Vollständige Version anzeigen : Durchgefallen
Sicher ist es dem einen oder anderen hier auch schon mal passiert, man rasselt durch seine Prüfung.
Bei mir war es in jungen Jahren, die Blaugurtprüfung im Judo.
Es war meine erste Prüfung auf Bezirksebene und ich nahm das Bestehen wahrscheinlich als mehr oder weniger als gegeben hin.
Entsprechend war meine Vorbereitung so Lala und mit einigem Abstand zu damals muss ich auch anerkennen, dass ich völlig zurecht durchgefallen bin.
An dem Tag sah ich das natürlich anders, ich hielt das alles für absolut unfair und witterte selbstverständlich überall Klüngel, Vetternwirtschaft, Ressentiments und Verschwörungen.
Die Einsicht nun die Fehler auch bei mir selbst zu suchen, kam erst nachdem ich das ganze verdaut hatte, es brauchte seine Zeit.
Am schlimmsten war es für mich, danach wieder ins Training zu gehen und ganz kurz wollte ich sogar den Sport an den Nagel hängen.
Ich hatte echt Angst vor meine Sportkameraden zu treten und den Beweis meines Scheiterns, auch noch offensichtlich um den Bauch tragen zu müssen.
Am Ende war es dann alles halb so Wild aber ich hatte das erste Mal in meinem Leben wirklich Bauchschmerzen dabei, zum Training zu gehen.
Auch wenn es wirklich eine bittere Erfahrung war, sie hat mich doch auch weitergebracht.
Nie wieder wollte ich so etwas mitmachen und so stellte ich mich jeder späteren Prüfung immer in absoluter Höchstform.
Ich glaube ja, dieses so unglaublich negative Erlebnis hat mit zu einem besseren Kampfsportler und sicherlich auch bescheidener gemacht.
Jetzt würde ich gerne mal an euren Erfahrungen und Erlebnissen teilhaben.
Seit ihr schon mal durchgefallen, war es eurer Meinung nach gerechtfertigt und wie seit ihr letztendlich damit umgegangen?
Ich hoffe auf rege Beteiligung.;)
Willi von der Heide
03-12-2013, 14:07
Edit
Finaljustice
03-12-2013, 17:52
Deine Erfahrung habe ich selbst nie gemacht, aber ich habe es öfter miterlebt, dass Leute, die einen Sport jahrelang praktiziert haben, wegen einer durchgefallenen Prüfung aufgehört haben. Sicher kann man darüber streiten, ob diese Leute "den Geist" einer Budokunst richtig verstanden haben. Sicherlich muss mit steigendem Kyu-Grad die Anforderung steigen. Aber viele Leute, die durch eine Prüfung durchfallen, müssten das nicht. Es ist vermeidbar, und zwar nicht unbedingt auf ihrer Seite. Die Angst des Scheiterns ist etwas, was viele Leute zu anderen Leistungen bringt. Und diese ganzen bunten Gürtel sind mitursächlich. Wie Du schon meintest: Man muss danach mit dem "Zeichen der Schande" wieder ins Training. Dieser Gürtelkacke wird insb. im Judo viel zu viel Bedeutung beigemessen. Durch die Erweiterung auf mehr Gürtel (ich hatte damals zum Glück zu einem Zeitpunkt angefangen, wo es nur 6 Kyugrade gab. Das ging dann bis braun auch recht fix ^^) wird den Kindern recht früh eingedrillt: Nur, wer seinen bunten Gürtel hat, ist auch wer. Haste watt, dann biste watt. Die Einstellung missfällt mir, weil ich beobachten kann, dass das zu unnötigem Elitismus und Imponiergehabe führt.
Viele Prüfer haben auch kein Verhältnis mehr dazu, wie das mit ihrer eigenen Prüfung war, und man neigt auch dazu, die Messlatte immer höher zu setzen - es könnte ja einer evtl. es einfacher haben, als man selbst. Auch dieses Streben nach der "Objektivität der Gürtel" stößt mir sauer auf. Dass man schon zu Kyuprüfungen zu LaLe muss / sie "überregional" ablegen muss, etc. Im Kyubereich ist man SCHÜLER, der in erster Linie von seinem eigenen LEHRER zu beurteilen ist. Muss ich denn in der Schule um von der 10. in die 11. versetzt zu werden meine Prüfungen auch in einer anderen Schule ablegen? Von einem anderen Lehrer beurteilt werden? Nur mein Lehrer weiß, wo ich im Kurrikulum stehe, was ich gut kann, was ich schlecht kann. Er kennt meine Entwicklung. Prüfung ist eine wichtige SItuation, keine Frage. Aber der "fremde und objektive" Prüfer sieht nur diesen kurzen Ausschnitt. Ich kann es bei Dan-Prüfungen verstehen. Man hebt jemanden in den Rang eines "Ebenbürtigen". Dass man da eine gewisse Absicherung will, ist einleuchtend.
Diese Knickerigkeit bei Kyuprüfungen ist mir aber ein Greuel.
Versteht mich nicht falsch: Ich habe schon Leute durch Prüfungen fallen sehen, bei denen ich mich gefragt habe, wie sie die davor geschafft haben. Diese Leute holt es aber früher oder später ein. Ich kenne aber auch Leute, die sich ab einem bestimmten Niveau nahezu schlagartig verbessert haben. Es dauert bei jedem unterschiedlich lange, bis der Groschen fällt. Diese Entwicklung kann nur der eigene Lehrer beurteilen. Bei ihm sehe ich aber auch die Verantwortung. Ich kenne es - etwa im Karate oder auch Kendo - so, dass der Lehrer zum Schüler geht, wenn der nächste Prüfungstermin ansteht, und ihm sagt, dass er Prüfung machen soll. Dieses Vertrauen ist irgendwo auch Grundlage der Lehrer-Schüler Beziehung: Der Schüler kann seine eigene Leistung meist nicht gut einschätzen. Das obliegt dem Lehrer, der den Schüler eben nicht "in sein eigenes Verderben" rennen lassen sollte.
