Vollständige Version anzeigen : *ing *ung und Taoismus
Guten Tag allerseits,
Sind hier User die *ing *ung mit dem Taosimus verbinden.
Wenn ja,könnt ihr mir eure Erfahrungen darüber berichten?
Inwiefern hat euch der Taoismus geholfen?
Wie hilft es euch im Alltag?
Ich freue mich über jede Antwort.
Gruß Marc
DorianDroid
16-11-2013, 21:55
sry, but the ___ can not be named ...
:o
daodejing und kung fu passen gut zusammen. 5 von 5 sternen.
hoffe die rezi hat geholfen.
Guten Tag allerseits,
Sind hier User die *ing *ung mit dem Taosimus verbinden.
Wenn ja,könnt ihr mir eure Erfahrungen darüber berichten?
Inwiefern hat euch der Taoismus geholfen?
Wie hilft es euch im Alltag?
Ich freue mich über jede Antwort.
Gruß Marc
Hallo mcmarc,
da kann dir leider keiner helfen, denn alle Antworten liegen allein in dir.
Und darum,
Lies das verdammte Buch !!!:motz::teufling::D
Laotse: Tao te king (http://www.iging.com/laotse/LaotseD.htm)
Daodejing ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Daodejing)
Gruß Nohands
.
Tao ... Taoismus ... :mad:
Sowas ist nix für ordentliche Combatologen ... :-§
Das geheime Wirken der Logenbrüder – EWTO Freimaurer ... (http://www.eisenblatt.net/?p=15504)
Freimaurer: Das geheime Wirken der Logenbrüder - Berlin - Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/berlin/freimaurer-das-geheime-wirken-der-logenbrueder/7041556.html)
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/wt-bergpredigt-134905/
Lerne von Todai Tobias ... (https://twitter.com/To_Dai_Tobi)
http://www.smiley-lol.com/smiley/mystiques/moine.gif
Hab ich schon Nohands ;) ich wollte lediglich wissen welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt!
Gesendet von meinem HTC One S mit Tapatalk
...welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt!
gute. :)
Erfahrungen kann man nicht vermitteln, die mußt du selbst machen.
Also lies das Buch nochmal, vielleicht verstehst du es dann.
Übrigens, so wie es Zhijepa auch schreibt, hat der Taoismus mit dem Kämpfen nichts zu tun.
(umgekehrt aber schon);)
Gruß Nohands
.
Danke für die Antwort ;) muss ich wohl oder übel nochmal. Ich will's ja verstehen :)
Gruß Marc
Gesendet von meinem HTC One S mit Tapatalk
Hi mcmarc,
kleiner Tipp noch.
Versuch einfach,
die geschriebenen Aphorismen in deinem L(l)eben und handeln zu erkennen b.z.w in deinem Umfeld zu finden.
(dann wird's leichter - nicht verzagen)
Gruß Nohands
.
Ich will nix schlecht reden, aber mal als Gegenpol eine kritische Sicht einbringen:
Wenn Kampfkunst mit asiatischen Philosophien in Verbindung gebracht wird, ist es m.E. sehr oft eine Instrumentalisierung von Letzterer: Eins mit dem Gegner werden, um ihn besser zerstören zu können?! Selbst wenn das funktional ist, hat es sicher wenig mit Taoismus zu tun. Die Begriffe mögen die gleichen sein, das tatsächliche Konzept ist aber ein anderes. Sogar den Gegner mit Kraft niederzuringen um ihn zu kontrollieren wäre wohl taoistischer. Wenn man was über Taoismus wissen will, fragt man also im Regelfall besser keinen Kampfkünstler, auch wenn's natürlich Ausnahmen gibt. Die findet man aber IMO eher im Taijiquan als im Wing Chun.
Den Taoismus lernt man auch nicht allein durch Lesen des Tao Te King, denn der Text setzt eine ganze Menge voraus. Selbst unter dem Klassikern gibt es m.E. besser geeignete Texte, etwa manches von Tschuang-Tse. Ernsthaft in den Taoismus einzusteigen ist hierzulande aber generell schwierig, weil man hier kaum einen Lehrer finden wird. Theoretisch mag man sich zwar alles selbst erarbeiten können, praktisch ist Unterstützung durch andere aber oft mehr als hilfreich, weil man alleine manchmal eben einfach festhängt in seiner Entwicklung. Vieles was man an Informationen findet ist zudem esoterisch kontaminiert oder sonstwie verzerrt und daher mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Eine Bereicherung für's Leben kann aber auch ein eher oberflächlicher Taoismus sein, so auf dem Niveau von Theo-Fischer-Büchern. Also viel Erfolg.
DirkGently
18-11-2013, 13:32
Ich rate davon ab irgendwelche anderen Quellen als die von Nohands genannte zu benutzen. Und wer sich für einen "Lehrer" des Taoismus haltet ist höchstwahrscheinlich auch die falsche Adresse. Wie Nohands richtig geschrieben hat: es liegt an/in dir.
VlesSchaf
18-11-2013, 13:37
Nur mal nebenbei bemerkt:
Man wird kein besserer Kampfkünstler, wenn man Physikbücher liest. Man wird nicht einmal ein besserer Autofahrer. :rolleyes:
Ob es mit Taoismus anders ist, weiss ich nicht.
Den Taoismus lernt man auch nicht allein durch Lesen des Tao Te King, denn der Text setzt eine ganze Menge voraus. Zumal eine große Schwierigkeit darin besteht, dass es eine Übersetzung in die ursprüngliche Sinnform kaum gibt. Liest man sechs unterschiedliche Übersetzungen, hat man sechs untershiedliche Texte. Liest man zudem Übersetzungen in weitere Sprachen, ergibt sich erneut ein verändertes Bild. Man kann im Grunde feststellen, dass es nur sehr wenige (wenn überhaupt) "neutrale" Übersetzungen gibt. Und völlig richtig: Um die Texte dann auch zu verstehen, reicht das Lesen alleine nicht aus. Aber das ist eine Sache der Philosophie schlechthin, dass der Wortlaut eines Textes den Leser <in dessen> Denken berührt und sich <dort> erst so richtig entwickelt. So ergibt dies Spielraum, Bezüge herzustellen und sie entsprechend mit Eigenem zu füllen. Das muß aber auch nicht verkehrt sein, Philosophie ist keine "tote" Wissenschaft.
