Vollständige Version anzeigen : Wie kamen Langstock und Doppelmesser ins WIng Chun ?
Willi von der Heide
08-10-2013, 22:35
So, mir ist bewußt, daß sowohl LS als auch DM heutzutage reine Trainingsgeräte für euch sind. Das ist aber auch nicht meine Frage !
Meine Frage lautet, ist bekannt warum ausgerechnet diese Waffen benutzt werden und nicht andere ? Man hätte sich ja auch für andere typisch chinesische Waffen entscheiden können, sie hätten doch den gleichen Zweck erfüllt ? Oder liege ich da falsch ? Warum nicht zwei Säbel, oder den Speer ?
So - Durchatmen; Puls runter auf 50 und dann frohen Mutes losgetippt.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf ... :)
Willi von der Heide
08-10-2013, 22:41
:o Schreibfehler im Titel. Woanders wäre das egal, aber hier muß man ja dazuschreiben, daß man nicht provozieren will.
Wäre trotzdem echt interessant, daß mal zu erfahren.
StefanB. aka Stefsen
08-10-2013, 22:48
Säbel und Speer sind ja nun aber sehr verwandt, meinste nicht? Zumindest des Langstock soll doch eine Lanze darstellen.
Denke das da mehrere Faktoren ne Rolle spielten. Distanzen, gängige Waffen der Zeit, Verfügbarkeit, Zufall. Such dir was aus. ;)
amasbaal
08-10-2013, 23:07
Zumindest des Langstock soll doch eine Lanze darstellen.
soll er das? nicht eher den stab, der zum staken in den (südost)chinesischen flußbooten genutzt wurde? die länge passt und irgendwo in den tiefen dieses boards hab ich mal so was gelesen....
Alephthau
08-10-2013, 23:24
Hi,
Der Stock an sich war schon immer die Waffe des einfachen Mannes, die mehr oder weniger leicht aufzutreiben ist!
Wie amasbaal schon erwähnte, wird der Langstock sich höchstwahrscheinlich aus den für die Boote benutzten Stäben entwickelt haben. Ein Alltagsgegenstand also, der für die zu 90% im und ums Wasser lebende Bevölkerung, immer zur Hand war.
Bei den Doppelmesser darf man nicht speziell auf die von Yip Man Bezug nehmen, er war recht wohlhabend. Es ist anzunehmen, dass im Ursprung eher "normale" Messer genutzt wurden, sprich wie die von Köchen oder Fischern.
Gruß
Alef
Incognibro
08-10-2013, 23:31
Nach dem was mir im Kopf rumschwirrt:
Das Langstocksystem wurde wohl in Siu Lam nach dem Konzept eines Han-Soldaten(hohes Tier) entwickelt dem in einer Schlacht die spitze der Lanze abgebrochen ist. Er musste also mit dem Stock anders Verletzungen zufügen. Es hat wohl immer einen Austausch zwischen Militär und Klöstern gegeben.
Einer der Shaolinweisen ( Chi Sim kann das sein?) hat das dann weitergegeben bis es bei einem Bootsmann auf den Dschunken gelandet war wo es dann gegen Wing Chun Techniken getauscht wurde.
Die Doppelmesser sind meines Wissens nach eine "buddhistische" Waffe und ursprünglich stumpf gewesen und als reine Entwaffnungstool gedacht gewesen, deshalb auch die Bügel.
You can belehr me now!
Also das halte ich ehrlich gesagt für Blödsinn mit der Theorie vom Entwaffnungstool und dann auch noch mit den Haken...:rolleyes:
Egal wie die Messer eingesetzt wurden und sei es "nur" im Haushalt oder bei Fischern: Die Klingen werden auch scharf gewesen sein. Alles andere entbehrt für mich jeglicher Logik. Es kauft sich doch auch kein Mensch ne Knarre, nur um sich im Notfall durch schlagen mit dem Griff verteidigen zu können....
