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Vollständige Version anzeigen : Wie gefährlich Kicks?



Archangel
27-10-2013, 03:02
Hallo,

mich würde mal interessieren ob es unter euch Leute gibt, die die Erfahrung schon gemacht haben von einen Tornado Kick oder 720° spinning hook kick mit voller Wucht am Kopf ohne Schutzeausrüstung getroffen zu werden?

Habe zwar selbst schon Roundhouse Kicks gegen den Kopf bekommen oder Spinning hook Kicks, das war schon äußerst Schmerzhaft und hat gelegentlich zum KO geführt, vor allem wenn die Deckung nicht da war. Von daher kann ich mir gar nicht vorstellen wie verheerend ein 720° kick wäre.

Stirbt man bei einen 720° spinning hook kick am Kopf? Da müssen ja enorme Kräfte Zustande kommen? Vor allem dann wenn der Anwender über 100kg wiegt und ihn dennoch schnell ausführen kann.

gasts
27-10-2013, 03:41
Stirbt man bei einen 720° spinning hook kick am Kopf?

Ja

csphiyfPjso

Punkt
27-10-2013, 09:06
Die Kräfte erhöhen sich proportional zum Gewicht des Fußes, wenn dieser aus Blei ist.
Tritt man dann jemandem, der etwas weich in der Birne ist, gegen die selbige, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Kampf dann aus ist.

icken
27-10-2013, 09:52
Die Kräfte erhöhen sich proportional zum Gewicht des Fußes, wenn dieser aus Blei ist.
Tritt man dann jemandem, der etwas weich in der Birne ist, gegen die selbige, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Kampf dann aus ist.

Man muss halt treffen, (http://youtu.be/vCdN8AIfAZw?t=3s) aber dann ... ;)

venom1984
27-10-2013, 16:12
Ein richtig getroffener High Kick für schon oft zum Knock Out. Kann mir also auch gut vorstellen, dass ein Tornado Kick da noch mehr Schaden anrichten kann. Nur muss man halt erst mal treffen :rolleyes: .

Arganth
27-10-2013, 18:01
http://members.iinet.net.au/~aferguso/ryu.gif

Kigger
28-10-2013, 00:51
Ich denke,dass durch springen oder drehen beim Springen die Trefferwirkung nicht unbedingt so viel heftiger wird,das ist eher etwas,was uns Filme immer verkaufen.
Ein harter gestandener sidekick zum Kopf dürfte mehr Zerstörungskraft entfalten da die Kraft in einer Linie zum Ziel geht und nicht aus einer Drehung kommt.
Allerdings wird ein technisch guter,gesprungener Roundhousekick oder Axekick mit voller power zum Kopf auch ne deftige Zerstörungskraft haben....möchte ich nicht abbekommen ;-)

big X
28-10-2013, 08:45
wenn du deine drehungen korrekt machst, präzise triffst und gute technik hast, die distanz stimmt, ... dann sollte dein gedrehter fusstritt kräftiger als ein gerader sein.
begründung: masse bleibt die selbe, nur die beschleunigungsstrecke verlängert sich -> mehr energie.

Bare-knuckle
28-10-2013, 08:57
Ich hab letzten Freitag einen guten Spinning Heel Hook Kick gegen die Schläfe bekommen. :D Sie tut mir noch heute weh, wenn ich drauf greife, ausgeknockt hat mich der Kick nicht, aber ich hab ich ihn schon ziemlich gespürt.^^

KeineRegeln
28-10-2013, 09:05
Es geht nicht darum in der Luft eine halbe oder ganze Drehung zu machen. Wenn die Drehung in der Luft zwei oder gar drei mal erfolgt, kommt überhaupt nicht mehr soviel Kraft in den Tritt. Die Kraft beginnt irgendwann abzunehmen. Genau so, wie man mit jeder Umdrehung langsamer wird.

Hier gibt's genug Leute, die dir das sicher wissentschaftlich sauber erklären können.