Gruß, WT-Herb
openmind
18-11-2013, 14:03
Zumal eine große Schwierigkeit darin besteht, dass es eine Übersetzung in die ursprüngliche Sinnform kaum gibt. Liest man sechs unterschiedliche Übersetzungen, hat man sechs untershiedliche Texte. Liest man zudem Übersetzungen in weitere Sprachen, ergibt sich erneut ein verändertes Bild. Man kann im Grunde feststellen, dass es nur sehr wenige (wenn überhaupt) "neutrale" Übersetzungen gibt. Und völlig richtig: Um die Texte dann auch zu verstehen, reicht das Lesen alleine nicht aus. Aber das ist eine Sache der Philosophie schlechthin, dass der Wortlaut eines Textes den Leser <in dessen> Denken berührt und sich <dort> erst so richtig entwickelt. So ergibt dies Spielraum, Bezüge herzustellen und sie entsprechend mit Eigenem zu füllen. Das muß aber auch nicht verkehrt sein, Philosophie ist keine "tote" Wissenschaft.
Gruß, WT-Herb
Kampfmaschine, Philosoph, Biologe, Physiker, Rechtswissenschaftler, ...
Gibt es eigentlich auch etwas, das Du nicht kannst?
_
Kampfmaschine, Philosoph, Biologe, Physiker, Rechtswissenschaftler, ......in diesem Falle auch noch Linguist, Sinologe, Semiotiker und Kommunikationswissenschaftler. Selbstverständlich mehrsprachig.
Also, verkauf mir mal Herb nicht unter Wert! :-§
Incognibro
18-11-2013, 14:27
Nach meinem Verständnis des Taoismus (der ja eigentlich nicht zu verstehen ist)
suchen die Praktizierenden durch Abkehr vom weltlich orientierten Vehalten (Ego, kontrollsucht, Befriedigung von Bedürfnissen) um ihr wahres Wesen zu entdecken.
Ich glaube dass die Christen die sich damit befassen darin immer die Suche nach Gott erkennen (wollen). Aber der Prophet hat ja anscheinend gesagt dass Gott allen Völkern erschienen ist.
Bei den Berichten die ich gesehen habe ging (wie bei jeder spirituellen Praxis) erst mal das ablegen von Ballast voraus, das Schärfen der Sinne für Feinheiten etc.
Im Prinzip schälst du alles banale, alltägliche weg und kuckst was dann noch bleibt.
Durch das ausblenden von allem weltlichen werden wohl die Sinne frei um das Tao zu erfassen, dieses stelle ich mir immer als kosmisches omnipresentes Bewusstsein vor. Unter dem Aspekt von solch gewaltigen Maßstäben erscheinen die weltlichen Sorgen dann sehr kurzfristig und unwichtig.
Oft wird der Taoismus auch mit dem Erlangen der Unsterblichkeit assoziiert was paradox ist da der Erleuchtete ja kein Problem mit dem Tod haben sollte.
Und Leute die aus Angst vor dem Tod das Tao suchen werden es nicht finden solange diese Angst ihre Sinne besetzt hät.
Wing Chun und Taoismus:
-befreien vom Ego, zB das Bedürfniss zu Siegen, zu Unterwerfen, irgendjemand zu beweisen dass du voll das krasse System machst und auch das Image des Fighters tragen darfst. Entweder du tust das oder das KKB vermiest dir den Spaß am wing chun und du machst was anderes ;)
-befreien von kurzfristigen Impulsen wie zB Ärger, Angst etc, du fängst an dich selber zu beobachten und zu verstehen( zB warum dreh ich mich da immer weg, warum werd ich da immer hart im Arm, warum fühl ich mich provoziert wenn einer was besser kann als ich etc)
-Nach einer Weile kannst du dein Gefühl mal machen lassen und du wirst erleben dass dein Unterbewusstsein besser kämpft als dei bewusstes planendes, analytisches Denken. In der psychologie hab ich davon mal als "Flow-Erlebnis" bei Rennfahrern gelesen. KRK nennt es das "Es" :rolleyes:
-der Erhalt der Gesundheit wird auf einmal wichtiger genauso wichtig wie das Kämpfen. Durch die Eigenwahrnehmung bemerkt man auf einmal Defizite (unbeweglichkeit, schwäche bestimmter Muskelgruppen, verspannungen etc)
An sich lernt man ja SV um seine Gesundheit zu verteidigne, wo liegt also der Sinn darin sie im Training kaputt zu machen?
So sehe ich da die Verbindung. You can lach at me now^^
openmind
18-11-2013, 14:29
...in diesem Falle auch noch Linguist, Sinologe, Semiotiker und Kommunikationswissenschaftler. Selbstverständlich mehrsprachig.
Also, verkauf mir mal Herb nicht unter Wert! :-§
Sorry, Dicker.
War keine Absicht.
Der weiteren Vervollständigung halber: Dichter und Bäcker
_
die Chisau
18-11-2013, 14:33
Sorry, Dicker.
War keine Absicht.
Der weiteren Vervollständigung halber: Dichter und Bäcker
_
Von Liebhaber habe ich noch nichts gelesen, was ist los mit euch? Das grenzt doch schon an Rufschädigung!
Ich rate davon ab irgendwelche anderen Quellen als die von Nohands genannte zu benutzen. Und wer sich für einen "Lehrer" des Taoismus haltet ist höchstwahrscheinlich auch die falsche Adresse. Wie Nohands richtig geschrieben hat: es liegt an/in dir.
Danke DirkGently.
_________________________________________________
Zumal eine große Schwierigkeit darin besteht, dass es eine Übersetzung in die ursprüngliche Sinnform kaum gibt. Liest man sechs unterschiedliche Übersetzungen, hat man sechs untershiedliche Texte. Liest man zudem Übersetzungen in weitere Sprachen, ergibt sich erneut ein verändertes Bild. Man kann im Grunde feststellen, dass es nur sehr wenige (wenn überhaupt) "neutrale" Übersetzungen gibt. Und völlig richtig: Um die Texte dann auch zu verstehen, reicht das Lesen alleine nicht aus. Aber das ist eine Sache der Philosophie schlechthin, dass der Wortlaut eines Textes den Leser <in dessen> Denken berührt und sich <dort> erst so richtig entwickelt. So ergibt dies Spielraum, Bezüge herzustellen und sie entsprechend mit Eigenem zu füllen. Das muß aber auch nicht verkehrt sein, Philosophie ist keine "tote" Wissenschaft.
Gruß, WT-Herb
Hi WT-Herb,
seh' ich genauso.
P.S.
Als Quintessenz bleibt zum Glück das Yin & Yang - und somit wäre dann alles gesagt.
_________________________________________________
Nach meinem Verständnis des Taoismus (der ja eigentlich nicht zu verstehen ist)....
Hi Incognibrio,
was'n los ? :kaffeetri
Taoismus ist eine Sichtweise und hat mit Kampfkunst erstmal garnichts zu tun.
Du bist auch kein schlechter Mensch, wenn du es nicht begreifst.
Also entspann dich, sonst erlebst du deine Rente nicht mehr. :D
Gruß Nohands
.
