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Vollständige Version anzeigen : Ewiger Kreislauf



Cillura
10-12-2013, 12:06
Kennt Ihr das auch? Man übt die ganze Woche fleißig seine Hausaufgaben im Karate (oder beliebiger anderer Kampfsport) und denkt sich „Yeah, jetzt hab ichs gecheckt. Jetzt kann ichs.“ Geht fröhlich ins Training und dann kommt der Hammer mit der nächsten Baustelle. Nach dem Training macht man sich so seine Gedanken, was alles trainiert wurde und was klappte und was nicht und baut sich seinen Trainingsplan / seine Hausaufgaben für die nächsten Trainingstage zurecht. Voll motiviert geht man an die ganze Sache ran und übt wieder fleißig bis alles klappt und man wieder dieses „Yeah“-Gefühl hat. Dann geht’s fröhlich und gut gelaunt ins Training und dann kommt …. die nächste Baustelle ... and so on on on on on.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das immer schlimmer wird, je länger und öfter ich Karate übe und mich damit beschäftige. Kaum hat man einen kleinen Fortschritt erzielt, tut sich das nächste Problem auf und man hat das Gefühl, dass man wieder am Anfang steht. Man macht einen Schritt vorwärts und fühlt sich so, als ob man zwei Schritte zurück getan hätte.

Ich finde das total schräg und paradox. Ich hasse dieses „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ :confused: Habt ihr das auch im Training? Im Jiu und Arnis habe ich dieses Gefühl eher nicht. Ist bei mir nur im Karate so. Das ist sehr sehr seltsam und ab und an bisl frustrierend.

Bubatz
10-12-2013, 12:17
Ich hab' das Gefühl vor allem im Aikido (im Jiu ist es auch eher ein kontinuierliches "vorwärts"). Macht mir aber trotzdem eigentlich nix - wenn ich den Vergleich mit, sagen wir, vor einem Jahr anstelle, sehe ich schon ganz ordentliche Fortschritte. Und ich hab's auch nicht eilig, sonst würde ich wahrscheinlich eher KM oder so machen. :)

Royce Gracie 2
10-12-2013, 12:27
Ganz normal :)

Ich habe nun schon auch viele tausend Stunden Kampfkunst/Kampfsport trainiert und habe auch einige Wettkampferfolge.

trotzdem habe ich oft das Gefühl maximal 10% von dem zu können was ich eigentlich können will !
Ich denke mir immer man es gibt noch so viel zu lernen wie soll ich das in diesem Leben schaffen ?

Das man doch was kann , sehe ich immer erst im Vergleich mit anderen.

habe gestern für mich ein bischen in nem Park trainiert.
dann kam jemand her und meinte er ist Boxer ob ich lust hätte locker zu sparren : )
haben wir dann auch gemacht , und er war schon besser als ich aber ich konnte ganz gut mithalten. hab ihn auch ab und an mal erwischt , er mich auch , war alles locker und hat gut gepasst.

Dann hat er mich gefragt wo ich boxe.
hab ich gemeint , meine Basis ist Karate und geboxt habe ich eigentlich nur hier und da mal immer mal wieder unregelmäßig.

Da war er baff :D
Hat gesagt das er in Spanien gelebt hat und dort 8 jahre semi-profesionell
im Amateurbereich geboxt hat und er noch nie jemand getroffen hat der aus dem Karate kommt und dermaßen gut mithalten kann :D

Da merkt man dann , das man doch etwas mehr kann als nichts :):):)
Und die vielen tausend Stunden was gebracht haben .. obwohl man sich immer ncoh wie ein Anfänger vorkommt

Cillura
10-12-2013, 12:39
Also ich merke schon, dass es im großen und ganzen vorwärts geht. Aber dafür muss ich mittlerweile auch fast schon ein Jahr zurück blicken und mir das große ganze vor Augen halten. Es fällt mir irgendwie immer schwerer, kurze Abstände so zu überblicken, dass ich sagen kann: „Ja, in den letzten paar Wochen hab ich das das und das geschaft.“ Es ist eher so, dass ich sehe was ich geschafft habe und gleichzeitig was daran noch so alles zutun ist. Und sobald ich das geschafft habe, erkenne ich wieder etwas, das noch besser sein könnte. → Blöder Perfektionismus. Aber ich habe nicht so dieses große „Yeah“-Gefühl, wie wenn man einen ganz großen Schritt vorwärts gemacht hat. Irgendwie fehlt das in den letzten Wochen. Es ist ein wenig so, als würde man einfach nicht „fertig“ werden. Ok, das hört sich bisl doof an in Bezug auf Karate, aber so ähnlich ist es. Und dummerweise bin ich mir auch nicht sicher, ob ich dieses „nie fertig werden“ mag oder nicht. Es ist eher so eine „Hassliebe“ - man kann nicht mit, man kann aber auch nicht ohne.

Suriage
10-12-2013, 13:01
Ganz normal :)

Ich habe nun schon auch viele tausend Stunden Kampfkunst/Kampfsport trainiert und habe auch einige Wettkampferfolge.

trotzdem habe ich oft das Gefühl maximal 10% von dem zu können was ich eigentlich können will !
Ich denke mir immer man es gibt noch so viel zu lernen wie soll ich das in diesem Leben schaffen ?

Das man doch was kann , sehe ich immer erst im Vergleich mit anderen.

habe gestern für mich ein bischen in nem Park trainiert.
dann kam jemand her und meinte er ist Boxer ob ich lust hätte locker zu sparren : )
haben wir dann auch gemacht , und er war schon besser als ich aber ich konnte ganz gut mithalten. hab ihn auch ab und an mal erwischt , er mich auch , war alles locker und hat gut gepasst.

Dann hat er mich gefragt wo ich boxe.
hab ich gemeint , meine Basis ist Karate und geboxt habe ich eigentlich nur hier und da mal immer mal wieder unregelmäßig.

Da war er baff :D
Hat gesagt das er in Spanien gelebt hat und dort 8 jahre semi-profesionell
im Amateurbereich geboxt hat und er noch nie jemand getroffen hat der aus dem Karate kommt und dermaßen gut mithalten kann :D

Da merkt man dann , das man doch etwas mehr kann als nichts :):):)
Und die vielen tausend Stunden was gebracht haben .. obwohl man sich immer ncoh wie ein Anfänger vorkommt

Gerade durch den sportlichen Vergleich kann man immer gut feststellen wo man steht.
Da gibts dann auch noch diese Aha-Momente in denen man feststellt, dass man plötzlich mit den Lehrern oder Fortgeschrittenen besser mithalten kann als vorher.

Brazilian Shotokan
10-12-2013, 13:09
Ich habe die Erfahrung gemacht das man diese Richtigen "Yeah"-Momente vorallem als Kyu-Grad erlebt.
Man lernt vollkommen neue Sachen. Ganz neue Kata.
Später, wenn man sagen kann man kann die basics eigentlich, merkt man erst das es an allem doch wieder irgendetwas zu verbessern gibt.
Man arbeitet vorallem an dem was man vorher geglaubt hat schon richtig zu können..

So ist das nunmal im Karate. Das Ziel ist es irgendwann die Techniken nahezu Perfekt zu können..

Kombatant
10-12-2013, 13:17
Gestern war mein Training (Kick-Thaiboxen) total demotivierend.
Ich weiß nicht woran es lag, aber schon beim Schattenboxen hatte ich das Gefühl, meine Kicks sehen total beschissen aus und ich krieg nichts auf die Reihe.
Ebenso am Sandsack, die Techniken die wir davor geübt hatten und ich dann vorm Sandsack stand hatte ich schon vollkommen vergessen so dass ich vor Wut nur noch wild reingekickt hatte...

Letzte Zeit merke ich eigentlich schon gute Fortschritte und habe sehr viel Spaß am Training, aber gestern... das war alles andere als Spaß, ich glaube und hoffe, man hat einfach mal einen beschissenen Tag an dem nichts klappt. Ich hoffe, morgen wird es wieder besser laufen ansonsten werde ich mal paar Tage Pause einlegen.

Royce Gracie 2
10-12-2013, 13:26
Ich habe die Erfahrung gemacht das man diese Richtigen "Yeah"-Momente vorallem als Kyu-Grad erlebt.
...

Auch das ist ein wichtiger Punkt !.
Gerade die ersten 1-2 Jahre merkt man die Fortschritte sehr extrem, weil man eben von 0% richtig zu 70% richtig schießt ^^^und dann nur noch jedes Jahr 3-5% draufpackt :)

Ein einprägsames Erlebnis war als ich nach ziemlich genau 1 Jahr kyokushin-Budokai zum ersten mal richtig verstanden hatte und anwenden konnte, wie man die Hüfte in Schläge und Tritte reinbringt.

Schlagartig hatte sich meine Schlag/Tritthärte um gefühlt 40% verbessert.
Wenn ich seitdem auf Pratzen oder Gegner gehauen habe war ne komplett andere wucht dahinter.

Solche krassen Fortschritte kann man aber später nicht mehr machen

Suriage
10-12-2013, 13:33
Gestern war mein Training (Kick-Thaiboxen) total demotivierend.
Ich weiß nicht woran es lag, aber schon beim Schattenboxen hatte ich das Gefühl, meine Kicks sehen total beschissen aus und ich krieg nichts auf die Reihe.
Ebenso am Sandsack, die Techniken die wir davor geübt hatten und ich dann vorm Sandsack stand hatte ich schon vollkommen vergessen so dass ich vor Wut nur noch wild reingekickt hatte...

Letzte Zeit merke ich eigentlich schon gute Fortschritte und habe sehr viel Spaß am Training, aber gestern... das war alles andere als Spaß, ich glaube und hoffe, man hat einfach mal einen beschissenen Tag an dem nichts klappt. Ich hoffe, morgen wird es wieder besser laufen ansonsten werde ich mal paar Tage Pause einlegen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade ein paar Tage Pause, wenn man merkte es geht nix weiter, Wunder wirken können.
Ich glaube auch diese Tage, an denen man sich bewegt wie der erste Mensch, hat und kennt jeder. Sind normal. Aber das geht vorbei.

Kombatant
10-12-2013, 13:36
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade ein paar Tage Pause, wenn man merkte es geht nix weiter, Wunder wirken können.
Ich glaube auch diese Tage, an denen man sich bewegt wie der erste Mensch, hat und kennt jeder. Sind normal. Aber das geht vorbei.

Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht, da ich verletzungsbedingt schon öfter mal aussetzen musste.
Wüsste gerne, woran das liegt...

