Vollständige Version anzeigen : Ich verstehe das Dan-System nicht so ganz.
Norman P.
23-09-2013, 05:33
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe mich in den letzten Wochen etwas im Thema Shotokan Karate eingelesen und habe da eine Frage zu diesen Gürteln, weil mir da einiges komisch vorkommt.
Früher war es so, dass es nur wenige Gürtel gab? Weiß, Braun und Schwarz? Ist es richtig? Und dann wurden diese ganzen Farben eingeführt? Später wurden diese Farben noch einmal in zwei, bzw drei gleiche Farben (Blau und Braun) aufgefächert? Warum hat man das gemacht? Die Prüfungsprogramme sehen im Blau- und Braunbereich recht ähnlich aus. Hat man dies gemacht, um mehr Geld einzunehmen?
Dieses Dan-System habe ich leider auch nicht so ganz verstanden. Es heißt, dass "eine Anwartschaft auf den 5.Dan nicht automatisch besteht". Heißt das auf Deutsch übersetzt, dass manche Leute diese Prüfung ablegen dürfen und manche nicht, obwohl sie technisch gut genug dafür wären? Warum dürfen die einen es und die anderen nicht?
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind 1. und 2.Dan die "Findungsphase". Muss man währenddessen schon Trainer sein oder besteht keine Pflicht dazu, als Trainer tätig zu sein? Beim 3. oder 4.Dan wird doch bestimmt erwartet, dass man selber unterrichtet, nicht wahr? Oder muss man das dann auch nicht unbedingt tun? Wie kann man sich denn auf diese Grade vorbereiten, wenn man damit beschäftigt ist, andere zu unterrichten? Man hat doch dann weniger Zeit für sich - und die Prüfungen zum 3. und 4.Dan sind doch sicherlich schwieriger als die zum 1. und 2.Dan.
Muss man eigentlich die weiteren Danprüfungen ablegen, wenn man den 1.Dan hat? Soweit ich gelesen habe, sind diese Gürtel doch alle schwarz. Dann ist es doch egal, ob man den 1., 2., 3. oder 4.Dan hat. Oder darf man bestimmte Dinge nur tun, wenn man einen bestimmten Dan hat? Zum Beispiel irgend welche Lizenzen erwerben?
Ich frage dies alles, weil mich Karate interessiert und ich eine Art Aufsatz darüber schreiben möchte. Die Infos, die ich im Internet gefunden habe, sind alle so "formal". Deswegen möchte ich Leute aus der Praxis fragen. Naja, die Theorie und die Praxis sind ja immer zwei verschiedene Dinge. ;)
Vor allem habe ich aber diese "Sperre" ab dem 5.Dan nicht verstanden...
Vielen Dank schon mal. :)
Norman
Hallöle :)
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe mich in den letzten Wochen etwas im Thema Shotokan Karate eingelesen und habe da eine Frage zu diesen Gürteln, weil mir da einiges komisch vorkommt.
…
Nicht nur dir kommt da einiges komisch vor. Vieles ist verbandsintern geregelt und kann dadurch natürlich von Verband zu Verband etwas abweichen. Ich versuche mal ein klein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Die anderen können hier gewiss auch noch sehr gut ergänzen.
...
Früher war es so, dass es nur wenige Gürtel gab? Weiß, Braun und Schwarz? Ist es richtig? Und dann wurden diese ganzen Farben eingeführt? Später wurden diese Farben noch einmal in zwei, bzw drei gleiche Farben (Blau und Braun) aufgefächert? Warum hat man das gemacht? Die Prüfungsprogramme sehen im Blau- und Braunbereich recht ähnlich aus. Hat man dies gemacht, um mehr Geld einzunehmen?
...
Die schwarzen und weißen Gürtel wurden ursprünglich eingeführt um Anfänger von Fortgeschrittenen zu unterscheiden. Später kamen dann auch Stück für Stück die anderen Farben hinzu, um hier nochmal eine Feingliederung zu schaffen und gerade auch im Kinder und Jugendbereich die Fortschritte aufzuzeigen und die Motivation aufrecht zu erhalten. So weit ich weiß gibt es außerhalb von Japan (verbandsabhängig) auch viel mehr verschiedene Farben und Schülergrade als in Japan selbst. Das ist zum einen eine Motivationsfrage und zum andern auch kommerziell geschuldet. Zwischenstufen (z.B. gelb-orange, orange-grün) gibt es dabei meist im Kinder- und Jugendbereich um hier eine kürzere Vorbereitungszeit auf den nächsten Gürtel zu ermöglichen. Wie gesagt: Das ist alles verbands- und stilabhängig. Es gibt auch hier bei uns KS-Schulen die nur mit weißen und schwarzen Gürteln arbeiten.
...
Dieses Dan-System habe ich leider auch nicht so ganz verstanden. Es heißt, dass "eine Anwartschaft auf den 5.Dan nicht automatisch besteht". Heißt das auf Deutsch übersetzt, dass manche Leute diese Prüfung ablegen dürfen und manche nicht, obwohl sie technisch gut genug dafür wären? Warum dürfen die einen es und die anderen nicht?
…
Meines Wissens nach werden Titel wie der 6. Dan und aufwärts verliehen. Man muss hierfür eine bestimmte Leistung (für Verband, Schule, Karate what ever) erbringen. Aber auch hier gibt es natürlich auch Ausnahmen. In unserem Verband (IMAF/DAKO) ist das so. Da wird ab 6. Dan rot-weiß getragen und ab 9. Dan rot.
Mglw. ist das beim DKV mit dem 5. Dan bereits so. ?
...
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind 1. und 2.Dan die "Findungsphase". Muss man währenddessen schon Trainer sein oder besteht keine Pflicht dazu, als Trainer tätig zu sein? Beim 3. oder 4.Dan wird doch bestimmt erwartet, dass man selber unterrichtet, nicht wahr? Oder muss man das dann auch nicht unbedingt tun? Wie kann man sich denn auf diese Grade vorbereiten, wenn man damit beschäftigt ist, andere zu unterrichten? Man hat doch dann weniger Zeit für sich - und die Prüfungen zum 3. und 4.Dan sind doch sicherlich schwieriger als die zum 1. und 2.Dan.
…
Bei uns muss man ab blauem Gurt beginnen ab und an zu unterrichten. Einfach damit man das Gelernte auch mal für sich selbst reflektiert und es von einer anderen Seite betrachtet. Ist eigentlich eine ganz gute Erfahrung.
Der von dir erwähnte Zeitaufwand, der dafür ins Land geht ist natürlich nicht ohne. Zumindest wenn man öfter unterrichtet. Daher geht einem dann auch eine Menge Trainingszeit verloren. Aus diesem Grund sind auch die Vorbereitungszeiten zwischen den einzelnen Dan-Stufen wesentlich länger, als die bei den Schülergraden.
...
Muss man eigentlich die weiteren Danprüfungen ablegen, wenn man den 1.Dan hat? Soweit ich gelesen habe, sind diese Gürtel doch alle schwarz. Dann ist es doch egal, ob man den 1., 2., 3. oder 4.Dan hat. Oder darf man bestimmte Dinge nur tun, wenn man einen bestimmten Dan hat? Zum Beispiel irgend welche Lizenzen erwerben?
…
Müssen tust du gar nichts. Du musst auch keine Gelbgurt-Prüfung machen. Es kommt eben drauf an, was du für dich erreichen willst. Grundsätzlich ist es egal welche Gürtelfarbe du hast und ob 1 oder 4 Streifen auf deinem Gürtel sind. Wichtig ist, was und wie du trainierst. Letztlich kommt es nur darauf an, was du kannst und was nicht. Da ist jeder Mensch verschieden und jeder verfolgt unterschiedliche Ziele im Karate.
Ein anderer Grund für höhere Dan-Grade sind in der Tat diverse Lizenzen. Sei es drum irgendwelche Prüfungen abzunehmen oder sonst irgendwas. Aber auch das ist von Verband zu Verband verschieden.
...
Ich frage dies alles, weil mich Karate interessiert und ich eine Art Aufsatz darüber schreiben möchte. Die Infos, die ich im Internet gefunden habe, sind alle so "formal". Deswegen möchte ich Leute aus der Praxis fragen. Naja, die Theorie und die Praxis sind ja immer zwei verschiedene Dinge. ;)
Vor allem habe ich aber diese "Sperre" ab dem 5.Dan nicht verstanden...
Vielen Dank schon mal. :)
Norman
Ich hoffe ich konnte ein klein wenig Licht ins Dunkel bringen. Die anderen können gewiss noch mehr ergänzen :)
cross-over
23-09-2013, 07:05
Meines Wissens nach werden Titel wie der 6. Dan und aufwärts verliehen. Man muss hierfür eine bestimmte Leistung (für Verband, Schule, Karate what ever) erbringen. Aber auch hier gibt es natürlich auch Ausnahmen. In unserem Verband (IMAF/DAKO) ist das so. Da wird ab 6. Dan rot-weiß getragen und ab 9. Dan rot.
Mglw. ist das beim DKV mit dem 5. Dan bereits so. ?
Prüfungsordnung DKV bis 8.Dan (http://www.karate.de/sites/default/files/Pr%C3%BCfungsordnung%20Shotokan%20Stand%2004.10.20 11.pdf) im Shotokan
Bernhard Milner Prüfung zum 8.Dan
Bernd Milner hat gestern, im Rahmen der Deutschen Meisterschaft in Erfurt,die Prüfung zum 8.Dan bestanden!MEINEN ALLER HERZLICHSTEN GLÜCKWUNSCH!
Hier findest Du weitere Infos zu DKV Prüfungen (http://www.karate.de/downloads/satzung-ordnungen)
Es heißt, dass "eine Anwartschaft auf den 5.Dan nicht automatisch besteht". Heißt das auf Deutsch übersetzt, dass manche Leute diese Prüfung ablegen dürfen und manche nicht, obwohl sie technisch gut genug dafür wären? Warum dürfen die einen es und die anderen nicht?
Hier ab Seite 4 lesen (http://www.karate.de/sites/default/files/Verfahrensordnung%2010.11.2012.pdf)
2.3 Eine Anwartschaft auf den 6. Dan ergibt sich nicht automatisch. Dazu müssen außergewöhnliche Leistungen in der Kampfkunst Karate und für den Verband die Grundlage bilden. Die Anträge sind mit einem Karate-Lebenslauf und der Befürwortung des jeweiligen Landesverbandes (für das stiloffen e Karate zusätzlich mit einer schriftlichen Ausarbeitung zu einem selbst gewählten Thema) an den/die jeweilige/n Bundesstilrichtungen/Bundesprüfungsbereiche zu stellen. Über Anträge ab dem 9. Dan entscheidet die Bundesversammlung abschließend nach Vorschlägen der Bundesstilrichtungen/Bundesprüfungsbereiche. Über Anträge ab dem 6. Dan entscheiden die Stilrichtungen/Prüfungsbereiche. Über Zulassung im Stiloffenen Karate (SOK) ab dem 6 . Dan entscheidet das Präsidium des DKV. Die Anträge müssen mindestens 2 Monate vor der Zulassung oder Verleihung der DKV- Geschäftsstelle bekannt gegeben werden. Antragsberechtigte Mitglieder der Bundesversammlung haben bei erheblichen Bedenken Einspruchsrecht. Dieser Einspruch muss innerhalb von 4 Wochen nach Bekanntgabe der Zulassung zur Prüfung oder Verleihung schriftlich bei der DKV-Geschäftsstelle eingelegt und begründet werden.
3. Die Verleihung eines Dan-Grades kann auf Vorschlag des jeweiligen Prüfungsbereiches / der jeweiligen Stilrichtung in Abstimmung mit dem Präsidium und bei höheren Danen (ab 6.Dan) mit Genehmigung der Bundesversammlung vorgenommen werden. Die Erlangung des 9. Dan-Grades und höher erfolgt nur durch Verleihung. Die Prüfungsgebühr wird bei einer Verleihung nicht erhoben. Die Vorbereitungszeiten können unterschritten werden. Für die nächste Dan-Prüfung ist jedoch die gesamte Vorbereitungszeit (Vorbereitungszeit für den verliehenen Dan-Grad zuzüglich Vorbereitungszeit für den angestrebten Dan-Grad) seit der letzten Dan-Prüfung anzurechnen.
Norman P.
23-09-2013, 07:14
Hallo Cillura,
nett von Dir, dass Du mir alles so ausführlich erklärt hast. Vielen Dank dafür. :)
Diese vielen Farbgürtel als Motivationsfaktor einzuführen (besonders bei Kindern und Jugendlichen), kann ich nachvollziehen. Die jüngere Klientel hat es bestimmt gerne, wenn sich öfter mal die Gürtelfarbe wechselt. Aber warum gibt es zum Beispiel zwei blaue oder drei braune Gürtel, bei denen man fast das gleiche machen muss, was man bereits für einen vorangegangenen blauen oder braunen Gürtel gemacht hat? So wird man doch künstlich aufgehalten, finde ich.
Irgend welche japanischen Meister mit einem rot-weißen oder roten Gürtel habe ich noch nie gesehen. Solche Gürtel gibt es auch? Sinnvoller würde ich die Reihenfolge Schwarz, Schwarz-Rot, Rot, Rot-Weiß, Weiß finden. Dann ist man am Ende wieder dort, wo man angefangen hat und das ganze wäre eine Art geschlossener Farbkreis. Also vom Dunklen wieder zurück zum Hellen. Würde sogar passen für den 6. bis 9.Dan. :) Naja, war nur so ein Gedankenspiel von mir. Diese hohen Sphären sind für mich sowieso irgendwie magisch...
Ach ja, diese scheinbare "Belohnung", auch einen 5.Dan bekommen zu können, wenn man viel für die Sache gemacht hat, habe ich jetzt beim Shotokan gelesen. Shotokan ist wohl der weit verbreitetste Karate-Stil, also habe ich mir den jetzt einfach mal geschnappt und mir darüber was angelesen. Den Unterschied zu den anderen Stilen kenne ich nicht.
Wenn man diese Belohnung aber nicht bekommt, heißt es ja, dass es auch Leute gibt, die bis zum 4.Dan trainiert haben, aber nichts für andere gemacht haben? Nie Trainer gewesen sind, keine Prüfer, kein gar nichts? Darf man das einfach so oder wird man dann nicht schräg angeguckt? (Jetzt muss ich lachen, weil ich mir das bildlich vorstellen muss...)
Aber interessant ist das ganze irgendwie schon, finde ich. :)
Siehe da. Da sind ja schon die ersten Unterschiede auf Verbandsebene :D
Evtl. solltest du in deiner Arbeit zwischen den einzelnen Verbänden unterscheiden, und nicht irgendwas allgemeingültig für alle formulieren. Grenze das Thema ruhig ab und schaffe den richtigen Rahmen. Evtl. kannst du Beispiele anbringen, wie es anderswo gehandhabt wird. Es gibt ja auch KKs in denen gar keine Gürtel getragen werden ;)
Zu den Kyu-Grade hat Cillu sich ja schon geäußert. Auch bei den Dan-Graden ist das alles eine Frage des Verbandes. Im DKV sieht es wie folgt aus:
Die Zulassung zum 5. Dan zu beschränken ist lediglich eine sportpolitische Entscheidung. Wer in einem Kompetenzstreit den höheren Dan-Grade hat, gewinnt in der Regel. Deswegen gibt es auch die Prüfungen zu den höheren Dan-Graden. Natürlich kannst du beim 1. Dan aufhören und trotzdem soviel Wissen wie der mit dem 6. Dan, aber jener hat auf Lehrgängen und im Training dann halt das sagen. Hinzukommt, dass es halt schon prestige-trächtig ist, mit einem höherem Dan rumzulaufen anstatt bei 1 stehen zu bleiben.
Neben der sportpolitischen Kompetenzfrage kommt auch die Prüferfrage hinzu. Eine A-Prüferlizenz, also das Recht auch Dan-Prüfungen abzunehmen, erhält man in der Regel im DKV erst ab 5. Dan. Da die Dan-Prüfungen natürlich die Qualität des Karate an sich und die der Trainer steuert, will man, dass nicht jeder Hinz und Kunz das darf. Aber da spielt auch einiges an Vitamin-B mit rein. Die B-Lizenz, also das Recht, alle Schülergrade zu prüfen, erhält übrigens auch erst ab 2. Dan, die C-Lizenz (Prüfen bis Violett) ab ersten Dan. Alle Prüferlizenzen benötigen aber einen Antrag und die Zustimmung des Landesverbandes (C und B) bzw des DKV bei der A-Lizenz.
Die Prüfungen vom 1. bis 4. Dan sind Zulassungsfrei. Man muss also kein Lizenzen oder Funktionen haben. Anmelden, hingegen, Prüfen lassen. Natürlich sind die Anforderungen bei den höheren Graden höher. Es wird größerer Wert auf Details und Präzision gelegt als beim 1. Dan und natürlich ist die Prüfung auch prinzipiell umfangreicher.
Die Zulasssung zum 5. Dan ist wie schon gesagt beschränkt. Dort wird halt verbandskonformes Verhalten verlangt und man sollte schon etwas für den Verband getan haben, d.h. entweder als Wettkämpfer oder Wettkampftrainer erfolgreich gewesen sein, Prüfer sein, Schiedsrichter sein, nen guten Ruf als Lehrgangsleiter haben, Kampfsporttechnisch über den Tellerrand geschaut haben, etc. Am besten gleich alles davon.