Gruß
KeineRegeln

Bare-knuckle
28-10-2013, 09:14
Die Kraft von gedrehten Angriffen erfolgt ja auch nicht durch die Drehung aus dem Sprung, sondern durch die Drehung im stehen! ;)

KeineRegeln
28-10-2013, 09:21
Die Kraft von gedrehten Angriffen erfolgt ja auch nicht durch die Drehung aus dem Sprung, sondern durch die Drehung im stehen! ;)

Gut möglich, dass ich mich schlecht ausgedrückt habe, aber das meine ich ja. Die Kraft am Anfang ist dadurch höher, als wenn ich mich noch 10.000 mal in der Luft drehe.

Gruß
KeineRegeln

Dietrich von Bern
28-10-2013, 09:25
Am härtesten ist der 7200° Kick.
Der ist 10 x so hart wie der 720° Kick.
Den habe ich schon 7200 mal geschluckt.
Immer wieder schlimm :(

Inumeg
28-10-2013, 09:26
wenn du deine drehungen korrekt machst, präzise triffst und gute technik hast, die distanz stimmt, ... dann sollte dein gedrehter fusstritt kräftiger als ein gerader sein.
begründung: masse bleibt die selbe, nur die beschleunigungsstrecke verlängert sich -> mehr energie.

Leider nicht ganz zuende gedacht. Die Strecke, auf der beschleunigt werden KÖNNTE, ist zwar größer, wird aber nicht genutzt. Beschleunigt wird in der Tat am Boden.
Hinzukommt, dass ein gesprungener Tritt im Vergleich zu einem gleich schnellen gestandenen Tritt weniger Schade anrichtet, da wegen Actio = Reactio man nicht nur den Schädel des Gegners wegtritt, sondern der Schädel gleichzeitig den Fuss verlangsamt. Im Stehen kann dieser Gegenimpuls über das Standbein in den Boden abgeleitet werden und über die beteiligten Muskelketten wird der Verlust kompensiert.

Kannst ja mal einen Hammer auf einen Nagel werfen und beim zweiten Mal den Hammer dabei festhalten...

Bare-knuckle
28-10-2013, 09:27
Am härtesten ist der 7200° Kick.
Der ist 10 x so hart wie der 720° Kick.
Den habe ich schon 7200 mal geschluckt.
Immer wieder schlimm :(

Kann mir vorstellen, dass ein Kick, der so viel Grad Celsius hat, viel Dampf erzeugt! :D

big X
28-10-2013, 13:34
@inumeg:


wenn du deine drehungen korrekt machst, präzise triffst und gute technik hast, die distanz stimmt, ... dann sollte dein gedrehter fusstritt kräftiger als ein gerader sein.
begründung: masse bleibt die selbe, nur die beschleunigungsstrecke verlängert sich -> mehr energie.

diese aussage bezieht sich auf kigger´s:


Ein harter gestandener sidekick zum Kopf dürfte mehr Zerstörungskraft entfalten da die Kraft in einer Linie zum Ziel geht und nicht aus einer Drehung kommt.

geht im bezug also nicht um gesprungene tritte, sondern um gedrehte tritte mit bodenhaftung.

wenn es um gesprungene tritte geht, hast du recht, dass in der luft keine weitere beschleunigung erfolgt (auf der anderen seite wird die gehaltene geschwindigkeit wegen der mangelnden reibung sich länger halten). dafür sollte beim sprungkick die masse zur kraftgenerierung höher sein.


Hinzukommt, dass ein gesprungener Tritt im Vergleich zu einem gleich schnellen gestandenen Tritt weniger Schade anrichtet, da wegen Actio = Reactio man nicht nur den Schädel des Gegners wegtritt, sondern der Schädel gleichzeitig den Fuss verlangsamt. Im Stehen kann dieser Gegenimpuls über das Standbein in den Boden abgeleitet werden und über die beteiligten Muskelketten wird der Verlust kompensiert.
entweder dein tritt überträgt kraft und verformt das ziel (meist setzt sich die sprungbewegung weiter fort) oder, wenn dein sprungtritt den körper des zieles nicht bewegt, wirst du am ziel einfach "abtropfen". warum du deswegen ein höheren leistungsverlust als bei einem gestandenem tritt hast ist mir gerade nicht begreiflich.

dein hammer-beispiel leidet darunter, dass einmal niemensch den hammer hält (=nur masse des hammers) und das andere mal jemensch den hammer festhält (=masse des hammers + masse der/die/das halters).

