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Vollständige Version anzeigen : Unglück am Djatlow-Pass ?



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Fry_
15-12-2013, 17:21
Unglück am Djatlow-Pass ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Dyatlov-Pass-Ungl%C3%BCck)

Was sagt Ihr dazu ?

shin101
15-12-2013, 17:36
Unglück am Djatlow-Pass ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Dyatlov-Pass-Ungl%C3%BCck)

Was sagt Ihr dazu ?

Ließt sich wie ein Dead End. Ich mein eine Frau der die Zunge rausgeschnitten wurde, alle sind erfroren, nachdem sie mit nackten Füßen rausmarschiert sind aber jemand hat behauptet es wäre höhere Gewalt..Finde das einzige was man sagen kann es ist irgendwas vorgefallen was sich nicht mehr nachverfolgen ist. Fertig..


Liebe Grüße,
Shin

FlyingTokat
15-12-2013, 17:47
warum startest du einen thread mit einer beleidung du onkel tom ?!
hast du nicht was anderes zutun wie dir irgendwelche "mtv cribs" geschichten reinzuziehen, oder nutellabrot essend dein fußballzauber-sommermärchen zu feiern ?

dein avatar lässt eh auf DEN frei denkenden menschen überhaupt schließen...

lass dich ruhig weiter an der leine der milliarden zufälle gassi führen du medienopfer...

Hau.drauf.wie.nix
15-12-2013, 17:49
warum startest du einen thread mit einer beleidung du idiot ?!

lass dich ruhig weiter an der leine der milliarden zufälle gassi führen du medienopfer

:yeaha: :respekt:

FlyingTokat
15-12-2013, 17:56
:yeaha: :respekt:

den idioten nehme ich zurück... auch wenn`s stimmt, muss man es nicht unbedingt so ausdrücken denke ich..
wir sind ja schließlich keine non-plus-ultra-tolleranz-vorbilder der aus reiner eigendynamik des volkes und des drangs zur freiheit entstandenen post-2000 *****-wertegemeinschaft, die dann aber plötzlich zu kolerischen faschistoiden werden, wenn man sich wagt ihre glitzernde plastikwelt in fragezustellen

Fry_
15-12-2013, 17:57
euch ist schon klar, dass "Spinnen" einfach mit "Spekulieren" übersetzt werden kann ?
Und hier haben wir mal was wirklich mysteriöses und wo ne gute Spekulation ohnehin alles ist was man kriegen kann.

Edit: Okay, "wild spekulieren und nichts ausschließen, egal wie schwachsinnig es einem erstmal vorkommen mag" ist meine Übersetzung für "rumspinnen"

Fry_
15-12-2013, 17:58
den idioten nehme ich zurück... auch wenn`s stimmt, muss man es nicht unbedingt so ausdrücken denke ich..
wir sind ja schließlich keine non-plus-ultra-tolleranz-vorbilder der aus reiner eigendynamik des volkes und des drangs zur freiheit entstandenen post-2000 *****-wertegemeinschaft, die dann aber plötzlich zu kolerischen faschistoiden werden, wenn man sich wagt ihre glitzernde plastikwelt in fragezustellen

wie meinen ? Gehts dir gut ?

fujikomma
15-12-2013, 17:58
Also wirklich "Spinner" das ist wirklich eine herabsetzende Bemerkung..:D
"Anderstickende" da beschweren sich die Uhrmacher wieder.
Neenee wat is dat schwierig!
Ich habs:
"Mental wissenschaftlich Herausgefordete" und solche die es werden wollen,schön,oder!

FlyingTokat
15-12-2013, 18:01
wurden nicht mal leute von der absoluten mehrheit spinner genannt, weil sie meinten dass die erde rund wäre ?


meine vorfahren wurden auch einigen leuten spinner genannt, bis diese dann irgendwann eingesehen haben es gibt doch so etwas wie "vitamine" und "bakterien" und medizin ist doch nicht vom teufel...

...ist alles eine frage der perspektive...

FlyingTokat
15-12-2013, 18:02
wie meinen ? Gehts dir gut ?

ich kann mich jetzt nicht erinnern, ob du einer von denen warst, die in dem anderen thread mit beleidigungen und dieser herabwürdigenden art und weise angekommen sind....
der titel hier hat mich denken lassen, dass dies der fall ist

Fry_
15-12-2013, 18:04
ich kann mich jetzt nicht erinnern, ob du einer von denen warst, die in dem anderen thread mit beleidigungen und dieser herabwürdigenden art und weise angekommen sind....
der titel hier hat mich denken lassen, dass dies der fall ist

Ich hab Jackson mal unterstellt dass er absolut keine Ahnung von Technik und Wissenschaft hat und dabei absolut großkotzig daherkommt. Dazu steh ich ;)

FlyingTokat
15-12-2013, 18:06
Ich hab Jackson mal unterstellt dass er absolut keine Ahnung von Technik und Wissenschaft hat und dabei absolut großkotzig daherkommt. Dazu steh ich ;)

ne, das meinte ich nicht... da gabs andere, die nur alle paar seiten mal aus der budweiser bierdose der freiheit reingerülpst haben...

dann fühle dich in dem bestimmten punkt nicht angesprochen :)

Terao
15-12-2013, 18:13
Schönes Rätsel.

Der Teil ist ja noch einfach:

Die Suche nach den verbleibenden vier Wanderern nahm mehr als zwei Monate in Anspruch. Gefunden wurden ihre Leichen am 4. Mai unter vier Meter hohem Schnee in einer Schlucht weiter im Waldinneren.

Die Untersuchung der vier im Mai gefundenen Leichen zeigte ein anderes Bild. Drei Körper wiesen schwere Verletzungen auf: Die Leiche von Thibeaux-Brignolle hatte schwere Schädelfrakturen und Dubunina und Solotarew wiesen Rippenbrüche auf. Die Kraft, die dafür nötig war, verglich ein Experte mit der eines Autounfalls. Bemerkenswert ist, dass die Leichen keine äußerlichen Wunden aufwiesen.[1] Einer der beiden Frauen fehlten Teile ihres Gesichtsschädels, da sie unter der Eisdecke mit dem Gesicht in einem Fluss lag.Unter 4m Schnee, in ner Schlucht: Klingt für mich nach Zerdrücken durch ne Lawine, entweder vor oder nach dem Tod.

Die andern sind erfroren, in Unterwäsche. Bleibt eigentlich nur noch die Frage, warum die überhaupt alle aus dem aufgeschlitzten Zelt raus sind, um sich im Wald um ein Feuer zu scharen.

Meine Vermutung: Denen ist im Zelt ein großer Wassersack geplatzt. Daraufhin war alles nass. Sie sind also schnell raus, um im nahen Wäldchen ein Feuer zu machen, um die Nacht zu überstehen und sich zu trocknen. Haben sich mit jedem Fetzen, der noch trocken war, umhüllt, alles Nasse hingegen ausgezogen. Und die Nacht haben sie allesamt nicht überstanden. Wettersturz, es wurde immer kälter. Vier wollten Holz holen, drei wollten zurück zum Zelt, um nochwas zu holen. Alle haben sie die Kälte der rasch hereinbrechenden Nacht unterschätzt.


Nennt mich Sherlock. :D

Fry_
15-12-2013, 18:16
...
Meine Vermutung: Denen ist im Zelt ein großer Wassersack geplatzt. ...

Nicht schlecht. Den Wassersack über das Feuer gehängt damit es nicht einfriert, und "woosch" wirds dunkel und kalt in der Bude, nasse Füße obendrein.
Aber ich frage mich ob ein barfüßiges rausrennen in so ner Lage der natürliche Reflex wäre :gruebel:

Vielleicht kam ein Bär in die gute Stube und hat alle erschreckt ?

Fry_
15-12-2013, 18:17
Vier wollten Holz holen, drei wollten zurück zum Zelt, um nochwas zu holen. Alle haben sie die Kälte der rasch hereinbrechenden Nacht unterschätzt.
...

die Streichhölzer ;)

Terao
15-12-2013, 18:19
Aber ich frage mich ob ein barfüßiges rausrennen in so ner Lage der natürliche Reflex wäreNatürlicher Reflex hin oder her, jeder, der in kalten Gegenden öfter lange draußen unterwegs ist, weiß, dass das Erste und Wichtigste "raus aus den nassen Klamotten" und "Feuer" ist. Wird Dir jeder Survivalmensch bestätigen.

Fry_
15-12-2013, 18:24
Natürlicher Reflex hin oder her, jeder, der in kalten Gegenden öfter lange draußen unterwegs ist, weiß, dass das Erste und Wichtigste "raus aus den nassen Klamotten" und "Feuer" ist. Wird Dir jeder Survivalmensch bestätigen.

Akzeptiert. Dann müßte man aber noch das aufgeschlitzte Zelt erklären.
Vielleicht traute sich der Bär erst rein als das Feuer aus war ?

Terao
15-12-2013, 18:25
Akzeptiert. Dann müßte man aber noch das aufgeschlitzte Zelt erklären.
Vielleicht traute sich der Bär erst rein als das Feuer aus war ?Naja, wie kommt man schnell aus nem Zelt, ohne durch die Pfütze am Eingang zu kriechen? Minus 30 Grad und Wind, da tickt die Uhr. Lange handlungsfähig bleibt man da nicht, wenn man klatschnass ist.

Schwammal
15-12-2013, 18:26
Und das Zelt könnte man normal aufmachen und müsste es nicht aufschlitzen.

Oh, war wohl zu langsam :D
Und die radioaktive Strahlung, wie passt die hinein?

Fry_
15-12-2013, 18:29
Und das Zelt könnte man normal aufmachen und müsste es nicht aufschlitzen.

Das hatte bestimmt noch keinen Reßverschluß. Messer geht da schon schneller. Aber ob man seine einzige Behausung kaputtmacht wenn einem grad der A**** abfriert, ich weiß ja nicht.

Terao
15-12-2013, 18:30
Und das Zelt könnte man normal aufmachen und müsste es nicht aufschlitzen.

Oh, war wohl zu langsam :D
Und die radioaktive Strahlung, wie passt die hinein?Wurde ja schon vermutet, dass die erst später kam. Genau wie die Rippenbrüche an den Leichen, die später von nem Schneebrett in die Schlucht gedrückt wurden.


Aber ob man seine einzige Behausung kaputtmacht wenn einem grad der A**** abfriert, ich weiß ja nicht.Jetzt setzt Du wieder höchst rationale Planung weit in die Zukuft in so ner dramatischen Situation voraus. :p

Aber gut, ein knöcheltief unter Wasser stehendes Zelt war ja für den Moment nutzlos. Es später zu flicken, wär wohl noch das geringste Problem gewesen.

Lars´n Roll
15-12-2013, 18:33
dann fühle dich in dem bestimmten punkt nicht angesprochen :)

Nönö, wenn der Fry Deine Beiträge nachmal nachschlägt wird er Dich auch den Spinnern zuordnen, also keine Sorge. Kannst ihn ruhig beleidigen. Kreativ, übrigens. Onkel Tom hört man hier selten.

Schwammal
15-12-2013, 18:38
Aber gut, ein knöcheltief unter Wasser stehendes Zelt war ja für den Moment nutzlos. Es später zu flicken, wär wohl noch das geringste Problem gewesen.
Naja bei diesen Temperaturen wäre es doch recht schnell gefroren. Und über wie große Wasserbeutel reden wir, auf einer Ski-Wanderung nehm ich doch keine 5 Liter Kanister mit. Doch eher ne Feldflasche, die kann man ja jederzeit mit Schnee füllen.
Und Das Zelt aufschlitzen weil man nass geworden ist? 10 Sekunden zum öffnen des Zeltes machen da das Kraut auch nicht fett.

Terao
15-12-2013, 18:43
Naja bei diesen Temperaturen wäre es doch recht schnell gefroren. Und über wie große Wasserbeutel reden wir, auf einer Ski-Wanderung nehm ich doch keine 5 Liter Kanister mit. Doch eher ne Feldflasche, die kann man ja jederzeit mit Schnee füllen.OK, das ist ein Punkt. Andererseits sollte man auch nicht unterschätzen, wieviel Wärme es braucht, um bei minus 30 Grad Schnee zu schmelzen. Ne Feldflasche unterm Hemd tuts da nicht. Die kühlt Dich eher aus, als dass da was schmilzt. Und neun Mann brauchen bei körperlicher Anstrengung schon ne Menge. Zumindest müssen sie nen großen Kessel über Feuer gehabt haben, um genügend Schnee zu schmelzen.

Und dann kippt jemand den Kessel um. Panik, Dunkelheit, das Feuer erlischt, heißes Wasser und Wasserdampf überall. Einer hat grad sein Messer in der Hand, um für alle Speck fürs Abendbrot abzuschneiden. Der schlitzt das Zelt. Nur schnell raus! Und der Rest ist Geschichte.


Und Das Zelt aufschlitzen weil man nass geworden ist?Mit heißem Wasser funktionierts sogar noch besser. Wenn einem grad die Füße verbrühen, kordelt man ganz bestimmt keinen Zelteingang im Dunklen auf, wenns auch nen schnelleren Weg gibt.

Schwammal
15-12-2013, 18:59
OK, das ist ein Punkt. Andererseits sollte man auch nicht unterschätzen, wieviel Wärme es braucht, um bei minus 30 Grad Schnee zu schmelzen. Ne Feldflasche unterm Hemd tuts da nicht. Die kühlt Dich eher aus, als dass da was schmilzt. Und neun Mann brauchen bei körperlicher Anstrengung schon ne Menge. Zumindest müssen sie nen großen Kessel über Feuer gehabt haben, um genügend Schnee zu schmelzen.

Und dann kippt jemand den Kessel um. Panik, Dunkelheit, das Feuer erlischt, heißes Wasser und Wasserdampf überall. Einer hat grad sein Messer in der Hand, um für alle Speck fürs Abendbrot abzuschneiden. Der schlitzt das Zelt. Nur schnell raus! Und der Rest ist Geschichte.
Statt eines Kanisters einen großen Kessel mitschleppen um Schnee zu schmelzen? Und das im Zelt? :D
Die Leute mussten ja schon Proviant, ihr Zelt (war es eigentlich nur eines für neun Mann?) und andere Ausrüstung mitschleppen, da spart man an Gewicht wo's geht. Die Feldflaschen die ich kenne haben noch einen Becher dabei, da kann man über Feuer wunderbar Schnee schmelzen. Ich nehme an dass sie regelmäßig mal ein Feuer gemacht haben. Und bei dieser kälte gefriert mitgeführtes Wasser auch recht schnell, eine größere mitgeführte Menge bringt also nichts.

Was noch nicht passt ist das sie barfuß oder in Socken gegangen sind. Nackt ok, Hauptsache trocken, aber Schuhe würde man anziehen. Für mich sieht das nach heilloser Flucht aus.

Terao
15-12-2013, 19:02
Tja, das wär tatsächlich das wesentlich fehlende Puzzleteil. Was hatten die an Ausrüstung dabei, wie gingen sie gewöhnlich im Lager vor, in welchem Zustand war das Zelt beim Fund (so es nicht bis zum Auffinden weiter durcheinandergewirbelt wurde)?

Naja, am Ende wars doch der Bär, der den Speck gerochen hat.

Lars´n Roll
15-12-2013, 19:09
Meine Theorie: Es gibt die richtige Zeit und den richtigen Ort und es gibt die falsche Zeit und den falschen Ort für LSD. Oder Pilze.

Ohne Scheiß: Das könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass das so ausgeht, wenn man irgendwo allein in der menschenfeindlichen Wildnis psychedelische Drogen nimmt.

ThiS
15-12-2013, 19:14
Meine Theorie: Es gibt die richtige Zeit und den richtigen Ort und es gibt die falsche Zeit und den falschen Ort für LSD. Oder Pilze.

Ohne Scheiß: Das könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass das so ausgeht, wenn man irgendwo allein in der menschenfeindlichen Wildnis psychedelische Drogen nimmt.

Das ist bisher echt die beste Erklärung.. vor allem wenn dann noch einer zufällig die Raketen am Himmel gesehen hat und durchgedreht ist.

Allerdings müsste man die Drogen doch in der Autopsie nachgewiesen haben?!

Terao
15-12-2013, 19:15
Meine Theorie: Es gibt die richtige Zeit und den richtigen Ort und es gibt die falsche Zeit und den falschen Ort für LSD. Oder Pilze.

Ohne Scheiß: Das könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass das so ausgeht, wenn man irgendwo allein in der menschenfeindlichen Wildnis psychedelische Drogen nimmt.
War auch mein erster Gedanke. Mutterkornvergiftung oder so. Aber dazu passt nicht, dass die letzte Mahlzeit 8 Stunden her war. So lange dauert das nicht. Da müssten sie schon alle bewusst, und zwar noch auf dem Marsch, was konsumiert haben. Als sie erstmal im Zelt saßen, hätten sie sicher erstmal was essen wollen. Und nicht erst warten, bis die Pilze wirken.

Außerdem ist Drogenwirkung ja doch recht chaotisch. Dass neun Leute gleichzeitig und gemeinsam auf die Idee kommen, dass es jetzt ganz wichtig sei, nackt rauszurennen? Und dann niemand auf die Idee kommt, doch lieber wieder reinzugehen, bis alle erfroren sind? Eher nicht.

ThiS
15-12-2013, 19:18
Was ist denn eigentlich mit der Theorie, dass die in der Nähe eines Militärischen Testgeländes schlafen gegangen sind? Und dann knallts mitten in der Nacht, vielleicht bebt die Erde ein wenig und jeder denkt sich "Nur raus und weg hier."
Vor allem wenn's dann mehrere Einschläge gab klingt das auch plausibel, auch dass sich die Gruppe getrennt hat.

Irgendwas muss die ja definitiv dazu gebracht haben panisch aus dem Zelt zu stürzen. Und da keine anderen Fußspuren gefunden wurden bleibt ja nur ein gruppeninterner oder -externer Einfluss übrig..

Lars´n Roll
15-12-2013, 19:22
Weird isses auf jeden Fall... vielleicht auch "Wrong Turn" im uralschen Outback?
Und wo kommt die Strahlenbelastung her?

Terao
15-12-2013, 19:25
Was ist denn eigentlich mit der Theorie, dass die in der Nähe eines Militärischen Testgeländes schlafen gegangen sind? Und dann knallts mitten in der Nacht, vielleicht bebt die Erde ein wenig und jeder denkt sich "Nur raus und weg hier." Das Problem hierbei: Warum nicht wieder zurückgehen, nachdem es (was auch immer) sich ein wenig beruhigt hat? Warum (keine paarhundert Meter entfernt) ein Feuerchen machen? Da find ich den Bären (der sicher noch ne Weile beim Zelt blieb und sich ausschließlich auf den Speckvorrat konzentrierte, und den man, vielleicht, mit nem brennenden Ast auch hätte vertreiben können, bevor man erfroren ist) noch plausibler.

ThiS
15-12-2013, 19:30
Das Problem hierbei: Warum nicht wieder zurückgehen, nachdem es (was auch immer) sich ein wenig beruhigt hat? Warum (keine paarhundert Meter entfernt) ein Feuerchen machen? Da find ich den Bären (der sicher noch ne Weile beim Zelt blieb und sich ausschließlich auf den Speckvorrat konzentrierte, und den man, vielleicht, mit nem brennenden Ast auch hätte vertreiben können, bevor man erfroren ist) noch plausibler.

Gute Frage. Panik? Dauerbombardement? Verirrt? War ja nachts.
Und mit was sollten die denn Feuer machen.. die hatten teilweise ja nicht mal Schuhe an..