Danke für die guten Antworten! ich werde diese beherzigen :)
@openmind und terao
eure Kommentare sind immer sehr amüsant :D :D
Gruß Marc
Gesendet von meinem HTC One S mit Tapatalk
Incognibro
18-11-2013, 18:09
Danke DirkGently.
_________________________________________________
Hi WT-Herb,
seh' ich genauso.
P.S.
Als Quintessenz bleibt zum Glück das Yin & Yang - und somit wäre dann alles gesagt.
_________________________________________________
Hi Incognibrio,
was'n los ? :kaffeetri
Taoismus ist eine Sichtweise und hat mit Kampfkunst erstmal garnichts zu tun.
Du bist auch kein schlechter Mensch, wenn du es nicht begreifst.
Also entspann dich, sonst erlebst du deine Rente nicht mehr. :D
Gruß Nohands
.
Klar hat es mit Kampfkunst zu tun, wenn man KKler ist.
Wenn man Bäcker ist hat es mit Backen zu tun. Es ist halt ne Sichtweise wie du sagst und fließt in alles mit ein.
Ich bin doch entspannt, ich will nur ne Interpretation anbieten und dabei unterstreichen dass ich keinen Anspruch auf entgültiges Bescheidwissen erhebe, im Gegensatz zu vielen genau Bescheidwissern und Verallgemeinerern hier ;)
Und ne Rente werden wohl die wenigsten meiner Generation noch sehen, aber das wäre jetzt OT und /pol.^^
openmind
18-11-2013, 18:15
Kann man mit Taoismus gegen einen Boxer gewinnen?
_
Incognibro
18-11-2013, 18:18
Kann man mit Taoismus gegen einen Boxer gewinnen?
_
Ja, aber nicht gegen 3 oder 108 boxer.
Kann man mit Taoismus gegen einen Boxer gewinnen?
_Gegen einen Boxer vielleicht. Aber nicht gegen einen CHAN-Buddhisten. Gegen Mormonen könnts für ein Unentschieden reichen.
openmind
18-11-2013, 18:28
Ich finde es ekelhaft, wie Du dieses schöne Forum
mit Deinen Albernheiten befleckst!
_
Incognibro
18-11-2013, 18:35
Ich finde es ekelhaft, wie Du dieses schöne Forum
mit Deinen Albernheiten befleckst!
_
Ich finde es gut dass du dafür sorgst dass sich hier niemand über irgendwas austauschen oder informieren kann :) Wo kämen wir denn da hin.
Ich finde es gut dass du dafür sorgst dass sich hier niemand über irgendwas austauschen oder informieren kann :) Wo kämen wir denn da hin.
Na gut, mal ne ernsthafte Antwort (mit der Erlaubnis von openmind, hoffe ich):
Man kann sich der Frage ganz ernsthaft kulturhistorisch-philosophiegeschichtlich annähern. Da würde man sich fragen, wann, wie und von wem das Wing Chun so entwickelt wurde und in welchem Kontext es sich weiterentwickelt hat, und wie diese Personen/Gruppen/Subkulturen jeweils zu welcher da gerade aktuellen Form des Taoismus standen (der hat sich, unglaublich aber wahr, nämlich auch entwickelt).
Man kann es auch so machen wie Herb und sich ganz subjektiv fragen: Wo sehe ICH Parallelen (oder glaube sie zu sehen)? Das gleitet dann halt schnell ins ziemlich Beliebige ab, und wahrscheinlich könnte man genauso Parallelen zwischen Wing Chun und Christentum, Wing Chun und Schelling oder Wing Chun und dem neuesten "Tiger and Dragon"-Film "entdecken" (genügend Phantasie vorausgesetzt, an der ich keinen Zweifel habe). Das wird dann halt aus meiner Sicht schnell albern. Und darauf wollte ich mit meiner obigen Antwort eigentlich hinweisen. Im Japanischen haben wir dafür den schönen Begriff "Budoromantik".
Also, wie solls weitergehen?
Incognibro
18-11-2013, 20:00
Historisch: Du sagst also Wing Chun hat sich (die Idee, KK, nicht das "Produkt" WT, VT etc.) am Taoismus vorbeientwickelt ohne sich daran zu inspirieren? Oder nur in vernachlässigbarem Maße?
Da wäre ja die Frage angebracht, inwiefern der Taoismus die Denke der am WC Beteiligten in den letzten 200-300 Jahren beinflußt hat. Also beim Taiji scheint es da doch beegbare Zusammenhänge zu geben?
Ist die Verknüpfung von Zen und japanischen KK aus der Luft gegriffen? Ich hab da keine unabrückbaren Fakten vorliegen^^
Persönlich: Befasst sich denn ein KKler hier mit Philosophie? Und würde derjenige behaupten es verändert sein Handeln und Erleben?
Dampfhämmerlein
18-11-2013, 23:27
ehm berufen sich die chunner nicht darauf (süd)shaolin zu machen also wenn überhaupt vom chan buddhismus beeinflusst zu sein. Wie kommt man da jetzt auf taoismus, wenn man selbst behauptet einen stil zu trainieren der aus einer anderen ecke kommt.
und das noch im *ing *un wo so genau zwischen VT WT VC WC mit und ohne wasserspülung differenziert wird da wird doch keiner sagen "is alles die gleiche chinakacke" :D
Hallo Incognibro,
Persönlich: Befasst sich denn ein KKler hier mit Philosophie? Und würde derjenige behaupten es verändert sein Handeln und Erleben?Eine Frage des Bewusstseins, denke ich. Je konkreter die Erkenntnis zum Handeln, desto größer ist der Einfluss.
Wenn wir nach den Prinzipien in den Kampfstilen fragen, fragen wir nicht nach der Entstehung der Systeme, sondern nach der Entstehung der Prinzipien. Schließlich ist ein System und seine Prinzipien nicht Huhn und Ei (beides war zuerst da), vielmehr ist anzunehmen, dass die Entwickler der Systeme weitaus weniger Philosophen waren, als Kämpfer. Es werden die Philosophen selbst gewesen sein, die das Handeln des Menschen, sein Denken in philosophische Entsprechungen formuliert haben, durch den Blick auf die Realität.
Gehe ich davon aus, dass die Prinzipien sehr viel älter sind, als die uns bekannten Systeme, die ihnen folgen, dann läßt dies darauf schließen, dass die Entwicklung der Systeme keine Erfindungen sind, sondern Entwicklungen. „Der Gedanke“, „die Idee“, mag ein Novum sein, aber nicht losgelöst von allem Bisherigen.
