang ist es für 99 % aller Personen völlig egal, wie du die Sache regeln würdest, dass du unglaubliche Reflexe hast oder eine Kampfkunst beherrscht, die das zweitbeste nach einer AK ist. ;)


Das scheint mir eine Grundregel für Lehrer/Trainer zu sein, die vor allem bei der Diskussion um SV von den Kampfsportlern häufig übersehen wird:D.




Die Menschen, die bei mir trainieren (und die du in diesem Video siehst), sind ohne Ausnahme Bedarfsträger. Ein Bedarfsträger ...... Wenn die kein Problem hätten, das so einfach zu regeln wie du es möglicherweise kannst, dann säßen sie nicht bei mir im Kurs. Es fehlt also noch etwas und das ist der Fokus der Arbeit mit ihnen.


Das ist bei uns (und ich vermute bei den meisten SV-Anbietern) genau so. Ist ja irgendwie auch logisch :D


Im Ernstfall wäre das dann ja ein unglaublicher Glückstreffen, wenn dir fünf Jahre später jemand oben ohne in der U-Bahn begegnet und du hoffentich in der Stunde da warst, in der dieser Fall drangenommen wurde und jetzt außerdem über die notwendige Kaltblütigkeit verfügst, alles nach Plan abzuarbeiten. Ne? :rolleyes:


Genau deswegen bin ich auch nicht wirklich ein Fan davon, solche Situationen explizit zu trainieren (kann man natürlich mal Spaßes halber machen). Wichtiger ist m.E. eine grundlegende Kompetenz, Situationen zu erkennen und das Mindset, entsprechend zu handeln.

Apropos Mindset: Ich glaube auch nicht wirklich, dass das Opfer im Video nicht gemerkt hat, das hier was merkwürdiges vorgeht. Ich glaube eher, er hatte keine Ahnung, wie er sich verhalten soll. Und ich denke auch, dass das ein weit verbreitetes Problem ist. Die Leute erkennen häufig schon, das was im Busch sind. Aber da sie keine Erfahrungen mit solchen Situationen haben, fehlt Ihnen die Problemlösungskompetenz. Dann verfallen Sie in eine Art Schockstarre. Was übrigens evolutionstechnisch gesehen, eine sehr erfolgreiche Überlebenstrategie war (häufig sicherlich erfolgreicher, als das immer wieder zitierte "fight or flight"), aber natürlich nicht wirklich hilfreich ist, wenn einem ein Schläger gegenüber steht.

Was wiederrum dafür spräche, das es offensichtlich doch einen Trainings-Bedarf gibt.



Aber oftmals ist es doch nur alter Wein aus neuen Schläuchen.


Für dich vielleicht. Es muss ja auch keiner das Rad immer wieder neu erfinden. Aber da ja immer noch reichlich Menschen Opfer von gewaltsamen Übergriffen werden, gibt es wohl einen wachsenden Bedarf an qualifiziertem SV-Training. Und da gefallen mir die Sachen von Tobias besser als viele "Technik-des-Monats-Videos" von anderen Anbietern oder oder Diskussionen hier am Board, wo die Unterschiede zwischen Anbietern damit erläutert werden, das der eine mit der vordern und der andere mit der hinteren Hand Technik X bzw. Y ausführt.


Gruß, Mario

Brodala
22-09-2013, 12:37
Hi Sven,
danke dir für das Feedback.


MIR fehlen aber einige Dinge. Gerade wo doch die/der "Erzeuger" gerne auf Basis "des menschlichen Verhaltens" arbeiten wollen.
Ja, das will ich, der Erzeuger ;), wirklich.


Das Opfer hat schon im Vorfeld gepatzt. DAS zu verhindern sollte man lernen.
Genau. Das Stichwort lautet: unter anderem. Machen wir auch. Ein Video über mehr als so 3-5 Minuten guckt ja leider keiner. Du kennst ja mit Sicherheit das WT (am krassesten die Argumentation für Anti-Grappling) von früher (also früher, als man an den Sch... noch geglaubt hat ;)). Die haben das auch so logisch gesehen: Abwehr gegen alles: Fauststoß. Dann erspart man sich auch die nachfolgenden Dinge. Ich zitiere jetzt (hilf mal, Mr.Firster, wen nochmal??!): "Some people manage to f*ck up a wet dream.". Mit anderen Worten: Ja, das ist schon logisch, alles im Vorfeld idealtypisch zu lösen/ zu verhindern, aber ist das immer möglich? Ich behaupte "Nein" und deswegen lehre ich weiterhin eine differenzierte Problemauseinandersetzung. Finde ich gut.


Nur WUSSTEN die Akteure was kam/kommt.
Deswegen haben auch die "Neulinge" so "gut" ausgesehen. Das Opfer eben nicht.
Ich weiß, was du meinst/ denkst. Lies bitte noch mal kurz in einen meiner vorhergen Posts rein. Da hab ich geschrieben, wie ich diese Beobachtung einschätze.

thomas_k
22-09-2013, 12:39
Ich habe ja nicht die Leistung der beiden Alltagshelden kritisiert. Die ist doch okay. Sieht bei uns unter diesen Umständen entsprechend aus. Im Personaltraining sind die Fortschritte noch schneller festzustellen.

Ich habe das Video an sich kritisiert bzw. dessen Ende. Ich hatte das Video als etwas komplettes bzw. in sich geschlossenes verstanden. Problemdarstellung und evtl. Lösungsansätze. Nicht Problemdarstellung und irgendein sitzendes Szenario.

Aber wahrscheinlich geht es nur mir so...:)

Macht ja nix, sich die besten verstehen mal was falsch...

1789
22-09-2013, 13:34
Viele, viele Techniken, viele, viele Kräftigungsübungen, viel, viel Sparring und schon... trainiert man möglicherweise am Problem vorbei. Sich mit der Materie der Gewalt auseinanderzusetzen bedeutet, viele Faktoren gewalttätiger und krimineller Konfrontationen zu berücksichtigen.

Dazu gehören beispielsweise auch die sogenannten Pre Contact Cues, ein Begriff, den Tony Blauer geprägt hat und der ein wesentlicher Baustein seines S.P.E.A.R. Systems und P.D.R. Programms ist. Pre Contact Cues kann man übersetzen mit Vor-Kontakt-Hinweisen, also solchen Verhaltensweisen, die eine Übergriffswahrscheinlichkeit ankündigen und diese Übergriffe voraussagbarer machen. Lernt man diese Hinweise wahrzunehmen und in ihrer Bedeutung einzuschätzen, ist man bereits in Aktion, wenn die eigentliche Übergriffshandlung noch gar nicht begonnen hat. Aktion ist schneller als Reaktion gilt dann nur noch bedingt. Ein echter Vorteil, oder? Dazu hab ich hier mal ein kleines Video gebastelt.


MPWafwLI0VA

@ brodala,
da wo ihr mit dem training beginnt,ist es schon zu spät !
wenn sich der typ in deine nähe setzt,hat man sofort aufzustehen und sich nicht in sitzender position auf nen übergriff vorzubereiten.das ist aus meiner sicht konditionierung 2.klasse. (zusätzlich zu euren handwerklichen fehlern,nämlich nicht schon zumindest eine hand unauffälig ans kinn zu bringen um damit den weg den zu verkürzen)
in dem anfangsclip gibt es noch einen grossen fehler.der angreifer steht nämlich vor seeinem angriff und bevor er sich dämlicherweise selber hinsetztin einer extrem guten position für den angriff.HIER müsste der 1.verteidigungsansatz liegen.allerdings bei noch näherer betrachtung des ganzen wäre es sogar hier schon zu spät gewesen.

WAS wäre dann das deinen schülern zu vermittelnde ?
wenn ein typ nachts in der u-bahn mit freiem oberkörper und nem gegenstand in der hand auftaucht,wird es seeehr schnell zeit sich nen gleichmacher zu suchen (metallmülleimer,stück aus der sitzbank reissen,laptoptasche in die hand nehmen)
wenn nichts greifbar ist den typen einfach mal vorsorglich umnieten und bis zur nächsten u-bahnstation zu fuss laufen....letzteres ist natürlich nicht ernstgemeint :D

gruss1789 :)

Mr.Fister
22-09-2013, 15:00
Ich zitiere jetzt (hilf mal, Mr.Firster, wen nochmal??!): "Some people manage to f*ck up a wet dream.".
der spruch ist von carl cestari. ;)

FrAgGlE
22-09-2013, 15:08
Hehehe, und immer diese kleinen Sticheleien. Also unter uns: ich finde es weiterhin beeindruckend, wo ich so rumkomme. Anfang würd ich dazu nicht sagen. Du? ;)

Ja total beeindruckend... Ich glaube ich muss jetzt täglich posten, wo ich die nächsten vier Tage unterrichte. Weiss ja sonst keiner!!!

Und damit bin ich hier raus, da ist mir meine Zeit zu kostbar.

Mr.Fister
22-09-2013, 15:39
@ brodala,
da wo ihr mit dem training beginnt,ist es schon zu spät !
wenn sich der typ in deine nähe setzt,hat man sofort aufzustehen und sich nicht in sitzender position auf nen übergriff vorzubereiten.das ist aus meiner sicht konditionierung 2.klasse.(zusätzlich zu euren handwerklichen fehlern,nämlich nicht schon zumindest eine hand unauffälig ans kinn zu bringen um damit den weg den zu verkürzen)

dazu hat er sich eigentlich schon geäußert, denn auch hier in diesem fall heisst dass zauberwort "lernziel"...


So, die Basis von all diesen Planungsprozessen ist der Lernende. An dem orientiert sich diese Arbeitsform und auch die Drills, die wir im Anschluss zeigen. Das meine ich mit Empathie. Ganz besonders im Bereich Gewalthandhabung geht es dann schon lange nicht mehr um "...aber wäre das nicht klüger?" und "Aber ich würde...". Es geht darum, wozu diese Menschen im Stand sind. Das ist der Startpunkt und im Sinne eines doppelten Bodens gehen wir am Anfang von Trainingsdesigns davon aus, dass ich "heute nicht der beste bin, der ich sein kann.", ein paar Cues verpasse, ein bisschen zu wenig Mut zum reagieren darauf habe, usw... Dort würde ich auch die HG Videos einordnen und wie Mr.Fister schon angedeutet hat: das war weder der Anfang noch das Ende vom Lied. Es war ein Trainingsdrill zu einem designierten Lernziel. Nicht mehr und nicht weniger. "Lösungen" kann man im Bereich der Selbstverteidigung nicht anbieten. Gedankliche Konzepte oder Lernprozesse schon. Das gedankliche Konzept ist Teil 1 des Videos (pre contact cues) und einen Auszug aus dem Lernprozess sieht man in Video 2 (BMF "ich hab den ***** nicht in der Hose zum Reagieren und kann nur die Notbremse ziehen" bzw. "ich weiß, dass Anschnallen wichtig ist, aber ich mach es nicht immer".


