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Vollständige Version anzeigen : im Ju Jutsu, 6. DAN , ist das gut?



patstar
10-11-2013, 16:45
ist das gut? weil mein lehrer hat 6.dan

Willi von der Heide
10-11-2013, 16:47
Dann ist der gute Mann schon lange dabei. Bitte eröffne jetzt nicht für jede Frage einen neuen Thread. Bündel das etwas.

Ein kostenloser Tipp:

Suchfunktion ( SuFU ) nutzen ! :)

patstar
10-11-2013, 16:49
Dann ist der gute Mann schon lange dabei. Bitte eröffne jetzt nicht für jede Frage einen neuen Thread. Bündel das etwas.

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lernt man bei taekwondo mehr oder bei ju jutsu ?

ich stelle mir so vor das man bei ju jutsu nur handgriffe und so zeugs lernt und das auf dauer da gibts ja net viel

Willi von der Heide
10-11-2013, 16:51
Ähm ... es gibt wohl kein Programm, daß so vollgepackt ist wie Ju-Jutsu.
Es gibt Schläge, Tritte, Würfe, Hebel, Waffen und hast du nicht gesehen ...
Ju-Jutsu ( DJJV ) ist enorm umfangreich, von daher ist für jeden etwas dabei.

Bubatz
10-11-2013, 19:02
Der Vorteil des Ju-Jutsu ist zugleich der Nachteil: Beim Judo, Karate und Aikido hat man (relativ) wenige Techniken, die aber miteinander nach einem zu Grunde liegenden Prinzip harmonieren. Ju-Jutsu umfasst hingegen mehr oder weniger die gesamte Vielfalt an Techniken, tendiert dadurch aber leicht dazu, nicht mehr zu sein als eine "bag of tricks". Es kommt sehr darauf an, ob der Trainer daraus wieder was "Rundes" macht.

Alfons Heck
10-11-2013, 20:02
ist das gut?
für wen?
-dich
-deinen Lehrer
-mich
-das KKB
-deine Nachbarn
...?

Ich denke es ist weder gut noch schlecht. Es ist eine Eingliederung in ein System (eben in das in dem er die Graduierung erhalten hat).


Gruß
Alfons.

Vanco
10-11-2013, 20:21
Viele Schuleiter haben 4ten,5ten und 6ten Dan..jeder macht trotzdem ein induviduelles Training.

Trainngs Ablauf
Warm Up
Von den umgang mit den Schülern
Kommunikation

Im Prinzip hat jede Kunst ihre Stärken und schwächen.Mal solte entscheiden wo man sich am wohlsten fühlt und welcher Sport ein selbst ambesten taugt.

Unabhänig welchen Dan der Schuleiter hat.

icken
10-11-2013, 21:54
ist das gut? weil mein lehrer hat 6.dan

Wenn er in seinen Gürtel einen Knoten macht, ist er nicht so gut.
Wenn er schon eine Schleife kann, ja.
Besser wäre noch eine Doppelschleife, dann hat er es richtig drauf. ;)

Schnueffler
10-11-2013, 22:46
Geh zum Training und du wirst sehen, ob es SV, Wettkampf oder sonst was ist.
Wer ist denn dein Trainer?
Und ne wenn du schon nen Trainer hast, dann frag denen wegen den Techniken.

Bero
11-11-2013, 10:07
Geh zum Training und du wirst sehen, ob es SV, Wettkampf oder sonst was ist.
Wer ist denn dein Trainer?
Und ne wenn du schon nen Trainer hast, dann frag denen wegen den Techniken.

Würde mich auch Interessieren, so viele Ju Jutsuka mit dem 6.Dan gibt's ja nun nicht, der dürfte also sicherlich jemandem hier bekannt sein.

So könnte der Fragesteller evtl. an genauere Informationen über seinen (zukünftigen?) Trainer kommen.

Franz
11-11-2013, 11:04
6. Dan hei0t zumindest, dass er sich für den Verband sehr engagiert hat.

icken
11-11-2013, 15:41
6. Dan hei0t zumindest, dass er sich für den Verband sehr engagiert hat.

Und er wird dem TE auch einiges beibringen können.
So wie der TE fragt, wird er total unbeleckt sein und dürfte die nächsten "2 Jahre" zu tun haben, das Wissen des 6.Dan aufzunehmen.

DerLenny
11-11-2013, 15:47
So wie ich das sehe, fragt der TE nach seinem (Schul-)Lehrer, nicht nach seinem Trainer :)
Ich könnte natürlich auch falsch liegen.

Bimmel
11-11-2013, 15:56
7. DAN ist gut... Dein Lehrer kann nix

soto-deshi
11-11-2013, 17:22
Hallo icken,
Hallo Leser,



Wenn er in seinen Gürtel einen Knoten macht, ist er nicht so gut.
Wenn er schon eine Schleife kann, ja.
Besser wäre noch eine Doppelschleife, dann hat er es richtig drauf. ;)

:respekt:

Ich denke, Du liegst nicht gerade falsch, da ab dem 5. Dan alle Damen und Herren vom Landesverband vorgeschlagen werden. Die bekommen dann den höheren Gürtel für Verbands-Verdienste.

Siehe Hall of Fame des DJJV.

Greenarrow1337
11-11-2013, 19:31
Dangrade heißen prinzipiell erstmal gar nichts.

Ich habe genügend Leute kennengelernt die ihren eigenen Verband aufgemacht haben und den 9. oder 10. Dan haben, und wirklich fast nichts können.

Auch Die Prüfungen sind von Verband zu Verband verschieden, in manchen KK ist ein erster Dan sicher mehr Wert als bei anderen der 4. Dan.

Schau nicht auf den Gürtel, schau dir sein Training an, guck ob es dir Spaß macht und dich deinem Ziel (was auch immer das sein mag) näher bringt.

Bero
11-11-2013, 20:35
Naja, Ju Jutsu wird in dieser Schreibform in der Regel mit dem DJJV assoziiert und da gibt es den 6. Dan definitiv nicht mal eben so.

Prinzipiell stimmt das von dir geschriebene aber absolut.

parietalis
12-11-2013, 12:54
im DJJV ist es durchaus möglich nach dem Peter-Prinzip die Graduierungsleiter nach oben zu purzeln. :D

Bero
12-11-2013, 13:47
im DJJV ist es durchaus möglich nach dem Peter-Prinzip die Graduierungsleiter nach oben zu purzeln. :D

Naja der Vergleich hinkt etwas, zum einen hat das Peter-Prinzip nicht zwangläufig etwas mit "hochpurzeln" zu tun, die Beförderung geschieht in der Regel Leistungsbezogen.
Zum anderen ist mit dem 6.Dan ja keine Stelle verknüpft die man danach nicht ausfüllen kann, es handelt sich dabei zunächst einmal um eine Ehrung für die Verdienste des Graduierten.

Ich kenne eine ganze Reihe der "Bahnschranken" und eines haben alle gemeinsam, sie haben viele Dekanden Arbeit und Schweiß in ihre Sportart gesteckt.
Das sollte man, unabhängig von dem ganzen Gürtelkram, auch anerkennen.

parietalis
12-11-2013, 14:02
Ich kenne eine ganze Reihe der "Bahnschranken" und eines haben alle gemeinsam, sie haben viele Dekanden Arbeit und Schweiß in ihre Sportart gesteckt.
Das sollte man, unabhängig von dem ganzen Gürtelkram, auch anerkennen.

ohne Zweifel. Aber man kann auch dekadenlang an der Realität vorbei trainieren.

Ich hatte vor kurzem bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit so etwas live anzuschauen. Es war zum fremdschämen.

Franz
12-11-2013, 14:13
ich habe bisher nur mit guten Bahnschrankenträgern trainiert die zumindest in ihrem Spezialbereich absolut Top waren.

Schnueffler
12-11-2013, 14:52
ich habe bisher nur mit guten Bahnschrankenträgern trainiert die zumindest in ihrem Spezialbereich absolut Top waren.

Zumindest auf den Lehrgängen des DJJV wo ich war und bei einigen Jiu Jitsu Lehrgängen.

Bero
12-11-2013, 15:27
ohne Zweifel. Aber man kann auch dekadenlang an der Realität vorbei trainieren.

Ich hatte vor kurzem bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit so etwas live anzuschauen. Es war zum fremdschämen.

Ich mag diese Verallgemeinerungen nicht, nur weil du mal ne schlechte Bahnschranke erlebt hast, schreibst du hier was von Peter-Prinzip und hochpurzeln.