Zu dem Bären: Es wurden keinerlei Fußabdrücke gefunden, die nicht von den Expeditionsteilnehmern stammen, von daher müsste das ein Fliege-Bär gewesen sein.

Terao
15-12-2013, 19:35
Zu dem Bären: Es wurden keinerlei Fußabdrücke gefunden, die nicht von den Expeditionsteilnehmern stammen, von daher müsste das ein Flieg-Bär gewesen sein.Ist ein Argument.

Ein Feuer HABEN sie aber offensichtlich gemacht:


Am Rande des Waldes – unter einer großen Kiefer – fand der Suchtrupp die Überreste eines Feuers sowie die Leichen von Kriwonischtschenko und Doroschenko.

Nebenbei, bin ich eigentlich der Einzige, dem es komisch vorkommt, dass da zwar starker Wind wehte, das Zelt beim Fund unter Schnee zusammengebrochen war, mehrere Leichen erst viel später unter 4 m Schnee entdeckt wurden, und man trotzdem angeblich noch sicher sagen konnte, dass es nur diese und keine weiteren Spuren gegeben hatte? Ich meine, zwischen Vorfall und Fund waren immerhin mindestens zwei Wochen vergangen. Da kann im Gebirge viel passieren mit so ner Schneedecke.

ThiS
15-12-2013, 19:38
Ein Feuer HABEN sie aber offensichtlich gemacht:

Ist halt die Frage, ob sie das nach der Flucht gemacht haben, oder zu einer älteren Raststätte geflohen sind.



Nebenbei, bin ich eigentlich der Einzige, dem es komisch vorkommt, dass da zwar starker Wind wehte, das Zelt beim Fund unter Schnee zusammengebrochen war, mehrere Leichen erst viel später unter 4 m Schnee entdeckt wurden, und man trotzdem angeblich noch sicher sagen konnte, dass es nur diese und keine weiteren Spuren gegeben hatte? Ich meine, zwischen Vorfall und Fund waren immerhin mindestens zwei Wochen vergangen. Da kann im Gebirge viel passieren mit so ner Schneedecke.
Jetzt wo du es sagst.. die Leichen unter der Schneedecke wurden jedoch erst einige Zeit später gefunden, so dass ich die aus der Gleichung streichen würde. Die können auch erst zugeschneit worden sein, nachdem man das Lager entdeckt hatte.

Fry_
15-12-2013, 19:40
Meine Theorie: Es gibt die richtige Zeit und den richtigen Ort und es gibt die falsche Zeit und den falschen Ort für LSD. Oder Pilze.

Ohne Scheiß: Das könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass das so ausgeht, wenn man irgendwo allein in der menschenfeindlichen Wildnis psychedelische Drogen nimmt.

In Kanada oder so sind mal vier Angler verreckt, weil ein Molch im Kaffeewasser gelandet ist welches sie aus dem See geholt haben. die Biester sind schweinegiftig, weil sie mit der Resistenzbildung der örtlichen Strumpfbandnatter (dem Freßfeind) mithalten müssen.

Wer weiß was die armen Schweine aus dem vorliegenden Fall aus Versehen aufgenommen haben.
Aber ob man auch psychedelisch so derart zugedröhnt sein kann dass selbst zufällige Augenzeugen seltsame Himmelsphänomene sehen :gruebel:

ThiS
15-12-2013, 19:43
So gerade nochmal nachgelesen:

Am 26. Februar fanden die Suchteams das verlassene Camp am Cholat Sjachl. Das Zelt war schwer beschädigt. Eine Spur von Fußabdrücken führte hangabwärts zur Grenze eines nahegelegenen Waldes, doch nach 500 m wurden sie von Schnee überdeckt. Am Rande des Waldes – unter einer großen Kiefer – fand der Suchtrupp die Überreste eines Feuers sowie die Leichen von Kriwonischtschenko und Doroschenko. Beide waren barfuß und hatten nur ihre Unterwäsche an. Zwischen der Kiefer und dem Lager wurden drei weitere Leichname gefunden. Es waren Djatlow, Kolmogorowa und Slobodin, von denen angenommen wurde, dass sie auf dem Weg zurück zum Camp gewesen waren.[1] Sie wurden getrennt in einem Abstand von 300, 480 und 630 m von der Kiefer gefunden.
Die Suche nach den verbleibenden vier Wanderern nahm mehr als zwei Monate in Anspruch. Gefunden wurden ihre Leichen am 4. Mai unter vier Meter hohem Schnee in einer Schlucht weiter im Waldinneren.

Zum einen war das Zelt zwar zerstört, aber nicht notwendigerweise durch Schnee (auf dem Bild sieht das auch nicht danach aus). Zum andern hat man da direkt noch die Fußspuren erkennen können.
Von daher würde ich dahin tendieren, dass das mit den Fußspuren korrekt gehandhabt wurde.

Terao
15-12-2013, 19:44
Ist halt die Frage, ob sie das nach der Flucht gemacht haben, oder zu einer älteren Raststätte geflohen sind.Dann waren sie aber nicht weit gekommen:
Eine Spur von Fußabdrücken führte hangabwärts zur Grenze eines nahegelegenen Waldes, doch nach 500 m wurden sie von Schnee überdeckt. Übrigens, der letzte Teil des Satzes deutet durchaus auf spätere Schneeverwehungen hin. Oder sie sind den Rest der Strecke zum Wäldchen geflogen. :D

ThiS
15-12-2013, 19:46
Dann waren sie aber nicht weit gekommen: Übrigens, der letzte Teil des Satzes deutet durchaus auf spätere Schneeverwehungen hin. Oder sie sind den Rest der Strecke zum Wäldchen geflogen. :D
Gut, 500m wären ein bisschen wenig. Es stellt sich dann halt die Frage, warum ich nur 500m von meinem Lager fliehen sollte und dann da ausharre (wenn ich es sogar schaffe ein Feuer zu machen), und dann auf dem Rückweg offensichtlich weiter marschiere, obwohl meine Kameraden gerade erfroren sind (und nicht zu meinem Feuer zurückkehre).

Terao
15-12-2013, 19:50
Gut, 500m wären ein bisschen wenig. Es stellt sich dann halt die Frage, warum ich nur 500m von meinem Lager fliehen sollte und dann da ausharre (wenn ich es sogar schaffe ein Feuer zu machen), und dann auf dem Rückweg offensichtlich weiter marschiere, obwohl meine Kameraden gerade erfroren sind (und nicht zu meinem Feuer zurückkehre).Neinnein, nach 500 m waren bloß die Fußspuren zugeweht. Da die drei anderen "dazwischen" gefunden wurden, geh ich mal von nem knappen Kilometer Gesamtabstand zwischen Zelt und Waldrand aus. Weit genug weg, um vor nem Bären, der nur an den Vorräten interessiert ist, sicher zu sein (und der erste Anlaufpunkt, um trockenes Holz für ein Feuer zu finden), aber doch nicht weit genug, wenn man Bombardierungen befürchtete.
Jedenfalls wurden sie wohl nicht gejagt, und wollten sich auch nicht verstecken. Da wäre ein Feuer am Waldrand ja das Dümmste, was man machen könnte.

Dass drei offenbar auf dem Rückweg zum Zelt waren, spricht auch dagegen, das sie sich verlaufen hatten (würde mich bei nem freistehenden Zelt im Schnee über die Entfernung auch wundern, das sieht man auch im Dunklen). Jedoch dafür, dass sie aus einem Grund das Zelt verlassen hatten, der, so die Hoffnung, eine Weile später nicht mehr da war.

Übrigens, es scheint evident, dass sie nicht gleichzeitig gestorben sind, sondern die zuerst Gestorbenen fledderten, um nicht zu erfrieren:
Weitere trugen Fetzen, abgeschnitten von der Kleidung der Toten.Für mich ein Indiz, dass sie ein Feuer zustandebekommen haben (sonst wären sie binnen Kürzestem nicht mehr zum Fetzenschneiden imstande gewesen). Was aber wohl nicht ausreichte. Und von da an war sich jeder selbst der Nächste, und es wurden verschiedene Strategien probiert (was, übrigens, auch gegen die Drogen spricht). Die alle scheiterten.

ThiS
15-12-2013, 20:06
Neinnein, nach 500 m waren bloß die Fußspuren zugeweht. Da die drei anderen "dazwischen" gefunden wurden, geh ich mal von nem knappen Kilometer Gesamtabstand zwischen Zelt und Waldrand aus.

Ok.. ergibt Sinn.


Weit genug weg, um vor nem Bären, der nur an den Vorräten interessiert ist, sicher zu sein (und der erste Anlaufpunkt, um trockenes Holz für ein Feuer zu finden), aber doch nicht weit genug, wenn man Bombardierungen befürchtete.

Wenn sie den überhaupt wussten, dass das Bomben waren. Kann ja auch sein, dass sie "nur" an ein Erdbeben gedacht hatten. Oder sie wollten noch weiter rennen, kamen aber zu der Einsicht, dass sie das ohne Klamotten nicht überleben würden.



Jedenfalls wurden sie wohl nicht gejagt, und wollten sich auch nicht verstecken. Da wäre ein Feuer am Waldrand ja das Dümmste, was man machen könnte.
Hmm.. das würde ich mir noch mal überlegen... die Frage ist halt was in dem Moment die größere Bedrohung wäre. Eine (unbekannte?) Gefahr in einem Kilometer Entfernung oder der sichere Kältetod?



Dass drei offenbar auf dem Rückweg zum Zelt waren, spricht auch dagegen, das sie sich verlaufen hatten (würde mich bei nem freistehenden Zelt im Schnee über die Entfernung auch wundern, das sieht man auch im Dunklen).
Jedoch dafür, dass sie aus einem Grund das Zelt verlassen hatten, der, so die Hoffnung, eine Weile später nicht mehr da war.
Da bin ich voll bei dir!
Und irgendwas muss wohl auch am Feuer passiert sein. Und wenn es nur ausgegangen ist und nicht mehr anzubekommen war. Sonst -denke ich mir zumindest - dreht man doch um, wenn der Erste auf dem Rückweg kollabiert und der Weg zurück kürzer ist, als der zum Zelt.


Übrigens, der letzte Teil des Satzes deutet durchaus auf spätere Schneeverwehungen hin. Oder sie sind den Rest der Strecke zum Wäldchen geflogen.
Bin ich auch bei dir. Aber der erste Teil des Satzes deutet daraufhin, dass es auch unverwehte Spuren gab (und der Wind, der nur die Bärenspuren verweht ist dann wohl doch sehr, sehr selten ;) )

Lars´n Roll
15-12-2013, 20:11
Außerdem ist Drogenwirkung ja doch recht chaotisch. Dass neun Leute gleichzeitig und gemeinsam auf die Idee kommen, dass es jetzt ganz wichtig sei, nackt rauszurennen?

Weiß ja nicht, wie Deine Erfahrungen sind, aber ich kann mir das ganz gut vorstellen.
Ein Freund ist mal im Krankenhaus gelandet, weil die alle dachten, klettern gehen wär jetzt das Ding. Da kommt einer auf ne dumme Idee und alle sind Feuer und Flamme. Und das war nichmal LSD.

Allerdings erklärt das nicht das drumrum.

Terao
15-12-2013, 20:16
Das verlöschende Feuer gefällt mir gut! Passt zum Rest (und zu meiner Wassertheorie): Man trennt sich, ein paar suchen in den Wäldern nach Brennbarem, andere versuchen es bis zum Zelt zurückzuschaffen, in der Hoffnung, zumindest noch ein paar trockene Fetzen zu finden.


Weiß ja nicht, wie Deine Erfahrungen sind, aber ich kann mir das ganz gut vorstellen.
Ein Freund ist mal im Krankenhaus gelandet, weil die alle dachten, klettern gehen wär jetzt das Ding. Da kommt einer auf ne dumme Idee und alle sind Feuer und Flamme. Und das war nichmal LSD.
Richtig, das kann sich schon aufschaukeln. Setzt aber doch voraus, dass man im Zelt quatscht. Nach 8 Stunden anstrengender Wanderung und noch keinem Bissen im Leib.

Und, ich weiß es nicht aus eigener Erfahrung, aber ich würde davon ausgehen, dass von neun Triplern mal mindestens einer merkt, dass es drinnen vielleicht doch wärmer war als draußen, bevor ALLE tot sind. "Klettern" ist ja keine so unmittelbare Wahrnehmung wie "Minus 30 Grad in Unterhose".
Klar, da passieren seltsame Sachen. Aber so ganz völlig alles ist da nie außer Kraft gesetzt. Nicht wenige haben da durchaus noch nen am Rande funktionierenden Instinkt. Es sei denn, die hatten wirklich alle Neune den Trip ihres Lebens. Was man ihnen fast gönnen möchte, wenn man die Alternativen besieht.

ThiS
15-12-2013, 20:25
Das verlöschende Feuer gefällt mir gut! Passt zum Rest (und zu meiner Wassertheorie): Man trennt sich, ein paar suchen in den Wäldern nach Brennbarem, andere versuchen es bis zum Zelt zurückzuschaffen, in der Hoffnung, zumindest noch ein paar trockene Fetzen zu finden.

Sorry, aber ich renn doch nicht einen Kilometer nackt durch den Schnee, weil ich nasse Füße bekommen habe.. Das glaub ich irgendwie nicht.
Vor allem zünde ich dann dort doch kein Feuer an, sondern lauf zurück und zünde das am Lager an (oder zumindest in der Nähe) damit ich auch meine Sachen trocknen kann..
Die Idee mit dem Aufteilen am Wald um was Brennbares zu finden gefällt mir hingegen ziemlich gut. Wie viele Fußspuren haben denn zum Wald geführt? War da die Gruppe noch beisammen?

Und zwecks den Drogen: Da müsste doch bei der Autopsie was bei raus gekommen sein, oder nicht?

Terao
15-12-2013, 20:30
Und zwecks den Drogen: Da müsste doch bei der Autopsie was bei raus gekommen sein, oder nicht?Nein. Gerade LSD (das erste, wie gesagt, wurde aus Mutterkorn gezogen, war also auch für Nichtexperten, bewusst oder nicht, zugänglich) lässt sich u.U. überhaupt nicht nachweisen. Das Paradoxe ist nämlich, dass das seine Hauptwirkung erst dann erreicht, wenn es physiologisch bereits abgebaut ist. Und schon in geringsten Spuren wirkt. Weiß auch gar nicht, inwieweit die russische Autopsie das (1959!) standardmäßig gestestet hat.


Sorry, aber ich renn doch nicht einen Kilometer nackt durch den Schnee, weil ich nasse Füße bekommen habe.. Das glaub ich irgendwie nicht.
Vor allem zünde ich dann dort doch kein Feuer an, sondern lauf zurück und zünde das am Lager an (oder zumindest in der Nähe) damit ich auch meine Sachen trocknen kann..Nicht vergessen, dass es wohl auch sehr windig war! Da wär der Waldrand (wenn am Lager tatsächlich das Meiste nass war) der logischste Ort für ein Feuer: Schneefreier Boden, Holz, Windschutz. Und ist man erstmal unter diesen Bedingungen nen Kilometer durch den Schnee getapert, MUSS man sich erstmal aufwärmen, bevor man überhaupt nur daran denkt, zurückzugehen.
Sogar, wenn man Russe ist. ;)

Achja, dass alle gemeinsam zum Waldrand gegangen sind, davon geh ich mal aus. Alle sind ja gleichermaßen übereilt vom Zelt geflohen. Und alle (außer den Zweien, die blieben) haben sich vor ihrem Tod von der Feuerstelle aus wegbewegt.
Passenderweise wars auch der Anführer, der den Trek zum Lager zurück anführte. Sicherlich der unangenehmste Job.

Suriage
15-12-2013, 21:22
Fragt sich eigentlich keiner wie die fehlende Zunge ins Gesamtbild passt? Mich würde interessieren ob die Zunge rausgerissen oder rausgeschnitten wurde.

Wurden die fehlenden Schuhe eigentlich irgendwo gefunden? Schuhe werden ja gern mal als Wurfgeschoss verwendet um sich gegen Angreifer zu wehren.

Die Drogentheorie halte ich nur unter einer Voraussetzung plausibel: Es haben eben nicht alle Drogen genommen. Könnte mir aber gut vorstellen, dass sich ein-zwei was reingepfeifft haben und dann durchgedreht sind. Einer schlitzt das Zelt auf und rennt davon. Panik bricht bei den anderen aus. Was aber nicht ganz reinpasst ist das Verhalten danach. Warum haben die Anderen das Zelt aufgegeben und haben keine Versuch zur Reparatur unternommen?

Terao
15-12-2013, 21:53
Fragt sich eigentlich keiner wie die fehlende Zunge ins Gesamtbild passt?Ehrlich gesagt, nein. Die Zunge passt ja zu allen bisherigen Hypothesen gleich gut (oder gleich schlecht). Angesichts der Zeit bis zum Fund kann die auch ohne weiteres nachträglich von nem Tier gefressen worden sein. Oder die Person hat sie sich in ner Lawine, bei nem Sturz oder im Todeskrampf selbst abgebissen. Denk mal, so ganz taufrisch sahen auch die anderen Leichen nicht mehr aus.


Sollte jetzt aber jemand eine Hypothese in den Raum werfen, nach der die Reisenden von einer Gruppe fanatischer Zungenjäger-Aliens überfallen wurden (die es allerdings nur auf ganz bestimmte Zungen abgesehen hatten), wird die Zunge natürlich hochrelevant. :)


Die Drogentheorie halte ich nur unter einer Voraussetzung plausibel: Es haben eben nicht alle Drogen genommen. Könnte mir aber gut vorstellen, dass sich ein-zwei was reingepfeifft haben und dann durchgedreht sind. Einer schlitzt das Zelt auf und rennt davon. Panik bricht bei den anderen aus. Was aber nicht ganz reinpasst ist das Verhalten danach. Warum haben die Anderen das Zelt aufgegeben und haben keine Versuch zur Reparatur unternommen? Weiß nicht. Und dann rennt die gesamte Gruppe erfahrener Bergwanderer barfuß und in Unterhosen dem Droguierten nach, bis alle erfroren sind? Statt nach kurzer erfolgloser Jagd erstmal was anzuziehen und sich dann (zu zweit oder dritt, während die anderen am Zelt bleiben) auf die Suche zu machen?
Einen Vorteil hat es: Bei einem Einzelnen kann es auch jeder beliebige andere Grund sein, der zu einer plötzlichen Verhaltensänderung führte. Bei neun gleichzeitig wird das schon schwerer.



Übrigens, der Fall erinnert mich frappierend an die "Mary Celeste" (http://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Celeste). Auch dort fluchtartiges Verlassen. Auch dort widrige Witterung, die eine spätere Rückkehr unmöglich machte. Da war der Grund für die Panik einer, der tatsächlich zur Zeit der Spurensicherung nicht mehr da war (buchstäblich in Luft aufgelöst...), was das ganze erst so rätselhaft machte. Wenn die aktuelle Interpretation stimmt. ;)

MichaelII
15-12-2013, 22:12
Das mit dem Wasser-Unfall ist bei (laut Wiki) ca. -25 °C bis -30 °C für mich nicht eingängig, da führt man keinen großen Wassersack mit. Der ist dann gefroren und das Wasser kommt nicht heraus.
Ich habe keine Ahnung, wie erfahrene Ski-Wanderer 1959 in der Sowjetunion ausgerüstet waren.
Vermutlich wurde aber in der waldreichen Gegend einfach per Topf etwas Schnee geschmolzen, das Brennholz muss man dort nicht mitführen (kein deutsches Naturschutzgebiet :D)
Das Zelt sieht mir auch nicht nach Feuerzelt aus.