Inumeg
28-10-2013, 13:41
dein hammer-beispiel leidet darunter, dass einmal niemensch den hammer hält (=nur masse des hammers) und das andere mal jemensch den hammer festhält (=masse des hammers + masse der/die/das halters).

Verlangst du im Restaurant auch nach der Salzstreuerin?

gasts
28-10-2013, 14:02
Ein harter gestandener sidekick zum Kopf dürfte mehr Zerstörungskraft entfalten da die Kraft in einer Linie zum Ziel geht und nicht aus einer Drehung kommt.


so wie ein gerader Fauststoß mehr Zerstörungskraft enfaltet, als ein Haken oder Schwinger?

Kigger
28-10-2013, 15:34
Wenn Du nen gesprungen-gedrehten Haken oder Schwinger meinst würde ich sagen : ja,die direkte gestandene Technik hat mehr Energie als eine die in der Luft fliegend stattfindet.
Darum ging es in meiner Aussage,kommt nur nicht so rüber,wenn man einen Satz ohne den Zusamenhang rauspflückt...

Schnueffler
28-10-2013, 16:10
Wenn Du nen gesprungen-gedrehten Haken oder Schwinger meinst würde ich sagen : ja,die direkte gestandene Technik hat mehr Energie als eine die in der Luft fliegend stattfindet.
Darum ging es in meiner Aussage,kommt nur nicht so rüber,wenn man einen Satz ohne den Zusamenhang rauspflückt...

Ist die Beschleunigung bei der gesprungenen Variante nicht höher?

DerUnkurze
28-10-2013, 16:21
Ist die Beschleunigung bei der gesprungenen Variante nicht höher?

Warum sollte sie das sein?

Schnueffler
28-10-2013, 16:36
Warum sollte sie das sein?

Wenn ich in Richtung des Angriffes springe und dann zusätzlich anfange das Bein auszufahren habe ich doch eine höhere Beschleunigung des Fußes oder habe ich jetzt ne falsche Logik?

Nur als reines Beispiel:
X tritt mit ner Geschwindigkeit von 50km/h.
Jetzt springt X nach vorn mit 10km/h und tritt noch immer mit 50km/h. Dann müßte in diesem Fall der Fuß doch 60km/h schnell sein. ODER???

venom1984
28-10-2013, 16:53
Bei den TKD Wettkämpfen sieht man immer mal wieder Tornado Kicks zum Kopf und wenn die treffen liegt der andere in der Regel meistens danach am Boden und das trotz Kopfschutz. Noch fragen?!

big X
28-10-2013, 17:10
@inumeg:

nein - du ?

KeineRegeln
28-10-2013, 17:25
Bei den TKD Wettkämpfen sieht man immer mal wieder Tornado Kicks zum Kopf und wenn die treffen liegt der andere in der Regel meistens danach am Boden und das trotz Kopfschutz. Noch fragen?!

Was ist dass denn für ein hohles Argument. So lange irgendwas noch genug Kraft hat, kann ein Kopftreffer einen ko hauen. :rolleyes:

Also ich habe eine Frage: auf welchen Post genau bezieht sich dein Post?

DerUnkurze
28-10-2013, 18:19
Wenn ich in Richtung des Angriffes springe und dann zusätzlich anfange das Bein auszufahren habe ich doch eine höhere Beschleunigung des Fußes oder habe ich jetzt ne falsche Logik?