Im DKV wird bis 5. Dan schwarz getragen, 6. und 7. dürfen (müssen aber nicht) schwarz mit einem roten Streifen und ab 8 darf man (muss aber auch nicht) Bahnschranke tragen. Im DKV wird der 9. Dan vom DKV verliehen, alle anderen müssen durch Prüfung erlangt werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass einer der Grade von 1 bis 8 ebenfalls verliehen wird.
cross-over
23-09-2013, 07:32
Irgend welche japanischen Meister mit einem rot-weißen oder roten Gürtel habe ich noch nie gesehen. Solche Gürtel gibt es auch?
Da wirst Du auch wenige (im Karate) finden die diese Gürtel tragen ;) Ich schätze mal weniger als 1/1000.
cross-over
23-09-2013, 07:35
Allerdings besteht die Möglichkeit, dass einer der Grade von 1 bis 8 ebenfalls verliehen wird.
Die Betonung liegt auf einer!
cross-over
23-09-2013, 07:41
Die Zulasssung zum 5. Dan ist wie schon gesagt beschränkt. Dort wird halt verbandskonformes Verhalten verlangt und man sollte schon etwas für den Verband getan haben, d.h. entweder als Wettkämpfer oder Wettkampftrainer erfolgreich gewesen sein, Prüfer sein, Schiedsrichter sein, nen guten Ruf als Lehrgangsleiter haben, Kampfsporttechnisch über den Tellerrand geschaut haben, etc. Am besten gleich alles davon.
Zum 6. Dan nicht zum 5. Dan (DKV)
Quelle (http://www.karate.de/sites/default/files/Verfahrensordnung%2010.11.2012.pdf)
...
Aber warum gibt es zum Beispiel zwei blaue oder drei braune Gürtel, bei denen man fast das gleiche machen muss, was man bereits für einen vorangegangenen blauen oder braunen Gürtel gemacht hat? So wird man doch künstlich aufgehalten, finde ich.
…
Bei uns ists wie folgt vom Verband her geregelt:
5.Kyu Blau
4.Kyu Lila
3.Kyu Braun
2.Kyu Braun
1.Kyu Braun-Rot
Da muss man dann natürlich immer schön neue Gürtel kaufen. Braun-Rot gibt’s zum Beispiel nur bei unseren Lehrgängen zu erwerben. Ich hab die noch nirgendwo anders gefunden. Da uns das ganze zu doof ist tragen wir (intern) 2x Blau und 3x Braun. Auf Lehrgängen kann eh keiner unterscheiden ob du nun 3. Braun oder 1. Braun hast :D Ist ja auch völlig egal, hauptsache du trainierst ordentlich.
Prüfungstechnisch finde ich das ganze eigentlich gar nicht so doof. So hat man wesentlich mehr Zeit, sich auf den Schwarzgurt vorzubereiten, als ohne. Im JJ ists bei uns auch so, dass je Grad eine Technikvorführung in jedem Bereich hinzukommt. So dass man zum 1. Dan dann z.B. 10 Würfe zeigen muss. Auf dem Weg dort hin halt immer einen Wurf mehr. Im Karate kommt bei uns immer eine Kata mehr hinzu. Den Unterschied zwischen den einzelnen Stufen im Karate hab ich aber auch noch nicht ganz durchblickt. Ich persönlich versuche von Grad zu Grad immer sauberer und vielfältiger zu arbeiten. Eben technisch anspruchsvoller als der Grad vorher. Naja, und dann kommt bei uns noch ein gewisser Fitnessteil dazu.
...
Irgend welche japanischen Meister mit einem rot-weißen oder roten Gürtel habe ich noch nie gesehen. Solche Gürtel gibt es auch? Sinnvoller würde ich die Reihenfolge Schwarz, Schwarz-Rot, Rot, Rot-Weiß, Weiß finden. Dann ist man am Ende wieder dort, wo man angefangen hat und das ganze wäre eine Art geschlossener Farbkreis. Also vom Dunklen wieder zurück zum Hellen. Würde sogar passen für den 6. bis 9.Dan. :) Naja, war nur so ein Gedankenspiel von mir. Diese hohen Sphären sind für mich sowieso irgendwie magisch...
…
Hab schon mehr als genug von den rot-weißen Gürteln gesehen. Auch bei japanischen Trainern. Bei uns wird’s gern als Bauleiter bezeichnet.
...
Ach ja, diese scheinbare "Belohnung", auch einen 5.Dan bekommen zu können, wenn man viel für die Sache gemacht hat, habe ich jetzt beim Shotokan gelesen. Shotokan ist wohl der weit verbreitetste Karate-Stil, also habe ich mir den jetzt einfach mal geschnappt und mir darüber was angelesen. Den Unterschied zu den anderen Stilen kenne ich nicht.
…
Bitte nicht Stil mit Verband verwechseln. Ein Verband gliedert/verwaltet die einzelnen Vereine/Schulen etc. Ein Stil unterscheidet innerhalb einer KK die eigentliche Ausrichtung und Entwicklungslinie. So gibt es im Karate neben dem Shotokan noch andere Stile wie Goju Ryu, Wado Ryu, Shorei Ryu und dergleichen mehr, viel viel mehr.
...
Wenn man diese Belohnung aber nicht bekommt, heißt es ja, dass es auch Leute gibt, die bis zum 4.Dan trainiert haben, aber nichts für andere gemacht haben? Nie Trainer gewesen sind, keine Prüfer, kein gar nichts? Darf man das einfach so oder wird man dann nicht schräg angeguckt? (Jetzt muss ich lachen, weil ich mir das bildlich vorstellen muss...)
…
Klar gibt’s Leute die einfach nur trainieren. Es muss doch nicht jeder mit nem schwarzen Gürtel unterrichten (Gott sei dank ist das so). Es muss sich auch nicht jeder für irgendwas im Verein oder Verband einsetzen. Es gibt auch sehr viele Leute, die neben ihrer Freizeitbeschäftigung arbeiten gehen oder eine Familie haben und somit keine Zeit für solches zusätzliches Zeug haben.
Naja, sind eben alles nur Gürtel und die halten die Jacke zu.
Zum 6. Dan nicht zum 5. Dan (DKV)
Quelle (http://www.karate.de/sites/default/files/Verfahrensordnung%2010.11.2012.pdf)
Da schaut man mal ein paar Monate nicht genau hin, und schon ändern die das. Die Lümmel... Jedenfalls war die Grenze früher zum 5. Dan.
Da schaut man mal ein paar Monate nicht genau hin, und schon ändern die das. Die Lümmel... Jedenfalls war die Grenze früher zum 5. Dan.
... { QUELLE DKV-Verfahrensordnung } ...
Sehe ich das richtig? Nur 3 Monate Vorbereitungszeit zwischen den einzelnen Kyu-Graden? Bei uns sinds 6 Monate und wir haben ein 10er Kyu-System. :ups: Naja, so gibts mehr Training zwischen den Prüfungen, auch gut. :D
Sehe ich das richtig? Nur 3 Monate Vorbereitungszeit zwischen den einzelnen Kyu-Graden? Bei uns sinds 6 Monate und wir haben ein 10er Kyu-System. :ups: Naja, so gibts mehr Training zwischen den Prüfungen, auch gut. :D
ja. MINDESTENS 3 Monate, bei Kindern 5. Bei außergewöhnlichen Leistungen (sprich: Wettkampferfolge u.ä.) kann man die Zeit sogar noch verkürzen, was aber eher nicht vorkommt. Natürlich hängt die tatsächliche Zeit von Können und Trainingsfrequenz, Stilrichtung und Prüfungsinhalt/-umfang ab. Das wissen wir alle und müßen nicht drüber diskutieren.
cross-over
23-09-2013, 08:17
Sehe ich das richtig? Nur 3 Monate Vorbereitungszeit zwischen den einzelnen Kyu-Graden? Bei uns sinds 6 Monate und wir haben ein 10er Kyu-System. :ups: Naja, so gibts mehr Training zwischen den Prüfungen, auch gut. :D
Theorie vs. Paxis.In der Realität wird kaum ein Prüfer in den höheren Kyugraden 3 Monate akzeptieren wenn nicht wirklich außergewöhnliche Leistungen vorliegen
cross-over
23-09-2013, 08:32
Hier findest Du übrigens die DJKB Prüfungsordnung (http://www.djkb.com/fileadmin/user_upload/DJKB-Website/Downloads/Pruefungswesen/pruefungsordnung.pdf)
Theorie vs. Paxis.In der Realität wird kaum ein Prüfer in den höheren Kyugraden 3 Monate akzeptieren wenn nicht wirklich außergewöhnliche Leistungen vorliegen
Er MUSS einen Prüfling akzeptieren, der drei Monate nach der letzten Prüfung antritt. Und wenn die gezeigten Leistungen den Erwartungen des Prüfers entsprechen, wird er ihn auch graduieren. Nur werden in den seltesten Fällen die Leistungen wirklich ausreichen.
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe mich in den letzten Wochen etwas im Thema Shotokan Karate eingelesen und habe da eine Frage zu diesen Gürteln, weil mir da einiges komisch vorkommt.
Guter Junge, ich erklär mal soweit ich das kann.
Das Gürtelsystem wurde damals von Kano im Judo eingeführt. Mit den 3 Gürtel weiß, braun und schwarz ( ich glaube für Kinder gabs nochwas etwas später). Vorher gabs Leistungsurkunden ( Kaiden usw.) und an denen orientierten sich die neuen Gürtel.
Die vielen Farben kamen erst später dazu, normalerweise als zusätzliche Motivation für Anfänger, deshalb ist man ja auch ab der ersten Stufe (1. Dan.) einfach nur schwarz.
Die mehreren Stufen auf einer Farbe finde ich recht sinnvoll, außer du magst halt noch mehr Farben einführen um wirklich alle paar Monate was neues umzubinden ;). Schließlich braucht es später etwas länger um offentsichtliche Fortschritte zu erzielen.
Mittlerweile ist das alles Verbandspolitik und jeder kocht da sein eigenes Süppchen. Ob das jetzt zur andren Motivation ist oder einfach die möglichst häufige Chance um Geld abzugreifen ist wohl Bier des Trainiers/Verbands.
Zu der Sperre am 5./6. Dan: Nun ab da werden sogar die vertreter aus Japan selten. Deshalb ist hier meistens die Grenze zwischen reiner Technik-Prüfung und zusätzlichen Qualifikationen. In Verbänden ist das dann Engagement oder Wettkampferfolg, sonst halt einfach der weitere Fortschritt. Und wer den vergeblich sucht außer neuen Techniken...
Zu der Einstellung "Muss man mehr Danprüfungen ablegen als zum ersten Dan, schwarzer wirds nicht":
Das ist einfach nur traurig. Manche soll wohl noch die Kampfkunst/-sport interessieren und nicht nur die Gürtelfarbe. Irgendwann dringt es wohl noch zu alles durch, dass gürtelfarbe meistens nur die Dauer, nicht aber die Fähigkeit widerspiegelt.
Farben sind Motivation für die ersten Jahre, für Anfänger. Danach sollte dieses Denken echt weg sein.
Außer man lässt Prüfungen generell weg und trainiert einfach. Dann neigen die meisten jedoch zur Slebstüberschätzung ( ich bin mindestens schon braun!) oder man lässt unbequeme Basis halt weg :-) .
Gruß Toggy
...
Zu der Einstellung "Muss man mehr Danprüfungen ablegen als zum ersten Dan, schwarzer wirds nicht":
Das ist einfach nur traurig. Manche soll wohl noch die Kampfkunst/-sport interessieren und nicht nur die Gürtelfarbe. Irgendwann dringt es wohl noch zu alles durch, dass gürtelfarbe meistens nur die Dauer, nicht aber die Fähigkeit widerspiegelt.
Farben sind Motivation für die ersten Jahre, für Anfänger. Danach sollte dieses Denken echt weg sein.
Außer man lässt Prüfungen generell weg und trainiert einfach. Dann neigen die meisten jedoch zur Slebstüberschätzung ( ich bin mindestens schon braun!) oder man lässt unbequeme Basis halt weg :-) .
...
Ich finde die Frage, warum es mehrere gleiche Farben für unterschiedliche Stufen gibt, durchaus berechtigt. Denn letztlich ists egal, ob ich 1. 2. oder 3. Schwarz habe. Wenn ich nach der Prüfung zum 1. Dan aufhöre zu trainieren, dann fällt halt die Leistung ab. Und wer halt weiter trainiert und weitere Prüfungen ablegt, der muss das nicht mit nem neuen Gurt um die Hüfte zeigen. Den Unterschied wird ohnehin jeder sehen, der mit dem entsprechenden Schwarz-Gurt-Träger übt. Letztlich kommt es auf die Person an und nicht auf die Gürtelfarbe. Dass man sich anfangs aber mit solchen Fragen auseinander setzt ist völlig normal und legitim. Mit Zeit und Training verschwindet ohnehin die Jagd nach neuen Gürteln und das Training des Trainings wegen rutscht in den Vordergrund.
cross-over
23-09-2013, 09:54
Er MUSS einen Prüfling akzeptieren, der drei Monate nach der letzten Prüfung antritt. Und wenn die gezeigten Leistungen den Erwartungen des Prüfers entsprechen, wird er ihn auch graduieren. Nur werden in den seltesten Fällen die Leistungen wirklich ausreichen.
Er muß ihn zur Prüfung akzeptieren aber nicht bestehen lassen ;). Bei Dan Prüfungen habe ich es öfters erlebt, dass gefragt wurde wie lange man Karate schon ausübe. Sollte man nicht in der Nationalmannschaft sein bekommt man schon ein Problem spätestens zum 1. Dan
Norman P.
24-09-2013, 01:20
Wow, das ist alles sehr interessant, was ihr da schreibt! :)
Diese Prüfungsprogramme der beiden Verbände habe ich mir auch mal durchgelesen. Okay, diese ganzen japanischen Begriffe waren eine Welt für sich, aber ich habe das Gefühl, dass im DJKB mehr verlangt wird. Warum dem so ist (oder sein sollte), weiß ich nicht. Ich kenne diesen Verband ja nicht.
Verwunderlich finde ich allerdings, dass das Prüfungsprogramm für höhere Grade im DKV immer dünner wird. Zum 7. und zum 8. Dan muss man ja nur noch eine Kata zeigen...
cross-over, Deinen letzten Satz Deines letzten Beitrages habe ich nicht verstanden. Nationalmannschaft?
Naja, die Prüfungsprogramme sind in etwa ausgelichen. Passt schon so. Das Prüfungsprogramm kann jeder Verband für sich selbst festlegen. Unseres sieht ganz anders aus, als die beiden hier verlinkten. Da gibt’s auch keine generelle Vorschrift, wie der genaue Inhalt auszusehen hat ala Technik X, dann Technik Y. Lediglich die zu zeigende Kata ist festgelegt. Ansonsten gibt’s nur so grobe Richtlinien wie: Für 9. - 7. Kyu Grundform der Ausführung muss stimmen … blabla. Regt mich total auf, weil ich nicht weiß wie ich mich drauf vorbereiten soll. Ist aber auch sehr flexibel und kann eigentlich auch an andere Prüfungssysteme gut angepasst werden, weil es eben recht allgemein ist. Aber an sonsten ist unser Prüfungsprogramm mit dem der anderen vergleichbar: Grundschule (freies Bewegen in 4 Richtungen), Partnerübung ala Kihon Ippon Kumite aber auch frei, Kata und Anwendungsbeispiele, Selbstverteidigung (bei uns Verteidigung gegen Kontaktangriffe), Fitness.
Bzgl. Dan-Prüfung und vorgegebenen Kata. Letztlich unterscheiden sich das Programm von Kyu zu Kyu (und Dan zu Dan) generell eigentlich nur anhand der Kata. Ist bei uns zumindest so. Nur die Bewertungsrichtlinien der Prüfer sind andere. Welche tollen neuen Techniken oder Kombinationen will denn auch ein 7. Dan im Vergleich zum 8. Dan zeigen? Wie lange muss man dafür trainieren? 30 - 40 Jahre? Ich denke da wirst du keine besonders neuen tollen Techniken zeigen sondern das Gelernte immer mehr verfeinern.
cross-over
24-09-2013, 06:33
Wow, das ist alles sehr interessant, was ihr da schreibt! :)
Diese Prüfungsprogramme der beiden Verbände habe ich mir auch mal durchgelesen. Okay, diese ganzen japanischen Begriffe waren eine Welt für sich, aber ich habe das Gefühl, dass im DJKB mehr verlangt wird. Warum dem so ist (oder sein sollte), weiß ich nicht. Ich kenne diesen Verband ja nicht.
Verwunderlich finde ich allerdings, dass das Prüfungsprogramm für höhere Grade im DKV immer dünner wird. Zum 7. und zum 8. Dan muss man ja nur noch eine Kata zeigen...
cross-over, Deinen letzten Satz Deines letzten Beitrages habe ich nicht verstanden. Nationalmannschaft?
Die Prüfungen von DJKB und DKV sind gleichwertig was den Umfang betrifft. Es wird auch immer Wissen aus der vorherigen Prüfung abgefragt.
Bei den höheren Prüfungen wird nicht nur eine Kata geprüft. Hier noch was zu den Wartezeiten (http://www.karate.de/sites/default/files/Verfahrensordnung%2010.11.2012.pdf)
2. Voraussetzungen zur Zulassung
2.1
Mindestalter und Vorbereitungszeit
Zum Junior-Dan 12. Lebensjahr vollendet
Zum 1. Dan 16. Lebensjahr vollendet, Vorbereitungszeit seit der letzten Prüfung 1 Jahr
Zum 2. Dan 18. Lebensjahr vollendet, Vorbereitungszeit seit der letzten Prüfung 2 Jahre
Zum 3. Dan Vorbereitungszeit seit der letzten Prüfung 3 Jahre
Zum 4. Dan Vorbereitungszeit seit der letzten Prüfung 4 Jahre
Ab 5. Dan Vorbereitungszeit seit der letzten Prüfung 5 Jahre
Zum 6. Dan 45. Lebensjahr vollendet,
Zum 7. Dan 50. Lebensjahr vollendet,
Zum 8. Dan 60. Lebensjahr vollendet.
