Vollständige Version anzeigen : Karate aufgeben, wegen operierter HWS?
Hallo,
seit 9 Jahren mache ich Shotokan Karate. Es ist zu meinem Lebensinhalt geworden. Nun wurde ich an der HWS operiert. Stenosen wurden entfernt und es wurde ein Implantat (Platzhalter) eingesetzt.
Ist hier im Forum jemand, der gleiches durchgemacht hat und trotzdem wieder Karate o. einen anderen Kampfsport macht?
Möchte mich mit ihm gerne austauschen.
Vielleicht ist hier ja auch ein Mediziner, der mir einen Rat geben kann.
Es wäre für mich sehr schlimm, wenn ich diesen tollen Sport nicht mehr machen könnte. :(
Viele Grüße
Djegos
Denkst du nicht, dass deine erste Anlaufstelle für Fragen dieser Art dein Arzt sein sollte?
Was meinst du, wie viel Ärzte ich schon gefragt habe und keine gescheite Antwort bekommen habe.
Die müssten sich auch damit erst mal auskennen. Was denkst du, wie viel Leute sich unter Karate was völlig Falsches vorstellen, wie z. B. Steine zerschlagen, Vollkontakt Karate oder ähnliches?
Die können mit Kihon, Kata u. Kumite nix anfangen.
PaiLoung
06-10-2013, 12:23
Die können mit Kihon, Kata u. Kumite nix anfangen.
wie wäre es wenn du versuchst die körperliche belastungsart zu schildern anstatt deinem arzt diese begriffe um die ohren zu ballern? :D
kannst es ja mal langsam angehen lassen und gucken wie dein körper so darauf reagiert....
auf jeden fall gute besserung und alles gute
mfg
Was meinst du, wie viel Ärzte ich schon gefragt habe und keine gescheite Antwort bekommen habe.
Das kenne ich auch gut.
Ich hatte andere Probleme, bei mir war mein Beinbeuger fast durchgerissen.
Jeder Arzt und Physiotherapeut schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als ich fragte ob ich endlich wieder trainieren könnte.
Zum Glück hatte ich bei uns im Club einen Physio, der mich sofort wieder ins Dojo schickte und mir Übungen zur Kräftigung und Dehnung zeigte.
Der Muskel hatte 0 Funktion, aber nach dem Beginn des Trainings fing er nach und nach an wieder zu arbeiten.
Die anderen Fachleute trösteten mich nur immer, wird schon wieder alles, es dauert halt. :mad:
Aber um Gottes willen, kein Karate.
Bei uns im Dojo hatte mal jemand einen doppelten Bandscheibenvorfall, nach einem missglückten Wurf aufs Parkett.
Irgendwo am Rücken und in der Nähe vom Kopf.
Danach kam ein halbes Jahr Reha, er musste wieder laufen lernen usw..
Er hat wieder mit Karate ( Shotokan ) angefangen, aber alles ganz vorsichtig.
Bei ihm sind zum Beispiel Würfe tabu, aber normales Leichtkontakt Kumite macht er schon mit.
Musst halt nur die Leute immer auf dein Problem hinweisen, wenn sie mit dir kämpfen.
Die Intensität des Trainings nur soweit steigern, wie du dich dabei wohl fühlst.
Ich habe ca. ein halbes Jahr oder länger gebraucht bis ich mich wieder relativ normal bewegt habe.
Man hat immer die Angst im Hinterkopf, es könnte wieder etwas passieren. :mad:
Danke für die gute Besserung.
Aber ich ballere keinem die Begriffe um die Ohren. Leider ist es heute so, dass man selten einen Arzt findet, dem man in Ruhe alles erklären kann.
Ich möchte mich nur mit Leuten austauschen, die vielleicht ähnliches durchgemacht haben oder solche, die medizinisch gebildet sind. Dafür ist ja auch so ein Forum da.
Raven_Blacksky
06-10-2013, 13:34
Hallo,
seit 9 Jahren mache ich Shotokan Karate. Es ist zu meinem Lebensinhalt geworden. Nun wurde ich an der HWS operiert. Stenosen wurden entfernt und es wurde ein Implantat (Platzhalter) eingesetzt.