Cillura
10-12-2013, 13:43
Japp. Genau das ist es. Irgendwie gibt’s keinen spürbaren Level-Up. Ich merke aber, wie ich immer mehr nach solchen „Level-Ups“ suche und drauf hinarbeite. Man kommt auch in die Nähe, aber sobald man denkt: „ha jetzt“, rückt es einfach weiter weg. Vergleiche mit anderen kann ich eher nicht so ab. Im Sparring ja, aber dieses „oh der kann das und das aber gut, das muss ich jetzt auch unbedingt könnten“ ist nicht so meins. Ich hab meine eigenen Baustellen und wenn ich noch mehr von extern hinzuhole, drehe ich mich immer mehr im Kreis. Eins nach dem andern ist da erstmal besser. Ich geh da lieber geradlinig vor. Das Gefühl bleibt dennoch. Irgendwie schräg. :D

Hehe, ja das mit der Pause kenne ich auch. Aber immo bin ich ganz froh, auf der Matte stehen zu können. Hab immo eigentlich n ganz gutes Verhältnis zwischen Training und Pause. Abstand hilft bei so manchem Problem. Aber Training macht immo zu viel Spaß, als das ich jetzt ne Zwangspause einlegen würde. Bin froh, dass das Dojo nach einer Woche Umbau wieder auf ist ;)

Incognibro
10-12-2013, 14:11
Das wahre Leben ist wie Elder Scrolls Spiele.
Die Gegner werden gleichmäßig stärker und man hat nie ein klares Überlegenheitsgefühl^^

Schnitzelsekt
10-12-2013, 14:15
Solche krassen Fortschritte kann man aber später nicht mehr machen

Doch, ich denke schon.
Der Entwicklungsfähigkeit gerade von Basics sind meiner Meinung nach fast keine Grenzen gesetzt.
Es wird allerdings sicherlich immer schwieriger, voranzukommen, je weiter man gegangen ist.

Gawan
10-12-2013, 14:38
Ich finde es gerade schön, dass es immer weiter gehen kann. Du kommst nie dahin, wo du sagen musst: „Jetzt kann ich alles was man können kann — was nun?“

Taijiquan hat mir von Anfang an Spaß gemacht, auch wenn meine Bewegungen anfangs sicher für Fortgeschrittene ungelenk und unkoordiniert ausgesehen haben. Manchmal fühle ich mich bei einigen Bewegungen sehr gut (im Flow;-)), auch wenn sie noch falsch sind. Ich glaube, bei den richtigen Bewegungen kommt dieses gute Gefühl noch eher.

Dieses Jahr habe ich mit Karate angefangen. Sicher sind mir einige Bewegungen durch meine Vorerfahrungen leichter gefallen als anderen Anfängern; trotzdem war es auch für mich ein Anfang und ich musste (und muss noch) alles von vorne lernen. Inzwischen habe ich da auch bei einigen Bewegungen ein besseres Gefühl (ich muss nicht für jeden Körperteil überlegen, wohin ich es bewege oder nicht bewege).

Ich denke es ist hilfreich, wenn man öfter mal einen Blick zurück macht: wie schwer dieses oder jenes noch vor x Monaten gefallen ist im Vergleich zu heute. Über die Sachen, die man noch nicht (so gut) kann, muss man sich kein Kopfzerbrechen machen. Mit der Übung und zunehmender Erfahrung kommt das alles von allein, Schritt für Schritt. Es genügt, sich auf die aktuellen Aufgaben zu konzentrieren, um mit der Zeit gute Erfolge zu haben.

Papatom
10-12-2013, 15:13
Hi,
was verstehst Du denn überhautp unter einem "Level Up"? Etwas neues zu lernen? Etwas bekanntes "neu" zu lernen, weil Du ein höheres Verständnis erlangt hast?
Ein Prinzip zu verstehen und es in Transferleistung auch flexibel in ähnliche Situationen anwenden zu können?
Erfolge im physischen Bereicht?

Das ist so ein weites Feld.....

Grüße

Bubatz
10-12-2013, 15:18
Solche krassen Fortschritte kann man aber später nicht mehr machen

Ich denke schon, dass das auch später immer noch ab und an vorkommen kann. Ganz ähnlich wie die Sache mit dem Hüfteinsatz sind das immer (scheinbare) "Kleinigkeiten", die aber große Wirkung entfalten.

Gürteltier
10-12-2013, 15:34
Darum tausche ich öfter mal die KK aus.

Stecke ich im Boxen fest, gehts eben mal wieder mehr ins Grappling, wird Goju nervig, geht's mal wieder ne Weile ins Shorin.
Im Kata und Kihon Karate ist Unzufriedenheit m.E. auch sehr subjektiv.

Nur beim WT war ich lange nicht mehr.
Hm, und da gibts jetzt auch noch schöne neue Kleider. Nicht nur für Kaiser.

Cillura
10-12-2013, 18:51
Hi,
was verstehst Du denn überhautp unter einem "Level Up"? Etwas neues zu lernen? Etwas bekanntes "neu" zu lernen, weil Du ein höheres Verständnis erlangt hast?
...

Schwer zu beschreiben. Ich denke es ist eine Kombination aus verschiedenen Punkten. Das kommt bei jedem einzelnen natürlich auf die gesetzen Ziele drauf an. Das Level-Up ist dann das Gefühl, dieses Ziel erreicht zu haben. Oder so ähnlich :D

In meinem speziellen Fall habe ich zwar das Gefühl einen Teil der technischen Hintergründe verstanden zu haben, kann sie aber (noch) nicht umsetzen. Oder zumindest bilde ich mir das ein, weil ich schon wieder viel zu verbissen an die Sache herangehe :D

Hatte vorhin mal mit meinem Trainer dieses Thema besprochen (<- wer redet denn mit seinem Trainer? :vogel: ;) ) und ihm gesagt, dass ich seit paar Wochen das Gefühl hab, dass ich auf der Stelle trete. Er hat zu mir gesagt, dass er das nicht so sieht und der Meinung ist, dass ich in letzter Zeit die meisten Fortschritte gemacht hab. Das ist echt paradox, denn es fühlt sich nicht so an. Er meinte auch: dass ich zu verbissen an die Sache ran gehe. Naja, was soll ich sagen ... Der Mann hat Recht :D

Aber es ist schon schräg, dass man aus so unterschiedlichen Blickwinkeln, so extrem verschieden beurteilt.


Das mit dem Austauschen der KK kenne ich. Ich setze mir meist Trainingsschwerpunkte und arbeite dann längere Zeit (1/4 bis 1/2 Jahr) in einem größeren Themengebiet. Das ist zusätzlich zum regulären Training. Das reguläre Training ist recht ausgewogen. Und wenn ich eben Lust hab mal was anderes zu machen, dann mach ich das auch. Sonst geht der Spaß verloren und damit die Motivation. Verbissen bin ich eh genug ;)

Royce Gracie 2
11-12-2013, 07:40
We level up !

sC3Yeog_uE0

Jeden Morgen hören :)
Ein "Level Up" ist einfach wenn man im Gesamtpaket merkt das man wieder nen ganzes Stück besser ist.

Das kann sich auf verschiedene Sachen beziehen , Technikvielfalt,technikqualität,Konditioneller Zustand (Kraft,Ausdauer,Beweglichkeit) Mentale Stärke (Vor allem für Wettkämper)

Ist tatsächlich fast wie in nem Computerspiel :)

Und nun geht es ab 2h Training am morgen.
An meinem Level up arbeiten

SKA-Student
11-12-2013, 13:33
Gerade Karate Solo-Training kann eine Endlos-Lebensaufgabe sein...
Wenn man selbstkritisch ist, sich selbst gut beobachten und korrigieren kann, aber nur wenn man vorher durch jemanden den richtigen Input bekommen hat. Und ihn sich immer wieder holt. Es gibt so viele Details in den "einfachsten" Bewegungen / Techniken / Kata, das dauert - und man findet immer wieder etwas.

Die Milimeter-Arbeit geht mE aber nur mit Partner.

ragbar
12-12-2013, 00:10
Die Erfahrung von Cillura mit seinem Trainer ist ganz typisch. Je fleißiger man ist, desto weniger sieht man selber seine Verbesserung. Dafür sehen aber andere, daß man vorankommt.

Cillura
05-02-2014, 10:22
Heyyyho,

und da ist 's wieder, das Cilli mit ihren soo sinnlosen kleinen Problemchen :D Ich führ mal einfach meinen Jammer-Fred hier fort. Das müllt nicht das Forum so doll zu ;)

Hatte in den letzten fünf Wochen meinen „Level-Up“ gefunden und auch genossen. :) Natürlich immer schön fleißig weiter trainiert, damit er nicht wieder weg ist ;) War im groben und ganzen eine Verbesserung des technischen Verständnisses zur Körpermechanik. Mittlerweile kann ichs zu einem gewissen Teil auch umsetzen. Letztlich kann ich sagen, dass ich denke, dass ich den Einsatz der Hüfte (endlich) verstanden habe. Das dachte ich vor einem Jahr auch schon mal :p :D Tjaa, wie dem auch sei. Der Hüfteinsatz geht jetzt locker, flockig, schnell und zu einem gewissen Teil auch zackig von statten …

… und prompt tun sich die nächsten Probleme auf :ups: Waren vor paar Wochen noch Arm/Bein und Hüfte synchron, passt jetzt natürlich fast nix mehr. Besonders wenn es schnell und zackig sein soll. Die Hüfte ist nun schneller als die Gliedmaßen und irgendwie fühlt sich alles total lahm und fest an. (Im Vergleich zur Hüfte). …

… also geht’s wieder von vorn los. Lockerheit in den Körper rein bringen und alles synchronisieren. :( Karate ist irgendwie total doof was das angeht. Mein Trainer lacht schon die letzten Tage andauern, weil ich permanent zwischen „Yeah, klappt“- und „Arrrgh, Mist“-Stimmung wechsel. :D

Es ist einfach zum Mäusemelken. :mad: :D

ky0han
05-02-2014, 10:39
Tach,

was mich angeht so empfinde ich diese sequenzielle Verzögerung als normal. Versuchst Du tatsächlich die komplette Kette sämtlicher beteiligter Gelenke (vom Fußgelenk bis hin zum Handgelenk) zu synchronisieren?

Gruß Holger

Cillura
05-02-2014, 10:47
Tach,

was mich angeht so empfinde ich diese sequenzielle Verzögerung als normal. Versuchst Du tatsächlich die komplette Kette sämtlicher beteiligter Gelenke (vom Fußgelenk bis hin zum Handgelenk) zu synchronisieren?

Gruß Holger

:ups: :ups: :ups: :ups: WTH??? :ups: :ups: :ups: :ups:

Gott, nein!!! Ich versuche überhaupt erstmal meine Armbewegung mit meiner Hüfte wieder synchron hin zu kriegen. Also, wenn Hüfte einrastet / fertig ist, dann sollte auch der Tsuki (etc.) beendet sein. Immo ist der Arm viel zu spät fertig. Da kann ich den Hüfteinsatz auch ganz sein lassen. :D Die Hüfte ist immo einfach zu schnell. Wenn ich langsam mache gehts. Wenn ich schnell schlagen will, ist der Arm zu langsam / fest.

