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Vollständige Version anzeigen : distanz im *ing *un



Dampfhämmerlein
27-10-2013, 19:18
Hi,
mir stellt sich allgemein die Frage, warum im Wing Chun (jetzt für alle Stilarten) in der sog. Trapping Range gearbeitet wird. Hier besteht doch die Gefahr durch Boxkundige beim reingehen abgeschossen zu werden, oder in der nahen Distanz durch Uppercuts, etc. erwischt zu werden, von Muay Thai Leuten ganz zu schweigen (Ellbogen, Knie, Clinch), sowie beim Versuch zu kleben von Leuten, die greifen und werfen favorisieren auf den Boden gebracht zu werden, der ja von vielen Derivaten nicht trainiert wird. Zumal greifen und klammern ein natürlicher Schutzrefelx von Untrainierten ist, was bspw. in der kalten Jahreszeit bei stabilen Jacken unvorteilhaft ist. Werden durch die frontale Ausrichtung zum Gegner nicht auch eher Ziele wie Weichteile und Nase (für Kopfstöße in der nahen Distanz) verwundbarer ?

Sifu Tofu
27-10-2013, 19:42
ich versuchs mal...das bezieht sich auf einen! vt stil!also wenn ich reingehe,dann meist nur in zusammenhang mit ner aktion wie paksao,jutsao ect...d.h. das mein schlag(also logischerweise moechte ich schlagen wenn ich nah ran komm) nur zusammen mit einer verdraengenden aktion stattfindet,ich gehe nicht! rein wenn ich dich frei in deiner beweglichkeit lassen muss und deine arme nicht stoeren(kontrollieren mag ich in diesem zusammenhang nicht)kann.also es kuett ne faust ich geh rein indem ich die mit pak oder jut oder durch meinen eigenen schlag verdraenge und schlage weiter und versuche dabei mir den von den gegnerischen gliedmassen befreiten raum weiter frei zu halten und...schlage weiter...wenn ich das net kann weil ich zu spaet bin was auch immer geh ich ehr raus ...nochmal das ist nicht gesetzlich vorgeschrieben sondern wird in dem von mir gelernten vt stil so praktiziert

Lumo
27-10-2013, 21:44
Sehe ich auch so nur rein gehen wenn man selber eine Aktion anbringen will , entweder eine Hand blockiert , stört oder schützt und die andere Hand greift an . Und das dann abwechselnd je nach Situation block schlag tritt man sucht den freien raum beim Gegner oder verschafft sich einen.

dirtrider4life
27-10-2013, 22:10
Wie trainiert man das?
Gibts davon irgendwo ein Video wo das gegen einen Gegner praktiziert wird der sich unwillig zeigt?
Seine eigene Naht durchzuziehen gegen jemand der in den Distanzen mit sämtlichen Gliedmaßen arbeiten kann ist alles andere als angenehm.
Beim Sparring versuch ich die mittlere Distanz eher zu meiden aus eben dem Grund, weil man in Schlagdistanz von Knie und Ellenbogen gerät.
Gerade auch beim Übergang vom Stand auf den Boden ist mir beim überbrücken der Mitteldistanz alles andere als wohl.

Dampfhämmerlein
27-10-2013, 22:32
also ist es gar nicht zwangsläufig das Ziel so nah am Gegner zu arbeiten ? Die ganzen Chi Sao Drills funktionieren doch nur in dieser Distanz und der gerade Fauststoß ohne heftiges eindrehen doch auch ? Ich hatte den Eindruck es ist darauf ausgerichtet den Gegner zu überrennen. Kumpel von mir (VT'ler) arbeitet an der Tür und meinte das mit dem Trapping ist gut wenn sich Leute aufführen und man sich ganz nahm beim Reden gegenüber steht, und man schon merkt jetzt akzeptiert er nicht, dass er nicht reinkommt, aber so im Sparring funktioniert es für ihn auch nicht unbedingt, außer simple 2 bewegungs-aktionen wie pak schlag,etc. gibts aber in vielen Stilen, also würdet ihr sagen, dass es sich lohnt so viel Zeit auf das Trapping zu verwenden ?

dirtrider4life
27-10-2013, 22:58
Zum Trapping hab ich das gefunden.

