Vollständige Version anzeigen : Basics vs. höhere Techniken
die Chisau
08-11-2013, 12:41
Ich würde gerne folgenden Artikel zur Diskussion stellen.
Die Bauern und die Glorreichen ? ein Salut den Freizeit-WT-lern ? Teil 2 | WingTsun-Welt - Das Mitgliedermagazin der EWTO (http://www.wingtsunwelt.com/content/Die-Bauern-und-die-Glorreichen-%E2%80%A2-ein-Salut-den-Freizeit-WT-lern-%E2%80%93-Teil-2)
"Die Formen sind das Alphabet, BlitzDefence sehe ich als die ersten grundlegenden Standardsätze aus wenigen Worten. Mit Englisch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mich erst durch häufigen Gebrauch beim Austausch mit Leuten, die diese „Sprache“ beherrschen, fließend unterhalten und auf Antworten und Gegenfragen reagieren kann. Ich stelle mir vor, es verhält sich beim Erlernen von WingTsun ähnlich. Ich will daher nicht zu lang bei den Basics stehen bleiben. Um beim Vergleich mit einer Sprache zu bleiben: Sie dienen nur dazu, das Alphabet, einige Vokabeln und Redewendungen zu lernen."
Für mich sind die Basics alles was zählt. (wenn es um Umsetzbarkeit geht) Etwas was die meiste Trainingszeit benötigt, an dem immer gearbeitet werden muss, vielfach unterschätzt.
Wie seht ihr das?
Wie steht ihr zu höheren Techniken?
Opie_SOA
08-11-2013, 12:55
Der Artikel is doch n Fake. Wiesbaden-Erbenbach gibt es gar nicht
Na ja, ich finde den Vergleich gar nicht so schlecht. Stell ich mich hin und übe den Cross in die Luft, kann ich den halt in die Luft schlagen. Wäre wie Vokabeln auswendig lernen.
Dann lerne ich meinetwegen Körpermechanik und wie sie richtig eingesetzt den Cross erst zur Entfaltung kommen läßt. Beschreib das meintetwegen mit Grammatik.
Kann ich deswegen gut Englisch sprechen? Nö, ich sollte mich am besten mit einem Native Speaker treffen und es anwenden.
Ich bin ja kein inungler, aber ich finde, bevor ich den Cross/ Jab nicht kann, warum sollte ich dann eine komplexe Technik erlernen?
Mag ja sein, dass die Dingsbumsler das auf so Chisaoanwendungen beziehen, wo dann die höheren Techniken automatisch die niedrigeren schlagen...aber für die Praxis im Kampf....Basics first!
Gruß
Was sind denn "höhere" Techniken?
Für mich ergibt sich "höheres" Können nicht durch die Techniken, sondern durch die Ausführung. Analog zu den Formen: Zuerst im Stehen üben, dann in Bewegung üben und dann frei durch den Raum am sich bewegenden Partner.
Die Technik selbst ändert sich doch dabei aber nicht, sondern das "Drumherum", also das Timing, die Distanzwahrnehmung, die Übertragung von Kraft/Impulsen, etc.
Schellenbaum
08-11-2013, 13:37
Er schreibt:
Formen = Alphabet
BlitzDefence = die ersten grundlegenden Standardsätze aus wenigen Worten
Dann:
Basics dienen nur dazu, das Alphabet (= Formen), einige Vokabeln und Redewendungen zu lernen.
Was sind denn dann für den Autor "Basics" (bei denen er nicht allzu lang stehen bleiben will)?
Er schreibt "Schülergrade als Basiswissen" und dass er zügig die unteren Schülergadprüfungen absolvieren will. Also sind die unteren Schülergrade "Basics" für ihn? Wenn ja, werden die in den höheren Schülergraden nicht mehr wiederholt? Ich erinnere nur mal an die Balance-Point-Findung. https://twitter.com/GM_Kernspecht/status/393280396378386432/photo/1
Ansonsten könnt ich mich über diesen Satz wieder stundenlang aufregen:
Ich habe den Eindruck gewonnen, der 12. Schülergrad ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang.
Statt Aufregen lieber dieses Zippel-Zitat:
Meist muss man sich für sein Vorhaben nur rechtfertigen, wenn man dafür die ganze Welt auf den Kopf stellt, aber kaum Ergebnisse vorzuweisen hat. Das ist ein Warnsignal und stößt zu Recht auf Unverständnis. Und da zählt auch nicht der Spruch: „Ich bin ja noch am Anfang, aber bald…“ Das sind Ausflüchte. Wer es richtig angeht, wird schnell sichtbare Ergebnisse vorweisen können – ohne dabei seinen Mitmenschen mit allerlei Hokuspokus auf die Nerven zu gehen.