... und mir persönlich ist eine derartige nicht-ideale ausgangslage, wo davon ausgegangen wird, dass der verteidiger im vorfeld massiv gepennt hat, deutlich lieber, da sie das realistischere und anspruchsvollere ausgangsszenario darstellt als die idealsituation. denn sv-situationen laufen selten ideal ab, sondern beruhen meist zwangsläufig auf fehlern des betroffenen im vorfeld.

und sind wir doch mal ehrlich: was wäre das denn für ein video, wo zwei leute high gear anzüge anhaben und einer setzt sich neben den anderen, damit dieser dann aufsteht und geht. das wäre nicht nur grottenlangweilig, da könnte ich die üblichen verdächtigen glatt mal verstehen, die dann mit "und sowas soll ich tatsächlich trainieren?" kommen... ;)

FrAgGlE
22-09-2013, 16:46
und sind wir doch mal ehrlich: was wäre das denn für ein video, wo zwei leute high gear anzüge anhaben und einer setzt sich neben den anderen, damit dieser dann aufsteht und geht. das wäre nicht nur grottenlangweilig, da könnte ich die üblichen verdächtigen glatt mal verstehen, die dann mit "und sowas soll ich tatsächlich trainieren?" kommen... ;)

Was die üblichen Verdächtigen trainieren oder nicht, sollte uns am Allerwertesten vorbeigehen. Wichtig ist, dass das eigene Training situativ und kontextuell sinnig auf den einzelnen Teilnehmer abgestimmt ist.

Und manchmal steht man eben einfach auf und geht... :o

Mr.Fister
22-09-2013, 16:59
Und manchmal steht man eben einfach auf und geht... :o
... zumindest dann, wenn es das jeweilige lernziel und das dazugehörige szenario hergibt. :D

Brodala
22-09-2013, 17:00
Im Hause Blaue gibt es dafür sogar einen Namen (für was gibt es da keinen Namen??! :rolleyes:): Life Action Response Drill.

Kannix
22-09-2013, 17:05
und sind wir doch mal ehrlich: was wäre das denn für ein video, wo zwei leute high gear anzüge anhaben und einer setzt sich neben den anderen, damit dieser dann aufsteht und geht.

Tja das verkäuft sich nicht so gut;)
Aber die Grundaussage des Videos: So schockierend passierts und so effektiv trainieren wir dafür. Ist einfach Blödsinn.
Dann kann man danach noch soviel erklären was es nicht erklären soll. Was das Video dann noch aussagen soll ist unklar.

das wäre nicht nur grottenlangweilig, da könnte ich die üblichen verdächtigen glatt mal verstehen, die dann mit "und sowas soll ich tatsächlich trainieren?" kommen... ;)
Kannst Du den üblichen Verdächtigen erklären warum dann die Michelinmenschen das üben was sie da üben? Der Brodala hat ja deutlich gesagt es sollen keine Lösungen angeboten werden sondern Kompetenzen. Wie werden diese im Szenario erworben? Das diese Situation so eintritt dass man einen Nutzen daraus ziehen kann ist sehr unwanrscheinlich. Die notwendige Kompetenz ist das erkennen und vermeiden.
Das Video backt zwei unterschiedliche Sachen zusammen: Einmal eine Situation in der ein Angriff nicht erahnt wurde und damit fast unmöglich dem zu entgehen. Dann eine Übungssituation die es nur gibt wenn man weiß was kommt. Damit wird suggeriert dass es doch eine Lösung ist für das gezeigte Problem.
Die Frage bleibt, warum wird nach dem Überfall diese Trainingssequenz gezeigt?
Außer einer irreführenden Werbeaussage gibt es für mich keine schlüssige Anwort.

Brodala
22-09-2013, 17:23
Aber die Grundaussage des Videos: So schockierend passierts und so effektiv trainieren wir dafür. Ist einfach Blödsinn.
Ist nicht unsere Aussage. Ich geb dir Recht. Wäre Blödsinn.


Dann kann man danach noch soviel erklären was es nicht erklären soll. Was das Video dann noch aussagen soll ist unklar.
Das Video sagt aus, dass es eine Vorkonfliktphase gibt, die man adressieren muss, wenn man bislang vor allem "nur" gut kämpfen kann und sich auf die Handhabung von Gewalt vorberieten will (muss man ja nicht). Dann sagt es danach aus, dass wir uns auch gerne mal hauen und dass das Spaß macht (so steh es wortwörtlich im Video) und auch niemand drauf verzichten muss (Thema: nicht thoeretisieren).


Kannst Du den üblichen Verdächtigen erklären warum dann die Michelinmenschen das üben was sie da üben? Der Brodala hat ja deutlich gesagt es sollen keine Lösungen angeboten werden sondern Kompetenzen.
Es werden keine Kompetenzen angeboten. Die müssen die sich erarbeiten. Was ich anbiete ist die Atmosphäre für Erfahrungen. Und eine Erfahrung siehst du in diesem Drill. Körperliche Kollision, die die beiden vorher noch nie erfahren haben. Wir haben hier mit Anfängern trainiert.


Die notwendige Kompetenz ist das erkennen und vermeiden.
Ja, das ist eine notwendige Kompetenz. Aber darum ging es eben in dieser Phase des Trainings nicht. Ich meine, das hätte hier schonmal jemand geschrieben. Ist doch dasselbe wie in der Schule. Es gibt Mathe und dann gibt es noch Deutsch. Rechnen ist wichtig. Aber nicht alles. Lesen ist auch gut...


Das Video backt zwei unterschiedliche Sachen zusammen: Einmal eine Situation in der ein Angriff nicht erahnt wurde und damit fast unmöglich dem zu entgehen. Dann eine Übungssituation die es nur gibt wenn man weiß was kommt. Damit wird suggeriert dass es doch eine Lösung ist für das gezeigte Problem.
Backt zwei Sachen zusammen, genau. Einmal Prekonfliktäre Indikatoren für eine Risikosituation. Und dann unmittelbare Pre Contact Cues in einer schnelleren und kontaktreicheren Weise als im Emotional Climate Training, um Druckmomente zu erfahren und diese Blitzlichter zu ermöglichen, die man vorher am Stück kennengelernt hat (mentale Blaupausen). Ja, der Rest ist leider Quatsch. Dazu kann ich kaum noch was sagen. Ist halt Quatsch.


Die Frage bleibt, warum wird nach dem Überfall diese Trainingssequenz gezeigt?
Steht doch im Video: weils Spaß macht. Und unter uns: sowas gucken sich manche gerne an. Erklärt auch die vielen Male, die das Video auf Facebook geteilt wurde.


Außer einer irreführenden Werbeaussage gibt es für mich keine schlüssige Anwort.
Verstehe. Tut mir Leid.

Kannix
22-09-2013, 17:49
Alle Fragen beantwortet:halbyeaha

FrAgGlE
22-09-2013, 17:58
Ein genereller Tip... Verschiedene Methoden bedeuten verschiedene Herangehensweisen und vor allem verschiedene Namensgebungen.

Manchmal ist 'deutsch' eine sinnvolle Kommunikationsebene in diesem Land... ;)

1789
22-09-2013, 20:35
@ brodala

schick doch deine schüler einfach mal n halbes jahr lang ins rotlichtmilieu,dann können sie sich dort die kernkompetenzen abholen.
und somit wird das blauer system auch viel leichter erlernbar für sie. :D:D:D

ist natürlich nur spass :D man kennt das ja von mir :)

gruss1789 :)

Brodala
22-09-2013, 21:23
schick doch deine schüler einfach mal n halbes jahr lang ins rotlichtmilieu...
Unter uns, bei einem bin ich mir fast sicher, dass er sich ab und zu immer mal ins Rotlichtmilieu verirrt... :(

Klaus
22-09-2013, 22:02
Die Kernkompetenz im Rotlichtmilieu ist brutalste Gewaltbereitschaft, sich mit den richtigen "Freunden" umgeben, in der Überzahl sein, und wenn es sein muss das zu tun was einfach ist und funktioniert. Im Rotlichtmilieu macht man gar nix nur weil man kampfsporttechnisch gut ist, wenn man nicht das Backing hat dass keiner mit Freunden wiederkommt. Nur Idioten legen sich mit solchen Leuten an, weil sie besser boxen können.

Und das ist auch das Folgeproblem bei "Selbstverteidigung" gegen Leute die keine Einzeltäter sind, und Bestätigung in ihrer Gewalt suchen. Man kann wenn man entsprechend gut oder vorbereitet ist auch eine Überzahl quasi niedermähen. Aber was danach kommt, ist unkalkulierbar. SV klappt prima gegen Einzeltäter die entweder nen Überfall machen wollten, oder aus sonstwelchen Gründen nen einzelnen Versuch starten. Da kann man auch prima punkten mit Anbahnungsphase, beobachten, rechtzeitig überhaupt proaktiv reagieren, nichts abtun sondern handeln, zur Not überreagieren und vorzeitig fliehen. Bei zufälliger Gruppengewalt wo das Ziel nur die Gewalt ist, hat man ein Problem, wenn man das nicht abbiegt lange bevor es zur Konfrontation kommt. Ansonsten ist man bei Nägel mit Köpfen und anschliessender Einschüchterung die bis in alle Ewigkeit wirkt. Und da möchte ich eigentlich nicht mehr hin.

Dampfhämmerlein
23-09-2013, 02:07
Ein praktisches Beispiel.

Die Israelis, wissen das Flugzeugentführungen - sind in diesem Teil der Welt nicht völlig aus der Luft gegriffen - von einer bestimmten Personengruppe begangen werden. Darum konzentrieren sie sich mit ihren Sicherheitsmaßnahmen eben auf jene Gruppe. Sie fahren mit dieser Sicherheitsmaßnahme sehr gut.


Wenn man das auf deutsche Großstädte extrapoliert kann es aber sein, dass einem faschistoide tendenzen unterstellt werden :D

Terao
23-09-2013, 03:16
Wenn man das auf deutsche Großstädte extrapoliert kann es aber sein, dass einem faschistoide tendenzen unterstellt werden :DLiegt vielleicht daran, dass nur ganz selten Kassam-Raketen aus Kreuzberg auf Friedrichshain geschossen werden. Während umgekehrt eher selten Friedrichshainer Bulldozer die Häuserzeilen um den Görlitzer Park herum dem Erdboden gleichmachen. So gerne bestimmte Gruppen auch einen permanenten Belagerungszustand in Deutschland herbeireden würden.

Manchmal kotzt es mich wirklich an, wie viele Leute hierzulande sich einfach rundheraus weigern, wahrzunehmen, wie unverschämt gut es uns eigentlich geht.

thomas_k
23-09-2013, 04:35
Was die üblichen Verdächtigen trainieren oder nicht, sollte uns am Allerwertesten vorbeigehen. Wichtig ist, dass das eigene Training situativ und kontextuell sinnig auf den einzelnen Teilnehmer abgestimmt ist.

