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Xcelent84
06-11-2013, 21:57
Hallo Leute,
Komme gerade vom 1. Probetraining in einem JuJutsu-Verein.
Ich habe vorher in einem typischen "Du machst das und dann mach ich das" sowie "Techniken für die Prüfung lernen" - Verein gewesen und es dort bis zum 2. Kyu geschafft. Bin entsetzt wie wenig ich wirklich drauf habe.
Am Anfang war ich etwas überrascht das bis auf den Trainer "nur" Weißgurte zugegen waren - aber das dies absolut nichts zu sagen hat - dazu später mehr.
Bei den Würfen und Hebeln sowie bei der Waffenabwehr bin ich noch ganz gut mitgekommen - am Ende vom Training war dann Vollkontakt-Sparring angesagt.
Habe also mit einem der "Weißgurte" angefangen und war entsetzt, wie heftig ich auf die Waffel bekommen habe. Ich konnte nicht einen Wurf oder Hebel oder Würger ansetzen. Keine Chance. Bei der 2. Runde habe ich mich dann auf meine Box-Fertigkeiten sowie das Blöcken der Kicks und Schläge konzentriert und versucht, nicht zu Boden zu gehen. Lief etwas besser, aber wieder ganz klar "kassiert".
Nach dem Training habe ich mit dem Trainer gesprochen und meinen Respekt über die "Weißgurte" zum Ausdruck gebracht.
Antwort war in etwa so: "weißt du, die Jungs sind alle schon 4-5 Jahre dabei. Einen Gürtel umbinden, den man durch herunter Beten von Techniken mit gefügigen Partnern macht, ist nichts Wert. Mir ist es wichtig, dass die Jungs und Mädels lernen zu kämpfen." Hat mir wirklich schwer imponiert.
Das die Trainingszeiten noch Super zu meinem Tagesablauf passen ist ebenfalls Super. Die Truppe ist auch voll in Ordnung.
Und das ganze ist ein "normaler" Sportverein - nichts womit der Trainer seinen Lebensunterhalt verdient - dies war vorher der Fall.
Wollt das nur mal loswerden :)
Schnueffler
06-11-2013, 21:59
Klingt doch gut!
Kommt mir auch sehr bekannt vor.
Willi von der Heide
06-11-2013, 22:13
:)
Wo ist diese Insel der Glückseligkeit ? Freut mich so etwas zu lesen. Weitermachen.
Gefällt mir. Wir haben damals vor 20 Jahren in meinem ersten JJ-Verein in 4 Jahren auch nur 2 mal Prüfungen gehabt und keiner hat sich viel dabei gedacht.
Schnueffler
06-11-2013, 22:17
Gefällt mir. Wir haben damals vor 20 Jahren in meinem ersten JJ-Verein in 4 Jahren auch nur 2 mal Prüfungen gehabt und keiner hat sich viel dabei gedacht.
Ach, da kann ich jetzt nur für ein paar unserer Leute sprechen, wenn ich meine, sie wären reif für die Prüfung:
Ach ne, lass uns lieber freie Verteidigung machen, anstelle für die Prüfung zu trainieren. Die sind nächstes Jahr auch nochmal.
Freie Verteidigung heißt: Gute Schutzausrüstung und dann 1 vs. 1 oder Schweinchen in der Mitte.
Valerius
06-11-2013, 22:32
Ich finde, man sollte da eine gute Mischung finden. Es ist doch irgendwann auch nicht mehr angemessen, sich noch einen Weißgurt umzuschnallen.
Verstehe nicht, warum man nicht auch Prüfungen in seinen ganz normalen Trainingsalltag integrieren können sollte.
Generell ist es aber natürlich richtig, dass man nicht zum Ju Jutsu gehen sollte, weil man bunte Schärpen so schön findet.
Ob man unbedingt Vollkontakt machen muss, bezweifele ich. Gut, wenn es angeboten wird, aber als ein must have sehe ich es nicht.
Pyriander
06-11-2013, 22:38
Ich finde, man sollte da eine gute Mischung finden. Es ist doch irgendwann auch nicht mehr angemessen, sich noch einen Weißgurt umzuschnallen.
Verstehe nicht, warum man nicht auch Prüfungen in seinen ganz normalen Trainingsalltag integrieren können sollte.
Warum muss oder soll man eine Mischung finden?