Nach dem was mir im Kopf rumschwirrt:
Das Langstocksystem wurde wohl in Siu Lam nach dem Konzept eines Han-Soldaten(hohes Tier) entwickelt dem in einer Schlacht die spitze der Lanze abgebrochen ist. Er musste also mit dem Stock anders Verletzungen zufügen. Es hat wohl immer einen Austausch zwischen Militär und Klöstern gegeben.
Einer der Shaolinweisen ( Chi Sim kann das sein?) hat das dann weitergegeben bis es bei einem Bootsmann auf den Dschunken gelandet war wo es dann gegen Wing Chun Techniken getauscht wurde.
Die Doppelmesser sind meines Wissens nach eine "buddhistische" Waffe und ursprünglich stumpf gewesen und als reine Entwaffnungstool gedacht gewesen, deshalb auch die Bügel.
You can belehr me now!Für mich klingt beides nach typischem Gründungsmythos.
hhendrik
09-10-2013, 10:30
So, mir ist bewußt, daß sowohl LS als auch DM heutzutage reine Trainingsgeräte für euch sind. Das ist aber auch nicht meine Frage !
Meine Frage lautet, ist bekannt warum ausgerechnet diese Waffen benutzt werden und nicht andere ? Man hätte sich ja auch für andere typisch chinesische Waffen entscheiden können, sie hätten doch den gleichen Zweck erfüllt ? Oder liege ich da falsch ? Warum nicht zwei Säbel, oder den Speer ?
So - Durchatmen; Puls runter auf 50 und dann frohen Mutes losgetippt.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf ... :)
Doppelmesser passen ins Wing System von der Länge her.Die Grundbewegungen sind übertragbar, und auch viele Konzepte des Wings.
Doppelmesser sind sehr gut mitzuführen.Die Messer müssen sehr,sehr früh ins System gekommen sein,das erkennt man an den anderen Formen.
Langstock soll erst später dazugekommen sein,da sie das System sinnvoll erweitern, haben sie sich erhalten.
LG Hendrik
Aufgrund der Länge des Langstocks, denke ich eher an diesen Ursprung: http://www.china-reiseziele.com/data/bildergalerien/Tongli-Jiangsu/Tongli-3.jpg
StefanB. aka Stefsen
09-10-2013, 12:03
soll er das? nicht eher den stab, der zum staken in den (südost)chinesischen flußbooten genutzt wurde? die länge passt und irgendwo in den tiefen dieses boards hab ich mal so was gelesen....
Mag ja sein das man sich davon inspierieren lies, nur bei der Konzeption des "Stabs" als Waffe wird man sicher bedacht haben, das diese simple Modifikation einen erheblichen Vorteil mitsich bringt.
Oder lernte man Langstock-Kampf nur als ausgewiesener Flußbootfahrer um sich mit seinem Paddel gegen spontane Übergriffe zu verteidigen?
Incognibro
09-10-2013, 16:27
Also das halte ich ehrlich gesagt für Blödsinn mit der Theorie vom Entwaffnungstool und dann auch noch mit den Haken...:rolleyes:
Egal wie die Messer eingesetzt wurden und sei es "nur" im Haushalt oder bei Fischern: Die Klingen werden auch scharf gewesen sein. Alles andere entbehrt für mich jeglicher Logik. Es kauft sich doch auch kein Mensch ne Knarre, nur um sich im Notfall durch schlagen mit dem Griff verteidigen zu können....
Kommt auf deine Definition von Logik an.
So logisch wie es denn ist sich religiös oder philosophisch der Gewaltlosigkeit zu verschreiben und der Wiedergeburt und sich dann überhaupt gegen einen Angriff zur Wehr zu setzen ;) Aus religiösen Gründen hängen sich Leute Gewichte an die Genitalien, hängen sich selber an Haken auf oder Peitschen sich selbst den Rücken.
Die japanischen Metsuke hatten doch auch Stöcke mit Haken um fliehende zu fassen, warum nicht einfach direkt niedermetzeln?
Was für Waffen waren den Mönchen denn erlaubt?