Und manchmal steht man eben einfach auf und geht... :o

Warst du nicht raus, Hoecker?

border-easy
23-09-2013, 11:28
Schönes Video, wobei der Übeltäter sich schon sehr auffällig verhalten hat (oben ohne im Winter, das ständige Umsehen, wahlloses Fragengestellte, Bierflasche). Vielleicht nochmal ein Video machen wo es nicht ganz so auffällig ist, und man als Zuschauer nacher sagen kann "Au ja, das wär mir jetzt gar nicht so aufgefallen!".

miskotty
23-09-2013, 11:33
Unter uns, bei einem bin ich mir fast sicher, dass er sich ab und zu immer mal ins Rotlichtmilieu verirrt... :(

um den "spear" zu trainieren:ups:
oder deine trainingspreise sind zu teuer wenn er so nen nebenjob braucht:D

tempestas
23-09-2013, 11:39
Ich finde das Video sehr gut.
Jetzt im Nachgang kommen wieder alle und sagen "sieht man doch..; Gefahr war viel früher anders zu bereinigen" usw usf.

Meine Erfahrung sagt, dass viele Menschen es eben nicht sehen. Und genau die werden bei PDR doch angesprochen. Das ist das gleiche wie z.B. dass viele es nicht verstehen/sehen, dass es nicht sehr Vorteilhaft ist, sich in der S-Bahn/U-Bahn/Bus in eine der hinteren Reihen in die Ecke zu setzen am späten Abend/der Nacht.

Und zum Thema Offensichtlichkeit: wenn ich abends in Hamburg an der Reeperbahn oder der Schanze jedesmal weggehen würde, sobald jemand ne Flasche Bier in der Hand hat und/oder unpassend gekleidet ist, mir seltsame Fragen stellt usw, dann wäre ich ja nur noch am rumwandern...abseits davon kann auch das von 1789 vorgeschlagene Aufstehen, sobald der (in diesem Fall) Aggressor sich neben einen setzt durchaus erst dazu führen, dass die Situation aggressiv wird.

Es mag hier ja viele SV Gurus und solche, ie sich dafür halten geben, denen das alles ganz klar ist und die immer Lösungen parat haben. Für die Zielgruppe finde ich das Video sehr gut.

Terao
23-09-2013, 11:52
Und zum Thema Offensichtlichkeit: wenn ich abends in Hamburg an der Reeperbahn oder der Schanze jedesmal weggehen würde, sobald jemand ne Flasche Bier in der Hand hat und/oder unpassend gekleidet ist, mir seltsame Fragen stellt usw, dann wäre ich ja nur noch am rumwandernExakt das ist doch das wahre Problem. Hab auch all diese "Warnzeichen" schon x-mal einzeln oder in Kombination erlebt. Ohne, dass auch nur das Geringste passiert oder auch nur eine Bedrohungslage entstanden wäre. Das Abarbeiten, Aufzählen, Beobachten, Schlussfolgern aus solchen benennbaren formalen Merkmalen kann ein Bauchgefühl eben nicht ersetzen. Und eine situationsangemessene Lösung kann wohl auch schwerlich im Training gefunden werden.

tempestas
23-09-2013, 12:05
ich stimme dir in Teilen zu. So wie ich das Video verstehe, geht es aber darum, dass man zumindest offen wird für solche Signale. Das heißt ja nicht, dass man gleich überall Attentäter sehen soll.

Dennoch, überhaupt solche möglichen Signale zu erkennen, daran gilt es zu arbeiten. Die meisten Leute erkennen es eben nicht. Klar, gibt immer welche, die es tun (und gerade im Internet besonders viele) aber da die Mehrheit der Menschen in DE (zum Glück) keine Erfahrung mit Gewalt hat, fehlt es an Erfahrung.

Wenn also es darum geht, den PDR Trainierenden zu zeigen, was mögliche Indikatoren sind, dann passt in dem Fall dann auch das nachfolgende Szenario ("hauen macht Spaß") gut, da man davon ausgehen kann, dass der Trainierende seine Sensoren hochgefahren hat und adäquat reagiert, als sich die Gefahr realisiert ohne vorher schon zu überreagieren.

Klaus
23-09-2013, 12:49
abseits davon kann auch das von 1789 vorgeschlagene Aufstehen, sobald der (in diesem Fall) Aggressor sich neben einen setzt durchaus erst dazu führen, dass die Situation aggressiv wird.


Und wie das ? Wenn sich einer dicht an einen ransetzt obwohl 100 andere Plätze frei sind, ist absolute Vorsicht geboten, und wenn jemand dann "eskaliert" wenn man nur aufsteht und beiläufig zum Zeitplan geht, dann wollte er das eh schon. Nur ist man dann in einer besseren Position sich zu wehren oder abzuhauen, und kassiert nicht nen Suckerpunch mit Bierflasche oder was er sonst noch dabei hat. Alternativ kann man noch in dem Fall die rechte Hand ans Kinn nehmen und sich vorlehnen, und damit rechnen dass was kommt. Gegen ein Messer nützt das aber auch nicht. Ach ja, keiner der trinkt fasst eine einzelne Flasche am Hals an.

Das Problem ist eher, dass Menschen Angst vor der Situation haben, dass es knallt. Da verdrängen viele das lieber aus Scham oder Furcht, bloss nicht dran denken es könnte mal einer sich nicht normal verhalten. Das führt dann dazu, dass solche 08/15-Überfälle überhaupt Erfolg haben, man lässt sich in eine schlechte Lage bringen und schaltet aus Furcht vor dem Gedanken an Gewalt einfach lieber ab. Wenn dann daraus Realität wird, bekommt man was ab, und verfällt sogar in Schockstarre.

Brodala
23-09-2013, 12:55
Ihr habt da beide völlig Recht. Wenn ich diese Vorkontakthinweise (pre contact cues) einfach auf einem Zahlenstrahl einordnen würde, dann reagieren die wenigsten auf die ersten Anzeichen. Vor allem, weil es ja keine Beweise sind, sondern eben nur mögliche Anzeichen. Recht wünschenswert wäre, wenn man die sofort irgendwie adressiert (was wir z.B. im 2 Sekunden Seminar "Zerebrale SV" machen - Gewinnen ohne Kämpfen und auch recht praktisch).

Irgendwie kommen dann über die Zeit doch so einige solcher Signale zusammen, die dem geneigten (also aufmerksamen/ erfahrenen) Menschen dieses ungute Gefühl geben. Bei ganz furchtbar subtilen Anzeichen sprechen dann viele von Intuition und wenn sie nicht mal sagen können, woher so ein ungutes Gefühl kommt, nennen sie das Instinkt. Reagieren ist immer besser, aber "some manage to fuck up a wet dream" (Cestari, Danke, Mr.Fister). Deswegen wird der doppelte Boden wichtig.

Insbesondere das praktische Bekanntmachen von und das Reagieren auf unmittelbarste Vorkontakthinweise (was wir im Emotional Climate Training machen), ist aber definitiv eine unbedingte Trainingsverpflichtung. Das finde ich deswegen wichtig, damit unsere Reaktionen rechtzeitig kommen. Denn einfach nur nen Schlag blocken ist halt nicht in der Selbstverteidigung, so ganz ohne Rhythmus. Die Basis dieser Annahme ist Tony Blauers SSSR Model. Dazu hab ich hier n Training Leak vom letzten Wochenende. Vielleicht interessiert es jemanden.


DEp7o_lcdzM

tempestas
23-09-2013, 13:00
Wir springen jetzt etwas stark zwischen allgemeinen Hinweisen und wieder dem sehr konkreten Beispiel.

Mein Hinweis bzgl. Wegsetzen als möglichem Auslöser war ganz generell gesprochen, wie auch meine gesamten Kommentare davor. Ich kenne es jedenfalls durchaus, dass sich irgendwelche Besoffskis sich dicht neben einen setzen und dich volllabern wollen - soweit harmlos. Setzt man sich weg kommen sie meist hinterher oder fassen es sofort als Provokation auf - kann zumindest so sein.


Ach ja, keiner der trinkt fasst eine einzelne Flasche am Hals an.

Sage ich doch gar nichts dagegen, ich sagte doch sogar recht deutlich, das sind alles Indikatoren die zu sehen man üben muss (was Brodala anhand dieses Videos mit seinen Leuten tut). Du bist nach allem was ich so von dir lese jemand, der es eben "aus erster Hand" erfahren und gelernt hat - das haben aber eben nicht alle. Umso wichtiger ist es doch, dass man die Leute sensibilisiert.

Sven K.
23-09-2013, 16:28
Wir springen jetzt etwas stark zwischen allgemeinen Hinweisen und wieder dem sehr konkreten Beispiel.

Mein Hinweis bzgl. Wegsetzen als möglichem Auslöser war ganz generell gesprochen, wie auch meine gesamten Kommentare davor. Ich kenne es jedenfalls durchaus, dass sich irgendwelche Besoffskis sich dicht neben einen setzen und dich volllabern wollen - soweit harmlos. Setzt man sich weg kommen sie meist hinterher oder fassen es sofort als Provokation auf - kann zumindest so sein.


Sage ich doch gar nichts dagegen, ich sagte doch sogar recht deutlich, das sind alles Indikatoren die zu sehen man üben muss (was Brodala anhand dieses Videos mit seinen Leuten tut). Du bist nach allem was ich so von dir lese jemand, der es eben "aus erster Hand" erfahren und gelernt hat - das haben aber eben nicht alle. Umso wichtiger ist es doch, dass man die Leute sensibilisiert.

Hast Du das Video auch angesehen? :ups:

Genau DAS tut er eben nicht. Er "übt" denn allerletzten Ausweg. Weil ja "kämpfen Spaß macht". Die ganzen Dinge im Vorfeld sollte man üben. Kommt einem was komisch vor Position wechseln, andere Haltung einnehmen, Schutz suchen, Verteidigungsmittel suchen, bereit halten, nach Fluchtwegen/Hilfe schauen usw. usf. All dies wird außer acht gelassen bzw. nicht geübt. Das kann man natürlich machen. Es macht ja "Spaß". Ist das aber "echte" SV?
Dazu immer der Hinweise "Gewalt ist nicht dasselbe wie Kämpfen oder wie Kampfsport" und doch wird am Ende genau DAS Trainiert.(jedenfalls etwas ähnliches ;))
Die ganze WICHTIGEN Dinge, die "Jonny Sixpack" eben nicht bekannt sind, werden nicht Trainiert bzw. detailliert dargelegt. DA könnte man sehr schöne Szenarien/Wahrnehmungsübungen usw. zu machen. ;)
Mir ist klar, dass das Video wieder mal eher die Abgrenzung zu KK/KS zeigen soll(te). Nur hat es das in meinen Augen eher nicht getan.

StaySafe
23-09-2013, 16:35
Hast Du das Video auch angesehen? :ups:

Hast DU gelesen was Tobi dazu geschrieben hat ? :ups:


Genau DAS tut er eben nicht. Er "übt" denn allerletzten Ausweg. Weil ja "kämpfen Spaß macht". Die ganzen Dinge im Vorfeld sollte man üben.