Viele Prüfer sehen es nicht gern wenn Du immer nach der Mindestwartezeit die nächste Prüfung machst. Für den Schüler quasi nur das Streben nach Gürteln der Sinn des Karate ist. Ich habe schon erlebt das Dan Prüflinge durch die Prüfung gefallen sind weil sie nur immer die Mindestwartezeit eingehalten haben.
SKA-Student
24-09-2013, 06:37
...
Bzgl. Dan-Prüfung und vorgegebenen Kata. Letztlich unterscheiden sich das Programm von Kyu zu Kyu (und Dan zu Dan) generell eigentlich nur anhand der Kata. Ist bei uns zumindest so. Nur die Bewertungsrichtlinien der Prüfer sind andere. Welche tollen neuen Techniken oder Kombinationen will denn auch ein 7. Dan im Vergleich zum 8. Dan zeigen? Wie lange muss man dafür trainieren? 30 - 40 Jahre? Ich denke da wirst du keine besonders neuen tollen Techniken zeigen sondern das Gelernte immer mehr verfeinern.
Und das ist eigentlich schade, gibt ja noch einiges mehr. Und viele sagen ja: besser wenige Kata richtig beherrschen als viele kennen/können.
Bei uns gibt's maximal den 5. Dan, und bis dahin hat jede Danprüfung (bis auf Shodan) bestimmte zusätzliche Themen, z.B. die 9 Würfe (und anderes) für den 4. Dan.
cross-over
24-09-2013, 06:40
Hier findet man übrigens die Prüfungsordnung (http://www.kase-ha-karate.de/de/wir-ueber-uns/downloads/)vom Kase-Ha Deutschland
cross-over
24-09-2013, 06:43
Und das ist eigentlich schade, gibt ja noch einiges mehr. Und viele sagen ja: besser wenige Kata richtig beherrschen als viele kennen/können.
Bei uns gibt's maximal den 5. Dan, und bis dahin hat jede Danprüfung (bis auf Shodan) bestimmte zusätzliche Themen, z.B. die 9 Würfe (und anderes) für den 4. Dan.
Macht das Karate bitte nicht nur am Shotokan fest. Hier findet man die Prüfungsordnungen zu den anderen Stilrichtungen des DKV
(http://www.karate.de/downloads/satzung-ordnungen)
und hier noch die PO vom AKS (http://www.aks-germany.de/fileadmin/user_upload/Pruefungen/AKS_Pruefungen.pdf)
Sehr schön hier ab 4. Dan:
Demonstrieren Sie ihr Karate
Und das ist eigentlich schade, gibt ja noch einiges mehr. Und viele sagen ja: besser wenige Kata richtig beherrschen als viele kennen/können.
Bei uns gibt's maximal den 5. Dan, und bis dahin hat jede Danprüfung (bis auf Shodan) bestimmte zusätzliche Themen, z.B. die 9 Würfe (und anderes) für den 4. Dan.
Würfe und Hebel kommen bei uns bereits bei den Schülergraden vor. Ebenso wie Würge- und Nerven-Techniken. Ist also nicht wirklich was neues. Es wird halt immer mehr verfeinert. Aber das ist wie gesagt bei uns der Fall. In den anderen Verbänden kann das durchaus anders aussehen. Auch Verteidigung mit und ohne Waffen gegen bewaffnete Angriffe kommt ab den höheren Schülergraden mit vor. Gehört aber alles in den Bereich Selbstverteidigung.
... Mindestwartezeit ...
Es geht auch anders, z. Bsp. in Great Britain (http://www.dailymail.co.uk/news/article-2184040/Karate-kids-Incredible-sisters-aged-just-11-youngest-martial-arts-stars-country.html):
http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2012/08/05/article-2184040-1464BBD6000005DC-887_306x542.jpg
Rgds,
Ryushin
Ach Gott sind die süß :blume:
cross-over
24-09-2013, 08:16
Es geht auch anders, z. Bsp. in Great Britain (http://www.dailymail.co.uk/news/article-2184040/Karate-kids-Incredible-sisters-aged-just-11-youngest-martial-arts-stars-country.html):
http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2012/08/05/article-2184040-1464BBD6000005DC-887_306x542.jpg
Rgds,
Ryushin
Das ist auch gut so...... Aber das ist ein anderes Thema
The girls went through a six-hour test to achieve the honour in the ancient fighting art of Japanese samurai warriors, which involves throws, chokes, joint locks and strikes..
Ich frage mich immer was in 6 Stunden geprüft wird. Aber wahrscheinlich ging die ganze Prüfung für alle 6 Stunden :rolleyes:
Ich habe schon erlebt das Dan Prüflinge durch die Prüfung gefallen sind weil sie nur immer die Mindestwartezeit eingehalten haben.Wenn sie das Können hatten die Kriterien zu erfüllen, wäre das verdammt schlechter Stil vom Prüfer.
Sensei-T
24-09-2013, 08:35
Wenn sie das Können hatten die Kriterien zu erfüllen, wäre das verdammt schlechter Stil vom Prüfer.
und da kommt es in der Graduierungs-Prüfung eben auch manchmal zu "politischen" Spitzfindigkeiten... - LEIDER, denn "Politik" hat da nichts verloren.
und da kommt es in der Graduierungs-Prüfung eben auch manchmal zu "politischen" Spitzfindigkeiten... - LEIDER, denn "Politik" hat da nichts verloren.
Es ist nicht immer Politik, manchmal auf einfach nur Ego. Gibt genug Stories, wo einer durch die Dan-Prüfung fällt, weil ein Prüfer private Unstimmigkeiten mit dem Prüfling hat und leider die anderen Prüfer überstimmt/beeinflusst. Andersrum gehts natürlich auch. Ich habe schon so einige vereinsinterne Kyu-Prüfugen gesehen, wo der Prüfer die Leute durchgewunken hat, obwohl sie so grottenschlecht waren. Eben weil es seine eigenen Leute waren... Kein Prüfer ist 100% objektiv. Und in solchen Fällen helfen auch Mindestwartezeiten nichts.
um mal etwas beizutragen habe ich das gefunden, fand die gedanken ganz witzig wenn auch manchmal nicht PC. :D Ironische Gedanken zu einer Gürtelprüfung - BUDOKAN SELB (http://www.budokan-selb.de/verein/wissenswertes/ironische-gedanken-zu-einer-g%C3%BCrtelpr%C3%BCfung/)
:ups:
Ironische Gedanken zu einer Gürtelprüfung - BUDOKAN SELB (http://www.budokan-selb.de/verein/wissenswertes/ironische-gedanken-zu-einer-g%C3%BCrtelpr%C3%BCfung/)
Mir persönlich sagt ja besonders der Punkt "... orgiastischer Ausklang mit den weiblichen Teilnehmern des Gürtelexamens unter sachkundiger Leitung des Prüfers. ..." zu. Da freu ich mich jedenfalls immer am meisten drauf ... :D ... hmmm, aber woher weiß der Peter den eigentlich wie das bei uns so läuft ? :ups:
Rgds,
Ryushin
cross-over
24-09-2013, 09:28
Ich habe schon so einige vereinsinterne Kyu-Prüfugen gesehen, wo der Prüfer die Leute durchgewunken hat, obwohl sie so grottenschlecht waren. Eben weil es seine eigenen Leute waren...
Das kann ich schon nachvollziehen. Als Trainer und Prüfer sehe ich meine Schüler bei jedem Training. Das ist eben ein großer Vorteil. Ich sehe es wenn der Prüfling einen schlechten Tag hat weil er evtl. aufgeregt ist. Wenn ein Trainer seinen Schüler zur Prüfung zulässt fände ich es unverständlich wenn dieser durchfällt.
Kennt der Prüfer den Schüler nicht kann er diesen nur anhand einer Momentaufnahme beurteilen.
cross-over
24-09-2013, 09:38
Ironische Gedanken zu einer Gürtelprüfung - BUDOKAN SELB (http://www.budokan-selb.de/verein/wissenswertes/ironische-gedanken-zu-einer-g%C3%BCrtelpr%C3%BCfung/)
Gefällt mir sehr gut :)
SKA-Student
24-09-2013, 09:50
Macht das Karate bitte nicht nur am Shotokan fest.
Nee, wollte ich auch nicht. Ich habe nur Shotokan mit Shotokan verglichen... ;)
Sensei-T
24-09-2013, 09:59
Das kann ich schon nachvollziehen. Als Trainer und Prüfer sehe ich meine Schüler bei jedem Training. Das ist eben ein großer Vorteil. Ich sehe es wenn der Prüfling einen schlechten Tag hat weil er evtl. aufgeregt ist. Wenn ein Trainer seinen Schüler zur Prüfung zulässt fände ich es unverständlich wenn dieser durchfällt.
Kennt der Prüfer den Schüler nicht kann er diesen nur anhand einer Momentaufnahme beurteilen.
Stimmt. Ein erfahrener Prüfer kann, so denke ich,
- einen großen Teil dazu beitragen, dass der bzw. die Prüflinge von ihrer Aufregung verlieren (natürlich gibt es auch andere, die grundsätzlich unter Prüfungsangst "leiden")
- schon erkennen, ob es sich um einen "Aussetzer" handelt oder doch um "chronisches Unvermögen"
Bzgl. Zulassung: Hab schon erlebt, dass zwei Erwachsene sich über die Entscheidung des damaligen Trainers hinweg gesetzt haben (Prüfung zum 5. Kyu), bei einem auswärtigen aber bekannten Prüfer angetreten und kläglich gescheitert sind.
cross-over
24-09-2013, 10:06
Nee, wollte ich auch nicht. Ich habe nur Shotokan mit Shotokan verglichen... ;)
Galt Dir nicht persönlich. Da aber "größte" Stilrichtung in Deutschland neigen viele dazu :beer:
um mal etwas beizutragen habe ich das gefunden, fand die gedanken ganz witzig wenn auch manchmal nicht PC. :D Ironische Gedanken zu einer Gürtelprüfung - BUDOKAN SELB (http://www.budokan-selb.de/verein/wissenswertes/ironische-gedanken-zu-einer-g%C3%BCrtelpr%C3%BCfung/)
Sehr schöner Beitrag verlinkt. Danke. Genauso sehe ich das auch. Leute die alles geben und sich anstrengen sind mir auch wesentlich lieber, als Leute die glauben alles zu können und meinen deswegen nicht üben zu müssen und alles nur halbherzig machen.
Da lob ich mir unsere Prüfungen für die gaaaaanz kleinen in unserm Lil' Dragon Programm. Da kann man eigentlich nur durchfallen, wenn man sich so richtig daneben benimmt. Zum Beispiel seinem Nachbarn eine drüberzimmert, weil der 2cm zu nah daneben stand :rolleyes: "Prüfungsrekord" sind 24 Kids (zwischen 4 und 7 Jahren), die gleichzeitig Prüfung gemacht haben. Eigentlich ists nur eine Stunde ganz normales Kampfsporttraining, nur mit weniger Erklärungen. Die Übung, die gemacht werden soll, wird vorher einmal gezeigt, dann gehts los and so on. Letzten Endes gehts darum dass sich alle benehmen, mit Spaß und Elan bei der Sache sind und den Inhalt des Prüfungsprogramms beherrschen. Und der technische Umfang bei den gaaanz Kleinen ist wirklich nur sehr klein. Die freuen sich, wir freuen uns, alle haben was tolles erlebt, fertig. :D
Hallo,
vor ein paar Monden schrieb ich etwas zu den heutigen „Prüfungsordnungen“ nieder, das bei Interesse hier nachgelesen werden kann:
Einloggen (http://www.karate-news.de/smfalt/index.php?topic=1922.0)
Zu den historischen Zusammenhängen der Karate-„Prüfungen“ äußerte ich mich hier:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/schwarzgurt-12-a-129920/index12.html#post2534272
Grüße,
Henning Wittwer
Norman P.
24-09-2013, 17:49
und da kommt es in der Graduierungs-Prüfung eben auch manchmal zu "politischen" Spitzfindigkeiten... - LEIDER, denn "Politik" hat da nichts verloren.
Es ist nicht immer Politik, manchmal auf einfach nur Ego. Gibt genug Stories, wo einer durch die Dan-Prüfung fällt, weil ein Prüfer private Unstimmigkeiten mit dem Prüfling hat und leider die anderen Prüfer überstimmt/beeinflusst. Andersrum gehts natürlich auch. Ich habe schon so einige vereinsinterne Kyu-Prüfugen gesehen, wo der Prüfer die Leute durchgewunken hat, obwohl sie so grottenschlecht waren. Eben weil es seine eigenen Leute waren... Kein Prüfer ist 100% objektiv. Und in solchen Fällen helfen auch Mindestwartezeiten nichts.
Au weia! Das klingt aber gar nicht gut. Und wenn ich mir viele Dinge so durchlese, tritt die Politik scheinbar immer mehr in den Vordergrund, je höher die Dangrade werden. Ist das im traditionellen Japan auch so? Denn wenn mehr und mehr die Politik über hohe Grade entscheidet, werden diese doch im Sinne der Tradition entwertet.
Ich habe ja keine Ahnung von Karate und all diesen Künsten. Ich dachte immer, dass da weise Lehrer irgendwo an der Spitze stehen und diese ihre Schüler fördern und begleiten wollen und selbst möchten, dass die Schüler möglichst weit kommen und selbst irgend wann weise Meister werden. Zu naiv gedacht?
Au weia! Das klingt aber gar nicht gut. Und wenn ich mir viele Dinge so durchlesen, tritt die Politik scheinbar immer mehr in den Vordergrund, je höher die Dangrade werden. Ist das im traditionellen Japan auch so? Ich habe ja keine Ahnung von Karate und all diesen Künsten. Ich dachte immer, dass da weise Lehrer irgendwo an der Spitze stehen und diese ihre Schüler fördern und begleiten wollen und selbst möchten, dass die Schüler möglichst weit kommen und selbst irgend wann weise Meister werden. Zu naiv gedacht?
Sehr Budo-romantisch gedacht. Es ist wie immer und überall, wer "Ansehen", "Einfluss" und "Macht" hat möchte die auch behalten und weiter ausbauen. Das stärkt das Ego und einige brauchen sowas ganz ganz dolle, weil sie sonst nix taugen. In einigen Kreisen spielt natürlich auch Geld eine gewisse Rolle. Ich nehme mal stark an, dass es auch in Japan solche und solche Prüfer gibt.
Norman P.
24-09-2013, 18:12
Ich habe schon so einige vereinsinterne Kyu-Prüfugen gesehen, wo der Prüfer die Leute durchgewunken hat, obwohl sie so grottenschlecht waren.
Ich habe mal einen großen Lehrgang als Zuschauer besucht. Viele Leute waren dort, die Karate lernen. Die sind von überall angereist. Dort waren auch einige Lehrer. Der "Hauptlehrer" war ein Grieche. Seinen Namen habe ich aber vergessen. Ein Bekannter aus meiner Nachbarschaft, der auch Karate lernt, hat mich mal dort mit hingeschleppt. Und weil er so begeistert war, habe ich ihm den Gefallen getan und habe mir das mal angeguckt.
Am Ende dieses Lehrgangs waren dann auch Gürtelprüfungen. Sehr viele Leute haben dort diese Prüfungen abgelegt. Als Zuschauer konnte ich natürlich nicht beurteilen, ob diese Leute nun gut waren oder nicht. Was mir aber aufgefallen ist, war die Tatsache, dass dieser griechische Hauptlehrer gar nicht zugeguckt hat, was die Prüflinge dort machen. Er hat sich mit einem anderen Lehrer, der neben ihm saß, fast nur unterhalten und irgend welche Witze gemacht. Dann haben beide irgend etwas in dunkle Pässe geschrieben und ständig überall irgend welche Stempel aufgedrückt. Ich vermute mal, dass diese Pässe eine Art "Verzeichnis" der einzelnen Teilnehmer waren. Wie auch immer, genau weiß ich es nicht. Jedenfalls haben sich die Prüfer kaum bis gar nicht dafür interessiert, was die Prüflinge da zeigen. Soweit ich das am Ende mitbekommen habe, hat auch jeder bestanden.
Am Ende musste ich ein wenig schmunzeln, weil ich dachte: "Ist ja einfach, im Karate einen neuen Gürtel zu kriegen..." ;)
Sensei-T
24-09-2013, 18:27
... Ich vermute mal, dass diese Pässe eine Art "Verzeichnis" der einzelnen Teilnehmer waren. Wie auch immer, genau weiß ich es nicht. Jedenfalls haben sich die Prüfer kaum bis gar nicht dafür interessiert, was die Prüflinge da zeigen. Soweit ich das am Ende mitbekommen habe, hat auch jeder bestanden.
Am Ende musste ich ein wenig schmunzeln, weil ich dachte: "Ist ja einfach, im Karate einen neuen Gürtel zu kriegen..." ;)
Stempel in die Pässe in den Seiten, wo die Prüfungen eingetragen werden (wenn du so willst ein Verzeichnis)
Und dass der Prüfer sich (scheinbar) nicht dafür interessiert hat, ähm, vergiss es.
Und sorry, soooo einfach is dat dann donnich :)
Frage: In welchem Teil Deutschlands war das, welcher Ort, wann?
Norman P.
24-09-2013, 18:36
Und dass der Prüfer sich (scheinbar) nicht dafür interessiert hat, ähm, vergiss es.