Ich habe bisher Franz Erfahrungen teilen dürfen und obwohl es sicherlich auch in diesen Gefilden schwarze Schafe gibt so glaube ich doch, dass das Gro sich seine Graduierung redlich verdient hat.

parietalis
12-11-2013, 16:02
Bero, so wie du dich hier im Board für den DJJV engagierst, werden sie dir eines Tages zum Geburtstag den 10 Dan verleihen. :verbeug:

Willi von der Heide
12-11-2013, 16:34
Ich bin kein JJ-ka ( mehr, vielleicht bald wieder - mal sehen ;) ).

Hier in der Gegend haben wir einen Trainer mit dem 5.Dan in JJ. Als er noch seinen 4. Dan hatte, hat er mit FMA begonnen. Ich will damit sagen, daß jemand mit mehr als zwei Jahrzenten Erfahrung in seiner KK sich noch einmal als Anfänger in die erste Reihe stellt - nun, daß nötigt mir Respekt ab.

Er ist mittlerweile ein gern gesehener Gast bei versch. JJ-Vereinen in der Region.

Bero
13-11-2013, 10:23
Bero, so wie du dich hier im Board für den DJJV engagierst, werden sie dir eines Tages zum Geburtstag den 10 Dan verleihen. :verbeug:

Es geht mir nicht ums verteidigen, sondern ums differenzieren und auch um einen gewissen Respekt.

Ich kritisiere da wo es nötig ist aber ich hüte mich davor, irgendetwas pauschal abzuurteilen.

Wenn jemand den 6. Dan im DJJV inne hat, so ist dies sicherlich weder mit einem selbstverliehenen "Schmucktitel" zu vergleichen, noch ist er die Graduierungsleiter hochgefallen. (schon wegen der Regularien für Verleihungen)
Er hat Dekaden auf den Matte gestanden, viele Leute ausgebildet und wichtige (meist ehrenamtliche) Verbandsarbeit geleistet und das sollte man zunächst einmal anerkennen.

Ob das jetzt dem eigenen Verständnis von "Kampfkunst" entspricht, ist dafür auch erst einmal unerheblich.
Es gibt z.B. im JJ, Karate und Judo viele Großmeister, die sich auf Kata spezialisiert haben. Ich persönlich kann mit Kata überhaupt nichts anfangen aber darum nehme ich mir noch lange nicht das Recht heraus ihnen vorzuwerfen, sie würden ja Zitat: "...an der Realität vorbeitrainieren".
Ich und meine Vorlieben sind ja nicht Universell und damit der Nabel der Welt.

Und nochmal, sicherlich mag es auch schlechte Bahnschranken geben, vielleicht weil sie sich nur noch auf ihrem rot-weißen Gürtel ausruhen aber diese bilden wohl doch eher die Ausnahme von der Regel.

DerLenny
13-11-2013, 11:07
Ok, ich habe einfach mal so auf YT gesucht.
Habe mich aber dann dagegen entschieden die "besten" Videos zu dem Thema zu posten - einfach weil es das Bild verzerren würde. Ich habe auch zwei "guter Orangegurt"-Geschichten, aber auch die verzerren das Bild.

Die miesten Leute mit dem 6ten oder höher sind in "dem was sie tun" recht gut. Ob "das was sie tun" gut ist, ist wieder eine sehr persönliche Sache. Aber hier ist es nun mal so, dass unterschiedliche Leute unterschiedliche Dinge bevorzugen. Und das ist auch gut so.

parietalis
13-11-2013, 11:14
Ok, ich habe einfach mal so auf YT gesucht.
Habe mich aber dann dagegen entschieden die "besten" Videos zu dem Thema zu posten - einfach weil es das Bild verzerren würde....

ja wie jetzt Lenny; wer A sagt muss auch B sagen. Her mit den Videos. Bitte.

In freudiger Erwartung....

DerLenny
13-11-2013, 12:09
<herbert>
Boah! Du gibst hier Realnamen preis! *Aufreg*
</herbert>

Such einfach nach "ju-jutsu 6. dan" bei YT. Dann ignoriere die Sachen, die von nicht DJJVlern sind, und schau dir die anderen an. Ist nicht immer jemand mit dem 6ten, findest aber was um den 6ten herum ;)
Manches davon hätte mir in meiner DJJV Zeit evtl. sogar gefallen, oder ich hätte es als "nicht so schlecht" angesehen. Anderes ist einfach nur... hm.. seltsam.

Bero
13-11-2013, 12:25
Die miesten Leute mit dem 6ten oder höher sind in "dem was sie tun" recht gut. Ob "das was sie tun" gut ist, ist wieder eine sehr persönliche Sache. Aber hier ist es nun mal so, dass unterschiedliche Leute unterschiedliche Dinge bevorzugen. Und das ist auch gut so.

Eben, das ist einfach auch oft eine Frage der persönlichen Präferenzen.

Nehmen wir als Beispiel doch mal einfach einen Achim Hanke.
Ist zwar kein 6.Dan aber er muss hier mal als Beispiel herhalten, weil er recht bekannt ist und unter anderem Graduierungen im Ju-Jutsu sowie Jiu Jitsu inne hat.
(ist dir aus BW ja auf jeden Fall bekannt Lenny)

Ich kenne einige Leute die nichts mit dem, was er auf seinen Lehrgängen zeigt, anfangen können. Auch wie er es vermittelt, ist sicher nicht jedermanns Sache.

Man kann also über den persönlichen Nutzen seiner Lehrgänge für einen selbst, trefflich streiten.
Trotzdem habe ich aber noch nie jemanden sagen hören: "Wie kann der Mann nur eine Bahnschranke tragen, der hat doch nichts drauf."
Auch wenn es einem evtl. etwas nicht gefällt heißt das nicht, dass der Mann es in seinem Bereich nicht drauf hat.


<herbert>
Boah! Du gibst hier Realnamen preis! *Aufreg*
</Herbert>

Versteh ich jetzt nicht, Insider?

DerLenny
13-11-2013, 12:29
Kleiner Insider. Wer hin und wieder ins ingUng Forum sieht, der sollte den verstehen.

Bero
13-11-2013, 12:45
Kleiner Insider. Wer hin und wieder ins ingUng Forum sieht, der sollte den verstehen.

Jetzt hab ich´s verstanden. :)

parietalis
13-11-2013, 15:16
mein Verein hat auch eine JJ-Sparte, da gibt es mit Günter Beier und Joe Thumfart gleich zwei Bahnschranken. Zudem mit Amaury Eber noch einen Träger des 5. Dan. Bei Günter ist sein rot-weißer Gürtel selten zu sehen, da er meistens No-Gi trainiert. Sein Training erinnert mich stark an das was ich im Krav Maga erlebt habe. Günter Beier ist ein sehr guter Trainer.

Ich hatte vor einiger Zeit mal überlegt dort mitzumachen, (bevor ich letztendlich beim BJJ hängen geblieben bin) und daher das Ganze mal genauer betrachtet. Was ich gesehen habe hat mich absolut überzeugt, ganz im Gegensatz zu einem anderen Verein den ich mir vorher angeschaut habe. Worin liegt der Unterschied?

Ich denke dass die Antwort in den Kampfkunstlebensläufen der einzelnen Trainer zu finden ist. Beim PSV ist keiner dabei der nur JJ macht, ohne jemals intensiv über den Tellerrand geschaut zu haben. Ich gehe sogar noch weiter, und behaupte: wenn ich in einem Teilbereich wirklich gut werden möchte, dann ist es unumgänglich dass ich mich mit anderen KK beschäftige.

Ansprechpartner - Polizeisportverein Karlsruhe e.V. (http://www.psv-karlsruhe.de/kampfsport-selbstbehauptung/ju-jutsu/ansprechpartner/)

Joe ist ein guter Bodenkämpfer weil er sich intensiv mit Luta Livre beschäftigt hat, und nicht weil er JJ macht. Amaurys Stärke ist der Waffenkampf, nicht etwa weil er JJ trainiert, sondern weil er es im Kali Sikaran bis zum Guro gebracht hat.

Von einem Bahnschrankenträger erwarte ich dass er sich auch mit anderen Systemen auseinander gesetzt hat. Gerade bei den Budo-Kampfkünsten scheint dies leider nicht selbstverständlich zu sein, teilweise trifft man dort wirklich auf sehr ignorante Zeitgenossen. Hier im Board natürlich nicht, hier versammeln sich nur die Guten. Vom Reckstangen JJ habe man zwar schon gehört, aber das muss irgendwo ganz ganz weit weg sein, bei uns gibt es so etwas natürlich nicht. :rolleyes:

Kann doch nicht sein dass ein Träger des 6. Dan noch nie etwas vom BJJ gehört hat, oder die Boxgrundschule nicht beherrscht, weil ja angeblich die Karate Zuki viel effektiver seien. Schei* doch auf die Deckung, immer schön den Oberkörper gerade halten, und dem Gegner noch schön das Kinn hinhalten.

