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Vollständige Version anzeigen : Bata im heutigen Irland



Willi von der Heide
04-12-2013, 20:50
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Willi von der Heide
04-12-2013, 21:02
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AlterVerwalter
04-12-2013, 21:05
Kenn ich nur als Schuhmarke Bata Online-Schuhe (http://www.bata.ch/) :D

Willi von der Heide
04-12-2013, 21:07
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OlafK
05-12-2013, 06:09
Wenn man bedenkt das Singlestick ein Britischer Volkssport und 1904 sogar einmal Olympisch war und erst 1950 aus dem Royal Navy Curriculum verschwand es aber heute auch kaum mehr Ausübende gibt ist das Aussterben des Irischen Stockfechtens nicht verwunderlich.
Heutzutage trägt man nun mal keinen Spazierstock mehr mit sich rum, und andere Arten der Selbstverteidigung, sowie die gesunkene Gefahr auf der Strasse attackiert zu werden haben viele Europäische Fechtweisen schlicht verdrängt.

Althalus
05-12-2013, 07:04
Die diversen Stocktypen ("den" Shillelagh gibts nicht) waren ja zumeist mit den Faction Fights verknüpft, d.h. man übte nicht aufgrund von SV-Gedanken, sondern als Vorbereitung auf die handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen den irischen Factions bei diversen Jahrmärkten und anderen Gelegenheiten.

Gerade die Auswanderungswellen Ende des 19. und Anfang des 20. Jhdts sorgten für zwei Entwicklungen:
1. Waren mehr Iren in den USA und führten dort ihre Traditionen fort (siehe "Gangs of New York") und
2. Schwanden den irischen Factions einfach die Mitglieder, bzw. wurden die verbliebenen immer älter und die Kämpfe immer seltener.

Somit ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Familienstile des Stockkampfes jenseits des Großen Teichs überliefert wurden, während sie im Mutterland langsam ausstarben.

KAJIHEI
05-12-2013, 08:19
Das große Wunder warum es in Eire verschwunden ist.
Es war wie fast Alles irische schlichtweg offiziell untersagt. Die die es noch konnten, sind eben ausgewandert. Besonders nach dem großem Hunger dank der Kartoffelfäule am Ende des 19 Jhdts. Danach war weit über die Hälfte der Iren einfach nicht mehr da und der Rest hatte andere Probleme als Tradtionspflege.
Was die Restriktionen gegen Iren angeht im eigenen Land : Landbesitz für Katholiken, gab es nicht, eine Form des gaeltach spechen, ähm irisch, na wo kämen wir denn da hin ? Harfenspieler ? Hängt sie auf. Nein ich scherze nicht, es war eine Anordnung Harfenspieler zu hängen, so daß ein großer Teil der irischen Bardenkultur verschwand. Das überhaupt noch was übrig ist , da können wir uns bei Leutchen wie bei der Lady Royal (Mrs. Dermott McRoe ) bedanken die einen Harfinisten ( O´Carolan ) unter ihre Fittiche nahm und ihn schütze.
Kampfkünste wie batha...na die waren erst recht untersagt.
Kurz diese reizenden Tans haben mit allen Mitteln probiert Alles irische platt zu machen.
Gut nach den Aufständen ab 1916 war ein Teil des Landes wieder frei, aber ist es deswegen spontan besser geworden ?
Na denkste.
Die Engländer haben bis in die späten 50iger Jahre hinein Iren diskriminiert. Sieh dazu z.B. das bekannte Liedchen "Mc Alpines Fusiliers"....

Warum sich die Älteren Engländer noch gut an einen Shillegagh erinnern können : Ihre Väter könnten einen auf den Deckel bekommen haben am Anfang des 20.ig Jahrunderts.

Das Ergebnis dieses makabaren Prozederes : Viel alte irische Tradtionen lebten in Amiland weiter wo sie nicht verboten waren.

Den shilleaghey gibt es wirklich nicht. im Grunde genommen ist es ja nichts weiter als ein Stock der nur grob behandelt wurde. Formen , je wie es beliebt. Vom Knüppelkopf bis zum Gehstockgriff; alles erlaubt. Einzige Randbedingung . Das Ding muß einen kräftigen Hieb aushalten.
Übrigens so nebenbei : Bis in den Anfang des 20ig Jhdts. gab es in Irland nicht nur wandere Kesselflicker, es gab auch ambulante shilleaghly Händler.
Stützen für den gebeugten Rücken konnte man ja nicht untersagen...
( Irgendwo flattert davon auch noch ein Foto rum..aber wo... )

itto_ryu
05-12-2013, 08:23
Zumal man irgendwann dazu tendierte, den nicht mehr modischen Spazierstock und den verbotenen Knüppel dadurch zu ersetzen, dass man sich gegenseitig mit dem Hurley (Hurlingschläger) auch gut vermöbeln konnte ;)

Eskrima-Düsseldorf
05-12-2013, 08:56
Zumal in Irland die "Faction fights" im 20 Jhdt. auch eher mit Sturmgewehren und Sprenstoff ausgetragen wurden/werden.

Alte Kampfkunst
08-12-2013, 16:13
Nahezu alle Leute, die sich in Amerika mit irischem Stockkampf beschäftigen, betreiben das als Rekonstruktion - nicht anhand von Fechtbüchern, sondern dadurch, dass sie zeitgenössische Berichte von zweikämpfen und Faction Fights mit zeitgenössichen Quellen zum Ringen und Boxen in Beziehung setzen.

Bei dem, was ich davon persönlich oder auf youtube gesehen habe, gibt es bei diesen 'Rekonstruktionen' eine breite Varianz, die von wildem Kloppen mit Stöcken bis zur erkennbaren und effektiven Umsetzung der in den Berichten beschriebenen Fakten reicht.

Die einzige Nicht-Rekonstruktion ist ein geheimer Familienstil, auf den es - da ja geheim - in den zeitgenössischen Berichten keinen Hinweis gibt, aber gelegentlich dem Stockkampf-System von W.E. Fairbairn ähnlich zu sein scheint.

Gruß

Stefan

Willi von der Heide
08-12-2013, 16:51
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