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Vollständige Version anzeigen : Das Smatchet



Willi von der Heide
17-10-2013, 17:38
Edit

Stixandmore
17-10-2013, 17:53
Erstaunlicherweise, hat es - meines Wissens nach - noch keinen Beitrag zum Thema " Smatchet " gegeben. Dann will ich das mal nachholen :).

Das Smatchet wurde bereits von den Römern erwähnt ! Es waren nämlich walisische Krieger, die diese Waffe führten - also ganz schön alt.
Systematisch eingesetzt wurde es in der neueren Zeit während der Grabenkämpfe im 1. Weltkrieg und zwar ausschließlich von walisischen Infanterieregimentern und später dann als Waffe der " Commandos ".
Laut meinen Unterlagen, wurde das Smatchet allerdings nur bei einer einzigen Kommando-Aktion in Norwegen eingesetzt. Danach wurde es eingemottet. Eine systematische Ausgabe an andere Truppenteile erfolgte nicht.

Hartnäckig hält sich die Geschichte, daß ca. 10.000 Smatchets in die USA geliefert worden wären, da das Schiff aber von einem deutschen U-Boot versenkt wurde, kamen sie logischerweise nie an. Eine schöne Geschichte halt.

P.S.
Ich habe jetzt nicht soviel Zeit und würde euch bitten mit Kommentaren noch etwas zurück zuhalten, da der Thread - wie üblich - zu unübersichtlich wird.
Danke für euer Verständnis.

Poste mal bitte ein Bild-kann mir gerade nichts da runter vorstellen-Danke!

big X
17-10-2013, 17:54
mir ist nur dieses smatchet (http://www.coldsteel.com/Product/97SMATS/Smatchet.aspx) geläufig.
damit alle wissen, wovon du redest.

Terao
17-10-2013, 18:31
Naja, blattförmige Klingen gibts tatsächlich schon seit der Bronzezeit (und auch nicht nur bei den Walisern). Auch wenn die damals sicherlich nicht im Traum ahnten, dass irgendwann ein Herr Fairbairn die Dinger als ultimative Waffen vermarkten würde.


Mein Problem mit sowas ist immer, dass sich das alles in der Theorie ganz hervorragend anhört (hier: Gewicht vorne für effizientes Hacken; gleichzeitig exponierte Spitze zum Stechen). Tatsächlich haben sich davor, parallel und danach aber auch so ziemlich alle anderen vorstellbaren Klingenformen gehalten. So gewaltig können die Unterschiede wohl nie gewesen sein.


Und tatsächlich gekämpft wurde im 1. WK mehrheitlich mit NOCH simpleren, idiotensichereren und leichter herstell- und ersetzbaren Utensilien:

http://3.bp.blogspot.com/-_New90Cpq5U/ULM--WpYvwI/AAAAAAAAH6k/_OWtIsGMv0Q/s640/DSC00087.JPG

itto_ryu
17-10-2013, 18:52
Ich bestätige und ergänze mal Willis Vorlage:

Fairbarin propagierte die Smatchet als ideale Nahkampfwaffe für Soldaten ohne Gewehr (Bajonett):


The psychological reaction of any man, when he first takes the smatchet in his hand is full justification for its recommendation as a fighting weapon. He will immediately register all the essential qualities of good soldier - confidence, determination, and aggressiveness. Its balance, weight and killing power, with the point, edge or pommel, combined with the extremely simple training necessary to become efficient in its use, make it the ideal personal weapon for all those not armed with a rifle and bayonet.