DerLenny
13-11-2013, 15:18
Du hast mit Günther und Joe einfach Schwein gehabt.
Hast zwei der besten JuJu Trainer im Heimverein.

Schnueffler
13-11-2013, 15:23
Wenn er denn dahin gehen würde.
;)

DerLenny
13-11-2013, 15:41
Er hat die Trainer im Heimverein - er geht halt nur nicht hin ;)

Schnueffler
13-11-2013, 16:02
Er hat die Trainer im Heimverein - er geht halt nur nicht hin ;)

Das war damit gemeint! :cool:

parietalis
13-11-2013, 22:26
Du hast mit Günther und Joe einfach Schwein gehabt.
Hast zwei der besten JuJu Trainer im Heimverein.

und warum sind sie so gut? ich behaupte sie sind so gut weil sie u.a. sich bereits seit jahrzehnten auch mit anderen kk beschäftigen.

jkd, grappling, kali, etc. etc. beim psv karlsruhe sitzt man ja quasi an der quelle. vielleicht sollte ich auch mal diese quelle anzapfen.

@bero, schnueffler, der lenny: welchen dan habt ihr? oder ist diese frage zu indiskret?

DerLenny
14-11-2013, 01:51
Ich hab den ersten Dan in American Kenpo (Wedlake Linie). Das ist der einzige, der mir wichtig ist.

Schnueffler
14-11-2013, 06:16
Ich hab nen 4. Dan, aber im Jiu Jitsu.

parietalis
14-11-2013, 10:52
Ich hab den ersten Dan in American Kenpo (Wedlake Linie). Das ist der einzige, der mir wichtig ist.

und im JJ Combatives?

Bero
14-11-2013, 12:59
und warum sind sie so gut? ich behaupte sie sind so gut weil sie u.a. sich bereits seit jahrzehnten auch mit anderen kk beschäftigen.


Wir haben ja schon in anderen Threads im JJ-Forum diskutiert aber ich will meine persönliche Ansicht zu deiner Aussage gerne nochmal ausführen, auch wenn wir so ein wenig Off-Topic gehen.

Es macht Ju Jutsu nicht schlechter weil man von anderen lernt, im Gegenteil es wird dadurch besser.

Den seien wir mal ehrlich, JJ ist nicht nur sehr jung, es ist auch noch extrem umfangreich.
Wir befinden uns vielleicht in der 2ten Trainer-Generation, wobei auch noch jede menge Leute aus der 1ten dabei sind.

Tja und Wissen muss nun mal irgendwo herkommen und nicht jeder hat nun einmal das Glück, Lehrer wie Joe oder Günter zu haben.
Viele JJ-Trainer sind in spezifischen Bereichen gute Leute (oft aufgrund ihrer vorherigen Erfahrungen) aber kaum einer kann die gesamte Bandbreite dieser Kampfkunst perfekt abdecken.

Entsprechend ist es kein Zeichen von Schwäche seine Lücken mit anderen, oft spezialisierten Systemen zu schließen, sondern es zeigt ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Respekt vor den Fähigkeiten anderer und der Reflexion des einen Könnens.
Viele JJ kommen ja auf diese Weise in eine 2te oder sogar 3te Kampfkunst, bei mir war es ja nicht anders.
Ich halte mich für sehr Fit was den waffenlosen Kampf angeht aber ich habe schnell bemerkt, dass das Können meines JJ-Trainers und damit auch meines, im Bereich "Waffen" sehr zu Wünschen übrig ließ.
Darum habe ich mich verstärkt mit dem FMA auseinandergesetzt weil diese KK, für mich persönlichen, den kompetentesten Ansprechpartner darstellte.

Ich werde dadurch zu einem besseren Ju Jutsuka und da ich mein Wissen weitergebe, auch zu einem besseren JJ-Trainer.
Bei Günter und Joe wird es ja nicht anders sein, die werden ihre Schüler auch entsprechend ihres eigenen Könnens unterrichten und entsprechend werden ihre Leute Fit in Waffen/Bodenkampf sein und dort evtl. keinen zusätzlichen Input von anderer Seite mehr benötigen.
Dabei bleiben beide aber trotzdem JJ-Trainer und damit wird das was sie unterrichten, auch Teil des Ju Jutsu.

Tja und so potenziert sich das Wissen und die Fähigkeiten des Einzelnen im Idealfall, was diese dann wieder weitergeben und so weiter.
Die beschreibt die positive Seite des Ju Jutsu, leider kann man es auch umdrehen und schon hat man den Grund für das viele schlechte JJ, das es unzweifelhaft gibt.

Wie schon geschrieben ist jetzt doch eher Off-Topic, weil diese Diskussion nur am Rande etwas mit "Können eines 6.Dan" etc. zu tun hat, is aber trotzdem ganz Interessant.

Ach ja Dan Graduierungen, ich habe den 1.Dan JJ-DJJV und Judo-DJB.

DerLenny
14-11-2013, 13:06
Es macht Ju Jutsu nicht schlechter weil man von anderen lernt, im Gegenteil es wird dadurch besser.


Es ist evtl. sogar dringend notwendig? ;)



Den seien wir mal ehrlich, JJ ist nicht nur sehr jung, es ist auch noch extrem umfangreich.
Wir befinden uns vielleicht in der 2ten Trainer-Generation, wobei auch noch jede menge Leute aus der 1ten dabei sind.

Deswegen haben MMA, Keysi, etc. auch genau die gleichen Probleme...

Bero
14-11-2013, 13:41
Es ist evtl. sogar dringend notwendig? ;)

Im Gro absolut, auch wenn es den einen oder anderen Trainer gibt, der doch sehr viel abdeckt.
Verkehrt ist es aber sicherlich niemals nach Links und Rechts zu schauen.


Deswegen hat das MMA, Keysi, etc. auch genau die gleichen Probleme...

MMA hat bei weitem nicht den Umfang und zum Teil auch andere Anforderungen als das JJ.

Zu Keysi kann ich in Punkto Umfang jetzt nicht wirklich viel sagen.
Hier würde ich aber, ähnlich wie beim Krav Maga, von einer anderen Ausgangsituation als beim JJ ausgehen.
Wenn ich eine kleine Truppe handverlesener Instruktoren habe, die das ganze oft auch Hauptberuflich betreiben, dann habe ich einfach andere Möglichkeiten der Förderung und Ausbildung als beim ehrenamtlichen 08/15 Breitensport-JJ-Trainer.
Oft habe ich auch wesentlich kürzere Kommunikations- und Weisungswege, als in einem riesigen E.V.-Verband.

Wir beide haben das Thema Trainerausbildung, Strukturreform, Zielsetzung, etc. ja aber auch schon bis zum Exzess diskutiert und festgestellt, dass wir da mit unseren Ansichten eigentlich nicht weit auseinander liegen.
Von daher reden wir ja prinzipiell über nichts neues.

parietalis
14-11-2013, 13:58
Wir haben ja schon in anderen Threads im JJ-Forum diskutiert aber ich will meine persönliche Ansicht zu deiner Aussage gerne nochmal ausführen, auch wenn wir so ein wenig Off-Topic gehen.

Es macht Ju Jutsu nicht schlechter weil man von anderen lernt, im Gegenteil es wird dadurch besser.

Den seien wir mal ehrlich, JJ ist nicht nur sehr jung, es ist auch noch extrem umfangreich.
Wir befinden uns vielleicht in der 2ten Trainer-Generation, wobei auch noch jede menge Leute aus der 1ten dabei sind....

Bero, der Status quo ist bekannt und wird ja hier regelmäßig diskutiert, ich denke da vor allem an die Spitzenbeiträge von dir und DerLenny. Lass uns doch lieber in die Zukunft schauen...


...Tja und so potenziert sich das Wissen und Fähigkeiten des Einzelnen im Idealfall, was diese dann wieder weitergeben und so weiter.
Die beschreibt die positive Seite des Ju Jutsu, leider kann man es ach umdrehen und schon hat man den Grund für das viele schlechte JJ, das es unzweifelhaft gibt.

Ein Teufelskreis? Das ist doch m.E. die entscheidende Frage: was wird derzeit im DJJV getan um das "schlechte JJ" auszumerzen? Ist das Problem dort bekannt, oder sieht man da alles durch die rosarote Verbandsbrille? Wieso hält man es im DJJV nicht für nötig in Deutschlands größtem Kampfkunstboard für Aufklärung zu sorgen? Ich weis das Joe hier mal aktiv war, in letzter Zeit aber offenbar nicht mehr.