Genau das wird bei Tobi (u.a.) gemacht!
Aber ich möchte die Forengemeinschaft hier mal erleben, wenn er den Trainingsauschnitt genommen hätte, wo der Typ aufsteht und geht.

Dann wäre hier aber wieder ein Budenzauber los gewesen.

Tobi hat auch überaus deutlich erklärt, dass im High Gear Part des Videos ein Drill gezeigt wird, der von einer veränderten, eben ungünstigen Ausgangsposition ausgeht.

Der erklärte Vorspann, spricht im Grunde nur an, dass SV Training mehr ist als Pratzentraining und Sparring.



Kommt einem was komisch vor Position wechseln, andere Haltung einnehmen, Schutz suchen, Verteidigungsmittel suchen, bereit halten, nach Fluchtwegen/Hilfe schauen usw. usf. All dies wird außer acht gelassen bzw. nicht geübt. Das kann man natürlich machen. Es macht ja "Spaß". Ist das aber "echte" SV?
Dazu immer der Hinweise "Gewalt ist nicht dasselbe wie Kämpfen oder wie Kampfsport" und doch wird am Ende genau DAS Trainiert.(jedenfalls etwas ähnliches ;))
Die ganze WICHTIGEN Dinge, die "Jonny Sixpack" eben nicht bekannt sind, werden nicht Trainiert bzw. detailliert dargelegt. DA könnte man sehr schöne Szenarien/Wahrnehmungsübungen usw. zu machen. ;)
Mir ist klar, dass das Video wieder mal eher die Abgrenzung zu KK/KS zeigen soll(te). Nur hat es das in meinen Augen eher nicht getan.

Vielleicht solltest Du dich mal etwas mehr mit PDR und dem SPEAR System, sowie Tobis Arbeit beschäftigen. Kommt mir nämlich so vor als würdest Du wie der Blinde von der Farbe reden. :o

Brodala
23-09-2013, 16:45
Er "übt" denn allerletzten Ausweg. Weil ja "kämpfen Spaß macht".
Sven, lies doch bitte noch mal die Beiträge vorher. Ich beantworte, dass da gar nicht geübt wird und warum das Gezeigt Sinn macht, auch ohne Spaß.


Die ganzen Dinge im Vorfeld sollte man üben. Kommt einem was komisch vor Position wechseln, andere Haltung einnehmen, Schutz suchen, Verteidigungsmittel suchen, bereit halten, nach Fluchtwegen/Hilfe schauen usw. usf. All dies wird außer acht gelassen bzw. nicht geübt.
Machen wir. Es ist nicht im Video. Tut mir Leid, aber bestimmt kommt mal ein Video, dass genau zeigt, was du sehen möchtest. Du könntest auch einfach fragen. Echt.


Es macht ja "Spaß". Ist das aber "echte" SV?
Ich bewahre jetzt mal Etikette ;)


Dazu immer der Hinweise "Gewalt ist nicht dasselbe wie Kämpfen oder wie Kampfsport" und doch wird am Ende genau DAS Trainiert.(jedenfalls etwas ähnliches ;))
Wenn du nicht weißt, was da im Video gezeigt wird, lies bitte noch mal meine letzten Beiträge zu dem Thema. Ich fass es dir hier gern noch kurz zusammen: die Teilnehmer machen eine Erfahrung, in der Geschwindigkeit und Druck, sowie unmittelbarste Vorkontakthinweise eine Rolle spielen. Sie belustigen sich nicht und sie kämpfen auch nicht. Sie machen eine Übung, die sich Ballistic Micro Fight nennt. Das ist kein Kampf, auch wenn der Name es vermuten lässt, sondern eine Übung bzw. die Plattform für eine Erfahrung.


Die ganze WICHTIGEN Dinge, die "Jonny Sixpack" eben nicht bekannt sind, werden nicht Trainiert bzw. detailliert dargelegt. DA könnte man sehr schöne Szenarien/Wahrnehmungsübungen usw. zu machen. ;)
Ich habe darauf ja gerade was gesagt. Solltest du eine Frage haben, dann frag bitte. Solltest du eine tolle, tolle Trainingsmethode haben, dann präsentiere sie, stelle sie zur Diskussion oder behalt sie für dich. Wir trainieren solche Dinge, aber in diesem Video sind sie nicht drin. Ich entschuldige mich.


Mir ist klar, dass das Video wieder mal eher die Abgrenzung zu KK/KS zeigen soll(te). Nur hat es das in meinen Augen eher nicht getan.
Ich verweise noch mal drauf, dass du eine Antwort in meinen letzten Beiträgen finden kannst. Mit Rücksicht auf dich verzichte ich so gut wie komplett auf englische Wörter. Es wäre enorm schade, wenn dir etwas klar würde, dass Quatsch ist.

tempestas
23-09-2013, 17:02
Hast Du das Video auch angesehen? :ups:

Genau DAS tut er eben nicht. Er "übt" denn allerletzten Ausweg. .

Ja habe ich. Ich gehe davon aus, dass das erste Video aus der Überwachungskamera eine Art "Lehrfall" für Tobias darstellt anhand dessen er Dinge erklärt und dann seine Leute natürlich auch aktiv trainieren lässt, wie man ggf. reagieren kann.

Da Brodala sehr viele Videos auch mit reiner Theorie (im Sinne einer Vorlesung) einstellt, kann ich guten Gewissens von diesem Ablauf ausgehen.

Ich betrachte das Video nicht isoliert sondern setze es in den/das mir aus diesem Forum (Videos, Kommentare) bekannten Kontext / Trainingskonzept, das Brodala verfolgt.

Das alles erscheint mir logisch. Was ich nicht brauche ist ein Video in dem ich sehe, wie Tobias vor seinen Leuten steht und genau dieses Video referiert, nur damit ich glauben kann, dass er das seinen Leuten auch so beibringt, was wir hier diskutieren. Das Video richtet sich an die Außenwelt, ergo muss er darin darstellen, worauf man achten sollte/kann. Das tut er. Und er zeigt dann noch einen kurzen Ausschnitt, der zudem aktiv separiert wird, wo es "zur Sache" geht. Es gibt für mich absolut keinen Anlass zu glauben, dass Brodala genau dies als einzige "Lösung" präsentiert. Denn er spricht ja ganz bewusst niemals von "Lösungen".

Sven K.
23-09-2013, 17:28
Ich hatte es fast schon geahnt. Kaum bringt man Kritik hat man gleich keine Ahnung, kann nicht lesen usw. usf.

Es geht mir ALLEIN um dieses Video und was ICH dort sehe und interpretiere, was transportiert werden soll.
Es geht nicht um Brodalas sonstige Arbeit oder um "andere" Videos, sondern eben NUR um dieses. Ich habe meine Anmerkungen gemacht, Kann jeder mit machen wie er will. :rolleyes:

Ganz tolle Video. Alles SUPI! Weiter so. ;)

Brodala
23-09-2013, 17:37
Ich hatte es fast schon geahnt. Kaum bringt man Kritik hat man gleich keine Ahnung, kann nicht lesen usw. usf.
Du, ich hab mir wirklich Mühe gegeben, dir das keineswegs zu unterstellen. Ich glaube dir auch, dass du lesen kannst. Deswegen bitte ich dich, das zu tun. In Bezug auf meine vorhergehenden Beiträge. Nicht böse gemeint, Sven. Aber vielleicht bringt es ja was. So im Sinne des Forums.

AndyLee
23-09-2013, 17:51
Das Video ist gut, beschreibt aber nur einen Teil realer Szenarien. Strategien kann man grundsätzlich nur für Situationen entwickeln die im Bereich "face to face" ablaufen. Den 7. Sinn hat niemand und der lässte sich auch nicht an-trainieren.

Klaus
23-09-2013, 19:04
Doch den 7. Sinn hat man, und man kann auch trainieren sich auf ihn zu verlassen. Aber das ist halt ein Sinn, etwas das einem was ankündigt was sich schon anbahnt, nicht etwas das durch völligen Zufall entsteht. In der Praxis kollidiert das aber mit angepasst handeln möchten, weil man halt so trainiert ist. Ich hatte massivste Probleme damit, über diesen "7. Sinn" Dinge im Vorfeld zu wissen, aber nicht handeln zu können, weil dem eben soziale "Instinkte" nicht immer konform gehen. Du führst einen Konflikt aus, man akzeptiert da ist einer der will Böses, und wird es tun, wenn man nicht handelt. Der diskutiert nicht, der verhandelt nicht, der will nicht beschwichtigt werden. All das was wir irgendwann mal gelernt haben "vorauszusetzen", dass doch bitte schön viele Menschen so sein mögen. In der Realität sind viele Menschen nur zu einem begrenzten Grad "nett", und dann wird es schnell bitter. Dieser Konflikt ist nicht leicht zu ertragen. Meistens geht der ja nicht um Messerstecher die angreifen, sondern um Leute die plötzlich doch selbstsüchtig rücksichtslos handeln, und einem schaden, obwohl man sich kennt, ggf. schon lange. Das sind Dinge die man überwinden muss, wenn man auf den "Penner" oder "harmlosen Typ" direkt reagiert wenn der sich komisch neben einen setzt.


Daher finde ich es gut und sinnvoll, sich damit mal auseinanderzusetzen. Damit man nicht, weil man es nie getan hat, aus Scham sitzen bleibt, und dann doch den Suckerpunch kassiert.

Ich finde es bitter, einen ausgeprägten 7. Sinn zu besitzen der hochgradig zuverlässig ist. Und dann kann man doch nicht reagieren, weil es "Freunde" sind die einen fertig machen. Oder Verwandte.

border-easy
23-09-2013, 20:19
Exakt das ist doch das wahre Problem. Hab auch all diese "Warnzeichen" schon x-mal einzeln oder in Kombination erlebt. Ohne, dass auch nur das Geringste passiert oder auch nur eine Bedrohungslage entstanden wäre. Das Abarbeiten, Aufzählen, Beobachten, Schlussfolgern aus solchen benennbaren formalen Merkmalen kann ein Bauchgefühl eben nicht ersetzen. Und eine situationsangemessene Lösung kann wohl auch schwerlich im Training gefunden werden.

Das ist auch wieder wahr, und deswegen muss man dann ja auch wieder aufpassen das man nicht nacher total paranoid durch die Gegend läuft!

1789
23-09-2013, 21:41
Und wie das ? Wenn sich einer dicht an einen ransetzt obwohl 100 andere Plätze frei sind, ist absolute Vorsicht geboten, und wenn jemand dann "eskaliert" wenn man nur aufsteht und beiläufig zum Zeitplan geht, dann wollte er das eh schon. Nur ist man dann in einer besseren Position sich zu wehren oder abzuhauen, und kassiert nicht nen Suckerpunch mit Bierflasche oder was er sonst noch dabei hat. Alternativ kann man noch in dem Fall die rechte Hand ans Kinn nehmen und sich vorlehnen, und damit rechnen dass was kommt. Gegen ein Messer nützt das aber auch nicht. Ach ja, keiner der trinkt fasst eine einzelne Flasche am Hals an.