Ich finde diese Erklärung ist so gut wie jede andere auch :D
Die Doppelmesser sind meines Wissens nach eine "buddhistische" Waffe...
:rolleyes:
Incognibro
09-10-2013, 16:53
Bin in einem Artikel von einem gewissen Jim Roselando Jr. noch darauf gestoßen:
In Gulao (Kulo) hat Leung Jan (1826-1901) ja bekanntermaßen unterrichtet. Ein Schüler von ihm, Wong Wah Sam (geboren 1859) hatte unter seinen 8 Schülern einen Schüler namens Fung Lim.
Fung Lim ist wohl bekannt dafür gewesen die Doppelmesser eingeführt zu haben, Leung Jan hatte noch keine Messerform dafür aber Waffenlos, HP und Langstock.
Was hieße das die Messerform nach der Zeit auf den Booten hinzukam. Gabs da nicht auch mal ne Story mit nem Koch und Doppelmessern oder ähnlichem?
Schnitzelsekt
09-10-2013, 17:26
Es gibt eine Naam Siulam Luk Dim Bun Gwoon, die in der Gestalt aber nur in Malaysia überlebt hat, glaub ich; die Verbindung ist Chi Sim - Luk Ah-Choi und einige Schüler von letzterem, die nach Malaysia geflohen sind.
Meines Wissens nach wurde sie früher für Wing Chun modifiziert und dann übernommen.
DirkGently
09-10-2013, 17:56
Bin in einem Artikel von einem gewissen Jim Roselando Jr. noch darauf gestoßen:
In Gulao (Kulo) hat Leung Jan (1826-1901) ja bekanntermaßen unterrichtet. Ein Schüler von ihm, Wong Wah Sam (geboren 1859) hatte unter seinen 8 Schülern einen Schüler namens Fung Lim.
Fung Lim ist wohl bekannt dafür gewesen die Doppelmesser eingeführt zu haben, Leung Jan hatte noch keine Messerform dafür aber Waffenlos, HP und Langstock.
Was hieße das die Messerform nach der Zeit auf den Booten hinzukam. Gabs da nicht auch mal ne Story mit nem Koch und Doppelmessern oder ähnlichem?
Kann nicht sein, einfach mal Fok Bo Chuen und Fung Siu Ching Googeln.
Bin in einem Artikel von einem gewissen Jim Roselando Jr. noch darauf gestoßen:
In Gulao (Kulo) hat Leung Jan (1826-1901) ja bekanntermaßen unterrichtet. Ein Schüler von ihm, Wong Wah Sam (geboren 1859) hatte unter seinen 8 Schülern einen Schüler namens Fung Lim.
Fung Lim ist wohl bekannt dafür gewesen die Doppelmesser eingeführt zu haben, Leung Jan hatte noch keine Messerform dafür aber Waffenlos, HP und Langstock.
Was hieße das die Messerform nach der Zeit auf den Booten hinzukam. Gabs da nicht auch mal ne Story mit nem Koch und Doppelmessern oder ähnlichem?
Kann nicht sein, einfach mal Fok Bo Chuen und Fung Siu Ching Googeln.
Hallo,
und evtl. mal die Linien trennen.
Leung Jan Linie
Fok Bo Chuen Linie
Es gibt inzwischen viele Theorien darüber, dass die Messer in der frühen Leung Jan Linie nicht vorhanden waren.
Aber mal ehrlich...
Ist doch sch... egal, ob die Messer erst vor ca. 80 Jahren in die Leung Jan Linie gelangt sind oder bereits vor ca. 160 Jahren.
(oder bei der Yip Man Linie erst vor ca. 60 Jahren)
Im Weng Chun/Wing Chun/Yong Chun gab es sie schon.
Nur halt nicht bei jedem Lehrer.
Und wie inzwischen allgemein bekannt ist, haben die "Jüngeren" immer fleißig bei den "Älteren" gelernt bzw. abgeguckt.