Die können also gleichzeitig quatschen, Witze machen, schreiben, stempeln und alle Prüflinge beobachten? Wow, nicht schlecht!
Und sorry, soooo einfach is dat dann donnich :)
Das habe ich doch auch schmunzelnder Weise mit einem Augenzwinkern geschrieben. ;)
Frage: In welchem Teil Deutschlands war das, welcher Ort, wann?
In Hamburg.
und da kommt es in der Graduierungs-Prüfung eben auch manchmal zu "politischen" Spitzfindigkeiten... - LEIDER, denn "Politik" hat da nichts verloren.
Mir ist da gerade ein Gedanke gekommen: Wenn scheinbar ab einer bestimmten Ebene die Politik mit entscheidet, sind dann die "wahren Meister" nicht die, die mit der Politik nichts zu tun haben wollen und sich rein auf das Training konzentrieren und an sich feilen und dann auch auf höhere Graduierungen verzichten?
Das gesamte Gürtelsystem in den Kampfkünsten wurde im Sinne einer nationalistischen Strömung in Japan etabliert und ins Karate übernommen. Heute dient es einzig und alleine dem Geld und dem Ego der Verbände und der deutschen Schrebergärtenmentalität in der alles seine Regeln, Verordnungen und somit seine Ordnung haben muss.
Der alleinige Grund warum es bei uns noch Gürtel gibt sind die "speziellen" Prüfungen (siehe den Gewalt & Karate Faden), wirklich brauchen tue ich die Gürtel in unserem Dojo nicht.
Die Fähigkeiten in einer Kampfkunst zeigen sich auf der Matte und nicht durch ein Stück Stoff um die Hüfte oder einen Funktionärsposten.
Das gesamte Gürtelsystem hat in meinen Augen einen gewaltigen Anteil am Niedergang der Kampfkünste.
Grüße
Kanken
Heute dient es einzig und alleine dem Geld und dem Ego der Verbände und der deutschen Schrebergärtenmentalität in der alles seine Regeln, Verordnungen und somit seine Ordnung haben muss.Ich war eigentlich überrascht, wie bedeutend insbesondere die höheren Dangrade im Kendo in Japan sind. Niemand, wirklich niemand würde da auf die Idee kommen, diese Graduierungen seien unwichtig. Glaube, man liegt weit daneben, wenn man hinter den Graduierungen "einzig und allein" Geldmacherei und deutsche Schrebergartenmentalität vermutet.
Aber im Karate mag das anders sein.
Norman P.
24-09-2013, 19:07
Das gesamte Gürtelsystem in den Kampfkünsten wurde im Sinne einer nationalistischen Strömung in Japan etabliert und ins Karate übernommen. Heute dient es einzig und alleine dem Geld und dem Ego der Verbände und der deutschen Schrebergärtenmentalität in der alles seine Regeln, Verordnungen und somit seine Ordnung haben muss.
Der alleinige Grund warum es bei uns noch Gürtel gibt sind die "speziellen" Prüfungen (siehe den Gewalt & Karate Faden), wirklich brauchen tue ich die Gürtel in unserem Dojo nicht.
Die Fähigkeiten in einer Kampfkunst zeigen sich auf der Matte und nicht durch ein Stück Stoff um die Hüfte oder einen Funktionärsposten.
Das gesamte Gürtelsystem hat in meinen Augen einen gewaltigen Anteil am Niedergang der Kampfkünste.
Ehrlich gesagt finde ich das ziemlich traurig.
Aber im Karate mag das anders sein.
Im Kendo mag es anders sein, wäre schön...
Im Kendo mag es anders sein, wäre schön...In Deutschland muss man da auch ein wenig den Daumen draufhalten...
Glaub schon, dass da Mentalitätsunterschiede mit reinspielen. Damit muss man eben umgehen. Da gibts verschiedene Wege, und die mögen mal besser, mal schlechter funktionieren. Deshalb aber jetzt auch das Graduieren an sich als weiteren Vorwand zur allgemeinen Verbandsschelte (auch dies ja des Deutschen liebstes Hobby) zu nutzen, heißt für mich, das Kind mit dem Bade auszuschütten.
Nick_Nick
24-09-2013, 20:36
Der alleinige Grund warum es bei uns noch Gürtel gibt sind die "speziellen" Prüfungen (siehe den Gewalt & Karate Faden), ...
Unsinn. Gerade du brauchst für eure Prüfungen keinen Gürtel der Prüflinge als Voraussetzung, weil du deine Spezis ganz genau kennst.
Und gerade bei euch - als kleine Gruppe, die keinem Verband angehört -, stellt sich die Frage, warum ihr Gürtel vergebt. Die Graduierungen werden von keinem Verband anerkannt, ihr könnt sie nur in eurem Dojo richtig einordnen, letztlich sind sie also vollkommen nutzlos. Scheint dann doch nicht so einfach zu sein, ein Dojo zu unterhalten ohne Gürtelvergabe.
Ist auch unklar, was du immer gegen Verbände hast. Der DKV (um mal den zu nennen, in dem wir Mitglied sind), lässt ziemlich freie Hand in nahezu allem. Du kannst trainieren, wie du lustig bist, du kannst auch die Prüfungen abhalten, wie du willst. Einfach Mitglied werden mit deinem Verein, Prüferlizenz beantragen und Prüfungslisten nach der Prüfung einschicken. Es fragt dich keine Sau, wie du prüfst.
Der wahrscheinlich wichtigste Grund für die Prüfungen der „kleinen Leute“ ist schlichtweg, die eigene Motivation aufrechtzuerhalten und Selbstbelohnung. Ich behaupte mal, die allermeisten trainieren (auch) auf den nächsten Gürtel hin und sind einfach stolz, wenn sie ihn erreichen. Ist vermutlich bei euch nicht anders.
Bei den Großen ist´s dann allerdings wirklich teilweise Schw...vergleich und Politik. Aber das sind ja nun wirklich bloß ein paar Wenige.
Grüße
Übrigens, zumindest der Dan scheint schon etwas älter zu sein als der jap. Nationalismus:
The dan (段 dan?) ranking system is a Japanese mark of level. As a ranking system, it was originally used at a Go school in the Edo period.[1] It is now also used in modern fine arts and martial arts. The system was applied to martial arts by Kanō Jigorō (1860–1938),[2] the founder of judo, in 1883, and later introduced to other East Asia countries.[3] The word dan (段) literally means "step" (of the stairs) or "stage".
In 1883, Kanō Jigorō, the founder of Judo, established the system of Dan ranking to measure the Judo practitioners' ability.[1] This system was referred to the Dan ranking system of Go, the ancient board game. Some organizations of academic tests started using the Kyū ranking system to measure candidates' ability.[2]
Similarly, the Tokyo Metropolitan Police Department started a ranking system using Kyū to measure the police officers' ability in Kendo. Grades were from 8th to 1st.[3]
In the 1890s, the Greater Japan Martial Virtue Society introduced the dan and kyū ranking system to other martial arts in Japan.[4]
Also späte Edozeit, ursprünglich aus dem Go.
Die Farbgürtel ließen dann auch nicht lange auf sich warten, ebenfalls eingeführt durch Kano (den man, mit Verlaub, keinen Nationalisten nennen kann):
The systematic use of belt color to denote the rank was first used by Kano Jigoro, the founder of judo, who first devised the colored belt system using obi (sash), and awarded the first black belts to denote a Dan rank in the 1880s, previously Japanese Koryu instructors tended to provide certificates.[3] Initially the wide obi was used; as practitioners trained in kimono, only white and black obi were used. It was not until the early 1900s, after the introduction of the judogi, that an expanded colored belt system of awarding rank was created.[2] Other martial arts later adopted the custom or variation on it (e.g. using colored sashes) to denote rank including in arts that traditionally did not have a formalized rank structure. This kind of ranking is less common in arts that do not claim a far eastern origin, though it is used in the Marine Corps Martial Arts Program.
Weiß nicht, woher er die Idee für die Farbgürtel hatte. Soweit ich weiß, wird im Sumo schon länger der Rang des Kampfrichters durch farbige Quasten am Fächer angezeigt. Vielleicht ja daher.
Für die Kämpfer im Sumo gibts ebenfalls schon lange Ränge, die jedoch nicht durch Gürtel gekennzeichnet werden, ausschließlich durch Siege bei Turnierkämpfen erworben und ebenso durch Niederlagen wieder verloren werden können (bis auf den Yokozuna, den man nicht mehr verlieren kann). Wie gesagt, die japanische Gesellschaft ist besessen von Hierarchien. Die Preußen Asiens halt. ;)
Naniwonai
24-09-2013, 20:56
Weiß nicht, woher er die Idee für die Farbgürtel hatte. Soweit ich weiß, wird im Sumo schon länger der Rang des Kampfrichters durch farbige Quasten am Fächer angezeigt. Vielleicht ja daher.
Die bunten Kyugürtel kommen nicht aus dem Sumo.
Kawaishi Mikonosuke, der Vertreter des Kodokan in Frankreich, führte diese während seiner Zeit dort als extrinsische Motivation für seine Schüler ein.
Diese wurden dann global im Jûdô und Anschließend auch im Karate übernommen.
Kawaishi Mikonosuke, der Vertreter des Kodokan in Frankreich, führte diese während seiner Zeit dort als extrinsische Motivation für seine Schüler ein.Stimmt, hab ich auch mal gehört. Wann war das denn? Hat er`s erfunden, oder hat ihm das Kano als Idee mit auf die Reise gegeben? Und wann/warum dann der (Re-?)import nach Japan/Asien?
Aber im Grunde sind doch die farbigen Gürtel auch bloß ein Epiphänomen. Die Idee, Praktizierende einer Kunst nach Könnensstufen einzuteilen, ist jedenfalls ein Kind des jap. 19. Jh.. Und Polizei/Armee/Schulsystem haben solche Hierarchisierungen in den KKs natürlich dankbar aufgenommen (m.E.n. spielt erst da, also bei der Verbreitung, auch der Nationalismus eine Rolle). Passt ja eh gut zu ihrer Struktur.
Und wann genau kam denn die Übernahme ins Karate? Doch wahrscheinlich erst im Zuge einer Etablierung des Karate in Japan?
Übrigens, zumindest der Dan scheint schon etwas älter zu sein als der jap. Nationalismus:
Also späte Edozeit, ursprünglich aus dem Go.
Die Farbgürtel ließen dann auch nicht lange auf sich warten, ebenfalls eingeführt durch Kano (den man, mit Verlaub, keinen Nationalisten nennen kann):
Ränge in einem Spiel sind schön und gut wenn sie an wirkliches KÖNNEN geknüpft sind, Gürtel heutzutage sind es leider nicht mehr (wobei Kano mit seinen monatlichen Kämpfen da wohl andere Maßstäbe an die Gürtelvergabe hatte als die Verbände heutzutage...)
Die Verbindung des ultranationalistischen DNBK mit dem Kodokan und Kano als Politiker einer ultranationalistischen Regierung hatten wir ja schon an anderer Stelle und gehört hier nicht zum Thema...
Grüße
Kanken
Schnueffler
24-09-2013, 21:16
Die leidige Gürtelfrage mal wieder.
Ränge in einem Spiel sind schön und gut wenn sie an wirkliches KÖNNEN geknüpft sind, Gürtel heutzutage sind es leider nicht mehr (wobei Kano mit seinen monatlichen Kämpfen da wohl andere Maßstäbe an die Gürtelvergabe hatte als die Verbände heutzutage...)
Die Verbindung des ultranationalistischen DNBK mit dem Kodokan und Kano als Politiker einer ultranationalistischen Regierung hatten wir ja schon an anderer Stelle und gehört hier nicht zum Thema...
Grüße
KankenScho recht. Trotzdem wunderts mich, wie lässig Du Dich mit einem "braucht kein Mensch" über jap. Traditionen hinwegsetzt, die schon etwas älter sind als Dein praktizierter Stil. Wenn da was schiefläuft, ist das m.E.n. erst recht kein Grund, es fallenzulassen wie ne heiße Kartoffel.
Nun ja Ränge in einem Spiel auf die Kampfkunst anzuwenden ist ja auch in den japanischen KK eher etwas neues und nix traditionelles. Da gab es doch nur Lehrbefähigungen wenn ich mich nicht irre (Kaiden, Menkyo Kaiden etc.), auf Okinawa gab es, wie in China, keine Gürtel oder große "Bescheinigungen". Es zählt das was man kann, nicht mehr und nicht weniger...
Grüße
Kanken
Nun ja Ränge in einem Spiel auf die Kampfkunst anzuwenden ist ja auch in den japanischen KK eher etwas neues und nix traditionelles. Da gab es doch nur Lehrbefähigungen wenn ich mich nicht irre (Kaiden, Menkyo Kaiden etc.), auf Okinawa gab es, wie in China, keine Gürtel oder große "Bescheinigungen". Na, "neu" ist ja auch relativ. Dein Stil wurde, wenn ich das recht überblicke, 1930 gegründet. Dagegen ist Edo ja noch fast archaisch.
Es zählt das was man kann, nicht mehr und nicht weniger... In japanischen Künsten zählt jedes Detail. Ne Verbeugung Richtung Shomen beispielsweise macht einen auch nicht besser oder japanischer. Bin aber strikt dagegen, sie wegzulassen (etwa mit der Begründung, dass die bei den meisten Europäern schauderhaft krumm ausfällt. Müssen sie halt üben, bis sie gerader wird).
Bin halt ein konservativer Knochen. :cool:
Auch interessant:
In 1946, Toyama founded the All Japan Karate-Do Federation (AJKF) with the intention of unifying the various forms of karate of Japan and Okinawa under one governing organization.War das dann aus Deiner Sicht ein blöder Fehler? Oder ist man nur in Deutschland zu doof, aus nem Verband etwas zu machen, das mehr nutzt als schadet?
Na, "neu" ist ja auch relativ. Dein Stil wurde, wenn ich das recht überblicke, 1930 gegründet. Dagegen ist Edo ja noch fast archaisch.
Toyama hat niemals einen Stil gegründet. Er vertrat das Karate von Itosu und hat es um seine Erfahrungen mit diversen anderen Kampfkünstlern erweitert. Einen "Stil" gründete er niemals.
Toyama war allerdings auch (Verbands-) Politiker und hat sich diesbezüglich wohl auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und auch er hat in diesem Zuge Gürtel und Graduierungen vergeben, aber das war auch damals schon Politik, Verband und Ego.
Der Anfang des 20 Jhd. war in Japan von diesem Irrsinn durchzogen und diente der "Erziehung" der Nation, ganz ähnlich die Jing Wu Schulen in China.
Menschen bleiben Menschen, nur weil jemand eine Kampfkunst macht wird er kein Heiliger oder mystischer Erleuchteter. Ego, Macht, Ansehen und Geld spielen da wie in jeder anderen gesellschaftlichen Struktur eine wichtige Rolle, früher wie heute, nur das früher halt ein anderer historischer Kontext herrschte.
Grüße
Kanken
Ich halte es wie früher. Für mich gilt einzig und alleine das Können jedes einzelnen auf der Matte und als Mensch. Wobei das eine mit dem anderen nichts zu tun haben muss, nur würde ich nicht mit jemanden trainieren oder von jemanden lernen den ich als Mensch nicht mögen würde.
Toyama als Karateka respektiere ich. Über den Menschen Toyama weiß ich zu wenig und den Verbandspolitiker Toyama mag ich nicht, aber er lebte in einer anderen Zeit in einer anderen Kultur, von daher muss man sehr vorsichtig sein mit Urteilen.
Grüße
Kanken
Menschen bleiben Menschen, nur weil jemand eine Kampfkunst macht wird er kein Heiliger oder mystischer Erleuchteter. Ego, Macht, Ansehen und Geld spielen da wie in jeder anderen gesellschaftlichen Struktur eine wichtige Rolle, früher wie heute, nur das früher halt ein anderer historischer Kontext herrschte.Geb ich Dir absolut recht. Menschen bleiben Menschen, ob mit oder ohne Dan, ob mit oder ohne Können, ob in Verbänden oder kleinen Vereinen. Strukturen können "Allzumenschliches" abmildern, aber auch weiter befördern. Je nachdem, ob man sie den Allzumenschlichen überlässt oder versucht, sie in eine brauchbare Richtung zu steuern. Du hast Dich halt für Ersteres entschieden.
Ich halte es wie früher. Von welchem "früher" sprichst Du? Schon immer waren Menschen Menschen.
Die leidige Gürtelfrage mal wieder.
Nicht das erste und nicht das letzte mal ;)
Schnueffler
24-09-2013, 23:17
Nicht das erste und nicht das letzte mal ;)
Leider!
Dazu die Worte eines meiner Schüler:
Ne du, ich möchte keine Prüfung machen, weil ich jetzt 6 Wochen ausgesetzt habe und nicht mehr alles blind kann. Ich will mich erst wieder selbst sicher fühlen.
Leider!
Dazu die Worte eines meiner Schüler:
Ne du, ich möchte keine Prüfung machen, weil ich jetzt 6 Wochen ausgesetzt habe und nicht mehr alles blind kann. Ich will mich erst wieder selbst sicher fühlen.
