PDA

Vollständige Version anzeigen : Kraftaufbau



AkushonWasi
20-10-2013, 23:37
Hallo allesamt,
Ich habe eine Frage: von den chinesischen und okinawanischen Kampfkünsten kennt man ja diverse Übungen um Kraft aufzubauen, Schlagkraft zu entwickeln und um richtig mit der Energie zugehen. Nun habe ich aber relativ wenig Ahnung in den japanischen KK und frage mich ob es solche Übungen damals gab, heute noch gibt und wie sie ausgesehen haben.

Ich freue mich auf die Antworten
Grüße

Naniwonai
21-10-2013, 01:23
Jeder der sich in den japanischen Schwertkünsten übt sollte zumindest Suburito kennen. Also ganz simpel Übungsschwünge.
Je nach Schule werden diese auch mit schwereren Gerät durchgeführt.

suburi - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=LnU7wMG_oOg)
Battodo Training - Tanren - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=AZhoeaXSsuo)

Oder auch mit verschiedenen Zielen:
Nodachi Jigen-ryu Kenjutsu - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=YVSONNESfyE)
Jigen Ryu 002????????? - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=UW80aRE99iM)
Nodachi Jigen-Ryu 10kg???????????????????????? - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=CkundWVLKI4)

Ansonsten Iaijutsu ist immer ein ziemlich gutes Training für den Unterkörper inklusive der Core-Muskulatur
Nuki Uchi no Ken - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=MMfwPfox0YA)

Und Ausdauer wird über die Länge und Intensität der Kata geübt.

AkushonWasi
26-10-2013, 18:38
Sorry, dass ich nicht geantwortet habe, war im Urlaub ohne Internet^^
Schon mal danke dafür, aber wie wurden Atemi trainiert?

Terao
26-10-2013, 19:24
Sorry, dass ich nicht geantwortet habe, war im Urlaub ohne Internet^^
Schon mal danke dafür, aber wie wurden Atemi trainiert?
Ach, das Waffenlose stand da eh nie so im Vordergrund. Notfalls reichte dann sicher auch die suburi-geschulte Muskulatur.

Ansonsten würde ich mich mal im Sumo umschauen. War jahrhundertelang auch in bushi-Kreisen beliebt und hat, soweit ich weiß, viele Übungen, die vornehmlich der Kräftigung der Muskulatur dienen (nein, die essen nicht nur!). Davon mal abgesehen, dass jede Form des Ringkampfes an sich schon ein geniales Ganzkörpertraining ist.

Naniwonai
26-10-2013, 20:55
Ansonsten gab es auch noch verschiedene gymnastische/Yogaähnliche Übungen.
Im Gendai Budô sind wohl am bekanntesten Aiki-Taiso aus dem Aikidô um Aiki zu schulen
und das Junan Taiso aus dem Bujinkan die den Körper kräftigen und geschmeidigt halten sollten.

AkushonWasi
27-10-2013, 17:13
(nein, die essen nicht nur!)

Das wusste ich sogar :D Aber mal 'ne andere Frage. Wie kam es eigentlich dazu, dass die soviel essen?

AkushonWasi
27-10-2013, 17:15
Aber wurden denn gar keine chinesischen Übungsmethoden übernommen?

Naniwonai
27-10-2013, 18:24
Was für chinesische Übungsmethoden gibts denn ?
Ich weiß das man im Aiki Taiso viel übt was auch im qi gong zu finden ist, bzw. manchmal sogar daher stammt. Und auch andere Schulen und Koryû haben solche "inneren" Übungen übernommen.

Das hat jetzt aber nichts direkt mit muskulärer "Kraft" zu tun.

AkushonWasi
27-10-2013, 20:33
So Grundlagentraining a la Jibengong. Verharren in Positionen. Oder für Ringer das zuwerfen von Sandsäcken. Oder wo man eine Langhantel auf den Armen rollt.