So wie in anderen Kampfkünsten auch. Mehrere Lehrer im Weng Chun/Wing Chun/Yong Chun gehabt zu haben (auch aus verschiedenen Linien) war doch schon immer völlig normal.
Schönen Abend noch
Yen Li
Kommt auf deine Definition von Logik an.
So logisch wie es denn ist sich religiös oder philosophisch der Gewaltlosigkeit zu verschreiben und der Wiedergeburt und sich dann überhaupt gegen einen Angriff zur Wehr zu setzen ;) Aus religiösen Gründen hängen sich Leute Gewichte an die Genitalien, hängen sich selber an Haken auf oder Peitschen sich selbst den Rücken.
Die japanischen Metsuke hatten doch auch Stöcke mit Haken um fliehende zu fassen, warum nicht einfach direkt niedermetzeln?
Was für Waffen waren den Mönchen denn erlaubt?
Ich finde diese Erklärung ist so gut wie jede andere auch :D
Ich finde, du interpretierst da zuviel herein. Warum können es nicht einfach ganz normale Messer sein, die gut zu händeln waren oder als Werkzeuge dienten und eben nicht so sperrig waren wie Schwerter? Muss es etwas hochphilosophisches sein? Und wieso unbedingt Mönche? Vielleicht waren es ja ganz normale Bauern, Handwerker, Fischer oder sogar Diebe.
Btw: Hast du schonmal versucht, mit dem Haken da dran ne andere Waffe einzufangen? ;)
Incognibro
09-10-2013, 21:23
Ich finde, du interpretierst da zuviel herein. Warum können es nicht einfach ganz normale Messer sein, die gut zu händeln waren oder als Werkzeuge dienten und eben nicht so sperrig waren wie Schwerter? Muss es etwas hochphilosophisches sein? Und wieso unbedingt Mönche? Vielleicht waren es ja ganz normale Bauern, Handwerker, Fischer oder sogar Diebe.
Btw: Hast du schonmal versucht, mit dem Haken da dran ne andere Waffe einzufangen? ;)
Ich interpretier da gar nichts rein, ich geb nur wieder was ich aufgeschnappt hab. Aber unlogisch wäre es zumindest nicht. Das es einfach ne praktische Waffe für jedermann war, ist natürlich naheliegender ;)
PS: Hab ich ncoh nciht versucht, hab mir noch nciht das nötige Dreieck angenäht ;)
Ok, ja spekulieren darf man ja. ;) Für mich gehören sie einfach dazu, sind Bestandteil des Systems wie andere Waffen in anderen Kampfkünsten auch.
Hier war schonmal der Artikel verlinkt:
A Social and Visual History of the Hudiedao (Butterfly Sword) in the Southern Chinese Martial Arts. | Kung Fu Tea (http://chinesemartialstudies.com/2013/01/28/a-social-and-visual-history-of-the-hudiedao-butterfly-sword-in-the-southern-chinese-martial-arts/)
_
und der:
Through a Lens Darkly (8): Butterfly Swords, Dadaos and the Local Militias of Guangdong, 1840 vs. 1940. | Kung Fu Tea (http://chinesemartialstudies.com/2013/03/04/through-a-lens-darkly-8-butterfly-swords-dadaos-and-the-local-militias-of-guangdong-1840-vs-1940/)
_
Incognibro
10-10-2013, 01:46
Nette Artikel, besten Dank :D
Hallo,
Über die Doppelmesser kann ich nicht viel sagen, jedoch ein bischen was zum Langstock:rolleyes:.
Meiner Meinung nach wurde der LS auf Booten verwendet um diese zu Steuern, soweit sind wir uns ja schon einmal einig:D
Nun finde ich es sehr naheliegend das man diesen auch benutzte um sich z.B. gegen Piratenangriffe zu verteidigen. Das würde auch für die tiefen Stände spechen (auf einem Boot Zwecks Stabilität mit Sicherheit notwendig) . Desweitern glaube ich auch nicht, das es sich beim LS um einen defekten Speer handelt, denn dafür weist er ja in der Handhabung schon einige Unterschiede zu diesem auf.