DerLenny
14-11-2013, 13:59
MMA hat bei weitem nicht den Umfang und zum Teil auch andere Anforderungen als das JJ.
Nicht? Die werfen, hebeln, schlagen, treten, würgen - so rein von der Grundidee ist da doch vieles ähnlich, oder?


Hier würde ich aber, ähnlich wie beim Krav Maga, von einer anderen Ausgangsituation als beim JJ ausgehen.
Wenn ich eine kleine Truppe handverlesener Instruktoren habe, die das ganze oft auch Hauptberuflich betreiben, dann habe ich einfach andere Möglichkeiten der Förderung und Ausbildung als beim ehrenamtlichen 08/15 Breitensport-JJ-Trainer.

Du meinst, Trainer mit guter Ausbildung gibt es im JuJu seltener? Und die die es gibt, haben dazu noch ein geringeres Interesse an der Sache?

Sollten nicht Trainer (durch die Graduierung) ebenfalls "handverlesen" sein? Und sollte man von einem Trainer nicht immer ein Interesse an der guten Ausbildung seiner Schüler voraus setzen dürfen?


Wie dem auch sei - das Alter der Kunst ist hier nicht das Problem.
Wenn, dann die Ausbildung, interne Struktur, Konzept, etc. Aber nicht das Alter der KK selbst.




Ein Teufelskreis? Das ist doch m.E. die entscheidende Frage: was wird derzeit im DJJV getan um das "schlechte JJ" auszumerzen?


Dürfte das "viele Köche" Problem sein. Daher keine klare Linie.
Das fehlende Ausbildungsprogramm hilft sicher auch nicht.

parietalis
14-11-2013, 15:21
...Dürfte das "viele Köche" Problem sein. Daher keine klare Linie....

Ich glaube bei Funktionären ist es wie bei Politikern: möglichst wenig anecken, damit der eigene Posten sicher ist.


Das fehlende Ausbildungsprogramm hilft sicher auch nicht.

als Außenstehender ist mir nicht klar was du damit meinst. Meinst du die Ausbildung der Trainer?

DerLenny
14-11-2013, 15:32
Es gibt im JuJu nur ein Prüfungsprogramm, das aber ganz klar als "kein Ausbildungsprogramm" deklariert ist.
Daher macht jeder Trainer irgendwas, mit stark abweichenden Inhalten. Zur Prüfung wird dann gerne "n-Wochen auf die Prüfung" trainiert. Andere trainieren durchgehend auf die Prüfung hin (Schwellendidaktik: Auf der Schwelle des Dojo wird überlegt, was man macht. Also wird das Prüfungsprogramm aufgeschlagen...), wieder andere trainieren nur so und lassen Prüfung machen, sobald eine Schnittmenge erreicht ist.

Es gibt eben kein einheitliches Ausbildungsprogramm.

Bero
14-11-2013, 16:07
Ein Teufelskreis? Das ist doch m.E. die entscheidende Frage: was wird derzeit im DJJV getan um das "schlechte JJ" auszumerzen? Ist das Problem dort bekannt, oder sieht man da alles durch die rosarote Verbandsbrille?

Es kann definitiv ein Teufelskreis sein, habe ich einen schlechten Trainer, bilde mich selbst nicht fort und gebe das "gelernte" dann auch noch später an meine Schüler weiter, lege ich den Grundstein für die nächsten "Reckstangenturner".
Tja und dann geht das ganze Spielchen evtl. wieder von vorne los.

Ich denke auch, dass die Probleme schon bekannt sind, es fühlt sich wohl nur niemand wirklich zuständig und die Gründe dafür sind sehr vielfältig.
Meiner einer ist in das ganze Verbandsgeschehen ja nur ganz am Rande involviert, doch habe ich immer den Eindruck, dass die Reformbereitschaft immer weiter abnimmt um so höher man schaut.
Auf Vereins-/Bezirksebene gibt es jede Menge gute und engagierte Leute aber spätestens ab Landesebene geht es eher um den erhalt des Status Quo.
Bloß niemandem vor den Kopf stoßen, keinen abschrecken und wenn es geht, niemandem zumuten umdenken zu müssen.
(Einer der Gründe warum ich keine weitere Dan-Prüfung abgelegt habe und in nächster Zukunft wohl auch nicht werde.)

Ob sich das irgendwann ändert, gute Frage, evtl. wenn der Generationenwechsel ansteht aber auch dann, bin ich momentan nicht sehr optimistisch.
Das heißt aber nicht, dass man nicht im kleinen versuchen kann, Änderungen zu bewirken. Vielleicht Pflanzt es sich ja doch nach oben fort.


Wieso hält man es im DJJV nicht für nötig in Deutschlands größtem Kampfkunstboard für Aufklärung zu sorgen?

Ich denke, auch wenn wir es nicht gerne hören, so groß ist die Bedeutung dieses Forums nicht, als das sich der DJJV genötigt sieht Aufklärung zu betreiben.:)
Was man hier liest sind persönlich Ansichten und Vorstellungen, keiner von uns spricht für den DJJV.

Ich bin auch nicht der "Fan-Boy", für den du mich augenscheinlich hältst (vgl. Post #24).
Ich finde nur sehr viel, der durchaus angebrachten Kritik am JJ in diesem Forum, wird zu polemisch und undifferenziert vorgetragen.
Darum nehme ich des Öfteren eine konträre Position ein, diese Tatsache bedeutet aber nicht, dass ich alles gutheiße was im DJJV passiert oder eben nicht passiert.

Wie schon geschrieben, Kritik ist durchaus angebracht aber meiner Meinung nach sollte sie konstruktiv und sachlich bleiben.


Nicht? Die werfen, hebeln, schlagen, treten, würgen - so rein von der Grundidee ist da doch vieles ähnlich, oder?

Keine Waffen, kein Nervendruck, und viele Techniken die entweder Verboten oder im Wettkampf nicht zielführend sind.
Versteh mich nicht falsch, ich will hier auf keinen Fall auf diesen: "Ist nur Sport"-Zug aufspringen aber MMA wird in erster Linie für MMA-Wettkämpfe trainiert.

Ich habe es selber ja einige Jahre lang gemacht und MMA ist sicherlich eine der vielseitigsten Kampfsportarten aber es in erster Linie, auf das bestehen gegen andere MMA-ler ausgerichtet.
Die Techniken die dabei genutzt werden sind durchaus überschaubar, die Trainingsintensität ist allerdings meist wesentlich höher.
Das ist aber an dieser Stelle auch eher ein Nebenkriegsschauplatz.


Du meinst, Trainer mit guter Ausbildung gibt es im JuJu seltener? Und die die es gibt, haben dazu noch ein geringeres Interesse an der Sache?

Sollten nicht Trainer (durch die Graduierung) ebenfalls "handverlesen" sein? Und sollte man von einem Trainer nicht immer ein Interesse an der guten Ausbildung seiner Schüler voraus setzen dürfen?

Wie dem auch sei - das Alter der Kunst ist hier nicht das Problem.
Wenn, dann die Ausbildung, interne Struktur, Konzept, etc. Aber nicht das Alter der KK selbst.

Nein, ich glaube es gibt im Ju Jutsu jede Menge sehr guter Trainer, dass Problem ist aber es gibt auch jede Menge schlechte.
Es ist auch eine Frage der Masse an Leuten die ein System hervorbringt und deren Motivation.

Natürlich sollte es im Interesse eines jeden Trainers liegen, seine Schüler möglichst gut auszubilden.
Doch in einem so breit aufgestellten Verband wie dem DJJV, ist die Frage was den nun "gut" ist, auch nicht so einfach zu beantworten.

Wie dem auch sei, natürlich ist das Alter alleine sicherlich keine "Entschuldigung" für das, was im JJ des DJJV so alles schief läuft.
Allerdings ist es, im Zusammenspiel mit vielen anderen Faktoren wie z.B. der raschen Verbreitung, sicher auch ein Grund.
Manche Fehler wurden am Anfang gemacht, manche auch im laufe der Jahre und über die Existenz selbiger müssen wir uns sicher nicht streiten.
Trotzdem sollte man auch nicht unterschlagen, wie viel Potenzial und Möglichkeiten das Ju Jutsu hat.
Mit guten Willen und etwas Mut könnte der DJJV sehr viel für seine Mitglieder und das Ju Jutsu generell, erreichen.

DerLenny
14-11-2013, 16:26
Das ist jetzt der Punkt, wo ich nach den guten Trainern frage, die bisher nur JuJu gemacht haben...