Die Smatchet sollte die Attribute einer klassischen Machete und die des Filipino Bolo-Messers vereinen. Man sollte damit, das zeigt das Design, gleichermaßen effektiv Hacken, Schneiden und Stechen können.

http://www.mijnalbum.nl/Foto-CLOACEZE.jpg
http://www.urbancombatives.com/arm/image020.jpg
http://www.usmilitaryknives.com/images/Smatchet1.JPG

Das Royal Welch Fusiliers Trench Knife (manchmal auch als "trench sword") bezeichnet, war eine weitere Vorlage, diese widerum basiert auf älteren Vorlagen des blattförmigen Klingendesigns.
http://www.rwfmuseum.org.uk/images/sword.jpg
http://i245.photobucket.com/albums/gg50/alvin1949/IMAWelshTrenchSword.jpg

Hierzu:

Lord Howard de Walden was second-in-command and commander of the 9th Battalion, Royal Welch Fusiliers between November 1916 and December 1917. He was a wealthy and philanthropic man, with interests in Welsh history, and had given substantial quantities of equipment to his previous regiment, the Westminster Dragoons. He was also a collector of arms and armour, and this had brought him into contact with Felix Joubert, a fellow collector and also a pre-eminent artist/craftsman/restorer. In 1916, Joubert patented a knife for trench fighting which had an 18" leaf shaped blade, nearly 3" wide at its maximum. The pommel was pointed so that it could, in theory, be used as a weapon. The guard was circular and could be folded flat against the blade when the knife was not in use, a feature that would have allowed the knife to be patented. As always, Lord Howard wished to equip his troops as well as possible, and so he had knives made for the 9th Battalion. Some of the surviving examples have Joubert's mark (an intertwined Jo) on them, and also Dros Urddas Cymru ('for the honour of Wales'). The Regimental Museum has one knife on display and a further 6 in the reserve collections.

Fairbairn´s Smatchet-Techniken sind wenige, simpel, pragmatisch:
http://www.vrazvedka.ru/main/learning/ruk-b/im-fairbairn/fairbairn-47.gif
http://images.wikia.com/zombie/images/7/7f/Smatchet_use2.gif

Es gibt verschiedene Repliken heute noch zu kaufen, die günstigste, am ehesten zu beschaffende ist die Smatchet-Machete von Cold Steel.

Quellen: Royal Welch Fusiliers Regimental Museum, Urban Combatives, Royal Armouries Leeds, Britishblades

Willi von der Heide
17-10-2013, 19:38
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Willi von der Heide
17-10-2013, 19:40
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itto_ryu
18-10-2013, 05:05
Sorry, Willi, wenn ich ein Stichwort bekomme und was dazu weiß, dann löst das bei mir eine frühzeitige Wissens-Ejakulation aus, der Urologe kann es sich auch nicht erklären, aber ich nehme deswegen schon Hormonpräparate :D;)

Terao
18-10-2013, 11:20
Das Royal Welch Fusiliers Trench Knife (manchmal auch als "trench sword") bezeichnet, war eine weitere Vorlage, diese widerum basiert auf älteren Vorlagen des blattförmigen Klingendesigns.Interessant ist der sehr ausgeprägte Mittelgrat, der bei den neueren Designs meistens zu fehlen scheint. Kenn ich so tatsächlich eher von Bronze- und den ersten Eisenschwertern (um dem weicheren Ausgangsmaterial genügend Festigkeit zu geben).

Bodenknuddler
18-10-2013, 11:34
Daß Smatchet ist sicherlich keine ultimative Waffe. Es war halt ein Gegenstand - von vielen - auf den man zurück gegriffen hat.
Während des 1. WK kamen tatsächlich Streitkolben wieder in Mode.
Nur hatten eben die walisischen Regimenter das Smatchet als Seitenwaffe.

Kleine Anekdote am Rande:
Mein Urgroßvater war Sanitäter im 1. Weltkrieg. Er berichtete natürlich von den vielen " Gasblinden ", aber betonte immer wieder die vielen Verletzten durch Hieb- und Stichwaffen.