Das Problem ist eher, dass Menschen Angst vor der Situation haben, dass es knallt. Da verdrängen viele das lieber aus Scham oder Furcht, bloss nicht dran denken es könnte mal einer sich nicht normal verhalten. Das führt dann dazu, dass solche 08/15-Überfälle überhaupt Erfolg haben, man lässt sich in eine schlechte Lage bringen und schaltet aus Furcht vor dem Gedanken an Gewalt einfach lieber ab. Wenn dann daraus Realität wird, bekommt man was ab, und verfällt sogar in Schockstarre.


seh ich auch so.

gruss1789

fang_an
24-09-2013, 10:16
ja, Klaus bringt es auf dem punkt. jetzt kann ich auch genauer formulieren warum mir persöhnlich das video nicht so viel bringt. in so einer situation bin ich bestimmt nicht damit beschäftigt indizien zu sammeln daß so ein penner mir was antuen will, sondern meine eigene angst, etikette und konformität in ordnung zu bringen um ihm von mir fernzuhalten ohne "lächerlich, übertrieben oder soziophob" zu wirken.
aber klar, das übt ihr auch in szenariotraining usw.

Tritt in die Juwelen
24-09-2013, 10:29
Also m.E. solltet ihr euch alle mal gegen den post hoc ergo propter hoc Fehlschluss zu verteidigen lernen. :p

Fleischpratze
24-09-2013, 16:34
Ein praktisches Beispiel.

Die Israelis, wissen das Flugzeugentführungen - sind in diesem Teil der Welt nicht völlig aus der Luft gegriffen - von einer bestimmten Personengruppe begangen werden. Darum konzentrieren sie sich mit ihren Sicherheitsmaßnahmen eben auf jene Gruppe. Sie fahren mit dieser Sicherheitsmaßnahme sehr gut.


So ne Art "Rasterfahndung"? Mag sich in bürgerkriegsähnlichen Situationen zwischen mehr oder weniger klar identifizierbaren (Volks-)Gruppen ja als ganz brauchbar erweisen. Hat sich hierzulande aber nie bewährt.

Wenn man das auf deutsche Großstädte extrapoliert kann es aber sein, dass einem faschistoide tendenzen unterstellt werden :D


Offensichtlich kapieren hier einige nicht, um was es geht...
Ich finde das "Rasterfahndungsbeispiel" von Willi sehr gut.
Daher mache ich mir mal die Mühe, es so zu erklären, das eine möglichst große Gruppe daran teilhaben kann, auch jene, denen es offensichtlich nicht möglich ist, Szenarien als Beispiele zu erkennen und welche daher alles wörtlich nehmen.

Rasterfahndung/ "Konzentrierte Sicherheitsmaßnahmen" bedeutet z.B. in diesem Kontext:

*Alte Oma mit Rollator: Eher ungefährlich, es sei denn sie rammt ihn mir von hinten in die Fersen oder ich habe so schlechtes Gleichgewicht, das sie mich den Bahnsteig runterschubsen kann. Sollte sie agressiv werden, reicht wahrscheinlich ein kurzer Tritt in die Fresse und sie liegt flach. --> Wenig beachtenswert. ("fällt durchs Raster")

*Kleine Kinder: Ähnlich der Oma mit Rollator... --> Wenig beachtenswert. ("fällt durchs Raster")

*Betrunkener Hans-Dieter: Ähnlich der Oma mit Rollator... --> Wenig beachtenswert. ("fällt durchs Raster")

*Zwei Frauen, welche von der Spätschicht nach Hause fahren: Falls es keine Taschendiebe sind --> Wenig beachtenswert. ("fällt durchs Raster")

*Typ im Anzug: Eigentlich eher ungefährlich, es sei denn er arbeitet für den Kredithai, dem ich noch 20.000€ + Zinsen schulde --> etwas im Auge Behalten ("fällt wahrscheinlich durchs Raster, aber nähre Info nötig - Alarmglocken an")

*Langhaariger mit Heavy-Metall-T-Shirt und riesigen Kopfhörern der dasitzt und Musik hört --> Wenig beachtenswert. ("fällt durchs Raster")

*Komisch aussehender Typ im Jogginganzug, mit Goldkettchen und Boxernase: Eigentlich eher ungefährlich, es sei denn er arbeitet für den Kredithai, dem ich noch 20.000€ + Zinsen schulde --> etwas im Auge Behalten ("fällt wahrscheinlich durchs Raster, aber nähre Info nötig - Alarmglocken an")

*Typ mit nacktem Oberkörper, der eine Flasche in der Hand hält und sich dauernd nach allen Richtungen umsieht... --> Na, kommt ihr von selber drauf? :ups:

DIESE Art von "Rasterfahndung" ist gemeint.
Was ich dann mache, ist ja mir selbst überlassen - wie Björn Friedrich cool bleiben und den Typen wegklatschen oder halt sich gleich verpissen oder sich mit HG auf die Bank hocken und warten das er zuschlägt.

Manchmal ist man ja auch lustig drauf und der Typ so wie in den Video auch eher ne Pfeiffe, der ausser Gewaltbereitschaft und Verzweiflung nicht viel draufhat - solche Leute kann man auch aus Spaß offensiv angehen, sie niederstarren, provozieren, den Spieß umdrehen :baeehh: Ich gehe davon aus, das Leute die hier mitlesen sich mehrmals die Woche freiwillig auf die Fresse hauen (lassen) (im Training), also da ist so'n Vogel ja manchmal ein willkommenes Objekt.
Ich meine - es ist ja nicht so, das nicht auch WIR mal den "Was guckst du?" machen könnten ;) -- das geht sogar ohne Worte...

Aber BTT: Also wer diese instinktive "Rasterfahndung" nicht drauf hat, der sollte tatsächlich daran arbeiten, es zu lernen. Viele Leute machen so eine Rasterfahndung ja schon "unbewusst" ;)

Naja und dann gibts halt wirklich diese "Opfer", die einfach nicht erkennen (wollen?), wenn so jemand "durchs Raster fällt".
Das sind wahrscheinlich die selben Leute, welche an einem nicht angeleinten Hund, den sie nicht kennen, vorbeigehen, ohne auch nur daran zu denken, das das Vieh beissen könnte. Oder sich im Bus mit dem Rücken zum Eingang setzen.
Für solche Leute kann so ein Video natürlich sehr nützlich sein.

@Brodala:

Und bist du auch immer angeschnallt?Ja. Ich bekomme ein ultra-mulmiges Gefühl, wenn jemand losfährt und ich die Grutschnalle noch nicht ins Schloß gesteckt habe - ich HASSE das. Ist genau so eklig, wie im Bus mit dem Rücken zum Eingang zu sitzen. So etwas verbietet einem doch der Instinkt?!

Brodala
24-09-2013, 16:53
@Brodala:
Ja. Ich bekomme ein ultra-mulmiges Gefühl, wenn jemand losfährt und ich die Grutschnalle noch nicht ins Schloß gesteckt habe - ich HASSE das. Ist genau so eklig, wie im Bus mit dem Rücken zum Eingang zu sitzen. So etwas verbietet einem doch der Instinkt?!
Tip top!

Terao
24-09-2013, 16:56
http://www.bz-berlin.de/multimedia/archive/00297/U-Bahn1_29753428.jpg

Raster oder Nichtraster?
Erst hinterher ist man schlauer...

concrete jungle
24-09-2013, 17:11
Der schlaksige Typ hatte ja auch den " I rob" look vorgetragen, den man auf vielen robbery Videos aus den Staaten gesehen hat...der Kofferträger hat echt gepennt.

Sowas wie das oben gezeigte schlägt eine gute Brücke zur Realität. Früher hatte ich oft genug Diskussionen mit Freunden, die solche Vibes, Blicke und Bewegungen gar nicht registrierten...ich wollte das Lokal usw. wechseln und die wollten wg. Hühnern oder billiger Drinks unbedingt bleiben!

Viele Leute haben eben keine Erfahrung mit realer Gewalt. Oder erlebten sie als Naturgewalt, die urplötzlich über sie hereinbrach.

Da sind Videos zeigen, gewisse Standardsituationen üben und durchleben ein guter Ansatz. Die Anzüge sind klasse, die Distanz in der geübt wurde auch!

Fleischpratze
24-09-2013, 18:04
http://www.bz-berlin.de/multimedia/archive/00297/U-Bahn1_29753428.jpg

Raster oder Nichtraster?
Erst hinterher ist man schlauer...

Leider erkennt man auf dem netten Portrait weder seine Körpersprache, noch welchen Blick er erwidern würde usw...
...aber das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Ich könnte dir jetzt auch n Video-Standbild von ner Frau zeigen, die schon einige Jahre wegen Raub und Körperverletzung gesessen hat. Ne pausbäckige junge Frau halt.
Wenn ich das Video dann abfahren lasse und du sie "live" siehst, ist das was ganz anderes... :D

Nimm nen ganz normalen Junkie - ein Junkie auf Entzug ist anders als ein Junkie der voll drauf ist und der ist anders als ein Junkie der gerade seinen "Spiegel" hat. Drei verschiedene Personen in einem Körper... Photos bringen da gar nix.
Das gleiche bei Besoffenen, Hochgeschnupften, frustrierten Leuten (!) usw....

Wer auf sowas nicht achtet, weil ja jemand theoretisch am Raster vorbei kommen könnte - so what....

concrete jungle
24-09-2013, 18:14
Da war damals noch das setting:

Zwei junge total breite und aggressive Kerle spät Nachts in der Berliner U-Bahn...condition white wäre das bei mir nicht!

Das geschubse, anfassen und rumbrüllen vor der Tat ging auch über einige Zeit...yellow,orange, red schön durchlaufen und der Getretene hat mitgemacht!

border-easy
24-09-2013, 21:13
*Alte Oma mit Rollator: Eher ungefährlich, es sei denn sie rammt ihn mir von hinten in die Fersen oder ich habe so schlechtes Gleichgewicht, das sie mich den Bahnsteig runterschubsen kann. Sollte sie agressiv werden, reicht wahrscheinlich ein kurzer Tritt in die Fresse und sie liegt flach. --> Wenig beachtenswert. ("fällt durchs Raster")

Mich (und nicht nur mich, lange Story!) hat mal fast eine abgezogen! Allerdings nicht auf gewaltätige Art und Weise.