Bero
14-11-2013, 17:12
Das ist jetzt der Punkt, wo ich nach den guten Trainern frage, die bisher nur JuJu gemacht haben...

Und ich würde wieder antworten, dass es davon sicherlich noch sehr wenige gibt.

Wie schon geschrieben, JJ ist ein ca. 40 Jahre altes Konstrukt (noch Jünger wenn man die 2000er Reform nimmt) das alle Distanzen incl. Waffen abdecken möchte. Viel mehr geht eigentlich gar nicht.

Wissen muss irgendwo herkommen, soviel muss klar sein und viel von dem, was heute ganz selbstverständlich als Zielführend erachtet wird, war selbst vor nicht einmal 20 Jahren in Deutschland wohl noch so gut wie unbekannt. (siehe Trainergeneration)

Trainer wie Joe (den ich auch schon auf Lehrgängen erlebt habe) sind ja gute Beispiel dafür, wie man auch "nur" JJ unterrichten kann, weil einfach das Wissen und Können vorhanden ist.
Ich gehe z.B. doch mal schwer davon aus, dass er seine Schüler an seinem Können im Luta Livre/BJJ teilhaben lassen wird und sie entsprechend auch gut im Boden werden, ohne jetzt noch zwangsläufig woanders hingehen zu müssen.
Auch was Waffen angeht, werden sie sicher einiges von ihm lernen (Kali Sikaran) aber trotzdem trainieren sie Ju Jutsu.

Evtl. werden sie dann auch selber mal Trainer und das werden dann genau die Leute sein, die du in deiner Eingangsfrage angesprochen hast.
Gute Lehrer die tatsächlich evtl. "nur" Ju Jutsu trainiert haben. (jetzt mal ganz hypothetisch gesprochen)

Tyrdal
14-11-2013, 18:07
Wie schon geschrieben, JJ ist ein ca. 40 Jahre altes Konstrukt (noch Jünger wenn man die 2000er Reform nimmt) das alle Distanzen incl. Waffen abdecken möchte. Viel mehr geht eigentlich gar nicht.Ihr habt doch nur ne Minimalauswahl an Waffen. Da geht noch einiges mehr.

Schnueffler
14-11-2013, 20:35
Evtl. werden sie dann auch selber mal Trainer und das werden dann genau die Leute sein, die du in deiner Eingangsfrage angesprochen hast.
Gute Lehrer die tatsächlich evtl. "nur" Ju Jutsu trainiert haben. (jetzt mal ganz hypothetisch gesprochen)

Du meinst die Fertigkeiten werden konzentriert, sprich von vielen Einflüssen bleibt ein Grundgerüst übrig, welches dann in die nächste Generation getragen wird.

Aber wie sehen das denn hier einige Leute beim Karate, wo es ja auch Würfe, hebel, etc. gibt?

big X
15-11-2013, 08:49
mit den waffenkategorien:
- schlagend (stock)
- schneidend/stechend (messer)
- schwingend (kette)

sind mMn die 3 wichtigsten bereiche abgedeckt. erweitern kann mensch das natürlich immer - wie in allen bereichen.

DerLenny
15-11-2013, 09:59
Und ich würde wieder antworten, dass es davon sicherlich noch sehr wenige gibt.

Und da würde ich Dir zustimmen.



Trainer wie Joe (den ich auch schon auf Lehrgängen erlebt habe) sind ja gute Beispiel dafür, wie man auch "nur" JJ unterrichten kann, weil einfach das Wissen und Können vorhanden ist.
Ich gehe z.B. doch mal schwer davon aus, dass er seine Schüler an seinem Können im Luta Livre/BJJ teilhaben lassen wird und sie entsprechend auch gut im Boden werden, ohne jetzt noch zwangsläufig woanders hingehen zu müssen.
Auch was Waffen angeht, werden sie sicher einiges von ihm lernen (Kali Sikaran) aber trotzdem trainieren sie Ju Jutsu.

Jo. Aber warum dann nicht BJJ und FMA trainieren? Warüm die "Krücke" JuJu dazwischen setzen, wenn man doch auch was richtiges trainieren kann?



Ihr habt doch nur ne Minimalauswahl an Waffen. Da geht noch einiges mehr.

Das Problem ist, dass JJ kein System ist, sondern ein Sammelsurium.

Wenn Du Herangehensweise X für Waffenlos hast, Y für Würfe und dann Z für Waffen, wobei all diese auf unterschiedlichen Ideen basieren, dann wird da eben nichts gescheites draus.
Unterschiedliche Aspekte der gleichen Idee ergänzen sich. "Mehr Zeug in der gleichen Zeit" sorgt nur dafür, dass du weniger richtig machst.

Und wenn dann jeman in einer Ecke Konzept X mehr mag als Z, dann wird schon mal dem Lehrbeauftragten gesagt, dass er unterrichten soll, dass die FMA Messerabwehr total doof ist, und doch bitte die 80er Jahre James Bond Messerabwehr in der Prüfung zu zeigen ist. So Doppelblock gegen Schnitt von aussen und so (Die Doppelblock-Geschichte wurde mir am Mittwoch von 2 Leuten berichtet, die sich gerade auf den ersten Dan vorbereiten - ist also aktuell).

Und das liegt nicht an der Zeit, die es das System gibt. Der Grund liegt tiefer.
Es gibt über die noch nicht so lange zurückliegende Gründerzeit des JuJu deutlich weniger Infos als z.B. über die Gründerzeit des Judo.

Worüber ich mir bis vor ein paar Jahren aber auch nie Gedanken gemacht habe.

Bero
15-11-2013, 10:03
Ihr habt doch nur ne Minimalauswahl an Waffen. Da geht noch einiges mehr.

Hör bloß auf, nicht das du noch jemanden auf dumme Ideen bringst.:)

Aber ansonsten gehe ich mit BigX konform, dass das Gro der Waffen die einem draußen begegnen können, im JJ abgedeckt wird.

Die Gefahr durch Banden, schwertschwingender Samurais, soll ja lauf BKA in den letzten Jahren leicht rückläufig sein.


Du meinst die Fertigkeiten werden konzentriert, sprich von vielen Einflüssen bleibt ein Grundgerüst übrig, welches dann in die nächste Generation getragen wird.


Ich vertrete ja die Ansicht, dass für jeden einzelnen ein eigenes Grundgerüst übrig bleiben sollte.
Was für den einen zielführend und praktikabel ist, taugt für den anderen evtl. nur eingeschränkt.

Darum ist es meiner Meinung nach auch so wichtig, möglichst viel nach links und rechts zu schauen.
Die notwendig sinkt natürlich um so "breiter" mein Trainer aufgestellt ist aber es schadet trotzdem sicher niemals.

Man sollte nicht vergessen das die Freiheit des JJ, neben all seinen Gefahren, auch eine große Chance für den einzelnen darstellt.

Schnueffler
15-11-2013, 10:50
Das Problem ist, dass JJ kein System ist, sondern ein Sammelsurium.

Wenn Du Herangehensweise X für Waffenlos hast, Y für Würfe und dann Z für Waffen, wobei all diese auf unterschiedlichen Ideen basieren, dann wird da eben nichts gescheites draus.
Unterschiedliche Aspekte der gleichen Idee ergänzen sich. "Mehr Zeug in der gleichen Zeit" sorgt nur dafür, dass du weniger richtig machst.


Oder du machst dir die entsprechenden Gedanken, wie du x, y und z auf eine gemeinsame Basis bringst und von da aus deine Herangehensweise immer gleich/sehr ähnlich ist?
So kenne ich es seit fast 25 Jahren.
Nicht einfach Technik abc aus System def blind übernehmen, sondern wenn das Prinzip dahinter gut ist, mit ins eigene System einbauen.
So wirst du zwar nie "DAS EINE" JJ erhalten, aber gute Trainer. Und wenn diese es dann weitergeben an die Schüler, die nur JJ bei ihnen trainiert haben, reift so die kommende Generation an guten JJ-Trainern heran.

Bero
15-11-2013, 11:01
Jo. Aber warum dann nicht BJJ und FMA trainieren? Warüm die "Krücke" JuJu dazwischen setzen, wenn man doch auch was richtiges trainieren kann?

Ich denke bei dieser Frage bin ich wohl der falsche Ansprechpartner.
Ich kann dir erläutern, Bzw. habe dies ja auch schon getan, wie ich zum JJ gekommen bin und was meine Beweggründe dafür waren.

Deine Frage solltest du aber eher an Leute wie z.B. Joe Thumfart, Michael N. oder einen der vielen anderen Trainern richten, die trotz ihrer Graduierungen in BJJ, FMA, etc., immer noch Ju Jutsu lehren.
Es muss ja entsprechend etwas geben, dass sie in dieser Kampfkunst hält.


