PDA

Vollständige Version anzeigen : Lust auf Gewalt?



PaiLoung
14-10-2013, 20:37
Doku über die entstehung von Gewalt, fand ich ganz interessant ...

bis dann :D

Lust auf Gewalt? - Folter im Auftrag der Wissenschaft (http://www.spiegel.tv/filme/bbc-gewalt-experiment/)

Willi von der Heide
14-10-2013, 21:07
Danke ! Muß ich mir mal in Ruhe anschauen. Das ist ja die große Frage beim Militär: Wie bekomme ich Soldaten dazu den Abzug zu betätigen oder den Knopf zu drücken.

Ich schätze mal, daß man niemals abschließend erklären kann wie Gewalt letzten Endes entsteht und warum überhaupt. Tja, die Abgründe der menschlichen Psyche eben. Es ist nicht immer schön, was man dort zusehen bekommt.

FlyingTokat
15-10-2013, 11:48
Danke ! Muß ich mir mal in Ruhe anschauen. Das ist ja die große Frage beim Militär: Wie bekomme ich Soldaten dazu den Abzug zu betätigen oder den Knopf zu drücken.


in dem falle mit lügen, propaganda und rassismus... siehe was dazu ex marines sagen, die nach ihren einsätzen ihre "medallien" wegschmeissen

3DOgWuGYGeo

zur hölle mit denen die sich die frage stellen wie sie ihre lakaien dazu bekommen den abzug zu betätigen...
für den, der gezwungen ist für die richtigen gründe zu kämpfen, stellt sich diese frage nicht... den muss man nicht gehirnwaschen damit er kämpft... er wird es aus purem überlebenswillen oder beschützerinstinkt tun

Primo
15-10-2013, 11:56
Wie erkennt man denn die richtigen und falschen Gründe ?


Gruss

Dextrous
15-10-2013, 11:57
Wie erkennt man denn die richtigen und falschen Gründe ?


Gruss

Die werden von der Allgemeinheit festgelegt....

Tarogh
15-10-2013, 12:02
Danke ! Muß ich mir mal in Ruhe anschauen. Das ist ja die große Frage beim Militär: Wie bekomme ich Soldaten dazu den Abzug zu betätigen oder den Knopf zu drücken.


Alles über Drills, wie im KS/KK, die Monate/Jahre wiederholt werden. Bei den Amerikanern schiessen die DMR- Schützen teilweise auf Melonen um "die rote Wolke" zu simulieren.

Gruss Tarogh

Nadel
15-10-2013, 12:03
Wie bekomme ich Soldaten dazu den Abzug zu betätigen oder den Knopf zu drücken.

Das ist eigendlich ganz einfach. Zieht man den Abzug nicht, dann macht es der Feind, oder man steht vor dem Standgericht. Daher ist es reiner Selbsterhaltungstrieb.

Terao
15-10-2013, 12:08
für den, der gezwungen ist für die richtigen gründe zu kämpfen, stellt sich diese frage nicht... den muss man nicht gehirnwaschen damit er kämpft... er wird es aus purem überlebenswillen oder beschützerinstinkt tunDas ist aber doch naiv. Bei größeren Konflikten, in die gesellschaftliche Gruppen oder ganze Nationen verwickelt sind, werden die Gründe immer eher abstrakt sein. Gesellschaftliche Konstrukte, die sich ändern können.

An Überlebenswillen/Beschützerinstinkt zu appellieren, ist sogar einer der vornehmlich beschrittenen Wege, um die Soldaten zu "motivieren". Das klappt auch in ideologiekritischen Zeiten/Kulturen. Man "verteidigt Deutschland am Hindukusch", man erschießt Zivilisten, um die eigenen Kameraden und sich selbst vor "potenziellen Partisanen" zu schützen. Motivation über Angst. So funktionieren ja auch SV-Werbungen.