Am Ende hast Du natürlich die Erfahrung gemacht, die man aus einem Scheitern ziehen sollte: Man will es nicht mehr zulassen. Es gibt aber Leute, die mit einem "plötzlichen" Scheitern nicht umgehen können. Für diese muss man andere Ansätze wählen, damit sie ihre Fehler einsehen. Das alles ist so subjektiv, dass es sich meiner Ansicht nach ausschließt, wenn man ständig und überall Objektivität haben will. Unser Schulsystem presst Leute schon in Formen, die nicht für alle passen. Dort kann man aber argumentieren, dass es eben einen Kompromiss geben muss, insb. wegen der Kosten, die Bildung verursacht. Sicher muss auch der Budoka eine gewisse Grundkompetenz haben. Aber ihm steht da kein Staat im Rücken, der sagt: Du musst das in zwölf Jahren schaffen. Der Leistungs- und Erwartungsdruck ist da ein hausgemachtes Problem, resultierend aus diesem Zwang, Gürteln und Urkunden hinterherzurennen. Ich habe nach wie vor Respekt vor meinen eigenen Prüfungen, und gehe in keine mit der "Gewissheit" rein, es auf jeden Fall zu schaffen. Ich vertraue meinem Lehrer: Wenn er sagt, ich soll Prüfung machen, dann weiß ich, dass ich gute Chancen aufs Bestehen habe. Aber ich habe aufgehört, Gürteln und Graduierungen viel beizumessen. Ich respektiere meine Ranghöheren aufgrund der Zeit, die sie länger investiert haben als ich, und ich versuche mich entsprechend zu bewegen. Aber am Ende des Tages kann sich jeder einen schwarzen Gürtel umbinden und von sich behaupten, er sei der große Häuptling. Wer mich davon überzeugen will, dass hinter dem zweifingerbreit Stoff auch was steckt, der muss es mir beweisen. Autorität wird einem nicht verliehen, man muss sie sich verdienen.
Wobei ich auch Prüfungen hatte, wo wirklich nur " durch gewunken " wurde, was im nachhinein betrachtet auch nicht richtig war !
Hatte ich auch schon - ist ein extrem komisches Gefühl, man merkt ja, dass da was nicht stimmt und freut sich auch nicht wirklich ...
Incognibro
03-12-2013, 19:45
Ich hab mit Judo damals (da war ich 10-11) aufgehört weil ich keine Prüfungen machen "konnte".
Irgendwann ging das los dass immer nur eine Hand voll Leute Prüfungne abgelegt haben, und man erfuhr hauptsächlich dadurch dass Turniere waren wenn Montags gesagt wurde wie toll das Turnier oder die Prüfung am Wochenende war. Wenn man gefragt hat wann mal ne Prüfung ist oder ob es man mit aufs Turnier kann hieß es immer er sagt schon wann oder "ich wär noch nicht bereit".
Ich bin ein ziemlich verpeiltes, eher zuückhaltendes Kind und hab wohl nie genug Engagement gezeigt um auf dem Radar des Trainers aufzutauchen aber ich war der Meinung dass ich aber genug drauf hatte um weiterzukommen. Randori und Turnier gaben mir Recht. Fand ich damals zumindest.
Alles in allem wird das wohl eher ein soziales Ding gewesen sein, vor allem weil ich das technische Niveau bei 10-11 jährigen noch sehr überschaubar finde. Heute ärgere ich mich darüber dass ich mich mehr daran erinnere als an Judo-Techniken.
Der Trainer war einer von vielen die den Verein immer kurz betreut haben und dann wieder in der Versenkung verschwanden.
Als ich dann ein paar Jahre später mit Kickboxen anfing hab ich das erste mal verstanden was Einsatz zeigen, sich quälen, technisch verbessern, zu hause trainieren etc. bedeuten. Und was ich alles kann wenn das Ziel erst mal feststeht und wenn es gute Instruktionen gibt.
Im Nachhinein finde ich es schade dass hauptsächlich dieses planlose Frustrationsgefühl in Erinnerung geblieben ist.
Ich geh den Verein heute noch hin und wieder mal besuchen weil meine alten Kumpels das Training abhalten, aber ich finde es ist nach wie vor was für Autodidakten.
PS: Keine Techniken gemerkt st nicht ganz richtig, man kann mich immer noch aus allen möglichen Positionen hinschmeißen ich rolle ab wie ein junger Gott :D :D :D :D
Savateur73
03-12-2013, 22:45
Ich bin mal bei der grüngurt-Prüfung im JJ in den 90ern wegen zu hartem Kontakt durchgefallen.:D
Ich habe meinem Partner einen Oizuki in den Magen gegeben und der hat zu spät geblockt und ist umgefallen.:D
Der Prüfer meinte ich würde meine Technik nicht kontrollieren können.:D
Ich war ziemlich sauer darüber und konnte mich bei einem JJ-Turnier revanchieren in dem ich 2 Schüler vom Prüfer locker besiegt habe und die waren sogar höher graduiert. Dann bin zu meinem Prüfer hingegangen und habe gesagt das er als Prüfer ein Witz ist und eine Schande für JJ.:D
Der hat einfach die Fresse gehalten und nix gesagt.:cool:
Schnueffler
03-12-2013, 22:51
Du bist so der harte Held!
Savateur73
03-12-2013, 22:56
Du bist so der harte Held!
:cool::D
Karateka94
04-12-2013, 00:46
Ist mir noch nicht passiert. Beim Training heißt es oft ich wäre sogar zu niedrig graduiert. Als ich jetzt meinen Braungurt gemacht habe, hat mich eine Woche davor eine schlimme Erkältung flachgelegt. Ich wäre danach nicht mehr zuhause gewesen (studiere wo anders), und habe die Prüfung dann gemacht, Kondition war aber grausig. Hab das Gefühl, dass ich auch durchgewunken wurde, weil alle wussten welche Leistung ich sonst erbringen kann. Dennoch, bei meinen beiden Mitprüflingen wurde zur Wiederholung einiger Teile (z.B. Kata) geladen, und bei mir gab es keinen Kommentar.