Falls noch keiner auf Youtube geschaut hat, der Film hier bietet überraschend gutes Fotomaterial, um sich die Umgebung und die Funde besser vorstellen zu können.

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Suriage
15-12-2013, 22:14
Ehrlich gesagt, nein. Die Zunge passt ja zu allen bisherigen Hypothesen gleich gut (oder gleich schlecht). Angesichts der Zeit bis zum Fund kann die auch ohne weiteres nachträglich von nem Tier gefressen worden sein. Oder die Person hat sie sich in ner Lawine, bei nem Sturz oder im Todeskrampf selbst abgebissen. Denk mal, so ganz taufrisch sahen auch die anderen Leichen nicht mehr aus.

Weiß nicht. Und dann rennt die gesamte Gruppe erfahrener Bergwanderer barfuß und in Unterhosen dem Droguierten nach, bis alle erfroren sind? Statt nach kurzer erfolgloser Jagd erstmal was anzuziehen und sich dann (zu zweit oder dritt, während die anderen am Zelt bleiben) auf die Suche zu machen?
Einen Vorteil hat es: Bei einem Einzelnen kann es auch jeder beliebige andere Grund sein, der zu einer plötzlichen Verhaltensänderung führte. Bei neun gleichzeitig wird das schon schwerer.


Zur Zunge: Warum sollte ein Tier nur die Zunge fressen? Äußere Verletzungen gabe es ja bei keinem der Wanderer ansonsten. (außer die mit dem Gesicht im Fluss). Gut, selbst abgebissen könnte passen.

Zur Kleidung: Wenn der Droguierte im Zelt randaliert und den Wassertopf(oder was auch immer) um stößt damit die Klamotten einnässt und dann rausläuft. Ich tu mir einfach mit der Vorstellung schwer, dass alle auf ner Bergwanderung bei diesen Bedingungen sich gemütlich schwere Drogen reinpfeifen. Noch dazu wirkt das spätere Verhalten der Gruppe einfach ein bisschen zu koordiniert.

Meine Theorie: Die zwei die am Waldrand gefunden wurden drehen durch, lösen ein Chaos im Zelt aus, schlitzen das Zelt auf und laufen davon. Die anderen 7 beraten noch was sie tun sollen. Die Klamotten sind alle nass und nicht zu gebrauchen. Darauf gehen 3 los und versuchen die 2 Junkies zu finden während die anderen beim Zelt bleiben und noch zu retten versuchen was zu retten ist. Der Suchtrupp findet die 2, die aber schon tot sind, nehmen ihnen noch alles ab was geht und versuchen zurück zum Zelt zu kommen was sie aber nicht schaffen weil sie auch erfrieren. Die 4 die im Zelt blieben warten noch kurz, gehen dann aber auch los um Schutz zu finden und erfrieren dabei. Wie die schweren Verletzungen entstanden sind kann ich leider nicht miteinbeziehen, da ich nicht weiß wer genau die Verletzungen hatte.

Gut, das Video von MichalII gibt teilweise ganz andere Informationen als der Artikel.

Terao
15-12-2013, 22:22
Zur Zunge: Warum sollte ein Tier nur die Zunge fressen? Äußere Verletzungen gabe es ja bei keinem der Wanderer ansonsten. (außer die mit dem Gesicht im Fluss). Gut, selbst abgebissen könnte passenDie Bilder in dem obigen Video lassen mich sogar überzeugt davon sein, dass an der fehlenden Zunge absolut nichts Ungewöhnliches ist... den Leichen fehlt ja so einiges...

Und ehrlich gesagt, die Aliengeschichte, die sie da erzählen, find ich die mit Abstand Unwahrscheinlichste.

Karateka94
15-12-2013, 22:25
Sind hier ja einige gute Theorien dabei. Was jedoch weder zur Bär- noch zur Wassersacktheorie passt sind die Verletzungen der Toten. Ich denke der Punkt liegt darin, dass sich einige die Rippen brachen und ein anderer den Schädel (Kraft eines Autounfalls), jedoch keine äußeren Schäden sichtbar sind. Ein Kampf mit einem Bären und Erfrieren fallen also aus. Eine Lawine wäre da realistischer. Das mit der Zunge kann auch durch die Lawine geschehen. Möglicherweise haben die Raketen die Lawine ausgelöst. Die Wanderer haben die Lawine gehört, wussten was los ist und sind sofort ohne zu zögern raus, und wollten flüchten. Einige sind bei der Lawine direkt gestorben (die mit den Verletzungen). Andere haben überlebt, das Zelt war aber komplett zerstört, die Kleidung zerfetzt. Diese sind dann erfroren. Die Fußspuren sind dann entstanden, indem sie in der Kälte herumgeirrt sind, und nach ihren Kameraden gesucht haben, die ja unter einer 4m Schicht Schnee lagen.

Gut kombiniert Dr. Watson!

Klaus
15-12-2013, 22:27
Das Einzige was mir nicht gefällt ist das aufgeschlitzte Zelt. Die Frage ist aber, woran man festgemacht hat dass es von innen aufgetrennt wurde. Ein Bär am Zelt wäre sicher keine schlechte Erklärung für Panik.

Ansonsten kann man schon mit den fehlenden äusseren Verletzungen Fremdverschulden ausschliessen, es sei denn da wurde was vertuscht. Wenn ich von aussen Knochen breche, dann habe ich auch eine Verletzung von dem was ich benutze. Ausser man lässt jemanden aus grosser Höhe fallen, aber das sieht man auch.

War die Zunge eventuell abgebissen ? Oder sauber rausgetrennt ? Bei ner Schnittkante hätte man ein Verbrechen, der Täter könnte aber aus der Gruppe stammen und wäre bei den Toten gewesen. Irgendeiner muss doch ein Messer gehabt haben um das Zelt aufzutrennen ?

ThiS
15-12-2013, 22:28
Sind hier ja einige gute Theorien dabei. Was jedoch weder zur Bär- noch zur Wassersacktheorie passt sind die Verletzungen der Toten. Ich denke der Punkt liegt darin, dass sich einige die Rippen brachen und ein anderer den Schädel (Kraft eines Autounfalls), jedoch keine äußeren Schäden sichtbar sind. Ein Kampf mit einem Bären und Erfrieren fallen also aus. Eine Lawine wäre da realistischer. Das mit der Zunge kann auch durch die Lawine geschehen. Möglicherweise haben die Raketen die Lawine ausgelöst. Die Wanderer haben die Lawine gehört, wussten was los ist und sind sofort ohne zu zögern raus, und wollten flüchten. Einige sind bei der Lawine direkt gestorben (die mit den Verletzungen). Andere haben überlebt, das Zelt war aber komplett zerstört, die Kleidung zerfetzt. Diese sind dann erfroren. Die Fußspuren sind dann entstanden, indem sie in der Kälte herumgeirrt sind, und nach ihren Kameraden gesucht haben, die ja unter einer 4m Schicht Schnee lagen.

Gut kombiniert Dr. Watson!
Nicht ganz, denn in der Nähe des Zeltes gab es ja keine Lawine..

Terao
15-12-2013, 22:29
Sind hier ja einige gute Theorien dabei. Was jedoch weder zur Bär- noch zur Wassersacktheorie passt sind die Verletzungen der Toten. Ich denke der Punkt liegt darin, dass sich einige die Rippen brachen und ein anderer den Schädel (Kraft eines Autounfalls), jedoch keine äußeren Schäden sichtbar sind. Ein Kampf mit einem Bären und Erfrieren fallen also aus. Eine Lawine wäre da realistischer. Das mit der Zunge kann auch durch die Lawine geschehen. Möglicherweise haben die Raketen die Lawine ausgelöst. Die Wanderer haben die Lawine gehört, wussten was los ist und sind sofort ohne zu zögern raus, und wollten flüchten. Einige sind bei der Lawine direkt gestorben (die mit den Verletzungen). Andere haben überlebt, das Zelt war aber komplett zerstört, die Kleidung zerfetzt. Diese sind dann erfroren. Die Fußspuren sind dann entstanden, indem sie in der Kälte herumgeirrt sind, und nach ihren Kameraden gesucht haben, die ja unter einer 4m Schicht Schnee lagen.
Auch nicht schlecht. Und da es sich nicht gerade toll anhörte, dass man durch künstlich verursachte Lawinen den Tod dieser Leute verursacht hatte UND trotzdem nicht sofort nach ihnen zu suchen begann, nachdem sie in genau diesem Gebiet verschollen waren, hat man sich ne Aliengeschichte ausgedacht.


Fall kann denk ich zu den Akten. :D

Karateka94
15-12-2013, 22:33
Ja stimmt. Ich sehe gerade diesen Film. Es wird gesagt, dass die Bäume und der Schnee unberührt waren. Die Personen haben orangene Haut und graue Haare gehabt, wurden in Zinksärgen vergraben und der Chefermittler legt seinen Job nieder. Wahrscheinlich hat das Militär seine Aktien da drin.

MichaelII
15-12-2013, 22:33
Zelt
http://i293.photobucket.com/albums/mm54/britschn/Tent.png

und Schnitte:

http://i293.photobucket.com/albums/mm54/britschn/Tentcuts.png

Womit meine obige Theorie, daß es kein Feuerzelt ist, etwas revidiert ist. Zwar kein klassisches , Kohte oder Tipi, allerdings mit Ofen. Das sind aus Leichtmetall zusammenklappbare Öfen mit Kamin.

Gibt viele Fotos und Untersuchungen. Scheint als damals ernsthaft angegangen zu sein.

Karateka94
15-12-2013, 22:34
Aliens sind natürlich mal wieder die einfachste Erklärung, macht ja kein Spaß.
https://www.youtube.com/watch?v=l4FeQ-Vfucc

Suriage
15-12-2013, 22:34
Auch nicht schlecht. Und da es sich nicht gerade toll anhörte, dass man durch künstlich verursachte Lawinen den Tod dieser Leute verursacht hatte UND trotzdem nicht sofort nach ihnen zu suchen begann, nachdem sie in genau diesem Gebiet verschollen waren, hat man sich ne Aliengeschichte ausgedacht.


Fall kann denk ich zu den Akten. :D

Lt. Video haben sie aber in einer Ebene gezeltet. Schaut euch die Fotos an. Dort ist es ein bisschen zu Flach für eine Lawine finde ich.

Karateka94
15-12-2013, 22:37
Es soll ja Nähe des Gipfels aufgeschlagen worden sein. Also immer noch in Hanglage. Eine Lawine kann ja immer noch weiter gehen, als der Hang...

Suriage
15-12-2013, 22:39
Es soll ja Nähe des Gipfels aufgeschlagen worden sein. Also immer noch in Hanglage. Eine Lawine kann ja immer noch weiter gehen, als der Hang...

Wie erklärt man dann die Fußspuren die wegführen? Ne Lawine hätten die nicht überstanden.

ThiS
15-12-2013, 22:42
Schaut euch auf Wiki doch einfach mal das Zelt an!
Da gab's keine Lawine in der Nähe des Zelts!

Was mich mehr interessiert ist die Aussage, dass es den Anschein habe, dass diese unerklärliche Kraft auf alle eingewirkt hätte.

Terao
15-12-2013, 22:45
OK, ich geb zu, das mit der Lawine(ngefahr) als Fluchtgrund passt doch nicht so.


Ja stimmt. Ich sehe gerade diesen Film. Es wird gesagt, dass die Bäume und der Schnee unberührt waren. Die Personen haben orangene Haut und graue Haare gehabt, wurden in Zinksärgen vergraben und der Chefermittler legt seinen Job nieder. Wahrscheinlich hat das Militär seine Aktien da drin.Mal im Ernst: Die Leichen dort faulten ganz offensichtlich wochenlang in der Höhensonne vor sich hin. Da verfärbt man sich schon mal. Und so wie die aussahen, find ichs absolut nachvollziehbar, dass man den Angehörigen DIESEN Anblick ersparen wollte.
Und mal im Ernst, wunderts wirklich wen, dass da die Zunge fehlte? Nebst Augen, Nasen und Teilen der Gesichtshaut? Tierfraß oder weggegammelt halt.

"Unsichtbare Macht", ich lach mich tot. Oder "Verkehrsunfall", bei den Leichen, die man erst nach MONATEN zerdrückt unter meterhohem Schnee fand. :rolleyes:

Wie gesagt, ich denke, auch die Strahlung ist ne falsche Spur. Die mag den Leichen Tage oder Wochen nach ihrem Tod widerfahren sein. War dummerweise messbar, und man redete ja nicht so gerne über solche Tests (zumal da wohl noch Völker lebten). Also wurde natürlich auch die Strahlung von "Außerirdischen" verursacht.

Was aber m.E.n. neu und interessant ist, ist, wie umfangreich das Zelt tatsächlich zerstört war. Da fragt man sich schon, wodurch und warum.

Karateka94
15-12-2013, 22:48
Also Lawine...

Suriage
15-12-2013, 22:48
Schaut euch auf Wiki doch einfach mal das Zelt an!
Da gab's keine Lawine in der Nähe des Zelts!

Was mich mehr interessiert ist die Aussage, dass es den Anschein habe, dass diese unerklärliche Kraft auf alle eingewirkt hätte

Da stimmen eben die Informationen von Wiki und Video nicht überein. Würde gerne wissen was stimmt. Ob alle die Verletzungen hatten oder eben nur die drei die in Wiki erwähnt wurden.

ThiS
15-12-2013, 22:50
Und um einmal kurz alles zusammenzufassen:

Wir sind uns denke ich einig, dass die irgendwie panisch geflohen sind.
Das die Schnitte im Zelt von innen ausgeführt und in der Nacht erfolgt sind hat auch noch keiner angezweifelt.

Dann hatten wir folgende Theorien:
Bär
Lawine
Drogen
Militärisches Gerät
Aliens
Verschüttetes Wasser

Den Bär können wir denke ich aufgrund der fehlenden Spuren streichen, ebenso die Lawine. Verschüttetes Wasser würde ich persönlich auch streichen, weil ich deshalb nicht barfuß mehrere hundert Meter bei -30° C durch die Pampa renne. Ist aber nur meine Meinung.

Damit bleiben:
Drogen
Militärisches Gerät
Aliens
Verschüttetes Wasser
übrig. Hat sonst noch einer eine Idee, was die aus dem Zelt getrieben haben könnte?

BTW. Mir gefällt die Idee, dass die Verletzungen und die Verstrahlung von der Druckwelle einer Rakete herbeigeführt worden sind. Das würde auch die orangefarbenen Lichter am Himmel erklären.

ThiS
15-12-2013, 22:52
OK, ich geb zu, das mit der Lawine(ngefahr) als Fluchtgrund passt doch nicht so.

Mal im Ernst: Die Leichen dort faulten ganz offensichtlich wochenlang in der Höhensonne vor sich hin. Da verfärbt man sich schon mal. Und so wie die aussahen, find ichs absolut nachvollziehbar, dass man den Angehörigen DIESEN Anblick ersparen wollte.
Und mal im Ernst, wunderts wirklich wen, dass da die Zunge fehlte? Nebst Augen, Nasen und Teilen der Gesichtshaut? Tierfraß oder weggegammelt halt.


Farbe + Fehlende Körperteile. Gab's auch bei Ötzi
http://www.awesomestories.com/images/user/9202a9013c.jpg



Wie gesagt, ich denke, auch die Strahlung ist ne falsche Spur. Die mag den Leichen Tage oder Wochen nach ihrem Tod widerfahren sein. War dummerweise messbar, und man redete ja nicht so gerne über solche Tests (zumal da wohl noch Völker lebten). Also wurde natürlich auch die Strahlung von "Außerirdischen" verursacht.
Die Umgebung war aber auch verstrahlt.. also irgendwann hat da was die Strahlung ausgelöst. Ob das jetzt im Zusammenhang mit dem Vorfall steht sei mal dahingestellt, aber erhöhte Strahlungswerte wurden in der Region definitiv gemessen.


Was aber m.E.n. neu und interessant ist, ist, wie umfangreich das Zelt tatsächlich zerstört war. Da fragt man sich schon, wodurch und warum.
Interessant finde ich die Aussage, dass das definitiv durch einen Schnitt von innen passiert sei..
Könnte ja auch sein, einer von den denen dreht durch und will die andern schnetzeln, schneidet das Zelt auf, die bekommen Panik und hauen ab, und der Typ dann hinterher.. (gut, da glaub ich nicht dran, aber man sollte sich das vllt. trotzdem mal durch überlegen)
Btw. die waren ja alle weitestgehend unbekleidet. D.h. da hat dann auch keiner Wache gestanden oder so. Also bedroht gefühlt haben sie sich schonmal nicht..

MichaelII
15-12-2013, 22:58
Hier ist noch eine Seite in Deutsch:
Der Dyatlov-Pass-Vorfall … – rotering-net.de BLOG (http://blog.rotering-net.de/thorsten/der-dyatlov-pass-vorfall)

Sorry, daß welche in Unterwäsche das Zelt verlassen, um unverletzt bei einem Lagerfeuer zu erfrieren, während die Gruppe, die es am weitesten geschafft hat, schwer verletzt war und auch noch Kleidung der Gruppe am Lagerfeuer getragen hat?!?

Wie passt das zusammen? Kann ich mir nichts zusammenschustern...

Grüße

Terao
15-12-2013, 22:59
Jo, kein Thema, die Strahlung geh ich mit. Als Todesursache kommt die mir aber komisch vor. Warum laufen Verstrahlte bei -30 Grad nackt durch den Wald?
Und wo wir schon dabei sind, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ein paar Lichter DIESE Panik auslösen. Heißes Wasser und Bären sind dagegen schon sehr unmittelbare Gefahren.


auch noch Kleidung der Gruppe am Lagerfeuer getragen hatDas passt doch super zu unserem zweiten Teil der Hypothese: Alle rennen zum Waldrand, machen ein Feuer, das aber nicht so recht will, und wieder zu erlöschen droht. Man teilt sich auf. Da wär ja das Rationalste, wenn die Feuerwache den Weggehenden die Kleidung gibt, die sie zur Verfügung hatte.

Suriage
15-12-2013, 23:02
Und um einmal kurz alles zusammenzufassen:

Wir sind uns denke ich einig, dass die irgendwie panisch geflohen sind.
Das die Schnitte im Zelt von innen ausgeführt und in der Nacht erfolgt sind hat auch noch keiner angezweifelt.

Dann hatten wir folgende Theorien:
Bär
Lawine
Drogen
Militärisches Gerät
Aliens
Verschüttetes Wasser

Den Bär können wir denke ich aufgrund der fehlenden Spuren streichen, ebenso die Lawine. Verschüttetes Wasser würde ich persönlich auch streichen, weil ich deshalb nicht barfuß mehrere hundert Meter bei -30° C durch die Pampa renne. Ist aber nur meine Meinung.

Damit bleiben:
Drogen
Militärisches Gerät
Aliens
Verschüttetes Wasser
übrig. Hat sonst noch einer eine Idee, was die aus dem Zelt getrieben haben könnte?

BTW. Mir gefällt die Idee, dass die Verletzungen und die Verstrahlung von der Druckwelle einer Rakete herbeigeführt worden sind. Das würde auch die orangefarbenen Lichter am Himmel erklären.