Nur als reines Beispiel:
X tritt mit ner Geschwindigkeit von 50km/h.
Jetzt springt X nach vorn mit 10km/h und tritt noch immer mit 50km/h. Dann müßte in diesem Fall der Fuß doch 60km/h schnell sein. ODER???
Jein, wenn du im Sprung den Fuß beschleunigt bremst du dich selbst damit ab, beschleunigst du ihm vor dem Sprung dann ja aber nur wenn du es schaffst deinen fuß den ganzen Sprung über in dem Tempo zu halten, mit einer Drehung könnts also klappen, aber dann haben die 50km/h vom Fuß eine andere Richtung als die 10km/h des Körper..

hmm alles nicht so einfach :/

Terao
28-10-2013, 18:31
wenn du im Sprung den Fuß beschleunigt bremst du dich selbst damit abDa der Fuß aber eine ganz andere Masse hat als der Rest des Körpers, dürfte das kaum ins Gewicht fallen.

Probierts halt aus. Die einzige Technik, mit der ich damals meinen Sandsack an die Decke befördern konnte, war ein Mae Tobi Geri...

Kigger
28-10-2013, 18:58
Man beschleunigt ja nicht nur den Fuss sondern das ganze Bein,das hat schon ne gewissen Masse und diese Beschleunigung bewirkt ein Abbremsen der Bewegung,die man gerade macht.

Terao
28-10-2013, 19:01
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie//Und grün des Lebens goldner Baum.

Kigger
28-10-2013, 19:11
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie//Und grün des Lebens goldner Baum.

Wenn der Baum golden ist wie kann er dann grün sein ?

Oogway
28-10-2013, 19:32
Wenn der Baum golden ist wie kann er dann grün sein ?

Schon mal etwas von "Blattgold" gehört? ;)

Dietrich von Bern
28-10-2013, 20:35
Am aller-aller-aller-härtesten ist der 7200° Kick wenn man vorher 25m Anlauf nimmt!

KeineRegeln
28-10-2013, 20:44
Am aller-aller-aller-härtesten ist der 7200° Kick wenn man vorher 25m Anlauf nimmt!

M wie Meter oder M wie min. aka Minuten? :D

Jo, geil:" Ey, wart mal kurz! Isch muss erstmal 25 Minuten Anlauf nehmen, Mensch."

DerUnkurze
28-10-2013, 21:25
Und ich dachte schon ein Kamehameha dauert lang gg


Da der Fuß aber eine ganz andere Masse hat als der Rest des Körpers, dürfte das kaum ins Gewicht fallen.

Probierts halt aus. Die einzige Technik, mit der ich damals meinen Sandsack an die Decke befördern konnte, war ein Mae Tobi Geri...
Von meinem Gefühl her kann ich vom Boden aus mehr Kraft in den Tritt legen.

Aber ich kanns im Moment nicht Probieren.. erst im Frühling wieder wenns gut geht

big X
28-10-2013, 23:06
@derunkurze:

toitoitoi. sachen am bein können langwierig sein :(.

@dietrich von bern:

ob so ein tritt eine SV-tauglichkeit besitzt ist im moment nicht das eigentliche thema ;).

@thema:

mMn ist ein gesprungener tritt kräftiger, dh er überträgt mehr energie bzw impuls, da bei gleicher beschleunigung die gesamte masse in den tritt eingebracht werden kann.

zu überprüfen mittels pratze und einem partner, der am besten mehrere tritte mit und ohne bodenkontakt kann. wäre subjektiv, aber vielleicht aussagekräftig :).

zum taktischen einsatz von sprungtritten sehe ich zwei möglichkeiten (um mal auf dietrich von bern einzugehen ;)).

entweder zu beginn einer auseinandersetzung als überraschung oder als "türöffner" bei auseinandersetzungen im grösseren rahmen (damit die kollegen in die front der gegner einbrechen können). also eine bresche schlagen.

oder als verstümmler (ich glaube in diese kategorie würden sie bei animal fallen), da sie doch verhältnismässig langsam sind und den ausübenden einer grossen kontergefahr aussetzen. wäre also alles auf eine karte setzen oder als abschlusstechnik, wenn der gegner quasie keiner mehr ist ;).

ist also meistens nicht das mittel der wahl. jedenfalls ins SV-szenarios.
im strassenkampf kann sowas gemacht werden. manchmal. manchmal gehts gut, manchmal nicht. hängt wie immer von diversen faktoren ab ;).

