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Vollständige Version anzeigen : Blitzdefence und Lat Sao



Yen_Li
17-11-2013, 16:24
Hallo,

ich möchte hier nicht das Editorial besprechen.
?BlitzDefence? ? Interview statt Editorial dritter Teil | WingTsun-Welt - Das Mitgliedermagazin der EWTO (http://wingtsunwelt.com/content/%E2%80%9EBlitzDefence%E2%80%9C-%E2%80%93-Interview-statt-Editorial-dritter-Teil)

Ich habe nur eine Frage zu dem Satz/der Frage:

Solche Klienten mussten doch vor der Kreation des BlitzDefence WT-Kettenfauststoß-Salven abfeuern auf alles, was vor ihnen stand, oder?

Wofür waren die Lat Sao Programme von Dr. Kernspecht gut, wenn man dort nichts außer Kettenfauststoß-Salven gelernt hat?
Ich dachte bislang, dass sie quasi ein Vorgänger vom Blitzdefence waren und man verschiedene gängige Angriffs-/Abwehrarten damit geübt hat.
Irgendwie erscheint mir das alles (vorsichtig ausgedrückt) unlogisch.

Danke

Yen Li

VlesSchaf
17-11-2013, 16:38
Wofür waren die Lat Sao Programme von Dr. Kernspecht gut, wenn man dort nichts außer Kettenfauststoß-Salven gelernt hat?

Man hat dort mehr als nur Kettenfauststöße gelernt, trotzdem war das Zeug nicht sinnvoll zu gebrauchen. Kettenfauststoß-Salven sind auch nicht besonders toll...

Yen_Li
18-11-2013, 04:34
Man hat dort mehr als nur Kettenfauststöße gelernt, trotzdem war das Zeug nicht sinnvoll zu gebrauchen. Kettenfauststoß-Salven sind auch nicht besonders toll...

Danke.

Also ist die Antwort im Interview teilweise unrichtig.
Kann man somit auch wieder unter der Rubrik "fette Eigenwerbung" und "manipulative Schreibe" abtun. Es soll wieder mal nur das besondere an einem Neu-Produkt hervorheben, um sich von ehemaligen, die evtl. nur das veraltete Lat Sao unterrichten, deutlicher abzugrenzen.
Irgendwie zieht sich durch alles was ich von der EWTO lese ein dicker Abgrenzungsfaden. Nur muss man unheimlich viel Hintergrundwissen haben, damit man das Erkennen kann.
Das finde ich schade. Es erklärt aber das Verhalten mancher Ehemaliger.

Schönen Tag

Yen Li

VlesSchaf
18-11-2013, 07:22
Irgendwie zieht sich durch alles was ich von der EWTO lese ein dicker Abgrenzungsfaden. Nur muss man unheimlich viel Hintergrundwissen haben, damit man das Erkennen kann.

Naja, wenn ich ein paar Jahre in WT investiere, was ich auch schon gemacht habe, dann stellt man fest, dass man das Zeug von vor 5 Jahren nicht mehr braucht. Man sammelt totes Wissen an und vergisst es wieder, weil man ab irgend einer Graduierung mit anderen Sachen beschäftigt ist.

Mit Sektionstänzereien kann man aber keinen realen Kampf bestehen, da ist die Idee hinter Lat Sao und BD schon eigentlich gar nicht so schlecht: Schnell mal ein paar Tricks für die böse Straße zu üben.

Vor lauter Abgrenzung und Neu-Erfinden kommt man aber nicht zum (ausreichenden) Üben. Vielleicht ist das bei den Aussteigern besser, die müssen nicht neu erfinden, die konservieren vielleicht einfach. Und üben das bis es sitzt. :)

Incognibro
18-11-2013, 20:10
Kommt auf die Erwartungshaltung an.

Glaubt ein WTler dass Formen und Sektionen 1 zu 1 so im Kampf angebracht und von Nöten sind?
Ist Lat Sao nur dazu da um Kettenfäuste abzuwehren? Als ich mit dem Pak Sao punch spiel damals angefangen hatte musste ich mir erst mal abgewöhnen mich abzudrehen, in die Hand des Gegners zu zielen, von aussen zu hauen, die Wu-sao nicht fallen zu lassen. Meine Eigenwahrnehmung hat sich dadurch wesentlich verbessert, ich bin aber vielleicht nur furchbar untalentiert.

Dann kann man versuchen den Rhytmus des Partners zu unterbrechen, den Schlag schon im Ansatz zu unterbinden, den Pak sao des Partners zuzulassen und dann dahinter zu schlagen etc etc. Das übt eher gewisse Fertigkeiten als "Techniken".

Wenn man sich aber nicht von diesen Konstrukten wieder lösen kann weil man darin die lang erhoffte allgemeingültige Lösung für alle Kampfsituationen sucht dann kann einem mMn auch nicht mit Blitzdefense geholfen werden.

VlesSchaf
18-11-2013, 22:07
Als ich mit dem Pak Sao punch spiel damals angefangen hatte

Ging mir auch teilweise so. Ich habe bis heute nicht den Sinn hinter diesem Spielchen verstanden.

PhB hat mir dann mal erklärt warum VTler das anders machen. Dort ging mir ein Licht auf.

WT-Herb
18-11-2013, 22:26
Ich habe bis heute nicht den Sinn hinter diesem Spielchen verstanden.

PhB hat mir dann mal erklärt warum VTler das anders machen. ...Der hatte es wohl auch nicht verstanden und es deswegen anders gemacht. :D

VlesSchaf
18-11-2013, 22:34
Der hatte es wohl auch nicht verstanden und es deswegen anders gemacht. :D

Vielleicht hat KRK das auch nicht verstanden und ihr trainiert gegen die Prinzipien. :D Wer weiss das schon so genau?

Auf jeden Fall schien mir PhBs Erklärung schlüssig und gut zu den "Prinzipien" vom Ving Tsun / Wing Chun passend.

WT-Herb
18-11-2013, 22:40
Auf jeden Fall schien mir PhBs Erklärung schlüssig und gut zu den "Prinzipien" vom Ving Tsun / Wing Chun passend.Dann hat er Dich dort abgeholt, wo Du gestanden hast... ist doch prima.


Wer weiss das schon so genau?
Ich. KRK hatte es ja sehr gut verstanden und er hat Tausende damit dort abgeholt, wo sie standen. .....ist doch prima.

Gruß, WT-Herb
:p

VlesSchaf
18-11-2013, 22:42
KRK hatte es ja sehr gut verstanden und er hat Tausende damit dort abgeholt, wo sie standen. .....ist doch prima.