Insofern mag die Philosophie der Kern eines Systems sein, die aber nicht wegen des Systems existiert, sondern eingeflossen ist und die Entwicklung lenkt. Kennt man die dem System zugrunde liegende Philosophie, läßt sich das System in seinem ursprünglichen Sinn weiter treibend entwickeln. Geht die dem System zugrunde liegende Philosophie verloren, wird die zukünftige Entwicklung die ursprüngliche Idee verlieren.
Insofern scheint mir, dass die „Forschung“ nach dem Ursprung der Philosophie (nach den Ursprung der Prinzipien) ein wichtiger Schritt ist, ein System <in seinem Kern> zu erhalten und seine Entwicklung im ursprünglichem Sinne voran zu treiben.
Gruß, WT-Herb
Ich rate davon ab irgendwelche anderen Quellen als die von Nohands genannte zu benutzen.
Ich nehme mal an, du meinst nicht seinen Wikipedia-Link, sondern den anderen. ;) Die Übersetzung von R. Wilhelm wird gelegentlich dafür kritisiert, dass ihr ein vom Christentum geprägtes Verständnis zu Grunde liegt. Und was spricht bitte gegen andere Klassiker wie das wahre Buch vom südlichen Blütenland?
Und wer sich für einen "Lehrer" des Taoismus haltet ist höchstwahrscheinlich auch die falsche Adresse.
Das "höchstwahrscheinlich" würde ich hierzulande wohl sogar unterschreiben, aber zu deinem Grundgedanken drängt sich mir eine Frage auf: Bist du dir wirklich sicher, dass das nicht bereits eine total verwestliche Deutung des Taoismus ist?
Wie Nohands richtig geschrieben hat: es liegt an/in dir.
Das ist irgendwie nicht falsch, aber irgendwie auch nicht richtig. ;) Wenn man sich alleine nicht sehr leicht in Illusionen verstricken würde, bräuchte es ja gar keine spirituelle Lehre... Ganz so einfach ist es in der Praxis nicht. Um es in einer Metapher zu sagen: Um einen komplizierten Knoten zu lösen braucht es mehr Anleitung als das Bild eines Seils ohne Knoten - und unser Geist ist für gewöhnlich ziemlich verknotet.
Incognibro
19-11-2013, 00:59
Hallo Incognibro,
Eine Frage des Bewusstseins, denke ich. Je konkreter die Erkenntnis zum Handeln, desto größer ist der Einfluss.
Wenn wir nach den Prinzipien in den Kampfstilen fragen, fragen wir nicht nach der Entstehung der Systeme, sondern nach der Entstehung der Prinzipien. Schließlich ist ein System und seine Prinzipien nicht Huhn und Ei (beides war zuerst da), vielmehr ist anzunehmen, dass die Entwickler der Systeme weitaus weniger Philosophen waren, als Kämpfer. Es werden die Philosophen selbst gewesen sein, die das Handeln des Menschen, sein Denken in philosophische Entsprechungen formuliert haben, durch den Blick auf die Realität.
Gehe ich davon aus, dass die Prinzipien sehr viel älter sind, als die uns bekannten Systeme, die ihnen folgen, dann läßt dies darauf schließen, dass die Entwicklung der Systeme keine Erfindungen sind, sondern Entwicklungen. „Der Gedanke“, „die Idee“, mag ein Novum sein, aber nicht losgelöst von allem Bisherigen.
Insofern mag die Philosophie der Kern eines Systems sein, die aber nicht wegen des Systems existiert, sondern eingeflossen ist und die Entwicklung lenkt. Kennt man die dem System zugrunde liegende Philosophie, läßt sich das System in seinem ursprünglichen Sinn weiter treibend entwickeln. Geht die dem System zugrunde liegende Philosophie verloren, wird die zukünftige Entwicklung die ursprüngliche Idee verlieren.
Insofern scheint mir, dass die „Forschung“ nach dem Ursprung der Philosophie (nach den Ursprung der Prinzipien) ein wichtiger Schritt ist, ein System <in seinem Kern> zu erhalten und seine Entwicklung im ursprünglichem Sinne voran zu treiben.
Gruß, WT-Herb
Du liest dich echt holprig.
Aber ich gebe dir Recht, es macht Sinn die Denkweise der Entwickler eines Systems nachzuvollziehen um es für sich selbst besser zu erschließen.
Judo und Kano sind dafür ein gutes Beispiel. Oder BJJ und Helio Gracie.
Bei WC ist zu viel Politik im Spiel als dass man da irgendjemand einfach mal glauben kann.
Ich finde Sergio Iadarolas Ansatz ganz gut einfach alle möglichen WC-Schulen und Linien zu besuchen, diese selber zu Wort kommen zu lassen und dann seine Schlüsse zu ziehen.
Trotzdem sind mir diese ganzen historischen Sachen zu neblig, ich hätte da gerne den Sinologen am Start der mir sagen kann ab wann man Verknüpfungen von KKs mit Philosophien und Religionen belegen kann.
Zum Philosophen-Kämpfer-"Widerspruch"
Ich behaupte dass man, wenn man seine durch Praxis gewonnene Erfahrung weitergeben möchte ohne dass der Nachfolger die selben 50 Jahre Praxis durchleben muss, notgedrungen zum Philosoph wird.
Deshalb glaube ich sehr wohl dass richtig kämpferische Kämpfer sich des Unterrichtens willens zu Philosophen entwickeln. Die in ein Konzept verpackte Weitergabe von Wissen ist doch der Sinn einer KK. Ansonsten müsste ja jede Generation von KKlern wieder bei 0 anfangen.
Zum Philosophen-Kämpfer-"Widerspruch"
Ich behaupte dass man, wenn man seine durch Praxis gewonnene Erfahrung weitergeben möchte ohne dass der Nachfolger die selben 50 Jahre Praxis durchleben muss, notgedrungen zum Philosoph wird.
Deshalb glaube ich sehr wohl dass richtig kämpferische Kämpfer sich des Unterrichtens willens zu Philosophen entwickeln. Die in ein Konzept verpackte Weitergabe von Wissen ist doch der Sinn einer KK. Ansonsten müsste ja jede Generation von KKlern wieder bei 0 anfangen.
Interessanter Gedanke. Aber dass bei einem Kämpfer-Philosophen eine auf Güte und Mitgefühl basierende Philosophie rauskommt, erscheint mir unwahrscheinlich, auch wenn's Gründe geben mag, die dafür sprechen.
also wenn überhaupt vom chan buddhismus beeinflusst zu sein. Wie kommt man da jetzt auf taoismus,
Dann differenziere die beiden doch mal in ihren Kernsaussagen. Chan entstand, als der buddhistische Mönch Bodhidharma in das taoistische Wudang Kloster ging. Chan ist die Schnittmenge von Buddhismus und Taoismus (vereinfacht ausgedrückt).
M.