Alles zu synchronisieren ... Eieieiei. Vielleicht später, wenn das erstere wieder klappt. :o

SKA-Student
05-02-2014, 11:18
Hmm, bin ich jetzt so schlecht, dass ich diese Probleme noch nicht mal bemerkt habe bei mir?
Oder bist du da mal wieder mit dem Karate-Mikrometer-Maßstab unterwegs?

Helfen da zum einstellen vielleicht "Widerstände" wie Makiwara und Sandsack? Oder Partnerbäuche? "Uffz, DER Tzuki war aber synchron!" :D ;)

Cillura
05-02-2014, 11:37
Hmm, bin ich jetzt so schlecht, dass ich diese Probleme noch nicht mal bemerkt habe bei mir?
Oder bist du da mal wieder mit dem Karate-Mikrometer-Maßstab unterwegs?

Helfen da zum einstellen vielleicht "Widerstände" wie Makiwara und Sandsack? Oder Partnerbäuche? "Uffz, DER Tzuki war aber synchron!" :D ;)

Also mir fällt das ohnehin nur auf, wenn ich allein übe. Wenn ich Partnerübungen mache, hab ich gar keine Zeit auf sowas zu achten. Da gibt’s dann wieder ganz andere Baustellen, an denen ich arbeiten muss. :)

Bin aber mal zur Abwechslung nicht zu pingelig. Es war bei einigen Bewegungen schon extrem auseinander gelaufen. Sonst würde ich mich nicht so sehr drüber ärgern. Evtl. hilft da Sandsack- und Makiwara-Training fürs Feintuning. Aber es muss erstmal auch so gehen. Ich denke das Hauptproblem ist mal wieder, dass mein Oberkörper und meine Arme viel zu fest angespannt sind. Dadurch wird alles einfach nur elendig langsam. Mglw. muss ich mich auch nur einfach wieder an die leicht geänderte Bewegungsführung mit der Hüfte gewöhnen und der Rest kommt von allein.

Wer weiß, wer weiß. Bis ich das herausgefunden hab, gibt’s nur eins: üben, üben, üben :)

ky0han
05-02-2014, 12:09
Tach,

alles synchron zu machen ist meiner Meinung nach überhaupt nicht sinnvoll.

Ich persönlich verursache diese Verzögerung bewußt hinsichtlich eines größeren Effektes bei der Kraftgenerierung.

Beispiel Gyaku Zuki, Ausgangssituation Hüfte Hanmi. Der Hacken des hinteren Beines wird in den Boden gedrückt, was in einer Streckung des hinteren Beines resultiert. Dieses wiederum resultiert im nach vorn schnellen der Hüfte, was wiederum dafür sorgt, dass die Schulter nach vorn beschleunigt wird. Dann folgt der Arm entsprechend nach. Ziel ist es meines Erachtens nach die Kraft der Hüfte und die Schnelligkeit der Gliedmaßen optimal einzusetzen.

Durch die schnelle starke Hüftrotation sollen die Gliedmaßen entsprechend beschleunigt werden. Geht der Arm im Beispiel des Gyaku Zuki zu früh raus (um gleichzeitig mit der Hüfte anzukommen) verschenkst Du den einen oder anderen Zentimeter Anlauf was sich nicht positiv auf die Endgeschwindigkeit und somit auf die generierte Kraft auswirkt.

Gruß Holger

Cillura
05-02-2014, 12:24
Jepp, so mach ichs normalerweise auch. Beim Gyaku Tsuki passt das auch alles. :)

Hab mich mit meiner Beschreibung wohl etwas falsch ausgedrückt. Ich versuchs nochmal. :)

Bsp. Gedan Barai aus Zenkutsu Dachi (!!! nicht Gyaku)
Ausgangsstellung: Stehend in Zenkutsu Dachi, Hüfte ist Shomen ausgerichtet, Arme sind in Ausholbewegung ausgerichtet.
Die vordere Hüfte soll die Bewegung für den Gedan Barai einleiten. Wenn die Hüftbewegung (Hüftstreckung) beendet ist, sollte eigentlich der Gedan Barai auch in seiner Endposition sein. Ggf. nen winzigen Moment später.
Das war aber leider nicht der Fall. Im Gegenteil, der Arm war noch nicht mal zur Hälfte gestreckt, als die Hüfte schon fertig war.
Klar, ich könnte die Hüfte jetzt langsamer bewegen. Das will ich jedoch nicht. Ich möchte gern, dass meine Armbewegung schneller wird und sich anpasst und nicht andersherum :D

Jajaja, Krümelkackerei und Wohlstandsprobleme :)

Bubatz
05-02-2014, 12:37
Tach,

alles synchron zu machen ist meiner Meinung nach überhaupt nicht sinnvoll.

Ich persönlich verursache diese Verzögerung bewußt hinsichtlich eines größeren Effektes bei der Kraftgenerierung.

Beispiel Gyaku Zuki, Ausgangssituation Hüfte Hanmi. Der Hacken des hinteren Beines wird in den Boden gedrückt, was in einer Streckung des hinteren Beines resultiert. Dieses wiederum resultiert im nach vorn schnellen der Hüfte, was wiederum dafür sorgt, dass die Schulter nach vorn beschleunigt wird. Dann folgt der Arm entsprechend nach. Ziel ist es meines Erachtens nach die Kraft der Hüfte und die Schnelligkeit der Gliedmaßen optimal einzusetzen.

Durch die schnelle starke Hüftrotation sollen die Gliedmaßen entsprechend beschleunigt werden. Geht der Arm im Beispiel des Gyaku Zuki zu früh raus (um gleichzeitig mit der Hüfte anzukommen) verschenkst Du den einen oder anderen Zentimeter Anlauf was sich nicht positiv auf die Endgeschwindigkeit und somit auf die generierte Kraft auswirkt.

Gruß Holger

Uii, schön ausführlich, es ist ganz schön schwer solche Abläufe in Worte zu kleiden. :)

Eine Frage jedoch: Beginnt in dem Beispiel die Bewegung wirklich mit der "Spannung" des im Zenkutsu Dachi in den Boden "gedrückten" hinteren Hacken über das gestreckte Bein zur Hüfte? In der kurzen Zeit, in der ich Karate gemacht habe, hieß es bei uns immer, dass im Zenkutsu Dachi 60% des Gewichts auf dem vorderen Bein ruhen sollen, den Hacken nach hinten "reindrücken" haben wir nur als Dehnübung für den Unterschenkelbeuger gemacht. In meinem JJ-Verein haben wir dieselbe Gewichtsverteilung, wenn wir Kihon-mäßige Tsukis usw. machen. Anschlussfrage: Wenn das so ist mit den eher lockeren 40% auf dem hinteren Bein, müsste dann die Bewegung nicht vielmehr unmittelbar von der Hüfte her eingeleitet werden?

Cillura
05-02-2014, 12:43
Das Abdrücken mit dem Fuß mache ich auch. Sowohl bei lockeren Boxschlägen, wie auch beim klassischen Gyaku Tsuki.

Aber: Bei mir wird nicht zwingend mit der Ferse in den Boden gedrückt. Wenn ich im lockeren Kampfstand stehe, dann hab ich auch nur die Ballen auf dem Boden und die Ferse dreht leicht nach außen. Es wird jedoch immer die (Rückstoß-)Kraft aus dem Boden genutzt um die Hüfte mehr zu beschleunigen.

Bubatz
05-02-2014, 12:54
Ich hab' das hintere Bein immer eher weniger angespannt, damit ein Geri von hinten schneller erfolgen kann. Die Bewegung z.B. für den Yoko Geri beginnt ja (jedenfalls bei mir) nicht mit einem "Abstoßen" des Fußes vom Boden, sondern mit dem Anheben des Beines/Knies und dem Eindrehen der Hüfte. Ehrlich gesagt, mache ich das in der Reihenfolge (erst Knie hoch, dann Hüftdrehung) auch nur bei den langsamen Tritten zur Kräftigung der Muskulatur so. Beim schnellen Tritt ist die Hüftdrehung fast eher dran und der Schwung unterstützt dabei schon das Hochreißen des Knies. Kann aber natürlich sein, dass ich das einfach immer schon falsch mache. :)

Edit: Hab's gerade mal getestet. Bei einer Gewichtsverteilung 60% vorn/40% hinten habe ich kein "Abdrücken", bei einer 50/50-Verteilung drücke ich mich allerdings ebenfalls ein bischen mit dem Ballen ab!

Terao
05-02-2014, 13:02
Expertiseentwicklung beinhaltet auch, immer besser erkennen zu können, wo`s noch fehlt... :)

Cillura
05-02-2014, 13:13
Expertiseentwicklung beinhaltet auch, immer besser erkennen zu können, wo`s noch fehlt... :)

Klingt gut. Was ist das? Hab den Begriff noch nie gehört.


@Bubatz: Beim Mae Geri stoße ich mittlerweile auch mit dem tretenden Bein etwas vom Boden ab (aber ohne weiteres Gewicht darauf zu verlagern). Einfach für mehr Schub. Wenn das Knie dann einmal oben ist, gibts mit dem Standbein noch n kleines "Nachstoßen". Aber wenn ich das richtig gecheckt hab, kommt das eher aus der Hüfte des Standbeins. Aber ach Gott, das ist wieder ne andere Baustelle. :rolleyes: :D

Terao
05-02-2014, 13:19
Klingt gut. Was ist das? Hab den Begriff noch nie gehört.Du, nix Besonderes. Einfach nur die Entwicklung von Können und Wissen, das einen zu nem Fachmann auf einem Gebiet macht.

ky0han
05-02-2014, 13:29
Tach,


Eine Frage jedoch: Beginnt in dem Beispiel die Bewegung wirklich mit der "Spannung" des im Zenkutsu Dachi in den Boden "gedrückten" hinteren Hacken über das gestreckte Bein zur Hüfte? In der kurzen Zeit, in der ich Karate gemacht habe, hieß es bei uns immer, dass im Zenkutsu Dachi 60% des Gewichts auf dem vorderen Bein ruhen sollen, den Hacken nach hinten "reindrücken" haben wir nur als Dehnübung für den Unterschenkelbeuger gemacht. In meinem JJ-Verein haben wir dieselbe Gewichtsverteilung, wenn wir Kihon-mäßige Tsukis usw. machen. Anschlussfrage: Wenn das so ist mit den eher lockeren 40% auf dem hinteren Bein, müsste dann die Bewegung nicht vielmehr unmittelbar von der Hüfte her eingeleitet werden?

Vergleich doch einfach mal folgendes. Stell dich auf ein Bein und drehe die Hüfte 45 Grad ab. Aus dieser Ausgangsposition versuch die Hüfte so schnell wie möglich nach vorn zu drehen.

Danach stell Dich auf beide Beine, Füße ca. eine Schulterbreite auseinander, dreh die Hüfte 45 Grad ab (dabei wird dein Bein auf der Seite der Hüftdrehung einknicken) nun "tritt" den Hacken des geknickten Beines fest in den Boden und beobachte was Deine Hüfte machen will :). Hier hast Du dann den Vergleich aus nur Hüfte ziehen und mit dem ganzen Körper arbeiten.