Wenn es für einen verschwendete Zeit ist, selbst dann, wenn es nicht viel Zeit ist; dann ist es immer noch verschwendete Zeit ;)
Valerius
07-11-2013, 00:17
Dann muss man aber darüber diskutieren, ob man in einer KK Graduierungen braucht oder nicht. Interessanterweise ist ja der Trainer in besagtem Verein durchaus der Meinung, dass man solche braucht, denn er trägt ja wohl - wenn ich das richtig interpretiere - seinen Schwarzgurt.
Man kann natürlich die Position vertreten, dass verschiedene Gürtel unsinnig sind, weil man durch einen Gürtel nicht besser oder schlechter kämpfen kann. Die Vorteile von Graduierungen sind davon aber doch unberührt. Und wenn es nur der eine Vorteil ist, dass man auf Lehrgängen mit verschieden fortgeschrittenen Teilnehmern der adäquaten Gruppe zugeteilt wird, ohne dass der Lehrer sich erst von jedem demonstrieren lassen muss, was schon gekonnt wird, so spricht das aus meiner Sicht schon für Graduierungen.
Dann muss man aber darüber diskutieren, ob man in einer KK Graduierungen braucht oder nicht. Interessanterweise ist ja der Trainer in besagtem Verein durchaus der Meinung, dass man solche braucht, denn er trägt ja wohl - wenn ich das richtig interpretiere - seinen Schwarzgurt.
Man kann natürlich die Position vertreten, dass verschiedene Gürtel unsinnig sind, weil man durch einen Gürtel nicht besser oder schlechter kämpfen kann. Die Vorteile von Graduierungen sind davon aber doch unberührt. Und wenn es nur der eine Vorteil ist, dass man auf Lehrgängen mit verschieden fortgeschrittenen Teilnehmern der adäquaten Gruppe zugeteilt wird, ohne dass der Lehrer sich erst von jedem demonstrieren lassen muss, was schon gekonnt wird, so spricht das aus meiner Sicht schon für Graduierungen.
Ist natürlich die Frage ob er seinen Schwarzgurt getragen hat oder nicht.
Wenn nicht, ist das halt so. In dem Verein ist es nicht wichtig und gut ist.
Wenn er einen trägt finde ich es aber inkonsequent.
Zu Graduierungen an sich.
Finde es nicht verkehrt wenn Leute geprüft werden ob du die Inhalte der verschiedenen Stufen kennen und am besten auch soweit können, dass sie es adäquat unterrichten können. Der kämpferische Aspekt darf halt nicht untergehen.
Zunächst einmal vorweg, toll das du einen Verein gefunden hast der dir das bietet, was du für dich suchst.
Die beste Trainingsmotivation ist und bleibt ein Verein in den man gerne geht, in dem man sich gefordert und gefördert fühlt und wo das Training einfach Spaß macht.
Also geh hin, trainiere fleißig und werde besser, mehr kann sich ein Kampfsportler doch nicht wünschen. :)
Zum Thema Graduierungen:
Graduierungen gehen genau zwei Leute etwas an, einmal den Schüler der eine Prüfung ablegen will und zum anderen den Trainer, der ihn die Prüfung ablegen lässt.
Weder sind Sportkameraden mit Graduierungen zwangsläufig die besseren Kämpfer, noch sind welche ohne, automatisch die schlechteren.
Umgekehrt gilt das ganze aber auch nicht, nur weil ich (warum auch ich immer) bewusst auf Prüfungen verzichte, bin ich dem Graduierten dadurch weder in meinem Können, noch moralisch, spirituell oder sonst wie, zwangsläufig überlegen.
Man sollte Graduierungen weder überbewerten, noch sollte man sie herabwürdigen.
Wichtig ist am Ende doch nur was ich kann, unter unserem Gi sind wir doch alle nackt. :D
Ach übrigens, "nur" Weißgurte könnte auch bedeuten, dass der Verein mit dem typisch japanische Graduierungssystem arbeitet.
Man trägt also über einige Jahre hinweg weiß, bis man dann seine erste Graduierung bekommt und die ist dann Schwarz.
Dieses Vorgehen findet sich, gerade im "traditionelleren" Jiu Jitsu, schon mal häufiger.
wo bist du den hingekommen? klingt so als könnte mal vorbeischauen ;)
wo bist du den hingekommen? klingt so als könnte man vorbeischauen ;)
Ich korrigiere: Klingt so als sollte man vorbeischauen.
würde ich schon, wenn nicht zu weit. aber wo? gerne auch p.n.
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