DirkGently
19-11-2013, 12:11
Ich nehme mal an, du meinst nicht seinen Wikipedia-Link, sondern den anderen. ;) Die Übersetzung von R. Wilhelm wird gelegentlich dafür kritisiert, dass ihr ein vom Christentum geprägtes Verständnis zu Grunde liegt.
Von Übersetzungen des Dao De Jing halte ich nicht viel. Besser selbst Übersetzen oder mit einem guten Freund, der einen Zugang zur Sprache hat.
Und was spricht bitte gegen andere Klassiker wie das wahre Buch vom südlichen Blütenland?
Nichts. Aber es ist auch nicht erforderlich.
Das "höchstwahrscheinlich" würde ich hierzulande wohl sogar unterschreiben, aber zu deinem Grundgedanken drängt sich mir eine Frage auf: Bist du dir wirklich sicher, dass das nicht bereits eine total verwestliche Deutung des Taoismus ist?
Du meinst unser Verständnis des Begriffes "Lehrer"? Ja.
Das ist irgendwie nicht falsch, aber irgendwie auch nicht richtig. ;) Wenn man sich alleine nicht sehr leicht in Illusionen verstricken würde, bräuchte es ja gar keine spirituelle Lehre... Ganz so einfach ist es in der Praxis nicht. Um es in einer Metapher zu sagen: Um einen komplizierten Knoten zu lösen braucht es mehr Anleitung als das Bild eines Seils ohne Knoten - und unser Geist ist für gewöhnlich ziemlich verknotet.
Es geht nicht darum einen Knoten zu lösen sondern darum keinen Knoten zu machen.
YanCheng
19-11-2013, 13:10
Chan entstand, als der buddhistische Mönch Bodhidharma in das taoistische Wudang Kloster ging. Chan ist die Schnittmenge von Buddhismus und Taoismus (vereinfacht ausgedrückt).
Bodhidharma hat keinen Chan begründet. Chan ist auch keine Schnittmenge von Buddhismus und Daoismus.
Gruß, Yancheng
Bodhidharma hat keinen Chan begründet. Chan ist auch keine Schnittmenge von Buddhismus und Daoismus.
Gruß, Yancheng
Dr. Krause vom Konfuzius-Institut der Uni Hamburg sieht das anders:
http://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/fileadmin/pdf/digitale_texte/Bd11-K04Krause.pdf
Siehe S. 44
Deine Quellen?
M.
Dr. Krause vom Konfuzius-Institut der Uni Hamburg sieht das anders:
http://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/fileadmin/pdf/digitale_texte/Bd11-K04Krause.pdf
Siehe S. 44
Deine Quellen?
M.
Der schreibt da nur, dass Shaolin deshalb heute so bedeutend ist, weil Bodhidharma den Buddhismus dort geprägt haben SOLL. Stimmt ja auch: Wegen dieser Legende ist Shaolin heute so bedeutend. Ob die Legende auch WAHR ist, darüber macht Herr Krause keinerlei Aussage, darum gehts auch in dem Text gar nicht.
Und von "Schnittmenge" ist da erst recht nicht die Rede. Bloß davon, dass der Buddhismus in China im Laufe von Jahrhunderten chinesische Prägung erhielt. Und deshalb in China kein Fremdkörper (mehr) sei, auch wenn das manche bis heute so sehen würden. Und DARUM gehts in diesem Text.
Leute, so wird das nix. Etwas mehr Achtsamkeit bitte! :p
Gut, war nur auf die Schnelle aus dem Internet. Ich kann auch in Dutzenden Philosophie-Büchern nachschlagen, z.B.:
Professor Bauer, Uni München, "Geschichte der chinesischen Philosophie", S. 223 ff.
Lies dort selber :cool:
Und NATÜRLICH ist die Verbindung Chan zum Taosimus eine Interpretation, die auch Spielraum läßt. Zu schreiben, sie existiert nicht, kann aber als deutlich falsch angesehen werden. Vergleiche die gängige Literatur der Professoren van Ess, Möller, Bauer, Schleichert, Roetz u.a.
Lesen uns selbst Schlüsse daraus ziehen.
P.S.: Ich warte noch auf die Literaturverweise zum Gegenbeweis.
M.
Dr. Krause vom Konfuzius-Institut der Uni Hamburg sieht das anders:
http://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/fileadmin/pdf/digitale_texte/Bd11-K04Krause.pdf
Siehe S. 44
Deine Quellen?
M.
Ich greife Meister YanCheng mal vor.
Er kann mich hinterher, falls ich völlig daneben liege, noch mal korrigieren.
Chan ist die Kühnheit des Denkens gegen Traditionen.
[...]
Wer will sich anmaßen das Denken oder die Kühnheit erfunden zu haben?
Ich glaube nicht, dass er dir eine wissenschaftliche Quelle nennen wird.
Vermutlich eher einen Hinweis, da er ein Wegweiser ins Denken ist.
Lies mal sein Profil.
Gruß
Yen Li
Lieber YanCheng,
solltest du das Zitat hier nicht wünschen - bitte schick mir eine Nachricht. Ich werde es dann umgehend wieder entfernen.
derKünstler
19-11-2013, 20:04
Interessanter Gedanke. Aber dass bei einem Kämpfer-Philosophen eine auf Güte und Mitgefühl basierende Philosophie rauskommt, erscheint mir unwahrscheinlich, auch wenn's Gründe geben mag, die dafür sprechen.
Ohne die allumfassende Liebe fühlen und leben zu können, ist JEGLICHER philosophischer Ansatz mindestens der Hälfte der Realität beraubt.
Wer sich selbst (und dadurch andere) fühlend erfahren will, kommt an der Liebe nicht vorbei und muss diese in seinen gesamten Ansatz einbeziehen.
Wer immer weitere Wege sucht, noch tückischer, noch raffinierter, noch unmittelbarer Schaden zuzufügen oder sich gegen jenen zu schützen, erfasst Leben sehr sehr eingeschränkt.
Eine Unterscheidung zwischen Kämpfen und Liebe in der Philosophie (also der tiefsten Sicht des Lebens, der Dinge, ...) kann es nicht geben.
(Ohne pathetisch rüberkommen zu wollen, nur meine Erfahrung)
Wer immer weitere Wege sucht, noch tückischer, noch raffinierter, noch unmittelbarer Schaden zuzufügen oder sich gegen jenen zu schützen, erfasst Leben sehr sehr eingeschränkt.
Und die Gefahr, einen solchen Weg einzuschlagen, halte ich gerade für Kämpfer für relativ groß. Das war mein Punkt.
Incognibro
19-11-2013, 20:31
Eine Unterscheidung zwischen Kämpfen und Liebe in der Philosophie (also der tiefsten Sicht des Lebens, der Dinge, ...) kann es nicht geben.