Schnueffler
28-10-2013, 23:13
@thema:

mMn ist ein gesprungener tritt kräftiger, dh er überträgt mehr energie bzw impuls, da bei gleicher beschleunigung die gesamte masse in den tritt eingebracht werden kann.


Aber doch nur, wenn beides die gleiche Richtung / den gleichen Vektor hat.

Kakunochi
28-10-2013, 23:19
Die einzige Technik, mit der ich damals meinen Sandsack an die Decke befördern konnte, war ein Mae Tobi Geri...

tja mit einem einfachen mae geri hättest du deinen Sandsack durchgetreten :p

hier mal ein schöner 720° Drehkick

Michael Page 720 kick at the Watford open 2011 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=csphiyfPjso)

Der wohl gefährlichste aller Kicks!

kaoklai ko k1 kick thai fight - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=6zd2YBeIJ_k)

Bare-knuckle
29-10-2013, 08:53
Noch ein paar schöne, erfolgreich eingesetzte Drehkicks. ;)

YWqLmhpVzoo

Sokolo
29-10-2013, 10:05
Jein, wenn du im Sprung den Fuß beschleunigt bremst du dich selbst damit ab

Den Teil versteh ich nicht. Kann das mal bitte einer der naturwissenschaftlich Begabten in einfachen Worten erklären? :o

verstehnix012
29-10-2013, 10:21
Das ist insofern richtig das durch gewicht verteilung nach ausen die(beim kicken) drehgeschwindigkeit abnimmt . Allerdings ist ein gesprungener kick schneller da sich theoretisch standkickgeschwindigkeit und drehgeschwindigkeit addieren.
Somit ist die kinetische energie auch grösser. Das die theorie beim drehkick.

Durch den sprung verringere ich die reibung und ich versuche höher zu komm. Unter anderen kann man im sprung seine drehachse kippen und kommt höher .
Dadurch kann man mangelnde dehnung auch leicht ausgleichen . Zu ungunsten eines unsicheren schwerpunkts .

Das ganze dauert aber länger da mehr weg zurück gelegt wird.

Abgebremst wird man durch eine zusätzliche bewegung nicht im sprung. Denn körper sind träge !

MartinB
29-10-2013, 10:29
Den Teil versteh ich nicht. Kann das mal bitte einer der naturwissenschaftlich Begabten in einfachen Worten erklären? :o

Das Naturgesetz dahinter ist die Impulserhaltung. Wenn du in der Luft bist bleibt dein eigener Impuls (abgesehen von der Wirkung durch die Schwerkraft) immer gleich. Der Impuls ist definiert als Masse mal Geschwindigkeit (m*v). Willst du in der Luft nun also einen teil deiner Masse (hier den Fuß) schneller machen, muss der Rest um einen entsprechenden Teil langsamer werden.

Leichter zu verstehen ist es am Beispiel einer Rakete im Weltall. Hier wirken quasi keine Kräfte auf sie, sie würde sich also immer mit konstanter Geschwindigkeit in die selbe Richtung fortbewegen. Um sie anzutreiben schießt man nun Masse hinten aus der Rakete mit möglichst hoher Geschwindigkeit raus, was den Rest der Rakete nach vorne Beschleunigt.
Die nach hinten geschleuderte Masse entspräche in dem Fall den Fuß/Bein, der Rest der Rakete dem Körper. Nur das das Bein nach vorne beschleunigt wird, also der Körper dadurch gebremst wird.

verstehnix012
29-10-2013, 10:39
Vergisst du nicht dabei das der fuss durch muskel beschleunigt wird . Denn den fuss in der luft schnappen ist ja eine autonome bewegung .
Natürlich ist der tritt nicht vom boden abgedrückt sonder nur vom körperrumpf .