Wenn ich das zu meinem Trainer sage, dann höre ich eher: "Mach endlich die verdammte Prüfung oder lass es ganz sein!" :mad: Ich quäl mich da auch gern mal ein Jahr mit der Entscheidung Prüfung ja/nein rum. (und zwischendrin sind 4 Möglichkeiten zur Prüfung) :D
Wobei es bei längerem Trainingsausfall natürlich immer respektiert wird, dass man keine Prüfung macht.
naja so schlimm wie einige sehe ich das jetzt nicht, das graduierungssystem hat einen wirklichen vorteil man kann größere gruppen z.b. bei seminaren etwas besser aufteilen ohne das ich den trainingsstand jedes einzelnen kennen muss - hofft man - :D
ps: http://www.tsuru.de/gaeste/draeger/htm
naja so schlimm wie einige sehe ich das jetzt nicht, das graduierungssystem hat einen wirklichen vorteil man kann größere gruppen z.b. bei seminaren etwas besser aufteilen ohne das ich den trainingsstand jedes einzelnen kennen muss - hofft man - :D
ps: http://www.tsuru.de/gaeste/draeger/htm
Jepp, dazu wars ja auch gedacht. Um mal eben schnell ne Grobeinteilung vorzunehmen. Vgl. anfänglich weiße und schwarze Gürtel. Ich finde da auch total praktisch. Ala "Alle bis einschließlich grün zu mir. Die andern zu Heinz." Klappt gut und geht schnell. :D
Naniwonai
25-09-2013, 11:50
naja so schlimm wie einige sehe ich das jetzt nicht, das graduierungssystem hat einen wirklichen vorteil man kann größere gruppen z.b. bei seminaren etwas besser aufteilen ohne das ich den trainingsstand jedes einzelnen kennen muss - hofft man - :D
ps: http://www.tsuru.de/gaeste/draeger/htm
Zum Artikel von Draeger ist aber noch anzumerken das dieser nicht mehr aktuell ist und eine sehr starke schwarz/weiß Sicht propagiert.
Mittlerweile gibt es durchaus auch klassische Künste die das Dan-i System, parallel zum Menykô System übernommen haben.
Jedoch oftmals ohne die bunten Gürtelchen.
Norman P.
27-09-2013, 19:04
Da habe ich mit meinem Thema ja was angerichtet! ;)
Von all den Dingen und all diesen Meistern in euren Beiträgen habe ich leider keine Ahnung. Eigentlich wollte ich nur das grobe System verstehen.
Ganz grob kann man also sagen:
Von Weiß bis Braun lernt man, worum es eigentlich geht? Mit anderen Worten: Dieser Bereich ist eine Art langjährige Vorbereitung auf das eigentliche, tiefere Verständnis?
Bis 5.Dan: Alle Techniken und Kata (also diese festgelegten Formen), die es so gibt, sind technisch möglichst perfekt zu beherrschen und entsprechend auch am Partner umsetzen zu können? (Wobei "perfekt" ja auch wieder Auslegungssache ist.)
Ab 6.Dan: Tja, was passiert da eigentlich? Wenn man bis zum 5.Dan doch schon technisch perfekt sein muss, was kommt dann ab dem 6.Dan? Dann würde ja nur noch "technisch perfekt plus Politik" kommen? Ein anderes Unterscheidungsmerkmal wüsste da nicht mehr - als außenstehender Nicht-Budoka gedacht...
Was ich auch nicht verstanden habe, sind diese Wartezeiten, die immer länger werden. Wenn jemand ordentlich trainiert und sich wirklich mit Karate (oder anderen Kampfkünsten) beschäftigt, müssten doch die Wartezeiten für höhere Grade eher kürzer werden, weil es doch mit weiterem Fortschritt und Technikkönnen immer leichter wird, neue Sachen anzunehmen und umzusetzen. Schließlich wird die Basis mit weiterem Fortschritt immer breiter. Oder sehe ich da was falsch?
Raven_Blacksky
28-09-2013, 01:40
Wer einen eigenen Stil gründet, kann sich auch mit dem 5. Dan schmücken. Das wird bei mir demnächst auch der Fall sein. :)
Naniwonai
28-09-2013, 08:07
Bis 5.Dan: Alle Techniken und Kata (also diese festgelegten Formen), die es so gibt, sind technisch möglichst perfekt zu beherrschen [...]
Würde ich nicht sagen. Perfekt ist ein unerreichbares Ideal das durch den Judan(10.) symbolisiert wird.
In Japan markiert der Shodan, also der erste Dan eigentlich den Beginn des "ernsthaften" Trainings und der Godan(5.) das eintreten in die Welt der selbstständigen Lehrer.
Mit einem Godan ist man noch lange nicht perfekt, aber man hat zuviel technisches Know How angesammelt das man seinen Schülern immer genau die richtige Korrekturen zur richtigen Zeit geben kann.
Vielleicht ist das etwas schwer zu verstehen, aber nicht jede objektiv richtige Korrektur ist auch eine subjektiv sinnvolle Korrektur. Fehler in der Bewegung haben oftmals ganz bestimmte Gründe an einer ganz anderen Warte, was viel mit der selbstorganisierung des Schülers zu tun hat. Halt Symptom und Wirkung. Viele "Trainer/Trainingsleiter" können Problemlos die Symptome eines Fehlers bekämpfen, ein guter Lehrer sieht mit einem Blick die Ursache.
Ab 6.Dan: Tja, was passiert da eigentlich? Wenn man bis zum 5.Dan doch schon technisch perfekt sein muss, was kommt dann ab dem 6.Dan? [...]
Siehe oben. In Japan finden nach dem Godan immernoch technische Prüfungen statt. Besonders im Kendô ist das offensichtlich und es gibt diese schöne Dokumentation darüber :
Japanese Samurai Art Kendo: Passing Japans Hardest Test(1/5) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=ylpdy0XEOfw&list=PL5105DADE1489A017)
Der Grund warum hier in Europa oftmals nach Godan nur noch für Funktionärsarbeit verliehen wird ? Das ist oft mit der Verbandsgeschichte verbunden und ob es damals einen Lehrer in Deutschland gab der die Leute hätte Prüfen können. Wo das nicht der Fall war oder ist wurde dann halt nur noch verliehen ;)
shorinryuchemnitz
30-09-2013, 09:52
Hallo,
hiermal wie es bei uns gehandhabt wird:
Das Graduierungs-System des OSSKD (http://www.shorinryu.de/public/tradition/graduierung/graduierung.html)
Bitte auch die 2 Folgeseiten beachten.
Gruß
Raven_Blacksky
30-09-2013, 10:22
Hallo,
hiermal wie es bei uns gehandhabt wird:
Das Graduierungs-System des OSSKD (http://www.shorinryu.de/public/tradition/graduierung/graduierung.html)
Bitte auch die 2 Folgeseiten beachten.
Gruß Bei euch werden Ehrentitel wie Renshi und Kyoshi automatisch mit einen gewissen Dan-Grad vergeben? Bei uns wird beides streng getrennt bei Erfüllung weiterer Voraussetzungen voneinander verliehen. So gibt es bei uns Leute, die den 1. Dan haben, aber noch Sempai sind oder auch 4. Dan der nur gaz normaler Sensei ist, ein anderer ist 4. Dan Renshi.
Bei euch werden Ehrentitel wie Renshi und Kyoshi automatisch mit einen gewissen Dan-Grad vergeben? Bei uns wird beides streng getrennt bei Erfüllung weiterer Voraussetzungen voneinander verliehen. So gibt es bei uns Leute, die den 1. Dan haben, aber noch Sempai sind oder auch 4. Dan der nur gaz normaler Sensei ist, ein anderer ist 4. Dan Renshi.:confused:
Dachte, die Shogo würden ausschließlich vom Dai Nippon Butokukai in Vertretung des Tenno vergeben?
soto-deshi
30-09-2013, 16:21
Hallo Terao,
dann betrachte nur diesen Hinweis:
Graduierungssystem des Budo Studien Kreises
BSK Hombu-Dojo-Budokan
Hauptlehrer: Werner Lind
www.budostudienkreis.de/
der Beitrag dazu lautet, die folgende Rangordnung entspricht weitgehend einem alten traditionellen Bewertungssystem das von japanischen Meistern der Vergangenheit für die Fortschrittsniveau ihrer Schüler angelegt wurde.
Ich dachte eigentlich immer, Karate kommt aus Okinawa und dort gab es keine Gürtelrangsystem.
Wenn ich nicht vollkommen falsch liege, wurde das Gürtelsystem von Gründer des Judo eingeführt und von Gichin Funakoshi in sein Karate in Japan übernommen.
Siehe auch das Jiu-Jitsu von Erich Rahn, der lange Zeit als Altmeister bezeichnet wurde, dann seine " Lehrer mit dem schwarzen Gürtel " auszeichnete und die Schüler mit einem " weißen Gürtel".
Jetzt kann man lesen, Erich Rahn hatte den 10. Dan in seinem System.
www.djjr.de
Nicht alles so furchtbar ernst nehmen.
Noch einen schönen Tag.
:confused:
Dachte, die Shogo würden ausschließlich vom Dai Nippon Butokukai in Vertretung des Tenno vergeben?
joa. Aber die sind nicht markenrechtlich geschützt. Jeder kann sich so nennen, wenn er Spass dran hat. Es gibt sicher einige Verbände, die da mit dem DNB zusammenarbeiten, aber das sind nicht viele.
der Beitrag dazu lautet, die folgende Rangordnung entspricht weitgehend einem alten traditionellen Bewertungssystem das von japanischen Meistern der Vergangenheit für die Fortschrittsniveau ihrer Schüler angelegt wurde.
Aber die sind nicht markenrechtlich geschützt. Jeder kann sich so nennen, wenn er Spass dran hat.
OK, schön, warum auch nicht. Ernst nehmen muss ichs ja nicht.
Wenn die Königin von England jemanden zum Ritter schlägt, find ich das eigentlich einen ganz coolen Brauch. Wenn der Vorstandsvorsitzende des TSV Emmelshausen jemanden zum Ritter schlägt, muss ich leicht grinsen. Sorry, ist so.
carstenm
01-10-2013, 09:34
Was meint ihr, wenn ihr "butokukai" sagt:
Die IMAF als "Nachfolgeorganisation" oder den neuen butokukai?
Ich bin nicht sicher, aber ich meine, die offizielle Verleihung von Ehrentiteln ist auch bestimmten japanischen Verbände gestattet. Allerdings naturgemäß nur bezogen auf die je eigene KK. Soweit ich weiß gibt es das im Bereich des kobudô, des kendô und auch des iaidô.
Ist das Besondere an der IMAF nicht "nur", daß sie alleine fächerübergreifend diese Titel verleihen kann?
Ansonsten: Diese Ehrentitel begegnen doch immer schon massenhaft auch außerhalb dieses offiziellen Rahmens.
Mal ganz abgesehen davon, daß die Mitgliedschaft in der IMAF doch auch nicht besonders schwer zu erlangen ist. Und ist es nicht so, daß ein IMAF Ehrentitel letztlich auch eine Frage der Spendenbereitschaft ist? Das ist ja nicht schlimm, weil das durchaus traditonellen Gepflogenheiten entspricht.
Aber es ist halt nicht so, daß der Tenno einen tollen aikidôka im Fernsehen sieht und nun voller Begeisterung hingeht und ihm für seine Fähigkeiten einen Titel verleiht, oder?
Zum kendô in D habe ich diesen Link (http://www.dkenb.de/verfahrensordnung-fur-kendo-shogo-titel/) gefunden. Wie ist das zu verstehen?
Zum kendô in D habe ich diesen Link gefunden. Wie ist das zu verstehen?Da halt ich auch nix von.
Das Niveau des Kendo in Deutschland ist einfach ein anderes als in Japan. Unabhängig davon, wer sich nun welchen Dan oder Shogo umhängt. Wusste bis eben gar nicht, dass sie das machen.
ps.: Seh gerade, nach den Voraussetzungen kann die hierzulande sowieso (noch) keiner verleihen. Es gibt keine deutschen 8. Dane. Und auch keine fünf 7. Dan Kyoshi.
Was meint ihr, wenn ihr "butokukai" sagt:
Die IMAF als "Nachfolgeorganisation" oder den neuen butokukai?
...
Welche IMAF meinst du? Es gibt 2.
Die in der ich bin, hat als Beiname "KOKUSAI BUDOIN - KOKUSAI BUDO RENMEI". Passt also nicht ganz. Aber auch bei uns werden diese Titel verliehen. Auch fachübergreifend, wobei es natürlich für die entsprechenden Bereiche Vertreter im Verband geben muss. Es wird da wohl kaum einer auf die Idee kommen, nen Hanshi Titel einem Golfspieler zu verleihen :rolleyes:
carstenm
01-10-2013, 10:20
"KOKUSAI BUDOIN - KOKUSAI BUDO RENMEI"
Die meinte ich.
Ich wußte nicht, daß es zwei IMAF gibt und hab auch im Inet keine zweite IMAF finden können. Hast du vielleicht einen link? Danke.
Die meinte ich.
Ich wußte nicht, daß es zwei IMAF gibt und hab auch im Inet keine zweite IMAF finden können. Hast du vielleicht einen link? Danke.
IMAF Europe - Branch Germany (International Martial Arts Federation) (http://www.imaf-eu.de/IMAF.htm) -> Geschichte
carstenm
01-10-2013, 11:11
Danke!
soto-deshi
01-10-2013, 13:22
Hallo inumeg,
IMAF Europe - Branch Germany (International Martial Arts Federation) (http://www.imaf-eu.de/IMAF.htm) -> Geschichte
da gibt es auch die:
www.imaf-germany.de/
ist das etwas anders?
Gruß soto
...
da gibt es auch die:
www.imaf-germany.de/ (http://www.imaf-germany.de/)
ist das etwas anders?
Gruß soto
Ja, das ist die IMAF - KOKUSAI BUDOIN - KOKUSAI BUDO RENMEI
Wird in Deutschland durch die DAKO vertreten.
Erkennbar am anderen Logo :D
Ich glaub die beiden IMAF waren früher mal zusammen. Blick da nicht so ganz durch.
DerLenny
01-10-2013, 13:37
Ich muss wirklich mal die L.M.A.A gründen.
(Lenny's Martial Arts Association)
Ich muss wirklich mal die L.M.A.A gründen.
(Lenny's Martial Arts Association)
:horsie: Bin dabei. Wann gehts los? Wird es Autoaufkleber geben? :D
soto-deshi
01-10-2013, 13:46
Hallo Der Lenny,
da sofort eine Frage:
Ich muss wirklich mal die L.M.A.A gründen.
(Lenny's Martial Arts Association)
verschickst Du dann auch Lehrbriefe, habe ich in einem Bericht über einen Organisation gelesen, ..
nach 3 gekauften Lehrbriefen gibt es dann den ersten Gürtel.
nach der ganzen Lehrbrief-Reihe ist man dann auch automatisch ein " schwarzer Gürtel" in diesem System.
Wann fängst Du damit an?
Bestimmt kommen bald die ersten Anfragen!
:cool:
DerLenny
01-10-2013, 13:57
Ich habe mir schon öfters überlegt mal ne Webseite zu basteln - habe aber Angst, dass die wirklich jemand ernst nehmen könnte.
Ich habe mir schon öfters überlegt mal ne Webseite zu basteln - habe aber Angst, dass die wirklich jemand ernst nehmen könnte.
Kannst doch entsprechende Hinweise in die AGBs oder ins Impressum aufnehmen. :D
kaffeegeniesser
01-10-2013, 16:22
Ich hätte auch noch eine Frage: Ich bin jetzt 46 und habe den braunen Gürtel. Kann ich auch noch Rennski, Skihaserl oder Sushi werden?
Ist nur weil im Sandkasten die anderen immer den größeren Eimer haben.
Ich hätte auch noch eine Frage: Ich bin jetzt 46 und habe den braunen Gürtel. Kann ich auch noch Rennski, Skihaserl oder Sushi werden?
Ist nur weil im Sandkasten die anderen immer den größeren Eimer haben.
Wenn du Sushi werden willst, dann komm zu uns. Wir schleifen auch extra noch mal unsere Macheten ;)
SKA-Student
01-10-2013, 16:43
:-§
On Topic, please!
Weitere OT Beiträge werden gelöscht.
:-§
PS: LMAA war zu gut zum Löschen...
soto-deshi
02-10-2013, 09:11
Hallo carstenm.
Ich bin nicht sicher, aber ich meine, die offizielle Verleihung von Ehrentiteln ist auch bestimmten japanischen Verbände gestattet. Allerdings naturgemäß nur bezogen auf die je eigene KK. Soweit ich weiß gibt es das im Bereich des kobudô, des kendô und auch des iaidô.
Aber ich könnte Dir sofort einige Verbände nennen, die an ihre Vorstände große Auszeichnungen verleihen, mit Urkunden, usw.
Nur haben diese " Organisationen " überhaupt keine Verbindung zu Japan oder einem Dojo auf Okinawa. Aber das kümmert keinen.
Die IMAF das kann jeder leicht nachlesen, besucht in regelmäßigen Abständen
Japan und dort ist dieser Verband anerkannt.
Nur stellt sich mir die Frage, gibt es diese " Titel " auch auf Okinawa, dort wo Karate entstanden ist?
Das Gürtelsystem war einfach gedacht als Unterscheidung in Schüler und Ausbilder. Das steht auch im Kodokan -Judo Buch.
soto
…
Die IMAF das kann jeder leicht nachlesen, besucht in regelmäßigen Abständen
Japan und dort ist dieser Verband anerkannt.
Nur stellt sich mir die Frage, gibt es diese " Titel " auch auf Okinawa, dort wo Karate entstanden ist?
…
Ich möchte an der Stelle daran erinnern, dass in der IMAF nicht nur Karate angesiedelt ist. In der IMAF gibt es aus allen möglichen KK-Arten und Unterarten Vertreter und viele von denen sind nicht gerade namenlos. Ich würde diese Titel in der IMAF also nicht unbedingt am Karate festmachen.