Terao
27-10-2013, 20:56
Das wusste ich sogar :D Aber mal 'ne andere Frage. Wie kam es eigentlich dazu, dass die soviel essen?Simple Empirie. Wenn man nach Sumoregeln kämpft (Ringen im Stand, in relativ kleinem Ring, Herausdrängen bringt den Sieg), wird man sehr schnell merken, dass es von Vorteil ist, schwerer (oder zumindest nicht viel leichter) zu sein als sein Gegner. Dann führt man entweder Gewichtsklassen ein, oder die Kämpfer werden halt zusehen, ordentlich an Gewicht zuzulegen.

Als ideales Kampfgewicht scheint sich im Sumo im Großen und Ganzen irgendwas zwischen 140 und 180 kg herauskristallisiert zu haben. Leichtere Kämpfer tun sich schwer, sich auf Dauer im Spitzenfeld zu behaupten; wesentlich schwerere Kämpfer haben oft mit Verletzungen zu kämpfen und werden gelegentlich von Leichteren ausmanövriert. Um 140-180 bei gleichzeitig intensiver körperlicher Anstrengung zu erreichen und zu halten, muss man schon enorme Mengen verzehren.

douwa
27-10-2013, 22:41
Jeder der sich in den japanischen Schwertkünsten übt sollte zumindest Suburito kennen. Also ganz simpel Übungsschwünge.Suburitou, sofern man spezielle Übungsgeräte verwendet, sind nicht die Übunngsschwünge (suburi) an sich, sondern Schwerter (tou), mit denen man diese Schwünge ausführt.

Suburi an sich wiederum ist ein so allgemeiner Begriff, dass er auch auf das Üben mit Tennisschlägern und so weiter angewendet werden kann (hier mal modernes suburi (http://www.youtube.com/watch?v=IgdpeI7lmxg)). Ich könnte mir aus diesem Grund gut vorstellen, dass suburi, wie sie beispielsweise in der Katori Shintou Ryû vorkommen, in anderen Schulen durchaus auch unter anderen Begriffen bekannt sein können. Nichtdestotrotz sind suburi etwa in der Katori Shintou ryû so immens wichtig als Grundlage, dass Sugino sensei diese einfachen Basisübungen auch im fortgeschrittenen Alter nicht vergaß. Er soll ganz im Gegenteil gerne immer wieder zur Basis zurückgekehrt sein. Sugino sensei (http://www.youtube.com/watch?v=6Ef5IkZudac)

AkushonWasi
28-10-2013, 19:10
Simple Empirie. Wenn man nach Sumoregeln kämpft (Ringen im Stand, in relativ kleinem Ring, Herausdrängen bringt den Sieg), wird man sehr schnell merken, dass es von Vorteil ist, schwerer (oder zumindest nicht viel leichter) zu sein als sein Gegner. Dann führt man entweder Gewichtsklassen ein, oder die Kämpfer werden halt zusehen, ordentlich an Gewicht zuzulegen.

Als ideales Kampfgewicht scheint sich im Sumo im Großen und Ganzen irgendwas zwischen 140 und 180 kg herauskristallisiert zu haben. Leichtere Kämpfer tun sich schwer, sich auf Dauer im Spitzenfeld zu behaupten; wesentlich schwerere Kämpfer haben oft mit Verletzungen zu kämpfen und werden gelegentlich von Leichteren ausmanövriert. Um 140-180 bei gleichzeitig intensiver körperlicher Anstrengung zu erreichen und zu halten, muss man schon enorme Mengen verzehren.

Gibt es denn gar keine "leichteren" Sumokas (ist das richtig?) oder werden die selben Ausmaße auch in westlichen Sumoschulen ausgelebt (vorrausgesetzt es gibt sowas hier in Deutschland).

Terao
28-10-2013, 20:33
Gibt es denn gar keine "leichteren" Sumokas (ist das richtig?) oder werden die selben Ausmaße auch in westlichen Sumoschulen ausgelebt (vorrausgesetzt es gibt sowas hier in Deutschland).
Sumotori (=Sumo-Betreibende) oder Rikishi (etwa: "Männer der Kraft").