Also überlagere ich doch , die gewichtsverteilung (also rotations wird abgemst) mit einer beschleunigung des fusses

DerUnkurze
29-10-2013, 10:56
Nein das ist eben keine autonome Bewegung ;) Wäre dem so, hätten auch Gewehre keinen Rückstoß, aber jede Kraft hat eine Gegenkraft die genau gleich groß ist nur in die entgegengesetzte Richtung Zeigt.

Stell dir vor du bist auf der ISS und schwebst frei im Raum rum. Nun schnappst du mit dem Fuß frei in der Luft. Was wird passieren?
- Nur der Fuß bewegt sich
- du beginnst dich als ganzes zu bewegen

Machen wir es noch ein wenig simpler, ein Zylinder treibt im Raum rum (sagen wir ein pneumatischer), er ist komplett eingezogen und fäht dann schlagartig kompett aus (vergleichbar mit einem Muskel)
Der Schwerpunkt des Zylinders wird sich nicht verschieben, dafür beide Enden des Zylinders abhängig davon wie viel sie jeweils wiegen, das leichtere mehr das schwerer weniger.


Jetzt kommt das große Aber ;) für einen Tritt ist es relativ irrelevant, da gibt es viele andere Einflußfaktoren, allen voran wie man Trifft und wieviel man vom eigenen Impuls übertragen kann, und wie hoch die Kräfte bei der übertragung sind (schiebe ich ihn nur weg oder ist es ein kurzer harter Treffer)
Mann kann soviel theoretisieren.. im Endeffekt ist der Tritt der stärkste, mit dem man selbst am härtesten treffen kann. Das wird je nach Person unterschiedlich sein.

@big X
Danke, wird leider sehr langwierig, ist eine gröbere Knieverletzung :/ aber das wird schon wieder..

Terao
29-10-2013, 11:04
Wäre dem so, hätten auch Gewehre keinen Rückstoß, aber jede Kraft hat eine Gegenkraft die genau gleich groß ist nur in die entgegengesetzte Richtung Zeigt.Gutes Beispiel. Wäre der Masseunterschied zwischen Schützen und Projektil Null, würde der Schütze genausoweit nach hinten fliegen, wie das Projektil nach vorne fliegt. Ist aber halt nicht der Fall.
Und im Falle "Sprungtritt nach vorne" steht der Körper ja nicht still, sondern ist bereits stark in Trittrichtung beschleunigt (was dabei übrigens das ganz Wesentliche ist: Springt man nur nach oben, wird er tatsächlich nicht mehr, sondern eher weniger bewirken als einer im Stehen).


zum taktischen einsatz von sprungtritten sehe ich zwei möglichkeiten (um mal auf dietrich von bern einzugehen ).

entweder zu beginn einer auseinandersetzung als überraschung oder als "türöffner" bei auseinandersetzungen im grösseren rahmen (damit die kollegen in die front der gegner einbrechen können). also eine bresche schlagen.

oder als verstümmler (ich glaube in diese kategorie würden sie bei animal fallen), da sie doch verhältnismässig langsam sind und den ausübenden einer grossen kontergefahr aussetzen. wäre also alles auf eine karte setzen oder als abschlusstechnik, wenn der gegner quasie keiner mehr ist .Ich hab mir das Ding immer eher als Maßnahme der Nothilfe vorgestellt, also gegen jemanden, der gerade einen Dritten angreift. Von hinten oder der Seite eingesetzt, ist es egal, dass das Ding grauenhaft telegrafiert ist. Die schnelle Überwindung großer Entfernung ist in so einer Situation auch eher ein Vorteil (man kann den sogar aus vollem Lauf durchführen). Und wenn der unverhofft trifft, wird er jemanden ziemlich sicher von den Füßen reißen (oder zumindest hart genug treffen, dass man sinnvoll nachsetzen kann).