Du bist einer von ihnen, den sie abgeholt haben? :p

Suriage
18-11-2013, 22:43
Ich. KRK hatte es ja sehr gut verstanden und er hat Tausende damit dort abgeholt, wo sie standen. .....ist doch prima.

Glauben ist nicht gleich Wissen.

WT-Herb
19-11-2013, 00:28
Du bist einer von ihnen, den sie abgeholt haben? :pNe, ich bin einer von denen, die abgeholt wurden, um Andere abzuholen.

Nein im Ernst: Mich hatte die Art und Weise des Trainings in KRKs Schule sofort überzeugt. Und ich hatte mir sehr viel Zeit genommen, mich in allen mir zugänglichen Schulen/Vereinen/Clubs zu informieren, mitzumachen, auszuprobieren...


Gruß, WT-Herb

Yen_Li
19-11-2013, 07:17
Vielleicht hat KRK das auch nicht verstanden und ihr trainiert gegen die Prinzipien. :D Wer weiss das schon so genau?

Auf jeden Fall schien mir PhBs Erklärung schlüssig und gut zu den "Prinzipien" vom Ving Tsun / Wing Chun passend.


Dann hat er Dich dort abgeholt, wo Du gestanden hast... ist doch prima.

Ich. KRK hatte es ja sehr gut verstanden und er hat Tausende damit dort abgeholt, wo sie standen. .....ist doch prima.

Gruß, WT-Herb
:p


Ne, ich bin einer von denen, die abgeholt wurden, um Andere abzuholen.

Nein im Ernst: Mich hatte die Art und Weise des Trainings in KRKs Schule sofort überzeugt. Und ich hatte mir sehr viel Zeit genommen, mich in allen mir zugänglichen Schulen/Vereinen/Clubs zu informieren, mitzumachen, auszuprobieren...


Gruß, WT-Herb

Moment. Nicht ganz so einfach.

@WT-Herb
Dann hat er dich also häufiger abgeholt.
Denn zwischen dem von ihm (KRK) verstandenen WT der 1970er Jahre und dem heute verstandenem WT, liegen ja wohl Welten.

Damit kommen wir auch schon zum Problem:
Was damals richtig verstanden war, kann heute nicht auch richtig verstanden sein. Oder umgekehrt.
Außerdem gibt KRK in letzter Zeit immer wieder zu, dass er früher viel einfach nachgeplappert hat.

Und schon sind wir bei einer anderen Frage, die in einem älteren Thread untergegangen ist.
Dort ging es um die alten 4 - jetzt wieder 3 Prinzipien.
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f134/richtiges-falsches-wt-160207/index9.html#post3110274
Ich zitiere mich mal selbst:


[...]
Wie ist das jetzt für euch (sorry) "Alte"?
Könnt ihr dieser (Rück)Entwicklung oder wie ihr es definiert Weiterentwicklung des Leung Ting Wing Tsun eigentlich noch folgen?
Sind Jahrzehnte trainierte -verinnerlichte- Prinzipien jetzt einfach so zu ersetzen?
Seit ca. 2000 (dem Beginn der neuen Ära) sind erst 13 Jahre vergangen. Sind die neuen (alten) Ideen schon in den Körpern der alten Lehrer angekommen?
Können die alten Lehrer dieses Wissen (oder wenn es dir lieber ist "diese Gefühl") schon vermitteln oder liegt es jetzt in den Händen (oder wie ihr sagt) Körpern der neuen Generation euer WT in die Zukunft zu führen?

Gruß

Yen_Li

Yen_Li
19-11-2013, 07:32
Glauben ist nicht gleich Wissen.

OT !

Für einige schon. Allerdings ist für sie Glauben keine Wahrscheinlichkeitsvermutung, sondern Gewissheit.
Gewissheit die auf Vertrauen beruht, ohne dass sie Beweise benötigt
Diese Form des Glaubens setzt aber auch (blinden?) Gehorsam voraus.

So. Ich kommen wir aber zu sehr in den religösen Bereich.
Das ist hier im Board nicht erwünscht. Dafür gibt es andere Foren.

Yen Li

DirkGently
19-11-2013, 09:40
PhB hat mir dann mal erklärt warum VTler das anders machen. Dort ging mir ein Licht auf.

Dann lass uns an der Erleuchtung doch teilhaben anstatt nur darauf anzuspielen ;)

WT-Herb
19-11-2013, 12:28
Hallo Yen_Li,


Was damals richtig verstanden war, kann heute nicht auch richtig verstanden sein. Oder umgekehrt.:D .... So einfach ist das nicht...

Betrachte beispielsweise die Kettenfauststöße: Die sind ein probates Mittel, sich mit einfachen Bewegungen recht wirkungsvoll zu verteidigen. Das war 1976 richtig und ist heute richtig. Richtig ist aber auch, dass der Akt der SV einen Angreifer voraussetzt, dem gegenüber ich das Recht habe, mich zu <verteidigen>. Eine Salve an Kettenfauststößen wird <von außen betrachtet> allerdings leicht als Angriff aufgefasst, was den zweiten Kampf, den vor der Justiz, in eine doch sehr ungünstige Position bringt. Also: Was vom Grundsatz her richtig ist, muß nicht unbedingt zu Empfehlung werden.

Ein anderer Aspekt darf nun auch nicht ausgeblendet werden. K.R. Kernspecht hatte, als er mit Wing Tsun begann, es zugleich auch seinen Schülern weiter zu geben, doch selbst noch nicht das Wissen und Können, was er heute hat. Das System hat sich im Kern überhaupt nicht verändert, aber wir wissen sehr viel mehr, haben unendlich viele Stunden gelernt, mit Schülern gearbeitet, in Vergleichen Erfahrungen sammeln können, uns mit vielen anderen KK-Experten austauschen können, sodass wir heute einen ganz anderen Blick auf das System haben. K.R. Kernspecht hat mit tausenden Schülern im Unterricht die Auswirkungen des Unterrichts erfahren, in einer Breite, wie kein ‘ing’ung-Meister jemals zuvor. Es wäre ja geradezu dumm, dies alles unter den Tisch fallen zu lassen, nur um an alten Rezepten festzuhalten, deren Ziele mit modernen Methoden sehr viel besser zu erreichen sind. In allen Übungen, die im Unterricht das System vermitteln, ist die Übung selbst niemals das Ziel, sondern stets nur Mittel zum Zweck des Erreichens der notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sich im Kampf erfolgreich zu verteidigen. Ob nun das Formentraining, die Partnerformen, das Trainieren von CS-Fähigkeiten ...etc... alles dient nur diesem Ziel.