Ist hier im Forum jemand, der gleiches durchgemacht hat und trotzdem wieder Karate o. einen anderen Kampfsport macht?
Möchte mich mit ihm gerne austauschen.
Vielleicht ist hier ja auch ein Mediziner, der mir einen Rat geben kann.
Es wäre für mich sehr schlimm, wenn ich diesen tollen Sport nicht mehr machen könnte. :(
Viele Grüße
Djegos
Vielleicht solltest du einen anderen Stil in betracht ziehen. Vielleicht Wado-Ryu oder einen gute neuen Stil. Shotokan ist für die Knochen auf Dauer sehr belastend und dementsprechende Erkrankungen können auftreten - siehe zB Hideo Ochi, der auch gerade erst eine Hüft-OP über sich ergehen lassen musste und über Monate kein Shotokan mehr trainieren werden kann. Im schlimmsten Fall wird er es nie wieder so trainieren können wie vorher.
siehe zB Hideo Ochi, der auch gerade erst eine Hüft-OP über sich ergehen lassen musste und über Monate kein Shotokan mehr trainieren werden kann. Im schlimmsten Fall wird er es nie wieder so trainieren können wie vorher.
Ja,zum Glück gibt es ja keine Männer in seinem Alter,die noch nie Karate gemacht haben und dennoch eine Hüftprothese erhielten :p
Dass ein Leistungssportler wie H.Ochi solange von solchen OP's verschont blieb spricht imo eher für Karate.
Vergleich mal mit diversen Ballsportarten ;)
gruss cave
SKA-Student
06-10-2013, 14:08
Frag doch mal die Ärzte, welche Sportarten in Frage kommen.
Und zwing sie dazu, dass du mal in 2 Minuten erklären kannst, wie harmlos Shotokan (i.d.R.) ist, bzw wie du trainierst. Wie alt bist du?
Ich habe keine Ahnung, könnte mir aber gut vorstellen, dass Kihon & Kata kein Problem darstellen.
LK-Kumite eigentlich auch nicht, aber wenn man doch mal in einen Zuki reinrennt, der am Kopf landet...?
KeineRegeln
06-10-2013, 14:58
Erstmal Gute Besserung.
Geh zum Orthopäden (oder mehreren). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hausärzte meist nicht weiterhelfen können. Ein guter Orthopäde kann dir zumindest eine fundierte Antwort geben.
Gruß
KeineRegeln
Ich bin 42 Jahre alt lieber SKA-Student. Ich denke wohl, dass ich niemals wieder mit solcher Intensität trainieren kann, wie früher.
Mit einem künstlichen Hüftgelenk kenne ich schon ein paar Karateka. Aber das sind 2 Paar Schuhe.
Ich werde es wohl auf ein Versuch ankommen lassen und halt Karate light üben.
@KeineRegeln:
Ein guter Orthopäde, mit Zeit, einem anzuhören. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich in den vielen schmerzvollen Jahren schon eine Ärzteodyssee hinter mir habe.
Im Ernst. Gibt es so was noch?
ICH BIN LEIDER EIN KASSENPATIENT.
Zwecks Erfahrungsaustausch mit Leuten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, können wir ja auch per PN kommunizieren.
Will jetzt keine riesengroße Diskussion hier anleiern.
Will jetzt keine riesengroße Diskussion hier anleiern.
dann darfst du hier keinen Thread aufmachen :D
nee,im Ernst,taste dich langsam ran,was geht geht,was nicht eben nicht,deswegen gleich die Flinte ins Korn schmeissen würd ich nicht :)
gruss cave
Ich bin 42 Jahre alt lieber SKA-Student. Ich denke wohl, dass ich niemals wieder mit solcher Intensität trainieren kann, wie früher.
Na du machst mir Mut. Wieso sollte man nach 42 nicht die Intensität noch steigern können? In deinem Alter war ich auch mal auf Kur wegen Bandscheibenvorfall. Inzwischen hab ich zumindest meine persönliche Marathonbestzeit nochmal nach oben setzen können. Und Shotokan hab ich mit 46 wieder angefangen. Also so eine Woche mit 100 km Laufen und zweimal Karatetraining geht auch noch mit 48, und seither merk ich auch von dem Bandscheibenvorfall nix mehr. Als Privatpatient geh ich auch nicht mehr zum Arzt, kann ich mir nicht mehr leisten. Trainieren ist billiger.