COMBAT WING CHUN - THE MYTH OF TRAPPING - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=kFVYTrbckIs)

Armin
28-10-2013, 06:58
Hi,
mir stellt sich allgemein die Frage, warum im Wing Chun (jetzt für alle Stilarten) in der sog. Trapping Range gearbeitet wird. Hier besteht doch die Gefahr durch Boxkundige beim reingehen abgeschossen zu werden, oder in der nahen Distanz durch Uppercuts, etc. erwischt zu werden, von Muay Thai Leuten ganz zu schweigen (Ellbogen, Knie, Clinch), sowie beim Versuch zu kleben von Leuten, die greifen und werfen favorisieren auf den Boden gebracht zu werden, der ja von vielen Derivaten nicht trainiert wird. Zumal greifen und klammern ein natürlicher Schutzrefelx von Untrainierten ist, was bspw. in der kalten Jahreszeit bei stabilen Jacken unvorteilhaft ist. Werden durch die frontale Ausrichtung zum Gegner nicht auch eher Ziele wie Weichteile und Nase (für Kopfstöße in der nahen Distanz) verwundbarer ?

Also, entschuldige, ws ist das denn für eine Konstruktion? Warum versuchen denn Boxer reinzugehen? Jeder Trittkundige kann die doch beim Reingehen abschießen! Oder sie werden von BJJ-Leuten gegriffen und geworfen!

Diese Problematik besteht doch in jedem System, warum sollte das ein besonderes Problem im Wing Chun sein?

Wing Chunler trainieren das Kämpfen mit Tritten, Händen, Knie und Ellbogen. Trapping-Distanz ist halt die wichtigste Distanz, einfach weil man da alle "Körperwaffen" einsetzen kann. Hier hat man die meisten Möglichkeiten.

Das Üben, wie man in diese Distanz kommt, dafür ist Sparring da.

Ach ja, für sehr gute Trapping-Videos schau Dir einfach mal die Videos von PHB und seinen Jungs an. Da sieht man das Weg-frei-räumen, Raum/Kontrolle erhalten und gleichzeitg Schlagen mit Vorgehen sehr gut.

Sifu Tofu
28-10-2013, 07:50
exakt...und eins darf man nicht vergessen,wenn ich ihn hauen treten was auch immer kann weil ich nah genug dransteh kann er es auch, ist wie schach, gibt keine distanz oder Haltung wo einer alles kann und der andere nix,das gibts nur bei ueberirdischen Leotheoderivaten...

angHell
28-10-2013, 10:03
ich versuchs mal...das bezieht sich auf einen! vt stil!also wenn ich reingehe,dann meist nur in zusammenhang mit ner aktion wie paksao,jutsao ect...d.h. das mein schlag(also logischerweise moechte ich schlagen wenn ich nah ran komm) nur zusammen mit einer verdraengenden aktion stattfindet,ich gehe nicht! rein wenn ich dich frei in deiner beweglichkeit lassen muss und deine arme nicht stoeren(kontrollieren mag ich in diesem zusammenhang nicht)kann.also es kuett ne faust ich geh rein indem ich die mit pak oder jut oder durch meinen eigenen schlag verdraenge und schlage weiter und versuche dabei mir den von den gegnerischen gliedmassen befreiten raum weiter frei zu halten und...schlage weiter...wenn ich das net kann weil ich zu spaet bin was auch immer geh ich ehr raus ...nochmal das ist nicht gesetzlich vorgeschrieben sondern wird in dem von mir gelernten vt stil so praktiziert

Klingt ja gut. Aber funktioniert das auch im VK Sparring bei Dir?

Sifu Tofu
28-10-2013, 10:33
es funktioniert so wie das realistisch funktionieren kann,wenn ich mit jemandem uebe und der wirklich unkooperativen stress und druck macht und ich kann dominieren dann sieht das aber meist(wenn mein trainingspartner nicht extrem schlechter ist)doch alles sehr reingekloppt und reingewuergt aus wie ne annaehernt echte kampfsimulation(was ja nochmal n thema fuer sich ist) unter etwas trainierteren normalbuergern eben aussieht.aber ich wuerde sagen ja es funktioniert wenn ich den karate kram mache bleibt im wirklich unkooperativen kumite auch nur so n kyushinaehnliches rumgekloppe ueber( was mein jap.sensei gar net mag...mach schnell aaber nicht eilig!!!)ich hab auch nicht die erwartung das irgendeine vorgehensweise immer absolut funktioniert je echter die kampfsimulation so dreckiger unsauberer stressiger wirds,meiner meinung nach muss man halt saubere stressfreie grundschule ueben egal was man macht ...und dann immer mal wieder den stresspegel erhoehen sparring samt vorstufen usw...damit im ernstfall moeglichst was halbwegs sauberes bleibt.so mega erwartungen an eine technik sind meiner subjektiven meinung nach allmachtsphantasien...

