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ReifeiZz
20-11-2013, 13:07
Hallo Kampfsportler,

erstmal kurz was zu mir... ich heiße Daniel, aus Dresden, bin 21 Jahre alt (3.11.92), 1.75 groß, 76 kg, und bin Azzubi im 3Lj. zum Kaufmann im EH.
Ich bin ein relativ zurückhaltender und ängstlicher Mensch wo die Gründe größtenteils in der Kindheit liegen.
August 2012 befand ich mich in einer Psychosomatischen Therapie wegen einer schweren Depression. Mein Hauptsächliches Problem ist, das ich mir vieles zu persönlich annehme, angegriffen fühle und mich schwer selbst (Verbal usw.) schützen kann.
Kurz gesagt mein Selbstbewusstsein und Selbstwert ist wohl nicht das beste, obwohl ich oft gesagt bekomme, das man mich nicht so erlebt und ich mir etwas vormache.
Ich erlebe mich eben immer als schwach aber ich versuche stets respektvoll, freundlich und hilfsbereit mit meinen Mitmenschen umzugehen...wohl versuche ich es vielen recht zu machen.
Ein Punkt der mich ausmacht und mir immer zum Verhängnis wird ist das ich mir selber Stress mache und nicht richtig abschalten kann und immer das Gefühl habe, etwas machen zu müssen und mir Aufgaben stelle. (Selbsterziehung)

Kurzer Lebenslauf:
bis 2008 Übergewichtig mit 85 Kg (vorher erlebte ich Mobbing und war selbst aggressiv, misstrauisch gegenüber Anderen.)
2009 - 2010 Fußball
2011 - Sommer 2012 Kraftsport.
August 2012 Psychosomatische Therapie.
Bis jetzt ohne Sport

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Anhand meiner Persönlichkeit und meinem Werdegang möchte ich eine Kampfkunst erlernen, die mir Spaß macht, Ablenkung vom Alltag und belastenden Situationen in meiner Ausbildung und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bietet, um meine Persönlichkeit zu stärken (Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein.)

Seid 2 Woche mache bereits ein Probetraining bei Shotokan Karate-Club Torii Dresden, Karate in Dresden, Germany (http://www.karate-dresden.de/) was mir relativ zusagt und mit 10 Euro Mitgliedsbeitrag, sehr angenehm für mich ist. Ich jedoch von euch Profis eine Hilfe möchte ob vielleicht andere Kampfkunst für mich besser wäre? Oder mir Tipps geben könntet was in meinem Fall besser wäre?

Wo wohnst du (Heimatort / bevorzugter Trainingsort) und welche KK/KS werden in deiner Gegend angeboten / kannst du für ein regelmäßiges Training sinnvoll erreichen? Wohne in Dresden-Gruna Trainingsort umkreis 5km/ Trainingregelmäßigkeit vorhanden.

Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung? wichtig.

Wie wichtig ist dir Wettkampf? Zweitrangig.

Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie? Hauptziel.

Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung? Zweitrangig.

Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen? Zweitrangig

Scheust du dich vor Körperkontakt? Stört nicht.

Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme? knacksen in Kniegelenken aber ohne schmerz, leicht untrainierte Muskulatur.

Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte? Vollkontakt.

Ich hoffe das ich eine Hilfreiche Beschreibung von mir geben konnte und ihr mir weiterhelfen könnt.

lg. Daniel

tempestas
20-11-2013, 13:16
Ich frage jetzt erstmal, was du unter Selbstverteidigung verstehst.

Das ganz einfach vor dem Hintergrund, dass das immer alle wollen, ohne klar für sich definiert zu haben, was sie damit meinen. Ist SV für dich "besser kämpfen können"? Dann kann es jede KK / jeder KS sein (je nach Art mag es unterschiedlich lange dauern, aber helfen wird alles). Oder willst du das ganze Spektrum mit Aufmerksamkeitsschulung, Gefahrenerkennung, Deeskalation, Pre-Conflict, Post-Conflict usw usf? Dann kämen nämlich wiederum ganz andere Sachen in Betracht.

Auch beißt sich z.B. SV mit Philopsophie. Übrigens wäre auch hier gut, wenn du klar definierst, was DU unter diese Punkt verstehst. Meistens wollen das nämlich auch erstmal viele, aber haben dann letztlich doch keine Idee, was sie eigentlich selbst damit meinen und können dann auch gut darauf verzichten.

Auch wenn du hier gleich viele Antworten bekommen wirst, in denen dir etwas zugerufen werden wird bin ich der Meinung, dass die Beantwortung der vorgenannten Punkte für dich essentiell ist.

Franz
20-11-2013, 13:42
Thaiboxen
Kyukushinkai Karate
Sanda

würden mir das spontan einfallen

Bubatz
20-11-2013, 13:59
Und wo bleibt da die spirituelle Seite (Hauptziel)?