Das funktioniert dann auch im Zenkutsu Dachi.

Gruß Holger

Cillura
05-02-2014, 13:29
Du, nix Besonderes. Einfach nur die Entwicklung von Können und Wissen, das einen zu nem Fachmann auf einem Gebiet macht.

:cool: :cool: :cool:

... ich reduzier es besser mal für mich auf "... das einen besser werden lässt." :D

duoyang
05-02-2014, 13:46
@cillura: so wie du es beschreibst kann es sein das deine "kette" an der schulter unterbrochen wird und deshalb dein arme zu "lahm" wird. versuche einmal bewusst deine arme bis auf die faust zu entspannen (stell dir deinen arm als abrißbirne vor, faust die kugel der arme + hüfte beine usw. als kette. ) hat mir geholfen, viele versuchen die kraft im körper zu halten und werden dadurch wieder langsam. ich will auch nicht zu weit ausholen muss man fühlen und gezeigt bekommen.

tschausen

Cillura
05-02-2014, 14:07
@cillura: so wie du es beschreibst kann es sein das deine "kette" an der schulter unterbrochen wird und deshalb dein arme zu "lahm" wird. versuche einmal bewusst deine arme bis auf die faust zu entspannen (stell dir deinen arm als abrißbirne vor, faust die kugel der arme + hüfte beine usw. als kette. ) hat mir geholfen, viele versuchen die kraft im körper zu halten und werden dadurch wieder langsam. ich will auch nicht zu weit ausholen muss man fühlen und gezeigt bekommen.

tschausen

Gut möglich. Die Schultern sind eh immer zu fest bei mir und dann wird der Oberkörper fest und auch die Arme. Und alles blockiert sich gegenseitig. Ist ein Wunder, dass ich mich überhaupt bewegen kann. :D

Wenn ich schnell und dynamisch arbeiten will, stell ich mir manchmal vor, meine Arme sind ne Peitsche. Das funktioniert dann auch meist.

Üben üben üben :)

Bubatz
05-02-2014, 14:20
und beobachte was Deine Hüfte machen will :)

Ok, die Hüfte "will" dann vorschnalzen. :) Und ja, hab's probiert, das geht dann auch im Zenkutsu-Dachi, aber (bei mir, wie mir scheint) nur, wenn ich das Gewicht nicht auf dem vorderen Bein habe, sondern eher so 50/50.

ky0han
05-02-2014, 15:11
Tach,

im Zenkutsu Dachi bei gerader Hüfte (Shomen) ist die Gewichtsverteilung nach vorn stärker als bei abgedrehter Hüfte. Das ist auch bei mir so.

Wichtig dabei ist noch zu beachten, dass die Achse der Hüftrotation nicht die Körpermitte ist, sondern die Hüftseite des vorn stehenden Beines. Wäre die Achse in der Körpermitte, so würde die auf der einen Seite reingehende Kraft auf der anderen Seite wieder rausgehen und verursacht eine nicht zu tollerierende Instabilität im vorderen Knie, es wackelt halt.

Ob das jetzt 50, 60 oder 70 Grad sind ist dann für meine Begriffe eher Geschmackssache. Sinn des nach vorn gebeugten Standes ist es, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie es sich anfühlt das Körpergewicht nach vorn zu bringen sowie die optimale Fläche unter sich aufzuspannen (nicht zu breit, nicht zu schmal, nicht zu kurz und nicht zu lang zu stehen).

Gruß Holger

SKA-Student
05-02-2014, 16:00
im Zenkutsu Dachi bei gerader Hüfte (Shomen)

Ah, um den geht's! Damit muss ich mich zum Glück nicht rumschlagen.
Ist mir bewegungstechnisch immer noch ein Rätsel, wo der Sinn liegt, dass die Hüftseite vorne ist, das Bein hinten, und man mit der anderen Hand schlägt... :rolleyes:

Cillura
05-02-2014, 20:16
Häää? Was meinst du jetzt mit deiner Frage? Kann dir grad nicht folgen. Gehts um den Gyaku Tsuki in Zenkutsu?

SKA-Student
05-02-2014, 20:45
Häää? Was meinst du jetzt mit deiner Frage? Kann dir grad nicht folgen. Gehts um den Gyaku Tsuki in Zenkutsu?

Äh nein, ich glaube ich hatte vorher kyohan falsch verstanden, dachte kurz es ginge um Oi Zuki in Zenkutsu, wo ja in vielen Stilen die Hüfte gerade steht...
Sorry für die Ablenkung! :o

Cillura
06-02-2014, 05:42
Achso :)

@ky0han: Sehr interessant. Hab ehrlich gesagt nie darüber nachgedacht, ob ich um eine zentrale Achse oder um eine seitlich versetzte Achse drehe und wo welche Kraft dabei hingeht. Die Rotation um eine seitlich versetzte Achse macht zumindest physikalisch mehr Sinn. Ebenso das "Fixieren" der Drehachse am Boden. Ich werde das ganze im Training mal näher beobachten, da hab ich gewiss noch einiges an Nachholebedarf. :)

kanken
06-02-2014, 07:04
Nö, das Rotieren um eine seitliche Achse in der Hüfte ist biomechanischer Unfug.

Gruß

Kanken

Cillura
06-02-2014, 07:49
Nö, das Rotieren um eine seitliche Achse in der Hüfte ist biomechanischer Unfug.

Gruß

Kanken

So alleinstehend hab ich das auch nicht gesagt. Es ist auch physikalischer Unsinn, um etwas seitliches zu rotieren. Eine Achse ist immer mittig in der Rotationbewegung. Sorry, auch hier hab ich mich ungenau ausgedrückt.

Was ich meinte war folgendes: Bisher dachte ich immer, dass wir uns um die verlängerte Wirbelsäule herum drehen. Das geht ja aber gar nicht, weil sich das Becken nicht um die Wirbelsäule herumdrehen lässt. Die Wirbelsäule wäre in diesem Fall meine zentrale Achse. Wir rotieren aber um ein Hüftgelenk herum. Das Hüftgelenk ist also die Drehachse. Dieses befindet sich seitlich versetzt zur Wirbelsäule. Und das meinte ich mit seitlich versetzte Achse. Ich hoffe es ist jetzt klarer. Oder ists immernoch komplett falsch? :o

kanken
06-02-2014, 08:29
Es ist immer noch biomechanisch falsch. Die Rotationsachse liegt in der Wirbelsäule.

ky0han
06-02-2014, 09:06
Hallo Ralf,

könntest Du bitte ausführen warum es biomechanisch korrekt ist, wenn die Rotationachse in der Wirbelsäule liegt.

Meine Hüfte ist auf der Seite des vorderen Beines definitiv fest verankert, während die andere Seite auf und zu geht (so wie bei einer Tür).

Gruß Holger

Cillura
06-02-2014, 09:16
:idea:
Wenn die Wirbelsäule die Rotationsachse bleibt (Hab mich grad im Spiegel beobachtet - Rücken bleibt grade und schwingt nicht hin und her :o), dann wären die Hüftgelenke sowas wie kleine "Anker", die das Becken und damit den Körper um die Wirbelsäule herum in Drehung versetzen. Quasi wären dann das die Punkte, an denen der Rotationsbewegung Kraft zugeführt wird.

Jetzt korrekt?

kanken
06-02-2014, 09:20
Das würde jetzt ein langer Vortrag über Biomechanik und funktionelle Anatomie der Wirbelsäule und der unteren Extremität werden, dafür habe ich leider keine Zeit, sorry.
Der "Kapandji" ist da das richtige Lehrbuch (die Antwort deiner Frage verteilt sich da auf zwei Bände...).

Grüße

Kanken

Cillura
06-02-2014, 09:36
Das würde jetzt ein langer Vortrag über Biomechanik und funktionelle Anatomie der Wirbelsäule und der unteren Extremität werden, dafür habe ich leider keine Zeit, sorry.
Der "Kapandji" ist da das richtige Lehrbuch (die Antwort deiner Frage verteilt sich da auf zwei Bände...).

Grüße

Kanken

Bin immer an guter Literatur interessiert :)
Meinst du diese beiden Bücher?

Strukturen und Funktionen begreifen, Band 1: Grundlagen zur Wirbelsaule, HWS und Schadel, BWS und Brustkorb, Obere Extremitat: Amazon.de: Jutta Hochschild: Bücher (http://www.amazon.de/Strukturen-Funktionen-begreifen-Band-Wirbelsaule/dp/3131104236/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1391679192&sr=8-2&keywords=Kapandji)
Strukturen und Funktionen begreifen 02. Funktionelle Anatomie: LWS, Becken, Hüftgelenk, Untere Extremität: Amazon.de: Jutta Hochschild: Bücher (http://www.amazon.de/Strukturen-Funktionen-begreifen-Funktionelle-Anatomie/dp/3131123737/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1391679192&sr=8-4&keywords=Kapandji)

Oder dieses Buch? Ist aber nur ein Band?
http://www.amazon.de/Funktionelle-Anatomie-Gelenke-Obere-Extremit%C3%A4t/dp/3131422157/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1391679192&sr=8-1&keywords=Kapandji

kanken
06-02-2014, 09:39
Letzteres. Gab es früher auch als dreibändige Ausgabe, die aktuelle enthält alle Bände in einem Buch.

Cillura
06-02-2014, 09:45
Letzteres. Gab es früher auch als dreibändige Ausgabe, die aktuelle enthält alle Bände in einem Buch.

Oh geil. Na dann lohnt das Geld ja. Wollte schon immer mal so ein Buch. :)

Gekauft :D

Nick_Nick
06-02-2014, 10:49
Meine Hüfte ist auf der Seite des vorderen Beines definitiv fest verankert, während die andere Seite auf und zu geht (so wie bei einer Tür).


Kannst du das mal erklären? Ist doch gerade der Sinn, dass sich beide Hüftgelenke drehen und sich in beiden die Position des Oberschenkelknochens ändert?

ky0han
06-02-2014, 11:33
Tach,

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Hier siehst Du mal wie ich das meine. Wenn Du mal auf den Knoten des Gürtels achtest, dann siehst Du wie der immer vor bzw. wieder zurückgeht. Seine linke Hüftseite geht ebenfalls vor und zurück, während die rechte Hüftseite das Niveau nicht verlässt, sondern sehr schön vorn bleibt.

Gruß Holger

Cillura
06-02-2014, 11:53
Die rechte Hüfte muss sich aber bewegen, sonst würde sich sein Oberkörper mit nach vorn bewegen und nicht an der gleichen Stelle bleiben. Außerdem sieht man auf dieser Aufnahme die rechte Hüfte fast gar nicht.

ky0han
06-02-2014, 12:30
Tach,

ich seh grad, dass sich auch die rechte Schulter zurückbewegt. Mhhh nun gut.