Nur stellt sich mir die Frage, gibt es diese " Titel " auch auf Okinawa, dort wo Karate entstanden ist?Welcher heute international gelehrte Karatestil ist denn (ausschließlich) auf Okinawa "entstanden"?
soto-deshi
02-10-2013, 10:04
Hallo Chillura,
ich gebe Dir natürlich recht, in der DAKO wird nicht nur Karate unterrichtet sondern auch viele andere Kampfsportarten.
Aber das Dan-System wurde vom Gründer des Judo erdacht und viele " Titel " sind doch aus japanischen Kampfsportarten oder einfach nur Bezeichnungen aus Japan.
Daher sollte, ist nur meine Ansicht das Dan-System auf Kampfkünste aus Japan angewandt werden.
Was bei der IMAF auch eingehalten wird.
soto
Jepp, wollte das nur noch mal differenzieren. :)
Aber das Dan-System wurde vom Gründer des Judo erdacht und viele " Titel " sind doch aus japanischen Kampfsportarten oder einfach nur Bezeichnungen aus Japan....und wurden von den Begründern der heutigen Karatestile (oder deren designierten Nachfolgern) übernommen. Schon vor langer Zeit, meist soweit, wie die gesicherte Geschichte des Stils überhaupt zurückreicht. Sehr bewusst, sei`s, weil sie es sinnvoll fanden, sei`s, um in Japan anschlussfähig zu sein, sei`s, weil sie selbst Japaner waren.
Wo ist das Problem?
Gürteltier
02-10-2013, 10:13
Da habe ich mit meinem Thema ja was angerichtet! ;)
Mhm. Kam sicher voll überraschend für Dich.
Was ich auch nicht verstanden habe, sind diese Wartezeiten, die immer länger werden. Wenn jemand ordentlich trainiert und sich wirklich mit Karate (oder anderen Kampfkünsten) beschäftigt, müssten doch die Wartezeiten für höhere Grade eher kürzer werden, weil es doch mit weiterem Fortschritt und Technikkönnen immer leichter wird, neue Sachen anzunehmen und umzusetzen. Schließlich wird die Basis mit weiterem Fortschritt immer breiter. Oder sehe ich da was falsch?
Ja. Du siehst alles falsch. Körperliches Training verschmälert sich immer nach oben.
Am Anfang kommt man am schnellsten voran.
Vielleicht sollen der doppelte Blau- und dreifache Braungurt einem das ja schon schonend ankündigen.
Norman P.
06-10-2013, 17:43
Überrascht mich schon ein wenig. Eigentlich wollte ich ja nur ein paar Infos über dieses Dan-Sytem haben. Dass es ein so umfangreiches Thema werden würde, hätte ich nicht gedacht. Gürtel scheinen ja wirklich wichtiger zu sein als man von außen so annimmt.
Kannst Du mir das mit dem doppelten Blau- und dem dreifachen Braungurt näher erklären? Wofür das nämlich gut sein soll, habe ich leider auch nicht so ganz verstanden. Reichen nicht ein blauer und ein brauner Gürtel?
shorinryuchemnitz
07-10-2013, 12:59
Reichen nicht ein blauer und ein brauner Gürtel?
Hallo,
ja und nein. Das ist eine reine Organisationsache.
Karate ist nicht demokratisch.
Das Rangsystem hat einfach einen erzieherischen, politischen und finanziellen Wert und je nach Befindlichkeit oder Zielsetzung des jeweiligen Stilvorstandes/Gründers wurde und wird dieses Mittel eingesetzt, dies schließt je nach Moralvorstellung bzw. Sichtweise/Standpunkt den Missbrauch dieses Instrumentes mit ein.
Im Kyokushinkai und Derivaten ist das Rangsystem noch anders:
Beginner Weiß
10. und 9. Kyu Rot (oder orange, organisationsspezifisch)
8. und 7. Kyu Blau
6. und 5. Kyu Gelb
4. und 3. Kyu Grün
2. bis 1. Kyu Braun
1. bis 10. Dan Schwarz
Welcher heute international gelehrte Karatestil ist denn (ausschließlich) auf Okinawa "entstanden"?
Shorinryu
Goju Ryu
Uechi Ryu
und noch einige kleine Stilrichtungen mehr
meist mit dem Zusatz Okinawa, Uchinadi, Suidi oder Dento
um sich vom japanischen Pendant abzugrenzen.
Gruß
Norman P.
19-12-2013, 01:04
Ich habe mal versucht, den Unterschied zwischen Blau 1-2 und Braun 1-3 heraus zu finden. Ich habe da in der Liste der abzuarbeitenden Sachen einfach diese japanischen Begriffe miteinander verglichen. Mir ist dann aufgefallen, dass sich generell Sachen wiederholen. Dieses "Kumite" ist sogar bei Braun 3 und Schwarz 1-2 gleich. Ich dachte bis jetzt, dass man für jeden Gürtel immer andere, schwierigere Sachen machen muss.
Wenn ich mir jetzt noch den Beitrag meines Vorredners anlese, habe ich das Gefühl, dass Blau und Braun auch noch einmal aufgesplittet wurden, um die Leute etwas "hinzuhalten" und um noch einmal Geld für Prüfungen zu generieren. Ist es jetzt zu böse, wenn ich dies mal so vermute?
@Naniwonai,
wow, das ist mal eine coole Erklärung! Danke. :) Ist es eigentlich auch eine Bedingung, dass man selbst Vereinstrainer und/oder Prüfer ist, wenn man irgend einen nächst höheren Grad (also Dan 1-5) erreichen möchte? Was machen die Leute, die einfach nur trainieren wollen und selbst gar keine Trainer oder Prüfer werden wollen? Spätestens zur 5.Danprüfung werden die Prüfer doch bestimmt skeptisch werden, wenn ein Prüfling nie selber Trainer/Prüfer oder sonst was war, vermute ich mal.
Naniwonai
19-12-2013, 02:44
@Naniwonai,
wow, das ist mal eine coole Erklärung! Danke. :) Ist es eigentlich auch eine Bedingung, dass man selbst Vereinstrainer und/oder Prüfer ist, wenn man irgend einen nächst höheren Grad (also Dan 1-5) erreichen möchte?
Weiß ich nicht.
Aber meine Gedanken dazu: Erstens würde so etwas sicher von einem Verband und seinen internen Regelungen abhängen.
Zweitens selbst wenn es nicht geregelt ist glaube ich kaum das ein Yudansha bzw. Danträger der in Deutschland keine Trainingsleiterfunktion übernimmt ziemlich selten ist und das man zumindest in Vereinen recht bald automatisch eingespannt wird(Hey, ich habe dich hier 10 Jahre im Verein großgezogen, willste nicht mal da und da aushelfen damit ich nen Abend in der Woche mehr bei meiner Familie sein kann ?)
Zusätzlich ist es auch teil der Ausbildung das Lehren zu lernen um weiterzukommen ;) .
Was machen die Leute, die einfach nur trainieren wollen und selbst gar keine Trainer oder Prüfer werden wollen? Spätestens zur 5.Danprüfung werden die Prüfer doch bestimmt skeptisch werden, wenn ein Prüfling nie selber Trainer/Prüfer oder sonst was war, vermute ich mal.
Letztendlich kann dich zwar keiner Zwingen zu lehren.
Jedoch glaube ich wirklich das es ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach "gentlemenlike" ist seinem Lehrer hier und da auszuhelfen wenn man die Qualifikation dazu hat und etwas von dem Training und der Zeit die in einem selbst investiert wurden auch dem Dôjô, dem eigenen Lehrer oder einfach der Gemeinschaft zurückzugeben. Und das das lehren und weitergeben erstens für die Kunst an sich, als auch für die eigene Entwicklung ein untrennbarer Schritt zur Verbesserung sind, weil man ganz anders an die Sache rangehen muss. Du musst nicht nur wissen wie du die "Technik" zum funktionieren bringen musst, sondern du musst die anderen kennenlernen und erkennen was ihr Problem ist was zu einem tieferen Verständnis für die Kunst an sich fühlt.
Ausserdem will ich kein unsoziales ********* sein xD
Gruß Nani
Norman P.
19-12-2013, 02:48
Ja, das stimmt natürlich. Ich meinte mit "Trainer" und "Prüfer" etwas Offizielles, was auch im Pass steht. Hier und da mal im Verein aushelfen kann man ja auch so. Das "sieht" man im Pass aber nicht. Ich meinte halt das Offizielle, also Trainerlizenz und Prüferlizenzen.
Apropos Prüferlizenzen: Was sind die Unterschiede zwischen A-, B- und C-Prüfern?
Apropos Prüferlizenzen: Was sind die Unterschiede zwischen A-, B- und C-Prüfern?
Im DKV gilt:
C-Prüfer dürfen bis incl. Violett und nur im eigenen Bundesland prüfen.
B-Prüfer dürfen alle Kyu-Grade und bundesweit prüfen.
A-Prüfer dürfen bundesweit Kyu- und Dan-Grade bis zu ihrer eigenen Graduierung prüfen.
Weiß ich nicht.
Aber meine Gedanken dazu: Erstens würde so etwas sicher von einem Verband und seinen internen Regelungen abhängen.
In vielen mir bekannten Verbänden ist es so, dass man zumindest für die höheren Dan-Graduierungen eine Trainerlizenz (C-B-A) vorweisen muss.
kaffeegeniesser
19-12-2013, 12:44
Ich habe mal versucht, den Unterschied zwischen Blau 1-2 und Braun 1-3 heraus zu finden. Ich habe da in der Liste der abzuarbeitenden Sachen einfach diese japanischen Begriffe miteinander verglichen. Mir ist dann aufgefallen, dass sich generell Sachen wiederholen. Dieses "Kumite" ist sogar bei Braun 3 und Schwarz 1-2 gleich. Ich dachte bis jetzt, dass man für jeden Gürtel immer andere, schwierigere Sachen machen muss.
Hallo,
ich habe mal die Lehrpläne in Mathematik von der Grundschule bis zum Abitur verglichen. Da werden von der ersten bis zur zwölften Klasse die gleichen Zahlen und später ein paar Buchstaben als Variablen oder Operatoren verwendet. Fast unglaublich, dass die Anforderungen an den Schüler im Fach Mathematik bis zum Abitur immer steigen, obwohl die schon altbekannten Zahlen und Buchstaben nur in abgeänderten Reihenfolge und Bedeutung doch immer wieder verwendet werden.
Gruß
Norman P.
19-12-2013, 14:11
@Inumeg,
danke Dir. :)
@kaffeegeniesser,
ah okay: Offiziell zwar gleiche Techniken, aber mit jeden höheren Grad werden diese Techniken genauer unter die Lupe genommen und es wird auf immer mehr Details geachtet. Verstehe.
The little Dragon
20-12-2013, 18:34
Ich habe mal versucht, den Unterschied zwischen Blau 1-2 und Braun 1-3 heraus zu finden. Ich habe da in der Liste der abzuarbeitenden Sachen einfach diese japanischen Begriffe miteinander verglichen. Mir ist dann aufgefallen, dass sich generell Sachen wiederholen. Dieses "Kumite" ist sogar bei Braun 3 und Schwarz 1-2 gleich. Ich dachte bis jetzt, dass man für jeden Gürtel immer andere, schwierigere Sachen machen muss.
Wichtig zu beachten ist, das es nicht nur darum geht welche Sachen du machst sondern WIE du sie machst.
Einige Techniken tauchen immer wieder in allen Prüfungsprogrammen auf. Bei höheren Graduierungen wird natürlich mit anderem Auge darauf geschaut als bei einem Gelbgurt.
In dem Zusammenhang steht auch bei den höheren Kyu-Graden, das auch die niedrigeren Katas auf Wunsch des Prüfers geprüft werden können. Und dann muss das natürlich auch ein anderes Niveau haben damals, als die Kata pflichtmäßig im Programm war.
Gruß,
Dragon
Norman P.
21-12-2013, 14:27
Verstehe. Alles klar. :)
Norman P.
30-07-2015, 17:19
Falls es euch interessiert, habe ich hier noch einmal etwas gefunden für Prüfungen am dem 4.Dan. Anbei ist eine Art Kriterienkatalog. Habe bis jetzt nur gehört, dass es im DKV-Shotokan ab dem 6.Dan mit diesen Kriterien los geht (die wohl auch ähnlich sind), um zu einer Prüfung zugelassen zu werden. Wie es in anderen Stilen/Verbänden ist, weiß ich nicht.
Prüfungen (http://www.wadokai.de/Sides/pruefung.htm)
marasmusmeisterin
31-07-2015, 09:15
hast du denn deinen Aufsatz nun geschrieben, oder vielleicht - die Hoffnung stirbt als Letzte - auch mal selber irgendwo irgendwas trainiert?
Norman P.
31-07-2015, 17:36
Den Aufsatz musste ich in der geplanten Version leider verwerfen, weil es einfach zu viele Kampfkünste und innerhalb dieser zu viele Stile gibt mit deren jeweiligen Eigenarten, so dass aus dem Aufsatz ein Buch geworden wäre. Um ein solches Buch allerdings schreiben zu können, müsste ich viel mehr wissen, was leider nicht der Fall ist. Aber ich habe tatsächlich mit einem Karatetraining begonnen, als ich hier Mitglied war und habe derzeit den Orangegurt. Karate habe ich genommen, weil es in meiner Nähe am häufigsten angeboten wurde. Wäre es Teakwon Do oder Hap Ki Do oder etwas anderes gewesen, was mir gefallen hätte, hätte ich dieses halt genommen. Aber Karate gefällt mir auch. Trotzdem bin ich aber auch daran interessiert, was die "Kollegen/Kolleginnen" aus anderen Kampfkünsten so machen. Neugierig und interessiert zu sein, schadet ja nie. :)
Zum Dan-System habe ich eigentlich keine Fragen mehr. Hier gab es genug Beiträge, die mir einiges erklärt haben. So langsam habe ich wohl kapiert, worum es da geht. Vielen Dank an alle, die mir da Infos haben zukommen lasen. :)
WingChun77
01-08-2015, 07:46
Hallo,
der "schwarze Gürtel" steht für einen ehemals "weißen Gürtel", der im Laufe der Zeit durch Training, Dreck, Schweiß und Blut immer "dunkler" wurde. Somit war bzw. ist ein weißer Gürtel ein Zeichen für einen Novizen, entsprechend ein schmutziger Gürtel ein Zeichen für einen Fortgeschrittenen.
Inwieweit ein schmutziger Gürtel dann noch weitere Abstufungen braucht, dies sei einmal dahin gestellt. Ich für meinen Teil halte nicht viel von den DAN-Graduierungen diverser Großverände und Verein.
Aber dies ist ein weites Feld...
LG
Günther
WingChun77
01-08-2015, 07:50
Falls es euch interessiert, habe ich hier noch einmal etwas gefunden für Prüfungen am dem 4.Dan. Anbei ist eine Art Kriterienkatalog. Habe bis jetzt nur gehört, dass es im DKV-Shotokan ab dem 6.Dan mit diesen Kriterien los geht (die wohl auch ähnlich sind), um zu einer Prüfung zugelassen zu werden. Wie es in anderen Stilen/Verbänden ist, weiß ich nicht.
Prüfungen (http://www.wadokai.de/Sides/pruefung.htm)
Solche Kritierien haben meines Erachtens KEINERLEI Aussagekraft. Sie verändern sich von Verband zu Verband und sind somit obsolet. Du kannst auch einen Verein gründen und eine entsprechende Ordnung entwerfen, nach der sich dann gerichtet werden muss...
der "schwarze Gürtel" steht für einen ehemals "weißen Gürtel", der im Laufe der Zeit durch Training, Dreck, Schweiß und Blut immer "dunkler" wurde. Somit war bzw. ist ein weißer Gürtel ein Zeichen für einen Novizen, entsprechend ein schmutziger Gürtel ein Zeichen für einen Fortgeschrittenen.
Hahahaha
Bringt mich jedes mal wieder aufs neue zum lachen
Pyriander
01-08-2015, 11:36
Warum?
Weil es Bullshit ist. Und natürlich recht eckelig.
Hallo,
der "schwarze Gürtel" steht für einen ehemals "weißen Gürtel", der im Laufe der Zeit durch Training, Dreck, Schweiß und Blut immer "dunkler" wurde. Somit war bzw. ist ein weißer Gürtel ein Zeichen für einen Novizen, entsprechend ein schmutziger Gürtel ein Zeichen für einen Fortgeschrittenen.
:wuerg:
Halte ich übrigens für einen Mythos.
Ich habs so kennengelernt, dass der Gürtel einfach im Dojo bleibt, da wird er mit der Zeit natürlich dreckiger.
Nein die Farbe des schwarzen Gürtels erklärt sich anders.
Nachdem man als Kyu Grün und Blau gedroschen wurde, verfärbt sich die Sache in ein sattes Schwarz..an den Fußnägeln...den Waden....
Schnueffler
01-08-2015, 14:20
Ach komm, ihr wisst doch alle, das man Gürtel nicht waschen darf, denn dann wäscht man doch das ganze Ki mit aus oder war es das Do?
Ihr habt noch Gürtel? [emoji15]
Meine Mutti hat mit einen Gummizug in die Hose genäht, seitdem rutscht sie nicht mehr.
Nein die Farbe des schwarzen Gürtels erklärt sich anders.
Nachdem man als Kyu Grün und Blau gedroschen wurde, verfärbt sich die Sache in ein sattes Schwarz..an den Fußnägeln...den Waden....
Ich dachte grün und blau sind Zwischenstufen wo der Gürtel halt mal etwas schimmelt :D
WingChun77
02-08-2015, 07:44
Hahahaha
Bringt mich jedes mal wieder aufs neue zum lachen
Weil es Bullshit ist. Und natürlich recht eckelig.
Wie gut, dass die Inkarnation der Kompetenz hier schreibt...