Ich kann mich mit der Raketen/Druckwellentheorie nicht ganz anfreunden. Die Druckwelle die dir die Rippen bricht muss schon sehr stark sein ergo müsste die Umgebung auch davon betroffen sein ergo müsste es Spuren für eine Explosion geben. Davon war nirgends die Rede. Außerdem hätte es das Zelt dann auch weggerissen. Die Fußspuren führen aber ganz deutlich vom Zelt weg. Weiters müssten es dann min. 2 Detonationen sein. Eine die die Wanderer zum fluchtartigen Verlassen des Zelts bringt und eine zweite die sie dann verletzt.

ThiS
15-12-2013, 23:04
Jo, kein Thema, die Strahlung geh ich mit. Als Todesursache kommt die mir aber komisch vor. Warum laufen Verstrahlte bei -30 Grad nackt durch den Wald?
Und wo wir schon dabei sind, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ein paar Lichter DIESE Panik auslösen. Heißes Wasser und Bären sind dagegen schon sehr unmittelbare Gefahren.

Klar, aber Raketeneinschläge in der Nähe würden mich auch panisch aus dem Zelt treiben..
Und im Gegensatz zu dem Bären, gibts dafür einige Anhaltspunkte (unabhängig von der Strahlung).


Eine andere Gruppe von Wanderern, die ca. 50 Kilometer südlich des Unglücksorts unterwegs war, sah in der Nacht des Unglücks ungewöhnliche, orangefarbene Kugeln am Nordhimmel. Ähnliche „Kugeln“ wurden in Iwdel und angrenzenden Gebieten von verschiedenen unabhängigen Augenzeugen sowie dem meteorologischen Dienst und dem Militär zwischen Februar und März 1959 beobachtet.[1] Später stellte es sich heraus, dass es sich bei den „Kugeln“ um den Schweif von R-7-Interkontinentalraketen handelte.[5]

In einigen Berichten ist von viel Altmetall die Rede, das in dem Gebiet gefunden wurde, was wiederum zur Spekulation führte, das Militär habe die Gegend heimlich genutzt und versuche nun, etwas zu verschleiern.[1]

Und mal ganz im Ernst, würdest du bei -30 Grad in Socken und Unterwäsche mehr als 10m weglaufen, weil du heißes Wasser
verschüttest?



Das passt doch super zu unserem zweiten Teil der Hypothese: Alle rennen zum Waldrand, machen ein Feuer, das aber nicht so recht will, und wieder zu erlöschen droht. Man teilt sich auf. Da wär ja das Rationalste, wenn die Feuerwache den Weggehenden die Kleidung gibt, die sie zur Verfügung hatte.
+1 Sehe ich auch so, dass passt doch gut!

Karateka94
15-12-2013, 23:07
Dann hätte man aber doch an den Bäumen oder so Spuren von dem Raketenstrahl gefunden. Im Video wird ja auch gesagt, dass die Leichen verkohlt waren. Das kann nicht durch die Sonnenstrahlen kommen.

ThiS
15-12-2013, 23:10
Ich kann mich mit der Raketen/Druckwellentheorie nicht ganz anfreunden. Die Druckwelle die dir die Rippen bricht muss schon sehr stark sein ergo müsste die Umgebung auch davon betroffen sein ergo müsste es Spuren für eine Explosion geben. Davon war nirgends die Rede. Außerdem hätte es das Zelt dann auch weggerissen. Die Fußspuren führen aber ganz deutlich vom Zelt weg. Weiters müssten es dann min. 2 Detonationen sein. Eine die die Wanderer zum fluchtartigen Verlassen des Zelts bringt und eine zweite die sie dann verletzt.

Gut, dass mit den Rippen vergessen wir, das wurde nicht durch eine Explosion ausgelöst. Bei der zweiten Gruppen (die die unter 4m Schnee begraben gefunden wurde glaube ich persönlich am ehesten an eine Lawine).

Ob eine Explosion die aus dem Zelt getrieben hat?! Keine Ahnung, halte ich für möglich. Ich weiß nicht, wie sehr man eine Explosion aus einigen hundert Metern Entfernung noch wahrnimmt. Sagt ja keiner, dass die Rakete direkt neben dem Zelt eingeschlagen sein muss. Da reichen dann vielleicht auch ein paar Kilometer Entfernung.

Nehmen wir mal an, die Russen hatten mehrere Raketen getestet. Jetzt liegst du nachts im Zelt und wachst durch einen lauten Knall auf (ist jetzt in dem Fall egal wie weit das weg war). Dem folgen mehrere weitere Explosionen, die sich in deine Richtung bewegen (also lauter werden). Da du jetzt nicht weist, ob das so weiter geht, bis die bei dir ankommen, und wie weit die jetzt noch weg sind haust du ab. Sobald die Explosionen aufhören bleibst du stehen und wenn du dir sicher bist, dass sie vorbei sind versuchst du zurück zu gehen.

Klingt für mich plausibel.. oder nicht?



Dann hätte man aber doch an den Bäumen oder so Spuren von dem Raketenstrahl gefunden. Im Video wird ja auch gesagt, dass die Leichen verkohlt waren. Das kann nicht durch die Sonnenstrahlen kommen.
Wieso von den Strahlen? Meinst du Explosionsspuren? Und bei dem Video bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, was ich davon halten soll. Zumindest in den Fotos die ich jetzt von den Leichen gesehen habe, sah keine verkohlt aus.
Obwohl, wenn sie wirklich verkohlt wären, dass durchaus für die Raketentheorie sprechen würde. Andererseits kann das natürlich auch durch eine hohe Strahlendosis verursacht worden sein. Und da wir nicht wissen, über welchen Zeitraum die Strahlung gewirkt hat, könnte das auch in dem Fall wahrscheinlich bereits nach dem Tod erfolgt sein.

Terao
15-12-2013, 23:14
Dann hätte man aber doch an den Bäumen oder so Spuren von dem Raketenstrahl gefunden. Im Video wird ja auch gesagt, dass die Leichen verkohlt waren. Das kann nicht durch die Sonnenstrahlen kommen.Ehrlich gesagt, das Video scheint mir in einigen Punkten wahnsinnig ungenau. Das unterschlägt ja auch (im Widerspruch zu allen anderen bisherigen Quellen) mal so eben, dass es nur die erst viel später unterm Schnee gefundenen Leichen waren, die die zerdrückten Körper aufwiesen. Was ein sehr wesentlicher Punkt ist.

Und, naja, der oben abgebildete Ötzi ist zwar sehr viel älter und hat eine sehr komplexe Fundgeschichte hinter sich, aber es ist ja deutlich, dass da so ziemlich jede Farbe auftreten kann.

Und zu guter Letzt: Verbrannt oder (durch heißes Wasser) verbrüht? :D



Nehmen wir mal an, die Russen hatten mehrere Raketen getestet. Jetzt liegst du nachts im Zelt und wachst durch einen lauten Knall auf (ist jetzt in dem Fall egal wie weit das weg war). Dem folgen mehrere weitere Explosionen, die sich in deine Richtung bewegen (also lauter werden). Da du jetzt nicht weist, ob das so weiter geht, bis die bei dir ankommen, und wie weit die jetzt noch weg sind haust du ab. Sobald die Explosionen aufhören bleibst du stehen und wenn du dir sicher bist, dass sie vorbei sind versuchst du zurück zu gehen.Scheint mir immer noch keine so unmittelbare Gefahr. Sie werden ja kaum angenommen haben, direktes ZIEL der Bomben zu sein. Dass sie einen zufällig treffen, ist im Zelt genauso wahrscheinlich wie an jedem anderen fußläufig erreichbaren Ort (kurz: höchst unwahrscheinlich). Und warum das Entzünden des Feuers? Warum der Versuch, tiefer in die Wälder vorzudringen (wenn nicht, um das Feuer am Leben zu halten)?

Ich meine, es muss einen Grund gegeben haben, warum man vom Zelt (mit seinen Schlafsäcken, seiner Kleidung...) nicht mehr allzuviel erhoffte (und deshalb nur einen kleinen Trupp losschickte). Offensichtlich wollte man sich am Waldrand einrichten, um dort die Nacht zu überleben. Nässe scheint mir nach wie vor die Erklärung der Wahl (jetzt, wo wir wissen, dass die ein Öfchen hatten). Vor Bomben wäre man ja am Waldrand nicht geschützter gewesen als am Zelt.

Immer deutlicher scheint mir jedenfalls zu werden, dass die Neun sich nach der ersten Panik sehr rational verhielten. Die Aufteilung der Kleidung spricht da für sich. Damit fallen Drogen, plötzliche Wahnsinnsanfälle etc. für mich erstmal raus.

ThiS
15-12-2013, 23:16
Und zu guter Letzt: Verbrannt oder (durch heißes Wasser) verbrüht? :D
Durch heißes, radioaktives Wasser verbrannt? :p

Suriage
15-12-2013, 23:23
Gut, dass mit den Rippen vergessen wir, das wurde nicht durch eine Explosion ausgelöst. Bei der zweiten Gruppen (die die unter 4m Schnee begraben gefunden wurde glaube ich persönlich am ehesten an eine Lawine).

Ob eine Explosion die aus dem Zelt getrieben hat?! Keine Ahnung, halte ich für möglich. Ich weiß nicht, wie sehr man eine Explosion aus einigen hundert Metern Entfernung noch wahrnimmt. Sagt ja keiner, dass die Rakete direkt neben dem Zelt eingeschlagen sein muss. Da reichen dann vielleicht auch ein paar Kilometer Entfernung.

Nehmen wir mal an, die Russen hatten mehrere Raketen getestet. Jetzt liegst du nachts im Zelt und wachst durch einen lauten Knall auf (ist jetzt in dem Fall egal wie weit das weg war). Dem folgen mehrere weitere Explosionen, die sich in deine Richtung bewegen (also lauter werden). Da du jetzt nicht weist, ob das so weiter geht, bis die bei dir ankommen, und wie weit die jetzt noch weg sind haust du ab. Sobald die Explosionen aufhören bleibst du stehen und wenn du dir sicher bist, dass sie vorbei sind versuchst du zurück zu gehen.

Klingt für mich plausibel.. oder nicht?



Wieso von den Strahlen? Meinst du Explosionsspuren? Und bei dem Video bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, was ich davon halten soll. Zumindest in den Fotos die ich jetzt von den Leichen gesehen habe, sah keine verkohlt aus.
Obwohl, wenn sie wirklich verkohlt wären, dass durchaus für die Raketentheorie sprechen würde. Andererseits kann das natürlich auch durch eine hohe Strahlendosis verursacht worden sein. Und da wir nicht wissen, über welchen Zeitraum die Strahlung gewirkt hat, könnte das auch in dem Fall wahrscheinlich bereits nach dem Tod erfolgt sein.

Ja, das gefällt mir gut. Raketentheorie ist wieder im Spiel. :)

Gabs schon Ansätze die Theorien zu kombinieren? Was, wenn einer durchdreht und alle rausgejagt hat, worauf alle erfroren sind und die Strahlungs/Raketenschäden erst post mortem verursacht wurden?

ThiS
15-12-2013, 23:34
Ja, das gefällt mir gut. Raketentheorie ist wieder im Spiel. :)

:klatsch:




Gabs schon Ansätze die Theorien zu kombinieren? Was, wenn einer durchdreht und alle rausgejagt hat, worauf alle erfroren sind und die Strahlungs/Raketenschäden erst post mortem verursacht wurden?
Hmm.. ich persönlich bin momentan am ehesten der Überzeugung, dass die durch Einschläge aus dem Zelt gejagt wurden, am Waldrand dann ein Feuer gemacht haben, dass aus irgendwelchen Gründen dann ausging.
Von da an

Entweder gab's einen Streit was nun zu tun ist, 3 wollten zurück ins Lager, 2 noch warten und die andern wollten woanders hin (tiefer ins Tal hinunter in dem Fall).

Oder sie hatten kein Feuerholz mehr, woraufhin dann 2 erforen sind und der Rest sich uneins war, was nun zu tun ist. 3 ins Lager, Rest wieder ins Tal.

Oder ein Teil ist los Feuerholz suchen (wobei sie sich dann verirrt haben müssen, weil Holz würde ich eher im Wald suchen und nicht talwärts). Die andern drei sind dann los marschiert, als die ersten zwei am Feuer erfroren sind.

Oder sie hatten die drei zurück ins Lager geschickt, um zu schauen ob die Lage sich gebessert hatte und/oder Zeugs zu holen (Klamotten, Feuerholz, Streichhölzer, etc.). Als die dann nicht zurückkamen und die andern 2 erfroren sind, haben sie sich aufgemacht irgendwohin zu kommen, wo es sicherer wäre.

Oder zwei sind erfroren, woraufhin sich 3 andere auf dem Weg ins Lager gemacht haben um Kleidung zu holen, während der Rest relativ windgeschützt am Feuer blieb, dass dann irgendwann ausging und sie sich woanders Schutz suchen wollten.


Ich persönlich halte die letzten beiden Theorien für am glaubhaftesten zum einen weil der Anführer mit auf dem Weg ins Lager war, und zum andern, weil es für mich am logischsten erscheint.

Die Gruppe, die dann die Verletzungen aufgewiesen hat wurde dann wohl von einer Lawine überrascht. Ob das jetzt die Todesursache war oder die Verletzungen auch post mortem zugefügt worden sein können wäre auch interessant zu wissen.

Terao
15-12-2013, 23:39
Gabs schon Ansätze die Theorien zu kombinieren? Was, wenn einer durchdreht und alle rausgejagt hatDas geht aber doch an mehreren Punkten nicht. In dem Fall wärens ja die Gejagten, die die Messer hatten und sich freischnitten. Und 8 Mann, die sich von einem Spinner in den Tod jagen lassen? Und wie dann weiter? Zwingt der die am Waldrand zum Entzünden eines Feuers? Oder bleibt er vorerst im Zelt (sodass sie nicht zurückkönnen), um dann doch noch (leicht bekleidet) rauszugehen und mit den anderen zu sterben?


Nee, die Wahnsinnstheorie geht nicht auf.


wobei sie sich dann verirrt haben müssen, weil Holz würde ich eher im Wald suchen und nicht talwärtsKönnen auch bei Dunkelheit, Kälte und schlechtem Schuhwerk abgestürzt sein. Was zumindest einige der Knochenbrüche ebenfalls erklären könnte.

Wie dem auch sei: Die Hypothesen NACH der Flucht find ich alle recht plausibel. Eigentlich fast gleichermaßen. Bloß der Fluchtauslöser (der gleichzeitig eine Rückkehr von allen gemeinsam nicht sinnvoll machte) bleibt noch vage.

ThiS
15-12-2013, 23:40
Scheint mir immer noch keine so unmittelbare Gefahr. Sie werden ja kaum angenommen haben, direktes ZIEL der Bomben zu sein.

Das wohl nicht, es reicht doch aber auch aus, wenn man befürchtet, dass die einen zufällig erwischen.



Dass sie einen zufällig treffen, ist im Zelt genauso wahrscheinlich wie an jedem anderen fußläufig erreichbaren Ort (kurz: höchst unwahrscheinlich). Und warum das Entzünden des Feuers? Warum der Versuch, tiefer in die Wälder vorzudringen (wenn nicht, um das Feuer am Leben zu halten)?

Ich glaube auch nicht, dass die gezielt zu dem Wäldchen gelaufen sind. Die sind wohl einfach vor den Explosionen weg gerannt und kamen dann so zu dem Wäldchen. (Und als die Explosionen aufgehört haben sind sie wohl erstmal dort geblieben, oder waren bereits in der Nähe des Wäldchens und haben erst einmal dort Zuflucht gesucht).
Und einmal dort haben sie wahrscheinlich gemerkt, dass sie den Rückweg sehr wahrscheinlich nicht überleben, also haben sie Schutz gesucht und ein Feuer angezündet. Und als sie gemerkt haben, dass auch das nicht reicht, haben sie die drei fittesten (die den Rückweg am ehesten Überleben würden) zurück zum Lager geschickt um Kleidung zu holen. Als die dann nicht mehr zurück kamen und zwei andere erfroren sind, haben sie versucht in wärmere Gegenden (talwärts) abzusteigen..


Ich meine, es muss einen Grund gegeben haben, warum man vom Zelt (mit seinen Schlafsäcken, seiner Kleidung...) nicht mehr allzuviel erhoffte (und deshalb nur einen kleinen Trupp losschickte). Offensichtlich wollte man sich am Waldrand einrichten, um dort die Nacht zu überleben. Nässe scheint mir nach wie vor die Erklärung der Wahl (jetzt, wo wir wissen, dass die ein Öfchen hatten). Vor Bomben wäre man ja am Waldrand nicht geschützter gewesen als am Zelt.
Naja, mir fehlt immer noch der Grund warum ein bisschen nasses Wasser mich nachts barfuß einen Kilometer durch die Gegend rennen lässt


Immer deutlicher scheint mir jedenfalls zu werden, dass die Neun sich nach der ersten Panik sehr rational verhielten. Die Aufteilung der Kleidung spricht da für sich. Damit fallen Drogen, plötzliche Wahnsinnsanfälle etc. für mich erstmal raus.

Da bin ich bei dir!

Fry_
15-12-2013, 23:44
Einer der Toten hat am Krieg teilgenommen (der Guide, glaube ich).
Der dürfte sich von Raketen und Explosionen nicht zum Weglaufen, sondern vernünftigerweise eher zum Ducken veranlaßt gefühlt haben. Grade bei dem Wetter. Aber evtl wollte er die anderen retten die weniger einschlägige Erfahrung hatten.

ThiS
15-12-2013, 23:50
Einer der Toten hat am Krieg teilgenommen (der Guide, glaube ich).
Der dürfte sich von Raketen und Explosionen nicht zum Weglaufen, sondern vernünftigerweise eher zum Ducken veranlaßt gefühlt haben. Grade bei dem Wetter.
Davon abgesehen, dass auch das allerhärteste Frontschwein mal einen Panikanfall bekommen kann, was hat er denn gemacht im Krieg? War er überhaupt an der Front? Nicht das der Koch war oder so was.

Ich meine immerhin hat er die Gruppe ja überhaupt erst dort hin geführt (wo sie ja eigentlich gar nicht hin wollte).

Zudem sind das ja auch alles nur Vermutungen.. nachher hatten die nen fetten Gangbang am Laufen und hatten sich nur untereinander um die Chicks gestritten oder so.. :p

Waren die eigentlich bewaffnet? Weiß dazu jemand was?

Edit: Dazu gefunden:

Alexander Solotarew (37 Jahre alt).
Nach russischen Quellen, war er als Bergtourist(Alpinist)-Gruppenleiter beruflich tätig. Kriegsteilnehmer (Frontkämpfer).
Das war allerdings nicht der Gruppenleiter.

Zusätzlich von derselben Quelle:
http://www.geschichtsforum.de/attachments/f56/12315d1362427322-das-ungl-ck-am-djatlow-pass-bersicht.png

Terao
15-12-2013, 23:54
Naja, mir fehlt immer noch der Grund warum ein bisschen nasses Wasser mich nachts barfuß einen Kilometer durch die Gegend rennen lässtIch gebs ja zu, selbst wenn ein Topf mit 20 l heißem Wasser umkippt (nicht: explodiert), dürfte wohl kaum ALLES hinüber sein. Dann hätte man sicher gleich alles, was noch zu retten war (Schlafsäcke, einen Rucksack, der in der anderen Ecke stand usw) mitgenommen, wenn man das Zelt für die Nacht schon aufgeben musste. Aber bei Bomben, da hat Fry_ recht, ist eine Flucht ebenfalls keine rationale Handlung. Ist also auch nix gewonnen.