Quelle: Interview: Christian Zippel im Gespräch ? Teil II | Aesir Sports - Kraftsport, Fitness & Ernährung (http://aesirsports.de/2013/02/interview-christian-zippel-im-gesprach-teil-ii/)
Also die hoeheren Techniken schlagen die niedrigeren Techniken. CK schlaegt SLT, BT schlaegt CK. Jedenfalls war es so noch vor ein paar Jahren. Aber wer weiss, was fuer rapide Fortschritte die Forschung mittlerweile gemacht hat...
Tja, was sind denn Basics? M.E.n. KK-übergreifend:
Fußarbeit (um sich jederzeit schnell in jede Richtung bewegen zu können), Ganzkörperkoordination (um möglichst den gesamten Körper hinter jede Bewegung zu bringen), und, natürlich (und daran übt man die anderen beiden) ein paar schlichte (aber gerade deswegen sehr breit anwendbare und "robuste", wenig störanfällige) Techniken.
Klar, da kommt später noch vieles Wichtige dazu. Aber ohne eine Erarbeitung und ein lebenslanges Weiterarbeiten an diesen Basics kann man sich alles weitere schenken.
Schellenbaum
08-11-2013, 14:14
Richtig, Terao. Basics wie du sie nennst kann man nicht einfach so "hinter sich lassen". Wenn man die schleifen lässt, nutzen sie sich ab, verkümmern, wie Muskeln, die man nicht mehr trainiert. Basics sind einfach Grundlagen, nuff said. Ohne "Grund" kann man ja immer noch fliegen. Ob hoch oder runter ist halt die Frage, eine rhetorische noch dazu.
Bevor man hier jetzt aber über Basics weiterdiskutiert, kann man sich erstmal als Nicht-Insider zurücklehnen. Herb? Basicswasdasdenn? :)
(Hat eigentlich nur meiner Meinung nach der Artikel einen komischen Beigeschmack? Zu viel "Mach Prüfungen, nicht trödeln!", "Komm zum Lehrgang!", "Nach 12 fängt der Spaß an!", "Kein Grund Angst zu haben/verwirrt zu sein!", "Sammle die WT-Welt!" ... :rolleyes:)
Wahrscheinlich ist die Intention da halt anders. Möglichst schnell die geheimen und überlegenen Techniken haben zu können....um im dingsbums dann selber die untreren Grade zu dominieren...:ups: ...und ein paar Extragebühren da zu lassen....:o
Klingt für mich zumindest so.....
Bei uns heisst es immer, kannst Du noch nicht mal Stehen, warum willst Du Laufen? :D Das gilt natürlich immer. Zumal ich keine höhere Prüfung bestehe, wenn ich nicht , angepasst an meinen Grad, die Basics auf einem höheren Niveau als am Anfang beherrsche.....
Grüße
Also die hoeheren Techniken schlagen die niedrigeren Techniken. CK schlaegt SLT, BT schlaegt CK. Jedenfalls war es so noch vor ein paar Jahren. Aber wer weiss, was fuer rapide Fortschritte die Forschung mittlerweile gemacht hat...
Das war noch nie so. Ck + SLT schlägt nur SLT. CK ohne SLT reicht nicht. Das gilt für die anderen Formen genauso. Sonst würde man einfach mit der Holzpuppe anfangen und den Rest weglassen.
mykatharsis
08-11-2013, 16:05
Form ABC schlägt Form 123. Adlerkralle schlägt sie all. Kung Fu Fantasy Schwachsinn.
Also wenn Stein Schere schleift, Schere Papier schneidet und Papier Stein einwickelt, was ist dann Basic und was höherwertige Technik?
Aber mal im Ernst: So etwas wie höhere Techniken gibt es jedenfalls schon. Vielleicht nicht umbedingt höherwertig aber anspruchsvoller in der Ausführung, weil komplexer. Ich bin aber auch der Meinung, dass die Basics eben nicht schnell hinter einen gebracht werden sollten, sondern ordentlich entwickelt und austrainiert gehören. Es heißt ja nicht umsonst Basics also Grundlegendes oder die Basis halt. Die alte Haus Metapher triffts da recht gut finde ich. Du kannst ein noch so schönes Haus bauen aber wenn das Fundament nicht passt, wird dir die Hütte zusammenklappen.
Sobald aber das Fundament passt und hält sollte man sich auch weiterentwickeln und höher bauen. Aber auch hier gilt wieder: Fange nicht mit dem Dach an wenn du noch nicht mal das Erdgeschoss hast.
Die einzelnen Teile sollen am Ende gut ineinander greifen und Bestand haben. Dann hat man, denke ich, gut gearbeitet.