Es ist unsinnig, darauf zu schauen, was vor 35 Jahren richtig war, es ist sinnvoll darauf zu schauen, was heute richtig ist und morgen richtig sein wird. KK ist doch keine Briefmarkensammlung. Es ist ein lebendiger Prozess, dem zugrunde Veränderung unerlässlich ist.


Gruß, WT-Herb

VlesSchaf
19-11-2013, 13:16
Dann lass uns an der Erleuchtung doch teilhaben anstatt nur darauf anzuspielen ;)

Dazu müsste ich oder ein VTler dir die Bewegung zeigen. Geh mal besser bei den VTlern vorbei, ich tu mich damit schwer.

Yen_Li
19-11-2013, 16:03
Hallo Yen_Li,

:D .... So einfach ist das nicht...

Betrachte beispielsweise die Kettenfauststöße: Die sind ein probates Mittel, sich mit einfachen Bewegungen recht wirkungsvoll zu verteidigen. Das war 1976 richtig und ist heute richtig. Richtig ist aber auch, dass der Akt der SV einen Angreifer voraussetzt, dem gegenüber ich das Recht habe, mich zu <verteidigen>. Eine Salve an Kettenfauststößen wird <von außen betrachtet> allerdings leicht als Angriff aufgefasst, was den zweiten Kampf, den vor der Justiz, in eine doch sehr ungünstige Position bringt. Also: Was vom Grundsatz her richtig ist, muß nicht unbedingt zu Empfehlung werden.

Ein anderer Aspekt darf nun auch nicht ausgeblendet werden. K.R. Kernspecht hatte, als er mit Wing Tsun begann, es zugleich auch seinen Schülern weiter zu geben, doch selbst noch nicht das Wissen und Können, was er heute hat. Das System hat sich im Kern überhaupt nicht verändert, aber wir wissen sehr viel mehr, haben unendlich viele Stunden gelernt, mit Schülern gearbeitet, in Vergleichen Erfahrungen sammeln können, uns mit vielen anderen KK-Experten austauschen können, sodass wir heute einen ganz anderen Blick auf das System haben. K.R. Kernspecht hat mit tausenden Schülern im Unterricht die Auswirkungen des Unterrichts erfahren, in einer Breite, wie kein ‘ing’ung-Meister jemals zuvor. Es wäre ja geradezu dumm, dies alles unter den Tisch fallen zu lassen, nur um an alten Rezepten festzuhalten, deren Ziele mit modernen Methoden sehr viel besser zu erreichen sind. In allen Übungen, die im Unterricht das System vermitteln, ist die Übung selbst niemals das Ziel, sondern stets nur Mittel zum Zweck des Erreichens der notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sich im Kampf erfolgreich zu verteidigen. Ob nun das Formentraining, die Partnerformen, das Trainieren von CS-Fähigkeiten ...etc... alles dient nur diesem Ziel.

Es ist unsinnig, darauf zu schauen, was vor 35 Jahren richtig war, es ist sinnvoll darauf zu schauen, was heute richtig ist und morgen richtig sein wird. KK ist doch keine Briefmarkensammlung. Es ist ein lebendiger Prozess, dem zugrunde Veränderung unerlässlich ist.


Gruß, WT-Herb
Hallo WT-Herb,
dass ich mit deiner Antwort nicht vollständig zufrieden sein kann, ist dir ja bewusst.
Selbstkritik, Veränderung und dadurch Verbesserung ist löblich.
Das hat schon Wilhelm Busch festgestellt.
Aber ihr betreibt (wie es ein Freund von mir nennt) Transformation an der laufenden Turbine eines Flugzeuges.
Da werden viele bei herunterfallen!
Ich kann mir nicht vorstellen, wie eure Lehrer/Lehrerinnen Stoff vermitteln, den sie selbst gerade erst gelernt haben. Schon gar nicht die jüngeren, bei denen man noch nicht von Meisterschaft sprechen kann. Bei denen grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten mitten in der Entwicklung stecken.
Blitzdefence hat auf vertrauten Bewegungen aufgebaut und trotzdem ist die Einführung holprig gewesen und noch lange nicht abgeschlossen. Wie Kernspecht selbst geschrieben hat (Kampflogik3), wird es leider nicht von allen Schülern (für mich bedeutet das "nicht in allen Schulen und nicht von allen Lehrern") richtig umgesetzt. Stichwort: fehlendes Ankerwort
ReakTsun und die großen 7 ist jetzt eine komplett andere Welt. Ihr habt nicht erst 20 Jahre eure Lehrer/Meister geschult, sondern sie nach nur wenigen Lehrgängen wieder in die Schulen geschickt. Auch habt ihr nicht ein oder zwei Lernpunkte angegangen, sondern gleich viele.
Dort müssen(!) sie, es geht gar nicht anders, sofort diesen Stoff unterrichten. Auf eine andere Art und Weise können sie selbst keine Erfahrung damit sammeln. (Ob auch wirklich alle Schulleiter aus Einsicht mitmachen oder weil sonst auf Dauer ihre wirtschaftliche Existenz bedroht sein könnte, wird erst die Zeit zeigen.)
Mit diesen Erfahrungen (Testbetrieb der Turbine in der Luft) wird erneut geschraubt. Nur leider wieder im Betrieb.
Diese Art Veränderungsmanagement ist sehr aufwendig. Es wird viel Zeit und Energie nötig sein. Durch die vielen Veröffentlichungen - die viele Werbung - ist die Erwartungshaltung unter Umständen sehr hoch. Diese vernünftig zu befriedigen stelle ich mir schwer vor.
Selbst wenn in mir schon die Einsicht geweckt wurde, ist es bis zur Integration noch ein weiter Weg. Ein Weg auf dem ich erst wieder weit zurück muss, um anschließend vorwärts zu gehen. Wäre ich seit Jahren in der EWTO, ich würde mich fragen ob ich das alles wirklich will und ob ich das alles wirklich brauche. (Kosten mal nicht berücksichtigt.)

Ich möchte es an dieser Stelle aber nicht weiter vertiefen, da ich völlig OT bin.