Ich versuche wie schon gesagt, die Hüftseite des vorderen Beines vorn zu lassen und nicht zurückzunehmen, so dass die Kraft nicht auf der einen Seite reingeht und auf der anderen Seite wieder rausgenommen wird.

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Vielleicht erklärt dieses Video es besser, wenn ich es anscheinend mit Worten nicht zu erklären vermag. Bei mir ist es allerdings keine Doppelte Hüfte sondern einfach nur das Verschieben der Achse von der Mitte nach außen, so wie es Peter Consterdine hier erklärt.

Gruß Holger

Cillura
06-02-2014, 12:46
:o Muss es mir mal bei Gelegenheit mit Ton ansehen. Doppelte Hüfte hab ich aber schon mal irgendwo anders gesehen - im Shorin Ryu ???? - keine Ahnung, egal.

Ich werd erstmal bei dem bleiben was ich (für mich) entdeckt hab und erstmal damit arbeiten. Das fühlt sich für mich jetzt erstmal recht gut an. Dann werd ich mal noch das Büchli durchstöbern, das Kanken erwähnt hat. Bin schon ganz gespannt. :)

Also eins nachm andern.

Vielen Dank erstmal für die ganzen Anregungen. :)

Nick_Nick
06-02-2014, 13:02
@Ky0han

So wie ich´s kenne, ist´s genau andersrum (beim Gyaku Zuki): die Kraft wird nicht rausgenommen durch Drehung der Hüfte auf Seite des vorderen Beines nach hinten, sondern u. a. diese Bewegung ist die, die die gegenüberliegende, schlagende Faust beschleunigt. Nicht die Bewegung der Hüfte auf der Seite des hinteren Beines. Diese Hüfte bewirkt das Hikite der zurückgehenden Faust bzw. ist diese Bewegung das eigentlich Hikite.

Übrigens liegen m. M. n. zwischen deinem ersten und zweiten Video Welten. Consterdine zeigt, wie´s richtig geht (ob mit oder ohne Doppelhüfte), da kommt richtig was um die Ecke. Im ersten Video steht der Mensch dermaßen im Hohlkreuz, dass keine wirkliche Kraftübertragung möglich ist.

Grüße

ky0han
06-02-2014, 13:18
Tach,

mir geht es darum, dass um Kraft in einen Fauststoß zu bekommen, sollte das Körpergewicht mit in den Schlag gelegt werden.

Bewegt sich die Hüfte auf der Seite des vorderen Beines zurück, ändert sich der Schwerpunkt nicht. Bleibt sie aber vorn, geht auch der Schwerpunkt leicht nach vorn. Du schreibst ja selbst das PC zeigt wie es richtig geht.

Beim ersten Video ging ich davon aus, dass es gut zu erkennen ist. Das war nicht der Fall, deshalb hab ich versucht ein besseres zu finden und da fiel mir das Double Hip Video von Consterdine ein.

Gruß Holger

ThiS
06-02-2014, 17:07
Ihr redet hier aneinander vorbei...

Natürlich ist die Rotationsachse die Wirbelsäule.
Was Ky0han mit der "Tür" meint ist ein "Bild" (gell kanken? ;) ) für eine überlagerte Bewegung.
Achtet doch einfach mal auf euer vorderes Knie. Bewegt sich das nicht nach hinten bewegt ihr euch so wie Ky0han das meint. Geht das zurück macht ihr den Gyaku-Tsuki falsch ;)

Im Grunde ist es recht einfach: Das Becken rotiert um die Mittelachse während die die Beine den Körper gleichzeitig nach vorne schieben/ziehen. Dadurch ensteht der Eindruck, dass um das vordere Becken gedreht wird.
Deshalb das Bild er Tür mit vorderem Becken und vorderer Schulter als Angeln im Gegensatz zur Drehtür bei der dann tatsächlich das vordere Becken nach hinten gezogen werden würde, was verhindert, dass die gesamte Masse hinter dem Schlag steht (weil ja die eine Körperhälfte vom Ziel weg beschleunigt wird).
Tatsächlich sollte nach dem Gyaku-Tsuki der Schwerpunkt weiter vorne liegen als vor dem Gyaku-Tsuki. Tut er das nicht, macht ihr keinen Tsuki sondern eine Übung für die Beckenbewegung ;)

Nick_Nick
06-02-2014, 20:36
OK, verstanden, wie´s gemeint ist.

Finde ich interessant, die unterschiedlichen Ansichten.

Ich denke, das Vornehmen des Schwerpunktes beim Gyaku Zuki kommt daher, dass ihr davon ausgeht, dass die Hüfte auf der Seite des stoßenden Armes (hinteren Beines) den Schlag initiiert? Wenn ich das in dem ersten Video richtig sehe, drückt sich der Ausführende auch mit dem hinteren Bein aktiv ab, um diese Hüfte zu drehen?

Wie gesagt, ich kenne es genau anders herum, die gegenüberliegende Hüfte (die auf Seite des vorderen Beines) führt den Schlag, das hintere Bein wird passiv in den Boden gedrückt und zieht die Hikite-Hand. Drehung erfolgt um den Schwerpunkt, der sich (beim Grundschul-Gyaku Zuki) nicht bewegt. Heißt auch, dass sich die „Schlaghüfte“ tatsächlich nach hinten bewegt.

Bei Consterdine hatte ich eher die Körperhaltung und -koordination gemeint (im Vergleich zum ersten Video), die ordentlich Power bringt. Sein Gyaku Zuki wäre für mich eher eine Art (sehr kurzer) Kizami-Gyaku Zuki.

Grüße

Vegeto
06-02-2014, 21:43
Ich kenne das Video von Consterdine noch von früher, aber das war schon ein bissl anders als die übliche Karate Bewegung.


Geht das zurück macht ihr den Gyaku-Tsuki falsch
Der Gyaku-Tsuki ist dann richtig wenn der Getroffene direkt zu Boden geht ;)

Findet ihr nicht das ihr da etwas zu sehr im Detail darüber nachdenkt? Das macht es doch viel schwieriger als seiner natürlichen Körperbewegung zu folgen. Ähnlich wie bei dem Bild mit dem Tausendfüßler der darüber nachdenkt wie er es eigentlich schafft alle seine Beine richtig zu koordinieren. Plötzlich kann er nicht mehr richtig laufen... (Auch eines eurer Bilder, Kanken? :D ;) )

ThiS
06-02-2014, 22:26
OK, verstanden, wie´s gemeint ist.

Finde ich interessant, die unterschiedlichen Ansichten.

Ich denke, das Vornehmen des Schwerpunktes beim Gyaku Zuki kommt daher, dass ihr davon ausgeht, dass die Hüfte auf der Seite des stoßenden Armes (hinteren Beines) den Schlag initiiert? Wenn ich das in dem ersten Video richtig sehe, drückt sich der Ausführende auch mit dem hinteren Bein aktiv ab, um diese Hüfte zu drehen?

Jain. Initiiert wird die Bewegung prinzipiell mit beiden Beiden und dem unteren Torso.
Welcher Körperteil da dann mehr arbeitet hängt von der Distanz zum Ziel und dem Stand ab.
Rein grundschulmäßig betrachtet kommt es auf den Stand vor der Technik an. Komme ich aus einem Stand mit einem hinten gebeugten Bein "zieht" das vordere Bein und das hintere "drückt". Allerdings wird so lange wie möglich mit der vorderen Schulter/ dem vorderen Becken geführt, das Einrasten des Körpers beginnt so spät wie möglich (oder so früh wie nötig ;) ).
Stehe ich mit durchgestrecktem Bein zieht das vordere Bein das Becken heran. (Aus dem Grund wird in der JKA wohl auch das "nachrutschen" (nur in gerader Linie(!) ) des hinteren Beines mittlerweile toleriert - eben weil der Schwerpunkt sich nur so noch nach vorne schieben kann).
Generell ist es aber eher so, dass das hintere Bein nur am Anfang der Bewegung stark genutzt werden kann. Ist der Körper einmal beschleunigt wird es schwierig über das hintere Bein noch viel beizutragen. In der Endphase übernimmt deshalb mehr das vordere Bein die Bewegung (deshalb auch das leichte Nachziehen des Beines wenn man zu lang gestanden ist).
Das gilt natürlich nur für Gyaku-Tsuki. Bei einem Kizami sieht der Nutzen des hinteren Beines wieder ganz anders aus :p



Wie gesagt, ich kenne es genau anders herum, die gegenüberliegende Hüfte (die auf Seite des vorderen Beines) führt den Schlag, das hintere Bein wird passiv in den Boden gedrückt und zieht die Hikite-Hand.

Moment. Wenn du links vor stehst führt die linke Hüfte? (Ist bei uns auch so)
Das hintere Bein wird passiv in Boden gedrückt, (verstanden, ist bei uns ähnlich, das hintere Bein steuert nur den Anfang der Bewegung, in der Endphase wird es dann mehr zum Ableiten des Aufpralls benutzt)
... und zieht die Hikite-Hand (wie geht das denn?)



Drehung erfolgt um den Schwerpunkt, der sich (beim Grundschul-Gyaku Zuki) nicht bewegt. Heißt auch, dass sich die „Schlaghüfte“ tatsächlich nach hinten bewegt.
Hmm.. das hängt jetzt tatsächlich davon ab, was man macht. Hat man eine Kombi mit mehreren Bewegungen dann kann der Schwerpunkt natürlich nicht jedesmal vor. Prinzipiell sollte er aber trotzdem jedesmal zumindest einen Ticken nach vorne geschoben werden. Auf der anderen Seite hängt es natürlich auch davon ab, mit welchem Ziel man gerade Kihon läuft.
(Zur Verdeutlichung: Wir haben bei Sugimura einmal eine Einheit nur Mae-Geri getreten. Aus Heisoku-Dachi Mae-Geri links, Mae-Geri rechts. Nach hundert Stück hat er gefragt was wir falsch machen. Kam natürlich keiner drauf. Am Ende hat er uns dann verraten, dass ein Mae-Geri, den man nicht nach vorne absetzt kein Mae-Geri ist, weil der Körper nicht hinter dem Tritt steht. Angekündigt hat er ihn aber natürlich trotzdem als Mae-Geri ;) )


Bei Consterdine hatte ich eher die Körperhaltung und -koordination gemeint (im Vergleich zum ersten Video), die ordentlich Power bringt. Sein Gyaku Zuki wäre für mich eher eine Art (sehr kurzer) Kizami-Gyaku Zuki.
Sehe ich auch so. Er dreht erst einmal aus, und dann wieder ein.