Dann könnte man sowiso gleich einen mit Spitze benutzen. Traditionell soll er doch auch aus diesem spezialwasserresistentemchinaholz hergestellt worden sein "Quan Dim" oder so ähnlich.
Ich sehe den Langstock vom Konzept her als eine Art Reduktion des Wing Chun an.
Da er ja alle wirklich wichtigen Bewegungen des Systems enthällt und vieles auch (waffenlos) klarer macht.
Auserdem machts übel Spaß, sich den Knüppel um die Ohren zu hauen:D
Gibt es eigendlich Belege das er erst später in das Wing Chun gekommen ist?
MikeFababa
10-10-2013, 17:37
alles Quatsch! Da wollt sich einer Pflaumen vom Baum Schütteln und hatte nen langen Stock bei, um die schönen großen Pflaumen von oben runter zu holen, als der Pflaumen Bauer das gesehen hat, ist er mit seinen zwei Küchenmessern raus und wollte den Pflaumendieb bissel hacken, der Vogel mit dem Langenstock also immer feste auf den Bauer drauf, dass hat Yim Wing Chun im vorbei laufen (wollte auch Pflaumen klauen) gesehen, und hatte ne Idee.
Aber so wars dann ehrlich doch nicht.
:D
DirkGently
11-10-2013, 00:10
Ist doch sch... egal, ob die Messer erst vor ca. 80 Jahren in die Leung Jan Linie gelangt sind oder bereits vor ca. 160 Jahren.
(oder bei der Yip Man Linie erst vor ca. 60 Jahren)
Ganz genau, so seh ich das auch.
Ich persönlich glaube das der Langstock als Trainingswaffe(Übungsgerät) in der heutigen Zeit genutzt wurde. Ging es dann damals in die Schlacht wurde eine etwas kürzere und leichtere Variante genommen die dann eben mit Spitze bestückt wurde.
Mit dem Langstock heute kannste keine keinen Kampf gewinnen (wo auch???)
Es ist ein Trainingsgerät mehr nicht.... Das mit den Booten glaub ich nicht....
Die DM waren sicher nie stumpf und die Haken rein zur Entwaffnung auch nicht da. Sicherlich kann man damit entwaffnen, aber sie waren wohl eher zum Schutz an den DM angebracht.
Ma Shao-De
11-10-2013, 09:19
Historisch gesehen stammt Yong Chun eindeutig aus der Fujian Region und nicht Guangdong. In Foshan taucht Yong Chun als "Exot" auf und zwar erst vor ca 200 Jahren +/-
In der Fujian Region hat es sehr viele Stile, die dem Yong Chun von den Prinzipien her auf den Punkt ähnlich sind und die allermeisten mit Langstöcken hantieren. Keine Speerspitze oder ähnliches. Zumal in der Feudalherrschaft es dem gemeinen Volk über Generationen hinweg ausdrücklich nicht erlaubt war, Waffen zu besitzen.
So betrachtet ist der LS in verschiedenen Längen seit mehreren hunderten von Jahren bei den Yong Chun Leuten,n belegbar eine völlig übliche Waffe gewesen.
Die Messer ebenfalls, sieht man sich mal ein grosses chinesisches Küchenmesser an, so braucht es nicht sehr viel Phantasie um daran ein paar wenige kleinere Modifikationen an zu bringen und schon hat man die im Yong Chun üblichen Messer. Auch diese sind in der Fujian Region absolut üblich und bei fast allen Stilen verankert.
Unterschiede gibt es nicht im Stil als solches sondern in den Präferenzen der Familien oder Meister.
Warum denn keine Speere, Säbel, Breitschwerte und so weiter? Die Erklärung liegt nahe in der Tatsache, dass keine Waffen erlaubt waren.
Wenn in einem Kung Fu Stil eine solche Waffe vorkommt, ist sie entweder in der "Moderne" hin zu genommen worden oder die Lineage führt auf einen Beamten oder Soldaten der Ching zurück.