Pinuti
25-09-2013, 10:52
Hallo,

rein interessehalber, kann mir das hier:


...yellow,orange, red schön durchlaufen

irgendjemand kurz erklären und/oder gibt es weiterführende Links hierzu? Habe auf die Schnelle in der Suche nichts gefunden (und kenne diese Abgrenzungen sonst nur aus der Hundeerziehung :) )

LG
Stefanie

Tritt in die Juwelen
25-09-2013, 11:36
@ Fleischpratze oder all jene, die eine solche ähnliche Meinung vertreten von wegen "innere Rasterfahndung":

Führt eine solche Mentalität nicht zwangsläufig zum Schubladendenken, selbsterfüllenden Prophezeiungen, einer positiven Teststrategie beim Beurteilen von Dingen und Personen, Vorurteilen, dem permanenten Unterlaufen des ökologischen Fehlschlusses, Stigmatisierung und fehlender Differenzierung?

AndyLee
25-09-2013, 13:22
Doch den 7. Sinn hat man, und man kann auch trainieren sich auf ihn zu verlassen. Aber das ist halt ein Sinn, etwas das einem was ankündigt was sich schon anbahnt, nicht etwas das durch völligen Zufall entsteht. In der Praxis kollidiert das aber mit angepasst handeln möchten, weil man halt so trainiert ist. Ich hatte massivste Probleme damit, über diesen "7. Sinn" Dinge im Vorfeld zu wissen, aber nicht handeln zu können, weil dem eben soziale "Instinkte" nicht immer konform gehen. Du führst einen Konflikt aus, man akzeptiert da ist einer der will Böses, und wird es tun, wenn man nicht handelt. Der diskutiert nicht, der verhandelt nicht, der will nicht beschwichtigt werden. All das was wir irgendwann mal gelernt haben "vorauszusetzen", dass doch bitte schön viele Menschen so sein mögen. In der Realität sind viele Menschen nur zu einem begrenzten Grad "nett", und dann wird es schnell bitter. Dieser Konflikt ist nicht leicht zu ertragen. Meistens geht der ja nicht um Messerstecher die angreifen, sondern um Leute die plötzlich doch selbstsüchtig rücksichtslos handeln, und einem schaden, obwohl man sich kennt, ggf. schon lange. Das sind Dinge die man überwinden muss, wenn man auf den "Penner" oder "harmlosen Typ" direkt reagiert wenn der sich komisch neben einen setzt.


Daher finde ich es gut und sinnvoll, sich damit mal auseinanderzusetzen. Damit man nicht, weil man es nie getan hat, aus Scham sitzen bleibt, und dann doch den Suckerpunch kassiert.

Ich finde es bitter, einen ausgeprägten 7. Sinn zu besitzen der hochgradig zuverlässig ist. Und dann kann man doch nicht reagieren, weil es "Freunde" sind die einen fertig machen. Oder Verwandte.
Sorry, ich weiß jetzt nicht, worüber du da geschrieben hast. Der "7. Sinn" wird redensartlich für unbewusste Wahrnehmungen benutzt, die man erst im Nachhinein einer erlebten Situation zuordnet. Unbewusst bedeutet aber auch, dass du etwas bewusst nicht mitbekommst. Umkehrschuss: Bekommst du etwas bewusst mit, wird es damit - logischer Weise - nicht mehr unbewusst.

Trainieren kannst du diesbezüglich auch nur deine Erfahrungswerte. Wenn du also z. B. in einen Raum gehst und intuitiv merkst, hier stimmt etwas nicht, dann basiert das nicht auf "Zauberei" oder unbewusste Sinne, sondern schlicht und ergreifend auf Erfahrungswerte. Du merkst, in dem du den bestimmten Raum betrittst, dass irgendetwas nicht so ist, wie du es gewohnt bist. Könnte z. B. eine unangenehme Kühle sein, eine andere Wandfarbe oder ein Bild, welches zuvor noch nicht gehangen hat. Ganz banal. Du vergleichst etwas mit genau in diesem Kontext vorher gemachten Erfahrungen.

Den 7. Sinn allerdings mit Kampfsport bzw. Kampfkunst zu vermischen, tendiert in Richtung der Bedienung von Klischees. Suggeriert wird damit, dass Kampfsportler einen Sinn trainieren würden, mit dem eine Gefahr und die Richtung, aus der die Gefahr kommt, ausloten können und dadurch den Angriff passend abwehren. Das ist wohl Produkt des Konsums zu vieler entsprechenden Filme, entbehrt allerdings der Realität. Anders gesagt: Der Realitätscharakter dieser Behauptung steht genau neben dem Realitätscharakter der Behauptung, man könne Menschen ohne Kontakt ko schlagen. Im Film klappt das, in der Realität eben nicht.

Sven K.
25-09-2013, 14:32
Hallo,

rein interessehalber, kann mir das hier:



irgendjemand kurz erklären und/oder gibt es weiterführende Links hierzu? Habe auf die Schnelle in der Suche nichts gefunden (und kenne diese Abgrenzungen sonst nur aus der Hundeerziehung :) )

LG
Stefanie

Diese Benennungen geben die Eskalationsstufen in Gefahrensituationen nach "Cooper" an.
Von "weiß"= Harmlos bis "Rot"= Höchstgefahr, Kampf läuft bzw. steht unmittelbar bevor.
Jeff Cooper ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Cooper)

Pinuti
25-09-2013, 14:33
Vielen Dank :)

DerBen
25-09-2013, 16:29
leer

Klaus
25-09-2013, 16:35
Sorry, ich weiß jetzt nicht, worüber du da geschrieben hast. Der "7. Sinn" wird redensartlich für unbewusste Wahrnehmungen benutzt, die man erst im Nachhinein einer erlebten Situation zuordnet. Unbewusst bedeutet aber auch, dass du etwas bewusst nicht mitbekommst. Umkehrschuss: Bekommst du etwas bewusst mit, wird es damit - logischer Weise - nicht mehr unbewusst.


Ich weiss nicht worüber Du geschrieben hast, und was "man" über etwas meint ist mir schnurz. Ich bezeichne einen 7. Sinn als die Möglichkeit, am Bewusstsein vorbei etwas wahrzunehmen, was sich entweder zunächst mal als Unwohlsein äussert, oder gleich zu ner Handlung animiert die auch nicht bewusst kommt. Merkt man daran, dass man erst während der Reaktion merkt worauf man überhaupt reagiert.

Einfaches Beispiel, Autobahn mit 170 oder so, auf der Mittelspur in einer Kurve fährt ein Wagen recht langsam. In dem Moment wo ich mir das denke ("mann fährt der langsam") reagieren meine Hände schon und lenken zielsicher um das Auto rum - das stand nämlich, und bis ich das gemerkt habe wäre ich schon draufgeknallt. Das wurde mir nämlich erst klar als ich schon dran vorbei war.

Gut, das ist jetzt sowas wie ein Reflex, aufgrund optischer Wahrnehmung, nur dass das Verstehen dem Reflex hinterhereilt. Interessant ist dass man verlangsamt versteht was man tut, aber schon sicher reagiert, und das merkt man auch (mehrere Leute hier denen sowas passiert ist haben diese Art Gefühl bestätigt). Ähnliches Beispiel, ebenfalls sofort erklärbar, mir ist unwohl, ich denke, eigentlich sollte ich mal zum Werksarzt, aber nee, nachher ist eigentlich nichts und so. In dem Moment stehe ich wie in Trance auf und latsche doch dahin, obwohl ich immer noch "eigentlich" nicht möchte. Beim Arzt stellt der dann eine beginnende Sepsis fest, schlägt die Hände überm Kopf zusammen, und ballert mich sofort mit Antibiotika zu. Wenn ich da nicht hingegangen wäre, wäre es eng geworden.

Beim dritten Beispiel sind wir dann aber bei Wahrnehmungen die sich nicht wirklich erschliessen. Eine flüchtige Bekannte geht auf der Strasse an mir vorbei aus dem Haus, ich will gerade reingehen. Ohne zu wissen warum, drehe ich plötzlich um, renne ihr hinterher, und ziehe sie gerade noch von der Strasse als sie sich gerade vor einen Bus werfen wollte. Anschliessend bekommt sie dann einen totalen Nervenzusammenbruch mit Abwesenheitssymptomatik, und ich bringe sie in eine Klinik. Will man das jetzt an ihrer Optik festmachen, oder dass man öfters Menschen ansieht die bringen sich gleich um ?

Ob "Kampfkünstler" das machen ist mir wieder schnurz, viele machen es nicht. Aber man kann das trainieren, indem man leere Meditation macht, ohne Ziel, und die Gefühle die kommen an sich heranlässt. Man kommt dann in einen Zustand, in dem sich diese intuitiven Wahrnehmungen einfach leichter durchsetzen gegen das andere was man gerade machen wollte. Leider kann man jederzeit solche Intuitionen doch ignorieren, weil man durch Scham oder wie auch immer nicht schafft "nachzugeben" oder zu hören. Kostet mich leider gerade wieder eine sechsstellige Summe Euros. Ne Ehe hat es mich wohl auch gekostet.

Willi von der Heide
25-09-2013, 23:17
:ups: Immer diese Eigendynamik in Threads ...

Die Israelis konzentrieren sich bei ihren Sicherheitsmaßnahmen auf bestimmte vorab definierte Personengruppen. Personen, die eben " gerastert " wurden, z.Bsp. Alter, Geschlecht usw. .Personengruppen von denen eben die größte Gefahr ausgeht.
Ich will hier keine politische Diskussion ! Ich fordere das nicht für eines der sichersten Länder der Welt - nämlich Deutschland ! Mir geht es eben nicht darum hier irgend welche Menschen zu diskriminieren oder mit dem Finger auf sie zu zeigen !

Das nur als kleine Anmerkung !

F-factory
26-09-2013, 07:58
Die Israelis konzentrieren sich bei ihren Sicherheitsmaßnahmen auf bestimmte vorab definierte Personengruppen. Personen, die eben " gerastert " wurden, z.Bsp. Alter, Geschlecht usw. .Personengruppen von denen eben die größte Gefahr ausgeht.
Das Beispiel passt doch prima hier rein. Beim genannten Beispiel (Israelische Flugsicherheit) ist es z.B. so, dass jeder alleine reisender Mann in einem gewissen Alter (z.B. 16-45 Jahre alt) als potentielle Gefahr gesehen wird und vor dem Abflug genaustens befragt und durchsucht wird unabhängig von Aussehen, Hautfarbe oder Nationalität. Dies ist natürlich extremes "Raster".

Auf einem anderen Level ist es aber genauso in dem Video: die generellen Anzeichen würden jeden zu dem Zeitpunkt klar denkendem Menschen zur Vorsicht animieren und in Alarmbereischaft versetzen. Blauer nennt sowas halt "pre-contact cues", wir würden dazu sagen "common sense" (gesunder Menschenverstand), aber das verkauft sich schlechter und hört sich nicht so **** an...;)

Und manche Menschen haben genau damit Probleme, nähmlich potentielle Gefahrenquellen wahrzunehmen, aber das kann geschult werden.