Der Gyaku-Tsuki ist dann richtig wenn der Getroffene direkt zu Boden geht ;)
Vergiss meinen Smiley nicht!!! ;)


Findet ihr nicht das ihr da etwas zu sehr im Detail darüber nachdenkt? Das macht es doch viel schwieriger als seiner natürlichen Körperbewegung zu folgen.
Finde ich eigentlich nicht.. und wenn ich meine Anfänger so anschaue, dann bin ich mir nicht sicher ob das mit dem Folgen der natürlichen Körperbewegung der richtige Weg ist.. :p

SKA-Student
07-02-2014, 06:53
...
Finde ich eigentlich nicht.. und wenn ich meine Anfänger so anschaue, dann bin ich mir nicht sicher ob das mit dem Folgen der natürlichen Körperbewegung der richtige Weg ist.. :p

Da ist was dran...

Ohne (zumindest zeitweise) Verschiebung des Schwerpunktes in Richtung des Ziels kann ein Gyaku Tzuki doch kaum effektiv sein, oder? ("Vitalpunkte" mal außen vor)

Inumeg
07-02-2014, 07:12
Da ist was dran...

Ohne (zumindest zeitweise) Verschiebung des Schwerpunktes in Richtung des Ziels kann ein Gyaku Tzuki doch kaum effektiv sein, oder? ("Vitalpunkte" mal außen vor)

Ja. Aber bei der Formulierung wäre ich vorsichtig. Der Körper wird in die Technik gelegt. Der Massenschwerpunkt des Körpers wird dabei als gedachter Punkt im Raum von selbst folgen.

kanken
07-02-2014, 07:52
@Vegeto

Der Faden hier zeigt sehr gut was das Problem des Karates ist. Es wird sehr viel Bewegung BESCHRIEBEN (jetzt mal egal ob biomechanisch korrekt oder nicht), aber dadurch wird sie noch nicht GEMACHT.
Eine BESCHREIBUNG einer Bewegung findet im vorderen Teil der Hirnrinde statt und wenn man dann versucht diese Bewegung nach der Beschreibung auszuführen wird ein großer Teil der Bewegung über Alpha-Motoneurone gesteuert und die Bewegung auch so in tiefer liegenden Hirnstrukturen abgespeichert im schlechtesten Fall sogar in Verbindung mit einem "Stand" oder einer "Technik".
Wenn das Noradrenalin jetzt deinen OFC auschaltet, dann bleibt von der Bewegung nur ein Bruchteil über und der wird nicht mehr korrekt abgerufen, da ja die bewußte Initierung über die frontalen Kortexareale fehlt.
Ganz, ganz, ganz, ganz! grob vereinfacht kann man sagen eine Bewegung, wie sie hier beschrieben wird, führt zu einer "Alpha-Bewegung" (im Sinne von Alpha-Motoneuron Aktivierung im Rahmen des pyramidalen Systems, wie gesagt, ganz vereinfacht).

Im Karate, wie ich es gelernt habe, gab es Bilder die diese Bewegung auslösten, damit war die Bewegung ähnlich der, die ThiS hier beschrieben hat, sie wurde jedoch anders initiiert und vor allem war sie durch die Bilder nicht an "Stände" oder "Techniken" gekoppelt. Durch Bilder kann ich indirekt meine Basalganglien ansteuern (über Assoziationen und die damit aktivierten neuronalen Bahnen und Zentren).
In der Bewegungssteuerung bin ich damit auf der Ebene des extrapyramidalen Systems (sehr, sehr viel älter und instinktiver) und der Bewegungssteuerung über Gamma-Neurone ("Gamma-Motorik").

Wenn man Bewegungen so verankert, dann werden sie auch abgerufen wenn man nur noch instinktiv agieren kann. Das Entscheidende ist nicht nur das Abrufen sondern auch wei diese Bewegungen aussehen. Die "feine" Alpha (Willkür)-Motorik funktioniert da nicht, da müssen auch andere Muskelgruppen angesprochen werden.

In den CMA habe ich eine Art des Trainings und der Bewegung kennengelernt die genau da ansetzt wo ich mit meinem Karate war, allerdings habe ich mit meinen Bildenr nur höchstens 1% dessen erreicht was ich bisher gesehen und gespürt habe.

Wenn man z.B. mal die Manji-Gamae aus dem Karate nimmt, dann ist das eine sehr essentielle Position, die jedoch durch das Schließen der Faust und die Definition als Gamae ruiniert wurde, damit wurde jede Möglichkeit genommen sich auf der Ebene der "Gammamotorik" (Achtung: Begriffserfindung von mir) zu bewegen und man ist nur noch im Bereich der willkürlichen Bewegungssteuerung (egal wie lange man das übt).

Grüße

Kanken

SKA-Student
07-02-2014, 08:33
1. Der Körper wird in die Technik gelegt. 2. Der Massenschwerpunkt des Körpers wird dabei als gedachter Punkt im Raum von selbst folgen.

Mir ist klar, dass der Schwerpunkt des Körpers nur eine theoretische mathematisch-physikalische Koordinate ist... aber wo liegt das Problem, dieses übliche "Bild" zu verwenden?

Zu1.: Mit dieser Beschreibung muss man auch vorsichtig sein... denn gerade Anfänger legen auch ihren Körper in die Technik - meistens aber nur den Teil zwischen Faust und Bauchnabel.

Inumeg
07-02-2014, 09:04
aber wo liegt das Problem, dieses übliche "Bild" zu verwenden?


Das Problem entsteht dann, wenn man die Hintergründe hinter dem Bild nicht erklärt, bzw was man damit sagen will.

Verkürzende Erklärung bzw Anweisungen ("Beweg deinen Schwerpunkt!") benutze ich nur, wenn ich sicher bin, dass der Schüler weiß, was wirklich damit gemeint ist.

SKA-Student
07-02-2014, 09:20
Das Problem entsteht dann, wenn man die Hintergründe hinter dem Bild nicht erklärt, bzw was man damit sagen will.

Verkürzende Erklärung bzw Anweisungen ("Beweg deinen Schwerpunkt!") benutze ich nur, wenn ich sicher bin, dass der Schüler weiß, was wirklich damit gemeint ist.

Ah, verstehe jetzt was du meinst.
Ja, den Anfängern muss man Körperteil für Körperteil zeigen, wo's langgeht.

SKA-Student
07-02-2014, 09:22
@Kanken:
...
PS: Falls das hier zu Offtopic wird (was wahrscheinlich ist) auch gerne per PM...

Ja, wird es!
Bitte in den Thread: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/kata-nderungen-zeit-and-stil-163281/index5.html

Danke an Cillura, ich seh die Threads vor lauter Bildern nicht mehr... ;)

Cillura
07-02-2014, 10:06
Ja, wird es!
Bitte in den Thread: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/kata-nderungen-zeit-and-stil-163281/index5.html

Danke an Cillura, ich seh die Threads vor lauter Bildern nicht mehr... ;)

Büddööö

:D Ich sehe momentan ohnehin nix mehr. Ich werde jetzt bzgl. der Bewegungslehre mal auf mein Büchlein warten und dann erstmal paar Grundlagen anlesen. Vermutlich gibts noch viel mehr Halbwissen in meinem Wissenschatz :rolleyes:

Tjaaa und Baustellen haben sich ja nun mehr als genug aufgetan. Hatte gestern JJ mit unserm Schwarzgurt trainiert. War echt Klasse und haben mal das komplette Kontaktangriffsprogramm durchgekaut. Ich fühle mich was JJ angeht jetzt auch wieder wie ein Weißgurt. Er hat mit mir den Boden aufgewischt - egal ob ich Angreifer oder Verteidiger war :motz: :motz: :motz: Naja, man soll ja immer schön bodenständig bleiben. :D

Mal sehen was heute noch das Sparring mit dem Chef bringt - aber vermutlich ähnliche Ergebnisse. :rolleyes:

So denn. Üben üben üben. :)

Nick_Nick
07-02-2014, 13:57
@ This

Danke für die Ausführungen.

Ist schon so, dass denke ich der entscheidende Unterschied ist, dass der Schwerpunkt nach vorn bewegt wird (wie bei euch) oder eben nicht. Grund für letzteres ist, dass man versucht, immer im „eigenen Universum“ zu bleiben. Die Kraft, die nach vorn geht, geht auch nach hinten, man expandiert auch nach beiden Seiten und oben und unten (gedanklich). Daher ist eben das hintere Bein wirklich passiv und die vordere Hüfte geht auch nicht nach vorn, sondern dreht nach hinten. Wobei das bei uns sehr hohes Level ist, an dem ich gerade mal anfange, ab und an zu üben.

Gleiches gilt auch für die Hikite-Hand. Eine Spiralbewegung des hinteren Beines nach unten bewirkt das Heranziehen des Armes. Genauso wie eine Spiralbewegung des anderen Beines nach oben die Faust nach vorn schlagen lässt. Natürlich initiiert durch den Tanden und nur funktionierend über einen „Connected Body“. Hier sind wir wieder tief in den IMA, ich kann das jedenfalls noch in keinster Weise. Wenn aber alle davon reden, mit dem Körper zu schlagen: DAS ist Schlagen mit dem Körper, nichts anderes.

Hier habe ich auch meine Probleme mit den berühmten Bildern (so hilfreich sie auch sein mögen). Solche Körperarbeit kann eigentlich nicht mal relativ einfach klappen, man muss wirklich seinen Körper neu organisieren. Vor kurzem lief irgendwo im Forum ein Thread über Aunkai und Minoru Akuzawa. Solche Übungen sind dafür erforderlich, und das dauert.

Bei Consterdine meinte ich übrigens mit „Kizami Gyaku Zuki“ das Vorbewegen des Schwerpunktes, wie du es beschreibst, nicht diese Doppelhüfte mit „Ausholen“. Bei uns wäre sowas m. M. n. ein Tobikomi Gyaku Zuki.

Grüße

ThiS
07-02-2014, 14:20
@ This

Danke für die Ausführungen.

Gern geschehen


Ist schon so, dass denke ich der entscheidende Unterschied ist, dass der Schwerpunkt nach vorn bewegt wird (wie bei euch) oder eben nicht. Grund für letzteres ist, dass man versucht, immer im „eigenen Universum“ zu bleiben. Die Kraft, die nach vorn geht, geht auch nach hinten, man expandiert auch nach beiden Seiten und oben und unten (gedanklich). Daher ist eben das hintere Bein wirklich passiv und die vordere Hüfte geht auch nicht nach vorn, sondern dreht nach hinten. Wobei das bei uns sehr hohes Level ist, an dem ich gerade mal anfange, ab und an zu üben.
Interessant, das kenne ich bei uns wirklich nur zur Übung, oder in der absoluten Nahdistanz, respektive wenn man gezwungen ist aus dem Rückwärts-Gehen zu schlagen.