Schnueffler
02-08-2015, 09:35
Wie gut, dass die Inkarnation der Kompetenz hier schreibt...
Wer hat dir das denn damals erzählt?
Hallo,
der "schwarze Gürtel" steht für einen ehemals "weißen Gürtel", der im Laufe der Zeit durch Training, Dreck, Schweiß und Blut immer "dunkler" wurde. Somit war bzw. ist ein weißer Gürtel ein Zeichen für einen Novizen, entsprechend ein schmutziger Gürtel ein Zeichen für einen Fortgeschrittenen.
Inwieweit ein schmutziger Gürtel dann noch weitere Abstufungen braucht, dies sei einmal dahin gestellt.
LG
Günther
es gibt echt noch leute, die diesen schwachsinn glauben ...?
:ups:
mal abgesehen davon, daß dieses märchen der reinste bullshit ist ... welche entsetzlichen hygienischen verhältnisse sollen denn "damals" im training geherrscht haben, wenn der gürtel (und wieso eigentlich der gürtel?) durch "dreck, schweiß und blut immer dunkler" wurde ...?
und in welcher stilrichtung soll denn das so gewesen sein?
und warum läßt man dann heute den eigenen gürtel nicht mehr verschimmeln, bis er schwarz geworden ist?
und wie erklären sich in diesem zusammenhang die rot-weißen gürtel der hohen dan-grade des judo?
schimmeln die so lange, bis sie sich von schwarz zu rot-weiß gefärbt haben, oder wie?
kano jigoro, der 1882 das judo gründete, war der erste, der ein rangsystem farbiger gürtel (zunächst nur weiß, braun und schwarz für erwachsene und violett für "knaben bis 14 jahre") in die japanischen kk einführte.
ALLE, die später farbige gürtel in ihren systemen benutzten, haben das bei kano abgekupfert.
und von kano und seinem judo ist mir nicht bekannt, daß man im "dreck" trainierte und danach die keikogi samt obi nicht gereinigt hätte.
mal ganz abgesehen davon, daß die judogi, die wir heute kennen, erst 20 jahre nach gründung des judo überhaupt entwickelt wurden.
vorher wurde in alltagskleidung trainiert, in uwagi, hakama und ähnlichen kleidungsstücken.
hosen (zubon), wie wir sie heute kennen, wurden auch erst von kano ins training eingeführt ...
ich bin sicher, daß schon damals niemand bereit gewesen wäre, mit einem ekelhaften dreckfinken zu trainieren, der seine klamotten (oder auch nur den gürtel) vor dreck starrend zum training trug ...
hygiene wurde auch schon im vorindustriellen japan sehr, sehr groß geschrieben.
mann, mann ...
dreckiger gürtel, der erst weiß und dann braun war und dann schwarz wurde ...
wer denkt sich denn solchen blödsinn aus?
:rolleyes:
nachsatz:
als funakoshi in den 20er jahren sein okinawanisches karate als "japanische kk" anerkennen lassen wollte, mußte er sich den forderungen der dai nippon butokukai beugen und u.a. das im judo etablierte kyu-dan-system (dan-i) übernehmen.
ich schreibe das deshalb, damit nicht irgend ein treuherzchen anfängt, mir erzählen zu wollen, daß es die farbigen und schwarzen gürtel ja "schon lange vorher" im karate gegeben hätte ...
Titel: Zum Waschen des "Karate"-Gürtels
Beitrag von: Gibukai am Dezember 29, 2008, 12:46:03
Hallo,
ich meine mich erinnern zu können, daß das Thema des Gürtelwaschens hier im Forum schon mal angesprochen wurde. Doch offenbar ist es noch immer von Interesse. Intelligente, erwachsene Menschen scheinen manchmal all ihre Erfahrungen aus dem alltäglichen Leben, ihren gesunden Menschenverstand am Eingang einer Kampfkunst- oder Kampfsportübungsstätte abzugeben. Ist es ein häretischer Gedanke, den schwarz gefärbten „Karate“-Gürtel zu waschen? Nein, genau das Gegenteil ist der Fall – ihn nicht zu waschen ist Ketzerei!
Warum? A. Asato (1828-1906), der hauptsächliche Karate-Mentor G. Funakoshis (1868-1957), erläuterte in einem 1902 durchgeführten und 1914 veröffentlichten Interview im Abschnitt „Studium und Zusammenhänge im Karate“, daß man bei der „Erforschung des Karate“ von allen Richtungen lernen sollte, u.a. auch „Hygiene (Eisei)“ (vgl. meine Übersetzung in meinem Buch). Zu „Hygiene“, auch wenn A. Asato den Begriff gewiß nicht in dieser beschränkten Definition allein verstanden haben dürfte, zählt eben auch „Sauberkeit“.
G. Funakoshi übernahm nun seinerseits die Idee der schwarz gefärbten Gürtel aus dem Kōdōkan Jūdō, dessen Gründer, J. Kanō (1860-1938), sich ausführlicher mit dieser rätselhaften „Hygiene“ befaßte: „Weiterhin muß man auf die Sauberkeit des eigenen Körpers und der Trainingskleidung achten. Das ist nicht nur aus hygienischen Gründen notwendig, sondern darf aus Respekt [!] den Anderen gegenüber nicht versäumt werden.“ J. Kanō lehrt auch: „Darüber hinaus darf man die Pflege seiner Trainingskleidung nicht vernachlässigen [...]“ (vgl. A. Niehaus' Dissertation). Zur Trainingskleidung zählt nun einmal auch der Gürtel.
Ich hoffe, nun ist klar, daß das Waschen des „Karate“-Gürtels nicht nur keinen Bruch mit der „Tradition“ darstellt, sondern ganz klar von der „Tradition“ eingefordert wird.
Daß die Gürtel-als-Zeichen-für-Kenntnisse-Tradition im Karate erst 84 Jahre alt ist, sollte dabei durchaus nicht unter den Tisch fallen. Davor wurde den Gürteln, wenn denn der Übende einen trug, quasi keinerlei Beachtung geschenkt – eben anders als heute, wo vor sich hin verrottende, manchmal erbärmlich riechende Fetzen als „traditionelles“ Karate-Heiligtum verkannt werden...
Grüße,
Henning Wittwer
(Seite drucken - Schwarzgurt Material (http://www.karate-news.de/smfalt/index.php?action=printpage;topic=2946.0))
hier eine poetischere Deutung der Gürtelfarben:
Weiß: Der Schnee liegt auf der Landschaft. Der Lehrer sieht den Schüler nicht. Der Schüler sieht die Lehre nicht.
Gelb: Der Schnee schmilzt, die harte gefrorene Erde leuchtet gelb. Der Lehrer sieht nicht, ob der Schüler fruchtbar ist. Der Schüler sieht nicht, ob aus dieser Lehre für ihn Frucht wachsen wird.
Orange: Die fruchtbare Erde leuchtet in der roten Abendsonne. Der Lehrer sieht noch keine Frucht. Der Schüler keimt, kann aber noch nichts.
Grün: Ein Pflänzchen kommt? Der Lehrer sieht - der Schüler versteht. Der Schüler erkennt die Wirkung der Lehre.
Blau: Die Baumkrone reicht in den Himmel. Der Lehrer sieht das Leben seines Samens. Der Schüler erlebt die Tiefe der Lehre.
Braun: Der Baum hat feste Borke. Der Lehrer sieht den Beginn selbständigen Lebens. Der Schüler sieht, fest geworden, den ersten Gipfel in der Ferne.
Schwarz: Das Wandeln der Stille. Der erste DAN bedeutet den Anfang und Ausgangspunkt für die weitere Lehre.
Die Gürtelfarben im Judo (http://www.judotutgut.de/Guertelfarben.html)
und wie erklären sich in diesem zusammenhang die rot-weißen gürtel der hohen dan-grade des judo?
schimmeln die so lange, bis sie sich von schwarz zu rot-weiß gefärbt haben, oder wie?
mir hat man als Kind erzählt, dass der Schwarze Gürtel sich mit der Zeit entfärbt und am Ende wieder weiß wird, als Symbol der Vereinigung des Können des Meisters mit der Unbefangenheit des Anfängers.
Da wäre es allerdings sinniger, wenn der erst rot und dann rot-weiß würde.
:gruebel:
Eventuell Signalfarben, damit die ehrwürdigen Großmeister nicht übersehen werden.
FireFlea
02-08-2015, 12:25
Ich denke Kampfkunst hat hier viel mit "Glauben" zu tun. Wie Gibukai schrieb, ansonsten nüchterne Menschen werden in den KK zu Gläubigen, die anfangen alle möglichen asiatisch angehauchten Märchen zu glauben. Manchmal glaubt man auch an die Wirksamkeit von Techniken, wenn man sich im Training nicht anfassen mag. Ja aber wenn ich dann den Solar Plexus treffe, dann ist der andere ja sofort tot. Daher viel zu gefährlich, wir berühren uns mal lieber nicht....
Gürteltier
02-08-2015, 13:20
:wuerg:
Halte ich übrigens für einen Mythos.
Stimmt. Ein permanent grauer Girücken ist das Zeichen eines fortgeschrittenen Karateka. ( Diese groundfights auf den Turnhallenböden... )
Beim Gürtel ist es umgekehrt.
Der Schwarze fasert zu weiß zurück.
Nur der Geruch bleibt.
Gürteltier
02-08-2015, 13:22
.
Da wäre es allerdings sinniger, wenn der erst rot und dann rot-weiß würde.
:gruebel:
Eventuell Signalfarben, damit die ehrwürdigen Großmeister nicht übersehen werden.
Nee, das kommt wie alles in Karate aus dem Waffenkampf.
Frisch rot, später braun, dann streifig abgeblättert.
Das Braun haben irgendwelche waffenlose Dummerchen dann mal irrtümlich verschoben.
Weiß: Der Schnee liegt auf der Landschaft. Der Lehrer sieht den Schüler nicht. Der Schüler sieht die Lehre nicht.
Gelb: Der Schnee schmilzt, die harte gefrorene Erde leuchtet gelb. Der Lehrer sieht nicht, ob der Schüler fruchtbar ist. Der Schüler sieht nicht, ob aus dieser Lehre für ihn Frucht wachsen wird.
Orange: Die fruchtbare Erde leuchtet in der roten Abendsonne. Der Lehrer sieht noch keine Frucht. Der Schüler keimt, kann aber noch nichts.
Grün: Ein Pflänzchen kommt? Der Lehrer sieht - der Schüler versteht. Der Schüler erkennt die Wirkung der Lehre.
Blau: Die Baumkrone reicht in den Himmel. Der Lehrer sieht das Leben seines Samens. Der Schüler erlebt die Tiefe der Lehre.
Braun: Der Baum hat feste Borke. Der Lehrer sieht den Beginn selbständigen Lebens. Der Schüler sieht, fest geworden, den ersten Gipfel in der Ferne.
Schwarz: Das Wandeln der Stille. Der erste DAN bedeutet den Anfang und Ausgangspunkt für die weitere Lehre.
waaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh!!!!
:ups: :hammer: :troete:
aruna, du kleiner schelm ...!
bitte nicht schon wieder dieser bullshit ...
:devil:
"der baum hat ein feste borke, sieht die berge in der ferne, schürzt seine wurzeln und rennt in aller stille los ..."
ich meine mich zu erinnern, daß "hartgefrorene erde" nur dann gelb leuchtet, wenn ... also ... ich meine - wie sagten doch schon die alten inuit?
"iß keinen gelben schnee!"
ich glaube, über die "poesie" dieser albernen beschreibung der gürtelfarben (erschien wohl mal in irgend einem besonders dummen büchlein aus dem kristkeiz-verlag, wenn ich mich recht erinnere) haben wir hier im forum schon ausführlichst abgelästert.
aber schön, daß es nochmal zur sprache kommt ...
:D
sowas kommt eben raus, wenn man sich einen dreck um die geschichte der (japanischen) kk schert und an die stelle fundierten wissens einfach mal irgendwelchen selbsterfundenen müll setzt ...
pardon, aber wie doof muß man eigentlich sein, um den obenstehend zitierten mist zu glauben?
Hug n' Roll
02-08-2015, 19:31
Ist unbestritten No. 1 der Charts.:sport006:
Danach kommt -mit weitem Abstand- der Mythos mit der Verfärbung des Gürtels durch Dreck, Schweiß und andere Körperflüssigkeiten.:D:sport007:
Nummer drei ist:
Der Sportsfreund Kawaishi hat den französischen Absinth nicht vertragen und die Farbgebung ist sozusagen mit erweitertem Bewusstsein erfolgt....:sport008:
@budo-sensei:
tja, die fakten sind eben nicht so poetisch wie irgendwelche mythen, die gern mit ehrfürchtig raunender stimme vorgetragen werden.
auf die idee, daß die bunten farben schlicht und einfach signalfarben sind, anhand derer jeder judolehrer auch in einer sehr großen gruppe sofort den kenntnisstand dessen erkennen konnte, der die entsprechende farbe trug, kommen viele offenbar nicht.
auf die idee, daß diese signalfarben in den immer größer werdenden judo-gruppen ein mittel waren, viele judoka gleichzeitig zu trainieren, kommen diese leute auch nicht.
es gibt keine "tiefere bedeutung" dieser farben.
aber das kann ja nicht sein, befand schon neunzehnhunderttobak irgend ein (wahrscheinlich deutscher) karl-heinz, und bemühte sich sodann, hinter den "verborgenen sinn" dieser farben zu kommen.
ja himmeldonnerwetter nochmal, bei diesen farben mußte sich doch "der japaner" irgend etwas gedacht haben!
und wenn der japaner als solcher mit diesem offensichtlich geheimen wissen nicht rausrücken wollte, mußte man sich eben selbst etwas zusammenreimen.
wie man sieht, ist das wunderbar gelungen und wirkt bis heute nach ...
:D
WingChun77
04-08-2015, 19:17
Hallo,
kurzer Nachtrag:
Es (ver)wundert mich, welch nachhaltige Resonanz auf solch mehr oder minder sehr subjektiv-persönliche Interpretationen folgen. Zumal kein Mensch behauptet hat, dass solch "schwarz-weiße-Gürtelverfärbungen" oder aber die "Farb-Natur-Deutungen" in irgendeiner Form in Stein gemeiselt sind.
Solch Re-Aktionen kenne ich eigentlich nur im Wing Chun Teil des Forums :D
Greetings
G.
tja, es ist und bleibt nun einmal bullshit, wenn jemand erzählt, die gürtelfarben seien auf die verschmutzung des gürtels zurückzuführen ...
wird so etwas in eine diskussion eingebracht und als faktum in den raum gestellt, muß man sich über spott nicht wundern.
allein die alberne idee, daß "die gürtel" sich unter einer zunehmend stärker werdenden dreckkruste auf die immer gleiche weise "verfärbten" und dann stolz im training getragen wurden, ist so absonderlich (um es mal vorsichtg auszudrücken), daß ich mich schon frage, in welcher märchenwelt jemand lebt, der einen derartigen blödsinn erzählt.
oder nacherzählt.
wenn man bullshit erzählt hat und dafür hier verbal richtig eins auf die mütze kriegt, ist es einfach kein guter stil, danach loszuplärren und die kritiker zu kritisieren, weil diese ja nicht sanft-pädagogisch-nett gewesen sind ...
stattdessen sollte man vielleicht mal in sich gehen, oder gar die größe haben, zu sagen: ok, war blöd von mir, danke für die richtigstellung.
SOWAS würde mir eine gewisse achtung abnötigen.
aber dieses ständige "uäääähhh ... selber doof!" ... geht mir auf den senkel.
mir ist doch völlig egal, was DU über die herkunft der gürtelfarben so gaubst.
aber wenn du bullshit erzählst, gibt's eben eins auf'n deckel.
Dass die Gürtel durch zunehmende Verschmutzung sich verfärbten und so das Gürtelsystem entstand, ist natürlich ausgemachter Blödsinn. Das Gegenteil ist der Fall: durch das Waschen verändert sich erst die Gürtelfarbe. Bei uns im Verein hatte jemand seinen gelben Gürtel in die Waschmaschine gehauen, und heraus kam er in so einer Art giftigem neongrüngelb :D
Hallo nochmal,
ich kann verstehen, dass korrigierende Hinweise (in meinem Fall auch noch freundlich gemeint) auf subjektive, rein persönliche Ansichten zu bestimmten Karate-Problemen eventuell Unmut erzeugen. Ich selbst erlebte das wiederholt von deutschen Experten, deren Lehrgänge ich bis etwa 2000/2001 besuchte. Irgendwann wurde es mir zu blöd, deren offen vorgetragenes Unwissen zu korrigieren, obwohl ich Geld für deren Lehrgänge bezahlte. Zudem hatte ich dabei immer den Eindruck, dass diese „Meister“ (was sie in meinen Augen weder praktisch noch theoretisch waren/sind) nicht wirklich darauf aus waren, ihre „Kenntnisse“ – ich nenne es mal freundlich – zu aktualisieren. Solche Leute traf ich dann auch in der virtuellen Realität, als ich mich in zwei englischen und einem deutschen Karate-Forum anmeldete, zunächst um zu sehen, was in der Szene so los ist (eigentlich derselbe Mist wie immer), später mit dem Gedanken, auch ein paar Halbwahrheiten kritischer betrachten zu helfen. Auch da gingen die Reaktionen auf Hinweise/Erklärungen häufig in Richtung: „Ist mir/uns doch egal, wir machen so weiter wie bisher, du bist doof!“ Naja, da in so einem Fachforum im Internet wahrscheinlich auch viele interessierte Leser anwesend sind, versuchte ich mich daran nicht zu stören – und im Gegenteil, auf eine positive Auswirkung auf die deutsche Karate-Welt zu hoffen (also wenigstens ein ganz kleines bisschen). Allerdings scheint die Zeit zu zeigen, dass dieses Unterfangen eher sinnlos, ja sogar unerwünscht ist. Mittlerweile halte ich es aus meiner Sicht für vertane Zeit, Leuten, die ich nicht kenne, im Internet ausführlich Sachen zu erklären, die sie eigentlich gar nicht lesen/wissen wollen …
Grüße,
Henning Wittwer
Lass Dich nicht entmutigen Henning. Ich lese Deine Beiträge immer sehr gern. :)
Übrigens: Eine meiner Schülerinnen aus dem Jugendtraining hatte kürzlich von mir das Buch "Shōtōkan – überlieferte Texte & historische Untersuchungen" ausgeliehen. Sie fand es sehr interessant und - aufgrund der vielen überlieferten Geschichten über die alten Meister - lustig zu lesen :)
Also, es ist noch nicht überall Hopfen und Malz verloren und es gibt viele interessierte Leute. ;)
Da möchte ich mich Cillura anschließen. Ich habe Hennings Beiträge auch schätzen gelernt, sowohl inhaltlich als auch formal.