DirkGently
28-10-2013, 11:04
Es ist nicht immer das schlaueste, ständig so schnell wie möglich in die Nahdistanz zu gehen.

Terao
28-10-2013, 11:10
Es ist nicht immer das schlaueste, ständig so schnell wie möglich in die Nahdistanz zu gehen.Ohne ringerische Mittel hat man in der Nahdistanz eigentlich nix verloren.

angHell
28-10-2013, 11:14
Tofu: Alles klar, sehe ich ähnlich. Ich sehe nur das es sehr schwer ist die Flane zu holen und wenn man das tut auf dem Weg dahin immer die Linie öffnet um danach (womöglich) einen Vorteil zu haben, also auch irgendwo riskant - kann aber auch a anderen Sachen liegen...

Dirk: Ist zwar richtig (mache ich auch nicht) aber wenn es das ist was man ständig übt sollte man auch das anwenden was man übt. ;)

angHell
28-10-2013, 11:15
Ohne ringerische Mittel hat man in der Nahdistanz eigentlich nix verloren.

Naja, sagen wir mal ohne grappelnde Mittel, und die heißen bei uns halt trapping o.ä.

Terao
28-10-2013, 11:24
Naja, sagen wir mal ohne grappelnde Mittel, und die heißen bei uns halt trapping o.ä.Einen Grappler zu trappen, ist für mich Ringen. ;)

DirkGently
28-10-2013, 11:42
ist doch völlig wurscht wie man das nennt, es sollte jeder wissen was gemeint ist.

@angHell: ich finde es auch falsch, wenn gewisse wing chun linien immer nur (oder zu einem unverhältnismäßig hohem Anteil) in dieser nahdistanz üben.

DeepPurple
28-10-2013, 11:48
Es ist nicht immer das schlaueste, ständig so schnell wie möglich in die Nahdistanz zu gehen.

Toller Allgemeinsatz.

Kann ich auch: Es ist absolut unschlau, in der gegnerischen Schlagdistanz rumzustehen.
Dito Kick-Distanz.

Erzähl noch was über unschlaue Taktiken.

mykatharsis
28-10-2013, 13:01
Man steht auch nicht rum. Man schlägt oder tritt selbst oder kümmert sich um Ankommendes. Wenn man schlägt oder tritt und der Gegner seine Linien zumacht, dann enstehen kurzzeitig Situationen, wie sie auch im Chisao vorkommen können. Ist die Distanz dabei kurz genug, ist es oft besser die Linien zu halten in dem der Kontakt aufrecht erhalten wird. Zumindest zeitweilig.
Man will eigentlich gar nicht in so etwas wie Chisao, sondern wieder da raus.

Sunrayshadow
28-10-2013, 13:05
ich finde es auch falsch, wenn gewisse wing chun linien immer nur (oder zu einem unverhältnismäßig hohem Anteil) in dieser nahdistanz üben.

Was wäre denn deiner Meinung nach eine optimale Distanz?

Ich pers. finde genau diese Distanz ist die wichtigste, denn WC bevorzugt nunmal den Infight, jedenfalls wird das bei uns so gehandhabt. Natürlich ist in dieser Distanz immer die Gefahr sich selbst eine einzufangen, dass kann aber in einer anderen Distanz (Kickdistanz) z.B. gegen einen guten TKDler genauso passieren.

Warum sollte ich also etwas an der Distanz ändern? Warum sollte sich das WC verändern?

Was andere Stile machen muss mich doch erstmal überhaupt nicht interessieren, ich muss mich auf das wesentliche fokussieren und ständig wachsam sein und meinen Weg finden.

Gruß,

Marco

DirkGently
28-10-2013, 13:51
@mykatharsis: seh ich genauso.

@Sunrayshadow: die optimale Distanz ist die, wo ich stehe und der Gegner sich in Embryonalstellung am Boden wälzt oder tief "schläft".

Im Ernst: eine optimale Distanz gibt es nicht. Man weiß leider selten im voraus, wo der Gegner seine Stärken und Schwächen hat. Wenn man natürlich selbst einseitig trainiert, kann sein, dass die "optimale" Distanz die ist, in der man sich am wenigsten blamieren wird.