Gleiches gilt auch für die Hikite-Hand. Eine Spiralbewegung des hinteren Beines nach unten bewirkt das Heranziehen des Armes. Genauso wie eine Spiralbewegung des anderen Beines nach oben die Faust nach vorn schlagen lässt. Natürlich initiiert durch den Tanden und nur funktionierend über einen „Connected Body“. Hier sind wir wieder tief in den IMA, ich kann das jedenfalls noch in keinster Weise. Wenn aber alle davon reden, mit dem Körper zu schlagen: DAS ist Schlagen mit dem Körper, nichts anderes.
:halbyeaha Da bin ich bei dir! Nur ist das Schlagen mit dem Körper das eine und das schlagen mit der Körpermasse das andere. Wobei ich mir bei deiner Beschreibung auch vorstellen könnte, dass ihr mit der fallenden Masse schlagt und das darüber dann erreicht..


Hier habe ich auch meine Probleme mit den berühmten Bildern (so hilfreich sie auch sein mögen). Solche Körperarbeit kann eigentlich nicht mal relativ einfach klappen, man muss wirklich seinen Körper neu organisieren. Vor kurzem lief irgendwo im Forum ein Thread über Aunkai und Minoru Akuzawa. Solche Übungen sind dafür erforderlich, und das dauert.
Ich greife hier mal Kanken vor: Genau das sind doch die Bilder von ihm. (Habe von beidem -Kankens Bildern und Aunkai - eigentlich nicht viel Ahnung, aber das was ich kenne war zumindest in meinen Augen doch recht ähnlich - kann mich aber auch irren :p )
Jedenfalls organisieren Kankens Bilder den Körper neu. Mit haben sie zumindest mein Kamae und meine Art zu kämpfen kaputt gemacht :D. (Von dem komischen Gang den ich mittlerweile auch im Real-Life ganz zu schweigen...)


Bei Consterdine meinte ich übrigens mit „Kizami Gyaku Zuki“ das Vorbewegen des Schwerpunktes, wie du es beschreibst, nicht diese Doppelhüfte mit „Ausholen“. Bei uns wäre sowas m. M. n. ein Tobikomi Gyaku Zuki.

Lustig, Beckendrehung ohne Technik gibt's bei uns gar nicht.

Nick_Nick
07-02-2014, 18:30
... Jedenfalls organisieren Kankens Bilder den Körper neu ...)


Hm, ich vermute bei den Visualisierungen hier irgendwie ein kommunikatives Missverständnis, anders kann ich mir´s nicht erklären. Wie soll ein Trainieren von Bändern, Sehnen und Muskeln oder eine Neuausrichtung des Skelettes anders vonstatten gehen als durch körperliche Übung? Und die Tai Chi- oder Bagua-Leute werden ja nicht aus Langeweile jahrelang ihre Formen laufen, die denke ich genau dafür da sind. Hilfreich werden die Visualisierungen ganz sicher sein, aber so zentral? Steige ich in der Logik aus.


Beim „Kizami Gyaku Zuki“ habe ich mich schlecht ausgedrückt. Ich meinte quasi einen Gyaku Zuki, wie du ihn beschreibst, nur mit Vorgleiten.

Grüße

kanken
07-02-2014, 19:30
Hilfreich werden die Visualisierungen ganz sicher sein, aber so zentral? Steige ich in der Logik aus.


Jupp, so zentral. Sie programmieren deine Art der Bewegungssteuerung um, außerdem bewirkt die Art und Weise wo sie ansetzend wie sie ansetzen noch einiges mehr, was weit über die Bewegung hinaus geht. Die Basalganglien sind eben nicht nur für Bewegung zuständig sondern auch eine Schaltstelle für andere Hirnprozesse, aber das würde zu weit führen.

Kampfkunst soll eben nicht nur zum Kämpfen da sein, sondern auch die physische und psychische Gesundheit verbessern und genau das tun die Bilder sehr massiv (und dabei kennt ThiS bisher nur die meines Karates ;), warte nur ab was sonst noch so kaputt geht :D ).

Grüße

Kanken

Nick_Nick
07-02-2014, 20:37
@ kanken

Das alles glaube ich ja sofort. Nur welchen Nutzen bringt die Visualisierung für die physische Körperformung? Die ist doch der Grundstock. Wie gesagt, du wirst ja im Bagua nicht grundlos deine Formen üben, und ich vermute sehr massiv.

Grüße

kanken
07-02-2014, 21:03
Bewegung trainiert den Körper, wie ich mich bewege definiert welche Muskeln ich trainiere und über die Visualisationen erreicht man eben die, die eher dem extrapyramidalen System zugeordnet werden (was wiederum auch unter dem medizinischen Aspekt interessant ist, z.B. Insulinresistenz, aber das wäre ziemlich OT).

Grüße

Kanken

MagetaDerLöwe
03-03-2014, 20:21
(...)
Wenn man z.B. mal die Manji-Gamae aus dem Karate nimmt, dann ist das eine sehr essentielle Position, die jedoch durch das Schließen der Faust und die Definition als Gamae ruiniert wurde, damit wurde jede Möglichkeit genommen sich auf der Ebene der "Gammamotorik" (Achtung: Begriffserfindung von mir) zu bewegen und man ist nur noch im Bereich der willkürlichen Bewegungssteuerung (egal wie lange man das übt).

Grüße

Kanken

Sorry für die dumme Frage aber was genau ist denn mit Bildern gemeint? Die Vorstellung? Also die Visualisierung des Bewegungsablaufs, eines konkreten, zum Beispiel ein Tritt?

Royce Gracie 2
03-03-2014, 21:33
Der Thread ist echt der Hammer :D
Wie hier Ellenlang über Hüftbewegung beim schlagen ja fast mathematisiert und philosophiert wird.

Soll ich euch mal sagen wie ich das gelernt habe ?
Unabhängig davon , ob es jemand hören will tue ich es ^^ :D

Vom Fuß, das Bein hoch , über meine Hüfte, die rippen hoch , über die Schulter zur Faust geht ein "Seil"

Wenn ich ein Seil einmal ruckartig hoch und runter bewege , geht eine Wellte durch die irgendwann am Ende ankommt.

Genau so muss ich fühlen das die Kraft"energie" durch meinen Körper geht.
flüssig wie die Welle durch ein Seil.
ganz smooth fließt es durch, was ich fühle.

Die Hüfte geht dabei im Prozess nach vorne , als wolle ich einen Nagel mit ihr in die Wand schlagen oder einen Luftbalon der davor ist zerplatzen.

So dann stelle ich mich vor den Boxsack und versuche ganz langsam in mich hineinzufühlen während ich die Bewegung locker und in Zeitlupe mache. (Denn durch einen verkrampften Körper fließt wie durch ein gespanntes Seil keine Welle)
Ich mache das so lange , bis es sich richtig anfühlt.

Fühlt es sich richtig an , erhöhe ich das Tempo.
Dann erhöhe ich solange , bis es sich bei immer noch richtig anfühlen maximal rumst wenn ich den Boxsack treffe.
Dabei ist ganz wichtig, dass ich jederzeit stabil stehe und nie mein Gleichgewicht verliere (dies darf ich aber nicht erzwingen ! es muss automatisch passen wenn ich richtig stehe und mich richtig bewege)

tata und schon kann man einen korrekt ausgeführten Schlag, bei dem sowohl der Hüfthammer als auch das Seil berücksichtig werden und es genau deswegen am, Ende furchtbar heftig rumst

Dauert keine 2 Monate üben und man kann dann ordentliche Granaten raushauen.
Ich würde nie auf die Idee kommen da irgendeine Synchronisation oder was das sein sollte (habe das nciht verstanden was Chillura da meinte) zu erzwingen ?


Ob das was mit Kankens Bildern zu tun hat ?
Keine Ahnung ^^

kanken
03-03-2014, 22:01
Da arbeitet der olle RG doch auch mit Bildern :ups:

Im Ernst, das geht exakt in die Richtung die ich meine. Woher hast du das Bild? Aus dem Boxen oder Kyokushin?

Grüße

Kanken

Cillura
04-03-2014, 06:09
...
Ich würde nie auf die Idee kommen da irgendeine Synchronisation oder was das sein sollte (habe das nciht verstanden was Chillura da meinte) zu erzwingen ?
...

Jajajajaja. Meine Beschreibung via Text ist etwas ... ja ... reden wir nicht drüber. :D Was ich mit synchron meinte ist, dass alles (Fuß, Bein, Hüfte, Oberkörper, Schulter, Arm, Faust ...) in der richtigen Reihenfolge bewegt wird. Analog wie bei deiner Wellenbeschreibung. Wird dieser Fluss unterbrochen, dann ists nicht mehr synchron. Ich meinte damit nicht, dass alles gleichzeitig bewegt wird. Sondern die richtige Reihenfolge und den korrekten Zeitpunkt der Bewegung.

Im übrigen schließe ich mich deinem Text voll und ganz an. Die Beschreibung ist richtig gut und durchaus schlüssig und nachvollziehbar.

Was die Lockerheit angeht ... jaaaa. Das ist bei mir immo das Hauptthema im Training. Ab und an verkrampfe ich noch ganz schön und dann wirds immer hakelig und krampfig. Ich versuche immo entspannt und flüssig zu arbeiten. Bin ich entspannt in den Bewegungen, dann passt auf einmal auch der Übergang von harten Bewegungen zu weichen Bewegungen und ich komme besser in Hebel und Würfe rein.

Ich merke bei mir auch ganz deutlich den Unterschied zwischen Arnis und Karate. Im Arnis wird sehr viel mit weichen Bewegungen gearbeitet. Im Karate anfänglich viel mit harten Bewegungen. Tjaaa. Die Mischung machts und die versuche ich grad hinzubekommen. :)




@Kanken: WTF?? :ups: ?? DAS sind Bilder ?? :ups: So ähnliche Dinge hat mein Trainer auch schon als Erklärung verwendet. Nicht immer und sehr vereinzelt und auch nicht als Bilder bezeichnet. Aber derartige Vergleiche und Erklärungen hab ich auch schon von ihm gehört.

Mal ne Frage am Rande: Hab letztens mal ne ganz simple Koordinationsübung gemacht. Eine Hand immer vor und zurück, die andere immer hoch und runter bewegen (Beide Hände direkt vor dem Oberkörper). Aus irgendeinem Grund hat das einfach nicht geklappt ... es sah in der Tat total lächerlich aus. :D :D :D Dann hab ich mir vorgestellt, dass ich mit der Hand die sich hoch und runter bewegt ein Hindernis (zb. einen angreifenden Arm) wegschiebe und mit der anderen Hand gleichzeitig einen Konter setze. Als ich mich nur darauf konzentriert habe und nicht mehr auf die konkrete Bewegungsrichtung der Hände hat es erstaunlicherweise total locker flockig funktioniert. :ups:
--> Ohne jetzt zu behaupten dass das ein Bild ist ... ist es das, was bei der Arbeit mit Bildern passiert? Ich konzentriere mich auf etwas völlig anderes / abstraktes (das Bild) und schon geht die Bewegung "von allein"?

kanken
04-03-2014, 07:51
Sicher, so etwas ist ein einfaches Bild, allerdings eins, das man wieder vergessen kann, wenn man die Bewegung kann. So etwas wäre, wie das Bild des Zentrums, eine Hilfestellung um bestimmte Bewegungen zu erleichtern und zu koordinieren.
Stell Dir mal vor du machst alles, jede Bewegung, jede Kampftaktik, mit Bildern, die aufeinander aufbauen und sich ergänzen.