Bei meiner letzten Schülergradprüfung war es besonders schlimm. Es ist das Gefühl der Unzulänglichkeit und Ohnmacht, das ein klares Denken blockiert und die Kontrolle über Bewegungsabläufe erschwert. Nur eine leise innere Stimme hat mich da durchgebracht und die Prüfung bestehen lassen: „Mach‘ einfach weiter, nicht aufhören, nicht aufgeben!“ ...
http://www.wingtsunwelt.com/content/Die-Bauern-und-die-Glorreichen-•-ein-Salut-den-Freizeit-WT-lern-–-Teil-2
.... da bekommt der arme Kerl ernsthaft Schweißausbrüche beim Einkauf, weil man "Prüfung" falsch etikettiert auf das Weizenbrot klebte, zum Glück hatte er Dr.Leo Marvin's Bestseller gelesen .. "Mach` einfach weiter ... linker Fuß vor dann der Rechte ... durchatmen ... jetzt nicht aufgeben, vorsichtig den grünen Schein rausholen ... geschafft" .. ohne, hätte er die gelobte Kasse wohl nie erreicht. Ein Lob auf Dr. Marvin (und Bob) :halbyeaha
Leung Ting hat das in seinem Buch Dynamic Wing Tsun selbst beantwortet, dort steht, dass das Training hauptsächlich aus Basics und somit den warscheinlichsten/ gebräuchlichsten Techniken bestehen sollte. Darauf hat in GY aber keiner gehört und somit war die Tür für den "Höhere Technik Scheiss" offen.
.... da bekommt der arme Kerl ernsthaft Schweißausbrüche beim Einkauf, weil man "Prüfung" falsch etikettiert auf das Weizenbrot klebte, zum Glück hatte er Dr.Leo Marvin's Bestseller gelesen .. "Mach` einfach weiter ... linker Fuß vor dann der Rechte ... durchatmen ... jetzt nicht aufgeben, vorsichtig den grünen Schein rausholen ... geschafft" .. ohne, hätte er die gelobte Kasse wohl nie erreicht. Ein Lob auf Dr. Marvin (und Bob) :halbyeahaSollte es das sein, was KRK mit der neuen "Stressimpfung" und dem "Adrenalincocktail a la Spezialeinheit" meint? Die Prüfungen?
DirkGently
08-11-2013, 20:09
form abc schlägt form 123. Adlerkralle schlägt sie all. Kung fu fantasy schwachsinn.
+1
Sollte es das sein, was KRK mit der neuen "Stressimpfung" und dem "Adrenalincocktail a la Spezialeinheit" meint? Die Prüfungen?
Hm, früher wurden doch gerade die Prüfungslehrgänge damit beworben, dass man im Rahmen eines Lehrganges quasi laufend geprüft wird und dadurch das ganze stressfrei abläuft ... im Gegensatz zu den herkömmlichen Kampfsportarten, wo man alleine vor dem Prüfer was vorturnen muss.
Ich würde gerne folgenden Artikel zur Diskussion stellen.
Die Bauern und die Glorreichen ? ein Salut den Freizeit-WT-lern ? Teil 2 | WingTsun-Welt - Das Mitgliedermagazin der EWTO (http://www.wingtsunwelt.com/content/Die-Bauern-und-die-Glorreichen-%E2%80%A2-ein-Salut-den-Freizeit-WT-lern-%E2%80%93-Teil-2)
"Die Formen sind das Alphabet, BlitzDefence sehe ich als die ersten grundlegenden Standardsätze aus wenigen Worten. Mit Englisch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mich erst durch häufigen Gebrauch beim Austausch mit Leuten, die diese „Sprache“ beherrschen, fließend unterhalten und auf Antworten und Gegenfragen reagieren kann. Ich stelle mir vor, es verhält sich beim Erlernen von WingTsun ähnlich. Ich will daher nicht zu lang bei den Basics stehen bleiben. Um beim Vergleich mit einer Sprache zu bleiben: Sie dienen nur dazu, das Alphabet, einige Vokabeln und Redewendungen zu lernen."
Für mich sind die Basics alles was zählt. (wenn es um Umsetzbarkeit geht) Etwas was die meiste Trainingszeit benötigt, an dem immer gearbeitet werden muss, vielfach unterschätzt.
Wie seht ihr das?
Wie steht ihr zu höheren Techniken?
Der Autor scheint jemand zu sein, der seinen WT-Weg noch sucht.
Es ist für ihn bedeutsam, auf großen Lehrgängen "Teil von etwas Größerem" zu sein. Diese Ansicht ist völlig legetim.
Es wird bei der EWTO bewußt ein Stück "Geborgenheit - Wir-Gefühl" vermittelt.