(Ohne pathetisch rüberkommen zu wollen, nur meine Erfahrung)
Ich weiß was du meinst ;)
Aber Liebe ist ein zu beschränkter Begriff bei dem wir zu viele durch die Medien beeinflußten Assoziationen haben.
Der Begriff den wir suchen ist doch eher die Antithese zu Konkurrenz, Zerstörung und Tod die man eigentlich durch Kämpfen erzeugt.
Also Kooperation, Kreation(Erschaffen), Leben.
Beispielsweise: Ohne Albert Einsteins positiven, liebevollen Draht zur Physik hätte man nie die "Anti-Liebe" von Hiroshima und Nagasaki erzeugen können.
Ohne "Liebe" also das Bedürfnis zu erschaffen, zu kooperieren und zu bewahren gäbe es gar keine KK, keine Militärtaktik, keine Festungen etc.
Nur eine Bande stärkerer Halbaffen mit Steinen und Stöcken die während den 15 Jahren ihrer "Prime" die Bosse sind. Fressen, Vö***n und a Ende von den nächsten abgelöst werden.
Und das auf repeat für die gesamte Menschheitsgeschichte.
Und der Mensch ist nun mal nicht der bessere Gorilla, sondern ein Trickser und Erfinder.
Die Ironie ist ja dass die Kriminellen und Warlords dieser Welt keine M-16 konzipieren und herstellen können, obwohl sie sie tagtäglich benutzen.
Diese "Krieger" können nur Anti-Liebe verbreiten auf Grund von der Liebe zur Technik von irgendeinem Ingenieur der das Maschinengewehr erfand.
Incognibro
19-11-2013, 21:46
Krieg ich vielleicht mal ein Amen?! :-§
Krieg ich vielleicht mal ein Amen?! :-§So ein Käse. :teufling:
Incognibro
20-11-2013, 00:57
So ein Käse.
Word. :cool:
Daoismus und Wing Chun.. Wenn, dann versucht man sich den Prinzipien von nicht Kraft vs. Kraft.. Etc mit denen des Daoismus zu "verbinden". Mehr eigentlich erstmal nicht.
Einige Linien praktizieren Zhang Zhuang Gong, wodurch man evtl auch noch etwas Praxis miteinander kombinieren kann.
Die chinesischen kk verbinden gerne ihre Religionen und Urlaub chinesischen Gedanken miteinander und verflechten es so wie es ihnen passt.
Das daodejing mit dem Verstand zu lesen wird nicht das ddj offenbaren.
Gesendet von meinem Nexus 7 mit Tapatalk 4
YanCheng
21-11-2013, 05:39
Ist ein Meister Konfuzianer, wird er seine konfuzianische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist ein Meister Daoist, wird er seine daoistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist der Meister Buddhist, wird er seine buddhistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist der Meister Christ, wird er seine christliche Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist der Meister Moslem, wird er seine islamische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass keine religiöse Philosophie Pate stand bei der Entwicklung einer Kampfkunst, gleich welcher. Es sind für mich nur individuelle persönliche Auffassungen die nachweisen sollen, dass nicht gegen die eigene Religion verstoßen wird.
Kampfkunst richtet sich immer auf die Anwendung der eigenen Ressourcen (Beweglichkeit und Denken) und nicht nach Philosophien. Es gibt im Kampf nur eine Philosophie: Bereit sein zu sterben und dann zusehen zu überleben.
Das ist meine Auffassung.
Gruß, Yancheng
Jesper Lundqvist
21-11-2013, 05:48
Als jemand, der in China Wing Chun lernt, kann ich sagen, dass KEIN Sifu, den ich kenne, in irgend einer weise über Philosophie in seinem Wing Chun spricht.
Es gibt keine Erklärungen, die in irgend einer weise mit Umsetzung "taoistischer Prinzipien" zu tun haben...
Von daher würde ich sagen, dass YanCheng's Meinung spot on ist.
MfG
rudongshe
21-11-2013, 06:47
Zunächst mal bieten die Begriffe der chinesischen Philosophie eine Möglichkeit zu kommunizieren - yin, yang, voll, leer, qi ....
Teile der westlichen Philosophie nutzen andere - Kraft, Energie, Winkel ...
Ich habe tatsächlich auf einen Rat hin mit Taichi Chuan angefangen, um das Dao zu erfassen :D
Jetzt beschäftige ich mich mit dem Dao ... kaum noch.
Vielleicht war dies das Ziel des Ratschlags?
Hallo Leute,
Kampfkunst und Philosophie, das ist so eine Sache wie mit dem Pferd und dem Ei (oder war’s ‘ne Henne?). Jedenfalls werden “die Kämpfer”, die ein System erdachten, nicht unbedingt <die> Philosophen gewesen sein.
Andererseits ist Kultur und Philosophie eng miteinander verwurzelt nicht voneinander isoliert zu betrachten. So bestimmt das Denken auch das Handeln in den Kampfkünsten. Wer sich die Leitmotive der Kampfkünste genauer anschaut, wird entdecken können, dass sie ihren Ursprung in der Philosophie haben, was aber nicht bedeutet, dass sie den Gründern gegenwärtig waren, als sie über die Methode des Kampfes sich Gedanken gemacht haben. Vielmehr scheint es so zu sein, dass die Kultur zur Prägung der Prinzipien beigetragen hat, indem sie den Kämpfer in den Zwang stellte, systematisch zu handeln, um erfolgreich zu handeln. Und es ist nun einmal die Eigenart einer Systematik, einer Logik zu folgen, welche dem Denken entfießt, welches durch Kultur geprägt ist.
Philosophische Modelle, die Wirkungszusammenhänge mit Prinzipien erklärten, beispielsweise, indem sie dem erfolgreichen Handel ein bestimmtes Verhalten gegenüber stellten (begrüße den (Kunden), der kommt / begleite den (Kunden) ein Stück, der gehen will...) so ist diese Logik auf andere Wechselwirkungen zu übertragen. Es ist die Eigenart der Philosophie, keine direkten Bezüge zu liefern, sondern übergeordneten Zusammenhängen eine Struktur zu verleihen, eine Erklärung. Insofern denke ich, dass „nach dem“ eine Kampfkunst etabliert wurde, sie hinsichtlich ihrer Logik betrachtet wurde und zur Formulierung dieser Komplexität sich Bildern bedient wurden, die schon formuliert vorlagen... (Nimm auf, was kommt....). Diese Vorgehensweise vereinfacht das Vermitteln/Übertragen/Weiterreichen der Kampflogik an Schüler, wie auch die Konservierung des „Gedankens“, der dem System zugrunde lag.