Das Problem ist, dass JJ kein System ist, sondern ein Sammelsurium.

Wenn Du Herangehensweise X für Waffenlos hast, Y für Würfe und dann Z für Waffen, wobei all diese auf unterschiedlichen Ideen basieren, dann wird da eben nichts gescheites draus.
Unterschiedliche Aspekte der gleichen Idee ergänzen sich. "Mehr Zeug in der gleichen Zeit" sorgt nur dafür, dass du weniger richtig machst.

Für mich liegt das Problem nicht im "sammeln", sondern in der fehlenden Inklusion.
Wenn ich nur einen Haufen Techniken lerne/abschaue, sie aber nie in einem praktischen Kontext evaluiere, dann haben wir ein "Sammelsurium".

Techniken, Prinzipien, Konzept müssen Hand in Hand gehen, sich gegenseitig ergänzen und vor allem entsprechend trainiert werden.

Wenn ein entsprechendes Grundgerüst, sozusagen ein Kern vorhanden ist, spricht nichts dagegen, diesen zu erweitern und auszubauen.
So lange das Zentrum erhalten bleibt und ich auch ohne den ganzen Schnickschnack drum herum Siegen kann, ist alles gut.


Und wenn dann jeman in einer Ecke Konzept X mehr mag als Z, dann wird schon mal dem Lehrbeauftragten gesagt, dass er unterrichten soll, dass die FMA Messerabwehr total doof ist, und doch bitte die 80er Jahre James Bond Messerabwehr in der Prüfung zu zeigen ist. So Doppelblock gegen Schnitt von aussen und so (Die Doppelblock-Geschichte wurde mir am Mittwoch von 2 Leuten berichtet, die sich gerade auf den ersten Dan vorbereiten - ist also aktuell).

Was glaubst du, warum ich nach meinem 1.Dan keine weitere Prüfung abgelegt habe und in nächster Zeit wohl auch nicht werde?
Ganz genau, weil ich dann etwas zeigen müsste was meiner persönlichen Definition von Ju Jutsu zuwieder läuft und das werde ich nicht tun.



Und das liegt nicht an der Zeit, die es das System gibt. Der Grund liegt tiefer.
Es gibt über die noch nicht so lange zurückliegende Gründerzeit des JuJu deutlich weniger Infos als z.B. über die Gründerzeit des Judo.


Auch wenn es, gerade in den Kampfkünsten mit ihrem "Auf den Schultern von Riesen"-Denken, nicht gut ankommt.
Es Interessiert mich mal so gar nicht, was früher einmal war.

Weder wird etwas dadurch automatisch gut weil es einen tollen Anfang hatte, noch muss etwas, das evtl. als "Kopfgeburt" gestartet ist, zwangsläufig schlecht bleiben.
Wichtig ist für mich was man draus macht und nicht was einmal war.
Vielleicht habe ich manchmal bessere Startbedingungen und es entsprechend leichter, darauf ausruhen kann ich mich aber trotzdem nicht.

Selbstverständlich könnte der DJJV noch viel für sein Ju Jutsu machen, keine Frage aber er hat die Möglichkeiten, das Know-How und die Mittel.
Ich hoffe einfach, dass er sie auch irgendwann auch mal nutzt und bis dahin kümmere ich mich um mein Training Bzw. das meiner Leute.

Tyrdal
15-11-2013, 12:47
Hör bloß auf, nicht das du noch jemanden auf dumme Ideen bringst.:) Warum? Ich muß ja nicht unter den Folgen leiden :devil:



Die Gefahr durch Banden, schwertschwingender Samurais, soll ja lauf BKA in den letzten Jahren leicht rückläufig sein.Und warum verbieten die dann dauernd unsere Waffen?

DerLenny
15-11-2013, 13:07
Ich denke bei dieser Frage bin ich wohl der falsche Ansprechpartner.
Ich kann dir erläutern, Bzw. habe dies ja auch schon getan, wie ich zum JJ gekommen bin und was meine Beweggründe dafür waren.

Deine Frage solltest du aber eher an Leute wie z.B. Joe Thumfart, Michael N. oder einen der vielen anderen Trainern richten, die trotz ihrer Graduierungen in BJJ, FMA, etc., immer noch Ju Jutsu lehren.
Es muss ja entsprechend etwas geben, dass sie in dieser Kampfkunst hält.

Das gleiche, was Dich hält.
Sie haben ihre Position im Verein / Verband. Sie mögen den Sport. Und sie meinen, dass sie es ja so machen können, wie sie wollen.
Und wie du bei ihnen siehst, tut das auch.

Also: Wenn man das, was man woanders gelernt hat im JuJu einbringt, dann ist das, was man woanders gelernt hat noch immer gut.

Aber das ändert nichts am JuJu. Leute können gut sein, obwohl sie JuJu machen. Aber offensichtlich nicht, wenn sie nur JuJu machen.
Günther, Joe und andere meinen sie können das ändern. Sie haben einen guten Teil ihrer Ideen vor 13 Jahren in die PO gegossen.
Bisher hat das nicht fleckendeckend gefruchtet.

IMO eben auch deswegen nicht, weil es kein Ausbildungskonzept gibt.

Hug n' Roll
15-11-2013, 16:59
Es geht doch am Ende imme nur um eins:
Kämpfen können.

Ich war zwar nur kurz im JuJu (also DJJV) unterwegs, maße mir für diesen speziellen Aspekt also kein Urteil an.
Insgesamt kann ich aber, glaube ich, sagen, daß jeder Lehrer in jedem Stil gut beraten ist, über den Tellerrand zu blicken.
Ob Jiu, JuJu, BJJ oder sogar ing ung: immer hab ich was mitnehmen können, was mein Jûdô besser macht!
Greez,

BS

The little Dragon
15-11-2013, 22:09
Was immer so viel über die Verbände hergezogen wird. Ist doch wurscht, was der Verband macht. Oder anders gesagt: Es ist doch nicht der Verband primär dafür verantwortlich was der Verein X in seinem Kaff fürn Training macht.
"Was tut der DJJV um schlechtes JJ auszumerzen." Was soll er denn tun?
Ich denke hier muss jeder Verein mit Eigenverantwortung rangehn. Selbst wenn der Verband noch so viele hübsche Heftchen druckt oder Lehrgänge mit den richtigen Leuten geben lässt: Wenn sich der Trainer in Verein X weigertdas anzunehmen, bleibts dabei wies vorher war.
Natürlich kann sich ein Verband bemühen und sollte das auch tun, aber primär sehe ich die Verantwortung bei Verein und Trainer.

Zu der Frage ob der 6.Dan gut ist: In unserem Verein hat kein Trainer den 6. Dan. Die meisten haben den 2. oder 3., weil sie einfach keine Lust mehr haben Prüfungen zu machen. Und die Leute sind wirklich Top. Ich habe auf Lehrgängen (vorallem im Karate, schlechter Vergleich aber da habe ich eben mehr Erfahrung) viele Leute gesehen die dagegen mies waren.
Bei uns wird sehr darauf geachtet das das Training Sinn macht und funktioniert.
Die Trainer ruhen sich auch nicht auf dem Dan aus. Fahren noch immer zu Lehrgängen und organisieren das für alle das sie mitfahren können, richten selber welche aus, und schauen in anderen KK rein oder holen Leute aus anderen KK bei uns ins Training (Kickboxer waren mal da, Messer und Stockkämpfer usw. )

Ergo: Ich denke das der 6. Dan im allgemeinen gut ist, letztendlich schaut man sich einfach denjenigen persönlich an und dann ist gut.

Tyrdal
16-11-2013, 12:22
Ist doch wurscht, was der Verband macht.
Nein! Wenn dem so wäre, gäbe es keinen Grund in dem Verband zu sein.

Bubatz
16-11-2013, 13:57
Nein! Wenn dem so wäre, gäbe es keinen Grund in dem Verband zu sein.

Stimme voll zu. Als mein erster JJ-Verein (vor 20 Jahren) den Verband wechselte (genauer in den DJJV), hab ich schnell gemerkt, dass es "andersrum" ging. Der Wechsel (Trainerwechsel eingeschlossen) wurde uns ganz groß verkauft mit "Wir sind dadurch jetzt im Landessportbund und bekommen Zuschüsse blabla ...". Wir waren eigentlich ein Polizeisportverein, das Training war hart und klar SV-bezogen. Plötzlich haben wir "Breitensport" gemacht, viele neue Mitglieder gewonnen, das Freitags-Boxen viel weg, das Allkampfsparring auch, und wir durften im Training niemanden mehr auch nur etwas härter anfassen ...