Um nochmal generell etwas über das Graduierungssystem zu sagen. Ich hätte gerne irgendwann mal den Schwarzgurt. Was mich aber zunehmend stört, ist das wechselnde Niveau der Gurtträger. Im Shotokan haben wir Leute dabei, die übergewichtige Hausfrau, die nur einen Braungurt trägt, weil sie den irgendwo mal bekommen hat, oder andere Leute die nur einen Braungurt haben, weil sie so lange dabei sind. Natürlich müssen einige von denen wiederholen, meist jedoch bestehen sie dann beim zweiten Mal. Das liegt aber wohl eher nicht daran, weil sie auf einmal schlagartig gut geworden sind, sondern wahrscheinlich daran, dass meine Trainer den Willen begrüßen, sich in etwas reinzuknien, und Kampfgeist zu zeigen. Ob das gut ist, sei mal dahin gestellt.
Ich finde, und so wird es auch bei uns im Kyokushin praktiziert, dass der Gürtel den Leistungsstand des Schüler wiedergeben muss. Es gibt dann nunmal Leute, die ihr ganzes Leben lang ein Gelbgurt sind. Aber wenn ich so eine:its_raini lese wie auf der Internetpräsenz mancher "Karate Kollegien" mit "wir bringen sie zum schwarzen Gürtel", da kann ich nur :narf: ....
Was ist der Sinn eines Gürtels, wenn da ein Anfänger kommen kann, und diese Person ohne Probleme schlägt? Die Leute, die den Stand des Gürtels einmal erreicht haben, werden auch im Alter damit keine Probleme haben. Die 100 jährigen Meister aus Japan schlägt so leicht auch keiner. Alter ist auch wieder eine zu gern gegebene Ausrede.
Willi von der Heide
04-12-2013, 00:52
Edit
Finaljustice
04-12-2013, 07:48
100 jährige im Kyokushinkai :ups::ups::ups::ups:
Ich habe Hoffnung, daß ich auch noch was reiße :D
Im Ernst:
Ich habe mir mal das Prüfungsprogramm im Kyokushinkai angesehen ..
:ups: kann ich da nur sagen. DIE müssen richtig was zeigen.
Witzigerweise habe ich beim Kyokushin die Erfahrung gemacht, dass da ausgesprochen selten durch Prüfungen durchgefallen wird. Die Prüfungen können schon recht anspruchsvoll werden (und ich finde Prüfungen über zwei Tage mit jeweils 5-6 Stunden dauer auch nicht unbedingt nötig oder sinnvoll), aber die meisten Prüfer sind da dann doch recht großzügig, wenn man am Ende noch steht :D
KingAndy25
04-12-2013, 08:03
@Schnueffler: hast du nicht den Ironie Smilie vergessen?
Royce Gracie 2
04-12-2013, 08:43
Also ich habe in meinen 10 Jahren Kampfkunstlaufbahn noch nie erlebt das irgendwer jemals durch ne Prüfung gefallen ist.
Ich habe mir nie viel aus Prüfungen gemacht , da meine Prüfung immer der Wettkampf war.
So habe ich es trotz 10 Jahren nur zu folgenden Graduierungen gebracht.
JiuJitsu: Orange
Shotokan: Orange
Judo: gelb
Kyokushin : blau
BJJ:weiß
fast alle mit denen ich damals in den verschiedenen Sportarten angefagen hatte , sind mittlerweile Schwarzgurt in den jeweiligen Sportarten. Und was bringt es ihnen ?
Ich bin mir recht sicher das ich im Kyokushin in ca 1 Jahr meinen Schwarzgurt nachmachen könnte, weil der Trainer mich noch kennt und weiß das ich mit den anderen Kyokushin schwarzgurten im Sparring locker mithalten kann.
Aber was habe ich dann davon ? Nix ^^
Und was bringts ihnen , außer das sie vor leuten die sich nicht auskennen nen dunklen Gürtel vorzuweißen haben
Antikörper
04-12-2013, 09:49
Prüfungen sind hauptsächlich dazu da, dass die Verbände sich finanzieren. Deswegen fällt auch fast niemand jemals durch.
ich hatte eine ähnliche Erfahrung beim Braungurt im Judo...
Im nachhinnein sehe ich das ähnlich wie du, dass ich sicher nicht perfekt abgeliefert habe. was ich allerdings immer noch als ungerecht ansehe ist, dass andere mit ähnlich schlechten leistungen bestanden haben....
am lange Ende habe ich allerdings Jahrzehnte gebraucht um zu erkennen, dass mir damals das grundverständnis zum Kampfsport irgendwie fehlte.
Ich habe zwar meine techniken gekonnt...wettkämpfe gemacht und gewonnen, aber so richtig verstanden habe ich die Techniken erst heute, wo ich nach vielen Jahren Judo-Pause (und ausflügen in andere Kampfkünste) beim Jiu Jitsu angekommen bin.
Verstanden bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ich erst jetzt gelernt habe die Kraft und die Bewegung des Gegners richtig aufzunehmen. Im Kampf hat das zwar immer irgendwie geklappt und ich habe auch diverse titel abgeräumt..aber ich glaube, dass das eher intuition oder glück war..oder mangelde technik der gegner...
Ich glaube, dass das die Prüfer damals auch erkannt haben.
Von einem hohen Kyu wird schon erwartet, dass er nicht nur techniken ausführt, sondern diese auch beherscht und versteht....
Royce Gracie 2
04-12-2013, 11:18
Ja und mehr als 80% der Schwarzgurte aus verschiedensten Kampfsportarten
mit denen ich gesparrt hatte konnten gar nichts !
Die hatten einfach Techniken auswendig gelernt vorzuturnen und waren lange genug dabei.
Bewegungsverhalten grauenhaft
in jedem Job gibt es bestimmte Stufen die man erreichen kann, daher finde ich generell die Idee von Prüfungen nicht falsch, aber im KS haben die Prüfungen ihren Sinn verloren (hatten sie dort jemals einen?), wenn mit einer Prüfung neue Erfahrungen und Pflichten sowie der Ausweis des Könnens verbunden ist kann das schon vernünftig sein. Vielleicht gibt es Vereine die das so handlen. Im BJJ scheint es mir oft so zu sein, dass der Gurt auch was aussagt.