Würde das daher auch nicht allzu Eng sehen.
Gibt es eigentlich Wing Chun Stile die hauptsächlich kürzere Stöcke benutzen, dachte ich hätte hier sowas mal gelesen.
Schnitzelsekt
11-10-2013, 10:36
Wenn in einem Kung Fu Stil eine solche Waffe vorkommt, ist sie entweder in der "Moderne" hin zu genommen worden oder die Lineage führt auf einen Beamten oder Soldaten der Ching zurück.
Würde ich so nicht sagen.
Es gab, gerade in Fatsan sehr viele Exchanges zwischen verschiedenen Kung Fu Leuten. Es gibt zB.viele Linien, die so ganz einfach Formen + Inhalte "ausgetauscht" haben, im Sinne von ich zeige und gebe Dir xy und du gibst mir zx.
zB.gibt es viele Stile aus Foshan und Guangdong, die nördliche Speerformen haben.
Einige Hung Gar Lineages haben zB.sehr seltsame (für südl.Stile untypische) Formen, das geht darauf zurück, dass die Xing Yi und Ba gua Leute getroffen haben und Stilfremde Dinge integriert haben.
FeudalherrschaftIn China? :ups:
Und Piratenangriffe vor 200 Jahren?
amasbaal
11-10-2013, 11:03
Und Piratenangriffe vor 200 Jahren?
tatsache: im südchinesischen meer ist das auch heute noch ein problem für fischer und frachtkähne. flusspiraterie war fast überall auf der welt ein problem - selbst auf dem mississippi. alles, was man braucht, ist ein boot und mehr oder weniger organisierte, bewaffnete halunken, die einen anhalten und zb. einen teil oder gar den ganzen fang vom fischer verlangen. :)
Hatte hier auch schonmal was verlinkt:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/seit-ls-wingchun-wing-chun-historie-116836/index3.html#post2264441
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/wing-chun-historie-116813/
Sowie hier unter Texte / Entstehung:
Ving Tsun Kung Fu Diemelstadt Kassel (http://www.vingtsunkungfu.de.vu/)
Der Text von Nana.
Hallo,
Über die Doppelmesser kann ich nicht viel sagen, jedoch ein bischen was zum Langstock:rolleyes:.
Meiner Meinung nach wurde der LS auf Booten verwendet um diese zu Steuern, soweit sind wir uns ja schon einmal einig:D
Nun finde ich es sehr naheliegend das man diesen auch benutzte um sich z.B. gegen Piratenangriffe zu verteidigen. Das würde auch für die tiefen Stände spechen (auf einem Boot Zwecks Stabilität mit Sicherheit notwendig) . Desweitern glaube ich auch nicht, das es sich beim LS um einen defekten Speer handelt, denn dafür weist er ja in der Handhabung schon einige Unterschiede zu diesem auf.
Dann könnte man sowiso gleich einen mit Spitze benutzen. Traditionell soll er doch auch aus diesem spezialwasserresistentemchinaholz hergestellt worden sein "Quan Dim" oder so ähnlich.
Ich sehe den Langstock vom Konzept her als eine Art Reduktion des Wing Chun an.
Da er ja alle wirklich wichtigen Bewegungen des Systems enthällt und vieles auch (waffenlos) klarer macht.
Auserdem machts übel Spaß, sich den Knüppel um die Ohren zu hauen:D
Gibt es eigendlich Belege das er erst später in das Wing Chun gekommen ist?
Der Langstock - die lange Stange - wurde nicht nur zum Staken eines Bootes benutzt.
Auch in der Färberei fand er Verwendung.
Aus beiden Handwerken findet man Bewegungen in den diversen Formen.
Gruß
Yen Li
Gibt es eigentlich Wing Chun Stile die hauptsächlich kürzere Stöcke benutzen, dachte ich hätte hier sowas mal gelesen.