Bin 44 und habe 3 Bandscheibenvorfälle überstanden, neben starker Wirbelsäulenverformung (Skoliose) und Bänderverkürzung und resultierender Schmerzen im rechten Bein und Hüfte habe ich immer wieder weiter trainiert, drumrum sozusagen.Meine Knie und Zehengelenke sind z.T. auch verschlissen und bereiten zeitweilig Schmerzen. Leistungsgedanken sollte man einschränken, einzig auf den "Do" kommt es an. Finde heraus, wie Du trainieren kannst, ohne Deinen Körper zu überfordern.Wenn Du nicht tief stehen kannst, stehst Du eben höher als das üblich ist, wenn Du dadurch dabei sein kannst. Und wenn du nur einzelne Übungen machst.
Aber Du bist dabei, nur das zählt, selbst wenn man mit seinem eigenen Leistungsvermögen unzufrieden ist.
KeineRegeln
07-10-2013, 08:18
Ich bin 42 Jahre alt lieber SKA-Student. Ich denke wohl, dass ich niemals wieder mit solcher Intensität trainieren kann, wie früher.
Mit einem künstlichen Hüftgelenk kenne ich schon ein paar Karateka. Aber das sind 2 Paar Schuhe.
Ich werde es wohl auf ein Versuch ankommen lassen und halt Karate light üben.
@KeineRegeln:
Ein guter Orthopäde, mit Zeit, einem anzuhören. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich in den vielen schmerzvollen Jahren schon eine Ärzteodyssee hinter mir habe.
Im Ernst. Gibt es so was noch?
ICH BIN LEIDER EIN KASSENPATIENT.
Zwecks Erfahrungsaustausch mit Leuten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, können wir ja auch per PN kommunizieren.
Will jetzt keine riesengroße Diskussion hier anleiern.
Ich bin auch Kassenpatient und hatte das Glück gleich beim ersten Versuch einen guten Orthopäden zu finden. ohne jetzt die neuen Posts gelesen zu haben: nehme an, dass du auch schon bei einem Sportmediziner warst.
Ich bin raus, da ich dir eh nicht helfen kann. ;)
Gruß
KeineRegeln
Lieber Djegos!
Weder davon Betroffener noch Mediziner.
Aber: In einem gutgeführten Dojo wird man Dich nach 9 Jahren Training und nach der Reha wieder herzlich empfangen.
Und man wird Dir alle Zeit der Welt geben, um im Rahmen Deiner Möglichkeiten wieder mitzutraineren.
In welchem Umfang Du das dann kannst und willst, liegt dann allein an Dir.
Das "Karate" beginnt m. M. n. oft erst dann, wenn man sich selbst eigene "Einschränkungen" eingestehen muß.
Viel Erfolg und Freude!
Hey Djegos,
wie mein Vorredner weder betroffen noch großartig Ahnung von Medizin.
Allerdings war mein Kopf mal in so einer Situation nach einer Thrombose. Sofort fing das Kopfkino an: "Na toll, auf ewig Blutverdünner, nie wieder Kumite, nur vorsichtig Karate, die kleinste Verletzung wird zum längerfristigen Problem..."
Wenn Du sagst Karate ist Dein Lebensinhalt geworden gehe ich davon aus dass es für Dich kein Hobby ist mit dem man aufhört wenn man mal keine Lust mehr hat oder eine Verletzung.
Ich denke viele vergessen sich manchmal etwas in den Kopf zu rufen. Man ist nicht für das Karate da, sondern das Karate für einen. Ich höre nicht auf nur weil ich nicht alles machen kann. Man muss das Karate an sich anpassen.
Ein 50-jähriger kann nicht rumspringen wie ein Jungspund, kann vielleicht keine Mawashi's machen, ist nicht so schnell. Nur weil er nicht alles machen kann hört er nicht mit Karate auf.
Dasselbe gilt bei Krankheit. Wenn Du nicht alles machen kannst ist das total okay. Passe Dein Karate Dir an.