Wenn das alles ist, was er sucht, dann ist er dort völlig richtig.
Aber er schreibt außerdem, dass es sein Lernziel wäre, seine "Chancen im Kampf zu erhöhen" - also SV-Fähigkeit steigern.
Und das ist der Knackpunkt.
Das Training der Basics sollte m.E.n. sich durch die gesamte Kampfkunstausbildung ziehen, denn darauf gründet die Kampffähigkeit.
Wenn ein Kampfkunstsystem in Schülergrade unterteilt wird, ist die Gefahr groß, dass nach einer SG-Prüfung der Stoff als "erledigt", "abgehakt" gilt und daher nicht weiter trainiert, verfeinert und angewendet wird.
Ich habe das genau so in einer EWTO-Schule erlebt.
Terao hat ziemlich treffend beschrieben, was die eigentlichen Basics sind.
Diese Basics hat man auch mit dem Wissen der gesamten 12.SG und 1.TG noch nicht alle berührt - gem. Unterrichtsschema Stand 2012 einer EWTO-Schule.
Es fehlt die gesamte Schrittarbeit und deren Anwendung;
es fehlt die Anwendung einer vernünftigen Winkel und Deckungsarbeit;
und noch Vieles mehr...
Nach wie vor werden viele kleine Abläufe in freundlicher Atmosphäre geübt.
Aber irgendwie zusammengesetzt und angewendet in Senarien werden sie, gem. offiziellem Lehrplan bis zum 1.TG nicht.
Zügig möchte der Autor die unteren SG-Prüfungen absolvieren. Warum zügig?
Ich kann mir nur vorstellen, dass er glaubt, dass es nach dem 12.SG erst losgeht, mit der Kampfkunst.
Wäre das tatsächlich der Fall, müßte man sich Gedanken machen, warum ca drei Jahre mit unwichtigen Trainingsbestandteilen vergeudet werden.
Entweder es werden von Beginn an wichtige Trainingsbestandteile trainiert - dann wird es wohl so weiter gehen,
oder die ersten drei Jahre wird nur Unwichtiges trainiert, dann wird auch das so weitergehen.
In einer guten Kampfkunstschule wird ja eher der 1.Fall zutreffen.
Darum gibt es keinen Grund, durch die Schülergrade zu hetzen.
Der Autor schreibt, dass er erst in SG-Prüfungen vor die Situation gestellt wurde, sich durchbeißen zu müssen.
"Kampfgeist" ist jedoch eine Fähigkeit der großen Sieben.
Warum wird der nicht absichtlich im Training geweckt und gefördert? - Weil die "freundliche Atmosphäre" wichtiger ist, als die Kampfkunst?
"Höhere Techniken" gibt es meiner Ansicht nach nicht.
Man wird dadurch besser, dass man seine Basics immer flüssiger und müheloser in immer vielfältigeren Situationen und mit dem gesamten Körper anwenden kann.
Gruß Kyra
Schellenbaum
09-11-2013, 23:33
@Kyra: Schön geschrieben.
Wenn ein Kampfkunstsystem in Schülergrade unterteilt wird, ist die Gefahr groß, dass nach einer SG-Prüfung der Stoff als "erledigt", "abgehakt" gilt und daher nicht weiter trainiert, verfeinert und angewendet wird.
Ich habe das genau so in einer EWTO-Schule erlebt.
Also baut vieles nicht aufeinander auf? Kann ich mir kaum vorstellen. Bei uns tut es das Großteils. Diverse "Einzeltechniken", Wurfabwehr, Handbefreiung etc., die durch neuen Lehrstoff nicht vertieft werden, geht man unregelmäßig noch mal bei uns durch. Kann mir schwer vorstellen, dass die EWTO das nicht macht. Hauptproblem bei uns ist ebenso:
Diese Basics hat man auch mit dem Wissen der gesamten 12.SG und 1.TG noch nicht alle berührt
Unter anderem deswegen müsste für diesen Thread auch geklärt werden, was der Autor unter "Basics" versteht.
Zügig möchte der Autor die unteren SG-Prüfungen absolvieren. Warum zügig?
Ich vermute, der Artikel soll Anfänger nicht dem Müßiggang verfallen lassen, sondern sie dazu bringen, sofort Gas zu geben. Bloße Motivation oder auch monetärer Abschöpfung können Ziele des Artikels sein, wobei mir Letzteres als böse Unterstellung vorgehalten werden kann. Der Artikel liest sich nur leider so.
Ich kann mir nur vorstellen, dass er glaubt, dass es nach dem 12.SG erst losgeht, mit der Kampfkunst.