Willi von der Heide
20-11-2013, 14:00
Edit

VenumFighter
20-11-2013, 14:02
Also ich habe durch das Muay Thai bzw. Kickboxen und MMA sehr an Selbstbewusstwein zugelegt.
Obwohl MMA vielleicht zu hart als Einsteiger ist.

tempestas
20-11-2013, 14:07
Genau wie erwartet.... ;)

Gruß,

nostradamus.

ReifeiZz
20-11-2013, 15:22
erstmal danke an alle für euere Beiträge.

Ich frage jetzt erstmal, was du unter Selbstverteidigung verstehst.


Darunter verstehe ich nach meiner Meinung nach, sich in Notsituationen (direkter Angriff z.b Box, kickbox usw.) bestmöglich zu verteidigen und Angriffe abwähren zu können... besteht der Konflikt weiterhin, dann sollte ich meinen Gegner so angreifen können, das ich ihn einschüchtern und sein Angriff beenden kann.
In wirklich brenzligen Situationen, ihn Kampfunfähig machen ohne ihm irgendwas zu brechen oder Krankenhausreif schlagen zu müssen. :biglaugh:


Oder willst du das ganze Spektrum mit Aufmerksamkeitsschulung, Gefahrenerkennung, Deeskalation, Pre-Conflict, Post-Conflict usw usf?
Mir persönlich ist wichtig das die Kampfkunst Aufmerksamkeitsübungen beinhaltet aber auch teilweise Meditation um sich auf das wesentliche konzertieren zu können...damit meine ich nicht nur auf Kampf, sondern auch alltäglichen Situationen.
Ich selbst bin der Meinung das man nicht immer, wenn eine Gefahrensitutation auf einen zukommt mit einen Gegenangriff reagieren muss, sondern das man immer selbst die Möglichkeit hat sie in eine bestimme Richtig steuern zu können... das heißt das ich eher erst die Deeskalation bevorzuge... aber nicht immer gelingt es da zum Konflikt immer mehrere dazugehören... ich möchte aber bei mir selbst bleiben und auch mein Geist trainieren um im vollen Bewusstsein bei mir selbst zu sein jedoch nicht irgendwie arrogant oder übermutig zu wirken.

Ich hoffe du weist was ich meine.

Was ich vergessen habe zu erwähnen, ich interessiere mich für Buddhismus, Achtsamkeit, Stressregulierung, Respekt usw.


Auch beißt sich z.B. SV mit Philopsophie. Übrigens wäre auch hier gut, wenn du klar definierst, was DU unter diese Punkt verstehst. Meistens wollen das nämlich auch erstmal viele, aber haben dann letztlich doch keine Idee, was sie eigentlich selbst damit meinen und können dann auch gut darauf verzichten.

Ich selbst philosophiere viel und mich interessieren viele Dinge im Alltag die ich oft hinterfrage... z.b bei KS und KK ist mich wichtig das sie traditionell, asiatisch/japanisch sind z.b Techniken, Begriffe, Art alles traditionell zur asiatisch/japanischen KS u. KK sind.

Ich bin bin gegen normales Boxen, Thai Box...nicht falsch verstehen... nicht wegen der härte, sondern wie damit viele Umgehen und meistens seine Gegner verletzen oder sogar krankenhausreif schlagen... jedoch sollte ich mich in erste Linie bestmöglich Verdeidigen können.
Bewusst ist mir auch das es keine 100% Verteidigung gibt.

Weist du ungefähr was ich meine und in welche Richtung ich tendiere?
Mir sagt Karate schon sehr zu, es gibt jedoch noch viele andere KK/KS deswegen will ich mich erst informieren und Rat einholen.

Im voraus danke

Pyriander
20-11-2013, 16:36
...
Ich selbst philosophiere viel und mich interessieren viele Dinge im Alltag die ich oft hinterfrage...
z.b bei KS und KK ist mich wichtig das sie traditionell, asiatisch/japanisch sind

Wo Hinterfragen eigentlich nicht gerade erste Bürgerpflicht ist... ;)


z.b Techniken, Begriffe, Art alles traditionell zur asiatisch/japanischen KS u. KK sind.

Dein Verständnis von Philosophie ist also, Sachen in einer anderen Sprache zu benennen?


Bitte nicht zu aggressiv lesen, ich meine es nicht böse, aber mal ehrlich, Philosophie ist eigentlich etwas viel tiefergehendes, als solche oberflächlichen Rituale und Bezeichnungen.

Sich vor einem Schrein zu verbeugen und mit der Gruppe hinzukniene ist keine Philosophie. Es ist ein Ritual. Das ist OK und man kann es cool finden!!!! Aber bitte beleidigt doch nicht die Philosophie... ;)

Bubatz
20-11-2013, 17:08
Das war jetzt aber auch nicht gerade mit den Augen der Liebe interpretiert, Pyriander ... HINTERFRAGEN war doch in Sachen Philosophie das entscheidende Stichwort. ;)

Rituale und Bezeichnungen sind sicher selbst keine Philosophie, aber im positiven Fall sollen sie doch zumindest etwas ausdrücken - eine Einstellung oder Haltung, die ihrerseits wiederum durchaus "spirituell" geprägt sein kann.