Gruß

Yen Li

Incognibro
19-11-2013, 17:10
Hallo WT-Herb,
dass ich mit deiner Antwort nicht vollständig zufrieden sein kann, ist dir ja bewusst.
Selbstkritik, Veränderung und dadurch Verbesserung ist löblich.
Das hat schon Wilhelm Busch festgestellt.
Aber ihr betreibt (wie es ein Freund von mir nennt) Transformation an der laufenden Turbine eines Flugzeuges.
Da werden viele bei herunterfallen!
Ich kann mir nicht vorstellen, wie eure Lehrer/Lehrerinnen Stoff vermitteln, den sie selbst gerade erst gelernt haben. Schon gar nicht die jüngeren, bei denen man noch nicht von Meisterschaft sprechen kann. Bei denen grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten mitten in der Entwicklung stecken.
Blitzdefence hat auf vertrauten Bewegungen aufgebaut und trotzdem ist die Einführung holprig gewesen und noch lange nicht abgeschlossen. Wie Kernspecht selbst geschrieben hat (Kampflogik3), wird es leider nicht von allen Schülern (für mich bedeutet das "nicht in allen Schulen und nicht von allen Lehrern") richtig umgesetzt. Stichwort: fehlendes Ankerwort
ReakTsun und die großen 7 ist jetzt eine komplett andere Welt. Ihr habt nicht erst 20 Jahre eure Lehrer/Meister geschult, sondern sie nach nur wenigen Lehrgängen wieder in die Schulen geschickt. Auch habt ihr nicht ein oder zwei Lernpunkte angegangen, sondern gleich viele.
Dort müssen(!) sie, es geht gar nicht anders, sofort diesen Stoff unterrichten. Auf eine andere Art und Weise können sie selbst keine Erfahrung damit sammeln. (Ob auch wirklich alle Schulleiter aus Einsicht mitmachen oder weil sonst auf Dauer ihre wirtschaftliche Existenz bedroht sein könnte, wird erst die Zeit zeigen.)
Mit diesen Erfahrungen (Testbetrieb der Turbine in der Luft) wird erneut geschraubt. Nur leider wieder im Betrieb.
Diese Art Veränderungsmanagement ist sehr aufwendig. Es wird viel Zeit und Energie nötig sein. Durch die vielen Veröffentlichungen - die viele Werbung - ist die Erwartungshaltung unter Umständen sehr hoch. Diese vernünftig zu befriedigen stelle ich mir schwer vor.
Selbst wenn in mir schon die Einsicht geweckt wurde, ist es bis zur Integration noch ein weiter Weg. Ein Weg auf dem ich erst wieder weit zurück muss, um anschließend vorwärts zu gehen. Wäre ich seit Jahren in der EWTO, ich würde mich fragen ob ich das alles wirklich will und ob ich das alles wirklich brauche. (Kosten mal nicht berücksichtigt.)

Ich möchte es an dieser Stelle aber nicht weiter vertiefen, da ich völlig OT bin.


Gruß

Yen Li

Diese ewige Abgrenzerei weil Herr KRK nicht einfach einer unter vielen sein kann. Es muss das ganz ganz eigene sein, wie es scheint.

derKünstler
19-11-2013, 20:10
Diese ewige Abgrenzerei weil Herr KRK nicht einfach einer unter vielen sein kann. Es muss das ganz ganz eigene sein, wie es scheint.

Da wird er sich aber noch wundern :)

ThomasL
20-11-2013, 11:26
Ein anderer Aspekt darf nun auch nicht ausgeblendet werden. K.R. Kernspecht hatte, als er mit Wing Tsun begann, es zugleich auch seinen Schülern weiter zu geben, doch selbst noch nicht das Wissen und Können, was er heute hat. Das System hat sich im Kern überhaupt nicht verändert, aber wir wissen sehr viel mehr, haben unendlich viele Stunden gelernt, mit Schülern gearbeitet, in Vergleichen Erfahrungen sammeln können, uns mit vielen anderen KK-Experten austauschen können, sodass wir heute einen ganz anderen Blick auf das System haben. K.R. Kernspecht hat mit tausenden Schülern im Unterricht die Auswirkungen des Unterrichts erfahren, in einer Breite, wie kein ‘ing’ung-Meister jemals zuvor. Es wäre ja geradezu dumm, dies alles unter den Tisch fallen zu lassen, nur um an alten Rezepten festzuhalten, deren Ziele mit modernen Methoden sehr viel besser zu erreichen sind.

Alles zweifellos richtig. Das Hauptproblem vieler, die zur Zeit von "Vom Zweikampf" dabei waren, oder auch nur Sifus Veröffentlichungen von Anfang an verfolgten, ist aber, dass man schon damals vieles als wissenschaftliche belegte, endgültige, Wahrheit verkaufte... und daraus bis heute nichts gelernt hat. Ändert doch einfach in den Aussagen "wissenschaftlich" in "durchdacht" und alles wird viel einfacher.
Ein weiteres Problem, das ja auch EWTO intern immer wieder zu Diskussionen führt, ist ob die neuen Methoden wirklich zu besseren Ergebnissen führen. Sobald hier wieder von "wissenschaftlich" gesprochen wird, müsstes es eben auch einer den wissenschaftlichen Kriterien genügenden Beweisführung geben - die wird aber halt nie erbracht. Steilvorlage, für oft sinnfreies "bashing".
Aber Schluss mit OT:

Was mich aber wirklich interessieren würde.
1a) Welche Zielsetzung hat Deiner (WTHerb) Meinung nach LatSao früher?
1b) Hat sich diese Zielsetzung inzwischenzeit geändert

2) Wie sieht es mit der Zielsetzung und Durchführung im VT aus?

Achja, eine Bitte noch. In letzter Zeit gibt es hier Einige die offensichtlich nichts sinnvoller zu tun haben, als jeden WT Thread endlos lang ins sinnlose zu führen. Muss das wirklich sein!? Gibt es nicht viel sinnvolleres um seine Zeit zu verbringen. Nichts gegen Kritik, gerne auch mal bissig und satirisch, aber doch alles im rechten Maß.

VlesSchaf
20-11-2013, 12:17
2) Wie sieht es mit der Zielsetzung und Durchführung im VT aus?

Das Ziel im VT ist, kämpfen zu lernen.

Die Methode: Fitness, Formen, Partnerübungen und ein "langsames" heranführen an Sparring. Langsam im Vergleich zum Boxen, meine ich hier.

die Chisau
20-11-2013, 12:42
Sobald hier wieder von "wissenschaftlich" gesprochen wird, müsstes es eben auch einer den wissenschaftlichen Kriterien genügenden Beweisführung geben - die wird aber halt nie erbracht. Steilvorlage, für oft sinnfreies "bashing".
Aber Schluss mit OT:




Achja, eine Bitte noch. In letzter Zeit gibt es hier Einige die offensichtlich nichts sinnvoller zu tun haben, als jeden WT Thread endlos lang ins sinnlose zu führen. Muss das wirklich sein!? Gibt es nicht viel sinnvolleres um seine Zeit zu verbringen. Nichts gegen Kritik, gerne auch mal bissig und satirisch, aber doch alles im rechten Maß.