Ernst Jünger beschreibt (z.B. in In Stahlgewittern) dass mitunter auf die Stichwaffen (wie Seitengwehr) verzichtet wurde, weil man sie anschließend aus dem Körper herausziehen müsse, und sie sich zwischen den Rippen u.a. verkeilen, und somit nicht effektiv genug wären.
Stattdessen habe man auf eher auf Hiebwaffen (wie z.B. den Klappspaten) oder eben Knüppel zurückgegriffen, die einfach den Schädel spalten können.

Den genauen Wortlaut habe ich nicht zur Hand, gerade aus dem Kopf geschrieben. Jüngers Werke basieren auf seinen Tagebüchern und sind demnach eine akzeptable Quelle (im Gegensatz zu Remarque z.B.).

Willi von der Heide
18-10-2013, 11:41
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Stixandmore
18-10-2013, 13:02
Interessante Info ! Danke !
Mein Urgroßvater ist allerdings schon 1935 verstorben und geblieben sind halt nur wenige Sachen und Informationen.
Ja, daß mit den Bajonetten macht Sinn. Mein Großvater berichtete immer wieder davon, daß man sich mit dem Fuß gegenstemmen mußte um sie wieder herauszubekommen. So war es nicht verwunderlich, daß eben der Streitkolben eine ungeahnte Renaissance im 1. WK erfuhr. Diese klassischen Stellungsgefechte gab es im 2. WK ja nicht mehr.

P.S.:
Wann findet denn jetzt dein Seminar bei uns statt :devil:

Für was? Wie man ordentlich und schnell das Bajonett aus des Gegners Körpers raus zieht!?:gruebel:

itto_ryu
18-10-2013, 13:39
Für was? Wie man ordentlich und schnell das Bajonett aus des Gegners Körpers raus zieht!?:gruebel:

Dazu kann ich Seminare geben ;)

@Terao: Stimmt, das ist mir auch aufgefallen, bei einer Stahlwaffe ist diese Funktion aber m.E.n. dann nicht so trés importante.

Was die Sache mit dem Bajonett im Graben anbelangt: Diese erwiesen sich einfach als zu sperrig, die Grabenläufe an der Westfront waren teils ja sehr schmal, man behinderte sich mit einem Gewehr plus Bajonett mehr. Meinen Quellen nach benutzten die Soldaten dann doch lieber die Bajonette in der Hand als Messer/Dolch. Bzw. Unmengen Varianten von industriell und improvisiert hergestellten Grabenmessern/Grabendolchen kamen auf und wurden verteilt. Das deutsche Grabenmesser ist eines der effektiven Beispiele dafür, noch simpler, aber nicht weniger effektiv die Version der Franzosen a.k.a. French Nail:
http://www.kingsownmuseum.plus.com/photogallery/ko0429-13b.jpg

Den deutschen Grabendolch/Grabenmesser/Nahkampfmesser, das inkl. dem 2. Weltkrieg eingesetzt wurde, gibt es heute übrigens immer noch in einer tollen Replik von Böker:
http://www.teraasekeskus.com/tuotteet/tactical/B%C3%B6kerGrabendolchNet.jpg

Persönlich mag ich aber auch den Rammdolch der Amerikaner und andere ihrer Spielzeuge:
http://media.liveauctiongroup.net/i/8947/10102157_1.jpg?v=8CD7BC5D4D1C900

Sorbus Aucuparia
18-10-2013, 14:36
Diese Form gefällt mir sehr. Errinert nicht umsonst an den Mainzer Gladiustypus und noch mehr an den Puggio.

Ich werde demnächst (Also vorraussichtlich noch vor Weihnachten) eines herstellen und sehen zu was es taugt.