FlyingTokat
15-10-2013, 12:26
ich meinte echte selbstverteidigung... nicht irgendeinen verlogenen bullshit...
klar verteidigt niemand deutschland am hindukush. überhaupt fliegt niemand beispielsweise über den atlantik um sich auf der anderen seite zu verteidigen...

ich habe eher an menschen gedacht, die vor dem krieg normale berufe ausgeübt haben und gezwungen werden ihre nachbarschaft zu verteidigen.
ein konkretes beispiel von heutzutage ist der irak... denn dort weiß ich, dass es unabhängige, nicht extremistische widerstandsbewegungen aus dem volk gibt, die sich unter normalen umständen nichtmal gruppiert hätten, sondern einfach kfz mechanier oder sonstwas wären.
(wie gesagt, damit meine ich nicht die installierten c.i.a.l-kadia franchise terroristen... die gibt es im irak auch, aber die werden dort von den lokalen widerstandsbewegungen genau wie die amis als besatzer gesehen und bekämpft... und im irak bilden diese terroristen die minderheit, gerade weil das volk nicht zulässt, dass sie sich etablieren, während sie in anderen kriesenherden die mehrheit bilden)

back to topic

Tracer
15-10-2013, 12:31
überhaupt fliegt niemand beispielsweise über den atlantik um sich auf der anderen seite zu verteidigen...


Hmm ;) doch das tun Menschen. Seltsam - aber es passiert. Ob verlogen oder nicht ist zweitrangig denn egal wie die Motivation aussieht es hat Konsequenzen für Millionen Menschen.

@ TE
Danke für den Link. Werde mir das Teil mal in Ruhe ansehen.

Terao
15-10-2013, 12:37
Das ist ja die große Frage beim Militär: Wie bekomme ich Soldaten dazu den Abzug zu betätigen oder den Knopf zu drücken.Ich würde die Frage geradezu umdrehen: Welcher enorme kulturelle Aufwand war erforderlich, Menschen nicht nur davon abzuhalten, Gewalt anzuwenden, wann immer ihnen das opportun erschien, sondern sie auch noch dahin zu bringen, das für ganz natürlich zu halten?


ein konkretes beispiel von heutzutage ist der irak... denn dort weiß ich, dass es unabhängige, nicht extremistische widerstandsbewegungen aus dem volk gibt, die sich unter normalen umständen nichtmal gruppiert hättenWas sind "normale Umstände"?

Phrachao-Suea
15-10-2013, 12:41
Haha,mir gefällt Gewalt! :)
Also zur Erklärung:
Sparring,Sport,Wettkampf!
Nicht Unschuldige auf die Fresse hauen!

Tracer
15-10-2013, 12:53
Haha,mir gefällt Gewalt! :)
Also zur Erklärung:
Sparring,Sport,Wettkampf!


Nur ne philosophische Ansichtsfrage - du empfindest das als Gewalt?
Sparring, Sport, Wettkampf...

Weil ich für mich sage ich mag keine Gewalt. Und übe auch so wenig wie notwendig (gar nicht stimmt natürlich nicht) aus.
Aber in nem Ring auf ner Matte oder nem Dojo kämpfen empfinde ich nicht als Gewalt.
Mir fehlt da negative Emotion (Hass, Bösartigkeit, usw.) dahinter.
Manchmal mag ich die Leute auch die mir auf die Schnauze hauen und denen ich in den ***** trete. Meistens empfinde ich da Freude, Aggressivität und Respekt. Keinen Gedanken an Gewalt.

Phrachao-Suea
15-10-2013, 12:58
Nur ne philosophische Ansichtsfrage - du empfindest das als Gewalt?
Sparring, Sport, Wettkampf...

Weil ich für mich sage ich mag keine Gewalt. Und übe auch so wenig wie notwendig (gar nicht stimmt natürlich nicht) aus.
Aber in nem Ring auf ner Matte oder nem Dojo kämpfen empfinde ich nicht als Gewalt.
Mir fehlt da negative Emotion (Hass, Bösartigkeit, usw.) dahinter.
Manchmal mag ich die Leute auch die mir auf die Schnauze hauen und denen ich in den ***** trete. Meistens empfinde ich da Freude, Aggressivität und Respekt. Keinen Gedanken an Gewalt.

Es ist körperliche Gewalt.
Schläge,Tritte,Würfe. Dekonstruktives Verhalten.

Wie sehen es nur durch die Medien als an "Nicht-Gewalt" an weil es ja "Sport" ist. Physische Form :)

Terao
15-10-2013, 12:58
Meistens empfinde ich da Freude, Aggressivität und Respekt.Genau dasselbe berichten auch viele Soldaten (http://www.amazon.de/Soldaten-Protokolle-K%C3%A4mpfen-T%C3%B6ten-Sterben/dp/3100894340), zumindest solange es gut läuft...