ThiS
16-12-2013, 00:00
Ich gebs ja zu, selbst wenn ein Topf mit 20 l heißem Wasser umkippt (nicht: explodiert), dürfte wohl kaum ALLES hinüber sein. Dann hätte man sicher gleich alles, was noch zu retten war (Schlafsäcke, einen Rucksack, der in der anderen Ecke stand usw) mitgenommen, wenn man das Zelt für die Nacht schon aufgeben musste. Aber bei Bomben, da hat Fry_ recht, ist eine Flucht ebenfalls keine rationale Handlung. Ist also auch nix gewonnen.
Rational nicht, aber wir sind uns doch einig, dass die in Panik abgehauen sind. Rational ist ohne Schuhe durch die Eiswüste stapfen sowieso nicht.
Ich sage ja auch nicht, dass die Raketen-Theorie stimmt, ich halte sie nur für die bisher überzeugendste. Ich würde jedenfalls rennen, wenn ich eine Explosionskette auf mich zukommen höre..

Edit: Aus der Wiki Diskussion:

Die Sache mit der Zunge geht ziemlich eindeutig auf einen Übersetzungsfehler zurück. Wahrscheinlich bewußt, um die Story spannender zu machen. In einem Forum (habe den Link hier leider nicht zur Hand) hat sich jemand die Mühe gemacht, die russ. Originalberichte zu übersetzen. Demnach lag die betreffende Leiche in einem Fluß (unterhalb der 4 Meter Eisdecke), es war dort also relativ warm und gefehlt hat mehr oder weniger der ganze Gesichtsschädel, da er einfach verwest ist. Es gibt da auch Photos, die habe ich mir aber nicht angesehen. Auch die anderen später gefundenen Leichen waren in einem, sagen wir es mal so, der Umgegbung entsprechenden Zustand: 4 Meter Schnee, Geröll darüber, darunter wärmere STellen mit Fließwasser. Da die eine Leiche mit dem Gesicht genau im Fluß lag, die andere aber nicht direkt, erklärt sich auch, warum bei allen Entstellungen nur bei einer der Gesichtsschädel bes. betroffen war. Kriminalfall ist auzuschließen - keine weiteren Spuren, kein Motiv, kein entsprechender Befund.

Und von derselben Seite (finde ich bisher den am Besten dargestellten Ablauf):

Mir erscheint folgender Ablauf am wahrscheinlichsten: Irgendein unaussprechliches Grauen veranlaßt die neun Sportler zu panischer Flucht. Sie rennen bergab bis zum nächsten Waldrand, wo sie innehalten und sich ihrer Lage klar werden.(Ich bitte zu beachten: Die neun Menschen handeln ab hier zielklar und kämpfen um ihr Leben. Nichts mehr von Psychose, Kälteidiotie oder Vergiftung) Als erstes entzünden sie ein Feuer. Dazu wird jemand auf diesen großen Baum gestiegen und innen Äste ausgebrochen haben, die sind trockener und nicht von Schnee bedeckt. Dabei (oder bei einem Versuch, auf den Baum zu klettern, um zu sehen, ob die Gefahr noch da ist) stürzt einer (Rustam Slobodin) den Baum hinunter und zieht sich eine nicht weiter schlimme Kopfverletzung zu. Dann überlegen die Neun, was zu tun ist, denn das Feuer wird ihr Leben nur um wenige Stunden verlängern. Drei Personen (der Leiter Djatlow, Rustam Slobodin und eine der Frauen, Zinaida Kolmogorowa) versuchen, zum Zelt zurückzukehren (um etwas zu holen?), und erfrieren auf dem Weg. Inzwischen (oder schon zuvor) sind die zwei erfroren, die man später an der Feuerstelle gefunden hat. Das Feuer muß richtig gebrannt haben, denn die beiden Leichen weisen an Fuß bzw. Unterschenkel starke Verbrennungen auf, bei Kriwinoschenko ist das Schienbein regelrecht verkohlt. Die zweite Frau, Dubinina, schneidet oder reißt bei Kriwinoschenkos Leiche ein Stück Hosenbein ab und steckt ihren Fuß hinein (naheliegend; aus Hosenbeinen und Ärmeln lassen sich gut Socken bzw. Handschuhe improvisieren). Als Djatlow und die zwei anderen nicht wiederkommen, entschließen sich die vier noch Lebenden, zum Basislager loszulaufen, und gehen dazu bergab (wird beim Surviving gelehrt: Talwärts gehen und Bachläufen folgen). Dabei stürzen sie nach ca. 70m Weg einige Meter tief in eine kleine Schlucht und erleiden die stumpfen Kopf- bzw. Brusttraumata. Diese drei sterben bald. Der letzte Überlebende, Kolewatow, nimmt sich den Pelzmantel der toten Frau, stirbt aber trotzdem noch am selben Ort wie die drei anderen.

EDIT:

Und nach dem hier ist die Lawinentheorie auch wieder im Rennen:

Die russische Quelle kann recht glaubhaft belegen, dass durchaus viele Indizien für eine Lawine bzw. einen lokalen Abrutsch von Schneemassen sprechen. Unter anderem hat die Gruppe das Zelt tief in den Schnee eingegraben, um Schutz vor dem Wind zu haben, das ist auch auf dem ersten Bild im Artikel gut zu sehen. Irgenwann ist die Schneewand über dem Zelt instabil geworden, schließlich zusammengebrochen und hat das Zelt unter sich begraben (hintere zwei Zeltstangen waren gebrochen) und die Verletzungen (die schweren sind allesamt aufgrund einer Druckbelastung entstanden) verursacht. Das Zelt war also verschüttet, ein paar Mitglieder bereits schwer verletzt, dadurch haben alle erst einmal in Panik das Zelt verlassen und dabei die Zeltbahn aufgeschlitzt. In direkter Umgebung um das Zelt hat man keine Spuren gefunden, erst ab ca. 15-20m, was für eine Verschüttung durch Schnee spricht. Auch hat ein Mitglied des Suchteams explizit angegeben, dass sie nur 8 Spuren gefunden haben, und eine neunte trotz Suche nicht ausmachen konnten; das spricht dafür, dass ein Mitglied aufgrund seiner schweren Verletzungen von anderen getragen werden musste.
Weiter lief es dann im Wesentlichen so ab, wie von der IP 84.179.212.12 beschrieben, mit der Ausnahme, dass ein Teil der Gruppe eben bereits schwer verletzt war. Die Gruppe begab sich zunächst zum Waldrand und versuchte, dort ein Feuer zu entfachen. Nachdem absehbar war, dass sie das Feuer nicht lange am Brennen halten konnten, versuchten Djatlow, Kolmogorowa und Slobodin, zum Zelt zurück zu gelangen, um dort Kleidung und Ausrüstungsgegenstände zu holen. Dabei kamen jedoch alle drei um. Für die übrigen wurde nach einiger Zeit klar, dass die drei nicht zurückkommen, und Kriwonischtschenko und Doroschenko waren bereits erforen, so begaben sich die restlichen zur Schlucht. Man hat in der Schlucht neben den Leichen einen Unterschlupf aus Ästen gefunden, die Expeditionsteilnehmer hatten sich also absichtlich dort hinunter begeben, um nach Verlöschen des Feuers Schutz vor dem Wind zu haben.

Wobei ich mich da frage, kann man panisch einen Kameraden anderthalb Kilometer durch dicken Schnee tragen und dabei die Schuhe vergessen?

Terao
16-12-2013, 00:07
finde ich bisher den am Besten dargestellten AblaufAbsolut! Sind auch noch einige wichtige Details drin.

Das "unaussprechliche Grauen" bleibt aber auch da, nun, unaussprechlich.

Erinnert sich jemand an "Blair Witch Project"? Die Szene im Zelt?
Müsste ja mindestens sowas sein. :p

ThiS
16-12-2013, 00:11
So, Nachschlag!
Hier gibt's noch einige Details, die so bisher nicht erwähnt wurden:

Der Dyatlov-Pass-Vorfall … – rotering-net.de BLOG (http://blog.rotering-net.de/thorsten/der-dyatlov-pass-vorfall)

Fry_
16-12-2013, 00:14
...
Wobei ich mich da frage, kann man panisch einen Kameraden anderthalb Kilometer durch dicken Schnee tragen und dabei die Schuhe vergessen?

Waren die im Zelt unter dem Schnee begraben ?

Irgenwann ist die Schneewand über dem Zelt instabil geworden, schließlich zusammengebrochen und hat das Zelt unter sich begraben (hintere zwei Zeltstangen waren gebrochen) und die Verletzungen (die schweren sind allesamt aufgrund einer Druckbelastung entstanden) verursacht. Das Zelt war also verschüttet, ein paar Mitglieder bereits schwer verletzt, dadurch haben alle erst einmal in Panik das Zelt verlassen und dabei die Zeltbahn aufgeschlitzt.

Also wären die vom Zelt weggelaufen weil da kein Feuer mehr möglich war und das Freischaufeln der Schuhe zu lange gedauert hätte (es hätte ja auch ohne Schuhe erfolgen müssen).

Terao
16-12-2013, 00:15
Wobei ich mich da frage, kann man panisch einen Kameraden anderthalb Kilometer durch dicken Schnee tragen und dabei die Schuhe vergessen?Eigentlich nur, wenn man (buchstäblich jede Sekunde) mit weiteren Lawinen rechnet. Etwa, weil man glaubte, dass die Explosionen diese ausgelöst hatten (und noch weitere Explosionen zu hören waren).
Und trotzdem wäre der Weg zurück zum Zelt doch auch für die vier ganz am Schluss Verbleibenden viel naheliegender gewesen als ein Abstieg in Hosenbeinsocken oder der Bau eines Laubhäuschens. Die hatten doch dort Schlafsäcke, ein Öfchen und wasweißich.
Mit fünf toten Expeditionsmitgliedern hätt ich mir das geholt, Lawinen hin oder her. Das war ja alles offenbar nicht tief verbuddelt und ließ sich ohne weiteres ausbuddeln und mitnehmen. Wahrscheinlich hätten sie`s mit ihrer Ausrüstung auch geschafft, zu überleben.

ThiS
16-12-2013, 00:21
Eigentlich nur, wenn man (buchstäblich jede Sekunde) mit weiteren Lawinen rechnet. Etwa, weil man glaubte, dass die Explosionen diese ausgelöst hatten (und noch weitere Explosionen zu hören waren).
UNd trotzdem wäre der Weg zurück zum Zelt doch auch für die vier ganz am Schluss Verbelibenden viel naheliegender gewesen als ein Abstieg in Hosenbeinsocken oder der Bau eines Laubhäuschens. Die hatten doch dort Schlafsäcke, ein Öfchen und wasweißich.
Naja, die wollten wahrscheinlich zum Basislager. Außerdem wussten die ja auch nicht, wie stark das Zelt verschüttet worden war. Wenn die drei anderen nicht zurückkommen muss ich davon ausgehen, dass irgendwas schief gegangen ist. Und wer sagt mir, dass das Zelt in der Zwischenzeit nicht komplett verschüttet wurde und die andern deshalb erfroren sind?

Was ich nicht kapiere, warum gehen nicht die vier angezogenen (bis auf die Schuhe) zum Zelt zurück, warum drei von den fünf "nackigen"?!

ThiS
16-12-2013, 00:23
Waren die im Zelt unter dem Schnee begraben ?

Müssen sie wohl teilweise. Sonst schlitzt man ja sein Zelt nicht auf..



Also wären die vom Zelt weggelaufen weil da kein Feuer mehr möglich war und das Freischaufeln der Schuhe zu lange gedauert hätte (es hätte ja auch ohne Schuhe erfolgen müssen).
Hmm.. bin skeptisch ob 1,5 km durch Schnee barfuß schneller gehen als die Schuhe ausgraben. Zumal das Zelt ja nicht vollkommen verschüttet wurde.

http://www.sptimes.ru/archive/img/1349/1349_12-13_dyatlov2.jpg

Ich bin da schon Teraos Meinung, dass da irgendwie zumindest eine gefühlte Bedrohung vorhanden gewesen sein muss. Wenn nur mein Zelt verschüttet wurde, grab ich doch zumindest meine Kleidung aus, bevor ich woanders hin gehe..

Terao
16-12-2013, 00:28
so begaben sich die restlichen zur Schlucht. Man hat in der Schlucht neben den Leichen einen Unterschlupf aus Ästen gefunden, die Expeditionsteilnehmer hatten sich also absichtlich dort hinunter begeben, um nach Verlöschen des Feuers Schutz vor dem Wind zu haben. Gut, sagen wir so: Die vier Letzten müssen zu dem Zeitpunkt schon enorm geschwächt gewesen sein, wenn sie wirklich nur noch 70 m bis in die nächste etwas windgeschütztere Schlucht schafften. Da war wohl kein Rückweg zum Zelt mehr drin. Und ein Marsch zum Basislager wohl erst recht völlig illusorisch.


Zumal das Zelt ja nicht vollkommen verschüttet wurde.Ich weiß nicht so recht, in den zwei Wochen kann da auch durchaus ne Menge wieder weggetaut oder -geweht worden sein. Andererseits, bei den 8 (nicht 9) Spuren war man sich wohl auch sehr sicher. Unrettbar sieht das aber wirklich nicht aus. Zumal, wenn man weiß, dass man ohne den Kram eigentlich keine Chance hat.

ThiS
16-12-2013, 00:35
Gut, sagen wir so: Die vier Letzten müssen zu dem Zeitpunkt schon enorm geschwächt gewesen sein, wenn sie wirklich nur noch 70 m bis in die nächste etwas windgeschütztere Schlucht schafften. Da war wohl kein Rückweg zum Zelt mehr drin. Und ein Marsch zum Basislager wohl erst recht völlig illusorisch.
Hmm... da frage ich mich dann wo die Verletzungen herkommen. Fände es plausibler wenn die drei runtergestürzt wären und der vierte (der ja auch die Jacke der einen Frau dann angezogen hat) noch versucht hatte sich einen Unterschlupf zu bauen.

Trotzdem verstehe ich nicht, warum die vier Angezogenen nicht losgeschickt wurden um nach dem Zelt zu sehen..

Fry_
16-12-2013, 00:36
...
Was ich nicht kapiere, warum gehen nicht die vier angezogenen (bis auf die Schuhe) zum Zelt zurück, warum drei von den fünf "nackigen"?!

Weil die nackigen mehr Grund hatten Klamotten zu holen ...

Terao
16-12-2013, 00:43
Trotzdem verstehe ich nicht, warum die vier Angezogenen nicht losgeschickt wurden um nach dem Zelt zu sehen..Na, die Reihenfolge ist ja frei verhandelbar, dafür gibts ja wenig Anhaltspunkte. Die "Angezogenen" könnten ja auch zuerst aufgebrochen sein. Nachdem zwei am Feuer gestorben waren und die immer noch nicht zurückkamen, wurde der Marsch Richtung Zelt versucht.

Auch irgendwie komisch: Das Zelt als doch objektiv naheliegendstes (und wie gesagt, m.A.n. ziemlich sicher rettendes) Ziel als letzter versuchter Anlaufpunkt...

ThiS
16-12-2013, 00:43
Weil die nackigen mehr Grund hatten Klamotten zu holen ...

Klar, aber dann kann ich doch Klamotten teilen und denen ein paar mitgeben..


btw. Fotos vom Zelt:

http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0031.jpg

http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0032.jpg

Terao
16-12-2013, 00:48
Jo, sah ziemlich hinüber aus. Aber selbst wenn man sich nur im Schlafsack mit der Zeltplane umwickelt, ergibt das doch ein brauchbares Biwak. Zusammen mit dem Ofen, ner Kiefer und ein bissl Werkzeug und Klamotten wär doch die Nacht machbar gewesen.
Speck und Skier dazu, und auch ein Abstieg am nächsten Tag wäre möglich gewesen. Aber doch niemals ohne das Zeug.

Fry_
16-12-2013, 00:49
Klar, aber dann kann ich doch Klamotten teilen und denen ein paar mitgeben..

Ich vermute mal:
Da herrschte doch bereits Todesangst und keiner war für ne Nacht im Freien gerüstet, das Feuer war ja offenbar auch nicht der burner. Wenn die Leichen verkohlte Füße hatten, müssen die da fast reingekrochen und trotzdem erforen sein. In so ner Lage wird nicht mehr so leicht geteilt, glaube ich, und da rennen die los die es am dringendsten brauchen, nicht die die am besten dafür ausgestattet sind.

Fry_
16-12-2013, 00:50
Jo, sah ziemlich hinüber aus. Aber selbst wenn man sich nur im Schlafsack mit der Zeltplane umwickelt, ergibt das doch ein brauchbares Biwak. Zusammen mit dem Ofen, ner Kiefer und ein bissl Werkzeug und Klamotten wär doch die Nacht machbar gewesen.

Zumal der Schnee auf dem Zelt eine prima Isolierung ist. Da brauchts nur nen Hohlraum drunter und was wasserfestes unterm Hintern, und man fummelt sich gegenseitig warm bis in den Morgen.

ThiS
16-12-2013, 00:50
Na, die Reihenfolge ist ja frei verhandelbar, dafür gibts ja wenig Anhaltspunkte. Die "Angezogenen" könnten ja auch zuerst aufgebrochen sein. Nachdem zwei am Feuer gestorben waren und die immer noch nicht zurückkamen, wurde der Marsch Richtung Zelt versucht.

Auch irgendwie komisch: Das Zelt als doch objektiv naheliegendstes (und wie gesagt, m.A.n. ziemlich sicher rettendes) Ziel als letzter versuchter Anlaufpunkt...
Eben. Deshalb würde ich diesen Verlauf auch ausschließen..

EDIT: Man darf halt auch nicht vergessen, dass die ja in Panik von dem Zelt weg sind, d.h. die konnten sich auch nicht sicher sein, dass das Zelt überhaupt noch erreichbar war. Und der Weg durch den Wald ins Tal war mit Sicherheit windgeschützter als der zurück zum Zelt über die Ebene. Von daher würde ich eher verstanden haben, wenn die Nackten in den Wald gerannt wären und die angezogenen zum Zelt zurück..

Terao
16-12-2013, 00:54
Irgendwie wirds immer rätselhafter. Selbst Aliens wären mir da ziemlich wurst, wenn grad neben mir zwei Leute erfroren sind und ich genau WEISS, dass ich unweigerlich als Nächster dran bin. Geschweige denn Bomben oder Lawinen.

ThiS
16-12-2013, 00:55
Jo, sah ziemlich hinüber aus. Aber selbst wenn man sich nur im Schlafsack mit der Zeltplane umwickelt, ergibt das doch ein brauchbares Biwak. Zusammen mit dem Ofen, ner Kiefer und ein bissl Werkzeug und Klamotten wär doch die Nacht machbar gewesen.
Speck und Skier dazu, und auch ein Abstieg am nächsten Tag wäre möglich gewesen. Aber doch niemals ohne das Zeug.

Mir ging's da mehr darum, dass man sieht wie groß die Schnitte sind. Das ist mEn ein weiteres Indiz dafür, dass die da so schnell wie möglich raus wollten. Die eine Seite ist ja komplett zerfetzt. Die andere Seite ist interessanterweise ziemlich unversehrt, was auch wieder für die Theorie eines Schneeeinbruchs spricht.