Stixandmore
18-10-2013, 15:44
@itto Danke für´s Angebot:DFür mich weniger nötig-hab im Rahmen des FMA Trainings gelernt wie man Klingen aus dem Körper zieht!?!?!?!?:D

Willi von der Heide
18-10-2013, 15:53
Edit

Willi von der Heide
18-10-2013, 15:54
Edit

Stixandmore
18-10-2013, 17:06
Ist ein Insider-Witz ... ;):D


War schon klar das ihr kein Seminar veranstaltet zu dem Thema;)

KAJIHEI
18-10-2013, 18:31
Wie Terao schon richtig bemerkte : Dieses Konzept ist asbach uralt.
http://www.quagga-illustrations.de/Media/Shop/h0031462.jpg
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.quagga-illustrations.de/Media/Shop/h0031463.jpg&imgrefurl=http://www.quagga-illustrations.de/index.php/de/Waffen-Jagd-Waffen/c-IM000109&h=800&w=522&sz=136&tbnid=gpQqVShZBE2F1M:&tbnh=90&tbnw=59&zoom=1&usg=__vXy8WgUJ5Cy0wXFDQMqvEGkP5wU=&docid=F3v_T3_6ip8cUM&sa=X&ei=dG9hUoaVHcWZhQe3-YGABw&sqi=2&ved=0CFIQ9QEwBQ&dur=0
Übrigens die Abb. ist nicht gut, in Wirklichkeit sieht das Teil wirklich blattförmiger aus.

Warjag
18-10-2013, 23:34
Das Royal Welch Fusiliers Trench Knife (manchmal auch als "trench sword") bezeichnet, war eine weitere Vorlage, diese widerum basiert auf älteren Vorlagen des blattförmigen Klingendesigns.

Und reicht zurück bis in die Zeit Napoleons. Zu dieser Zeit waren auf Antik gemachte Klingenformen einige Jahre lang in Mode. Beispielsweise gab es Infanterie-Kurzschwerter und Faschinenmesser die dem römischen Gladius nachempfunden wurden

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ee/Faschinenmesser_1832.jpg

und dass Klingendesign der Vorläufer des Walisischen Faschinenmesser wie auch das de Walden Welch Sword:

http://i30.photobucket.com/albums/c309/Stutoffee/cledd.jpg

http://www.usmilitaryknives.com/images/Welsh_7.JPG

wurden "Keltischen" Klingen nachempfunden, bzw. dem was man damals halt unter keltischen Klingen verstand.

Und hier der wesentliche Begriff: Diese Haumesser die der Vorläufer des Smatchet waren, waren Faschinenmesser. Die meisten Faschinenmesser sahen so aus:

http://imageshack.us/a/img193/1829/fmgroup.jpg

Die dienten primär als Werkzeug, insbesondere bei Genietruppen, Pionieren usw und dann eben auch bei walisischer Infanterie in dieser Sonderform mit "keltischer" Klinge, so wie französische Truppen als Sonderform des Faschinenmesser einen "römischen Gladius" führten.

Aufgrund der angeblich guten Erfahrungen der Waliser im Nahkampf mit ihren Faschinenmessern im Ersten Weltkrieg und der Werkzeugfunktion wurde dann diese Klingenform als Vorbild für das Smatchet genommen.

Damit sollte man eben nicht nur kämpfen, sondern auch graben können, Zweige abhauen, kleinere Bäume fällen usw

Im Kampf sollte die Form und die Größe dann wiederum einen psychologischen Vorteil bieten. Das Smatchet wurde daher auch als "psychologische" Waffe gesehen, dass aufgrund seiner Größe und Klingenbreite beim Gegner wenn er damit angegriffen wird Furcht auslöst und damit einen Vorteil im Kampf bietet.

Sokolo
19-10-2013, 14:05
Ernst Jünger beschreibt (z.B. in In Stahlgewittern) dass mitunter auf die Stichwaffen (wie Seitengwehr) verzichtet wurde, weil man sie anschließend aus dem Körper herausziehen müsse, und sie sich zwischen den Rippen u.a. verkeilen, und somit nicht effektiv genug wären.
Stattdessen habe man auf eher auf Hiebwaffen (wie z.B. den Klappspaten) oder eben Knüppel zurückgegriffen, die einfach den Schädel spalten können.

