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Vollständige Version anzeigen : Unvernunft



Bimmel
24-10-2013, 10:12
Hi,

kennt ihr diese Situation? Ihr seid motiviert, körperlich Fit und übertreibt es an der ein oder anderen Stelle ein wenig. Die Folge davon ist z.B. eine kleine oberflächliche Verletzung die euch nicht ausser Gefecht setzt, aber in eurem Leistungspotenzial ein wenig einschränkt. Alternativ kann man sich das ganze auch mit einer leichten Erkältung vorstellen, das Problem ist das selbe.
Rational betrachtet sollte man an diesem Punkt eine kleine Pause einlegen bis die Leistungsfähigkeit wieder voll hergestellt ist. Und genau das ist das Problem!
Wider besseren wissens kann ich das zur Zeit nicht. Ich Schleppe seit ca 6 Wochen eine kleine Verletzung am Fuß mit mir rum und seit ca 2 Wochen hab ich das Gefühl kurz vor einer Erkältung zu stehen die nicht Ausbrechen will. Ich habe es einmal versucht und drei Tage das Training ausgesetzt. Ich hatte jeden Tag ein richtig schlechtes Gewissen und fühlte mich einfach nur faul, schwach und nutzlos....

Das ganze mag sich trivial anhören, doch für mich ist das ein kleines Problem. Sowas kannte ich bisher nicht von mir. Ehrlich gesagt war ich der Meinung das mir sowas nie passieren wird, weil ich dachte das ich immer gut einschätzen kann was gut für mich ist und was nicht.
Und nun tuhe ich genau das Gegenteil... und das schlimmste ist, ich bin mir dessen Bewusst!

Ich komme mir vor wie ein 16 jähriger der irgendwem was beweisen will... unglaublich :ups:

Cillura
24-10-2013, 10:23
:D Irgendwie kenn ich das. Bei mir hat ne Anti-Bio-Kur für den nötigen Holzhammer gesorgt, der mich endgültig wachgerüttelt hat. Jetzt bin ich schlauer und ausgeglichener. Wenn ne Pause sein muss, dann muss sie sein. Man ist ja deswegen nicht faul. Rede dir das bloß nicht ein. Wenn ich nur ne leichte Verletzung hab und keine Erkältung, dann geh ich auch gern mal so zum Training und schaue nur vom Rand aus zu. Man lernt ja auch viel zu zusehen und beobachten. Und da mich eh nichts vom Dojo fernhalten kann (außer die abgesperrte Tür) ist das ein sehr guter Kompromiss. :)

Balthus
24-10-2013, 12:06
das habe ich auf die Harte Tour im Leistungssport gemerkt, kleine Verletzung nicht gescheit auskuriert und dann nicht in den Endlauf gekommen (mit ner Zeit die ich eigendlich im Schlaf hätte laufen können) weil ich keine 2 Wochen Pause machen wollte.
Daher habe ich mir dann angewöhnt angepasstes Training zu machen, oder mal in die Sauna gehen oder eben mal anstatt den Sprints ne Runde schwimmen zu gehen, oder halt 1-2 Stunden dehnen während die andern trainieren.
Man muss auf seinen Körper hören und ganz ehrlich... hinten raus wirds nicht besser ^^

Passion-Kickboxing
24-10-2013, 12:23
Als ich kenne das sehr gut. Ich kann mich sogar kaum an eine Zeit erinnern, in der ich nicht irgendwelche körperl. Beschwerden hatte.

Ich denke dann immer, wenn ich nichts mache falle ich zurück, das nächste Turnier ist ja schon bald, dann bin ich nicht voll vorbereitet, stehe nicht im Training oder verliere sogar an Muskeln...

Zur Zeit habe ich leider vier Problemstellen, vond er sich eine Zerrung am Innenschenkel schon über ein halbes Jahr hält. Von daher zwinge ich mich doch gerade langsam zu machen und trainiere nur für mich Sachen, die wirklich schmerzfrei gehen. Restrisiko bleibt natürlich :rolleyes:

Pinuti
24-10-2013, 12:39
Ich hatte jeden Tag ein richtig schlechtes Gewissen und fühlte mich einfach nur faul, schwach und nutzlos....
...

