Kendo-Training [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Kendo-Training



AkushonWasi
04-12-2013, 20:17
Hallo Kendoka,
da ich mir leider gar nichts unter einem typischen Aufbau einer Kendostunde vorstellen kann und auch kein Kendoverein in meiner Nähe existiert, würde ich euch gerne mal um eure Erfahrungen und den typischen Aufbau in eurem Verein fragen.
Ich freue mich über alle Antworten

Gruß Wasi

Suriage
04-12-2013, 20:44
Hallo,

das lässt sich so einheitlich wohl nicht sagen.

Das Curriculum umfasst ja nicht wenige Übungen und die erfolgen bei uns abwechselnd.

Kend? ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Kend%C5%8D)

Unter dem Punkt Kendo-Praxis findest du mal ein paar Übungen die zum Standard gehören und in wechselnder Folge immer gemacht werden. (man kann halt in jedem Training nicht alle machen, darum immer nur ein Auszug)

Kata wird bei uns zB immer dienstags gemacht.

Für Anfänger sind die Kihon-Übungen sehr wichtig um mal die Grundtechniken gut zu beherrschen und darauf wird dann aufgebaut.

Ab dem Zeitpunkt an dem man die Rüstung bekommt gehört auch Jigeiko(Freikampf) zu fast jeder Trainingseinheit. Für neue Rüstungsträger in abgespeckter Form bzw. ein bisschen kooperativer.

Ich hoffe das hilft mal ein bisschen.

AkushonWasi
04-12-2013, 22:28
Okay, das gibt einem schon mal ein gewisses Bild. Danke!

Werden eigentlich Dinge wie fallschule oder andere waffenlose Dinge trainiert? Oder ist das eher in den Koryu-stilen anzufinden? ( klar ist schulabhängig, aber es können ruhig eigene Erlebnisse erwähnt werden)

Suriage
04-12-2013, 22:37
Okay, das gibt einem schon mal ein gewisses Bild. Danke!

Werden eigentlich Dinge wie fallschule oder andere waffenlose Dinge trainiert? Oder ist das eher in den Koryu-stilen anzufinden? ( klar ist schulabhängig, aber es können ruhig eigene Erlebnisse erwähnt werden)

Nope. Das gehört nicht (mehr) zum Kendo. Beschränkt sich auf reines Fechten.

In den Koryus wirst du da eher fündig. Auch im Bujinkan gibts das zB.

EinfachEr
04-12-2013, 22:55
Hey!
Jupp, Fallschule ist im Bujinkan recht ausgeprägt (verschiedene Rollen vorwärts, seitwärts, rückwärts, Sprungrollen, "Fluchtrollen", Stürze, etc.). Viele Rollen funktionieren auch sehr gut auf hartme Boden wie Beton oder Asphalt.
Allerdings kommt dabei "Fechten" eher kurz zugunsten von waffenlosen Techniken(eine Waffe unter vielen und es heißt ja auch bujinkan budo TAIJUTSU).

Kumbaja
05-12-2013, 06:49
Okay, das gibt einem schon mal ein gewisses Bild. Danke!

Werden eigentlich Dinge wie fallschule oder andere waffenlose Dinge trainiert? Oder ist das eher in den Koryu-stilen anzufinden? ( klar ist schulabhängig, aber es können ruhig eigene Erlebnisse erwähnt werden)

Das hängt stark davon ab von welcher Koryu es geht. Fallschule findest du meisten nur in Schulen die Jujutsu/Yawara im Programm haben.
Ausserdem gibts noch Fallschule in Aikido und Judo.

Was ist den das Ziel deiner Fragen?

ryoma
05-12-2013, 08:17
Koryû sind eine sehr individuelle Sache und können kaum mit etwas wie Kendô verglichen werden, welches über eine straffe, weltweite Organisation verfügt.

Es gibt Koryû welche z.B. sehr schwertbasiert sind. Da findet man dann keine "Fallschule" wie man es aus dem Jûdô kennt.
Und Koryû welche sich als "Sôgô Bujutsu" verstehen, also umfassende Systeme wo unterschiedliche Waffen wie auch waffenlose Prinzipien gelehrt werden, mögen eine Art Fallschule haben. Aber auch das sollte man sich nicht wie im neuzeitlichen Jûdô vorstellen.

Und wie von Kumbaja schon erwähnt, gibts die Jûjutsu-Schulen wo das Hauptaugenmerk bei waffenlosen Techniken liegt (oft in Verbindung mit Kleinwaffen). Aber auch hier gibts Schulen welche sich sehr stark auf Würfe konzentrieren und andere wo vorallem Hebel- und Würgetechniken vorherrschen.
Und dann gibts noch die hunderttausend Ausnahmen welche zwischen all dem liegen was ich oben geschrieben habe! :D

Rene
05-12-2013, 09:00
Mit ist der Weg von Kendo zu Koryu grad irgendwie nicht klar. Wegen Fallschule, ectr. pp., scheint mir das alles ein wenig abwegig. Da würde mich eher deine Intention interessieren. Möchtest du Kendo betreiben, oder interessiert dich nur das Thema allgemein?