Ich persönlich empfand Prüfungen als Geldverschwendung und habe ähnlich wenige gemacht wie Royce, habe im JJ auch mal nach einer Prüfung den alten Gurt noch weiter angezogen weil ich keine Lust hatte Geld für einen neuen auszugeben..:D
Aber ich finde auch die Leute schlimm die mit ihrem Schwarzgurt rumstolzieren und dann unbedingt immer alle 2 Sekunden darauf hinweisen, dass der Gürtel "nur dazu da ist um die Jacke zusammenzuhalten" aha
Hug n' Roll
04-12-2013, 16:07
wenn mit einer Prüfung neue Erfahrungen und Pflichten sowie der Ausweis des Könnens verbunden ist kann das schon vernünftig sein. Vielleicht gibt es Vereine die das so handlen. Im BJJ scheint es mir oft so zu sein, dass der Gurt auch was aussagt.
Ja. Ich hab das vom BJJ übernommen. Graduierungen werden vergeben. Keine Prüfungen. Das geht bei überschaubaren Gruppen, weil ich auch ohne Prüfung weiß, was wer (technisch & im Randori) kann.
So kommt es auch nicht zum "durchfallen". Wer nicht reif ist, wird nicht graduiert. Das technische Curriculum, welches im Stand an der Gokyu (was Nage waza, also Würfe angeht) und am Boden an den Grundfertigkeiten (Positioning und Transitions) sowie der Stoffsammlung Ne waza orientiert ist, wird natürlich gelehrt und vorausgesetzt.
Gürteltier
04-12-2013, 16:37
Ich bin mal bei der grüngurt-Prüfung im JJ in den 90ern wegen zu hartem Kontakt durchgefallen.:D
Ich habe meinem Partner einen Oizuki in den Magen gegeben und der hat zu spät geblockt und ist umgefallen.:D
Der Prüfer meinte ich würde meine Technik nicht kontrollieren können.:D
Ich war ziemlich sauer darüber und konnte mich bei einem JJ-Turnier revanchieren in dem ich 2 Schüler vom Prüfer locker besiegt habe und die waren sogar höher graduiert. Dann bin zu meinem Prüfer hingegangen und habe gesagt das er als Prüfer ein Witz ist und eine Schande für JJ.:D
Der hat einfach die Fresse gehalten und nix gesagt.:cool:
Das ist so oder so voll witzig.
Egal, ob Du es ironisch meinst oder ernst.
Hätte da als Prüfer auch nix gesagt -schon wegen des Lachanfalls :
Das Gürteltier.
Gürteltier
04-12-2013, 16:49
Ein Kumpel hat sich, als wir Teenager waren, ne Woche nach der nicht bestanden Orangegurtprüfung im Judo suizidiert.
War nur ein weiterer Stein im Mosaik dazu, aber Gürtel können offenbar Leben retten.
Ich finde es trotzdem gut, wenn andere bei meinen Prüfungen durchfallen.
Speziell bei Danprüfungen.
Da ist es mir auch lieb, wenn sie es nicht schaffen, selbst wenn es nicht meine Prüfung ist.
Kommt bei uns im Verband öfter mal vor.
BJJ und Kyokushin Schwarzgurte bedeuten was. Andere weniger.
Meiner auch nicht so viel.
Na gut. Nix, außer dass ich mir den A... viel Mühe geben musste.
Grade sind schon gut, weil sie von vielen doch mit Kampffähigkeit belegt werden.
Für Blau-, Braun und Schwarz im Judo haben wir früher zur Wartezeitverkürzung ja zum Beispiel im Wettkampf von uns geschlagene Höhergraduierte auf unserer Sammelkarte unterschreiben lassen.
Grade sind schon schlecht, weil sie von vielen doch mit Kampffähigkeit belegt werden.
Höhergraduierte kommen zum Beispiel öfter mal in die "Eigentlich ist das und das schlecht an dem was du machst" Phase, wenn sie schlecht gegen einen aussehen.
Erklärt selber natürlich nur wirklich, wirklich, wirklich wichtige Dinge, wenn ihm gerade die Felle wegschwimmen :
Das Gürteltier
Hug n' Roll
04-12-2013, 19:25
Ich finde es trotzdem gut, wenn andere bei meinen Prüfungen durchfallen.
[...]
Da ist es mir auch lieb, wenn sie es nicht schaffen, selbst wenn es nicht meine Prüfung ist.
[...]
BJJ und Kyokushin Schwarzgurte bedeuten was. Andere weniger.
[...]
Grade sind schon gut, weil sie von vielen doch mit Kampffähigkeit belegt werden.
[...]
Grade sind schon schlecht, weil sie von vielen doch mit Kampffähigkeit belegt werden.
[...]
Also Zusammenfassung:
Durchfallen ist geil. Blackbelts sind außerhalb von BJJ und Kyokushin nix wert.
Grade sind gut und Grade sind schlecht.
Aha.
Finaljustice
04-12-2013, 19:32
Wenn sich jemand wegen Nichtbestehen einer Gürtelprüfung umbringt, dann liegt der Hase woanders im Pfeffer.
Ich denke, dass auch die Zeit der "wertvollen" BJJ und Kyokushin Blackbelts ist auch vorbei. Im Kyokushin wegen der Verbandspolitik, und im BJJ, weil es auch da der Kommerz angekommen ist.
Hug n' Roll
04-12-2013, 19:47
Ich denke, dass auch die Zeit der "wertvollen" BJJ und Kyokushin Blackbelts ist auch vorbei.
Es wird am Ende sein wie überall:
Der "Wert" einer Graduierung hängt vom Trainer/Prüfer ab und vom entsprechenden Umfeld.
-Und wenn man den Trainer nicht kennt, zählt dann ausschließlich "on the mat"!
Also ich habe in meinen 10 Jahren Kampfkunstlaufbahn noch nie erlebt das irgendwer jemals durch ne Prüfung gefallen ist.
Also das kann ich jetzt nicht bestätigen - ich habe schon so einige durchfallen sehen, sogar bei den Kindern. Allerdings hab' ich mich manchmal ratlos am Kopf gekratzt, wenn einerseits Leute wegen absoluter Kleinigkeiten durchgefallen sind, während andere mit auffällig groben Mängeln trotzdem durchkamen.
Nebenbei: Wenn man sich bei Youtube Prüfungsvideos ansieht, dann merkt man schnell, wie extrem unterschiedlich die Qualität der Leistungen sind - egal welche KK.