PS: Und ich mag "kote gaeshi" irgendwie auch nicht gern "Kipphandhebel" nennen - da muss ich immer an meinen Werkzeugkasten denken ...

ReifeiZz
20-11-2013, 17:17
Wo Hinterfragen eigentlich nicht gerade erste Bürgerpflicht ist... ;)


Stimmt... als erstes bringt mir das hinterfragen ja weniger wenn es hart auf hart kommt... meinst du also mit deiner Aussage das es eher um die innere Ruhe geht?


Dein Verständnis von Philosophie ist also, Sachen in einer anderen Sprache zu benennen?

Hier verstehst du mich falsch... ich denke mal das du mit dem Begriff Philosophie mehr anfangen kannst und es tiefgründiger behandelst... für mich ist die Philosophie das, was ich geschrieben habe... bin ja auch kein studierender Philosoph :)


Sich vor einem Schrein zu verbeugen und mit der Gruppe hinzukniene ist keine Philosophie. Es ist ein Ritual. Das ist OK und man kann es cool finden!!!! Aber bitte beleidigt doch nicht die Philosophie...

dann finde ich beim KK/KS wichtiger wenn man Rituale hat.

EinfachEr
20-11-2013, 19:45
Hi!
Glückwunsch zu deinem Bestreben nach persönlicher Weiterentwicklung.

Ich kann mich dem nur anschließen...wenn du etwas tun musst, muss es dir Spaß machen. Ich denke, dass die Menschen heute viel zu oft hinter "dem Perfekten" (so nicht existenten) hinterher rennen, dass sie das "ziemlich gute" zu schnell fallen lassen.
In diesem Sinne ... bleibe doch beim karate, wenn es dir gefällt.


Bei dem, was ich im bujinkan budo taijutsu erlebt habe, ist sehr wichtig, die Techniken zu hinterfragen, um diese zu verstehen (um sie sich nicht sinnfrei ins Hirn zu prügeln).

Was es für dich auch interessant machen kann ist die oft gehörte Einstellung, dass es dir irgendwas draußen im Leben bringen muss, da man es sonst nicht trainieren muss. (Dies bezieht sich nicht auf SV und ist für jeden etwas anderes ... aber auch das gehört in die Kategorie des Hinterfragens.) Irgendwelche Strategien gehen halt irgendwann ins Denkmuster über ;-)

Was das SV angeht ... dafür muss man schon verdammt lange trainieren. Deine Erwartungen bezüglich des SV sind aber nirgends in einem Jahr realisierbar.

Willi von der Heide
20-11-2013, 19:55
Edit

Finaljustice
25-11-2013, 13:23
Mein erster Instink wäre auch, dir zu einem der "harten" Karatestile zu raten, also vor allem Kyokushin oder eines seiner Derivate (Shinkyokushin, Enshin, Ashihara, etc.). Auch da kommt es natürlich sehr drauf an, wo du trainierst. Aber man hat durch die "härtere Linie" und das Vollkontaktsparring eine gute Möglichkeit, sich der Angst vor dem Schmerz, vor dem Getroffenwerden zu stellen, und insgesamt läuft das Training meist sehr strikt und "kompakt", also ohne lange "Verschnaufpausen" oder ähnliches. Man wird damit bei kontinuierlichem Training einigermaßen fix recht "wehrhaft".

Polarlicht
27-11-2013, 20:10
erstmal danke an alle für euere Beiträge.

....

Mir persönlich ist wichtig das die Kampfkunst Aufmerksamkeitsübungen beinhaltet aber auch teilweise Meditation um sich auf das wesentliche konzertieren zu können...damit meine ich nicht nur auf Kampf, sondern auch alltäglichen Situationen.
Ich selbst bin der Meinung das man nicht immer, wenn eine Gefahrensitutation auf einen zukommt mit einen Gegenangriff reagieren muss, sondern das man immer selbst die Möglichkeit hat sie in eine bestimme Richtig steuern zu können... das heißt das ich eher erst die Deeskalation bevorzuge... aber nicht immer gelingt es da zum Konflikt immer mehrere dazugehören... ich möchte aber bei mir selbst bleiben und auch mein Geist trainieren um im vollen Bewusstsein bei mir selbst zu sein jedoch nicht irgendwie arrogant oder übermutig zu wirken.

Ich hoffe du weist was ich meine.

...

Hi,

zu diesem Punkt fallen mir die klassischen SV-Systeme ein. Ich kann jetzt nur für KM sprechen.

KM beinhaltet keine Meditation oder Philosophie. Das was du aber oben ansprichst, ist ein gutes Deeskalations-Training, was in den SV-Systemen trainiert wird. Das Einstellen auf Alltagssituationen und wie man am besten ohne Verletzungen rauskommt (Szenariotraining).

Wie wäre es mit Kyokushinkai-Karate, verbunden mit gelegentlichen SV-Seminaren? Ich denke mal, Deeskalation kommt im Kyokushinkai nicht so vor, richtig?

Gruß
Polarlicht