Außerhalb Japans gibt es nur selten Sumo. Und wenn, dann ausschließlich auf Amateur- und Hobbyniveau. Man hat da wohl auch hier und da (wenige) Gewichtsklassen eingeführt. Im eigentlichen Sumo in Japan gibts das nicht. Es ist schon sehr selten, dass mal jemand mit um die 100 kg es in die oberen Ränge schafft (mein Namensvetter Terao Tsunefumi war einer der bekanntesten und erfolgreichsten davon ;)). Das ist wohl auch schon lange so: Abbildungen aus dem 18. und 19. Jh. zeigen auch schon fast ausschließlich Kämpfer vom oben genannten Kaliber:

http://www.farmidable.com/wp-content/uploads/2008/05/sumo4_slice.jpg

http://www.baumanrarebooks.com/BookImages/40142f.jpg

http://images.artelino.com/images/articles/sumo-prints4.jpg

Hier das verschafft Dir vielleicht einen groben Überblick:

Sum? ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Sum%C5%8D)

Inside Sumo - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=7rDIRqFr5QM)

bugei
28-10-2013, 20:46
Sumokas
Fast. Sumokämpfer werden Sumotori genannt


Gibt es denn gar keine "leichteren" Sumokas
Doch, die gibt es. In Japan sind die Kämpfer der unteren Ligen normalerweise leichter als die der Makuuchi-Division, der obersten Profiliga. Und Sumo-Amateure dürften nochmal leichter sein. Wobei man bei derlei Verallgemeinerung naturgemäß vorsichtig sein muß, da z.B. der angeblich schwerste Sumotori ein amerikanischer Amateur gewesen sein soll, der über 300 kg wog


... werden die selben Ausmaße auch in westlichen Sumoschulen ausgelebt (vorrausgesetzt es gibt sowas hier in Deutschland).
Westliche Sumoschulen gibt es, jedenfalls in dem Sinne, wie es in Japan praktiziert wird, nicht. Es gibt Nichtjapaner, die in Japan trainieren und Kämpfen, meist Mongolen und Hawaiianer, soweit ich weiss, aber nach denen hast Du ja nicht gefragt. ;)
Es gibt in Europa Sumotori, aber das sind mehr oder weniger Amateure. Es gibt hierzulande auch Turniere, es gibt sogar Europa- und Weltmeisterschaften, aber da kämpft man, meinen Informationen nach, in Gewichtsklassen, was aber nicht ausschließt, daß die Superschwergewichtler auch ihre 130 und mehr Kilo wiegen...
P.S. Wenn man Wiki glauben darf, gibt es soagar weibliche Sumotori....

Sumo (http://de.wikipedia.org/wiki/Sum%C5%8D)

gasts
28-10-2013, 21:06
Gibt es denn gar keine "leichteren" Sumokas (ist das richtig?)

zumindest einen (http://en.wikipedia.org/wiki/Takanoyama_Shuntar%C5%8D) gibt es, aber den hat man wohl auch schon mit Insulin erwischt, weil er gerne schwerer wäre:

N2DP467Tm8s

Masterff
29-10-2013, 08:05
Kleine Anmerkung, passt gerade rein..
Auch Lyoto Machida hat Sumo trainiert und auch an ein paar Turnieren teilgenommen.

gion toji
29-10-2013, 09:34
Sumo gibt einiges an guten BWE her:
-> (http://www.youtube.com/user/bignfittriathlete)
-> (http://www.sumo.or.jp/en/kyokai/information?id=2)
-> (http://www.sumo.or.jp/pdf/fukyubu/kihondousa.pdf)

AkushonWasi
29-10-2013, 18:56
Danke schon mal für die vielen interessanten Artikel, Bilder, Videos, etc.


Wusste ich doch, dass ich mal in irgendsoeinem Ratgeber (die in Arztpraxen liegen) vom Sumo als Ratschlag gelesen habe.