Schnueffler
04-12-2013, 22:07
Manchmal ist es ja auch erschreckend, wen der Trainer zu ner Prüfung zulässt.
Savateur73
04-12-2013, 22:37
Das ist so oder so voll witzig.
Egal, ob Du es ironisch meinst oder ernst.
Hätte da als Prüfer auch nix gesagt -schon wegen des Lachanfalls :
Das Gürteltier.
Der Prüfer hätte sicher einen Lachanfall bekommen, wenn ich verloren hätte.
Nur habe ich seine Schüler beide Braungurte und ich orange, aber mit Kickboxerfahrung im Stand richtig schön ausgepunktet beim Wettkampf.:cool:
Das ist wirklich so passiert und ich hatte danach so einen Hals auf Ihren Trainer der seine Schüler bei der Prüfung hat bestehen lassen, obwohl die Schüler schlechter waren als ich.
Das war der Grund warum ich nach 2 Jahren JJ damit aufgehört habe.
Typisch Vereinsmeierei.
Ju-Jutsu-Ka
05-12-2013, 00:04
Prüfungen sind hauptsächlich dazu da, dass die Verbände sich finanzieren. Deswegen fällt auch fast niemand jemals durch.
Also das halte ich ja mal so allgemein gesagt für Blödsinn....
Es gibt sicher Verbände, die das so handhaben, aber es gibt genug, wo die Kosten so gering sind, dass von "Finanzieren" kaum die Rede sein kann.
Bei uns prüfen wir bis zum Grüngurt im Verein
Die Prüflinge zahlen €7,50 für Prüfungsmarke und Urkunde....
(zzgl. €5 falls ein Gürtel nicht selbst besorgt werden soll)
Da ich auch prüfe, lasse ich erst niemanden zu, der die Prüfung nicht bestehen kann, natürlich können die Leute auch mal ein Blackout haben, kam aber noch nicht vor
(Nebenbei hatten die Danprüfungen eine Durchfallquote von 25%)
Abitur besteht ja auch fast jeder, der zugelassen wird.....
Zitat von Ju-Jutsu-Ka
Da ich auch prüfe, lasse ich erst niemanden zu, der die Prüfung nicht bestehen kann
Das macht in meinen Augen (denen eines Prüflings ;) )einen guten Prüfer aus!
Aber leider habe ich schon einige Verbände erlebt die sehr darauf aus waren die Leute früh zu hohen Ehren zu bringen. Durchgefallen bin ich zwar bisher noch durch keine Prüfung, allerdings wurde ich (schon ein paar Jährchen her) von meinem damaligen Trainer und Prüfer mit einem mehr recht als schlecht verheilten Muskelfaserriss zu einer Prüfung gedrängt. Das Ende vom Lied: Ich humpelte mehr schlecht als recht durch meine Prüfung, die Verletzung war wieder da und ich bestand. Ich habe mich noch NIE nach einer bestandenen Prüfung so miserabel gefühlt und das lag sicher nicht an meinem Muskelfaserriss.
Als er wieder verheilt war setzte ich deswegen mein Training in einem anderen Verband fort, nur den Gürtel den ich mit dieser Prüfung bestanden hatte nahm ich lieber nicht mit :D
AlexAikido
05-12-2013, 02:41
Bei uns im Verband isses relativ einfach, da brauchen wir uns nicht wegen den Gürtelfarben Sorgen machen, denn bis zum Dan haben normalerweise alle Weißgurt (spart auch die lästigen Kosten).
Die Prüfungen an sich sind, soweit ich das aus anderen KKs kenne, echt preisgünstig. Prüfungen selber machen könnten wir auch beim lokalen Trainer, es wird uns jedoch immer angeraten doch bei Asai Sensei zu machen, da er ja beim Stilbegründer gelernt hat.
Hab da auch schon einige bei uns dann durchrasseln sehen. Normalerweise lag es aber an der jeweiligen Tagesform der Prüflinge oder aber an der Aufgeregtheit.
Valerius
05-12-2013, 09:19
Wenn wir gerade an denselben Asai denken, dürfte das mittlerweile etwas schwierig werden?!
Diese Diskusion über Geldmacherei bei Prüfungen halte ich für total daneben.
Nachdem im Judo die halben Gurte angeschafft wurden hieß es von allen Seiten, die wollten nur Geld machen....Blödsinn...
Bei den Meisten Judovereinen sind viele Ehrenamtler am Werk, die das alles nicht für Geld machen...an den Gürteln verdient der Verband nix oder kaum was, da die Gürtel ganz normal im Handel gekauft werden und da wohl meistens keine Provision abfällt...
die paar Euro prüfungsgebühr sind wohl kaum der rede Wert und decken fast nur den Verwaltungsaufwand... selbst wenn, was für den Verband hängen bleibt, wäre das wohl nicht so schlimm, denn gerade im Kampfsport läßt sich eh wenig geld verdienen, sodass ich es dem Verband gönne.
Die Vorteile der halben Gürtel überwiegen bei Kindern meines erachtens. (spürbare Fortschritte, definierte Teilziele usw.)
In meinem JJ Verein ist das so, dass die Prüfungen bis Grün von unseren eigenen Sensei abgenommen werden. Somit fällt keiner durch, da nur die zugelassen werden, die soweit sind. (Hier wird streng geschaut und auf ein hohes niveau geachtet)
6 Kyu kostet 20 Euro (weil hier der Pass ausgestellt wird) und jede weiter 10.
Gürtel werden vererbt und müssen somit nie gekauft werden..man kann allerdings seinen alten Gürtel nicht behalten, da dieser an den nächsten geht.
Ab Blau gehts zum Verband...unsere Leute fallen da in der Regel nicht durch...wie das bei anderen ist, weiß ich nicht..
Ich weiß, es ist nicht wirklich meine Position sich zu "beschweren", aber wäre die x-te Diskussion um "sind Prüfungen Geldmacherei und nicht sowieso überflüssig" in einem anderen Thread nicht besser aufgehoben?
Ich war eigentlich gespannt darauf, darüber zu lesen wie es z.B. dazu kam, das man durchfiel oder welche Konsequenzen man daraus gezogen hat, etc.