Nur mal so am Rande, denkt unter diesem Aspekt mal über "auftragen, polieren" nach. Ist zwar überspitzt, aber in den ersten Karate Kid Filmen ist mehr Karate drin als viele auf den ersten Blick meinen.

Grüße

Kanken

Cillura
04-03-2014, 08:06
Ja, das hab ich auch schon ab und an überlegt. Aber ich bin immernoch der Meinung, dass sich der alte Herr damit hat einfach bezahlen lassen. Daniel San hat doch gewiss kein Geld fürs Training bezahlt. :p Aber versteh schon was du meinst.

So langsam beginne ich zu ahnen worauf du hinaus willst. :)

Royce Gracie 2
04-03-2014, 08:47
@ Kanken , das habe ich mir am Ende selbst so zusammengebastelt , und ist ne Mischung aus verschiedenen "Bildern" von Karate und Boxen.
Im Boxen bei uns wird auch sehr viel mit "Bildern" gearbeitet.
Im Endeffekt muss man dann für sich halt das finden was einem hilft.

Bilder alleine machen auch noch nicht alles von selbst :)
Ist trotzdem gut wenn man sich dabei noch von außen sieht , egal ob Trainer oder durch ein Video und dann grobe technische fehler auschließen kann.

@ Cillura
Synchron = Gleichzeitig ,
von daher war synchronisieren einfach, wie bei dem Biomechanischen Modell von dir mal wieder das vollkommen falsche Wort :D

Ich habe generell den Eindruck,und das meine ich nicht böse ! , dass du sehr viel theoretisierst ohne wirklich zu wissen was genau du da wissenschaftlich bzw. leienwissenschaftlich zu erschließen versuchst.

Für mich hat "Kämpfen" immer mit 3 Ebenen zu tun, die in Wechselwirkung zueinander stehen und helfen am Ende die richtige Bewegung zu erschließen.

Fühlen <-----> Sehen <-----> tatsächlich Wirkung

Für den Punkt sehen , braucht man einen sehr guten Trainer , der einem sagt was man rein objektiv von außen betrachtet falsch macht oder anders machen muss. Fühlen und tatsächlich Wirkung muss man sich dann selbst herantasten.

Ganz langsam Schrittweiße alles miteinander verknüpfen und immer verschen alles 3 zusammen zu nutzen um die Bewegung immer ein Stück besser zu machen.

Verkrampfen kommt imo daher , dass man etwas falsch macht und es sich falsch anfühlt und man dann das gleiceh nochmal macht und versucht aktiv Gegenzusteuern.
Wenn ich merke ich komme bei einer Schlagkombi aus dem Gleichgewicht schaue ich als erstes wie ich meinen vorderen Fuß anders stellen kann.

Es hat 0,0 Sinn die gleiche Bewegung nochmal zu machen und sich selbst dabei zu blockieren um nicht am Ende aus dem Gleichgewicht zu kommen

verstehst ?

freundliche Grüße

Cillura
04-03-2014, 09:06
@Royce : Klar, dass meine Erklärung in einem Forum sehr theoretisch ist. Es ist nun einmal Text!!! Und der ist immer theoretischer als eine praktische Übung. Das liegt in der Natur der Sache. ;) Ich habe auch nie behauptet, dass ich diese Dinge in der Theorie gut beschreiben kann. Ganz im Gegenteil, ich finde das unglaublich schwer.
Allerdings zu behaupten, dass ich nicht weiß, was ich beschreiben möchte, finde ich schon etwas dreist. Das Problem ist hier eher, das wie nicht das was. Verstanden habe ich das durchaus, sonst könnte ich die Übungen im Training nicht umsetzen.
Im Training fange ich auch nicht an mit "als hier muss ich jetzt so und dann dies und dann so ..." sondern mache einfach die Übung und gut ist. Man fühlt dann schon obs richtig war oder nicht und wenns falsch war kriegt man ohnehin Feedback. Entweder vom Partner oder vom Trainer.

Royce Gracie 2
04-03-2014, 09:17
War nicht böse gemeint , ich hab nur Aufgrund deiner doch recht häufigen Threads im Bezug auf darauf ,was du darin so schreibst einen Eindruck gewonnen.

Der mag falsch sein , ich hab dich ja nie im echten Leben Karate ausüben gesehen.
Zudem lege ich die Messlate oft etwas hoch an , was dann andere als Beleidigung empfinden

sorry

Cillura
04-03-2014, 09:31
War nicht böse gemeint , ich hab nur Aufgrund deiner doch recht häufigen Threads im Bezug auf darauf ,was du darin so schreibst einen Eindruck gewonnen.

Der mag falsch sein , ich hab dich ja nie im echten Leben Karate ausüben gesehen.
Zudem lege ich die Messlate oft etwas hoch an , was dann andere als Beleidigung empfinden

sorry

War auch nicht bös aufgefasst. Wollte das nur mal klarstellen. :)

Ich habs mir abgewöhnt irgendwelche Messlatten anzusetzen, wenn ich die Leute nicht persönlich erlebt habe. Ich kenn das von mir selbst, dass sich Dinge in Textform verdammt schwer beschreiben lassen. Was jemand kann und was nicht, lässt sich ohnehin nur auf der Matte feststellen.

Ich finde es auch nicht falsch die Messlatte höher anzulegen. Nur so werden wir besser. Ich selbst handhabe das für mich auch so. Nur schließe ich nicht pauschal von Theorie auf Praxis. Mein Trainer bspw. hält überhaupt gar nix von diesem theoretischen Gedöns und lässt lieber machen und klotzen statt zu labern. Eine Eigenschaft, die ich an ihm sehr schätze. Macht ihn das deswegen zu einem schlechten Kampfsportler? Auch aus deinem Text schließe ich, dass du nichts für das theoretische Gesabbel übrig hast und lieber praktisch übst. Macht also auch hier keinen Unterschied. :)

SKA-Student
04-03-2014, 09:40
Zudem lege ich die Messlate oft etwas hoch an , was dann andere als Beleidigung empfinden


Nimm diesen Satz als Signatur.
Ernsthaft! :)

Royce Gracie 2
04-03-2014, 09:41
Theorie ist für mich schon auch sehr wichtig, und ich bin ein Fan von Details . Aber nur dann wenn sie essentiel für die Praxis sind und man ihre Wirksamkeit auch gleich fühlen kann.

Wenn mir jemand sagt , man kann viel besser über Kreuz schlagen beim nach vorne gehen , wenn die hintere Verse soweit rausgedreht ist, dass der Fuß parallel zum schlagarm ist, dann halte cih das für sehr wichtige Theorie :)

Und man kann auch gleich in der Praxis feststellen , dass es in dieser Situation eine enorme Verbesserung zu der üblichen 45C Stellung des hinterfuß beim MMA ist.

Cillura
04-03-2014, 09:55
Praktische Details sind ja auch nicht das gleiche wie theoretisches Gesabbel. Details sind wichtig. Die praktische Umsetzung davon noch viel mehr.

Aber ich kenne auch Leute, die geben Training mit theoretischem Gesabbel. :ups: Solche gibts wirklich, ohne Mist. :ups: Ich war mal auf nem Lehrgang, da habe ich 5h lang in ner gut beheizten Sporthalle (normale Zimmertemperatur) beim Karate-Training gefrohren!!! Der Referendar! hat die ganze Zeit nur geredet und hier und da permanent nur erklärt und dies und jenes bla bli blub. In den 5h sind wir 2 Mal die Halle hoch und runter gelatscht und haben noch 2 Kata (ca. 10 min) und eine Partnerübung gemacht (auch ca. 10min). :( Ohne Mist. Das war echt abartig. Ich kann bei 5°C barfuß und im T-Shirt trainieren, ohne dass ich friere. Aber dieser Leergang war echt das letzte. Wie kann man denn im Training frieren? :ups: Das war für mich wirklich unverständlich. :(
Edit: Mal ehrlich. Ich wäre in den 5h lieber permanent Kihon-Bahnen gelaufen, statt mir das ganze Gequatsche anzuhören. Das einzig "Sinnvolle" von dem Lehrgang, war die Information, dass man die Fußzehen in den Boden krallen kann. :ups:

Sorry für den kleinen Schwenk. Aber das meine ich mit theoretischem Gesabbel.

ThiS
04-03-2014, 12:44
Das einzig "Sinnvolle" von dem Lehrgang, war die Information, dass man die Fußzehen in den Boden krallen kann. :ups:


:ups: What?!

Cillura
04-03-2014, 13:00
:ups: What?!

War leider Tatsache und ich bin auch nur aus Höflichkeit meinem Uke gegenüber geblieben, sonst wäre ich schon nach der ersten Stunde gegangen. Es sollte ein Kata / Kata-Bunkai Lehrgang werden. Klang erstmal gar nicht übel. Den Referenten kannte ich nicht. Es war halt einer dieser größeren Lehrgänge, wo massig viele verschiedene KKs angeboten wurden. Eben auch Karate. Die anderen die mit mir mitgefahren sind, haben JJ gemacht. Da ich damals aber noch Karate-Gelbgurt war, war mir das so ziemlich egal. Ich wollte einfach nur Karate trainieren. :mad: NEVER EVER AGAIN :mad: Da hätte ich auch 5h hier im Forum lesen können :teufling:

Tori
06-03-2014, 23:47
Das einzig "Sinnvolle" von dem Lehrgang, war die Information, dass man die Fußzehen in den Boden krallen kann. :ups:


Wie jetzt? Du kannst das nicht? :ups:

:p;)

Cillura
11-03-2014, 10:26
So ich mach hier mal nen Cut und geh mal wieder zurück zum eigentlichen Thema: "Ewiger Kreislauf".

Ich hatte ja nun meinen "Level Up" vor ein paar Wochen. Nun ... so viel zu diesem Thema. Es haben sich wie üblich neue Baustellen aufgetan. Und die sind gefühlt mal wieder größer als der Grand Canyon.

An der Stelle meinen Dank an meinen gestrigen Trainingspartner, der butterweich und ohne jedes Problem meine Würfe und Hebel unterlaufen und verhindert hat. Ich habe keine Ahnung wie er das gemacht hat und welche Lücken er dabei ausgenutzt hat. Aber es hat mir wieder einmal gezeigt, dass es immer was zu verbessern gibt. - OK, dass ist bei meinen Würfen und Hebeln auch nicht schwer herauszufinden - :D

Tjaaa. Jetzt heißt es wieder: "Basics, Basics, Basics". Irgendwo waren grundlegende Fehler versteckt, und die gilt es jetzt wegzuarbeiten. :) - So schließt sich der ewige Kreis -