Er glaubt es, weil es ihm mit Sicherheit so gesagt wurde. Das erste, was ich im Zusammensein mit Sihings nach meinem absolvierten 12. SG hören durfte: "Jetzt geht's erst richtig los. Vergiss alles, was du bisher gemacht hast." Ich muss lachen, wenn ich daran denke, wie sehr ich ihnen allen dafür auf's Maul geben wollte. :D
Wäre das tatsächlich der Fall, müßte man sich Gedanken machen, warum ca drei Jahre mit unwichtigen Trainingsbestandteilen vergeudet werden.
3 Jahre? :ups: Das ist zackig. 6, höchstens 5 Jahre dachte ich.
Also baut vieles nicht aufeinander auf? Kann ich mir kaum vorstellen.
So habe ich es oftmals empfunden.
Natürlich bauen die Formen aufeinander auf und auch ChiSao auf DanChi. Den Grundbegriff LatSao (1.SG) sollte schon gekonnt werden, bevor LatSao 5 oder 3 geübt wird; aber ob ich erst 2, 5 oder erst 3 mache, ist irrelevant.
Es wurden für alle Schülergrade einzelne "Programme" geübt.
Durch den Trainer wurden keinerlei Verknüpfungen betont - (weder ChiSao untereinander... noch ChiSao mit LatSao mit XY...)
Warum sonst konnten späte Programme wie Messer (9.SG) und Boden (8.SG) mit einmal an den Anfang geholt werden (4.SG) und (1.SG)?
Die 1.Sektion CS (6.,7. und 8.SG) baut nur deshalb aufeinander auf, weil es ein Ablauf ist. Ich hätte problemlos auch mit dem 8.SG-Anteil der 1.CS starten können - nach DanChi.
Im ReakTsun wird das noch deutlicher.
Er glaubt es, weil es ihm mit Sicherheit so gesagt wurde. Das erste, was ich im Zusammensein mit Sihings nach meinem absolvierten 12. SG hören durfte: "Jetzt geht's erst richtig los. Vergiss alles, was du bisher gemacht hast." Ich muss lachen, wenn ich daran denke, wie sehr ich ihnen allen dafür auf's Maul geben wollte. :D
So drastisch war das bei mir nicht.
Zwar kannte ich diese Ansicht, aber ich habe sie niemals ernst genommen, weil sie nicht von meinem damaligen Trainer mir gegenüber geäußert wurde.
3 Jahre? :ups: Das ist zackig. 6, höchstens 5 Jahre dachte ich.
Ich habe 3 Jahre + 3 Monate bis zum 12.SG benötigt.
Allerdings war ich durchgängig mind. 4-5x pro Woche beim Training.
Begabte Leute hätten es sicherlich auch in 3 Jahren schaffen können, damals.
Nach dem 12.SG ließ ich mir knapp 2 Jahre Zeit bis zum 1.TG. Als späterer "Lehrergrad" wollte ich erst vernünftig unterrichten können.
Ich habe keine Wartezeit verpaßt bekommen, wie hier so oft geschrieben wird, sondern 2 Jahre lang aktiv den Stoff vertieft und weiter unterrichtet.
Ich hätte rein rechnerisch in 4 Jahren und 3 Monaten meinen 1.TG machen dürfen - auch vom Können her.
Gruß Kyra
hhendrik
10-11-2013, 09:55
Ich würde gerne folgenden Artikel zur Diskussion stellen.
Wie seht ihr das?
Wie steht ihr zu höheren Techniken?
Ohne gute Basic ist alles nicht.Sogenannte höhere Techniken sind in der regel schwierig auszuführende Techniken,somit wird klar ohne gute Basic kann sie nicht vernünftig fünktionieren.Je weiter man kommt um so mehr feilt man an seinen Fähigkeiten und Basics.
LG Hendrik
die Chisau
10-11-2013, 18:49
Ohne gute Basic ist alles nicht.Sogenannte höhere Techniken sind in der regel schwierig auszuführende Techniken,somit wird klar ohne gute Basic kann sie nicht vernünftig fünktionieren.Je weiter man kommt um so mehr feilt man an seinen Fähigkeiten und Basics.
LG Hendrik
Genau so sehe ich das.
Leider wird gerade im WT gern der Irrglauben verbreitet, höhere Techniken würden die Unterschiede in körperlichen Auseinandersetzungen machen und erheblich zur Kampfkraftsteigerung beitragen.
Der Ansatz ist ist unsinnig und irreführend.
Die Grundtechniken sind zu verfeinern, Erfahrung zu gewinnen und dann taktisch u. strategisch arbeiten zu lernen.