Terao
05-12-2013, 10:10
Hallo Kendoka,
da ich mir leider gar nichts unter einem typischen Aufbau einer Kendostunde vorstellen kann und auch kein Kendoverein in meiner Nähe existiert, würde ich euch gerne mal um eure Erfahrungen und den typischen Aufbau in eurem Verein fragen.
Ich freue mich über alle Antworten

Gruß WasiAn Deiner Stelle würde ich mal youtube durchforsten. Gibt da eine ganze Reihe von Ausschnitten aus Anfänger- und Fortgeschrittenen-Kendotrainings.
Kendo hat einen eigentlich relativ festen "Kanon" von Kernübungen (Suburi, Kirikaeshi, Uchikomi, Jigeiko, Kakarigeiko), die in eigentlich jeder Kendoschule der Welt in jedem Training praktiziert werden. Je nach Stunde, Ausbildungsstand, Geschmack der Betreibenden mal das eine, mal das andere stärker. Anfänger ohne Rüstung machen logischerweise nur Suburi, Uchikomi und Kirikaeshi; Fortgeschrittene machen oft bloß individuell ein paar Suburi zum Warmwerden, 1-2 Durchläufe Kirikaeshi, ein paar Uchikomi und dann Jigeiko und Kakarigeiko, bis der Arzt kommt.
Dazu kommen noch ein paar spezielle Übungen, die Fußarbeit oder Handgelenk oder Hüfte oder Atmung oder woran halt auch immer gearbeitet wird in den Vordergrund stellen. Bei den oben genannten kommt das alles zusammen.
Kata scheint mir ein bißchen ein Stiefkind im Kendo. Sicher wichtig, aber nicht sooo sonderlich beliebt. Macht man mal zwischendurch, am Anfang der Stunde, an gesonderten Tagen oder auf Lehrgängen.

Fallschule und Waffenloses gehört nicht dazu. Wenn die Zeit reicht, würde ich Judo empfehlen. Das passt find ich ganz gut. Kendo+Judo ist auch so die typische Basis, die sich kampfsportinteressierte Japaner schon in der Schule verschaffen.
Und, das ist allerdings nur meine Privatmeinung, diese Basis ist auch einer der Gründe dafür, dass die auch in anderen Sachen, etwa in den Koryu, oft ein so außergewöhnlich hohes Niveau zeigen. Früh übt sich. ;)


Achja, noch ein kleines Schmankerl zur Unterhaltung: http://www.youtube.com/watch?v=Pxp7gmJHNjw
Natürlich, filmische Dramaturgie. Fängt den Kendo-Geist aber find ich ganz gut ein.

In diesem Sinne: Go play swords. ;)

KAJIHEI
05-12-2013, 11:23
Wenn man ehrlich ist : Bis der Arzt kommt trifft es recht gut.
Vor allem wenn man anfängt. Mach mal 1000 Suburi etc...
Als Untrainierter ist man relativ schnell fertig.
Aber, die Schinderei lohnt sich.
Wenn man später in Bogu im jigeiko loslegen darf ( und ev. Dresche bezieht :D ) das lohnt das Geacker.
Insofern ist Kendo ein gutes Durchhaltetraining auf ein etwas entferntes Ziel.

AkushonWasi
05-12-2013, 16:34
Was ist den das Ziel deiner Fragen?

Einfach mal einen gewissen Überblick darüber bekommen, da ich besonders in den bewaffneten KK sehr wenig Ahnung habe.

AkushonWasi
05-12-2013, 16:36
Hey!
Jupp, Fallschule ist im Bujinkan recht ausgeprägt (verschiedene Rollen vorwärts, seitwärts, rückwärts, Sprungrollen, "Fluchtrollen", Stürze, etc.). Viele Rollen funktionieren auch sehr gut auf hartme Boden wie Beton oder Asphalt.
Allerdings kommt dabei "Fechten" eher kurz zugunsten von waffenlosen Techniken(eine Waffe unter vielen und es heißt ja auch bujinkan budo TAIJUTSU).

Jo, die kam mir in der Tat sehr ausgeprägt vor. Kann man sie so als ausgeprägteste bezeichnen, oder gibt es da noch extremere ? :D

AkushonWasi
05-12-2013, 16:38
Es gibt Koryû welche z.B. sehr schwertbasiert sind. Da findet man dann keine "Fallschule" wie man es aus dem Jûdô kennt.
Und Koryû welche sich als "Sôgô Bujutsu" verstehen, also umfassende Systeme wo unterschiedliche Waffen wie auch waffenlose Prinzipien gelehrt werden, mögen eine Art Fallschule haben. Aber auch das sollte man sich nicht wie im neuzeitlichen Jûdô vorstellen.



Inwiefern unterscheiden sie sich den von der Judo-Fallschule?

AkushonWasi
05-12-2013, 16:43
An Deiner Stelle würde ich mal youtube durchforsten. Gibt da eine ganze Reihe von Ausschnitten aus Anfänger- und Fortgeschrittenen-Kendotrainings.