Philosophie und Kampfkunst haben zueinander gefunden, haben sich gegenseitig entdeckt und inspiriert und haben in einer Art gegenseitigen sich auf die Schulterklopfens das Denken des Einen in der Realität des Anderen entdeckt und beschrieben.
Gruß, WT-Herb
Philosophie und Kampfkunst haben zueinander gefunden, haben sich gegenseitig entdeckt und inspiriert und haben in einer Art gegenseitigen sich auf die Schulterklopfens das Denken des Einen in der Realität des Anderen entdeckt und beschrieben....und wenn sie nicht gestorben sind, dann klopfen sie noch heute.
Wir sollten hier mal dringend ne Märchensteuer einführen.
VlesSchaf
21-11-2013, 08:26
Wir sollten hier mal dringend ne Märchensteuer einführen.
:rotfltota:yeaha:
Ist ein Meister Konfuzianer, wird er seine konfuzianische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist ein Meister Daoist, wird er seine daoistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist der Meister Buddhist, wird er seine buddhistische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist der Meister Christ, wird er seine christliche Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ist der Meister Moslem, wird er seine islamische Lebenshaltung in seine Kampfkunst einbeziehen.
Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass keine religiöse Philosophie Pate stand bei der Entwicklung einer Kampfkunst, gleich welcher. Es sind für mich nur individuelle persönliche Auffassungen die nachweisen sollen, dass nicht gegen die eigene Religion verstoßen wird.
Kampfkunst richtet sich immer auf die Anwendung der eigenen Ressourcen (Beweglichkeit und Denken) und nicht nach Philosophien. Es gibt im Kampf nur eine Philosophie: Bereit sein zu sterben und dann zusehen zu überleben.
Das ist meine Auffassung.
Gruß, Yancheng
Endlich mal jemand der n' Durchblick hat. :halbyeaha
Gruß Nohands
.
Incognibro
21-11-2013, 15:01
...
Wer sich die Leitmotive der Kampfkünste genauer anschaut, wird entdecken können, dass sie ihren Ursprung in der Philosophie haben, was aber nicht bedeutet, dass sie den Gründern gegenwärtig waren, als sie über die Methode des Kampfes sich Gedanken gemacht haben.
...
Gruß, WT-Herb
Herb erfindet seine Synthax jeden Tag neu. :D
Philosophie muss ja mindestens ins Spiel gekommen sein als jemand der aus welchen Gründen auch immer Kämpfen konnte, sich entschieden hat es jemand anderem beizubringen. Das gleicht ja einer Abgabe von Macht, sehr un-primitives Verhalten. Da muss ja schon ein komplexeres Denkmodell dahinter stehen als fressen und gefressen werden.
Philosophie muss ja mindestens ins Spiel gekommen sein als jemand der aus welchen Gründen auch immer Kämpfen konnte, sich entschieden hat es jemand anderem beizubringen. Das gleicht ja einer Abgabe von Macht, sehr un-primitives Verhalten. Da muss ja schon ein komplexeres Denkmodell dahinter stehen als fressen und gefressen werden.Quark. Koalitionen zu schmieden und dafür zu sorgen, dass die eigenen Leute auch stark genug sind, um einem nützlich zu sein, braucht weder ein komplexes Denkmodell noch eine wie auch immer geartete "Philosophie".
Viel komplexer schon, Leuten, die nicht persönlich an einen gebunden sind, etwas gegen Bezahlung beizubringen. Das Denkmodell dahinter ist allerdings ein merkantiles, kein philosophisches.
openmind
21-11-2013, 15:47
Herb erfindet seine Synthax jeden Tag neu. :D
Heute schon völlig anders als noch vor drei Monaten :D
_
Incognibro
21-11-2013, 15:53
Joghurt. Eine Koalition schmieden ist in der Tat nicht besonders neu, Affen tun das auch.
Aber jemand anderem Know-how abzugeben was ihn eventuell befähigt meinen Platz einzunehmen ist doch definitif ein risiko.
Wenn du einem Beta-Affen deine Alpha-skills gibts und er putscht dich und wird Alpha dann ist das ne doofe Sache.
Auf der anderen Seite, Wissen vorenthalten ist auch ein komplexes Denkmuster.
Ich dreh mich im Kreis.. You won the Internet Terao :D
Joghurt. Eine Koalition schmieden ist in der Tat nicht besonders neu, Affen tun das auch.
Aber jemand anderem Know-how abzugeben was ihn eventuell befähigt meinen Platz einzunehmen ist doch definitif ein risiko.
Wenn du einem Beta-Affen deine Alpha-skills gibts und er putscht dich und wird Alpha dann ist das ne doofe Sache.
Auf der anderen Seite, Wissen vorenthalten ist auch ein komplexes Denkmuster.
Ich dreh mich im Kreis.. You won the Internet Terao :DNeenee. Deine Richtung ist doch schon ganz spannend. Genau deswegen wird das "letzte, höchste Wissen" ja auch nur an die ganzganz loyalen Meisterschüler weitergegeben. So weit, so machtpolitisch. Am besten erst auf dem Sterbebett an den direkten Nachfolger.
Zumindest im Mythos der KKs, wodurch es doch sowas wie ne "Philosophie" (bzw., bekanntlich gerne verwechselt, ne "Ideologie") wird...
Jetzt dreh ich mich im Kreis. :p
Incognibro
21-11-2013, 16:13
Neenee. Deine Richtung ist doch schon ganz spannend. Genau deswegen wird das "letzte, höchste Wissen" ja auch nur an die ganzganz loyalen Meisterschüler weitergegeben. So weit, so machtpolitisch. Am besten erst auf dem Sterbebett an den direkten Nachfolger.
Zumindest im Mythos der KKs, wodurch es doch sowas wie ne "Philosophie" (bzw., bekanntlich gerne verwechselt, ne "Ideologie") wird...
Jetzt dreh ich mich im Kreis. :p
Wir sind also Zen-Praktizierende :D
http://jacksonbbrown.com/ss/wp-content/uploads/2013/01/Zen-circle-symbol1.jpg
Spieltheoretiker
21-11-2013, 16:41
Als jemand, der in China Wing Chun lernt, kann ich sagen, dass KEIN Sifu, den ich kenne, in irgend einer weise über Philosophie in seinem Wing Chun spricht.
Es gibt keine Erklärungen, die in irgend einer weise mit Umsetzung "taoistischer Prinzipien" zu tun haben...
Von daher würde ich sagen, dass YanCheng's Meinung spot on ist.
MfG
Hallo Jesper Ich finde deinen Sifu hier schon sehr philosophisch und er benutzt auch Begriffe aus der taoistischen Gedankenwelt. ab Min 8:40
oder so
Sifu Sergio interview with Sifu Wong Nim Yi of Mai Gei Wong wing chun kung fu - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=lDf6_02Bk3Q)
Bruce Lee ist ein weiterer ing unler mit philosphischen Hintergrund und hat viele Zen Bilder und daoistische Ideen vermittelt.