Zu der Arbeit der beiden Herren in den High Gear Anzugen die dann gezeigt wird:
Dies ist die letzte Stufe auf der Timeline, die wir trainieren, nähmlich aus fast kompletter Überraschung heraus zu agieren. Ist wirklich nur relevant, wenn man in der ganzen vorangegangenen Zeit geschlafen hat und "aus dem Nichts" angegriffen wird. Technisch ist hier meist wenig zu machen, ausser nach der ersten reflexartigen Bewegung heraus in einen kontrollierten Modus zu schalten.

Das Video finde ich nicht schlecht um die Zeichen drohender Gefahr zu beleuchten. Im Nachhinein ist man aber immer schlauer und aus der Vogelperspektive sieht man mehr als das Opfer wahrscheinlich wahrgenommen hat. Nichtdestotrotz eine schöne Analyse der Situation.

Gruß
John

fang_an
26-09-2013, 08:45
.. im Rahmen eines Resozialisierungsprogrammes für jugendliche Straftäter eine Woche lang Erlebnispädagogik mit singen und klatschen ...

:rofl:
klar, jeder verdient irgendwie eine (neue) chance aber in SV-situationen bin ich auch für Weiße Liste ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Liste) statt Schwarze Liste ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Liste). lieber zu oft einen vorurteil (der andere kriegt es meistens eh gar nicht mit) nachgegangen als eine kaputte nase.

AndyLee
26-09-2013, 14:23
@Klaus
Wenn du schreibst, dass es für DICH so ist, dann ist dass so für DICH. Wenn du aber schreibst, dies könne MAN trainieren, ist das nicht richtig. Richtig ist, DU glaubst, dass trainieren zu können. Bleib einfach bei der Linie "...für mich..." und du kannst von mir aus auch den Sprung vom Mount Everest auf eine UFO trainieren. Wenn du daran glaubst (Selbstwirkungsprinzip) okay. Sobald du allerdings allegemeingültige Regeln aufstellen wirst, ist das nicht okay. Irgendwo gibt es auch noch den logischen Sachverstand, der einfach vielen Dingen - zu Recht - entgegensteht.

Klaus
26-09-2013, 14:32
Oder, Du hast keine Ahnung davon weil Du das nie trainiert oder auch nur ausprobiert hast. Darauf können wir uns einigen. Wenn Du meinst dass man das nicht *gezielt* auf diese "Funktion" trainieren kann, dann ist das richtig. Die entsteht mit der Zeit, wie zuverlässig kann man aus Einzelerfahrungen halt nicht ableiten. Da sich hier aber schon einige mit der gleichen Erfahrung gemeldet haben, wage ich mal zu sagen dass die Leute die das nicht können schlicht emotional verkrüppelt sind, weil sie sich völlig auf "denken" zurückgezogen haben, und wie ein Grossteil der weniger simpel gestrickten Bevölkerung reichlich denaturiert sind. Für Hunde und Katzen oder andere Tiere ist das täglich Brot (Naturkatastrophen), und die lesen auch keine Bücher.


Was die Israelis angeht, sind die vielleicht ein schlechtes Beispiel, wenn es bei denen einem Feld-, Wald- und Wiesen-Einzeltäter gelingt den Präsidenten zu erschiessen, weil er nicht von der bösen Zielgruppe kam und kein Arafat-Halstuch trug.


P.S.: Man kann natürlich jegliche Ahnung, Bauchgefühl und Intuition wegdiskutieren oder launig in den Bereich der Persönlichkeitsstörungen deuten, aber mit solchen Menschen habe ich kein Mitleid.

KingKong84
26-09-2013, 17:40
das Video ist lehrreich gar keine Frage. Bedenken sollte man allerdings 2 wichtige Punkte:

1. Wie bringst du das in einer Trainingszeit sagen wir mal für Jugendliche von 60 min. denen einfach & schnell bei?

2. Wenn du alles wahrnimmst was um dich passiert & dich zu sehr reinsteigerst, dann könnte es sein, dass du dich selbst ein wenig verschließt. Abgesehen von der Szene wo ja eh kein anderer da ist u man vielleicht lieber seine Ruhe haben möchte. Wie würde das auf einer Party oder in der Disco aussehen? überall rumschauen möglicherweise sich unnötig reinsteigern obwohl möglicherweise alles ok ist. Paranoia könnte man davon werden. :vogel: so sehe ich das zumindest.

wichtig wäre ein angemessenes verhalten & mit sich selbst im Gleichgewicht sein.

Klaus
26-09-2013, 19:31
Auf einer Party greift einen keiner plötzlich an und raubt einen aus. Aber auch auf ner Party kann man merken dass sich da gerade was anbahnt, weil paar Leute da sind die aggro werden oder bereits sind, und nach Opfern suchen. Wenn man sich da vorher abseilt oder zumindest weit genug weg von denen geht, spart das möglicherweise ein paar Zähne.

Es geht darum, sich überhaupt mal damit auseinanderzusetzen, dass man in solchen Fällen a) reagieren kann, und b) dass man sich dafür nicht zu schämen braucht. Keiner muss sich doof finden, nur weil er im Bus vorne zum Fahrer geht wenn hinten ne komische Truppe geiler Jugendlicher rumhockt und schon laut "Spass" macht. Und es muss sich auch keiner doof finden wenn er sich schräg hinsetzt und so tut als lehnt er sich so an die Scheibe, damit er sieht wenn die von hinten kommen.

Paranoid ist, wenn man sich ständig umsieht wenn man irgendwo lang läuft. Aber wenn man in ner Gasse geht und es kommen Schritte von hinten, ist man nicht paranoid nur weil man die Seite wechselt um sehen zu können wer da kommt. So fangen nämlich auch stinknormale Überfälle an, das muss nicht gleich Halloween sein. Hasse ma Feuer, kannze mir mal zeigen wo ich auf der Karte hin muss, kennze die hier die wollte sich hier mit mir treffen aber is nich da. Wenn man sich da vorher mal mit auseinandersetzt, fällt man schon mal auf die dümmsten Bauerntricks nicht mehr rein. Und das verhindert im Zweifel mehr als irgendwelche Entwaffnungstricks aus Lethal Weapon 4.

ThomasL
27-09-2013, 11:44
Wenn du alles wahrnimmst was um dich passiert & dich zu sehr reinsteigerst, dann könnte es sein, dass du dich selbst ein wenig verschließt. Abgesehen von der Szene wo ja eh kein anderer da ist u man vielleicht lieber seine Ruhe haben möchte. Wie würde das auf einer Party oder in der Disco aussehen? überall rumschauen möglicherweise sich unnötig reinsteigern obwohl möglicherweise alles ok ist. Paranoia könnte man davon werden. so sehe ich das zumindest.

Gerade da hilft ja, dass was hier als Raster benannt wurde. Als ich letzten Sonntag bei uns auf dem Pfarrfest zu Mittag gegessen hatte konnte ich mich ziemlich sicher fühlen früher Nachmittag, 60% Rentner, 40% junge Familien = geringe Wahrscheinlichkeit eines Angriffs, geringe (nicht keine!) Aufmerksamkeit. Vorletztes Wochenede auf dem Altstadtfest in Nürnberg sah dies wieder anders aus, viele, teils alkoholiserte Jugendliche d.h. hier war mehr Aufmerksamkeit erforderlich.
Zum "7.Sinn" bzw. dem Wahrnehmen von Bedrohung ohne, dass einem die genaue Ursache bewusst ist mal ein Beispiel:
Mit ca. 20 war ich mit einigen Kumpeln auf der Presirally (MC Veranstaltung auf den die Presi's sich besprechen). Obwohl wir regelmäßig auf derartigen Veranstaltungen waren, hatten wir alle irgendwie ein "ungutes" Gefühl. Es schien "etwas in der Luft zu liegen". Warum genau konnte keiner Sagen, aber wir entschlossen uns die Zelte auf dem Motorrad zu lassen und relativ früh wieder heimzufahren. Kurze Zeit später gab es eine Massenschlägerei bei der zwei Leuten durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt wurden.
Mit Ufos hat / hatte das ganze nichts zu tun. Es geht/ging einfach darum, dass unsere Sinne gewisse Signale erfassen und diese im Unterbewußtsein verarbeiten (Laienhaft ausgedrückt).

Im großen und ganzen hat Klaus das ja alles schon sehr gut erläutert.

marq
27-09-2013, 14:16
Zu der Arbeit der beiden Herren in den High Gear Anzugen die dann gezeigt wird:
Dies ist die letzte Stufe auf der Timeline, die wir trainieren, nähmlich aus fast kompletter Überraschung heraus zu agieren. Ist wirklich nur relevant, wenn man in der ganzen vorangegangenen Zeit geschlafen hat und "aus dem Nichts" angegriffen wird. Technisch ist hier meist wenig zu machen, ausser nach der ersten reflexartigen Bewegung heraus in einen kontrollierten Modus zu schalten. wenn man da an den falschen gerät und dieser kompromisslos und ohne skrupel vorgehr, dann wird sogar ein "super sportler oder SVler" auch nur eine minimale chance haben... und ottonormal wird ohne chance sein.

@ klaus so sieht es aus.

Björn Friedrich
27-09-2013, 14:40
Ich denke das entscheidende ist, ein GEFÜHL für seine Umwelt zu haben und nicht zu versuchen sie VERSTEHEN zu wollen.....

Ein Tier versteht seine Umwelt auch nicht interlektuell, aberes fühlt sehr wohl Gefahr und im Grunde ist unser Gefühl das, was wir brauchen und was wir eigentlich immer haben sollten.....

Ist wie beim Sex, wenn man versucht den Sex zu verstehen, dann ists eigentlich schon Game Over und so ists auch beim Kämpfen....

Gewalt ist eine Vibration, eine Stimmung, ein Gefühl, man fühlt es und idealerweise, lässt man es einfach durch sich durch laufen, ohne es zu bewerten zu beurteilen und aus diesem gedankenlosen, freien heraus, agiert man......

Ich sag ja immer, man hat die Wahl Opfer oder Täter zu sein, Wolf oder Schaaf und solange man ein Schaaf bleibt und versucht alles mit seinem Kopf zu verstehen, wird man nie das Fühlen was der Wolf fühlt.....

Tschüß
Björn Friedrich

StaySafe
27-09-2013, 15:12
Darauf gönn ich mir erst mal nen Yogi Tee http://empfindsam.net/images/smilies/meditation.gif

gasts
27-09-2013, 15:29
Schafe sind ja für ihre intellektuelle Herangehensweise bekannt :hehehe:

F-factory
27-09-2013, 16:47
wenn man da an den falschen gerät und dieser kompromisslos und ohne skrupel vorgehr, dann wird sogar ein "super sportler oder SVler" auch nur eine minimale chance haben... und ottonormal wird ohne chance sein.
Natürlich, es gibt ja genug Situationen, die auch per Video dokumentiert sind, wo nur ein Überraschungsangriff nötig war um das Opfer umzuhauen/ bewusstlos zu schlagen. Deswegen muss man ja auch den Fokus beim Training darauf legen, dass es garnicht so weit kommt und man muss vorrangehende Wahrnzeichen korrekt einzuschätzen lernen. 100% Sicherheit wird es nie geben.