Steilvorlagen gibt es unendlich viele. Ein paar Schlagworte: Wissenschaftlichkeit, Echtkampf, Fühlen, nicht anfällig für Finten.
Das gepaart mit den kämpferischen Vorstellungen vieler Vertreter.... voilà.

Was ist Kritik im rechten Maße? Ich glaube das rechte Maß, pendelt sich schon selbst ein. Actio = Reactio
Süß finde ich übrigends die Erklärung mancher WTler, die Kritiker würden aus Neid heraus agieren. Für manche mag das zutreffen, für die absolute Mehrheit nicht.

Zum Latsao:
Ein einfach zu unterrichtendes Programm. Bei jedem Schülergrad gibt es neue Tricks zu lernen, mit denen man die unteren Programme zerstören kann.

Wert für den realen Echtkampf: Gegen Null gehend.
Vermittelt aber die Illusion, mit jedem Programm, würde man kampfstärker werden, was das Lat Sao mit dem Chisao gemein hat.
Damit schließt sich wieder der Kreis. Die Schüler fühlen sich von der Funktionalität des Systems überzeugt und verstehen die Kritiker nicht.
Ergo, Kritiker müssen wohl übelmeinende Neider sein, wie das so gerne geäußert wird.
Lösungsvorschlag. Freie freundschaftliche Übungskämpfe mit Vertretern andere Systeme.

Pentax
20-11-2013, 12:46
Süß finde ich übrigends die Erklärung mancher WTler, die Kritiker würden aus Neid heraus agieren. Für manche mag das zutreffen, für die absolute Mehrheit nicht.


Naja, die Überlegung ist ganz einfach folgende. Ich mag z.B. Justin Bieber bzw. seine Musik nicht. Okay, Meinung gesagt, abgehakt, fertig.

Wenn ich aber nichts anderes tun würde als 24/7 im Justin Bieber Forum zu haten, seinen Twitter- und Lebenslauf in und auswendig kenne, dann stimmt da irgendwas ganz und gar nicht. Was es genau sein mag weiß ich nicht, neid wäre aber eine plausible Erklärung!

die Chisau
20-11-2013, 12:58
Naja, die Überlegung ist ganz einfach folgende. Ich mag z.B. Justin Bieber bzw. seine Musik nicht. Okay, Meinung gesagt, abgehakt, fertig.

Wenn ich aber nichts anderes tun würde als 24/7 im Justin Bieber Forum zu haten, seinen Twitter- und Lebenslauf in und auswendig kenne, dann stimmt da irgendwas ganz und gar nicht. Was es genau sein mag weiß ich nicht, neid wäre aber eine plausible Erklärung!

Das stimmt.
Plausibel wäre auch, dass Leute, die dem System selbst auf den Leim gegangen sind (aus ihrer rein subjektiven Sicht) das Bedürfnis haben anderen ernüchternde, wenig erfreuliche Erfahrungen zu ersparen.
In diesem Sinn:

Das Kaiser hat keine Kleider!

Nochmal das Thema Neid:
Neidig worauf?
Auf die Kampffähigkeit?
Auf den ihnen allerseits entgegengebrachten Respekt u. die Anerkennung, ob ihrer wunderbaren Fähigkeiten?
Mir fällt da nichts ein...:p

Incognibro
20-11-2013, 13:02
Naja, die Überlegung ist ganz einfach folgende. Ich mag z.B. Justin Bieber bzw. seine Musik nicht. Okay, Meinung gesagt, abgehakt, fertig.

Wenn ich aber nichts anderes tun würde als 24/7 im Justin Bieber Forum zu haten, seinen Twitter- und Lebenslauf in und auswendig kenne, dann stimmt da irgendwas ganz und gar nicht. Was es genau sein mag weiß ich nicht, neid wäre aber eine plausible Erklärung!

+1 Seh ich genau so.



(Für die Forum-Hater sache, aber nichts gegen Justin Bieber den find ich super.)

DirkGently
20-11-2013, 13:05
Achja, eine Bitte noch. In letzter Zeit gibt es hier Einige die offensichtlich nichts sinnvoller zu tun haben, als jeden WT Thread endlos lang ins sinnlose zu führen. Muss das wirklich sein!? Gibt es nicht viel sinnvolleres um seine Zeit zu verbringen. Nichts gegen Kritik, gerne auch mal bissig und satirisch, aber doch alles im rechten Maß.

Erstens: Steilvorlage, wurde eh schon gesagt.
Zweitens: Leute die anderen ihre sinnlosen Erfahrungen damit ersparen wollen.
Drittens: Langeweile.

Neid? Das ist Propaganda derer, die mit der Kritik und der selbst ausgelösten Belustigung nicht umgehen können. Worauf sollte man denn da neidig sein? Wenn dann fremdschämen.

Damit hab ich aber nur zusammen gefasst, was die Vorposter eh gerade erklärt haben. Mein Fazit: Eine Lösung ist nur möglich wenn entweder die Auslöser (also Leute wie WT-Herb) ausgeschlossen oder stark sanktioniert werden, oder alle EWTO-WT Themen konsequent aus dem Wing Chun Bereich ferngehalten werden. (Esoterik Ecke?)

PS: ich bin natürlich gegen eine "Lösung", denn für mich wiegt hier hauptsächlich der Faktor Belustigung und der ist nun mal bei solchen Themen stets unschlagbar :D

DeepPurple
20-11-2013, 13:06
....
Wenn ich aber nichts anderes tun würde als 24/7 im Justin Bieber Forum zu haten, seinen Twitter- und Lebenslauf in und auswendig kenne, dann stimmt da irgendwas ganz und gar nicht. Was es genau sein mag weiß ich nicht, neid wäre aber eine plausible Erklärung!

Ja, guter Musikgeschmack wäre auch eine plausible Erklärung.

Sun Wu-Kung
20-11-2013, 13:57
Ein anderer Aspekt darf nun auch nicht ausgeblendet werden. K.R. Kernspecht hatte, als er mit Wing Tsun begann, es zugleich auch seinen Schülern weiter zu geben, doch selbst noch nicht das Wissen und Können, was er heute hat.

Können wir also davon ausgehen, dass KRK damals das Wissen und könen hatte, dass die Leute heute haben wenn sie mit dem 1 TG. die EWTO verlassen?



Das System hat sich im Kern überhaupt nicht verändert, aber wir wissen sehr viel mehr, haben unendlich viele Stunden gelernt, mit Schülern gearbeitet, in Vergleichen Erfahrungen sammeln können, uns mit vielen anderen KK-Experten austauschen können, sodass wir heute einen ganz anderen Blick auf das System haben.