NAch dem was ich weiß war auch Yip Man ein sehr philosophischer Mensch und beschäftigte sich mit daoistischen Philosophie Zweigen. usw. usf.
Leung Ting hat sogar Bücher über daoistische Qigong Systeme verfasst.
Viele Kungfu Leute z.B. arbeiten auch als bonesetter oder benutzen TCM, die unweigerlich mit Daoistischen Ideen verbunden sind.
Jesper Lundqvist
21-11-2013, 18:10
Spieltheoretiker,
Ich kenne Sifu 10 Jahre... Die letzten 14 Monate, sehe ich ihn täglich. Ich habe ihn wirklich NIE über so etwas sprechen hören, oder eine besondere Verknüpfung von Philosophie mit den Strategien oder Techniken der Kampfkunst. Und erst recht nicht im Unterricht, da wird alles sehr einfach, sehr logisch, schlüssig und vor allem nachvollziehbar erklärt.
Ich habe schon erlebt, dass er Wing Chun anhand von Autofahren, Häuser bauen - oder gar Fischen - erklärt hat, aber nie Buddhistische oder Taoistische Gedanken...
Um die profunde Bedeutung der taoistischen Begriffe für das Wing Chun näherzubringen
Es gibt z.B. eine "Technik", die "Yam Yeung Jeung" oder "Yin Yang" Handflächenstösse, hat aber jetzt nicht wirklich eine tiefere Bedeutung als "2 verschiedene, aber komplementäre Techniken. Eben weil Yam Yeung und weitere Dinge für einen Chinesen normale Begriffe sind, die im Rahmen von Erklärungsmodellen herangezogen werden.
Ganz entsprechend dem Bild das von YanCheng so treffend gezeichnet wurde...
Meine Erfahrung hier in China ist, das diese Verbindung von Philosophie und Kampfkunst eine romantische Vorstellung ist, die auf Märchen, Romane und diverse HK-Flix basiert.
Bei dem Interview von Sergio sollte man einiges bedenken:
1. Die Übersetzungen von dem, was gesagt wird, sind... hm... nun ja... nicht immer ganz akkurat.
2. Wenn man sich mit chinesischen Sifus auskennt, weiss man auch, dass man immer eine Antwort bekommt, die man wünscht. Wenn jemand Sifu z.B. über Philosophie fragt, bekommt er auch eine entsprechende Antwort...
Das ist genauso wenn Gong Fu Touristen nach HK oder China reisen, um in einer Woche 3 Formen + Anwendungen + Chi Sau lernen möchten...
Verstehst Du was ich meine?
Es ist wirklich so...
Bruce Lee hat Philosophie auf der Universität in Amerika studiert, soweit Ich mich entsinne (kann mich da gewiss täuschen, da ich mich bei BL nicht sonderlich gut auskenne ;) ), dh. er hat diese nicht als Teil seines Wing Chuns von Yip Man gelernt...
Yip Man als Philosoph... Hm... Yip Man hat viele Nachkommen, da könnte man ganz einfach nachfragen, in welchem Umfang die Philosophie in deren Wing Chun eine Rolle spielt.
Bone setting und TCM haben als solches nichts mit der Kampfkunst an sich zu tun. Nicht jeder Chinese kann mit den Erklärungsmodellen des TCM wirklich etwas anfangen (so wie der Laie nicht über das Basiswissen eines Arztes verfügt). Der Grund dafür, dass viele Sifus auch Bonesetter oder "Ärzte" sind, ist ganz einfach weil es Tradition ist, und das die Fähigkeit zu heilen sehr nützlich ist, wenn es einmal beim Training, Kämpfen einmal nicht zu gut klappt.
Als Beispiel kann ich Dir Cheng Chuen Fun Sifu nennen - ich fragte ihn mal warum er Bonesetting gelernt hat und warum er dies als seinen Beruf ausübt, und er sagte mir schlichtweg, weil es für einen Gong Fu Sifu eben der üblicher Weg sei...
Mfg
Spieltheoretiker
21-11-2013, 18:23
Naja ich sehe halt die daoistischen Prinzipien, wenn man die so nennen mag als sehr diesseitig und praktisch an. Finde ich am besten beschrieben im wahren Buch des südlichen Blütenlandes. ICh glaube dir das auch so, dass man nicht über Taoismus großartig redet oder ein großes Brimborium darum macht (Im Gegensatz zur EWTO) oder es Sifus gibt die es sogar ablehnen mit philosophischen Ideen hausieren zu gehen. Hält auch nur vom Training ab. Bist trotzdem einer der letzten vernunftbesitzenden user hier im WC Unterforum, imho. :D
ICh glaube aber trotzdem, dass es auch viele chinesische Sifus gibt, die WC mit TCM und/oder taoistischen Ideen verknüpfen. Auf jedenfall hatte ich dafür imemr bisher genügend Anhaltspunkte. Muss man aber wohl nicht um ein guter WC Kämpfer oder Sifu zu sein.
Incognibro
22-11-2013, 13:37
Ich glaube dass der KK-Medizin Zusammenhang sehr nachvollziehbar ist, wenn man die ganze Zeit mit diversen Körpern arbeitet kriegt man doch auch ein Auge und ein Gefühl für Haltungsgeschichten etc. A la "Du verlierst da immer das Gleichgewicht weil deine unteren Wirbel gar nicht mobil sind etc."
Mein (europäischer) Sifu ist auch Heil-mäßig unterwegs mit der Argumentation "Ab einem gewissen Niveau soll man nicht nur Schmerzen zufügen sondern auch Schmerzen wegnehmen können". (Yin-Yang??? :D )
Er kennt diverse Behandlungsmethoden die zum Teil aus der EWTO-RLB Zeit und zum Teil aus allen möglichen Richtungen (was es halt so im Physio-bereich gibt) kommen.
Wir haben zB (Chef)Ärzte die sich immer für lau von ihm durchchecken lassen wollen. Während der Trainingszeit.. Scheint er wohl ganz gut zu machen.
Die würden aber auf keinen Fall jemandem der sich mit KK so durchhangelt ne halbe Stunde richtige Therapie abkaufen, obwohl er das auch immer wieder anbietet.
Was mir ein Taiji-Lehrer mal erzählt hat:
In China ist Wing Chun wohl nirgends als inneres System angesehen, deshalb sind philosophische Elemente vielleicht nicht so präsent wie im Taiji, besipielsweise.
KRK hätte natürlich lieber schon immer ein inneres System betrieben weil es in seinem Wertesystem einfach höher steht.
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.