DerSchleifer
05-08-2015, 15:55
Allerdings scheint die Zeit zu zeigen, dass dieses Unterfangen eher sinnlos, ja sogar unerwünscht ist. Mittlerweile halte ich es aus meiner Sicht für vertane Zeit, Leuten, die ich nicht kenne, im Internet ausführlich Sachen zu erklären, die sie eigentlich gar nicht lesen/wissen wollen …
Nicht nur im Internet. Generell ist das zerstören der mittlerweile ach so geliebten "Karate-Budo-Romantik" nicht wirklich gern gesehen. Die Leute wollen nicht die Wahrheit hören. Sie wollen sich den weißen Kittel anziehen und sich dabei toll fühlen. Und bestimmt will keiner der "großen Meister" unserer Gegenwart hören, das er die letzten 40 Jahre vielleicht auf dem falschen Dampfer unterwegs war.
Hallo,
danke für Eure Rückmeldungen! Es freut mich zu lesen, dass zumindest eine Jugendliche mein Buchgeschreibe gut findet.
Grüße,
Henning Wittwer
karate_Fan
05-08-2015, 20:05
Da möchte ich mich Cillura anschließen. Ich habe Hennings Beiträge auch schätzen gelernt, sowohl inhaltlich als auch formal.
Sehe ich auch so . Da kann ich nur voll zustimmen.
Hallo,
danke für Eure Rückmeldungen! Es freut mich zu lesen, dass zumindest eine Jugendliche mein Buchgeschreibe gut findet.
Grüße,
Henning Wittwer
Ich fand die Bücher bisher alle gut ;) Aber natürlich bin ich nicht mehr jugendlich :D
Ich fand die Bücher bisher alle gut ;) Aber natürlich bin ich nicht mehr jugendlich :D
Aber vllt mein er deine Schülerin :b naja die Bücher sind halt gut.
WingChun77
06-08-2015, 07:26
tja, es ist und bleibt nun einmal bullshit, wenn jemand erzählt, die gürtelfarben seien auf die verschmutzung des gürtels zurückzuführen ... wird so etwas in eine diskussion eingebracht und als faktum in den raum gestellt, muß man sich über spott nicht wundern.
allein die alberne idee, daß "die gürtel" sich unter einer zunehmend stärker werdenden dreckkruste auf die immer gleiche weise "verfärbten" und dann stolz im training getragen wurden, ist so absonderlich (um es mal vorsichtg auszudrücken), daß ich mich schon frage, in welcher märchenwelt jemand lebt, der einen derartigen blödsinn erzählt.
oder nacherzählt.
wenn man bullshit erzählt hat und dafür hier verbal richtig eins auf die mütze kriegt, ist es einfach kein guter stil, danach loszuplärren und die kritiker zu kritisieren, weil diese ja nicht sanft-pädagogisch-nett gewesen sind ...
stattdessen sollte man vielleicht mal in sich gehen, oder gar die größe haben, zu sagen: ok, war blöd von mir, danke für die richtigstellung. SOWAS würde mir eine gewisse achtung abnötigen.
aber dieses ständige "uäääähhh ... selber doof!" ... geht mir auf den senkel.
mir ist doch völlig egal, was DU über die herkunft der gürtelfarben so gaubst.
aber wenn du bullshit erzählst, gibt's eben eins auf'n deckel.
Zur Klarstellung:
Ich habe den Fredsteller so verstanden, dass er sich über die Gürtelfarben informieren möchte. Soweit so gut. Dazu gehören meiner Ansicht nach aber auch, dass verschiedene Intentionen aufgezeigt werden und zwar vollkommen unabhängig davon, ob nun "bullshit" oder aber durch Quellen belegte Fakten.
Ergo sollten auch philosophisch (verklärte) Ansätze erwähnt werden dürfen, auf dass sich ein weißer Gürtel mit der Zeit verfärbt und damit Erfahrung verdeutlicht wird. Selbiges gilt ebenso für die Farbzuordnungen.
Nunmehr sind wir aber an einem Punkt angekommen, bei welchen wir kurz davor stehen die Ebene der formalen Diskussion zu verlassen und persönlich zu werden. Du für deinen Teil, hast diesen Schritt schon vollzogen, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass du durchaus im Blick hast, wobei es inhaltlich bei meinem Post ging und auch wie dies zu werten ist.
Daher ist deine Art und Weise der Reaktion noch weniger zu verstehen und höchst befremdlich. Insbesondere die deinen Zeilen innewohnende Selbstgerechtigkeit (vor allem mit Blick auf solch eine Thematik) finde ich furchtbar.
So gesehen wäre der nunmehr logische Schritt deinerseits, einzugestehen, dass du im Eifer des Gefechtes ein wenig zu emotional reagiert hast und völlig grundlos auf die Palme gehst.
hmmm ...
du hast nicht ganz unrecht.
ich hab zu heftig reagiert und möchte mich dafür bei dir entschuldigen.
aus deinem post geht jedoch - auch bei nochmaligem lesen - nicht hervor, daß du dich von dieser falschen und unsinnigen darstellung distanzierst.
es wirkt, als ob du das, was du da schreibst, für bare münze hältst.
daher meine reaktion.
fg
tom
karate_Fan
06-08-2015, 09:13
Ich hab ja zu meiner Karate Zeit das ganze Gürtel Gedöns immer für dämlich gehalten. Habe es mehr oder weniger toleriert, weil es eben dazu gehört. Aber begeistert davon war ich nie.
Das man um die Gürtel solche Legenden gestrickt hat, ist mir übrigens neu. Da muss ich den Trainern meiner jetzt innaktiven Karate Gruppe wohl danken, das sie uns mit solchen Märchen verschont haben. Ich denke da wäre ich abgehauen.
Tja wenn man erst im Erwachsenen Alter zum Thema Kampfsport stößt, und damit nur aus reinen Interesse, ganz ohne Beeinflussung durch Medien, hat man da wohl einen ganz anderen Zugang, als jemand der bereits Kind dabei war.
Kinder finden solche Geschichten sicher toll, und bei manchen bleibt das auch im Erwachsenalter erhalten..
Lustiges Phänomen.
WingChun77
11-08-2015, 07:36
hmmm ...
du hast nicht ganz unrecht.
ich hab zu heftig reagiert und möchte mich dafür bei dir entschuldigen.
aus deinem post geht jedoch - auch bei nochmaligem lesen - nicht hervor, daß du dich von dieser falschen und unsinnigen darstellung distanzierst.
es wirkt, als ob du das, was du da schreibst, für bare münze hältst.
daher meine reaktion.
fg
tom
:beer:
Huangshan
14-08-2015, 16:34
Nicht nur im Internet. Generell ist das zerstören der mittlerweile ach so geliebten "Karate-Budo-Romantik" nicht wirklich gern gesehen. Die Leute wollen nicht die Wahrheit hören. Sie wollen sich den weißen Kittel anziehen und sich dabei toll fühlen. Und bestimmt will keiner der "großen Meister" unserer Gegenwart hören, das er die letzten 40 Jahre vielleicht auf dem falschen Dampfer unterwegs war.
Romantik, falsche Informationen,Vorstellungen,Mythen..... sind in der Kampfkunstwelt oft anzutreffen.
Als Jugendlicher war ich auch von der Budoromantik geblendet.
Erst durch reisen, leben in China und durch diskutieren,üben mit trad. Gong Fu Lehrern und lesen von guter Lektüre wurden mir die Augen geöffnet.
Für mich ist das Kampfhandwerk nichts romantisches oder philosophisches oder eine Religion......
Gürtel,Urkunden,Titel..... sind oft .Schall und Rauch.
Man lernt sein ganzes Leben.
SynthpopFan
19-01-2016, 23:03
@Themenersteller,
ich habe mich früher auch gefragt, wieso es so viele Dangrade gibt. Im "Ninjutsu" ist sogar der 10.Dan noch einmal in fünf Stufen unterteilt, so dass dort auch 11.-15.Dan gezählt wird. Die Sportler/Künstler tragen dort zusätzlich zum Schwarzgurt auch noch entsprechende Stickabzeichen mit Sternen auf ihren Jacken. Ich selbst finde 15 Dan-Unterteilungen zwar für etwas übertrieben, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Natürlich habe ich mir einige Träger des 15.Dan im "Ninjutsu" in Aktion angeguckt. Nun....... ;)
Was das Karate (und auch andere KKe) betrifft, macht die Danstruktur mittlerweile halbwegs Sinn: Dan 1 bis 5 ist die "Technikausbildung", Dan 6 bis 8 sind die höheren Lehrergrade und Dan 9 und 10 sind die höchsten Lehrergrade oder die Stilgründergrade. Natürlich wird auch hier wieder mal Schindluder getrieben, so dass es sehr hohe Danträger gibt, die vielleicht beim Erreichen dieser Grade ein wenig über bestimmte Mittel und Wege (eigener Stil und so) gegangen sind, um sich dann die höchsten Graduierungen einzuheimsen. Auch hier habe ich diverse 9.Dan'e kennen gelernt, die aus verschiedenen Künsten die höchsten Graduierungen hatten, die Urkunden aber alle seltsamer Weise die gleichen Stempel und die gleichen Unterschriften hatten. Und das von Leuten, die man selbst bei einer Google-Suche nicht findet. ;) Ich persönlich muss dann immer schmunzeln und danke mir: "Naja, wir sind alle nur Menschen. Die einen sind ehrlich, die anderen eher nicht. Sollen die unehrlichen glücklich mit ihrem hohen Dan werden." (Ist für mich das gleiche, als wenn jemand unbedingt sein tolles Sportauto zeigen muss oder was anderes für sein Ego braucht.)
Diese Unterteilungen 1-5, 6-8, 9-10 habe ich nur für mich persönlich so vorgenommen. Jeder andere Budoka muss für sich entscheiden, wie er oder sie es sieht. Für manche ist ein 9. oder 10.Dan heilig und bedeutet alles. Für andere ist ein 9. oder 10.Dan trotzdem ein normaler Mensch, der diesen Gürtel hat, weil er sich (in der Regel) sein Leben lang mit der KK beschäftigt hat. Jeder muss da selbst entscheiden.
Aber vielleicht hilft Dir diese grobe Unterteilung Technik 1-5, höhere Lehrerschaft 6-8 und höchste Lehrerschaft 9-10 ja etwas weiter? Die Übergänge sind natürlich auch hier fließend. Auch ein wirklicher 9. oder 10.Dan hat verstanden, dass auch er immer noch hinzu lernt. Doch je höher der Dan, desto mehr ist man Lehrer und Vorbild. (Zumindest im Idealfall.) Jedenfalls sollte es so sein.
panzerknacker
20-01-2016, 15:07
der Fred ist seit Monden durch und der Ersteller bereits wieder abgemeldet
:D
aber schöne, ausführliche Antwort
:megalach:
SynthpopFan
26-01-2016, 13:00
Ach, das habe ich gar nicht so richtig mitbekommen! :D
Naja, egal. Dann ist meine gefundene Erklärung halt für die anderen, die es interessiert. ;)
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe mich in den letzten Wochen etwas im Thema Shotokan Karate eingelesen und habe da eine Frage zu diesen Gürteln, weil mir da einiges komisch vorkommt.
Früher war es so, dass es nur wenige Gürtel gab? Weiß, Braun und Schwarz? Ist es richtig? Und dann wurden diese ganzen Farben eingeführt? Später wurden diese Farben noch einmal in zwei, bzw drei gleiche Farben (Blau und Braun) aufgefächert? Warum hat man das gemacht? Die Prüfungsprogramme sehen im Blau- und Braunbereich recht ähnlich aus. Hat man dies gemacht, um mehr Geld einzunehmen?
Dieses Dan-System habe ich leider auch nicht so ganz verstanden. Es heißt, dass "eine Anwartschaft auf den 5.Dan nicht automatisch besteht". Heißt das auf Deutsch übersetzt, dass manche Leute diese Prüfung ablegen dürfen und manche nicht, obwohl sie technisch gut genug dafür wären? Warum dürfen die einen es und die anderen nicht?
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind 1. und 2.Dan die "Findungsphase". Muss man währenddessen schon Trainer sein oder besteht keine Pflicht dazu, als Trainer tätig zu sein? Beim 3. oder 4.Dan wird doch bestimmt erwartet, dass man selber unterrichtet, nicht wahr? Oder muss man das dann auch nicht unbedingt tun? Wie kann man sich denn auf diese Grade vorbereiten, wenn man damit beschäftigt ist, andere zu unterrichten? Man hat doch dann weniger Zeit für sich - und die Prüfungen zum 3. und 4.Dan sind doch sicherlich schwieriger als die zum 1. und 2.Dan.
Muss man eigentlich die weiteren Danprüfungen ablegen, wenn man den 1.Dan hat? Soweit ich gelesen habe, sind diese Gürtel doch alle schwarz. Dann ist es doch egal, ob man den 1., 2., 3. oder 4.Dan hat. Oder darf man bestimmte Dinge nur tun, wenn man einen bestimmten Dan hat? Zum Beispiel irgend welche Lizenzen erwerben?
Ich frage dies alles, weil mich Karate interessiert und ich eine Art Aufsatz darüber schreiben möchte. Die Infos, die ich im Internet gefunden habe, sind alle so "formal". Deswegen möchte ich Leute aus der Praxis fragen. Naja, die Theorie und die Praxis sind ja immer zwei verschiedene Dinge. ;)
Vor allem habe ich aber diese "Sperre" ab dem 5.Dan nicht verstanden...
Vielen Dank schon mal. :)
Norman
Ja, ein 1. Dan kann dir nicht den 2. Dan geben. Es darf nur von einen höheren Danträger vergeben werden. willst du den 5. Dan haben, brauchst du also mindestens einen 6. Dan Träger der es dir vergeben darf.
Ja, ein 1. Dan kann dir nicht den 2. Dan geben. Es darf nur von einen höheren Danträger vergeben werden. willst du den 5. Dan haben, brauchst du also mindestens einen 6. Dan Träger der es dir vergeben darf.
Hast Du gelesen, was panzerknacker geschrieben hat? TE ... abgemeldet ... alter Thread ... Leichenfledderei ... :)
Hast Du gelesen, was panzerknacker geschrieben hat? TE ... abgemeldet ... alter Thread ... Leichenfledderei ... :)
Hab ich nicht drauf geachtet, der letzte Beitrag war aber gestern. Daher war der Threat noch nicht in Versenkung.
Ja, ein 1. Dan kann dir nicht den 2. Dan geben. Es darf nur von einen höheren Danträger vergeben werden. willst du den 5. Dan haben, brauchst du also mindestens einen 6. Dan Träger der es dir vergeben darf.
Und wieder einmal erzählst du totalen Quatsch.
Es gibt genug Stile wo es eben nicht aureicht einen 2. Dan zu haben um einen 1. Dan zu verleihen.
Und wieder einmal erzählst du totalen Quatsch.
Es gibt genug Stile wo es eben nicht aureicht einen 2. Dan zu haben um einen 1. Dan zu verleihen.
Ich sagte ja auch mindestens.
Es muss aufjedenfall ein höherer Danträger sein!
Hallo,
auf die Gefahr hin, dass es niemanden interessiert: die Aussage, dass auf jeden Fall ein „Höhergraduierter“ da sein müsse, um jemanden, der „weniger hoch graduiert“ ist, urkundlich eine bestimmte neue Stufe (Dan) zu bescheinigen, ist falsch.
Historisch betrachtet hatten die Aussteller der ersten Dan-Urkunden, wie z. B. G. Funakoshi (1868–1957), selbst gar keinen Dan inne. Denn vorher gab es so etwas im Karate nicht.
In größeren Verbänden ist es Usus, dass eine Gruppe von Funktionären ihnen gewogenen Personen zu höheren Dan verhilft, auch wenn die Mitglieder dieser Gruppe formal einen weit niederen Rang bekleiden.
Berühmte japanische Karate-Trainer und/oder –Lehrer verliehen sich durchaus auch mal selbst einen höheren Dan, einfach weil es so ist. Und weil das so ist, folgen ihrem Beispiel gerne auch eher weniger gute, yokodaesque Figuren, weil es so einfach ist.
Da Karate markenrechtlich usw. eher nicht geschützt ist, können selbst Karate-Laien sagen, dass sie der Person XY einen Dan in der und der Höhe verleihen.
Bezüglich der weiter oben vorgestellten „groben Unterteilung“ gibt es das Problem, dass in einigen Karate-Gruppen der Godan die höchste Stufe darstellt.
Grüße,
Henning Wittwer
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.