Dampfhämmerlein
28-10-2013, 21:24
ja eben v.a. die ringerischen mittel und ich sage mal "sehr direktes striking" in dieser distanz waren der kern meiner frage, bzw. wie man da bei euch damit umgeht.

dirtrider4life
29-10-2013, 08:34
Kann mir nur schwer vorstellen, dass wenn man einen guten Striker so nah ranläßt, dass der ein ordentliches Trommelfeuer aus Schlägen, Tritten, Kniestößen und Ellenbogen abfeuern kann, dass man da noch großartig Möglichkeiten hat.
Glaube nicht, wenn man da ordentlich unter Druck gerät dass man noch großartig Zeit hat um irgendwelche schlauen Moves auszuführen.
Vermute auch dass wenn man sowas nie während des Trainings erfahren hat nur schwer damit klarkommt wenn es ernst wird.
Einen guten Thaiboxer der mir was das Striking angeht überlegen ist hab ich nur ungern an mir dran noch blöder ist wenn der noch 10kg oder mehr kg schwerer ist als ich.
Da hast du das Gefühl dass dich einfach was komplett überrollt.
Das heißt dann Knie in der Fresse bzw. da wo es unangenehm ist und oder Ellenbogen auf Hinterkopf oder zwischen den Schultern.
Aus die Maus und man hats nichtmal kommen sehen!
Letztlich war ich dankbar diese Erfahrung gesammelt zu haben.


Für mich gibts da nur ein paar Möglichkeiten wenn das passiert abhauen aus der Schlagdistanz, den Kollegen zu Boden bringen und mein Glück dort versuchen oder selbst noch etwas druckvoller nach vorn gehen und versuchen ihn im Vorwärtsdrang mit Schlägen oder Tritten zu bremsen.

DirkGently
29-10-2013, 08:51
Ich sage mal so, wenn einer wirklich gut ist im zuschlagen und -treten, wird man zumindest eine ordentliche kassieren, wenn man einen Takedown versucht. Aber es gibt genug Leute, die das aushalten können und wenn der Takedown auf einem Betonboden passiert, ist oft alles zu spät. Auf den "tödlichen" Ellbogenschlag ins Genick würde ich mich nicht verlassen.

Ich glaube grundsätzlich nicht, dass es Sinn macht darüber zu diskutieren, ob nun striking oder grappling "besser" oder "effektiver" ist. Ich glaube man muss einfach beides ausgewogen und ernsthaft trainieren.

mykatharsis
29-10-2013, 09:53
Kann mir nur schwer vorstellen, dass wenn man einen guten Striker so nah ranläßt, dass der ein ordentliches Trommelfeuer aus Schlägen, Tritten, Kniestößen und Ellenbogen abfeuern kann, dass man da noch großartig Möglichkeiten hat.
Der Trick ist, der bessere Stricker zu sein.


Glaube nicht, wenn man da ordentlich unter Druck gerät dass man noch großartig Zeit hat um irgendwelche schlauen Moves auszuführen.
Wing Chun moves sind eigentlich ganz einfach.


Einen guten Thaiboxer der mir was das Striking angeht überlegen ist hab ich nur ungern an mir dran noch blöder ist wenn der noch 10kg oder mehr kg schwerer ist als ich.
Das gilt für jeden, der was drauf hat und dazu noch körperlich überlegen ist. Sogar für Chunner.

Armin
29-10-2013, 12:26
Es ist doch seltsam, dass bei den ganzen Szenario-Vorstellungen die man hier liest, der Gegner immer alle Asse im Ärmel hat (schwerer, schneller, besserer Striker, besser Kicker, besserer Grappler, mindestens an Hunderten Schwergewichts-Vollkontakt-Profi-WM-Wettkämpfen teilgenommen, usw.).

Das trifft weder die Realität "da draußen", noch kann man so eine produktive Diskussion führen - das ist ein reines Totschlag-Argument, das aber - Gott sei Dank - für jeden hie bzw. jedes System greift.

Ich gehe da mit Myka konform: Ich weiß doch vorher nicht, ob der andere ein besserer Striker ist als ich, oder ob seine Lieblingsdistanz der Boden ist. Ich kann mich nur auf das verlassen, was ich - hoffentlich - im Sparring (oder vielleicht schon in Wettkämpfen/Kämpfen) zum Funktionieren gebracht habe. Mehr kann sich "der andere" aber auch nicht erhoffen ;-) .