Den genauen Wortlaut habe ich nicht zur Hand, gerade aus dem Kopf geschrieben. Jüngers Werke basieren auf seinen Tagebüchern und sind demnach eine akzeptable Quelle (im Gegensatz zu Remarque z.B.).

Umgekehrt: Das mit den Bajonetten und Klappspaten ist aus "Im Westen nichts neues". Das bringt Kat den Neulingen als erstes bei.

Bei Remarque findet man einige Ungereimtheiten. Zum Beispiel findet Kat bei einem Neuling ein Bajonett mit Sägezahnklinge. Der Neue meint, sein Ausbilder hätte ihm beigebracht, dass er das so einschleifen soll. Kat erwidert dann. dass die Franzosen angeblich Gefangene verstümmeln würden, die mit Sägezahnklinge aufgegriffen werden. Nun waren Sägezahnklingen jedoch Standardausrüstung bei den dt. Pionieren und ich glaube irgendwie nicht, dass ein deutscher Ausbilder seine Zeit darauf verwendete, den Soldaten beizubringen, ihre Ausrüstung kaputtzumachen.

Bei "In Stahlgewittern" findet man die Klappspaten-Aussage nach meiner Erinnerung jedenfalls nicht. Und Jünger beschreibt ja sehr detailliert die Kampfhandlungen.

Hat aber anscheinend weite Kreise gezogen. Ich kenne sowohl BW- als auch NVA-Gediente, denen das mit dem Klappspaten in der Grundausbildung beigebracht wurde. Die BW hat für's G3 ja überhaupt kein Bajonett angeschafft, mglw. auch deswegen. Bei den Russen spielt das wohl traditionell auch eine große Rolle. Allerdings hatten die in beiden Weltkriegen auch hauptsächlich Pikenbajonette, die man nicht als Kampfmesser verwenden konnte.

Ich persönlich würde jedenfalls ein Kampfmesser dem Spaten vorziehen.

Klaus
19-10-2013, 14:10
Der Spaten hat halt den Vorteil, dass man ihn auch als Spaten zum Graben braucht. Ne Sägezahnklinge ist genau das, eine Säge.

Sokolo
19-10-2013, 14:42
Der Spaten hat halt den Vorteil, dass man ihn auch als Spaten zum Graben braucht.

Messerchen brauchste auch. Wenn auch nicht unbedingt ein 37 cm langes Schwertbajonett. ;)
________________

Hab das mit den Bajonetten übrigens nochmal nachgeschaut, sehr bequem mit PDFs und Schnellsuche heutzutage:



Die Patronen und Handgranatenvorräte werden reichlicher. Die Bajonette revidieren wir selbst. Es gibt nämlich welche, die gleichzeitig auf der stumpfen Seite als Säge eingerichtet sind. Wenn die drüben jemand damit erwischen,
wird er rettungslos abgemurkst. Im Nachbarabschnitt sind Leute von uns wiedergefunden worden, denen mit diesen Sägeseitengewehren die Nasen abgeschnitten und die Augen ausgestochen waren. Dann hatte man ihnen den Mund und Nase mit Sägespänen gefüllt und sie so erstickt. Einige Rekruten haben noch Seitengewehre ähnlicher Art;wir schaffen sie weg und besorgen ihnen andere. Das Seitengewehr hat allerdings an Bedeutung verloren. Zum Stürmen ist es jetzt manchmal Mode, nur mit Handgranaten und Spaten vorzugehen. Der geschärfte Spaten ist eine leichtere und vielseitigere Waffe, man kann ihn nicht nur unter das Kinn stoßen, sondern vor allem damit schlagen, das hat größere Wucht; besonders wenn man schräg zwischen Schulter und Hals trifft, spaltet man leicht bis zur Brust durch. Das Seitengewehr bleibt beim Stich oft stecken, man muß dann erst
dem andern kräftig gegen den Bauch treten, um es loszukriegen, und in der Zwischenzeit hat man selbst leicht eins weg. Dabei bricht es noch außerdem manchmal ab.