Inumeg
29-10-2013, 11:40
Ich hab mir das Ding immer eher als Maßnahme der Nothilfe vorgestellt, also gegen jemanden, der gerade einen Dritten angreift. Von hinten oder der Seite eingesetzt, ist es egal, dass das Ding grauenhaft telegrafiert ist. Die schnelle Überwindung großer Entfernung ist in so einer Situation auch eher ein Vorteil (man kann den sogar aus vollem Lauf durchführen). Und wenn der unverhofft trifft, wird er jemanden ziemlich sicher von den Füßen reißen (oder zumindest hart genug treffen, dass man sinnvoll nachsetzen kann).

Das Problem dabei ist, dass du die Landung in der Regel schlecht kontrollieren kannst. Der Gegner muss sich nur leicht drehen/bewegen und du rutscht ab; Und man kann schlecht den Widerstand schätzen, den das Ziel bietet. Höchtwahrscheinlich legt man sich dabei selber lang, egal wie gut man trifft.

Terao
29-10-2013, 12:18
Das Problem dabei ist, dass du die Landung in der Regel schlecht kontrollieren kannst. Der Gegner muss sich nur leicht drehen/bewegen und du rutscht ab; Und man kann schlecht den Widerstand schätzen, den das Ziel bietet. Höchtwahrscheinlich legt man sich dabei selber lang, egal wie gut man trifft.Ist ne Frage der Übung. Wichtig ist, dass man möglichst sofort nach dem Treffen (oder Nichttreffen) wieder ein Bein auf dem Boden hat. Dann kann man mit dem anderen abfangen (je nachdem ob getroffen oder nicht nach vorne oder hinten).

Ernsthaft, man kann solche Sachen nicht theoretisch lösen.

Und, wohlgemerkt, ich rede da von mir mit 16, 17. Von nix ne Ahnung, bloß Experimentierfreude und Sandsack. Die Leute, die richtig Treten lernen (und buchstäblich aus jeder Haltung Tritte hervorzaubern und dabei viel sicherer stehen/landen, und das auch mal gegen ganz unterschiedliche Widerstände üben), dürften damit überhaupt keine Probleme haben. Ein Capoeiramensch landet wahrscheinlich einfach auf den Händen und zieht gleich den nächsten Tritt durch. Von sowas kann unsereiner natürlich nur träumen.

verstehnix012
29-10-2013, 12:44
Ok das mit dem gewehrprojectil verdeutlichst....

Komischerweise passt im mittel auch der energiebetrag !


Hast recht da die kraftwirkungslinie in den drehenden rumpf geht wird man auch durchs kicken gebremst .

gasts
29-10-2013, 12:54
komischerweise passt im mittel auch der energiebetrag !


?

big X
29-10-2013, 14:28
Ein Capoeiramensch landet wahrscheinlich einfach auf den Händen und zieht gleich den nächsten Tritt durch. Von sowas kann unsereiner natürlich nur träumen
da gibt es einige, die das hinbekommen.
ich selber gehöre da leider nicht zu. springen ist für mich nur was, wenn ich in den kamikaze-modus schalte ;).


Ich hab mir das Ding immer eher als Maßnahme der Nothilfe vorgestellt, also gegen jemanden, der gerade einen Dritten angreift. Von hinten oder der Seite eingesetzt, ist es egal, dass das Ding grauenhaft telegrafiert ist. Die schnelle Überwindung großer Entfernung ist in so einer Situation auch eher ein Vorteil (man kann den sogar aus vollem Lauf durchführen). Und wenn der unverhofft trifft, wird er jemanden ziemlich sicher von den Füßen reißen (oder zumindest hart genug treffen, dass man sinnvoll nachsetzen kann).
damit beschreibst du einen 3. fall. schön :).

MichaelII
31-10-2013, 11:15
Hier wird viel erzählt, wie ich geziehlt einen Drehtritt einsetzte und durchführe. In genau welcher Situation ein Tritt xy sinnvoll ist und wie er gekontert werden kann. Hat nur einen Fehler: Das weiß mann am Anfang der Tritt-Ausführung gar nicht!