DeepPurple
29-10-2013, 12:51
....
Das trifft weder die Realität "da draußen", noch kann man so eine produktive Diskussion führen - das ist ein reines Totschlag-Argument, das aber - Gott sei Dank - für jeden hie bzw. jedes System greift.
...


Es geht hier ja auch nicht um Argumente, sondern um Totschlag-.Deswegen ist es schon richtig so, wenn man auf Teufel komm raus zeigen will, dass WC nichts taugt.

Armselig, aber eigentlich rührend.

Terao
29-10-2013, 12:54
Es ist doch seltsam, dass bei den ganzen Szenario-Vorstellungen die man hier liest, der Gegner immer alle Asse im Ärmel hat (schwerer, schneller, besserer Striker, besser Kicker, besserer Grappler, mindestens an Hunderten Schwergewichts-Vollkontakt-Profi-WM-Wettkämpfen teilgenommen, usw.).M.E.n. liegt die Notwendigkeit solcher Beispiele schlicht darin begründet, dass manche die simple Grundwahrheit des Kämpfens einfach nicht hinnehmen wollen: Manchmal erwischst Du den Bären, und manchmal erwischt der Bär Dich. Es gibt schlicht keinen raffinierten Ausweg, mit dem man immer gewinnt, und sei es auch nur gegen Leute, die auch nur irgendein winziges Asschen im Ärmel haben. Alle Attribute gehen in die Gleichung ein. Plus x.



Ich gehe da mit Myka konform: Ich weiß doch vorher nicht, ob der andere ein besserer Striker ist als ich, oder ob seine Lieblingsdistanz der Boden ist. Ich kann mich nur auf das verlassen, was ich - hoffentlich - im Sparring (oder vielleicht schon in Wettkämpfen/Kämpfen) zum Funktionieren gebracht habe. Mehr kann sich "der andere" aber auch nicht erhoffen ;-) .Denke, das triffts ganz gut.

openmind
29-10-2013, 12:55
Wing Chun moves sind eigentlich ganz einfach.


Ja?
Onkel Ronald verfaßt (unsichtbare) Doktorarbeiten darüber.

_

DeepPurple
29-10-2013, 12:59
M.E.n. liegt die Notwendigkeit solcher Beispiele schlicht darin begründet, dass manche die simple Grundwahrheit des Kämpfens einfach nicht hinnehmen wollen: Manchmal erwischst Du den Bären, und manchmal erwischt der Bär Dich. Es gibt schlicht keinen raffinierten Ausweg, mit dem man immer gewinnt, und sei es auch nur gegen Leute, die auch nur irgendein winziges Asschen im Ärmel haben. Alle Attribute gehen in die Gleichung ein. Plus x.

Ach Terao, wenn du hier so viele Threads gelesen hättest wie ich und sich daran erfreut hättest, dass die "Argumente" dann mit dem Auswechseln der Protagonisten auf einmal nicht mehr stichhaltig waren, würdest du es auch lustig finden und nicht noch einen Sinn drin suchen.


Onkel Ronald verfaßt (unsichtbare) Doktorarbeiten darüber.

Verkauft sich besser als zuzugeben, dass das Zeug bumseinfach ist.

Gast
29-10-2013, 13:07
M.E.n. liegt die Notwendigkeit solcher Beispiele schlicht darin begründet, dass manche die simple Grundwahrheit des Kämpfens einfach nicht hinnehmen wollen: Manchmal erwischst Du den Bären, und manchmal erwischt der Bär Dich. Es gibt schlicht keinen raffinierten Ausweg, mit dem man immer gewinnt, und sei es auch nur gegen Leute, die auch nur irgendein winziges Asschen im Ärmel haben. Alle Attribute gehen in die Gleichung ein. Plus x.
Nur, dass dir dann kein Stil der Welt helfen wird.
Aber im Grunde sind solchen Diskussionen sowieso unsinnig weil sie immer in das Stein-Schere-Papier-Prinzip abgleiten.
Ja wenn du trappen willst, mach ich einfach das. Aber dann man ich das was ich aber wieder mit Y kontere. Oder der imaginäre Gegner hat plötzlich 140 Kg. Oder oder oder.
Kämpfen funktioniert nur leider nicht so.