Bei Jünger kommt es definitiv nicht vor.

Willi von der Heide
19-10-2013, 16:20
Edit

Sokolo
19-10-2013, 16:44
Ja Ja, die Bundeswehr und ihre Mythen. Lange hielt sich die Geschichte, im Falle eines Konfliktes mit dem Warschauer Pakt, wären geschärfte Bajonette ausgegeben worden.
Dieses Depot in dem die angeblich liegen sollten, hat hingegen nie existiert ;).

Noch besser find ich die Erklärung, dass Bajonette als Offensivwaffen der BW als Verteidigungsarmee verboten seien. ;)

Aber *hust* wie schweifen ab...

Uruk
21-10-2013, 20:42
Die BW hat für's G3 ja überhaupt kein Bajonett angeschafft
Doch die gab es.
Wurden aber nur an die damaligen "Spezialeinheiten" wie die Fernspäher und Kampftaucher ausgegeben.
Gibt auch einige alte s/w Aufnahmen davon.

Dem Heer gab man die nicht, aus politischer Korrektheit.

In den späten 1990er Jahren gab es dann einige dieser Bajonette (klein, dicker Griff) auf dem freien Waffenmarkt zu kaufen...

Uruk
21-10-2013, 21:00
eGun (http://www.egun.de/market/item.php?id=4613868)

Kauftipp.
Es vereint die Vorteile von Baj. und Sam.
(ist günstig, weil nicht im Bestzustand.)

Nite
21-10-2013, 21:38
Die BW hat für's G3 ja überhaupt kein Bajonett angeschafft
Doch die gab es.
Wurden aber nur an die damaligen "Spezialeinheiten" wie die Fernspäher und Kampftaucher ausgegeben.
Gibt auch einige alte s/w Aufnahmen davon.

Dem Heer gab man die nicht, aus politischer Korrektheit.

In den späten 1990er Jahren gab es dann einige dieser Bajonette (klein, dicker Griff) auf dem freien Waffenmarkt zu kaufen...
Die Teile gab es bereits in den 70ern zu kaufen, ausgegeben wurden sie aber nirgends.

Willi von der Heide
21-10-2013, 21:46
Edit

itto_ryu
22-10-2013, 07:39
Das offizielle G3-Bajonett:
HK G3 ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/HK_G3#Zubeh.C3.B6r)

Das offizielle G36-Bajonett:
Heckler & Koch :: Zubehör | G36 (http://www.heckler-koch.com/de/militaer/produkte/sturmgewehre/g36/g36/zubehoer.html?tx_z7attachmentshk_pi3%5Barticle%5D= 724&cHash=c0cd7ef3e64ee3925027eb54967f04d6)

Doch nun zurück zur Smatchet :)


Der psychologische Effekt ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, wie bei den Kukris der Ghurkas und diverse andere Haumesser. Werkzeug und Waffe vereint in einem fiesen Klingenmonster. Es ist eben der "Crocodile Dundee-Effekt" :D

ThomasL
22-10-2013, 11:55
Bei Remarque findet man einige Ungereimtheiten. Zum Beispiel findet Kat bei einem Neuling ein Bajonett mit Sägezahnklinge. Der Neue meint, sein Ausbilder hätte ihm beigebracht, dass er das so einschleifen soll.
Kat erwidert dann. dass die Franzosen angeblich Gefangene verstümmeln würden, die mit Sägezahnklinge aufgegriffen werden. Nun waren Sägezahnklingen jedoch Standardausrüstung bei den dt. Pionieren und ich glaube irgendwie nicht, dass ein deutscher Ausbilder seine Zeit darauf verwendete, den Soldaten beizubringen, ihre Ausrüstung kaputtzumachen.