Fry_
16-12-2013, 01:02
Irgendwie wirds immer rätselhafter. Selbst Aliens wären mir da ziemlich wurst, wenn grad neben mir zwei Leute erfroren sind und ich genau WEISS, dass ich unweigerlich als Nächster dran bin.

also entweder gingen sie fest davon aus dass

-das Zelt sie nicht retten konnte
-dass sie es nicht finden würden (war das ne Neumondnacht ? War deshalb einer auf den Baum geklettert ?)
-oder sie waren nicht mehr in der Lage die Strecke zu schaffen

Dass sie sich nachher vor etwas am Zelt mehr gefürchtet haben als vor dem sicheren Kältetod ist mir auch zu abwegig.

ThiS
16-12-2013, 01:13
Ok, neuerlicher Rekonstruktionsversuch:

Die 9 ruhen sich gerade im Zelt aus, 5 haben sich schon für die Nacht fertig gemacht und haben deshalb bereits die Kleidung abgelegt.
Auf einmal gibt's einen Riesenschlag und das Zelt wird von außen durch Schneemassen teilweise eingedrückt. Entweder weil zu befürchten ist, dass noch mehr Schnee nachrutscht, oder weil weitere Explosionen zu hören sind, befürchten die Expeditionsmitglieder, dass sie unter herabrutschenden Schneemassen begraben werden könnten. Panisch schneiden sie das Zelt auf und flüchten hangabwärts statt clevererweise quer zum Hang.

Nach mehreren Minuten rennen und 1,5 km später erreichen sie den Wald. Dort angekommen und wahrscheinlich schon gut durchgefroren beschließen sie erst einmal ein Feuer zu machen und sich aufzuwärmen.

Da sie nicht wissen (respektive vielleicht die Explosionen noch weiter gehen) ob das Zelt verschüttet wurde (und das auch nicht von einem Baum aus zu sehen war) oder nicht beratschlagen sie was zu tun ist.
Dabei kommen sie überein, dass die beste Chance für alle wäre, wenn die Bestausgestattesten versuchen ins Tal zum Basislager abzusteigen und dort entweder Hilfe zu verständigen (ka. ob die da ein Funkgerät hatten) oder von dort Material heranzuschaffen, weil das Risiko, dass das Zelt zerstört oder nicht zugänglich (evtl. auch die Lawinengefahr) zu groß ist.
Die schlechter gekleideten vier sollten sich während der Abwesenheit der anderen am Feuer warmhalten.

Nachdem die vier aufgebrochen sind und nicht mehr zurückkommen (vielleicht haben sie auch die Rufe der anderen gehört, die nach allem ja nur 70m entfernt in einer Schlucht lagen), oder vielleicht auch weil zwei der Zurückgebliebenen trotz des Feuers erfrieren und die anderen einsehen müssen, dass sie trotz des Feuers sterben werden, beschließt der Rest, dass ihre einzige Chance die Hoffnung auf ein noch halbwegs intaktes Zelt und damit der Zugang zu Kleidung ist.

Die Theorie mit dem ausgehenden Feuer halte ich im Zuge dessen für nicht haltbar. Die beiden Leichen am Feuer waren verkohlt, d.h. das Feuer muss noch gebrannt haben, nachdem die beiden gestorben sind, und ich glaube nicht, dass die anderen drei noch lange am Feuer saßen nachdem die zwei trotz Feuer erfroren sind. D.h. ich vermute, dass das Feuer einfach nicht genug Wärme gespendet hat.
Das würde auch erklären warum die weitergegangen sind, obwohl zuerst einer, und dann der nächste unterwegs gestorben sind. Die müssen total verzweifelt gewesen sein, sonst kehrt man doch um, wenn einer schlappmacht und ich weiß, dass ich zum Feuer zurück könnte.

Die besser gekleideten vier sind unterdessen mehr schlecht als recht in eine Schlucht abgestiegen und kommen nicht mehr weiter. Der Einzige, der beim Abstieg nicht verletzt wurde beschließt sich die Kleider der anderen anzuziehen und baut sich einen Unterschlupf in dem er hofft die Nacht zu überstehen, bevor er erfriert.

So, Meinungen?

Terao
16-12-2013, 01:15
Achja, das war die Szene:

FOceDBYL82k

:)



also entweder gingen sie fest davon aus dass

-das Zelt sie nicht retten konnte
-dass sie es nicht finden würden (war das ne Neumondnacht ? War deshalb einer auf den Baum geklettert ?)
-oder sie waren nicht mehr in der Lage die Strecke zu schaffenOK, 1 und 2 mach ich mit, WENN sie davon ausgingen, dass alles durch nachfolgende Lawinen komplett verschüttet wurde. Und bei 3 ist es halt schwer einzuschätzen, wie lange man unter den Bedingungen überhaupt handlungsfähig bleiben kann (ohne Feuer sicher nur sehr kurz), und wie lange sie "warteten", bevor die Drei den Rückweg versuchten (wohl auch kaum allzu lange, was es auch war).



flüchten hangabwärts statt clevererweise quer zum Hang.Auch so`n Punkt. Leute mit Bergerfahrung, die an einem lawinengefährdeten Hang nächtigen? Der auch überhaupt nicht steil aussah? Und bei nem Schneerutsch DERART in Panik geraten? Und dann ohne Schuhe kilometerweit HANGABWÄRTS fliehen (wo sie ja die ganze Strecke nicht sicherer sind als im Zelt)? Dabei noch einen tragen?

Rest ist ok.

ThiS
16-12-2013, 01:18
also entweder gingen sie fest davon aus dass

-das Zelt sie nicht retten konnte

Da da die Kleidung war, glaube ich das nicht..


-dass sie es nicht finden würden (war das ne Neumondnacht ? War deshalb einer auf den Baum geklettert ?)
bezweifle ich.. selbst in einer Neumondnacht sieht man die Spuren im Schnee


-oder sie waren nicht mehr in der Lage die Strecke zu schaffen
Das kann durchaus sein, aber es war trotzdem das Ziel, das räumlich am nächsten lag. Das Basislager war ja noch weiter weg.

Ich glaub wirklich, dass die sich unsicher waren, ob das Zelt nicht mehr zugänglich, also verschüttet war. Deshalb ist auch einer auf den Baum gestiegen und hat geschaut, ob er von da aus was sieht..


Dass sie sich nachher vor etwas am Zelt mehr gefürchtet haben als vor dem sicheren Kältetod ist mir auch zu abwegig.
Haben sie am Ende ja auch nicht mehr.. die drei wurden ja auf dem Rückweg zum Zelt gefunden..

ThiS
16-12-2013, 01:22
Auch so`n Punkt. Leute mit Bergerfahrung, die an einem lawinengefährdeten Hang nächtigen? Der auch überhaupt nicht steil aussah? Und bei nem Schneerutsch DERART in Panik geraten? Und dann ohne Schuhe kilometerweit HANGABWÄRTS fliehen? Dabei noch einen tragen?
Gibt deshalb ja die Theorie, dass es da tagsüber einen Schneesturm gab und die deshalb so weit vom Kurs abkamen. Vielleicht waren die Bedingungen auch nachts noch so schlecht, dass sie einfach nicht gesehen haben wo sie hin sind.
Im Zweifelsfall renne ich ja eher dahin, wo ich hergekommen bin, weil ich weiß, was es da gibt und wo ich bin.
Oder es ist einfach einer durchgedreht und der Rest ist ihm herdentriebartig gefolgt.


Rest ist ok.
:D Wir kommen der Lösung näher :p

Fry_
16-12-2013, 01:28
@this
Rekonstruktionsversuch plausibel :halbyeaha
Teil eins ließe sich evtl wirklich banal erklären. Alle sind im Zelt, es wird ungemütlich, evtl macht das Militär grade wirklich in der Gegend rum und keiner weiß was genaueres. Man erzählt sich gegenseitig was man machen würde wenn das Zelt einkracht, einer meint man solle dann zum Wald. Da gibts Holz, da kann man ein schönes Feuerchen machen und überhaupt hätte man von vornherein da übernachten sollen. Eine klaustrophobische Stimmung macht sich breit. Die Schneemassen drücken besorgniserregend aufs Zelt und evtl ist der Ofen ja ausgegangen - wegen Wind oder wasauchimmer.
Dann stürzt die Schneewand auf das Zelt, einer wird fast erdrückt, das Licht geht aus, alles schreit durcheinander. Und da, mitten in die aufkommende Panik und bedrückende Enge, schreit einer das verhängnisvolle Wort "Lawine !"
Ein Teil der Leute schneidet sich sofort aus dem Zelt frei und rennt runter zum Wald. Der nächste ruft "die Idioten haben nicht mal die Streichhölzer dabei" und zwei weitere machen sich auf. Der Rest, vermutlich der besonnenere Teil, muss einfach schnell hinterher. Entweder weil er sich verantwortlich fühlt für die anderen, oder weil es zu zweit zu ungemütlich ist am Zelt. Man ist ja als Gruppe eingeschworen. Und die Zeit läuft, man weiß ja nicht wie lange man ne Chance hat die anderen überhaupt zu finden.
Vielleicht waren auch die letzten die mit den Streichhölzern, wer weiß.
Dass der eine dabei getragen wurde hab ich mal unterschlagen. Evtl haben sie sich ja beim Spurenlesen verlesen.

Terao
16-12-2013, 01:40
Gut, warum nicht banal. Panik müssen wir eh annehmen. Und damit hat eigentlich auch der offizielle Untersuchungsbericht recht: Fehler auf Seiten der Wanderer. Im Hochgebirge ist wie beim Tauchen und in ähnlichen lebensfeindlichen Umgebungen Panik meist der Anfang vom Ende. Kann aber trotz Erfahrung halt passieren.


Ist wirklich ne Mary-Celeste-Story. :)

Fry_
16-12-2013, 01:43
Aber ohne handfestes Schneetreiben zumindest anfangs macht das alles trotzdem keinen rechten Sinn, find ich.
Und ohne Aliens oder geheimnisvolle militärische Experimente wird es langweilig :D

Und danke für den Link zur Mary Celeste - Geschichte, die gefällt mir auch :)

ThiS
16-12-2013, 01:44
@this
Rekonstruktionsversuch plausibel :halbyeaha
Teil eins ließe sich evtl wirklich banal erklären. Alle sind im Zelt, es wird ungemütlich, evtl macht das Militär grade wirklich in der Gegend rum und keiner weiß was genaueres. Man erzählt sich gegenseitig was man machen würde wenn das Zelt einkracht, einer meint man solle dann zum Wald.

Da wäre dann aber die Frage, warum sie zum dem Waldstück gelaufen sind, das sie nicht kannten. Warum nicht zu dem zurück von dem sie kamen?



Da gibts Holz, da kann man ein schönes Feuerchen machen und überhaupt hätte man von vornherein da übernachten sollen. Eine klaustrophobische Stimmung macht sich breit. Die Schneemassen drücken besorgniserregend aufs Zelt und evtl ist der Ofen ja ausgegangen - wegen Wind oder wasauchimmer.
Dann stürzt die Schneewand auf das Zelt, einer wird fast erdrückt, das Licht geht aus, alles schreit durcheinander. Und da, mitten in die aufkommende Panik und bedrückende Enge, schreit einer das verhängnisvolle Wort "Lawine !"
Ein Teil der Leute schneidet sich sofort aus dem Zelt frei und rennt runter zum Wald. Der nächste ruft "die Idioten haben nicht mal die Streichhölzer dabei" und zwei weitere machen sich auf. Der Rest, vermutlich der besonnenere Teil, muss einfach schnell hinterher. Entweder weil er sich verantwortlich fühlt für die anderen, oder weil es zu zweit zu ungemütlich ist am Zelt. Man ist ja als Gruppe eingeschworen. Und die Zeit läuft, man weiß ja nicht wie lange man ne Chance hat die anderen überhaupt zu finden.

Das halte ich für sehr glaubhaft.



Dass der eine dabei getragen wurde hab ich mal unterschlagen. Evtl haben sie sich ja beim Spurenlesen verlesen.
Klar kann auch passieren.
Auf der anderen Seite, denke ich erklärt es die Panik noch ein bisschen besser, falls der eine seine Kopfwunde beim Zusammenbrechen des Zeltes erlitten hat (und vielleicht sogar nicht ansprechbar war).

Das stelle ich mir dann schon ziemlich übel vor. Man sitzt im Zelt (schläft vielleicht auch schon), hat sowieso schon ein mulmiges Gefühl, weil das Zelt im Wind ächzt und die Bedingungen echt schei$e sind und auf einmal gibt's ein Geräusch, das Zelt stürzt ein, das Licht geht aus, man hört noch jemanden kurz schreien, dann ruft jemand "XY ist unter dem Zelt vergraben". Man schneidet sich aus dem Zelt, wühlt sich frei, zieht den Verschütteten unter dem Zelt heraus, hat vielleicht auch Blut an den Händen und in dem Moment hört man das Geräusch eines abgehenden Schneebretts. Und weil die Bedingungen ziemlich schlecht sind, sieht man auch nicht ob noch was in seine Richtung kommt oder nicht.
Da wäre ich auch geflitzt, aber sowas von. Egal in welche Richtung!

MichaelII
16-12-2013, 06:38
So richtig überzeugt mich hier keine Theorie...
Wenn ich die vorhandenen Berichte und Fotos im Netz anschaue, nach so langer Zeit noch so viele Unterlagen, da wurde damals doch genau geforscht, wo die 9 Jungen Leute geblieben sind. Also Von einer Lawine steht da nirgens was. Wenn ich mir die Fotosammlungen im Netz vom Gelände ansehe, wo soll da eine Lawine herkommen? Nach einer Lawine steht auch kein Zelt mehr.

Die angegebenen Höhenmeter: zwischen 800 und 1079 Gipelhöhe der umliegenden Hügel ist auch kein Hochgebirge, lol.

Dann der angebliche Schneesturm Nachts: weiß doch keiner, es gibt ein Foto wo sie im Schnee"sturm" wandern, aber als sie aus dem Zelt flohen blieben die Spuren zurück, also ab dem Zeitpunkt bis zum Auffinden des Zeltes maximal leichter Schneefall, sonst keine Fußspuren mehr...

Und die "Gruppentheorien" wie Gruppe A geht dorhin, wartet bis Gruppe B usw usw. War ich ursprünglich auch Anhänger. Allerdings:

http://www.geschichtsforum.de/attachments/f56/12315d1362427322-das-ungl-ck-am-djatlow-pass-bersicht.png

Wenn ich mir die Entfernungen ansehe, in der die Leichen gefunden wurden: Also in Hügeligem Gelände (kein Hochgebirge), kein Schneesturm: Nur knapp ein km bis zum Wald, und dort die angeblich verschiedenen Gruppen (Gruppe die zum Zelt zurückgeht und die angezogene Gruppe die die "Schlucht" hinabsteigt) sind nur ein paar 100 Meter. Die "Gruppe" die angeblich angezogen vom Lagerfeuer aus in den Wald startete ist nur 75 Meter weit gekommen. Also praktisch ein zweites Unglück in 75 Meter Entfernung vom Lagerfeuer nach dem ganzen rätselhaften ersten Unglück? Nöö.......

Und dann das Rätsel daß alle keine Schuhe oder Socken anhatten, wer schon mal alberne Schneespiele im Winter auf einer Almhütte gemacht hat, kurz raus ohne Jacke und Schneeklamotten geht, allerdings nicht ohne Schuhe oder in Strümpfen, also normalerweise hätte jeder bei Flucht aus dem Zelt erst scheine Schuhe geschnappt...

Pustekuchen
16-12-2013, 06:58
Wer jemals Ravenous gesehen hat, weiss, was passiert ist.

Terao
16-12-2013, 09:12
Und dann das Rätsel daß alle keine Schuhe oder Socken anhatten, wer schon mal alberne Schneespiele im Winter auf einer Almhütte gemacht hat, kurz raus ohne Jacke und Schneeklamotten geht, allerdings nicht ohne Schuhe oder in Strümpfen, also normalerweise hätte jeder bei Flucht aus dem Zelt erst scheine Schuhe geschnappt...Also, wenn wir nicht davon ausgehen, dass die Leichen post mortem (und zudem noch sehr selektiv, wer klaut einzelne Schuhe und Socken?) geplündert wurden (wobei sich der Plünderer noch die Mühe gemacht haben muss, die Hosenbeine der einen Leiche abzuschneiden und sie um die Füße einer anderen zu wickeln), müssen wir annehmen, dass genau das passiert ist. Egal, was der Grund dafür war.

Die "Gruppen" ergeben sich weniger aus den Entfernungen, als vielmehr aus den unterschiedlichen Verletzungen. Und ich finds überhaupt nicht unplausibel, dass mit DIESER Kleidung bei DIESEN Temperaturen ein paarhundert Meter eine gehörige Entfernung sind, nachdem man erstmal ausgekühlt ist. Zumal, wenn man gar nicht mehr so recht weiß, wohin (daher ja auch die Vermutung, dass sie das Zelt wohl nicht mehr gesehen haben).

Klaus
16-12-2013, 10:15
Ich weiß nicht, wie sehr man eine Explosion aus einigen hundert Metern Entfernung noch wahrnimmt.


Abhängig von der Stärke der Explosion mehr als heftig, beim Explodieren eines Meteors vor kurzem in Russland sind noch in zig Kilometer Entfernung die Scheiben von Fabriken und Wohnhäusern zerborsten.

Für mich sieht das ziemlich nach Panik aus, und in Panik sucht man im Dunklen auch nicht erst seine Schuhe. Vielleicht wussten die dass etwas weiter entfernt schon mal Raketentests gemacht wurden, und wie das aussieht. Von innen das Zelt aufschlitzen macht man auch eher weil man vorne nicht mehr rauskommt, also hat es entweder gebrannt oder das Zelt war schon eingestürzt. Sturm, Lawine oder Druckwelle.

Bei Drogenschmugglern wüsste ich nicht wieso die ohne äussere Verletzungen Knochenbrüche hatten, die müssen entweder irgendwo ausreichend tief gefallen sein, wurden von einer Lawine mitgenommen, oder eben von einer Druckwelle. Beim letzten Meteor in Russland hat es mehr als ordentlich gerumst, und das passiert wegen der geographischen Lage offenbar öfter als einmal alle 100 Jahre. Meteor von Tscheljabinsk ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Meteor_von_Tscheljabinsk)

Der Rest ist Umherirren im Dunklen ohne ausreichend Klamotten, mit dem Wissen dass man ohne Feuer die Nacht nicht überlebt.

OliverT
16-12-2013, 10:21
Sind die mit den Verletzungen nicht in einer Waldschlucht gefunden worden? Vielleicht sind die im dunkeln ja in die Schlucht abgerutscht und wurden dann vom Schnee begraben.

Terao
16-12-2013, 10:24
Beim letzten Meteor in Russland hat es mehr als ordentlich gerumst, und das passiert wegen der geographischen Lage offenbar öfter als einmal alle 100 Jahre.Der hat allerdings auch absolut unübersehbare Spuren in der Umgebung hinterlassen ;). Druckwelle oder Feuer gibt die Fundsituation an keiner Stelle her.
Ebensowenig allerdings, zugegeben, eine Lawine. Ob die Wanderer Angst vor einer hatten, können wir trotzdem nicht wissen. Dann bleibt aber noch die Frage, warum man nicht sofort danach wieder zum Zelt zurück ist.