Ehrlich gesagt war ich der Meinung das mir sowas nie passieren wird, weil ich dachte das ich immer gut einschätzen kann was gut für mich ist und was nicht.


Ich glaube, prinzipiell kennen wir alle das Problem. Man will nicht bei jedem Wehwehchen gleich das Training canceln, und oft bezahlt man dann mit wochen- und monatelangem Komplettausfall dafür. Man ärgert sich tierisch darüber, schwört es beim nächsten Mal besser zu wissen und macht denselben Fehler unter Umständen wieder.

Was ich allerdings meine, aus deinem Bericht herauszulesen ist etwas anderes: Du warst der Meinung, du könntest "dich ganz gut einschätzen und entsprechend handeln", kannst es jetzt aber nicht mehr. Schlimmer noch: Du fühlst dich "faul, schwach und nutzlos".
Kann es sein, dass sich irgendetwas in deinem Privatleben verschoben/verändert hat, so dass du plötzlich dein komplettes Selbstbewusstsein nur noch aus dem Kampfsport schöpfst? Nur so eine Idee, aber wenn man sich wegen so einer Lappalie gleich dermaßen minderwertig fühlt, ist oft irgendetwas im Ungleichgewicht und man kompensiert das gerne mal über Erfolg im Sport. :)

LG
Stefanie

Obergaga
26-10-2013, 20:28
Hi,

kennt ihr diese Situation? Ihr seid motiviert, körperlich Fit und übertreibt es an der ein oder anderen Stelle ein wenig. Die Folge davon ist z.B. eine kleine oberflächliche Verletzung die euch nicht ausser Gefecht setzt, aber in eurem Leistungspotenzial ein wenig einschränkt. Alternativ kann man sich das ganze auch mit einer leichten Erkältung vorstellen, das Problem ist das selbe.
Rational betrachtet sollte man an diesem Punkt eine kleine Pause einlegen bis die Leistungsfähigkeit wieder voll hergestellt ist. Und genau das ist das Problem!
Wider besseren wissens kann ich das zur Zeit nicht. Ich Schleppe seit ca 6 Wochen eine kleine Verletzung am Fuß mit mir rum und seit ca 2 Wochen hab ich das Gefühl kurz vor einer Erkältung zu stehen die nicht Ausbrechen will. Ich habe es einmal versucht und drei Tage das Training ausgesetzt. Ich hatte jeden Tag ein richtig schlechtes Gewissen und fühlte mich einfach nur faul, schwach und nutzlos....

Das ganze mag sich trivial anhören, doch für mich ist das ein kleines Problem. Sowas kannte ich bisher nicht von mir. Ehrlich gesagt war ich der Meinung das mir sowas nie passieren wird, weil ich dachte das ich immer gut einschätzen kann was gut für mich ist und was nicht.
Und nun tuhe ich genau das Gegenteil... und das schlimmste ist, ich bin mir dessen Bewusst!

Ich komme mir vor wie ein 16 jähriger der irgendwem was beweisen will... unglaublich :ups:

HAHA...wenn man in deinem Namen mal das B gegen nen P tauscht kommt was versautes raus :hammer::hammer::hammer:

Willi von der Heide
26-10-2013, 21:26
@obergaga

Und bei dir muß man erst gar keinen Buchstaben vertauschen :rofl:

Bero
28-10-2013, 09:42
Wenn es um meinen Sport geht war und bin ich schon immer, absolut unvernünftig gewesen.