Im Visier Sonderheft zum Thema Bajonette wird darauf auch eingegangen. Dort steht (aus dem Gedächtnis, daher eventuell etwas ungenau), dass die britische und französische Propaganda die gezähnten Bajonette als Beispiel für die Blutrünstigkeit der "Hunnen" anführte.
Bei den deutschen Soldaten ging gemäß, des Artikels das Gerücht um, dass Soldaten die mit diesen Bajonetten angetroffen werden, sofort exekutiert würden.
Daraus resultierten, laut Artikel, Anweisungen diese Bajonette nicht mehr auszugeben (Ausnahme: Pioniere, wegen der Anwendung als Faschinenmesser) bzw. beim Sturmangriff im Graben zu lassen (genaue Formulierung muss ich nochmal nachlesen!).
Es wird außerdem auf eine Erlass von 1917 verwiesen, der anwies diese Sägen auszuschleifen (in den "Wartungswerkstätten").
Genaue Quellenangaben werden im Artikel leider nicht gemacht. Wen (wovon ich ausgehe da die Visierberichte schon meist ordentlich recherchiert sind) dieser Erlass wirklich existierte spricht dies aber dafür, dass an der Geschichte etwas dran ist. Ein weiteres Indiz ist, dass diese Bajonette mit ausgeschliffener Klinge ein Sammelobjekt sind (d.h. wirklich existieren).
Sorry Willi für's OT

itto_ryu
22-10-2013, 14:09
Wobei ich das nicht verstehe, die Briten hatten ja auch im 19. Jhd. ihr Cutlass-Bajonett mit Sägezahnung am Rücken für das Pioneer-Corps (z.B. das M1879 für das Martini-Henry):
http://img.photobucket.com/albums/v711/whitworth451/BeastGlaivesMay2011010.jpg

Terao
22-10-2013, 14:32
Bei den deutschen Soldaten ging gemäß, des Artikels das Gerücht um, dass Soldaten die mit diesen Bajonetten angetroffen werden, sofort exekutiert würden.
Daraus resultierten, laut Artikel, Anweisungen diese Bajonette nicht mehr auszugebenGut formuliert. Selbst wenn keine einzige Hinrichtung eines deutschen Soldaten wegen seiner Sägezähnung am Bajonett jemals stattfand, mag ja das Gerücht und die daraus folgende Angst der deutschen Soldaten Grund genug gewesen sein, die Sägezähnung einfach wegzulassen oder auszuschleifen. Ist eben viel Psychologie im Spiel, wie beim Finanzmarkt. :D

Eskrima-Düsseldorf
22-10-2013, 14:39
Im Visier Sonderheft zum Thema Bajonette wird darauf auch eingegangen.

Oder die haben einfach nur Remarque gelesen ... ^^

Uruk
22-10-2013, 22:06
Die Teile gab es bereits in den 70ern zu kaufen, ausgegeben wurden sie aber nirgends.

a.)
Die in den 70er zu kaufenden Teile waren meist Nachbauten.
Die BW verkaufte die "echten" (deutsche Lizenzfertigung) erst in den 90ern.

b.)
Doch bei den Vorläufern der SEn (Vor-KSK, etc.) wurden die ausgegeben, wie bei den Fernspähern und den Kampfschwimmern.

Nite
22-10-2013, 22:22
Das einzige Messer was die Fernspäher abseits der Standardausstattung ausgegeben bekommen haben war das Puma Pilotenmesser.

BTW, die Kampfschwimmer sind übrigens kein Vorläufer des KSK, ebensowenig wie die Fernspäher, auch wenn letztere inzwischen im KSK aufgegangen sind. Trotzdem bestand die FSLK 200 noch eine ganze weile neben dem KSK.

ThomasL
23-10-2013, 11:02
Zitat:
Zitat von ThomasL
Im Visier Sonderheft zum Thema Bajonette wird darauf auch eingegangen.