Wird gemacht ;)


Fallschule und Waffenloses gehört nicht dazu. Wenn die Zeit reicht, würde ich Judo empfehlen. Das passt find ich ganz gut. Kendo+Judo ist auch so die typische Basis, die sich kampfsportinteressierte Japaner schon in der Schule verschaffen.

Also ich bin ganz zufrieden mit dem Kung Fu :D Da habe ich alles was ich brauche und mag: bewaffnet, waffenlos, ringen, schlagen :cool:
Aber ich muss schon sagen, dass mich Kendo und Koryu schon ziemlich
faszinieren.

AkushonWasi
05-12-2013, 16:48
Wenn man ehrlich ist : Bis der Arzt kommt trifft es recht gut.
Vor allem wenn man anfängt. Mach mal 1000 Suburi etc...
Als Untrainierter ist man relativ schnell fertig.
Aber, die Schinderei lohnt sich.
Wenn man später in Bogu im jigeiko loslegen darf ( und ev. Dresche bezieht :D ) das lohnt das Geacker.
Insofern ist Kendo ein gutes Durchhaltetraining auf ein etwas entferntes Ziel.

Ja das kann ich mir gut vorstellen. Damals als ich noch Karate gemacht habe, haben wir im Sommertrainingslager mal zum Abschluss eine "Kendo-Einheit" reingeworfen, da mein ehemaliger Trainer mal Aikido gemacht hat. Dann wurden
ein paar Bokken (glaube ich zumindest, dass das die waren) verteilt, teilsweise auch Kinderbokken, und einfachste Übungen gemacht. Ganz
nett und vorbereitend für den "Samurai-Test":rolleyes:
Aber das Schwertkampf anstrengend ist weiß ich auch gerade von meiner
Säbelform (aber man hat wenigstens eine Ausrede, wenn der rechte Arm stärker ist ;) :D )

Kumbaja
05-12-2013, 16:48
Wird gemacht ;)



Also ich bin ganz zufrieden mit dem Kung Fu :D Da habe ich alles was ich brauche und mag: bewaffnet, waffenlos, ringen, schlagen :cool:
Aber ich muss schon sagen, dass mich Kendo und Koryu schon ziemlich
faszinieren.

Dann habe ich einen interessanten Blog für dich: Koryû in Deutschland | Die Schulen der japanischen Kriegskünste in Deutschland (http://koryugermany.wordpress.com)

AkushonWasi
05-12-2013, 16:50
Dankeschön, der wird dann gleich mal zu den Favoriten hinzugefügt :)

KAJIHEI
05-12-2013, 18:06
Ja das kann ich mir gut vorstellen. Damals als ich noch Karate gemacht habe, haben wir im Sommertrainingslager mal zum Abschluss eine "Kendo-Einheit" reingeworfen, da mein ehemaliger Trainer mal Aikido gemacht hat. Dann wurden
ein paar Bokken (glaube ich zumindest, dass das die waren) verteilt, teilsweise auch Kinderbokken, und einfachste Übungen gemacht. Ganz
nett und vorbereitend für den "Samurai-Test":rolleyes:
Aber das Schwertkampf anstrengend ist weiß ich auch gerade von meiner
Säbelform (aber man hat wenigstens eine Ausrede, wenn der rechte Arm stärker ist ;) :D )

Kendo ist mit Aikido nicht verwandt. Vollkommen unterschiedliche Baustelle.
Was es aber im Aikido auch gibt : Suburiiiiiiiiiiiii ! Am Besten mit dem allseits beliebten suburito, dem extra schweren Knüppel. :D

AkushonWasi
05-12-2013, 19:27
Kendo ist mit Aikido nicht verwandt. Vollkommen unterschiedliche Baustelle.
Was es aber im Aikido auch gibt : Suburiiiiiiiiiiiii ! Am Besten mit dem allseits beliebten suburito, dem extra schweren Knüppel. :D

Das war mir bewusst, deswegen habe ich Kendo-Einheit auch in Anführungszeichen gesetzt. Wurde halt als solche tituliert ;)
Hat Ueshiba da alle Bewegungen irgendwie auf die Bewegungsanatomie
vom Aikido bezogen?

KAJIHEI
05-12-2013, 19:33
Das war mir bewusst, deswegen habe ich Kendo-Einheit auch in Anführungszeichen gesetzt. Wurde halt als solche tituliert ;)
Hat Ueshiba da alle Bewegungen irgendwie auf die Bewegungsanatomie
vom Aikido bezogen?

Da mußt du die Gläubigen, im Folgenden Aikidoka genannt, befragen ich bin blos ein oller Schwertheini.

Finaljustice
08-12-2013, 22:12
Mal ganz ulkig und nicht ganz ernst gemeint, kann man sich Kendo in etwa so vorstellen:

*fumikomiashi* MEN! (da capo al fine) ^^

AkushonWasi
08-12-2013, 22:53
:D Find ich gut