Er glaubt es, weil es ihm mit Sicherheit so gesagt wurde. Das erste, was ich im Zusammensein mit Sihings nach meinem absolvierten 12. SG hören durfte: "Jetzt geht's erst richtig los. Vergiss alles, was du bisher gemacht hast." Ich muss lachen, wenn ich daran denke, wie sehr ich ihnen allen dafür auf's Maul geben wollte. :D
So in etwa kenn ich das auch +" Bei der Biu Tze wird ausgesiebt, da sieht noch lang nicht jeder alles."
Und mein Lieblingsspruch:
"Ihr wisst nicht, was ich euch nicht zeige...(fetter Grinser..)"
Dafür würde ich der betreffenden Person...du weißt schon..;).. noch knapp 10 Jahre später...
Naja, erstmal bräuchten wir ja einen WTler, der handfest definiert, was "Basics", was "Grundtechniken" und was ggf. "höhere Techniken" im WT sind. Im Zuge der allgemeinen Schwammigkeit traut sich das aber wohl wieder mal niemand. Und so lange ist eben von allem, was irgendwer sagt, auch das Gegenteil wahr. Oder falsch, je nach Bedarf.
Auch ne Art, die Leute in permanenter Abhängigkeit zu halten. :cool:
Chuck Chillout
10-11-2013, 23:37
Im WT wird sich IMO allgemein zu sehr auf das Erlernen komplexer Techniken konzentriert bzw darauf hingearbeitet und genau dies sieht man dann im Sparringsvideos: es wird versucht, mit aller Gewalt Tan, Gan und sonstwas anzuwenden und endet in Gefuchtel.
Um bei dem linguistischen Bsp. von weiter oben zu bleiben: es ist schön, wenn ich alle grammatikalischen Regeln kenne und daher komplexe Sätze formen kann, doch bleiben diese Inhaltsleer, sind sie immer noch nicht gut. Dann lieber einfach Sätze, die aber kurz, verständlich und prägnant sind. Bevor ich das nicht kann, brauche ich auch nicht versuchen wie ein Germanist mit Magister zu schreiben;)
Im WT wird sich IMO allgemein zu sehr auf das Erlernen komplexer Techniken konzentriert bzw darauf hingearbeitet und genau dies sieht man dann im Sparringsvideos: es wird versucht, mit aller Gewalt Tan, Gan und sonstwas anzuwenden und endet in Gefuchtel.
Das liegt finde ich nicht an der Komplexität dieser Bewegungen, denn einzeln betrachtet sind die nicht komplex. Erst die viel zu schnelle Verkettung und das fehlende druckvolle Training, das einen in solchen Situation die Ruhe geben soll um die Übersicht zu behalten, führen zu dem Gefuchtel.
Besagte Ruhe ist das was vielen Fuchtlern fehlt. Die sind zu nervös wegen der fehlenden Erfahrung mit Druck und Stress. Dadurch verlieren sie die Kontrolle und fuchteln.
Erstaunlicherweise wird der Bewegungsablauf im Kampf nach einigen Jahren (20-30) wieder ganz einfach. Man muß das ganze komplizierte Gefuchtel zunächst geübt haben und dabei immer komplexer gestalten, damit man damit nicht überfordert wird. Dann kristalisieren sich einfache Antworten auf das meiste heraus, die automatisch ablaufen und sich auch durch komplexe Angriffe nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das nennt sich dann Erfahrung und ist nicht durch ein nur trainieren der einfachen Antworten zu erreichen.
Die Techniken die dann bleiben, sind eigentlich die Basics, aber in anderer Anwendung.
Schriftlich Blöd zu erklären, aber nach 20 -30 Jahren Training merkt ihr das selber.
Erstaunlicherweise wird der Bewegungsablauf im Kampf nach einigen Jahren (20-30) wieder ganz einfach. Man muß das ganze komplizierte Gefuchtel zunächst geübt haben und dabei immer komplexer gestalten, damit man damit nicht überfordert wird. Dann kristalisieren sich einfache Antworten auf das meiste heraus, die automatisch ablaufen und sich auch durch komplexe Angriffe nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das nennt sich dann Erfahrung und ist nicht durch ein nur trainieren der einfachen Antworten zu erreichen.
Die Techniken die dann bleiben, sind eigentlich die Basics, aber in anderer Anwendung.
Schriftlich Blöd zu erklären, aber nach 20 -30 Jahren Training merkt ihr das selber.
20, 30 Jahre kompliziertes Gefuchtel, in der Hoffnung, dass sich irgendwann "es" "herauskristallisiert", und es ganz automatisch einfach und anwendbar wird? Und das alles rein auf Treu und Glauben?
Nee, danke.
Wünsch aber allen, die jetzt schreien "JA! HIER, ICH!" viel Spaß. Letzteres ohne alle Ironie.