Training ist eine Sache, aber sich über bestimmte Situationen mit anderen austauschen kann auch den Prozess des Verstehen und Einschätzen von Situationen verbessern. Und dies kann auch nach/vor dem Training sein, sonst verkommt das Training zu einer Diskussionsrunde...

Gruß
John

Klaus
27-09-2013, 17:35
Schafe sind ja für ihre intellektuelle Herangehensweise bekannt :hehehe:

Wer wenn nicht Schaaf ist für eine intellektuelle Herangehensweise bekannt ???

http://www.tz-online.de/bilder/2009/05/08/287196/320841685-thomas-schaaf-3j09.jpg

Kannix
27-09-2013, 19:16
http://2.bp.blogspot.com/_Pf7ZekOhqLg/SiA9DG_LJVI/AAAAAAAAAsE/2YZPUbPvaJE/s1600/shirt.jpg

Willi von der Heide
27-09-2013, 21:01
Ich denke das entscheidende ist, ein GEFÜHL für seine Umwelt zu haben und nicht zu versuchen sie VERSTEHEN zu wollen.....

Ein Tier versteht seine Umwelt auch nicht interlektuell, aberes fühlt sehr wohl Gefahr und im Grunde ist unser Gefühl das, was wir brauchen und was wir eigentlich immer haben sollten.....

Ist wie beim Sex, wenn man versucht den Sex zu verstehen, dann ists eigentlich schon Game Over und so ists auch beim Kämpfen....

Gewalt ist eine Vibration, eine Stimmung, ein Gefühl, man fühlt es und idealerweise, lässt man es einfach durch sich durch laufen, ohne es zu bewerten zu beurteilen und aus diesem gedankenlosen, freien heraus, agiert man......

Ich sag ja immer, man hat die Wahl Opfer oder Täter zu sein, Wolf oder Schaaf und solange man ein Schaaf bleibt und versucht alles mit seinem Kopf zu verstehen, wird man nie das Fühlen was der Wolf fühlt.....

Tschüß
Björn Friedrich

:ups: Fängst du jetzt auch an zu twittern :D.

Björn Friedrich
28-09-2013, 12:06
Es freut mich das mein Posting euch so unterhalten hat:D:D:D:D

Tschüß
Björn Friedrich

KingKong84
28-09-2013, 14:18
Auf einer Party greift einen keiner plötzlich an und raubt einen aus.

du!? gerade dann passiert das schlimmste, wenn man nicht damit rechnet ;)

Aber auch auf ner Party kann man merken dass sich da gerade was anbahnt, weil paar Leute da sind die aggro werden oder bereits sind, und nach Opfern suchen. Wenn man sich da vorher abseilt oder zumindest weit genug weg von denen geht, spart das möglicherweise ein paar Zähne.

sehe ich auch so.

Es geht darum, sich überhaupt mal damit auseinanderzusetzen, dass man in solchen Fällen a) reagieren kann, und b) dass man sich dafür nicht zu schämen braucht. Keiner muss sich doof finden, nur weil er im Bus vorne zum Fahrer geht wenn hinten ne komische Truppe geiler Jugendlicher rumhockt und schon laut "Spass" macht. Und es muss sich auch keiner doof finden wenn er sich schräg hinsetzt und so tut als lehnt er sich so an die Scheibe, damit er sieht wenn die von hinten kommen.

stimmt.

Paranoid ist, wenn man sich ständig umsieht wenn man irgendwo lang läuft.

nein, das ist die Bezeichnung für eine psychische Störung.
zb auch Verfolgungsängste oder Verfolgungswahn.

man kann sich in die SV reinsteigern wenn man es zu verbissen sieht & dann kann einiges schlimm verlaufen.

Aber wenn man in ner Gasse geht und es kommen Schritte von hinten, ist man nicht paranoid nur weil man die Seite wechselt um sehen zu können wer da kommt. So fangen nämlich auch stinknormale Überfälle an, das muss nicht gleich Halloween sein. Hasse ma Feuer, kannze mir mal zeigen wo ich auf der Karte hin muss, kennze die hier die wollte sich hier mit mir treffen aber is nich da. Wenn man sich da vorher mal mit auseinandersetzt, fällt man schon mal auf die dümmsten Bauerntricks nicht mehr rein. Und das verhindert im Zweifel mehr als irgendwelche Entwaffnungstricks aus Lethal Weapon 4.

stimmt. ;)

1789
28-09-2013, 22:37
.

FrAgGlE
21-05-2014, 14:26
Bin gerade beim Basteln einer Präsentation über dieses Video gestolpert.

Da haben aber welche vor vier Jahren die Idee zum Video geklaut... :D

62vzwRYrop4

Brodala
21-05-2014, 14:41
Fister hat's mir vor ein paar Monaten auch gezeigt. Na herzlichen Glückwunsch - da war einer massiv schneller :rolleyes:

Brodala
27-01-2016, 15:25
Jo, Leute. Das eingangs verlinkte Video ist ja nun schon was her. Klicksmäßig ist das damals so volles Rohr durch die Decke geschossen, dass ich auf die Idee gekommen bin, eine neue Folge rauszubringen. Zwar mehr so als Projekt für mich, aber ich bin doch schon ziemlich gespannt, wie das ankommt. Es ist knapp über zehn Minuten lang und um einiges aufwändiger produziert als das erste. Würde mich enorm freuen, ein paar Pointer zur Machart von denjenigen zu bekommen, die sowas spannend finden.

Im Laufe dieser Woche wird das Video von einer Testgruppe bewertet. Wenn die das OK finden, kommt es dann zum Wochenende hier rein und auf die sozialen Plattformen. Die enthaltenen Tipps beziehen sich die Bereiche Dritthelferstrategien, Dynamik im SV-Kampf und auch irgendwie auf gewaltrelevante Erste Hilfe. Ich bin gespannt.

Ike Ibeabuchi
12-05-2016, 22:10
Da ich erst jetzt in deinem anderen Thread darauf aufmerksam geworden bin möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben, ohne geprüft zu haben, ob es auf den acht Seiten hier bereits gesagt wurde...

Finde Das Video gut und auch alles richtig, was du sagst.
MMn setzt es nur zu spät ein und der größte Fehler, den das Opfer mach, war sich hinzusetzen in einer merkwürdig wirkenden Situation.

Kannix
12-05-2016, 22:40
Jo, Leute. Das eingangs verlinkte Video ist ja nun schon was her. Klicksmäßig ist das damals so volles Rohr durch die Decke geschossen, dass ich auf die Idee gekommen bin, eine neue Folge rauszubringen. Zwar mehr so als Projekt für mich, aber ich bin doch schon ziemlich gespannt, wie das ankommt. Es ist knapp über zehn Minuten lang und um einiges aufwändiger produziert als das erste. Würde mich enorm freuen, ein paar Pointer zur Machart von denjenigen zu bekommen, die sowas spannend finden.

Im Laufe dieser Woche wird das Video von einer Testgruppe bewertet. Wenn die das OK finden, kommt es dann zum Wochenende hier rein und auf die sozialen Plattformen. Die enthaltenen Tipps beziehen sich die Bereiche Dritthelferstrategien, Dynamik im SV-Kampf und auch irgendwie auf gewaltrelevante Erste Hilfe. Ich bin gespannt.

Jau, Tobi, das ging ja klickmäßig so richtig ab, das macht Bock auf mehr, Dude.
Das hier ist auch ziemlich geil, hat deswegen auch 10mal so viel Klicks
BjhNfSvEPYc

Tori
12-05-2016, 23:00
Ich finde mittlerweile SV im Bus sehr wichtig :ups:

zocker
12-05-2016, 23:01
Fister hat's mir vor ein paar Monaten auch gezeigt. Na herzlichen Glückwunsch - da war einer massiv schneller :rolleyes:

Wichtig ist doch nur, dass dein video völlig unabhängig von dem vorigen entstanden ist.

Das bürgt für originlität - und die ist m.w. ein wettbewerbsvorteil.

Das a und o im geschäft,


Gruss

zocker
12-05-2016, 23:04
Ich finde mittlerweile SV im Bus sehr wichtig :ups:

Das mit dem vermehrt auffallenden gesindel und den öffentlichen verkehrsmitteln in letzter zeit hatten wir hier erst vor ganz kurzem.


Gruss

Tori
12-05-2016, 23:20
Das mit dem vermehrt auffallenden gesindel und den öffentlichen verkehrsmitteln in letzter zeit hatten wir hier erst vor ganz kurzem.


Gruss

So siehts aus :D

zocker
12-05-2016, 23:26
So siehts aus :D

Wahrscheinlich ist das momentan einfach sehr aktuell, aus welchem grund auch immer.


Gruss

Mr.Fister
12-05-2016, 23:27
Finde Das Video gut und auch alles richtig, was du sagst.
MMn setzt es nur zu spät ein und der größte Fehler, den das Opfer mach, war sich hinzusetzen in einer merkwürdig wirkenden Situation.
das gehörte zum drill dazu. der drill sah in diesem fall vor, dass das opfer massiv pennt und sich hinsetzt und nicht gleich wieder aufsteht und weggeht oder den anderen beim ersten zucken per erstschlag wegflext (wobei der drill in verschiedenen varianten lief).

von weiter vorne:

Ganz besonders im Bereich Gewalthandhabung geht es dann schon lange nicht mehr um "...aber wäre das nicht klüger?" und "Aber ich würde...". Es geht darum, wozu diese Menschen im Stand sind. Das ist der Startpunkt und im Sinne eines doppelten Bodens gehen wir am Anfang von Trainingsdesigns davon aus, dass ich "heute nicht der beste bin, der ich sein kann.", ein paar Cues verpasse, ein bisschen zu wenig Mut zum reagieren darauf habe, usw... Dort würde ich auch die HG Videos einordnen und wie Mr.Fister schon angedeutet hat: das war weder der Anfang noch das Ende vom Lied. Es war ein Trainingsdrill zu einem designierten Lernziel. Nicht mehr und nicht weniger.

Ike Ibeabuchi
13-05-2016, 01:13
Okay, danke für die Erklärung.
So macht es natürlich Sinn.

Brodala
21-12-2018, 06:28
Ich bin leider nur noch ganz selten hier, wollte euch aber die neue Episode nicht vorenthalten. Vielleicht hat der ein oder andere ja noch Interesse daran.

https://www.youtube.com/watch?v=r5agrq08xSM

1.2.3
21-12-2018, 09:54
Ich bin leider nur noch ganz selten hier, wollte euch aber die neue Episode nicht vorenthalten. Vielleicht hat der ein oder andere ja noch Interesse daran.

https://www.youtube.com/watch?v=r5agrq08xSM

Hey Tobi,
Schön mal wieder was von dir zu hören:halbyeaha

Gruß,
Mirco