Eskrima-Düsseldorf
Oder die haben einfach nur Remarque gelesen ... ^^

Diese Möglichkeit sollte man zweifellos immer in Erwägung ziehen. Genau deshalb erwähnte ich aber ja auch den Hinweis auf den dort angegeben Erlass (wie gesagt leider ohne genauere Angaben, sollte sich aber finden lassen), sowie die Existenz dieser Bajonette. D.h. es gibt hier genug Indizien zum forschen - falls dies einer möchte ;-)

Warjag
24-10-2013, 09:19
Hab mir jetzt mal aus Spaß das Cold Steel Smatchet gekauft, einseitig scharf geschliffen (sowie 1/4 der anderen Seite von der Spitze weg) und damit ein wenig rumgespielt. Kein Vergleich mit meinem Ang Khola mit Fulltang, nicht mal im Ansatz. (nun gut, dass ist jetzt auch eine Billig-Ausführung von Cold Steel, aber ich habe daher auch nicht viel erwartet).

Das Smatchet hat mich trotz dieser geringen Erwartung von seiner Hiebleistung her sogar regelrecht enttäuscht. Aber auch die Stichleistung (die ich umgekehrt deutlich höher geschätzt hätte wegen der Klingenform) war eher enttäuschend. Ich würde ein Khukuri jederzeit vorziehen.

Das einzige wo ein Smatchet gewisse Vorteile zeigte war beim Graben von Löchern bzw. Erdarbeiten. Da merkt man ihm noch die Herkunft (Faschinenmesser) an.

Es überrascht mich nicht, dass sich diese Waffe nie durchgesetzt oder verbreitet hat. Meiner Meinung nach ist ein Smatchet ein sperriges Gerät mit deutlich geringerem Nutzen im Verhältnis zu Größe/Gewicht zu anderen Werkzeugen.

Willi von der Heide
24-10-2013, 21:52
Edit

Oest
25-10-2013, 19:54
Abend,

hier ist mal ein aktueller Beitrag zur besagten Klinge:

Scorpion Knives: Geoff "Tank" Todd Dispatchet Knife (http://www.scorpionknives.com/geoff_todd_dispatchet.htm)

fujikomma
25-10-2013, 20:49
Das ist aber "schön" hässlisch:D.
Davon noch ne Zombie-Apokalypse-Version wäre cool:cool:!

Schnueffler
25-10-2013, 21:10
Das ist aber "schön" hässlisch:D.
Davon noch ne Zombie-Apokalypse-Version wäre cool:cool:!

Schreib die hier doch mal an:
Zombie Tools | Weapons Catalog | Zombie-Killing Machetes, Swords, Blades (http://zombietools.net/tools/)

F. Büchner
02-12-2013, 13:16
[QUOTE=Uruk;3097093]Die BW hat für's G3 ja überhaupt kein Bajonett angeschafft
Doch die gab es.
Wurden aber nur an die damaligen "Spezialeinheiten" wie die Fernspäher und Kampftaucher ausgegeben.


...

QUOTE]



moin,
ich bin mir ganz sicher, dass nicht mal die Kampfschwimmer ein bajonet ausgehändigt bekamen :cool:;)

grüße, frank

Willi von der Heide
02-12-2013, 13:44
Edit

Cornell
06-12-2013, 16:53
Das einzige Messer was die Fernspäher abseits der Standardausstattung ausgegeben bekommen haben war das Puma Pilotenmesser.

Ich glaubte mich dunkel zu erinnern, daß es der "White Hunter" von Puma war (ohne zu recherchieren) - hatte zumindest ein OffzKamerad bei der FSK 200 ständig getragen ...

Terao
06-12-2013, 19:05
"White Hunter" von Puma
Meinste das?

http://www.alaska-wildlife-guide.com/s/cc_images/cache_2415588503.jpg?t=1335822428

Vielleicht auch privat angeschafft. Die Dinger waren ja mal recht beliebt. Quasi das Rambomesser der Winnetou-Zeit. ;)

Willi von der Heide
15-12-2013, 16:11
Edit