Da wäre dann aber die Frage, warum sie zum dem Waldstück gelaufen sind, das sie nicht kannten. Warum nicht zu dem zurück von dem sie kamen?Könnte es auch sein, dass sie, schlaftrunken und panisch, zum falschen Waldstück gelaufen sind? Und dann verzweifelt nach ihrem Basislager suchten? Hatten sich doch vorher auch schon mal verlaufen (und zwar ohne Panik).
Dann würde es auch Sinn ergeben, dass man erstmal den Weg in den Wald einschlug, nicht den zurück zum Zelt.
Man mag auch im Basislager etwas erhofft haben, das das Zelt nicht (mehr) bieten konnte (Versorgungsmaterial für den, den sie trugen?).
Wenn sie zum Zeitpunkt des Verlassens des Zeltes noch fest davon ausgingen, dass sie "da vorne im Wald" alles hatten, was sie brauchten, wird auch verständlicher, warum man lieber gleich rannte, statt noch was mitzunehmen. Bloß wars der falsche Wald. Und als die Erkenntnis kam, war es schon zu spät.

Klaus
16-12-2013, 11:06
Noch was - im Dunklen ohne Taschenlampe und Mondlicht sieht man genau gar nichts. Das hatte ich schon oft genug im Skiurlaub auf dem Weg von der Hütte zurück, das war ohne Handy als Lampe der Horror.


Wenn sie zum Zeitpunkt des Verlassens des Zeltes noch fest davon ausgingen, dass sie "da vorne im Wald" alles hatten, was sie brauchten, wird auch verständlicher, warum man lieber gleich rannte, statt noch was mitzunehmen. Bloß wars der falsche Wald. Und als die Erkenntnis kam, war es schon zu spät.

Klingt für mich am Plausibelsten. Im Dunklen in die falsche Richtung gerannt und nicht mehr zurück gefunden, schnell geschwächt von Kälte und Panik. Bleibe noch die Frage nach dem Grund der Panik, aber dafür reicht ja schon wenn ein Idiot im Dunklen fällt und Feuer verteilt, und irgendwas anfängt zu brennen.

Terao
16-12-2013, 11:34
Das "V" auf der Karte ist doch das Versorgungslager, oder? Dann wars ja wirklich nicht weit.

Möchte anmerken, dass damit auch die Wassertheorie wieder im Rennen ist: "Komm, lass den nassen Scheiß! Gleich da vorne haben wir trockenen Kram!"
Tja, war aber nicht so.
Und was ein kurzer Sprint durch den Schnee werden sollte, wurde plötzlich zur Überlebenssituation.

Klaus
16-12-2013, 11:39
Und 1500m im Dunklen im Schnee barfuss sind auch kein kleiner Sprint, dafür braucht man als ordentlicher Hobbyläufer auf der Tartanbahn schon 4 Minuten. Nass bei -30° sind 15 Minuten eine Ewigkeit.

Terao
16-12-2013, 11:41
Und 1500m im Dunklen im Schnee barfuss sind auch kein kleiner Sprint, dafür braucht man als ordentlicher Hobbyläufer auf der Tartanbahn schon 4 Minuten. Nass bei -30° sind 15 Minuten eine Ewigkeit.
Wobei ich mir aber hervorragend vorstellen kann, dass eine Gruppe junger Leute das zunächst unterschätzt.
Wären sie im richtigen Wald gewesen, wäre es ja auch kein Problem gewesen.

Fry_
16-12-2013, 11:56
Zur den Sichtverhältnissen:
Laut Mondkalender war da abnehmender Mond (4. Viertel)

ThiS
16-12-2013, 11:57
Das "V" auf der Karte ist doch das Versorgungslager, oder? Dann wars ja wirklich nicht weit.

Ja ist es, aber das ist auch schon recht weit für barfuß bei -30°.



Möchte anmerken, dass damit auch die Wassertheorie wieder im Rennen ist: "Komm, lass den nassen Scheiß! Gleich da vorne haben wir trockenen Kram!"
Tja, war aber nicht so.
Und was ein kurzer Sprint durch den Schnee werden sollte, wurde plötzlich zur Überlebenssituation.
Naja, also dann würde ich mir zumindest von den anderen was trockenes zum Überziehen leihen und nicht barfuß rausstapfen.
Und wenn man sich das Zelt anschaut, dann wirken die Schnitte dadrin auf mich schon so, als wöllte jemand panisch da raus..

Und zu den Lawinen:

Die russische Quelle kann recht glaubhaft belegen, dass durchaus viele Indizien für eine Lawine bzw. einen lokalen Abrutsch von Schneemassen sprechen. Unter anderem hat die Gruppe das Zelt tief in den Schnee eingegraben, um Schutz vor dem Wind zu haben, das ist auch auf dem ersten Bild im Artikel gut zu sehen. Irgenwann ist die Schneewand über dem Zelt instabil geworden, schließlich zusammengebrochen und hat das Zelt unter sich begraben (hintere zwei Zeltstangen waren gebrochen) und die Verletzungen (die schweren sind allesamt aufgrund einer Druckbelastung entstanden) verursacht. Das Zelt war also verschüttet, ein paar Mitglieder bereits schwer verletzt, dadurch haben alle erst einmal in Panik das Zelt verlassen und dabei die Zeltbahn aufgeschlitzt. In direkter Umgebung um das Zelt hat man keine Spuren gefunden, erst ab ca. 15-20m, was für eine Verschüttung durch Schnee spricht. Auch hat ein Mitglied des Suchteams explizit angegeben, dass sie nur 8 Spuren gefunden haben, und eine neunte trotz Suche nicht ausmachen konnten; das spricht dafür, dass ein Mitglied aufgrund seiner schweren Verletzungen von anderen getragen werden musste.

Bubatz
16-12-2013, 11:59
Ich finde die Analyse auf dieser Seite ist auch recht interessant:

The Dyatlov pass accident and the fatal “unknown compelling force” | Digital Bits Skeptic (http://www.dbskeptic.com/2008/03/08/the-dyatlov-pass-accident-and-the-fatal-unknown-compelling-force/)

Terao
16-12-2013, 12:02
Ja ist es, aber das ist auch schon recht weit für barfuß bei -30°.


Naja, also dann würde ich mir zumindest von den anderen was trockenes zum Überziehen leihen und nicht barfuß rausstapfen.

Und zu den Lawinen:
Du bist auch kein Russe. Die gehen auch mal eisbaden oder nach der Sauna bei minus 40 Grad raus (ich kenns vom Skifahren: Bei minus 30 und Wind sind das die Letzten oben auf dem Gipfel. Und mit Spaß bei der Sache. Ich find die super. ;)). Kann mir sehr gut vorstellen, dass die sich so ne Strecke zutrauten. Wie gesagt, wenn man sicher ist, dass man sich sofort danach aufwärmen kann, geht das auch.

ThiS
16-12-2013, 12:05
Sind die mit den Verletzungen nicht in einer Waldschlucht gefunden worden? Vielleicht sind die im dunkeln ja in die Schlucht abgerutscht und wurden dann vom Schnee begraben.

Ja, allerdings war einer noch eine Zeitlang länger am Leben, als die drei anderen (hat sich eine Jacke von der Toten gekrallt) und lag dann auch unter 4m Schnee. D.h. der Schnee kann so gesehen nicht die Todesursache gewesen sein.
Aber ansonsten entspricht deine Vermutung ziemlich genau dem, was wir auch annehmen ;)

ThiS
16-12-2013, 12:06
Du bist auch kein Russe. Die gehen auch mal eisbaden oder nach der Sauna bei minus 40 Grad raus (ich kenns vom Skifahren: Bei minus 30 und Wind sind das die Letzten oben auf dem Gipfel. Und mit Spaß bei der Sache. Ich find die super. ;)). Kann mir sehr gut vorstellen, dass die sich so ne Strecke zutrauten. Wie gesagt, wenn man sicher ist, dass man sich sofort danach aufwärmen kann, geht das auch.

Und deshalb zerfetzt du dein Zelt? Weil ein bisschen was nass geworden ist?
Erinnere mich bitte daran, dass ich deiner Nähe nicht mit heißem Wasser hantiere :p

ThiS
16-12-2013, 12:07
Ich finde die Analyse auf dieser Seite ist auch recht interessant:

The Dyatlov pass accident and the fatal “unknown compelling force” | Digital Bits Skeptic (http://www.dbskeptic.com/2008/03/08/the-dyatlov-pass-accident-and-the-fatal-unknown-compelling-force/)

Ja, allerdings würde mich interessieren wo das mit der Blindheit auf einmal herkommt?

Terao
16-12-2013, 12:12
Und deshalb zerfetzt du dein Zelt? Weil ein bisschen was nass geworden ist?
Erinnere mich bitte daran, dass ich deiner Nähe nicht mit heißem Wasser hantiere :p
:D

Na, der obige Link lässt das "von innen zerschnittene" Zelt doch in einem anderen Licht erscheinen.

Und eigentlich reichts doch schon, wenn der Ofen vor dem Eingang umgekippt ist, und da noch heiße Kohle lag. Dann schneidet man sich halt einen anderen Ausgang.

Fry_
16-12-2013, 12:21
Ja, allerdings würde mich interessieren wo das mit der Blindheit auf einmal herkommt?

Die rätseln auch nur.

Reconstructions of the victims’ behavior indicated that they may have been blinded. An example is that the victims broke wet tree branches to start their campfire, though there was good dry kindling nearby.

ThiS
16-12-2013, 12:28
Die rätseln auch nur.

Ich frage mich, woher die wissen, dass die feuchtes Brennholz gesammelt haben.. bei -30° bekommt man doch kein Feuer an, wenn man feuchtes Brennholz verwendet?!
Wenn die nur von abgebrochenen Ästen ausgehen, die können ja wirklich daher stammen, dass einer auf den Baum geklettert ist.
Und so blind können die nicht gewesen sein, immerhin waren 3 ja auf dem Rückweg zum Zelt. Es muss also irgendwann nachgelassen haben. Zudem, wie kommt es das alle neun blind in die gleiche Richtung rennen und auch noch einen tragen können..

Terao
16-12-2013, 12:29
Das ist natürlich Käse, das lässt sich auch mit Dunkelheit erklären. Schneeflächen reflektieren zwar auch schwaches Mondlicht ganz gut, aber im Wald liegen dann trotzdem tiefe Schatten. Und mit halbgefrorenen Fingern kann man auch nicht mehr erfühlen, ob Holz nass oder trocken ist. Davon mal abgesehen, dass, wenns erstmal richtig glüht, das auch nicht großartig schadet. Wir reden hier immerhin von ner Kiefer. Die brennt wegen des harzigen Holzes hervorragend (was übrigens m.E.n. ein weiteres Mal zeigt, dass die Leute sich im Prinzip bis zum Ende rational verhielten).

Fry_
16-12-2013, 12:32
Ich frage mich, woher die wissen, dass die feuchtes Brennholz gesammelt haben.. bei -30° bekommt man doch kein Feuer an, wenn man feuchtes Brennholz verwendet?!..

Das läßt sich schon anhand der Reste rausfinden, totes Holz sieht auch nach Wochen anders aus als abgebrochene "grüne" Äste. "Wet" meint hier wohl eher "lebendig". Brennt schlechter. Aber wenn Harz dranhängt und auch trockenes Holz bei ist, kriegt man wohl schon irgendein Feuer an.
Aber blind, ohne Brandbeschleuniger ? Schwierig.

Terao
16-12-2013, 12:48
Für mich steht außer Frage, dass sie trotz der widrigen Umstände ein (sogar zumindest zwischenzeitlich ganz gutes) Feuer in Gang gebracht HABEN. Das mag lange gedauert haben (und möglicherweise waren zwei da bereits am Erfrieren, weswegen man die auch so nahe ans Feuer legte, dass sie später sogar angekokelt wurden). BEVOR man den Versuch machte, zurück zum Zelt zu gehen. Was für mich den Schluss nahelegt, dass man zu dem Zeitpunkt noch hoffte, sein Lager im Wald zu finden. Wäre man im richtigen Wald gewesen, wärs ja ganz in der Nähe gewesen: Bloß den Bach finden und dem folgen.

OliverT
16-12-2013, 13:01
Der Ablauf stellt sich für mich so da:

1. Irgendwas löst die Panik aus und sie verlassen in Todesangst das Zelt

2. Sie flüchten in Todesangst zu einem ihnen unbekannten Gelände.
Dafür gibts wiederum drei mögliche Gründe
2.1 Sie wollen einfach nur weg, egal wohin
2.2 Sie haben die Orientierung verloren
2.3 Die Gefahr kam aus der gleichen Richtung aus der sie gekommen waren

3. Sie entzünden im Wald ein Feuer

4. Es werden welche mit der ganzen Kleidung losgeschickt um Hilfe zu holen und die landen dann in der Schlucht.

5. Es erfrieren die beiden am Feuer, also beschließen die anderen 3 wieder zum Zelt zu gehen und erfrieren auch nach und nach

Irgendwie will es mir nicht in Kopf warum sie sich keine Ausrüstung von dem Zelt geholt haben. Zumindest wenn man die Lawinentheorie nimmt. Eine Lawine ist ja recht laut von daher müssten die ja mitbekommen haben das es keine Lawine war, auch wenn sie es erst dachten.

Was wäre wenn sie zum Beispiel durch Wölfe die aus der Richtung des bekannten Waldes kamen erschreckt wurden. Die hinterlassen glaube ich nicht ganz so tiefe Spuren, von daher wären die dann auch schnell wieder zu geweht. Und Wölfe greifen Menschen eigentlich nur an wenn sie kurz vorm verhungern sind. Von daher wäre dann auch erklärt warum die Wölfe sie nicht bis in den Wald verfolgt haben. Trotzdem würde ich mich nicht unbedingt in die Nähe von einem Rudel trauen, was dann auch wieder erklären würde warum erst so spät welche wieder zum Zelt wollten.

Sorbus Aucuparia
16-12-2013, 13:03
Es ist möglich dass das Feuer das Erfrieren sogar noch begünstigt hat.
Ich lernte in einem Kurs für Cold Climate Survival, dass man ab der letzten Phase der Unterkühlung kurz vor dem Kältedotd jemanden auf keinen Fall direkt ans Feuer oder in ein heißes Bad legen soll, weil sich dadurch die Adern zu schnell weiten und das kalte Blut aus den Extremitäten in die Körpermitte fließt.

Es kann sein dass sie das nicht gewusst haben oder dass sie einfach so ausser sich waren dass sie keine andere Lösung sahen.

Die schweren inneren Verletzungen kann ich mir jedoch immer noch nicht erklären.

Terao
16-12-2013, 13:05
Was wäre wenn sie zum Beispiel durch Wölfe die aus der Richtung des bekannten Waldes kamen erschreckt wurden. Die hinterlassen glaube ich nicht ganz so tiefe Spuren, von daher wären die dann auch schnell wieder zu geweht. Und Wölfe greifen Menschen eigentlich nur an wenn sie kurz vorm verhungern sind. Von daher wäre dann auch erklärt warum die Wölfe sie nicht bis in den Wald verfolgt haben. Trotzdem würde ich mich nicht unbedingt in die Nähe von einem Rudel trauen, was dann auch wieder erklären würde warum erst so spät welche wieder zum Zelt wollten.Also, irgendwie kann ich mir Wölfe, die sich ner panisch brüllenden Gruppe von neun ausgewachsenen jungen Leuten bis direkt an den Zelteingang nähern, noch weniger vorstellen als nen Bären.


Die schweren inneren Verletzungen kann ich mir jedoch immer noch nicht erklären.Vergiss die inneren Verletzungen. Die wurden ausschließlich an den Leichen festgestellt, die erst Monate später unter 4 Meter Schnee entdeckt wurden. Die können in diesen Monaten fast beliebig von rutschenden oder auch ganz normal wandernden Schneemassen zerdrückt worden sein. Schnee ist immer in Bewegung.

Sorbus Aucuparia
16-12-2013, 13:07
Was wäre wenn sie zum Beispiel durch Wölfe die aus der Richtung des bekannten Waldes kamen erschreckt wurden. Die hinterlassen glaube ich nicht ganz so tiefe Spuren, von daher wären die dann auch schnell wieder zu geweht. Und Wölfe greifen Menschen eigentlich nur an wenn sie kurz vorm verhungern sind. Von daher wäre dann auch erklärt warum die Wölfe sie nicht bis in den Wald verfolgt haben. Trotzdem würde ich mich nicht unbedingt in die Nähe von einem Rudel trauen, was dann auch wieder erklären würde warum erst so spät welche wieder zum Zelt wollten.


Wenn es wirklich Wölfe wären, hätten sie die paar hundert Meter nicht abgeschreckt denn Wölfe sind Hetzjäger. Ausserdem wäre der Wald für sie sogar noch von Vorteil, da Wölfe Probleme haben im Tiefschnee auf einer offenen Fläche zu jagen.
Wölfe schließe ich völlig aus, weil selbst wenn die Menschen sie hätten vertreiben können, wären sie spätestens dann wiedergekommen nachdem alle erforen waren und hätten alles vertilgt.

ThiS
16-12-2013, 13:08
Es ist möglich dass das Feuer das Erfrieren sogar noch begünstigt hat.
Ich lernte in einem Kurs für Cold Climate Survival, dass man ab der letzten Phase der Unterkühlung kurz vor dem Kältedotd jemanden auf keinen Fall direkt ans Feuer oder in ein heißes Bad legen soll, weil sich dadurch die Adern zu schnell weiten und das kalte Blut aus den Extremitäten in die Körpermitte fließt.

Es kann sein dass sie das nicht gewusst haben oder dass sie einfach so ausser sich waren dass sie keine andere Lösung sahen.


Zum einen waren sie sicher auch noch verschwitzt durch 1,5 km laufen und tragen des einen.
Zusätzlich kommt noch hinzu, dass vielen vor dem Erfrieren ziemlich "heiß" wird. Oft werden Erfrierungsopfer aus dem Grund nur noch teilweise bekleidet gefunden.


Die schweren inneren Verletzungen kann ich mir jedoch immer noch nicht erklären.
Wir vermuten ja, dass die in die Schlucht gestürzt sind. Innere Verletzungen hatten ja nur drei der vier Bekleideten..

Sorbus Aucuparia
16-12-2013, 13:10
Also, irgendwie kann ich mir Wölfe, die sich ner panisch brüllenden Gruppe von neun ausgewachsenen jungen Leuten bis direkt an den Zelteingang nähern, noch weniger vorstellen als nen Bären.

Im Prinzip nicht unbedingt. In den Karpaten war mal ein Fall in den späten 40ern oder 50ern wo in einem unglaublich harten Winter ebenfalls eine Skitourengruppe von einem Riesenrudel von Wölfen also wohl über 40 (was in extremen Winter vorkommen kann) angegriffen und viele getöet wurden. Aber in diesem Fall schließe ich Wölfe aus.

ThiS
16-12-2013, 13:10
Für mich steht außer Frage, dass sie trotz der widrigen Umstände ein (sogar zumindest zwischenzeitlich ganz gutes) Feuer in Gang gebracht HABEN.

Denk ich auch. Deshalb sind dann wohl auch die vier Bekleideten losmarschiert und haben die anderen sozusagen in der "Obhut" des Feuers zurück gelassen.
Nur irgendwann haben die kapiert, dass keine Hilfe mehr kommt, und/oder das Feuer nicht ausreicht



Das mag lange gedauert haben (und möglicherweise waren zwei da bereits am Erfrieren, weswegen man die auch so nahe ans Feuer legte, dass sie später sogar angekokelt wurden). BEVOR man den Versuch machte, zurück zum Zelt zu gehen. Was für mich den Schluss nahelegt, dass man zu dem Zeitpunkt noch hoffte, sein Lager im Wald zu finden. Wäre man im richtigen Wald gewesen, wärs ja ganz in der Nähe gewesen: Bloß den Bach finden und dem folgen.
Ironischerweise glaube ich, dass die alle überlebt hätten, wären sie am Wald direkt umgedreht und zurück zum Zelt gegangen..