Ja?
Onkel Ronald verfaßt (unsichtbare) Doktorarbeiten darüber.
_
Man kann auch die einfachsten Dinge verkomplizieren.;)

dirtrider4life
29-10-2013, 13:27
Es ist doch seltsam, dass bei den ganzen Szenario-Vorstellungen die man hier liest, der Gegner immer alle Asse im Ärmel hat (schwerer, schneller, besserer Striker, besser Kicker, besserer Grappler, mindestens an Hunderten Schwergewichts-Vollkontakt-Profi-WM-Wettkämpfen teilgenommen, usw.).

Das trifft weder die Realität "da draußen", noch kann man so eine produktive Diskussion führen - das ist ein reines Totschlag-Argument, das aber - Gott sei Dank - für jeden hie bzw. jedes System greift.

Ich gehe da mit Myka konform: Ich weiß doch vorher nicht, ob der andere ein besserer Striker ist als ich, oder ob seine Lieblingsdistanz der Boden ist. Ich kann mich nur auf das verlassen, was ich - hoffentlich - im Sparring (oder vielleicht schon in Wettkämpfen/Kämpfen) zum Funktionieren gebracht habe. Mehr kann sich "der andere" aber auch nicht erhoffen ;-) .

Wie gesagt das von mir geschilderte ist keine Szenario-Vorstellung das ist eine am eigenen Leib erfahrene Sparring-Situation gewesen in der ich ordentlich Prügel bezogen hab.
Ich hab dieses Aha-Erlebnis und das Haue beziehen lieber im Sparring als woanders.
Was kann daran schaden gute Gegner im Sparring zu haben.
Ich trainier ja nicht nur um zu gewinnen der Lerneffekt war für mich immer am größten wenn es weh getan hat und ich ordentlich Haue bekommen hab.

Je mehr Kloppe ich beim Training beziehe je leichter fällt es mir wenn es drauf ankommt. So einfach sieht das für mich aus.
Je besser meine Gegner sind desto besser für mich und meine Lernkurve.

Wenn es mal drauf ankommen sollte möchte ich der Hund sein und nicht der Baum.

Gast
29-10-2013, 13:30
...
Das ist alles richtig was du sagst. Ist halt nur die Frage, sagt das mehr über das System oder über dein Können aus.

dirtrider4life
29-10-2013, 13:49
Das ist alles richtig was du sagst. Ist halt nur die Frage, sagt das mehr über das System oder über dein Können aus.

Würde sagen zu dem Zeitpunkt hab ich die Prügel zu recht bezogen, weil der Kollege der erfahrenere und bessere Kämpfer war bzw. ist.
Ich brech mir doch keinen ab zuzugeben, wenn einer der bessere Kämpfer ist.
Dann liegt es an mir den Zustand zu ändern und das auch einzgestehen.
Wenn es mir helfen würde WT zu trainieren würde ich auch das tun wenn es sein müsste.
Aber ich bin dann einfach mehr zum Kickboxtraining gerannt um mein Striking zu verbessern und in Zukunft nicht mehr ganz so nass dazustehen.
Trotz der bezogenen Haue trainiere ich sehr gern mit dem Kollegen, weil er mir am besten meine Schwächen aufzeigen kann und dafür bin ich jedes Mal dankbar.
Und die Systemdiskussion ist müssig zu führen, weil ich ja nicht "das System" trainiere.
Ich möchte ja universell unterwegs sein.

Gast
29-10-2013, 13:53
...
Gut, kann ich so nur unterschreiben.:)

Sifu Tofu
29-10-2013, 14:40
ist ja alles schoen und gut mit dem universal sein und uebern tellerrand schauen halt ich auch fuer wichtig.aaaaber es bringt meiner meinung und erfahrung nach her nix wenn man alles was grad so mode ist n bischen kann und nix richtig irgendwo brauchst du erstmal ne vernuenftige basis in einem system...und dann ist es die kunst an der sache beim sparring alles und jedem meine technik und meine distanz die ich am besten kann und staendig trainiere aufzudruecken und nicht fuer alle eventualitaeten n neues system ausm aermel zu kramen...natuerlich wieder nur meine subjektive meinung...