Welcher Blick ist das denn?


K.R. Kernspecht hat mit tausenden Schülern im Unterricht die Auswirkungen des Unterrichts erfahren, in einer Breite, wie kein ‘ing’ung-Meister jemals zuvor. Es wäre ja geradezu dumm, dies alles unter den Tisch fallen zu lassen, nur um an alten Rezepten festzuhalten, deren Ziele mit modernen Methoden sehr viel besser zu erreichen sind.

Ist diese Evaluation irgendwo schriftlich festgehalten worden?
Auf Kampferfahrungen beruht sie ja nicht, wie du gerade geschrieben hast. Es handelt sich ja laut deinen Aussagen um das Lernen des Meisters durch das Unterrichten.



In allen Übungen, die im Unterricht das System vermitteln, ist die Übung selbst niemals das Ziel, sondern stets nur Mittel zum Zweck des Erreichens der notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sich im Kampf erfolgreich zu verteidigen. Ob nun das Formentraining, die Partnerformen, das Trainieren von CS-Fähigkeiten ...etc... alles dient nur diesem Ziel.

Da wir ja wissen, dass die EWTO KEINEN Kämpfer hervorgebracht hat, der jemals bei einem offenem Turnier gewonnen hat (die, die daran teilgenommen haben, haben verloren und von WT-Prinzipien war nichts mehr zu sehen) sind diese im EWTO zu erreichenden Fähigkeiten und Fertigkeiten offensichtlich NICHT geeignet für den Kampf. Was auch für viele andere ing/un Richtungen gilt. Anderes bei Yip Man, den Roof top fights, und vielen Schülern von Wong Shun Leung.

Es ist wie immer wieder nur ein hilfloser Versuch von dir, Scheiße zu Gold zu reden, mein armer WT-Herb.

Sun


.

DirkGently
20-11-2013, 14:00
Fähigkeiten und Fertigkeiten... Hmmm, da gibts sicher einen totaaaaal wichtigen Unterschied und ich bin wieder mal zu blöd das zu verstehen....

Yen_Li
20-11-2013, 14:38
[...]
Da wir ja wissen, dass die EWTO KEINEN Kämpfer hervorgebracht hat, der jemals bei einem offenem Turnier gewonnen hat (die, die daran teilgenommen haben, haben verloren und von WT-Prinzipien war nichts mehr zu sehen) sind diese im EWTO zu erreichenden Fähigkeiten und Fertigkeiten offensichtlich NICHT geeignet für den Kampf. Was auch für viele andere ing/un Richtungen gilt. Anderes bei Yip Man, den Roof top fights, und vielen Schülern von Wong Shun Leung.
[...]

Bitte nicht wieder mit dem Turnier-Kämpfen anfangen. Es ist eindeutig nicht das Lernziel in der EWTO und macht jede weitere Diskussion unmöglich.
Alles was die EWTO an Handwerkszeug dafür bräuchte, ist im Ursprungsstil von Leung Ting enthalten.
Wie wir alle wissen, hat er nicht nur (auch erfolgreich) Turnierkämpfer hervorgebracht - er unterrichtet es auch immer noch und schreibt sogar Bücher mit Tipps für Turnier-Kampf.

Gruß

Yen Li

ThomasL
21-11-2013, 12:43
Erstmal danke an alle für die Disziplin in diesem Thread:



Das Ziel im VT ist, kämpfen zu lernen.

Mir ging es eher daraum, welchen Stellenwert in diesem Rahmen das LatSao hat. D.h. was soll es im VT schulen, wie ordnet es sich in den Lernprozess ein.



Wert für den realen Echtkampf: Gegen Null gehend.

Kann ich nicht bestätigen. Im LatSao lassen sich wichtige Attribute für die nahe Distanz (Schnelligkeit, Reaktion,...), bestimmte Bewegungsmuster (annehmen, weiterleiten, umleiten, nachgeben) sowie Angriffe, sehr gut üben und einschleifen. Diese sind dann im freien Sparring und im Situationssparring durchaus gut anwendbar.
Kritisch wird es aber dann, wenn LatSao (ChiSao) zum "Sparringsersatz" wird - was leider oft passiert. Dazu taugt die Übung natürlich nicht, da viele, absolut wichtige Attribute und Bewegungen dort einfach nicht oder zumindest nicht ausreichend trainiert werden (z.B. das ganze Thema Überbrücken der Distanz bei einem Gegner der sich frei bewegt - nur ein Punkt von vielen!). Wenn dies geschieht kommt es zu den angebenden Problemen wie "höheres Programm" schlägt niedrigeres Programm und die Übung "LatSao" (ChiSao) wird zum eigentlichen Trainingsmittelpunkt: D.h. nicht mehr das bestehen im freien Kampf ist wichtig, sondern das "gewinnen" der Übung.
Ein weiteres Problem ist ebenfalls oft zu zu beobachten:
Aus einer Kampfübung bestehend aus schnellen, gezielten Angriffen mit gebrochenen Rhythmus wird oft eine rein monotone Bewegungsfolge ohne jeden Nährwert (Händepatschen). Hier ist aber der Lehrer gefragt.
Ob man LatSao als Übung für das schlagen in der Nahdistanz braucht oder ob andere Übungen dieses Ziel besser erfüllen? Kann ich nicht sagen. Richtig gemacht kann es aber auf alle Fälle die Kampffähigkeit in diese Distanz fördern.

OT on:


Was ist Kritik im rechten Maße?

Nun für mich! ist das rechte Maß dort überschritten, wo die immer gleichen User die immer gleichen "Argumente" wiederholen, egal ob zum Thread passend oder nicht. Das rechte Maß ist auch dann überschritten wenn in kürzester Zeit inhaltsarme Mammutthreads geschaffen werden. Natürlich wird dies durch die diversen Steilvorlagen gefördert, die Ursache liegt halt immer auf beiden Seiten.
Kann aber auch sein, dass ich einfach neidisch auf die bin, welche diese, zugegebener Maßen durchaus unterhaltsamen, Threads gestalten und verfolgen können ;-)
OT off.

Terao
21-11-2013, 12:47
Nun für mich! ist das rechte Maß dort überschritten, wo die immer gleichen User die immer gleichen "Argumente" wiederholen, egal ob zum Thread passend oder nicht.Nach meinem Empfinden ist das zu 90% bloß eine Art, die Behauptungen sowohl seitens der EWTO, als auch die ihrer selbsternannten "Verteidiger" hier zu persiflieren. Die ist nämlich an formelhafter Schwammigkeit durch kaum was zu überbieten (und wird deshalb auch so gerne von den Kritikern zitiert).