Was ich stattdessen im Großen lese, ist wieder nur der Geldmacherei-Teil.
Finde ich persönlich zumindest schon irgendwie schade.
Antikörper
05-12-2013, 11:27
Ich kann diesen "Prüfungen" nichts abgewinnen. Meine Prüfung besteht darin mich in den Ring zu Stellen und tatsächlich zu prüfen was ich kann. Von irgendwelchen durchchoerographierten Abläufen hab ich nichts. Gürtel interessieren mich nicht.
Zum Thema Kosten: die Menge machts. Jedes halbe Jahr eine Prüfung. Hunderte von Prüflingen national. Finanzieren war falsch ausgedrückt, aber ein Zubrot ist es definitiv. JJ ist günstig, es gibt aber auch Verbände wo die hohen Danprüfungen mal in den 4stelligen Bereich gehen.
Das soll aber auch nicht schon wieder das Thema sein...
Ich weiß, es ist nicht wirklich meine Position sich zu "beschweren", aber wäre die x-te Diskussion um "sind Prüfungen Geldmacherei und nicht sowieso überflüssig" in einem anderen Thread nicht besser aufgehoben?
Ich war eigentlich gespannt darauf, darüber zu lesen wie es z.B. dazu kam, das man durchfiel oder welche Konsequenzen man daraus gezogen hat, etc.
Was ich stattdessen im Großen lese, ist wieder nur der Geldmacherei-Teil.
Finde ich persönlich zumindest schon irgendwie schade.
ich verstehe was du meinst...
leider geht es hier oft so zu, dass der eigentliche sinn, den der TE sich wünschte in grundsatzdiskusionen zu anderen Themen endet...siehe unter anderem folgendes:
Ich kann diesen "Prüfungen" nichts abgewinnen. Meine Prüfung besteht darin mich in den Ring zu Stellen und tatsächlich zu prüfen was ich kann. Von irgendwelchen durchchoerographierten Abläufen hab ich nichts. Gürtel interessieren mich nicht.
Zum Thema Kosten: die Menge machts. Jedes halbe Jahr eine Prüfung. Hunderte von Prüflingen national. Finanzieren war falsch ausgedrückt, aber ein Zubrot ist es definitiv. JJ ist günstig, es gibt aber auch Verbände wo die hohen Danprüfungen mal in den 4stelligen Bereich gehen.
Das soll aber auch nicht schon wieder das Thema sein...
zum Thema: Prüfungen hat man im ganzen Leben zu bestehen..ob nun in der KK oder im Beruf, schule oder ähnliches.
Meine Erfahrung hat mit Rückblickend gezeigt, dass man meistens (eigentlich immer) selbst schuld ist, wenn man nicht besteht.. ungerechtigkeiten kommen sicher immer dann vor, wenn das Prüfungsthema/programm nicht gerade multiple choise ist, sondern von "neutralen" Menschen bewertet wird.
Wer aber eine gute Leistung abliefert, die nichts zu wünschen übrig läßt wird in der regel auch bestehen..und das auch bei dem voreingenommensten Prüfer.
Bei mir, wie gesagt, hat es jahre gedauert um das nach meiner misslungenen Prüfung zu erkennen. ungerecht war hier nur, dass andere, die bestanden haben auch hätten durchfallen müssen....das ergibt sich aber duch subjektive bewertung und evtl. voreingenommenen Prüfer...
Beispiel: die jenigen, die bestanden haben und meines erachtens nicht besser waren als ich waren alle aus dem Verein des Prüfers.
Das die bestanden haben kann 3 Gründe haben: 1. der Prüfer wollte Sie bewußt bestehen lassen oder 2. der Prüfer hat sie bestehen lassen, weil er aus dem training weiß, dass sie es eigentlich können und nur im stress einen schlechten tag hatten oder 3. der Prüfer unterrichtet seine techniken anders als mein trainer und erkennt daher fehler, wo keine sind.
so ähnlich habe ich es mal bei einer DAN Püfung eines Bekannten erlebt.
Er war wirklich gut und meines erachtens hätte er es verdient. Ist aber leider durchgefallen, weil die prüfer irgendwie "Betriebsblind " waren. Gute ideen wurden nicht erkannt weil sie einfach fremd waren.
Subjektivität ist oft ein problem...
Durchgefallen !
Ja und ???
Seht es mal positiv : Ihr werdet dazu gezwungen mal vor allen zu zeigen das ihr nicht der große Zampano seid.
Sowas lehrt Respekt und Bescheidenheit, Dinge die im Laufe der KK Entwicklung sehr nützlich sind.
ihr müßt vor eure Truppe treten und zeigen das ihr versagt habt : Ja und ?
Das baut Hemmungen ab, schafft Vertrauen.
D.h. In der nächsten Runde geht ihr mit weniger Angst in die Prüfung.
Angst ist nämlich das was meistens die Sache verdirbt.
Royce Gracie 2
05-12-2013, 12:45
Ich weiß, es ist nicht wirklich meine Position sich zu "beschweren", aber wäre die x-te Diskussion um "sind Prüfungen Geldmacherei und nicht sowieso überflüssig" in einem anderen Thread nicht besser aufgehoben?
Ich war eigentlich gespannt darauf, darüber zu lesen wie es z.B. dazu kam, das man durchfiel oder welche Konsequenzen man daraus gezogen hat, etc.
Was ich stattdessen im Großen lese, ist wieder nur der Geldmacherei-Teil.
Finde ich persönlich zumindest schon irgendwie schade.
Das Problem wird sein das so wenige Leute durchgefallen sind das es keine vernünftigen Erfahrungsberichte geben kann.
Das Problem wird sein das so wenige Leute durchgefallen sind das es keine vernünftigen Erfahrungsberichte geben kann.
Naja, dann würde das Thema halt weniger Beiträge haben, dafür aber welche, die das Thema treffen ;)
Ich kann nicht wirklich was beitragen, da ich als Anfänger bisher noch keine Prüfung hatte.
Bisher denke ich aber, dass ich bei nicht erbrachter Leistung eher durchfallen "möchte", als aus Nettigkeit zu bestehen.