Gast
29-10-2013, 14:49
ist ja alles schoen und gut mit dem universal sein und uebern tellerrand schauen halt ich auch fuer wichtig.aaaaber es bringt meiner meinung und erfahrung nach her nix wenn man alles was grad so mode ist n bischen kann und nix richtig irgendwo brauchst du erstmal ne vernuenftige basis in einem system...und dann ist es die kunst an der sache beim sparring alles und jedem meine technik und meine distanz die ich am besten kann und staendig trainiere aufzudruecken und nicht fuer alle eventualitaeten n neues system ausm aermel zu kramen...natuerlich wieder nur meine subjektive meinung...
Als kompletter Kämpfer muss ich rudimentäre Kenntnisse in alles Distanzen haben.
Aber natürlich sollte ich wo meine Spezialisierung haben. Und auch dort erst nach Lösungen suchen.
Ich geb dir also recht, immer gleich von System zu System zu springen ist nicht der richtige Weg.
Sich mit anderen zu beschäftigen um das eigene besser zu verstehen ist aber durchaus sinnvoll.

dirtrider4life
29-10-2013, 16:28
Ich springe ja nicht von System zu System ich trainiere MMA und Jiu Jitsu und ergänzend wenn ich Lust und Bedarf verspüre Kickboxen.
Auf ersterem bzw. JJ liegt der Fokus und wie schon erwähnt dort wo ich Defizite sehe da trainiere ich stärker. Als Ergänzungen kommen da eine Menge Disziplinien in Frage: da wäre Boxen, Ringen, Judo, oben erwähntes Kickboxen, Grappling, etc.
Das heißt ja nicht automatisch dass ich das System wechseln würde.
Sehe das so dass sich das eher ergänzt und die Schnittmengen eher dominieren als dass sich die Systeme gegenseitig stören.
Sind halt alles Spezialisten die aber in Teilen auch in den Hauptdisziplinen enthalten sind und die als Ergänzungen in Frage kommen ohne meinen Fokus zu stören.
Alle sind bei Bedarf ergänzend und zielführend wenn es von Nöten ist.

mykatharsis
30-10-2013, 08:54
Ja?
Onkel Ronald verfaßt (unsichtbare) Doktorarbeiten darüber.

Was hat der mit Wing Chun zu tun?

openmind
30-10-2013, 09:21
Was hat der mit Wing Chun zu tun?

Wenn Wing Chun ganz einfach wäre, würde ja
auch ein Hauptschulaufsatz darüber reichen...

_

die Chisau
30-10-2013, 11:43
Wenn Wing Chun ganz einfach wäre, würde ja
auch ein Hauptschulaufsatz darüber reichen...

_

Jahrzehntelang betriebene Verschlimmbesserungen zu rechtfertigen erfordern mehr als nur einen billigen Hauptschulaufsatz.
Wenn man das dann auch noch derart verpackt, dass die Schüler darüber in Verzückung geraten, anstatt suizidär wie die Lemminge von der Klippe zu springen, arbeitet man zwangsläufig auf Hochschulniveau.
Inwieweit die Erkenntnisse des Philadelphia Experiments mitspielen werden wir ja noch sehen.
Ist die Arbeit schon aufgetaucht?

mykatharsis
30-10-2013, 13:20
Wenn Wing Chun ganz einfach wäre, würde ja
auch ein Hauptschulaufsatz darüber reichen...
Mag sein. Ich habe keine Ahnung von WT. Aber Wing Chun ist eigentlich ganz einfach.

Dampfhämmerlein
30-10-2013, 22:46
Was ich auch nicht ganz raffe ist warum (v.a. im VT) der Fauststoß so universell verwendet wird, wenn in der Distanz Ellbogen unkomplizierter sind, anstatt mit diversen Aktionen erst Platz für ne Gerade zu machen.

Aber das trifft meine Frage auch nicht wirklich, ich meine das Chi Sao Zeug MUSS doch im endeffkt sofort klappen damit ich mein *ing *ung durchziehen kann. Wenn einer greift bin ich doch schon draußen und muss dann Sekundärstrategien anwenden (im schlimmsten Falle gegen einen trainierten Grappler).

So wie ich das verstanden habe, ist das eher so ein "All-in", darum auch dieses extreme Vorgehen mit viel Druck und die hohe Schlagfrequenz, weil es eigentlich keinen Plan B gibt, was in der SV doch sicherlich besondere psychologische Indoktrination erfordert, damit der Chunner auch keine halben Sachen macht (Aggressionen ankern, und andere "unschöne Vorstellungen") ?

