Vollständige Version anzeigen : Dojo-Finanzierung
snapdragon5090
25-09-2013, 11:11
Hallo Leute,
seit einiger Zeit beschäftigt mich etwas. Wie kann sich ein kleines Dojo heute noch finanziell halten?
Hintergrund ist folgender: Wir haben im "Ort" zwei exemplarische "Clubs/Vereine". Der eine verlangt pro Mitglied 50 Euro im Monat. Es ist ein SV-Club, der einen eigenen Raum besitzt.
Bei 50 Euro/Monat und ungefähr 100 Mitgliedern komme ich auf 5000 Euro Umsatz. Damit könnte man Versicherungen, Miete und Gehalt abdecken.
Aber wie zum Teufel hällt sich ein kleiner Verein, dessen Mitgleidsgebühr bei 2 - 10 Euro liegt.
Wenn ich hiervon ungefähr die Mitte nehme (5 Euro für normale Mitglieder), dann hätte der Verein selbst mit 600 Mitgliedern nur 3000 Euro Umsatz.
Und ich bezweifele, dass ein normaler kleiner Verein auf solche Mitgliederzahlen kommt. Wo liegt die Variable, die ich nicht sehe?
Wird so ein Verein subventioniert? Arbeiten die Trainer nebenher in einem Beruf?
Viele Grüße
snap
kaffeegeniesser
25-09-2013, 11:20
Arbeiten die Trainer nebenher in einem Beruf?
Nun, im Großteil der kleinen Vereine werden die Trainer neben Ihrem Beruf ehrenamtlich oder gegen geringe Aufwandsentschädigung abends und am Wochenende ihr Training geben.
Ich arbeite auch komplett ehrenamtlich 6h pro Woche als Kindertrainer. Der Cheftrainer gibt dafür ab und an mal bisl Extratraining oder Lehrgänge kostenlos oder auch mal n schönes Abendessen :)
Schnueffler
25-09-2013, 11:25
e.V. bekommt Hallenzeiten der Stadt gestellt, etc.
Sensei-T
25-09-2013, 11:30
nö, passt schon...
kaffeegeniesser
25-09-2013, 11:44
e.V. bekommt Hallenzeiten der Stadt gestellt, etc.
Kann sein, muß aber nicht zwangsläufig so sein. Wir trainieren in 2 verschiedenen Schulturnhallen. Bei einer Schule ist die Stadt, in der unser Verein ansässig ist, der Träger. Hier können wir kostenlos trainieren. Bei der anderen Schule ist der Landkreis der Träger. Da muß der Verein, nur für unsere Sparte, 2.5 Stunden die Woche Belegungszeit, wenn's dumm läuft keine Benutzung in den Schulferien, > € 1000.- im Jahr ans LRA überweisen.
snapdragon5090
25-09-2013, 11:54
Vielen Dank für die schnelle Erläuterung.
Das heißt, ein Verein wäre schon ab paar Mitglieder tragbar, sofern die Hallenmiete flachfällt. Interessant zu sehen. :)
Grüße
Schnueffler
25-09-2013, 12:02
Kann sein, muß aber nicht zwangsläufig so sein. Wir trainieren in 2 verschiedenen Schulturnhallen. Bei einer Schule ist die Stadt, in der unser Verein ansässig ist, der Träger. Hier können wir kostenlos trainieren. Bei der anderen Schule ist der Landkreis der Träger. Da muß der Verein, nur für unsere Sparte, 2.5 Stunden die Woche Belegungszeit, wenn's dumm läuft keine Benutzung in den Schulferien, > € 1000.- im Jahr ans LRA überweisen.
Ich sagte ja auch Stadt. Bei nem eingetragenen e.V. 1 bis 2 Einheiten, je nach Hallenmöglichkeiten. Kann dann aber sein, das Zeiten vorgegeben werden.
Vielen Dank für die schnelle Erläuterung.
Das heißt, ein Verein wäre schon ab paar Mitglieder tragbar, sofern die Hallenmiete flachfällt. Interessant zu sehen. :)
Grüße
Privatwirtschaftlich eher nicht, da man sich hier noch um Versicherungen etc. kümmern müsste.
Als eigener e.V. schon eher, das Gro ist aber meist als Sparte einem bestehenden Sportverein angeschlossen.
Sensei-T
25-09-2013, 12:07
Vielen Dank für die schnelle Erläuterung.
Das heißt, ein Verein wäre schon ab paar Mitglieder tragbar, sofern die Hallenmiete flachfällt. Interessant zu sehen. :)
Grüße
Ist eben alles eine kalkulatorische Angelegenheit. Aber: Vorsicht... ein Verein verhält sich wie ein Unternehmen. Kannste i-was nicht zahlen (Versicherungen, Beiträge an Verbände, etc) geht's ab zum AG und Insolvenz anmelden. Und denk bitte nicht, dass ein Verein keine Versicherung benötigt :)
Ich weiß: immer diese Schwarzmalerei ;)
DerLenny
25-09-2013, 14:07
Wenn man eine neue Schule aufmachen will (kommerziell) suchst du dir erst mal was zum "einmieten" oder übernimmst eine Schule.
Wenn Du Dich einmietest (2-3 mal die Woche nen Squash-Court oder so) , zahlst du i.d.R. einen recht geringen Betrag an Miete.
Dann musst du halt Miete, Versicherung und andere Kosten hochrechnen.