Schnueffler
16-11-2013, 14:26
Stimme voll zu. Als mein erster JJ-Verein (vor 20 Jahren) den Verband wechselte (genauer in den DJJV), hab ich schnell gemerkt, dass es "andersrum" ging. Der Wechsel (Trainerwechsel eingeschlossen) wurde uns ganz groß verkauft mit "Wir sind dadurch jetzt im Landessportbund und bekommen Zuschüsse blabla ...". Wir waren eigentlich ein Polizeisportverein, das Training war hart und klar SV-bezogen. Plötzlich haben wir "Breitensport" gemacht, viele neue Mitglieder gewonnen, das Freitags-Boxen viel weg, das Allkampfsparring auch, und wir durften im Training niemanden mehr auch nur etwas härter anfassen ...
Schlechte Entwicklung!

Bubatz
16-11-2013, 14:48
Schlechte Entwicklung!

Ja, und dabei war's vorher so gut. :( Ich bin dann raus und hab' nebenan beim TKD den Grüngurt gemacht. Da war's dann am Ende aber irgendwie auch ähnlich als der Verein in die DTU gewechselt ist.

Schnueffler
16-11-2013, 14:53
Ich bin mit meiner Situation recht zu frieden.

Bubatz
16-11-2013, 15:13
Ich bin mit meiner Situation recht zu frieden.

Ich heute im Großen und Ganzen auch - man muss halt Kompromisse machen zwischen Faktoren wie Angebot, Zeitaufwand, Kosten usw. ... das Alter spielt inzwischen durchaus auch eine Rolle.

DerLenny
16-11-2013, 23:25
Was immer so viel über die Verbände hergezogen wird. Ist doch wurscht, was der Verband macht. Oder anders gesagt: Es ist doch nicht der Verband primär dafür verantwortlich was der Verein X in seinem Kaff fürn Training macht.

Der Verein X in dem Kaff hat einen Trainer. Dieser Trainer hat beim DJJV mindestens eine "Lehrbefähigungsprüfung" abgelegt. Oder eine Trainerausbildung gemacht. Dieser Trainer ist von Leuten ausgebildet worden, die auch im DJJV trainiert haben.
Es sollte also ein gewisses Mindestmaß zu erwarten sein. Und zwar genau so viel, wie der DJJV eben fordert.

Und meiner Meinung nach macht er das auch. Nur gibt es eben ein paar Probleme. Der DJJV schweigt gerne etwas über seine Vergangenheit und die Herkunft des Systems. In diversen alten Bücher geisterte eine Mischung aus Mumpitz und Budoromantik rum, die gerne als wahr weiter gegeben wird (weil: stand ja in nem Buch, muss also stimmen). Es gibt kein Ausbildungsprogramm. Es gibt keine Qualitätsrichtlinien. Es gibt keine Bewertungsrichtlinien (oder auch nur Kriterien). Aufgrund des Sammeljutsu Ansatzes gibt es auch kein einheitliches System.

Dadurch macht jeder sich die Welt, so wie es ihm gefällt.

Hinzu kommen die komplett unterschiedlichen Ziele der einzelnen Interessengruppen - sowohl was das was, als auch das wie angeht. Und da oben drauf kommt die Politik auf Landes- und Bundesebene.

Bero
17-11-2013, 18:00
Also: Wenn man das, was man woanders gelernt hat im JuJu einbringt, dann ist das, was man woanders gelernt hat noch immer gut.

Aber das ändert nichts am JuJu. Leute können gut sein, obwohl sie JuJu machen. Aber offensichtlich nicht, wenn sie nur JuJu machen.


Mein Problem mit dieser Aussage ist allerdings, dass ich dieses "Gute" was ich wo anders gelernt habe, ja an meine Schüler im Ju Jutsu weitergebe.

Folgt man deiner Logik würde das ja bedeuten, dass die Schüler von Joe, Günter, Andy (ok is JJ-Do), Achim, Michael und wie die ganzen guten Trainer nicht alle heißen, nie die Chance haben gut zu werden, sollten sie bei ihnen "nur" JJ trainieren.

Dabei unterschlägst du jedoch, zumindest meiner Meinung nach, dass die Schüler den ganzen guten "Kram" ja als Ju Jutsu lernen und führen wir das Gedankenspiel mal fort, irgendwann vielleicht selber als Trainer weitergeben.

Ich finde du beschreibst sehr anschaulich und ausführlich die negativen Seiten des Ju Jutsu aber das es auch eine positive Entwicklung geben kann, wird irgendwie ausgeblendet.

Der Grundtenor hier ist oft: "Ju Jutsu war schlecht, ist schlecht und wird deswegen auch immer schlecht bleiben!" aber damit tut man vielen engagierten Leute unrecht.

Versteh mich nicht falsch all die Kritik, gerade von deiner Seite aus, ist durchaus berechtigt und sicherlich fundiert.
Sie ist oft nur sehr einseitig, zumindest meinem Empfinden nach.

So leicht wie es sich manche hier machen, lässt sich über einen so großen und breit aufgestellten Verband wie den DJJV einfach nicht richten.
Es gibt Licht und Schatten, je nachdem wohin man schaut und was man sehen will.

Schnueffler
17-11-2013, 19:37
Das hab ich doch schon weiter oben geschrieben, aber anscheinend werd ich hier überlesen.

Bero
17-11-2013, 20:05
Habs nicht überlesen, wollte es aber selbst noch einmal ausformulieren.

Ich wollte einfach noch einmal verdeutlichen, das die Kritik hier in der Regel berechtigt aber oft verallgemeinernd ist.

Man kann dem DJJV Bzw. dem Ju Jutsu sicher viel vorwerfen aber man sollte dabei nicht vergessen oder unterschlagen, wie viele gute Leute es auch da draußen gibt, die auch "nur" Ju Jutsu machen.

War also kein geplanter Affront gegen dich Schnüffler, würd ich doch nie wagen. ;)

Schnueffler
17-11-2013, 22:34
War also kein geplanter Affront gegen dich Schnüffler, würd ich doch nie wagen. ;)

Dann sei es dir verziehen! ;)

DerLenny
17-11-2013, 22:42
Der Vergleich hinkt.
Wenn XY über Jahrzehnte hinweg in mehreren KKs unterwegs ist, dann wird er hoffentlich gut werden.
Und zwar deswegen, weil er über Jahrzehnte hinweg viel Zeit investiert hat.

Wenn seine Schüler jetzt die gleiche Zeit und Energie investieren (wenn das möglich ist, nur wenige unterrichten and 5-6 Tagen die Woche das gleiche System) , dann ist dies sicher eine Option - dennoch geht hier aus unterschiedlichen Gründen zwangsweise viel verloren.

Wenn aber jemand ein anderes System unterrichtet, es aber als JuJu verkauft, und diese Zweigleisigkeit auch seinen Schülern verkaufen kann, dann sehe ich da eine Chance.
Warum das aber jemand tun wollte, würde ich nicht verstehen.

Aber evtl. sehe ich da auch zu schwarz, und es wird ab jetzt irgendwie alles anders, und es geht jetzt nicht so weiter, wie es die letzten Jahrzehnte gelaufen ist.

Aber ehrlich gesagt,,scheint es mir nicht so. Der DJJV sammelt fleißig weiter, hat jetzt drei Richtungen und drei (oder vier) Wettkampfsysteme, neben her noch Breitensport, SV und Polizei...

Ich sehe hier in mittlerer Zukunft eine Sparten PO voraus. Ähnlich wie im DJB und DKV.

Ich hoffe, dass die guten Schüler der guten Leute bald zu guten Lehrern werden - und es schaffen, sich gegen die anderen (die IMO in der Überzahl sind) zu behaupten.

Wir werden sehen :)

Bero
18-11-2013, 10:49
Ich würde dir zustimmen, wenn es im Ju Jutsu tatsächlich darum gehen würde System X, Y, Z, etc., tatsächlich in Gänze zu erlernen.

Doch hat ein Hybridsystem wie das Ju Jutsu dieses Ziel?
Naja, nach meinem Verständnis nicht.

Wenn wir uns mal von Techniken und dem Prüfungsprogramm lösen, was muss ein Ju Jutsu-ka als Generalist dann eigentlich können? (in vereinfachter Form)

1.) Er braucht zunächst einmal eine Fallschule, damit er sich beim Training nicht verletzt.

2.) Für die Distanz muss er schlagen, treten und Angriffe abwehren/blocken können

3.) Der Infight stellt nochmal besondere Anforderungen an die Atemi (Knie, Ellenbogen etc.) und die Eigensicherung.