Kannst Du nicht tief stehen, machs im Sanchin. Kannst Du Deinen Kopf nicht drehen, okay, dann erweiter mit Übungen Dein Sichtfeld und Dein Gehör und übe die schnelle Drehung um das zu kompensieren.
Außerdem gibt es noch viel mehr auf philosophischer Ebene wie Du Dein Leben durch Karate verbessern kannst, was ebenfalls gewissenhafte, tägliche übung bedarf. Es gibt immer genügend zu tun ;)
Jeder wie er kann, und effektiv verteidigen kannst Du Dich dennoch, davon bin ich überzeugt. Du musst Dir nur Gedanken machen WIE Du das anstellst.
Das die meisten Ärzte keine Ahnung haben wenn es darum geht ob man Karate machen kann oder nicht steht für mich außer Frage. Aber das ist total verständlich, da sie diesen Sport meist nicht kennen und vor allem dieses Mindset nicht haben.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen. Lass von Dir hören, gerne per PM, wie Du das anstellst ;)
Keep on Punching!
Oss
trainiere einfach schonend. mache nur das was du dir zutraust und übertreibe es nicht. wenn ich zum beispiel beinschmerzen habe, mache ich zum beispiel nur tiefe kicks keine hohen!
Hallo Djego! Ich habe etwas Ähnliches wie du, ich bin vor 26 Jahren an der Wirbelsäule operiert worden wegen meiner Skoliose. Mit meinem Sohn mache ich seit 2, 5 Jahren Karate und wir haben den gelb-weissen Gürtel. Mein Sohn hat eine leichte Skoliose. LG von KK 13
TheStyler92
14-12-2013, 01:52
Hallo,
seit 9 Jahren mache ich Shotokan Karate. Es ist zu meinem Lebensinhalt geworden. Nun wurde ich an der HWS operiert. Stenosen wurden entfernt und es wurde ein Implantat (Platzhalter) eingesetzt.
Ist hier im Forum jemand, der gleiches durchgemacht hat und trotzdem wieder Karate o. einen anderen Kampfsport macht?
Möchte mich mit ihm gerne austauschen.
Vielleicht ist hier ja auch ein Mediziner, der mir einen Rat geben kann.
Es wäre für mich sehr schlimm, wenn ich diesen tollen Sport nicht mehr machen könnte. :(
Viele Grüße
Djegos
Wenn du das Risiko in kauf nimmst dich dadurch vielleicht schwerer verletzen zu können ( je nachdem wie dein Training aufgebaut ist ) dann JA mach weiter.
Wenn du der Meinung bist du kannst und willst das, ja klar, du kannst dich ja nicht dein Leben lang verstecken und nichts tun :-) Akzeptiere was passiert ist und trainiere, vielleicht hilft dein Training bei der HEILUNG. Wenn es deinen Körper nicht heilt dann heilt es deine Psyche auf jedenfall.
ES GEHT BERGAUF!
Ich war mittlerweile zur Nachuntersuchung. Der Arzt meinte, es wäre alles festgewachsen und ich könne nun mit leichter Krankengymnastik anfangen. Am gleichen Abend stand ich im Dojo. :D
Habe zwar beim 1. Mal nur eine halbe Stunde durchgehalten und dann eine kleine Pause gemacht, aber nun funzt es wieder. Das Training baut mich wieder auf und von Mal zu Mal werde ich wieder kräftiger.
Als ich mit diesem Thread angefangen habe, hatte ich schon fast aufgegeben.
Zum Glück habe ich angefangen, wieder gegen mich selbst zu kämpfen.
SKA-Student
11-01-2014, 12:05
ES GEHT BERGAUF!
Ich war mittlerweile zur Nachuntersuchung. Der Arzt meinte, es wäre alles festgewachsen und ich könne nun mit leichter Krankengymnastik anfangen. Am gleichen Abend stand ich im Dojo. :D
Super! :halbyeaha
Aber sei noch vorsichtig. Karate-Training und "leichte Krankengymnastik" sollten sich noch unterscheiden!
Super! :halbyeaha
Aber sei noch vorsichtig. Karate-Training und "leichte Krankengymnastik" sollten sich noch unterscheiden!
Auf jeden Fall! :)
Versuche, auf meinen Körper zu hören.
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