Und Dir dann überlegen, wie hoch die Beiträge sein müssen.
Und dann heisst es halt Werbung machen, und hoffen ;)
Hi,
das Konzept ist ein völlig anderes:
man darf nicht vergessen, dass bei einem Sportverein, der alle möglichen Sportarten anbietet, jeder in die Gemeinschaft einzahlt.
D.h. dass ein örtlicher Verein in den verschiedenen Abteilungen schon mal gesamt 2000(!) Mitglieder haben kann. Da fällt dann für jede Abteilung wieder etwas ab.
Außerdem ist ein Verein gemeinnützig und wird staatlich subventioniert.
Dass die meisten ehrenamtlich arbeiten oder nur einen geringe Aufwandsentschädigung erhalten wurde ja schon erklärt.
Viele Vereine bringen sich in der Gemeinde ein und erhalten dadurch auch Spenden.
Grüße
Sensei-T
25-09-2013, 14:54
...
Außerdem ist ein Verein gemeinnützig und wird staatlich subventioniert.
...
Viele Vereine bringen sich in der Gemeinde ein und erhalten dadurch auch Spenden.
...
Zu ersterem: nicht zwangsläufig;
zu letzterem: die Spendenbereitschaft der Städte/Kommunen wird sich wohl in Grenzen halten bei den Haushaltslagen der meisten. Die Zuschüsse des Landessportbundes/Stadtsportbundes für die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen werden auch immer weniger.
Spenden kannste von überall her bekommen. Dann stellt sich nur die Frage, ob die Möglichkeit besteht, eine Spendenquittung ausstellen zu dürfen.
Schnueffler
25-09-2013, 16:10
Ersteres wenn der Verein als Gemeinnützig anerkannt ist.
Zu ersterem: nicht zwangsläufig;
zu letzterem: die Spendenbereitschaft der Städte/Kommunen wird sich wohl in Grenzen halten bei den Haushaltslagen der meisten. Die Zuschüsse des Landessportbundes/Stadtsportbundes für die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen werden auch immer weniger.
Spenden kannste von überall her bekommen. Dann stellt sich nur die Frage, ob die Möglichkeit besteht, eine Spendenquittung ausstellen zu dürfen.
natürlich hast du auch Recht. die Trainer brauchen halt "förderfähige" Trainerlizenzen der entsprechenden Verbände, haben aber die meisten und schon fließt Kohle....
Bei den Spenden dachte ich u.a. an Dinge wie Altpapiersammlung, Weihnachtsbaumsammlung, etc (was es auch immer örtlich so geben mag) und da bekommen die Vereine für die geleistete Arbeit Geld.
Zugegeben haben die meisten Vereine Geldprobleme und müssen eben mit dem vorhandenen Geld zu recht kommen. Dafür haben sie ja auch oft eine weniger moderne Ausstattung der Räume, Geräte etc als es eine kommerzielle Schule hat.
Die kostet dafür eben mehr.
Man muss sich dann eben fragen auf was man mehr Wert legt.
Über die Qualität des Unterrichts selbst sagt beides nichts aus.
Pyriander
25-09-2013, 20:51
Jeder gemeinnützige Verein wird zum Bsp. schon dadurch 'subventioniert' dass er keine Umsatzsteuer zahlen muss (für Vereinszweck entsprechende Sachen).
Sensei-T
26-09-2013, 07:11
????
Frage marq? Welche?
"für Vereinszweck entsprechende Sachen", Wortlaut aus dem Freistellungsbescheid über Gewerbe- und Körperschaftssteuer:
Die Körperschaft ist nach §.. KStG von der Körperschaftssteuer und nach §.. GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil sie auschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§... AO dient. (Marker durch mich)
Man muss halt immer unterscheiden, ob es sich um Einnahmen aus dem "wirtschaftlichen Geschäftbereich" (=z. B. Einnahmen aus Vermietung/Verpachtung, aus sportlichen Veranstaltungen, vereinsgeführte Gaststätte, ö.ä. ), dem Zweckbetrieb oder dem "ideelen Bereich" (=z. B. Mitgliedsbeiträge, Spenden, Zuschüsse) handelt. Wobei bei dem Zweckbetrieb auch wieder einige Voraussetzungen für die Steuerbefreiung zu beachten sind.
Außerdem gilt auch bei einem Verein, wie bei einem Kleinunternehmen ein gewisse, maximale Summe an Gewinn, der erzielt werden kann ohne Steuern zahlen zu müssen.
Zur Situation in Österreich:
Für das Ausüben einer Lehrtätigkeit, also KK/KS usw. muss kein Gewerbe angemeldet werden, dadurch entfallen schon einmal die ca. 300 Euro p.a Gebühren, was durchaus Vorteile haben kann wenn man nebenberuflich unterrichtet und viel mehr geht sich im Standard-Fall eh nicht aus.
Dazu Kommt, dass man unter einer gewissen Einkommensgrenze keine Umsatzsteuer bezahlen muss, sowie von den Pflichtversicherungen ausgenommen ist.
Noch ein Vorteil ist, dass man ab dem ersten Geldfluss ein Monat Zeit hat um es dem Finanzamt zu melden, mehr muss nicht gemacht werden.
Genauere Informationen findet man auf dieser hübschen Seite:
Neue Selbständige - WKO.at (http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1&StID=421755&DstID=0)
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