Kann auch sein, dass ich das überbewerte, weil ich extrem defensiv agiere und sehr viel mit konzentrischen Ausweichen arbeite.

mykatharsis
31-10-2013, 10:45
Was ich auch nicht ganz raffe ist warum (v.a. im VT) der Fauststoß so universell verwendet wird, wenn in der Distanz Ellbogen unkomplizierter sind, anstatt mit diversen Aktionen erst Platz für ne Gerade zu machen.
Der Fauststoß hat einen deutlich größeren Distanzbereich, in dem er effektiv eingesetzt werden kann. Ellbogen taugen nur in wirklich absoluter Nahdistanz. So Sachen wie mit nem Ellbogen in den Gegner springen lässt man im Dingdung bewusst aus.
Außerdem ist das Problem ja, dass die Linie geschlossen ist. Das löst sich nicht einfach durch den Wechsel auf eine andere Körperwaffe sondern entweder durch Ändern der Linie oder Freischaffen der alten.

Gast
31-10-2013, 12:20
Was ich auch nicht ganz raffe ist warum (v.a. im VT) der Fauststoß so universell verwendet wird, wenn in der Distanz Ellbogen unkomplizierter sind, anstatt mit diversen Aktionen erst Platz für ne Gerade zu machen.
Das ist eine Distanzfrage. Das Freiräumen und Schlagen erfolgt eher aus einer Distanz in der der Elbogen noch nicht so einfach möglich ist.
Näher und wenn die Position passt wird er schon eingesetzt. Dazu gibt es auch noch Greiftechniken und Feger die ich einsetze wenn die Distanz völlig geschlossen habe als in der ringerischen bin.
Im Pin San ist das zumindest so.

Aber das trifft meine Frage auch nicht wirklich, ich meine das Chi Sao Zeug MUSS doch im endeffkt sofort klappen damit ich mein *ing *ung durchziehen kann. Wenn einer greift bin ich doch schon draußen und muss dann Sekundärstrategien anwenden (im schlimmsten Falle gegen einen trainierten Grappler).

So wie ich das verstanden habe, ist das eher so ein "All-in", darum auch dieses extreme Vorgehen mit viel Druck und die hohe Schlagfrequenz, weil es eigentlich keinen Plan B gibt, was in der SV doch sicherlich besondere psychologische Indoktrination erfordert, damit der Chunner auch keine halben Sachen macht (Aggressionen ankern, und andere "unschöne Vorstellungen") ?

Kann auch sein, dass ich das überbewerte, weil ich extrem defensiv agiere und sehr viel mit konzentrischen Ausweichen arbeite.
Man will auch selber greifen und Chi Sao funktioniert auch wenn man gegriffen wird. Das ist alles drinnen.
Ich kann in der Schlagdistanz arbeiten, versuchen in die Trappingdistanz zu kommen oder noch weiter um Feger und Würfe zu setzen. Je nach Linie ist das alles enthalten und alles möglich.
Trapping und Chi Sao ist aber wohl das Markenzeichen der meisten Wing Chun Linien und wird daher am ehesten trainiert.

Armin
31-10-2013, 19:45
Aber das trifft meine Frage auch nicht wirklich, ich meine das Chi Sao Zeug MUSS doch im endeffkt sofort klappen damit ich mein *ing *ung durchziehen kann. Wenn einer greift bin ich doch schon draußen und muss dann Sekundärstrategien anwenden (im schlimmsten Falle gegen einen trainierten Grappler).


Seufz, nein. Falsch. Chi Sao ist eine Übungsmethode oder Übungsplattform. Es sollen bestimmte Skills trainiert werden - gemeinsam mit einem ggf. mitspielenden Partner. Es gibt bestimmte Vereinbarungen was man macht und was man nicht macht.

Von da aus, wenn ein bestimmtes Grund-Verhalten vorhanden ist (frontale Ausrichtung, Verbindung von Händen und Schrittarbeit, Winkel, Struktur) und die Techniken sitzen, geht man dann über ins Sparring gegen eine "nicht-mitspielenden Partner".

Ich vergleiche das immer der Einfachheit-halber mit Liegestützen. Im Kampf mache ich doch auch keine Liegestütze, aber die Übung selbst bringt immense Vorteile im Kampf (Schlagkraft, etc.).

Chi Sao findet keine "Anwendung" in der SV, es gibt keine "Chi Sao-Kampfdistanz". Aber das was man im Chi Sao trainiert, eben das Verhalten und die Techniken, sind das was man in einem Kampf braucht.