Sokolo
15-10-2013, 12:58
für den, der gezwungen ist für die richtigen gründe zu kämpfen, stellt sich diese frage nicht... den muss man nicht gehirnwaschen damit er kämpft... er wird es aus purem überlebenswillen oder beschützerinstinkt tun

Das ist unlogisch. Wenn es nur um den Überlebenswillen oder Beschützerinstinkt ginge, würde jeder Soldat im Gefecht töten. Denn wenn er nicht abdrückt, steigen die Chancen, dass er oder seine Kameraden sterben, enorm. Trotzdem gibt es aus allen möglichen Kriegen jede Menge Berichte von Soldaten, die in der akuten Gefechtssituation psychisch nicht in der Lage waren zu töten.


ich habe eher an menschen gedacht, die vor dem krieg normale berufe ausgeübt haben und gezwungen werden ihre nachbarschaft zu verteidigen.

Und woher willst Du wissen, ob die im Gefecht Tötungshemmung haben oder nicht?


Das ist eigendlich ganz einfach. Zieht man den Abzug nicht, dann macht es der Feind, oder man steht vor dem Standgericht. Daher ist es reiner Selbsterhaltungstrieb.

Ganz so einfach ist das wohl nicht. Bei den Amerikanern im 2. Weltkrieg war das wohl ein echtes Problem. So stark, dass sie die Ausbildungsmethoden der Wehrmacht übernommen haben. Zum Beispiel Mannscheiben beim Schießtraining.

Was das Standgericht anbelangt: Die gängige Lösung ist dann halt, in die Richtung des Feindes zu zielen, aber nicht direkt auf ihn. Abgedrückt wird, aber nicht getroffen.

Nadel
15-10-2013, 13:14
Ganz so einfach ist das wohl nicht. Bei den Amerikanern im 2. Weltkrieg war das wohl ein echtes Problem. So stark, dass sie die Ausbildungsmethoden der Wehrmacht übernommen haben. Zum Beispiel Mannscheiben beim Schießtraining.
Für die Amis war es nicht der erste Krieg. Das die Ausbildungskriterien der Wehrmacht bedeutend anders waren als bei anderen Armeen, glaube ich nicht. Denn Krieg ist nunmal Krieg. Nur die Art der Waffen (Heer, Luftwaffe, Marine ) und die geographischen Unterschiede (z. B. Wüste, extreme Kälte, überwiegend bergige Regionen usw.) erfordern eine spezifischere Art der Ausbildung. Die Wehrmachtsangehörigen haben einfach mehr praktische Erfahrung im Krieg gehabt, da er ja schon ein paar Jahre andauerte.


Was das Standgericht anbelangt: Die gängige Lösung ist dann halt, in die Richtung des Feindes zu zielen, aber nicht direkt auf ihn. Abgedrückt wird, aber nicht getroffen.
Wenn nicht getroffen wird, dann macht es eben der Feind.

Tracer
15-10-2013, 13:32
Es ist körperliche Gewalt.
Schläge,Tritte,Würfe. Dekonstruktives Verhalten.

Wie sehen es nur durch die Medien als an "Nicht-Gewalt" an weil es ja "Sport" ist. Physische Form :)

Hmmm ja. In meinem Kopf setze ich Gewalt in den Kontext mit Abneigung / Hass / Zorn usw. Was ich ja im sportlichen Kampf nicht habe.
Also die Kombination von diesem Emotionen / Hintergedanken mit dem Akt der physischen Gewalt.

In einem sportlichen Kampf habe ich ja den Akt der physischen und psychischen Gewalt ja irgendwie getrennt oder abgeschwächt. Ausser ich wasch mir vorher nicht die Füße, was man wohl als psychische Gewalt / Kriegsführung auslegen könnte ;).

Aber ja du hast Recht - wenn du sagst, dass ich oder viele andere da sozial und medial durch dieses "Bild" der Gewalt beeinflusst sind.
Was ich jetzt aber nicht so tragisch finde. ;)

Also trennen nach psychischer und physischer Gewalt.


Genau dasselbe berichten auch viele Soldaten (http://www.amazon.de/Soldaten-Protokolle-K%C3%A4mpfen-T%C3%B6ten-Sterben/dp/3100894340), zumindest solange es gut läuft...

Kann sein. Wusste ich nicht. Ich war noch nie im Krieg. Zum Glück!
Ist aber nachvollziehbar.