Solange ich auch nur irgendwie in der Lage bin mich eigenständig zu bewegen, schleppe ich meinen alten Kadaver zum Training.
Dabei habe ich dann natürlich immer den guten Vorsatz, es ruhiger angehen zu lassen aber das hält genau bis zur ersten Sekunde Sparring/Randori, danach geht's wieder voll zur Sache.
Die Quittung gibt's in der Regel am nächsten Morgen, wenn ich das Bett nur noch rollend verlassen kann

Tja, eigentlich bin ich ja ein sehr vernünftiger und rationaler Mensch aber was Sport angeht, bin ich irgendwie in meinen Anfang 20igern hängen geblieben, wo der Körper noch alles wegstecken konnte.
Nichts ist so schwer, wie sich selber einzugestehen, dass man alt wird.:)

Zumindest halte ich inzwischen (meist) meinen einen Tag Pause pro Woche ein, seitdem meine Frau die Order bekommen hat, darauf verschärft zu achten.

BiGF00T
28-10-2013, 10:00
Such Dir Dinge, die man ohne Bewegung machen kann. Lege einen Tag Meditation ein und gehe Bewegungsabläufe im Kopf durch, mach Qigong o. ä. Das beschäftigt und gibt das Gefühl etwas getan zu haben. Ist natürlich keine Beschäftigungstherapie sondern hilft wirklich und sollte sowieso Teil des Trainings sein. Vielleicht nimmt man sich dafür sonst nicht so oft Zeit. Dann kann man wenigstens was machen, wenn der Körper grad mal nicht will. Ist auf keinen Fall verschwendete Zeit und solange man nicht im Fieber oder sonstwie nicht bei Sinnen ist, kann man das auch machen.

Mein Rat also: Schwerpunkt aufs Geistige verschieben wenn der Körper grad nicht will. Das sind beides Teile des Trainings. Macht der Körper schlapp, trainiert man halt den Kopf.

period
28-10-2013, 12:23
Mein Tipp für kleinere Beschwerden (bei mir sind das normalerweise Kapselrisse an den Fingern und verärgerte Knorpel im Knie, beides vom Ringen) ist nach wie vor: wenn möglich mal 2-3 Wochen dem Sparring enthalten, wenn nötig auch dem Techniktraining; stattdessen in der Zeit auf lockeres allgemeines Krafttraining konzentrieren, mit eventuell einem Aspekt, auf den man mehr Wert legt (mein Ego lässt mich bei allem, was unter einem Ganzkörpergips liegt, ohnehin nie ganz zur Ruhe kommen ;)). Erfahrungsgemäß fördert das die Genesung, und in aller Regel bin ich nach spätestens drei Wochen wieder voll einsatzbereit und auch trainingsmotiviert :halbyeaha
In aller Regel mache ich das 1-2x im Jahr, öfter erlaubt das der Wettkampfkalender zum einen und mein Ego zum anderen nicht. Außerdem, wer deutlich öfter verletzt ist, der macht meines Erachtens irgendwas falsch.

Eine Möglichkeit in deiner aktuellen Situation wäre zum Beispiel, konzentriert an deiner Klimmzug- oder Liegestützleistung zu arbeiten, da sind die Füße weit weg... und für etwas Kondi das (Heim-) Rad nutzen. Mir hilft ein bisschen Ausdauertraining eigentlich immer, wenn sich eine Erkältung ankündigt. Ansonsten anständig essen und gut ist.

Natürlich kanns nicht schaden, wenn man in der Zeit auch mehr "Geistiges" macht - in meinem Fall etwa eine Stunde täglich Sportliteratur (nein, nicht "Fit for Fun" oder so ;)) lesen und / oder Technik- und Wettkampfvideos gucken, ich finde, dadurch erhält sich mein Körper das Bewegungsgefühl besser.

Period.

Bimmel
29-10-2013, 06:34
Schön zu hören das es nicht nur mir so geht, im Gegenteil, ich scheine damit ja voll im Trend zu liegen :D

Qigong oder vergleichbares ist ne gute Idee für solch kleinere Auszeiten, werde ich mal in Angriff nehmen.

@Stefanie

Danke für deine lieb gemeinte Vermutung und versuch der Hilfestellung. Ich denke jedoch, das ich mich da vielleicht ein wenig missverständlich ausgedrück habe. Ich fühle mich nur auf den Sport bezogen minderwertig und Schwach. Ist jetzt nicht so das ich mich im Klo einschließe und mich selbst hasse :D

Grüße,

Bimmel