DeepPurple
11-11-2013, 09:11
20, 30 Jahre kompliziertes Gefuchtel, in der Hoffnung, dass sich irgendwann "es" "herauskristallisiert", und es ganz automatisch einfach und anwendbar wird?
.......
Das ist doch nun wirklich überall so, dass nach 20 Jahren Training alles einfach und flockig wird....
@ Terao
So was nennt sich üben. ;)
20, 30 Jahre kompliziertes Gefuchtel, in der Hoffnung, dass sich irgendwann "es" "herauskristallisiert", und es ganz automatisch einfach und anwendbar wird? Und das alles rein auf Treu und Glauben?
Nee, danke.
Wünsch aber allen, die jetzt schreien "JA! HIER, ICH!" viel Spaß. Letzteres ohne alle Ironie.
Ich frage mich ob die Leutchen vor 200 Jahren auch mal schnell 20-30 Jahre Zeit hatten um ein Selbstverteidigungssystem zu lernen...
Schellenbaum
11-11-2013, 12:40
Schriftlich Blöd zu erklären, aber nach 20 -30 Jahren Training merkt ihr das selber.
Eigentlich ganz einfach zu schreiben: Es hilft, BS mal trainiert zu haben um BS zu erkennen und ihn wegzulassen. Der kürzeste Weg ist das nicht.
TheCrane
11-11-2013, 12:58
Das ist doch nun wirklich überall so, dass nach 20 Jahren Training alles einfach und flockig wird....
Es geht ja auch darum, dass es nach 20 Jahren anwendbar wird.
Und da gibt es sicher Sachen, die auch nach 20 Jahren nicht anwendbar sind.
DeepPurple
11-11-2013, 13:57
Nein, darum gings nicht, bitte den Aufhänger lesen........
Und was heisst schon nicht anwendbar? Auch wenn die üblichen Verdächtigen sowas schreiben, ist das für mich kein Kriterium. So gut wie alles ist anwendbar, wenn mans denn vernünftig trainiert, es beherrscht und natürlich die Situation dafür passt. Dass es einfachere, simplere, direktere usw. Sachen gibt, hat damit nix zu tun. Obs funktioniert ist dann wieder eine andere Frage.
Chuck Chillout
11-11-2013, 16:29
Das liegt finde ich nicht an der Komplexität dieser Bewegungen, denn einzeln betrachtet sind die nicht komplex. Erst die viel zu schnelle Verkettung und das fehlende druckvolle Training, das einen in solchen Situation die Ruhe geben soll um die Übersicht zu behalten, führen zu dem Gefuchtel.
Besagte Ruhe ist das was vielen Fuchtlern fehlt. Die sind zu nervös wegen der fehlenden Erfahrung mit Druck und Stress. Dadurch verlieren sie die Kontrolle und fuchteln.
Da gebe ich dir vollkommen recht bzw habe ich mich da auch unpräzise ausgedrückt. Ohne Druck bzw Stress (nachdem ich die Technik als solches erstmal geübt habe), werde ich sie in einer echten Situation bzw auch nur in einem Sparring kaum richtig anbringen können.
Schriftlich Blöd zu erklären, aber nach 20 -30 Jahren Training merkt ihr das selber.
Ein System, was mit Effiziens wirbt, erst nach 20 Jahren Übens auch effektiv anwenden zu können halte ich schlicht für Käse. Dass man durch 20 Jahre langes üben prinzipiell immer besser wird stimmt, aber der Punkt an dem ich was damit "reißen" kann muss doch deutlich früher kommen.
Letztlich sehe ich nicht das Problem im Repertoire des *ing *ung, sondern in der Didaktik der meisten Schulen bzw Verbände. Sicher ist das jetzige Modell der "großen" Verbände profitabel, doch Kampfkunst kommt von Kämpfen, und ohne dies in das Training einzubauen, nutzen mir auch die ganzen tollen, immer komplexer aneinandergereihten Techniken nichts.
Wenn man die "weicheren" Kunden nicht gleich durch VK Sparring verschrecken will, könnte man ja zumindest mit Dingen wie richtigem Pratzentraining (bei dem auch der Pratzenhalter aktiv ist) und Dingen wie Kreistraining schonmal was ändern.
zur Anwendbarkeit: im Prinzip sind alle Techniken irgendwie irgendwann mal anwendbar, doch je mehr ich davon verkette, desto unwahrscheinlicher wird es. Klar kann ich theoretisch gegen eine Gerade die superkrasse Trappingkombo aus 8 Techniken anwenden, aber wie realistisch ist das? Und v.a. warum, wenn z.B. intercepting durch einen eigenen Schlag oder auch eine Meidbewegung mit Schlag/Tritt o.ä. schneller und effektiver ist? Oder auch einfach der gute alte Pak-Sao und nach vorne gehen? (schwierig zu verschriftlichen, aber ich hoffe es wird klar was ich meine)
Das sind die Sachen, die man IMO aus dem FF zeigen können sollte, alles andere ist kein must-, sondern eher nice to have.