4.) Im Clinch/Griffkontakt muss er über Würfe, Takedowns, Hebel, Nervendruck aber auch Griffbefreiungen beherrschen. Er muss auch wissen, wie der Aktionen des Angreifers verhindert (Gegentechniken) und wie der seinerseits abgewehrte Aktionen weiterführt.

5.) Bodenkampf bedarf position, submission, GnP und die Fähigkeit sich wieder zu lösen um aufstehen zu können.

6.) Verteidigung gegen Stock/Messer/Kette und gegebenenfalls deren Einsatz.

7.) Er muss in der Lage sein, alle vorhergehenden Punkt zu kombinieren und in Beziehung zu setzen. Dazu bedarf es einer Bewegungslehre und deren praktischen Anwendung.

Woher er das Wissen Bzw. die Techniken für die Umsetzung dieser Punkte bezieht ist dabei unwichtig, solange es funktional ist.
Auch wie groß das Repertoire des Einzelnen ist oder wie es sich im Laufe der Jahre verändert, spielt zunächst einmal keine Rolle.
Dies ist aber das Grundgerüst, dass meiner Meinung nach vorhanden sein muss.
Alles was dann noch dazu kommt ist "nice to have" aber dieser Kern muss einfach da sein.

Die Frage ist ja nun, ist es essentiell nötig z.B. Kickboxen, Judo, BJJ und FMA komplett zu erlernen um alle Punkte abdecken zu können oder muss ich nur wissen wie man schlägt, wirft, rangelt und sich gegen Waffen verteidigt?
Dabei ist es nicht wichtig wo und von wem ich es gelernt habe, wenn ich es nur richtig gelernt habe.

Das ist wahrscheinlich die Glaubensfrage, die jeder für sich selbst beantworten muss.
Ich persönlich Glaube nicht, dass man ein System erst vollständig erlernen muss, um aus ihm Techniken und Prinzipien zu entlehnen.
Manch anderer mag das aber anders sehen, keine Frage.


Aber ehrlich gesagt,,scheint es mir nicht so. Der DJJV sammelt fleißig weiter, hat jetzt drei Richtungen und drei (oder vier) Wettkampfsysteme, neben her noch Breitensport, SV und Polizei...

Ich sehe hier in mittlerer Zukunft eine Sparten PO voraus. Ähnlich wie im DJB und DKV.

Ich habe selber lange geglaubt, dass all die Strömungen gleichberechtigt nebeneinander Existieren können.
Leider scheint das nicht der Fall zu sein, wie ich immer wieder, gerade erst z.B. auf einer Dan-Vorbereitung, erleben durfte.

Im DJJV herrscht meinem Empfinden nach, ein immer größeres Ungleichgewicht vor, wobei sich die Waagschale immer mehr in Richtung "Wettkämpfer" neigt.

Inzwischen glaube ich auch, dass eine Sparten-PO ein probates Mittel wäre, da mehr Chancengleichheit und Transparenz zu schaffen.

Ich könnte mir entsprechend durchaus vorstellen, dass man seine Graduierungen in Zukunft mit einem Schwerpunkt ablegt.
Also z.B. 1.Dan Show-/Fighting-/SV-Ju Jutsu, so das die Bereiche deutlich von einander abgetrennt werden.

Das würde zum einen zu mehr Fairness untereinander führen und zum anderen vielleicht sogar dabei helfen, dem Neuling bei der Suche nach dem richtigen Trainer zu unterstützen.
Man sucht sich dann einfach den Trainer mit der Qualifikation, die man selbst für sich möchte.

Edit: Ach ja, vielleicht sollte ein Admin das hier mal zum Teil in´s JJ-Forum verschieben. Hat mit der Eingangsfrage ja eigentlich nichts mehr zu tun.

DerLenny
18-11-2013, 12:17
Doch hat ein Hybridsystem wie das Ju Jutsu dieses Ziel?
Auch ein Hybrid System ist ein System.
JuJu ist allerdings nur ein Hybrid - daher auch die oft gewählte Bezeichnung "Sammel-Jutsu" und die ganzen Probleme.
Wenn JuJu ein System hätte, dann gäbe es die meisten Probleme nicht.
Natürlich muss ein Hybrid System nicht "alles" von seinen Teilen übernehmen, aber es braucht ein System.

Daher funzt der Wettkampf auch ganz gut, da hier Wissen, Erfahrungen und Prinzipien aus anderen Sportarten herangezogen werden können - und Wettkämpfer die Sache auch anders angehen und eine fortlaufende Kontrolle haben (eben weil recht leicht merken, ob etwas tut).
Kombiniert man das mit der nötigen Einschränkung auf einen kleinen Teil der Techniken, dann "passt das." Aber eben nur für diesen Bereich.

Bubatz
18-11-2013, 13:21
Das Problem ist m.E dies, dass ein System auf Prinzipien beruht - das erkennt man sehr deutlich z.B. beim Aikido, Judo und Karate. Bei Ju-Jutsu kann ich hingegen nicht wirklich erkennen, welche Prinzipien die Auswahl der Techniken und ihren Einsatz leiten. Trotzdem mag ich Ju-Jutsu grundsätzlich, weil es sehr verschiedenen Trainerpersönlichkeiten "Raum" lässt, die aus dem "Sammel-Jutsu" auf ganz unterschiedliche Weise wieder eine "runde Sache" machen können. Es ist aber halt wichtig, dass man einen solchen Trainer hat bzw. findet, und nicht an jemanden gerät, der sozusagen nur ein Sammelsurium einzelner "Tricks" unterrichtet.

Bero
18-11-2013, 14:06
@ DerLenny

Ja, Ju Jutsu ist zunächst mal ein Hybrid, ein System wird es für den Einzelnen.
Wenn ich in der Lage bin in den Punkten (2-6) zu agieren und sie mit Punkt 7 zu kombinieren, dann habe ich ein System, mit dem ich in allen Distanzen kämpfen kann.
Dieses "System" ist natürlich sehr individuell und vom Repertoire und den Vorlieben des Anwenders bestimmt, sowie selbstverständlich auch vom Trainer beeinflusst.

Das es deiner Meinung nach im Wettkampf "funzt" hat ja einen einfachen Grund, die Evaluierung.
Der Wettkämpfer wendet an und bekommt ständig sein Feedback, darum neigt er auch nicht dazu an "seiner" Realität vorbei zu trainieren. (abhängig vom Regelwerk)

Es spricht aber doch nichts dagegen, die selben Prinzipien wie im Wettkampf, auch auf das SV-Bezogene Ju Jutsu-Training anzuwenden.
Ich muss das was ich lehre/lerne nur entsprechend trainieren, Sparring, Randori, Szenarios, die Schlagwörter sind ja bekannt.
Auch dann bekomme ich mein Feedback und ich schaffe das Fundament für die Inklusion meiner "gesammelten" Techniken.
Kann ich sie unter Druck gegen einen nicht kooperativen Partner anwenden, dann funktionieren sie ja auch.

@Bubatz
Du beschreibst es ja sehr gut, ein guter Trainer hilft mir (sofer ich dazu noch nicht selber in der Lage bin) aus den ganzen Teilen ein "Ganzes" zu machen.
Ju Jutsu steht und fällt mit dem Trainer aber auch mit der Initiative des Einzelnen.
Sammle ich nur Techniken aber wende sie nicht an (Bzw. nur in kooperativen Partnerübungen), dann sind wir wieder bei den Problemen, die Lenny immer so eindringlich beschreibt.

DerLenny
18-11-2013, 14:16
Das es im Wettkampf funzt, liegt daran, dass sich der Wettkampf auf ein sehr eingeschränktes Feld bezieht. Und die Trainer hier die Ideen und konzepte aus anderen Systemen übernehmen können, die Trainierenden stärker involviert sind und Schwachpunkte wohl durch CrossTraining ausgleichen werden.

Für die Prüfung wird dann aber oft wieder "interessantes" Zeug geübt, wodurch eine Teilung entsteht (quasi Training und Prüfungstraining) wie wie hier ja auch schon oft haben lesen dürfen.
Man trainiert entweder gescheit, ode für die Prüfung :)
(Überspitzt ausgedrückt.)

Bei der Prüfung haben dann alle wieder die Probleme, die durch das nicht vorhandene System entstehen. Bewegungen können nicht bewertet werden, da hierzu die Grundlage fehlt (nämlich die Kriterien, die durch ein System vorgegeben werden würden) - oder es wird problematisch, weil prüfer und Prüfling unterschiedliche Vorstellungen haben, oder...
... aber das hatten wir schon ein, zwei mal.