Ein solcher Drehkick wird im Wettkampf nicht gezielt eingesetzt. Die Tritts werden natürlich vorher geübt und zerlegt, d. H. mann übt die unterschiedlichen °-Kicks bis man sie einzeln beherrscht, je nach Veranlagung.
Im Wettkampf/Zweikampf wird sich aber einfach für einen gesprungenen Drehkick entschieden, nicht für was für einen. Was dann daraus wird kann man im Moment des Absprungs doch gar nicht sagen! Im Video bei 1:05 schön zu sehen, der Gegner geht rückwärts und um ihn noch zu erreichen wird noch eine Drehung rangehängt um noch zu treffen...

Es ist auch bei den einfachsten Kicks am Anfang nicht klar, was ich ausführe.
Z. B. zieht man mit dem hinteren Bein einfach das Knie nach vorne hoch.
Ob ich dann

daß Bein wieder absetze -> Schritt,
mit dem Schwung nach vorne gleite und pushe,
einen Paltung/Dolyo durchziehe falls der Gegner stehen bleibt
oder mich für einen gesprungenen Drehtritt mit dem hinteren Fuß entscheide -> das in der Luft stehende vorder Knie/Bein wird einfach als Gegenmasse für den Drehtritt mit dem hinteren Fuß verwendet...

Ist im Moment des "Abschusses" des hinteren Fußes doch noch gar nicht klar...

Also hier wird eben viel Theoretisiert...

Grüße

WT-Sympathisant
01-11-2013, 14:12
Theoretisch betrachtet sind alle high kicks verheerende Waffen, die, wenn sie treffen durchaus einen knockout erzielen können.

Selbst in den UFC´s sieht man immer mal wieder Trittspezialisten, die es schaffen ihren Gegner z. B. mit einem spin kick oder sehr selten auch mit einem flying kick auszuschalten, wobei Letzteres wohl wirklich die Ausnahme ist.

Aber wenn man bedenkt wie intensiv man trainieren muss, um diese kicks überhaupt technisch wirksam ausführen zu können und dann auch noch einen sich bewegendes Ziel erstmal treffen muss, dann sehe ich den Kampfwert solcher Techniken als eher gering an.

Hinzu kommt, dass der Gegner Deinen kick auch in der Aufbauphase abkontern kann, da Du einen ziemlich langen Weg zum Ziel hast. In den UFC´s, wo die meisten Sachen erlaubt sind und es hauptsächlich grappler und striker gibt, würde ich mich niemals dieser Gefahr aussetzen wollen.

In dem zum 720 Grad kick gezeigten Video sieht man eben auch mal deutlich die Unterschiede zwischen Sportkampf und Selbstverteidigung. Auf der Straße würde ich einem Gegner bei der geringsten Drehbewegung um dessen eigene Achse sofort mit einem handelsüblichen front push kick in die Wirbelsäule oder zum unteren Rücken treten, um seine Bewegung zu stoppen und ihn für eine Folgetechnik aus der Balance zu bringen. Im sportlichen Zweikampf sind alle Angriffe zum Rücken nunmal nicht regelkonform und werden daher auch nicht angewandt.

Niemals dem Gegner den Rücken zudrehen. Man müsste schon sehr schnell sein und zuvor gut fintieren. In der Selbstverteidigung kann hier aber zuviel schief gehen, mal abgesehen davon, dass man meist für solche kicks keinen Platz oder festen Untergrund hat oder durch enge Kleidung an der Ausführung gehindert ist.

Terao
01-11-2013, 15:01
Bloß Fernsehen, aber mit Abstrichen doch ganz interessant (wenn man mal diesen ganzen Stilvergleichskram weglässt und einfach nur verschiedene Tritte zu sehen versucht):

Gw4EoWi5QSM

Ich mag ja diese Capoeiratritte, bei denen Kopf&Rumpf sich nach hinten neigen: Der eigene Kopf und Oberkörper ist da während Drehung/Tritt eigentlich ganz gut in Sicherheit vor Kontern.

Dietrich von Bern
03-11-2013, 11:20
Ein Testgerät schlägt niemals zurück :D