Hallo Leute,
da hier so viel Fragen zu den Basics gestellt werden und z.T. unsachkundig beantwortet werden, gehe ich davon aus, dass die „Basics“ den so schreibenden Usern nicht bekannt sind und deren Bedeutung für alles darauf sich Stützende.
Die Basics sind die Grundlagen des System - worauf das Wort schechthin hiweist.
Zunächst: Es gibt verschiedene Grundlagen:
* Die Systemprinzipien
* Die didaktischen Grundlagen des Unterrichts
* Die zu lernenen technischen Grundlagen für den Schüler
* Die körperlichen Grundlagen jeden WTlers
* Die geistigen/philosophischen Grundlagen des System
Bevor der Schüler das System lernt, muß er an seinen körperlichen Grundlagen arbeiten. Die Arbeit daran hört nicht auf, wenn er an die didaktischen Grundlagen des Systemtrainings heran geführt wird, die einhergehen mit den technischen Grundlagen des Systems geschult werden. In dieser Phase arbeitet der Schüler in allen Grundlagen, da sie sich gegenseitig bedingen. Darauf setzten später die höheren Inhalte auf, die so genannt werden, nicht weil sie mehr wert wären, sondern weil sie auf den Grundlagen aufsetzen. Von allem begleitet wird das Lernen mit den geistigen Grundlagen von Aufmerksamkeitsschulung, Achsamkeitsschulung, Sensibilität der Wahrnehmung, Sensibilität des nervösen Nervensystems und denphilosophischen Grundlagen, um das Verständnis für die Zusammenhänge aus Didaktik, Techniken, Prinzipien und dem systematischen Kampfverhalten zu vermitteln.
Der Schüler lernt sich selbst kennen, seinen Körper, seine Beweglichkeit, seine vorhandenen Fertig- und Fähigkeiten, lernt seine Balance herzustellen und zu sichern, lernt Kraft aufzunehmen u. abzugeben, bildet die Notwendige Struktur, sich zu bewegen, zu agieren und zu reagieren. Die Mittel dazu sind Partnerübungen, das Stehen in der SNT, das Sichbewegen und den anderen Formen, das Agieren am Trainingspartner, das Reagieren gegenüber dem Trainingspartner, und so weiter und so fort.
Als höhere Dinge werden all jene bezeichnet, die vom Beherrschen anderer Dinge abhängen. So kann ein Weichsein nicht gelernt werden, wenn die Basis des Sichbewegens nicht vorhanden ist, wozu es auch gehört, seine Balance gegenüber dem Gegner aufrecht zu erhalten, unabhängig davon, was dieser tut. Wer nicht stehen kann, kann nicht wenden, wer nicht wenden kann, kann nicht nachgeben, wer nicht nachgeben kann keinen Angriffsdruck aus der Defensive heraus aufbauen und wer nur Angriffsdruck aus der Offensive heraus bilden kann, ist unterlegen, wenn der Gegner stärker ist......
Aus diesen Zusammenhang heraus erklärt sich, was das Höhere ist und was die Basics sind. Eine völlige Abgrenzung gibt es nicht, weil alles, was man beherrscht, die Basics für alles Neue ist. Wer in der falschen Reihenfolge lernt, lernt Elementares gar nicht. Und wer die Basics ablegt, weil er Neues lernen will, verliert mit dem Ablegen die Voraussetzung für das Neue.
Gruß, WT-Herb
Ich fand meine Definition konkreter. Und zudem noch KK-übergreifend.
Aber gut, manche beschränken sich halt auf ihren Stil. Wir Combatologen haben eben bezüglich des Phänomens "Kampf" einen weiteren Blick. :cool:
Schellenbaum
12-11-2013, 08:19
Hallo Leute,
da hier so viel Fragen zu den Basics gestellt werden ...
Hab nicht noch mal alles durchgelesen, aber ich erinnere mich nur an eine Frage: Was sind die vom Autor des Artikels erwähnten Basics? Danke für deine Antwort.
... und z.T. unsachkundig beantwortet werden, gehe ich davon aus, dass die „Basics“ den so schreibenden Usern nicht bekannt sind und deren Bedeutung für alles darauf sich Stützende.
Wie dem Autor von "Die Bauern und die Glorreichen • ein Salut den Freizeit-WT-lern – Teil 2".
Wo und wann hat er da geschlafen, dass er hiervon augenscheinlich keine Ahnung hat?
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