Sic.

VlesSchaf
21-11-2013, 13:00
Mir ging es eher daraum, welchen Stellenwert in diesem Rahmen das LatSao hat. D.h. was soll es im VT schulen, wie ordnet es sich in den Lernprozess ein.

Soweit ich weiss, gibt es im VT kein Lat Sao. Da hatte ich wohl die Frage falsch verstanden.

Falls es ähnliche Übungen gibt, dann ist die Zielsetzung, so blöde das klingt, VT zu üben. Also der unmittelbare Bezug zu einer Verteidigungssituation ist nicht gegeben - das ist vielleicht der Hauptunterschied zu WT bei solchen Übungen.

ThomasL
22-11-2013, 08:09
Soweit ich weiss, gibt es im VT kein Lat Sao.

Wirklich? Was sagen die VTler hier?



Falls es ähnliche Übungen gibt, dann ist die Zielsetzung, so blöde das klingt, VT zu üben. Also der unmittelbare Bezug zu einer Verteidigungssituation ist nicht gegeben - das ist vielleicht der Hauptunterschied zu WT bei solchen Übungen.

Das wäre kein Unterschied. Auch im LatSao ging es (zumindestens zu meiner aktiven Zeit!) darum WT zu üben. Damals wurde WT (auch) noch als Zweikampfsystem unterrichtet. Diese ständige Beschränkung auf "Verteidigung" / "SV" hier im Forum ist neu und kommt mir eher wie eine Ausrede vor um gewisse, trainingsbedingte, Defizite im duellartigen Zweikampf zu verschleiern: Sollte aber nicht in diesem Thread diskutiert werden, hatten wir ja schon oft genug.

Kaybee
22-11-2013, 08:36
Wirklich? Was sagen die VTler hier?Dasselbe. Es gibt im VT kein Lat-Sao. Es gibt Lap-Sao, nur hat das rein gar nichts mit Lat-So zu tun, wird nur beim Lesen oder Hören manchmal verwechselt.:)

Gruß, Kai

Armin
23-11-2013, 19:06
Dasselbe. Es gibt im VT kein Lat-Sao. Es gibt Lap-Sao, nur hat das rein gar nichts mit Lat-So zu tun, wird nur beim Lesen oder Hören manchmal verwechselt.:)

Gruß, Kai

Bei "uns" auch eigentlich nicht, hin und wieder machen wir aber die Lat Sao-Drills um der alten Zeiten willen, zum Aufwärmen oder um einfach mal kurz den Kopf frei zu bekommen.

Das ist wie "...und es isch immer zeid füa ein witzle..."

Kaybee
23-11-2013, 20:20
Da hätte ich das "Problem", die nie gelernt zu haben. ;)

Incognibro
23-11-2013, 22:36
Ich hab mal gelesen (in der WC Illustrated) das WSL der Meinung war dass nur die Anwendung von Lat Sao Jik Chui, (oder so ähnlich man möge mir mein Kantonesisch verzeihen) also dem Chunnen ohne Chi-Sao-kontakt, dass Maß für WC Skill seien können. Erzählt von David Peterson. Wenn ihr mich drauf festnagelt such ich den Artikel.

Wenn man jetzt chisao-erlernte moves einschleifen will ohne direkt in voller montur zu sparren wäre doch so ein Pitsche Patsche der richtige Kompromis oder? :rolleyes:

Kaybee
24-11-2013, 08:54
Lat Sao Jik Chung ist etwas völlig anderes und hat nichts mit WT-Lat Sao zu tun außer dieser Ähnlichkeit im Namen. Und in dieser Übung manifestiert sich auch ein entscheidender Unterschied zwischen WT und VT: Nämlich das Nicht-Kleben an den Händen/Armen des Anderen.;)

Yen_Li
24-11-2013, 10:49
I...]

Wenn man jetzt chisao-erlernte moves einschleifen will ohne direkt in voller montur zu sparren wäre doch so ein Pitsche Patsche der richtige Kompromis oder? :rolleyes:
Du redest jetzt aber vom Pak-Punch Drill - nicht vom Lat-Sao, oder?

Yen Li

Yen_Li
24-11-2013, 10:50
Lat Sao Jik Chung ist etwas völlig anderes und hat nichts mit WT-Lat Sao zu tun außer dieser Ähnlichkeit im Namen. Und in dieser Übung manifestiert sich auch ein entscheidender Unterschied zwischen WT und VT: Nämlich das Nicht-Kleben an den Händen/Armen des Anderen.;)

Da muss ich jetzt mal drüber nachdenken.
Danke für den Anstoß.

Yen Li

Sunrayshadow
24-11-2013, 12:06
Lat Sao Jik Chung ist etwas völlig anderes und hat nichts mit WT-Lat Sao zu tun außer dieser Ähnlichkeit im Namen. Und in dieser Übung manifestiert sich auch ein entscheidender Unterschied zwischen WT und VT: Nämlich das Nicht-Kleben an den Händen/Armen des Anderen.;)

Magst du das etwas genauer erklären. Interessiert mich sehr, was damit gemeint ist.

Gruß,

Sunny

Incognibro
24-11-2013, 14:30
Lat Sao Jik Chung ist etwas völlig anderes und hat nichts mit WT-Lat Sao zu tun außer dieser Ähnlichkeit im Namen. Und in dieser Übung manifestiert sich auch ein entscheidender Unterschied zwischen WT und VT: Nämlich das Nicht-Kleben an den Händen/Armen des Anderen.;)


Lat Sao Jik Chung- Heißt doch so viel wie sprungfederartiges in die Lücken Schlagen ohne Kontakt oder? Wie gesagt mein Kantonesisch ist ziemlich nicht-existent.

Das Pak Sao Punch Spiel war in meinem WT- Wortschatz synonym mit LatSao :(

Meine Überlegung war dass man sich irgendeinen Drill ausdenken muss damit die Schüler lernen mit sich bewegenden Armen und ohne Vorkontakt zu arbeiten, ohne dass man gleich sparren (iiihh) muss.
Am Anfang ist das PitschePatsche aber wenn man das länger macht wird es lustig( und sinnvoll) wenn man zum Beispiel den Rhytmus nicht einhält oder bewusst versucht zwischen den takt des partners zu stoßen und so weiter. Und natürlich wenn man den Pak Sao und Schlag gleihzeitig macht. Dabei lernt man zum Beispiel auf den Partner nicht in dessen Hand zu zielen, nicht seitlichen Druck zu geben, die Kraft aus dem Pferd zu holen etc.
Also ich behaupte dumm ist der Drill nur wenn man sich dumm anstellt.