Aber trotzdem gibt es da Abstufungen. Nur weil ich jemanden mit nem Box- oder MMA Handschuh ins Gesicht schlage - würde ich ihn noch lange nicht mit nem Sturmgewehr niederschießen.

Sokolo
15-10-2013, 15:31
Für die Amis war es nicht der erste Krieg.

Der erste große und lange seit dem Bürgerkrieg. Das amerikanische Expeditionskorps kämpfte während des 1. Weltkrieges nur wenige Monate.


Das die Ausbildungskriterien der Wehrmacht bedeutend anders waren als bei anderen Armeen, glaube ich nicht. Denn Krieg ist nunmal Krieg.

Joa, und wenn ich vor einem bestimmten Problem stehe, kann ich es gut lösen oder schlecht. Und teilweise werden auch Probleme, die es schon seit Tausenden von Jahren gibt, schlecht gelöst. Man unterschätze nie die menschliche Ignoranz. ;)

Die Ausbildung zu "kontrollierter Aggression" nimmt heute jedenfalls einen großen Stellenwert ein und amerikanische Soldaten schießen heute im Regelfall nicht mehr absichtlich daneben. Kann aber durchaus auch an anderen Faktoren liegen, z.B. dass die US-Streitkräfte heute ein 100%iger Freiwilligenverband sind.

OliverT
15-10-2013, 15:51
Ich würde die Frage geradezu umdrehen: Welcher enorme kulturelle Aufwand war erforderlich, Menschen nicht nur davon abzuhalten, Gewalt anzuwenden, wann immer ihnen das opportun erschien, sondern sie auch noch dahin zu bringen, das für ganz natürlich zu halten?

Ich würde mal behaupten das kein kultureller Aufwand war sondern das es einfach evolutonär bedingt ist.
Gewalt hat es in der Menschheitsgeschichte schon immer gegeben und
Gewalt gibt es auch überall in der Natur, auch um Land(Territorium) und Ressourcen(Nahrung).
Unsere nächsten Verwandeten, die Schimpansen, führen auch "Kriege" bzw. unternehmen Überfälle auf andere Schimpansen Gruppen.
Der Unterschied zwischen Menschen und anderen Tieren ist, das der Mensch dazu effektivere Werkzeuge nutzt und die Sache effektiver angeht.

Nadel
15-10-2013, 16:36
Die Ausbildung zu "kontrollierter Aggression" nimmt heute jedenfalls einen großen Stellenwert ein...
Naja, ich glaube eher, das man es so bezeichnet, die Realität wird aber nicht viel anders sein, als in anderen früheren Kriegen. Es werden immer noch Zivlisten abgeschlachtet und Abu Ghraib sollte jedem was sagen.



...und amerikanische Soldaten schießen heute im Regelfall nicht mehr absichtlich daneben. Kann aber durchaus auch an anderen Faktoren liegen, z.B. dass die US-Streitkräfte heute ein 100%iger Freiwilligenverband sind.

Es kann aber auch sein das die Ami Soldaten wissen was mit ihnen gemacht wird, sollten sie gefangen genommen werden. Die Gegner die sie jetzt haben, sind nicht zimperlich. Es waren früher einige Videos im Netz zu sehen, wo man ihnen den Kopf bei lebendigem Leib abgeschnitten hat. Sowas motiviert ungemein...

HatkeineAhnung
15-10-2013, 16:55
Ich sehe Gewalt als neutrales Medium. Wozu man Gewalt einsetzt, das ist die Frage. Nicht das ob sondern das Warum ist wichtig für mich. Die Motive hinter der Handlung sind wichtig.

Gewalt gehört zum Menschen, ob wir wollen oder nicht. Unsere Gesellschaft geht sehr verlogen mit diesem Thema um. Es wird überall gesagt das man seine Konflikte gewaltfrei lösen soll, damit wird aber immer nur physische Gewalt gemeint. Das ganze psychische Ringen, was oft verdeckt und nicht durch Worte ausgetragen wird, wird gar nicht thematisiert. Auf gut Deutsch: unsere Kinder werden zwar keine kleinen Schläger sondern kleine Mobber, überspitzt gesagt. Wenn man die "Gewalt" bekämpft, bekämpft man nur den Stamm nicht die Wurzel. Wie schon gesagt, das Motiv hinter der Gewalt, dass muss man hinterfragen!