Allerdings denke ich auch, dass meine Trainer mich ohnehin erst dann zur Prüfung schicken, wenn ich auch tatsächlich bereit wäre (unabhängig davon, was ich denke :D ), sonst hätten sie mich vor zwei Wochen schon durchprügeln können...
Geht aber auch ins Off-Topic :( :o
Hier hat sich ja schon einiges an interessanten Beiträgen angesammelt.
Allerdings würde ich auch darum bitten, die Diskussion über Sinn Bzw. Unsinn von Prüfungen an dieser Stelle zu vermeiden.
Das wäre Thema genug für einen eigenen Thread und die Antwort darauf ist sowieso in erster Linie von den persönlichen Präferenzen abhängig.
Der eine kann mit Prüfungen nichts anfangen, für den anderen stellen sie einen zusätzlichen Motivator dar. Ich find da hat keiner das Recht, sich über den jeweils anderen zu mokieren.
Auch die Frage ob ein Gürtel jetzt in erster Linie die kämpferischen Fähigkeiten oder eine gewisse technische "Reife" widerspiegeln soll, wird von Verband zu Verband Bzw. Sportart zu Sportart sicher auch anders beantwortet.
Naja zurück zum Thema, also ich persönlich habe bisher noch nie erlebt, dass jemand objektiv betrachtet, völlig zu unrecht durchgefallen ist.
Allerdings habe ich schon den einen oder anderen gesehen, der meiner Meinung nach zu Unrecht "durchgerutscht" ist.
Das hat mich auch in meiner Einsicht bestärkt das eine Graduierung ist erster Linie mir etwas Wert sein muss.
Wenn ich weiß, das ich dafür viel getan und hart gearbeitet habe dann ist es ja egal, ob andere ihren Gurt auch mit weniger erreicht haben.
Das schmälert, für mich persönlich, meine erbrachte Leistung nicht im geringsten.
Abgesehen davon kriegen die Sportkameraden die ihren Gürtel eigentlich nicht verdienen, sicherlich irgendwann die Quittung.
Sie sind es doch die auf Lehrgängen usw. schief angeschaut werden und sich aber auch ihren Trainer/Verein, zum Gespött machen.
Das sind übrigens meiner Erfahrung nach auch oft die Leute, die ihrer Graduierung die aller größte Bedeutung beimessen.
Die ganz genau darauf achten, das alle beim Aufstellen an "ihrem" Platz stehen oder die sich trotz der Ansage: "Jacke braucht ihr nicht", trotzdem den Gürtel umbinden.
Also wenn noch jemand noch nen Erfahrungsbericht (gerne auch als Augenzeuge oder Prüfer) hat, nur her damit.
Übrigens hätte ich da noch 1-2 Anmerkungen:
Ich bin mal bei der grüngurt-Prüfung im JJ in den 90ern wegen zu hartem Kontakt durchgefallen.:D
Ich habe meinem Partner einen Oizuki in den Magen gegeben und der hat zu spät geblockt und ist umgefallen.:D
Mal meine Sicht als JJ-Prüfer, dafür alleine wärst du bei mir nicht durchgefallen, in ner Prüfung kann es schon mal heftiger zugehen (Stress, Aufregung, Adrenalin).
In meiner Dan-Prüfung hab ich dem Angreifer damals die Nase geplättet, kommt vor. (sofern das nicht die ganze Prüfung so geht)
Ne andere Sache ist wenn jemand akut den Partner gefährdet, da ist der Prüfer angehalten einzuschreiten.
Dabei ist zu harte Atemi in der Regel gar nicht so sehr das Problem (wofür gibt es Schutzausrüstung?), viel mehr Verletzungspotenzial haben da sicherlich Hebel und Würfe.
Ein Kumpel hat sich, als wir Teenager waren, ne Woche nach der nicht bestanden Orangegurtprüfung im Judo suizidiert.
War nur ein weiterer Stein im Mosaik dazu, aber Gürtel können offenbar Leben retten.
Das versteh ich nicht ganz, meinst du dein Freund hätte sich bei bestandener Prüfung nicht umgebracht oder hat er sich eben wegen dem nicht Bestehen das Leben genommen.?
Das macht in meinen Augen (denen eines Prüflings ;) )einen guten Prüfer aus!
Der Prüfer hat in erster Linie keinen Einfluss darauf wer da zur Prüfung kommt, sofern er nicht auch gleichzeitig der Trainer ist.
In den meisten KK/KS kann man sich ohne Einwilligung des Trainers, keiner Prüfung stellen. Dieser sollte einen dann natürlich auch nur zulassen, wenn man wirklich bereit ist.
Allerdings gibt es auch Sportarten, wo die Zustimmung des Trainers nur optional ist.
Bei dem von mir beschriebenen Erlebnis, hätte ich mir im nachhinein auch ein deutliches "Nein", von meinem damaligen Trainer gewünscht.
Womit wir auch schon bei Schnüffler sind:
Manchmal ist es ja auch erschreckend, wen der Trainer zu ner Prüfung zulässt.
Ohh ja, das denke ich mir auch immer wieder, wenn ich mich an so manche Prüfung zurückerinnere.
Naja, dann würde das Thema halt weniger Beiträge haben, dafür aber welche, die das Thema treffen ;):verbeug:
Bisher denke ich aber, dass ich bei nicht erbrachter Leistung eher durchfallen "möchte", als aus Nettigkeit zu bestehen.
das bringt es auf den Punkt.
Ich denke, dass der TE sowas in der Art gemeint hat.
Die Frage ist nur, ob man in der Situation die Größe besitzt das zu erkennen anstatt die Fehler beim Prüfer zu suchen...
Andererseits: da z.B. bei uns der Prüfer für die Kyu Grade auch der Trainer ist, sollte er schon die möglichkeit haben einen SChüler bestehen zu lassen, der ganz offensichtlich aus Prüfungsangst nicht abliefert sonst aber gut ist...
Die Frage ist nur, ob man in der Situation die Größe besitzt das zu erkennen anstatt die Fehler beim Prüfer zu suchen...
Ich hatte die Größe erst einmal definitiv nicht, alle anderen waren Schuld. Die Einsicht, Fehler bei mit selber zu suchen kam erst später.