Ich nehme an, du meinst ältere Stilrichtungen - nicht Neuzeit wingchun/Escrima Mischungen?
Was verstehst unter kürze Stöcke - 2 m ?
Dann ja.
Yip Kin Linie und einige Nebenlinien der Chan Yiu Min Linie.
Gruß
Yen Li
tatsache: im südchinesischen meer ist das auch heute noch ein problem für fischer und frachtkähne. flusspiraterie war fast überall auf der welt ein problem - selbst auf dem mississippi. alles, was man braucht, ist ein boot und mehr oder weniger organisierte, bewaffnete halunken, die einen anhalten und zb. einen teil oder gar den ganzen fang vom fischer verlangen. :)Und dann hat der Fischer seine Fische gegen diese Halunken verteidigt, weil er nämlich von irgendeinem Mönch, der General war, die Langstockform gelernt hatte? :)
@Yen Li
Ja ich meinte ältere Stilrichtungen(escrima/Wing Chun mischmasch interessiert mich nicht;))
Gibt es von den dir genannten auch aussagekräftige Videos? Weil da müsste es ja schon Unterschiede im handling mit diesen geben oder nicht?
LG Kune
@Yen Li
Ja ich meinte ältere Stilrichtungen(escrima/Wing Chun mischmasch interessiert mich nicht;))
Gibt es von den dir genannten auch aussagekräftige Videos? Weil da müsste es ja schon Unterschiede im handling mit diesen geben oder nicht?
LG Kune
Es gibt im Netz Clips mit kürzeren Stöcken. Ob die aussagekräftig sind, kann ich nicht beurteilen. Daher verlinke ich hier keinen. Ich habe auch den Eindruck, dass immer mehr wingchun-Schulen auf den ganz langen Stab wechseln. Vermutlich, weil es der potentielle Neukunde erwartet.
Das handling ist manchmal ähnlich - meistens wird der Stock allerdings als Doppelende-Stock benutzt.
Einige Stile haben auch Formen für verschiedene Stocklängen/Handhabungen.
(z.B. in der Schule von Wong Nim Yi) Aber auch andere Schule die eine Verbindung zu den Yuen Brüder aufweisen, haben häufig den kürzeren Stock im Lehrplan.
Er ist nichts ungewöhnliches im Wing Chun.
Gruß
Yen Li
Ma Shao-De
13-10-2013, 10:54
Die Theorie mit den Booten, Stachen und daraus die Langstöcke, halte ich für absolut abwägit. Seit ich selbst mir diese Dinger angesehen habe, bin ich überzeugt diese Theorie ist komplett abwägig.
Die Stachen der südchinesischen Pontons sind genauso schwer und gross wie diejenige die hier in Zürich auf der Limmat bis heute benutzt werden. Einziger Unterschied die Heutigen sind oft aus Aluminium.
So ein Teil in Südchina, kann problemlos 10-15 Kg wiegen und schon desshalb als LS absolut ungeeignet.
Halte die Verwendung der LS für viele andere Zwecke im Alltag durchaus für plausibler.
In der Tat ist es so, dass im Yong Chun Unterricht teilweise verschiedene Längen eingesetzt werden. Bei uns sind es deren 3.
Mit dem Kurzen ca. 2.2m wird dann letztendlich gekämpft resp. Sparring gemacht.
[...]
Halte die Verwendung der LS für viele andere Zwecke im Alltag durchaus für plausibler.
[...]
Wie ich oben schon schrieb: Färberei
Diese Idee finde ich gar nicht abwegig.
Gruß
Yen Li
Wenn ihr letztendlich mit den kurzen sparrt, für was sind denn dann die Langen bzw die Mittleren? Hast du davon auch Videos wo man sich das ganze mal ansehen kann? Das die Staken zum steuern von Booten so schwer sind wusste ich nicht. Doch ich bin mir ziemlich sicher das Gary Lam mal sowas erwähnt hatte - er müsste doch eigentlich ganz gut bescheid wissen - , ich suche das Video mal heraus.
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.