Dass ihr nicht klebt sieht man auf den Videos wo PhB seine Schüler vor sich her treibt, das halte ich auch für so wie es letztendlich aussehen soll in der Anwendung. Aber für mich sieht es so aus als ob die Schüler gerade weil sie nicht kleben einfach immer 2 Schritte hinten dran sind.
Wenn ihr im Training nicht klebt wie lernt ihr dann die Arme Positionieren und das Verformen? Das Chi-Sao sieht für mich immer nur wie ein Struktur-Kräftemessen aus. Und wenn PhB dann loslegt wollen sich immer alle Richtung Tan-Bong-Fuk-Djam retten under er boxt munter durch alle Lücken.

Wenn ich einem Anfänger mit soviel Druck wie PhB einen Biu Bong an den Arm knalle ist das doch n Overload für den Schüler, Schockstarre. Dann sind die Arme immer irgendwo aber der PhB packt die Leute an der Gurgel^^


No disrespect, nur neugierig. Mir ist auch klar dass ich quasi nichts von eurem Training weiß ausser YT Videos, dne Teil kannst du also skippen :)

Kaybee
24-11-2013, 14:35
Ok, das wurde hier mit Sicherheit schon beschrieben. Das Lat Sao, das ich vom WT her kenne (ohne es jemals selber betrieben zu haben) ist dieser Pak Punch Drill, wenn ich richtig liege. Zumindest die Basisübung.

Beim VT ist die Übung Lat Sao Jik Chung eine Übung aus dem Chi-Sao heraus, wo abwechselnd immer einer einen Arm wegnimmt und der Partner eben genau in dem Moment zuschlagen soll. (Man übt das vorzugsweise mit Weste) Und eben genau da geht es darum, nicht diesem Arm hinterherzujagen sondern das Ziel, das Zentrum des Gegenübers weiter beständig anzugreifen/zu schlagen.
Und das ist wieder ein Prinzip im Ving Tsun: Den Gegner/ dessen Zentrum anzugreifen und nicht seine Arme zu jagen, kein dran klebenbleiben. Also kein Erfühlen/Ertasten von Druckimpulsen sondern direkt zuzuschlagen/bzw. anzugreifen und wenn nötig Kontakt wegräumen um wieder Platz für den Fauststoß zu haben. Das mache ich so im Poon Sao/Chi Sao zwar auch, aber in dieser Übung wird das direkte Durchschlagen (Punk-zu-Punkt) eben nochmal besonders trainiert.

Gruß, Kai

@Incognibro: Hab deinen Beitrag gerade erst gelesen, nachdem meiner fertig war.

Incognibro
24-11-2013, 14:51
@Incognibro: Hab deinen Beitrag gerade erst gelesen, nachdem meiner fertig war.

:(

Kaybee
24-11-2013, 14:54
@Incognibro:


Lat Sao Jik Chung- Heißt doch so viel wie sprungfederartiges in die Lücken Schlagen ohne Kontakt oder? Wie gesagt mein Kantonesisch ist ziemlich nicht-existent.

Meins ebenso. Kenne zwar die meisten Begriffe und bin 15 Jahre immer so durchs Training gekommen. Wichtig ist es die Bedeutung dessen, was man übt. Nicht der Name.
In die Lücken schlagen ja, wenn der Kontakt (die Behinderung des eigenen Fauststoßes) abreißt.


Meine Überlegung war dass man sich irgendeinen Drill ausdenken muss damit die Schüler lernen mit sich bewegenden Armen und ohne Vorkontakt zu arbeiten, ohne dass man gleich sparren (iiihh) muss.

Sparring ist doch super! Eigentlich meine Lieblingsübung.:)
Mit sich bewegenden Armen setzt du dich ja die ganze Zeit im Partnertraining auseinander. Und Kontakt besteht bei uns, wie ich im vorigen Beitrag ja in bezug auf diese Übung beschrieben habe.


Am Anfang ist das PitschePatsche aber wenn man das länger macht wird es lustig( und sinnvoll) wenn man zum Beispiel den Rhytmus nicht einhält oder bewusst versucht zwischen den takt des partners zu stoßen und so weiter. Und natürlich wenn man den Pak Sao und Schlag gleihzeitig macht. Dabei lernt man zum Beispiel auf den Partner nicht in dessen Hand zu zielen, nicht seitlichen Druck zu geben, die Kraft aus dem Pferd zu holen etc.
Also ich behaupte dumm ist der Drill nur wenn man sich dumm anstellt.

Mag sein, ich habe es wie schon gesagt nie gelernt. Und m.E.n. widerspricht es auch dem Prinzip der Gleichzeitigkeit im VT, denn ich habe es bisher immer so gesehen, dass eben nicht Pak und Punch gleichzeitig kamen. Daher passt es nicht.


Dass ihr nicht klebt sieht man auf den Videos wo PhB seine Schüler vor sich her treibt, das halte ich auch für so wie es letztendlich aussehen soll in der Anwendung. Aber für mich sieht es so aus als ob die Schüler gerade weil sie nicht kleben einfach immer 2 Schritte hinten dran sind.
Wenn ihr im Training nicht klebt wie lernt ihr dann die Arme Positionieren und das Verformen? Das Chi-Sao sieht für mich immer nur wie ein Struktur-Kräftemessen aus. Und wenn PhB dann loslegt wollen sich immer alle Richtung Tan-Bong-Fuk-Djam retten under er boxt munter durch alle Lücken.

Wenn ich einem Anfänger mit soviel Druck wie PhB einen Biu Bong an den Arm knalle ist das doch n Overload für den Schüler, Schockstarre. Dann sind die Arme immer irgendwo aber der PhB packt die Leute an der Gurgel^^

Klar,Philipp fordert und überfordert die Schüler ganz bewusst, um gewisse Reflexe hervorzurufen, ihre skills abzuklopfen und sie dadurch schneller zu machen, ihre Struktur zu kräftigen, die richtigen Reaktionen einzuschleifen etc. Und wenn er durch alle Lücken boxt, dann ist das Lat Sao Jik Chung. ;)


No disrespect, nur neugierig. Mir ist auch klar dass ich quasi nichts von eurem Training weiß ausser YT Videos, dne Teil kannst du also skippen

Kein Thema. Hab ich absolut nicht disrespectful aufgefasst. :beer:
Woher kommst du? Kannst mir ja per PN schreiben. Vielleicht lohnt sich doch mal ein Treffen.:)


Gruß, Kai