Hey ich war 14-15 Jahre alt. :)
Andererseits: da z.B. bei uns der Prüfer für die Kyu Grade auch der Trainer ist, sollte er schon die möglichkeit haben einen SChüler bestehen zu lassen, der ganz offensichtlich aus Prüfungsangst nicht abliefert sonst aber gut ist...
Wenn die Prüfung nicht der Stichtag ist, an dem man seine Leistung zeigen muss, dann kann man die Prüfung auch sein lassen und den Grad verleihen.
In einigen KK wird durchaus Wert drauf gelegt, dass man auch unter Stress "abliefert".
Wenn die Prüfung nicht der Stichtag ist, an dem man seine Leistung zeigen muss, dann kann man die Prüfung auch sein lassen und den Grad verleihen.
In einigen KK wird durchaus Wert drauf gelegt, dass man auch unter Stress "abliefert".
Prüfungsangst ist bei manchen echt ein Problem.
Ich zähle mich zum Glück nicht dazu...
Durch eine Prüfung zu fallen führt nur zu noch mehr Angst...daher kann ein Prüfer zumindest bei den niedrigen Graden und jungen schülern mal ein Auge zudrücken, wenn der Prüfling ein Blackout hat...das geht natürlich nur, wenn der Prüfer weiß, dass der Prüfling es sonst drauf hat...
Wenn ein fremder prüft muss man abliefern...klar..sonst rennen nur luschen mit bunten oder schwarzen gürteln rum
Durch eine Prüfung zu fallen führt nur zu noch mehr Angst...daher kann ein Prüfer zumindest bei den niedrigen Graden und jungen schülern mal ein Auge zudrücken, wenn der Prüfling ein Blackout hat...das geht natürlich nur, wenn der Prüfer weiß, dass der Prüfling es sonst drauf hat...
Aus dem Grund werden in den meisten Verbänden, die Prüfungen der niedrigeren Kyu-Grade, ja im Verein abgenommen.
Es ist schon was anders vor dem eigenen Trainer oder einem fremden Prüfer zu stehen.
So kann zumindest theoretisch, eine gewisse Routine und Erfahrung aufgebaut werden, bevor es "Ernst" wird.
Man kann ich der Regel auch ein bisschen besser auf seine aufgeregten Schützlinge eingehen, man kennt sie ja.
Den Luxus hab ich dann ab Bezirk natürlich nicht mehr.
Hug n' Roll
06-12-2013, 08:48
In den späten 80ern hab ich mal zwei Jungs durch ´ne Blaugurtprüfung rasseln sehen, weil sie total albern waren und während anderer Prüfungen u.a. gekichert haben.
Einer der Prüfer (mein Lehrer) hat das damals mit offensichtlich fehlender Reife begründet.
Schnueffler
06-12-2013, 08:56
Ich habe da schon den ein oder andren durchrasseln sehen.
Meißt war es ein BlackOut. Aber diese Leute haben ja die Möglichkeit innerhalb eines Monats zu wiederholen.
Polymorph
06-12-2013, 09:12
Ich bin noch durch keine Prüfung gefallen, bin aber das ein oder andere mal nur sehr knapp durchgekommen.
Sobald man ein bestimmtes Level erreicht hat, sollte aber auch jedem einleuchten das viele Graduierungssysteme Bullshit sind.
Das System im Aikikai gefällt mir im Nachinein wesentlich besser wie die Shotokan Graduierungen:
Man fängt als Erwachsener mit dem 5. Kyu an und bekommt erst einen schwarzen Riemen der die plauze hält, sobald man die Prüfung zum 1. Dan abgelegt hat. Soviel ich weiss sind die Wartezeiten von einer zur nächsten Prüfung auch deutlich länger wie in anderen Dachverbänden.
Inzwischen halte ich Graduierungen für Unsinn, da sie nichts über die Qualität, die Fähigkeiten und das Wissen eines Menschen aussagen.
Meißt war es ein BlackOut. Aber diese Leute haben ja die Möglichkeit innerhalb eines Monats zu wiederholen.
Im DJJV müssen Kyu-Prüflinge sechs Wochen warten, bis sie wieder ran dürfen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich persönlich eure Regelung fast besser finde, gerade wenn man wegen einem Blackout durchfällt.
Bei uns wird auch auf Bezirksebene in der Regel nur Halbjährlich an 2-3 Terminen geprüft, so das die 6 Wochen in der Regel gleich 6 Monate bedeuten.
Vielen tut diese Zeit eigentlich auch ganz gut aber manchmal möchte man dem einen oder anderen schon anbieten, einfach noch mal zum Termin in der nächsten Woche zu kommen.
Sobald man ein bestimmtes Level erreicht hat, sollte aber auch jedem einleuchten das viele Graduierungssysteme Bullshit sind.
Das würde ich so nicht sagen, ich finde man lernt eher skeptischer zu sein.
Das hat sicher auch mit einem Perspektivenwechsel zu tun. Als Anfänger schaut man noch zu jedem Blackbelt auf und man kennt auch in der Regel nur die aus seinem Verein.
Kommt man dann selber höher, erweitert sich der Horizont (Lehrgänge, Vorbereitungen, Prüfungen, etc.) und man begegnet mehr Leuten außerhalb seinen Vereins.
Da merkt man dann auch recht schnell, dass einige Leute ihren Gürtel zu unrecht umhaben.
Diese Leute sind meiner Meinung nach auch der beste Motivator sich seine Gürtel wirklich zu verdienen. Ich möchte nämlich nicht derjenige welche sein über den alle denken: "Was ne Nulpe".
Inzwischen halte ich Graduierungen für Unsinn, da sie nichts über die Qualität, die Fähigkeiten und das Wissen eines Menschen aussagen.
Ich gehe immer im Zweifel für den Angeklagten davon aus, das mein Gegenüber sich seine Graduierung auch redlich verdient hat.
Merke ich dann dem ist nicht so, bestärkt mich das nur in den hohen Maßstäben die ich an meine Leute und mich anlege.
Wenn wir gerade an denselben Asai denken, dürfte das mittlerweile etwas schwierig werden?!
Ne, ihr denkt da nicht an denselben Asai. :)
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