ThiS
16-12-2013, 13:12
Im Prinzip nicht unbedingt. In den Karpaten war mal ein Fall in den späten 40ern oder 50ern wo in einem unglaublich harten Winter ebenfalls eine Skitourengruppe von einem Riesenrudel von Wölfen also wohl über 40 (was in extremen Winter vorkommen kann) angegriffen und viele getöet wurden. Aber in diesem Fall schließe ich Wölfe aus.

Aber dann ohne Spuren zu hinterlassen? Und wenn ich als Kriegsveteran Wölfe höre, dann zerfetze ich doch nicht mein Zelt und begebe mich ins Freie wo die mich von allen Seiten anfallen können. Da würd ich schön Feuer aus dem Ofen holen und mich vor das Zelt stellen.
Zumal das immer noch nicht erklären würde, warum nur 8 Spuren vom Zelt weg gefunden wurden..

Bubatz
16-12-2013, 13:12
Wie mir scheint (nicht zuletzt aufgrund diverser gut durchdachter Postings hier), lässt sich der Hergang ab dem Verlassen des Zeltes recht gut erklären - inklusive des Bekleidungszustandes, der Leichenfundorte und der diversen Verletzungen. Was bleibt ist aber wirklich die Frage nach dem Auslöser für die Panik - und da scheint mir (neben dem Einsturz des Zeltes durch von oben her angrenzende drückende Schneemassen) die "Waffentest"-Theorie jedenfalls nicht sooo spinnert.

Sorbus Aucuparia
16-12-2013, 13:14
Aber dann ohne Spuren zu hinterlassen? Und wenn ich als Kriegsveteran Wölfe höre, dann zerfetze ich doch nicht mein Zelt und begebe mich ins Freie wo die mich von allen Seiten anfallen können. Da würd ich schön Feuer aus dem Ofen holen und mich vor das Zelt stellen.
Zumal das immer noch nicht erklären würde, warum nur 8 Spuren vom Zelt weg gefunden wurden..

Ich hab doch gesagt, in dieser Situation schließe ich Wölfe aus ;)

Terao
16-12-2013, 13:15
Ironischerweise glaube ich, dass die alle überlebt hätten, wären sie am Wald direkt umgedreht und zurück zum Zelt gegangen..Ich auch. Wenn nicht irgendwas am oder mit dem Zelt war, das wir nicht wissen.
Aber auch so finde ich das Verhalten absolut typisch: Das Lager MUSS doch da irgendwo sein, Herrgott! Sicher sinds nur noch ein paar Meter. Wahrscheinlich ist man jetzt schon ein paarmal knapp dran vorbeigelaufen. Undsoweiter. Man setzt sich was in den Kopf und kann und will einfach nicht glauben, dass schon die Prämisse (dass das der richtige Wald ist) falsch ist.

ThiS
16-12-2013, 13:18
Der Ablauf stellt sich für mich so da:

1. Irgendwas löst die Panik aus und sie verlassen in Todesangst das Zelt

Wir hatten dafür als mögliche Gründe erörtert (nur die die wir nicht verworfen haben)
Lawine
Militärische Begebenheiten
Beide obigen kombiniert
(Wasser)



2. Sie flüchten in Todesangst zu einem ihnen unbekannten Gelände.
Dafür gibts wiederum drei mögliche Gründe
2.1 Sie wollen einfach nur weg, egal wohin
2.2 Sie haben die Orientierung verloren
2.3 Die Gefahr kam aus der gleichen Richtung aus der sie gekommen waren
Evtl. auch alles gleichzeitig. Reicht ja, wenn einer in die falsche Richtung rennt und der Rest muss hinterher.


3. Sie entzünden im Wald ein Feuer
Am Waldrand, um genau zu sein.


4. Es werden welche mit der ganzen Kleidung losgeschickt um Hilfe zu holen und die landen dann in der Schlucht.
Sind wir bei dir


5. Es erfrieren die beiden am Feuer, also beschließen die anderen 3 wieder zum Zelt zu gehen und erfrieren auch nach und nach
Oder, die 5 am Feuer bekommen mit, dass die 4 abstürzen und erkennen es bleibt so keine Hoffnung auf Hilfe (evtl. wollten sie dann auch Ausrüstung holen um die 4 aus der Schlucht zu bergen). 2 bleiben zurück weil es ihnen zu kalt ist und die 3 härtesten wagen den Rückweg.



Irgendwie will es mir nicht in Kopf warum sie sich keine Ausrüstung von dem Zelt geholt haben. Zumindest wenn man die Lawinentheorie nimmt. Eine Lawine ist ja recht laut von daher müssten die ja mitbekommen haben das es keine Lawine war, auch wenn sie es erst dachten.
Vielleicht ging ja in der Nähe noch eine ab, oder was wir ja auch vermutet hatten war das das ein Raketentest war, und die Explosion der Rakete(n) hat den Schneerutsch ausgelöst. Wenn die rannten und es währenddessen weitere Explosionen gab können die sich nicht sicher gewesen sein, ob nicht doch noch was runter kam. Wahrscheinlich ist deshalb einer ja noch auf den Baum gestiegen, um zu sehen, ob er was von dem Zelt sieht..

ThiS
16-12-2013, 13:19
Ich hab doch gesagt, in dieser Situation schließe ich Wölfe aus ;)

:ups: Ich hab dir doch nur zustimmen wollen :p

Sorbus Aucuparia
16-12-2013, 13:25
Interessant wäre von den dort ansässigen Mansen zu erfahren ob es in dieser Region immer wieder solche Vorfälle gegeben hat.
Denn übersetzt heißt der Berg Cholat Siachl, Berg der Toten. Es muss für die Ureinwohner also eine besondere Bedeutung haben.

Terao
16-12-2013, 13:29
Im Grunde können wir damit (große) wilde Tiere insgesamt ausschließen. Wenn die schon so wenig Scheu vor Menschen besaßen, um sich weit genug zu nähern, um Panik auszulösen, hätten sie sich allerspätestens die Leichen geholt. Dann wäre nach zwei Wochen nicht mehr viel von denen übrig gewesen.



Denn übersetzt heißt der Berg Cholat Siachl, Berg der Toten. Es muss für die Ureinwohner also eine besondere Bedeutung haben. Wetterstürze?
Oder vielleicht doch Lawinengefahr, auch wenn mans nicht erwarten würde?

ThiS
16-12-2013, 13:30
Wie mir scheint (nicht zuletzt aufgrund diverser gut durchdachter Postings hier), lässt sich der Hergang ab dem Verlassen des Zeltes recht gut erklären - inklusive des Bekleidungszustandes, der Leichenfundorte und der diversen Verletzungen. Was bleibt ist aber wirklich die Frage nach dem Auslöser für die Panik - und da scheint mir (neben dem Einsturz des Zeltes durch von oben her angrenzende drückende Schneemassen) die "Waffentest"-Theorie jedenfalls nicht sooo spinnert.

:klatsch:
Geht mir auch so!
Vor allem würde das auch die Metallteile erklären, von denen wohl in der Gegend eine Menge rumgefahren sind.
Und (Achtung Spekulation) wenn es von denen noch ein paar "geregnet" hat, würde das die Argumentation festigen, warum sie nicht direkt zum Zelt zurück sind. Im Wald ist man einfach vor Trümmerstücken sicherer als auf der freien Fläche.

Jedenfalls stell ich mir das echt übel vor. Generell die ganze Situation. Mich würde interessieren was die gedacht und gesagt haben.

ThiS
16-12-2013, 13:30
Interessant wäre von den dort ansässigen Mansen zu erfahren ob es in dieser Region immer wieder solche Vorfälle gegeben hat.
Denn übersetzt heißt der Berg Cholat Siachl, Berg der Toten. Es muss für die Ureinwohner also eine besondere Bedeutung haben.

Da sind doch ein paar Mansen gestorben, als die vor einer Flut Zuflucht gesucht haben. Vielleicht kommt der Name daher?!

Terao
16-12-2013, 13:36
Jedenfalls stell ich mir das echt übel vor. Generell die ganze Situation. Mich würde interessieren was die gedacht und gesagt haben.Am dramatischsten finde ich ja die Drei, die zum Zelt aufbrachen. Die müssen zu dem Zeitpunkt längst abgeschlossen haben. Kein Blick mehr zurück, jeder läuft, so weit er kann und stirbt da, wo er hinfällt.

MichaelII
16-12-2013, 14:16
@Terao: Das mit den nackte Füßen, ich bezweifle das nicht, da ja auch die entsprechenden Spuren gefunden wurden, ich kann es nur nicht einordnen.

Zum Militär: Wenn direkt Einheiten vor Ort gewesen sind: die hätten die Leichen verschwinden lassen, wenn es etwas zu vertuschen gibt. Und wenn nicht, es wäre ein leichtes gewesen, im Stalinistischen Russland alles unter den Teppich zu kehren, dann hätten wir aber nicht soviel Dokumentation, also ich glaube nicht, daß das russische Militär irgendwie involviert war.

Zur Nacht: Keiner weiß wann es passiert ist. Die allseitige Annahme, daß es Nachts passiert ist, basiert nur auf der Vermutung, daß sie nur Nachts im Zelt gelegen haben. Wenn sie sich verirrt haben, können sie sich auch Tagsüber mal im Zelt beim Ofen gesammelt haben...

Beleuchtung: Es wurde wohl eine Taschenlampe im 'Schnee gefunden, die Vermutung war, daß die Lampe so gelegtg wurde, daß sie das Zelt anleuchtete, um es wiederzufinden.

Zu den abgebrochenen Ästen am Baum: Es ist ein alter Pfadfindfertrick, wer Feuer machen will nimmt keine Äste vom Boden auf, die ziehen Feuchtigkeit, sondern nimmt tote Äste am Baum, die sind knochentrocken, es kann also sein daß sie damit das Feuer entzüdndet haben, was nicht auf Panik schließen lässt. Passt allerdings nicht zu den nackten Füßen.

Zu den Verletzungen: Es wurden damals Autopsien gemacht, nicht umsonst, es gab auch Vermutungen über Überfälle usw. Also die Russen in der Gegend kennen sich vermutlich mit Wanderern, die im Schnee erfrieren, aus. Passiert vermutlich immer wieder. Die Umstände bei dieser Gruppe haben aber eine lange Untersuchung und Autopsie nach sich gezogen..., also alles ungewöhnlich.

Schlußfolgerung: Ich kann nichts einordnen...

Terao
16-12-2013, 14:34
Zum Militär: Wenn direkt Einheiten vor Ort gewesen sind: die hätten die Leichen verschwinden lassen, wenn es etwas zu vertuschen gibt. Und wenn nicht, es wäre ein leichtes gewesen, im Stalinistischen Russland alles unter den Teppich zu kehren, dann hätten wir aber nicht soviel Dokumentation, also ich glaube nicht, daß das russische Militär irgendwie involviert war.Da ist was dran. Man hätte, wenns was zu verbergen gab, entweder gar nichts, nur sehr Spärliches oder zuallermindest (was allerdings eher ungewöhnlich wäre) eine konstruierte, aber schlichte und stimmige Erklärung veröffentlicht (=einen klaren Fall, bei dem gar niemand auf die Idee kommt, näher nachzufragen). Hat man aber nicht. Im Gegenteil, man hat offenbar recht sorgfältig ermittelt und die Ergebnisse in all ihrer Rätselhaftigkeit veröffentlicht (tatsächlich wurde ja manches offenbar, im Gegenteil, nachträglich unnötig verrätselt, etwa die fehlende Zunge). Denke also auch, dass die Informationen, die wir haben, zutreffend und so sind, wie sie sich den Findern damals präsentierten.

Fry_
16-12-2013, 14:41
Nein, seh ich nicht so. Wenn die aus nem experimentellen Fluggerät experimentelle Waffen zünden/abwerfen, dann kriegen die gar nix mit was am Boden ist. Wenn die Einheit nicht aus der Gegend ist, werden die evtl erst nach Wochen einen Zusammenhang zu ein paar erfrorenen Studenten gesehen haben. Und warum hätte man danach groß was unternehmen sollen ? Wenn die Leute ab dann eine Scheißangst vor der Gegend haben, um so besser für den nächsten Test. Dann hat man seine Ruhe und wer dann trotzdem noch in der Gegend ist, ist ein Spion. Das waren düstere Zeiten.

MichaelII
16-12-2013, 15:08
... Wenn die aus nem experimentellen Fluggerät experimentelle Waffen zünden/abwerfen, dann kriegen die gar nix mit was am Boden ist.....

Dann haben sie natürlich Meßstationen am Boden und Dokumentationseinheiten, um den Test auswerten zu können...

Fry_
16-12-2013, 15:18
Dann haben sie natürlich Meßstationen am Boden und Dokumentationseinheiten, um den Test auswerten zu können...

Kommt drauf an was das für ein Test war. Evtl war es auch bloß eine Übung.
Und so überorganisiert muß man sich das nicht zwingend vorstellen. Vielleicht wars so:
Man fliegt ein wenig durch ne öde Gegend und guckt wie sich der Flieger verhält wenn man diese dollen neuen Raketen, Kanonen oder was auch immer wirklich mal alle auf einmal abfeuert. Oder man wollte sich der restlichen Waffenladung entledigen bevor es Richtung Flugplatz geht. Oder es war ein Notabwurf.
Es werden ja evtl auch irgendwo Beobachter gewesen sein - es reicht ja wenn die auf nem anderen Hügel 3 Kilometer weiter waren, damit die nix mitkriegen. Vielleicht haben sie auch was mitgekriegt, was sie hätten vorher bemerken sollen (nämlich dass da Leute sind), und sich einfach im eigenen Interesse doof gestellt.

Terao
16-12-2013, 15:35
OK, mag sein, dass man auch mal die eine oder andere Bombe ins Niemandsland jenseits aller Übungsgebiete abwarf. War ja offenbar wirklich ne einsame Gegend, an der selbst die Einheimischen kein großes Interesse hatten. Und (auch das spricht für die Exaktheit der Untersuchungsberichte) da war natürlich auch Geheimhaltung egal.

Nur, inwieweit hilft das unserer Story? Das wirklich ultrageheime Riesenprojekt mit exotischen Waffen hätte man ja gerade eben vorzugsweise auf seinen gut vor Neugierigen gesicherten Übungsgeländen testen können (von denen hatte man in der SU natürlich haufenweise). Und da hätte man dann auch nix dem Zufall überlassen. Also kanns ja wirklich nur was relativ Konventionelles, was einzweimal "Bumm" macht, gewesen sein. Etwas also, das unseren Ingenieuren mit Kriegserfahrung auch nicht so gänzlich unvertraut war. Und das soll so ne Panik auslösen und zudem noch eine sofortige Rückkehr nach dem "Bumm" verhindern? Und keinerlei auffällige Schäden in der näheren Umgebung verursachen?

Wie gesagt, ich halte es für plausibel, wenn die Wanderer auf die Explosion(en) hin etwa ne Lawine (fälschlicher- oder berechtigterweise) befürchteten. Ansonsten seh ich einfach keinen Sinn in der raschen Flucht und der stark verzögerten (versuchten) Rückkehr.

Achja, und zur Tageszeit: Die Nachthypothese hängt ja zum einen an der Kleidung. Zum anderen daran, dass es vieles an Verwirrung, Orientierungsschwierigkeiten, Missgeschicken und Angstneigung plausibler erscheinen lässt. Und zum dritten daran, dass sie ja eigentlich tagsüber Strecke machen wollten. Darüber hinaus ist sie ja eigentlich egal.

Fry_
16-12-2013, 15:46
....Also kanns ja wirklich nur was relativ Konventionelles, was einzweimal "Bumm" macht, gewesen sein. Und das soll so ne Panik auslösen und zudem noch eine sofortige Rückkehr nach dem "Bumm" verhindern? Und keinerlei auffällige Schäden in der näheren Umgebung verursachen?
Wie gesagt, ich halte es für plausibel, wenn die Wanderer auf die Explosion(en) hin etwa ne Lawine (fälschlicher- oder berechtigterweise) vermuteten. Ansonsten seh ich einfach keinen Sinn in der raschen Flucht und der stark verzögerten (versuchten) Rückkehr.

Nein, die sofortige Rückkehr kann durch was anderes verhindert worden sein:
Die Aussicht auf ein Feuer auf der einen Seite gegen die auf nen erneuten lebensgefährlichen Fußmarsch bei evtl schlechten Sichtverhältnissen auf der anderen.
Dazu ein evtl vermutetes Basislager ganz in der Nähe.

Die Zeit arbeitete also auch nach Abebben einer Panik gegen eine Rückkehr - die Füße werden immer kälter aber das Feuer scheint sich erstmal zu entwickeln, jeder rätselt rum wo und wie man das Basislager finden könnte, keiner will den ersten Schritt zurück in die Kälte tun und die Chancen das Zelt lebend zu erreichen sinken immer weiter. Letzteres gehört zu den wenigen Sachen die wir mit Sicherheit sagen können.

Erst als alles andere sich als vergeblich erwies kam das Zelt wieder in Betracht.

Terao
16-12-2013, 15:49
OK, ist recht. Wenigstens kommst Du jetzt nicht mit Kriegstraumatisierten (womit ich schon halb und halb gerechnet habe;)).

Bubatz
16-12-2013, 15:49
Ich bin in diesem Punkt bei Fry_. Auch in einem totalitären System wie dem der Sovietunion gab es verschiedene Stellen, die erst einmal unabhängig voneinander agierten. Die Ermittlungen in der Sache wurden ja nicht vom Militär selbst anberaumt. Angenommen, die haben irgendwann gemerkt, dass sie in die Angelegenheit möglicherweise irgendwie involviert sind. Dann haben sie zwar sicherlich Einfluss genommen und bewirkt, dass bestimmte Info "classified" bleibt, aber das heißt nicht, dass sie einfach die gesamte Darstellung hätten diktieren können. Um eine ganz neue Geschichte zu erfinden, war es zu dem Zeitpunkt möglicherweise auch schon zu spät.

Fry_
16-12-2013, 15:51
OK, ist recht. Wenigstens kommst Du jetzt nicht mit Kriegstraumatisierten (womit ich schon halb und halb gerechnet habe;)).

Nein, ich würde höchstens mit nem beinharten Veteranen des gvK kommen der sich am Napalmfeuer die letzte Zigarette anzündet und sagt "schade, Genossen, dass wir zum Sterben keinen Wodka hier haben. Ich würde ihn auf Väterchen Stalin trinken der dieses Wunder der Militärtechnik ermöglicht hat"

Terao
16-12-2013, 15:54
"I love the smell of napalm in the morning. Smells like... victory." :cool:

ThiS
16-12-2013, 15:55
Wieso eigentlich immer der Bombenabwurf?

Es wurde doch festgestellt, dass diese orangen Flecken am Himmel von Interkontinentalraketen stammen. Die haben doch auch mehrere Trägerstufen.
Ich glaub, dass da eine (oder Trümmerteile davon) in der Nähe runter gekommen sind (wie gesagt, überall Metallteile). Ob das jetzt zu dem Chaos beigetragen hat oder nicht, keine Ahnung. Würde mEn aber sehr gut dazu passen..


Nur, inwieweit hilft das unserer Story? Das wirklich ultrageheime Riesenprojekt mit exotischen Waffen hätte man ja gerade eben vorzugsweise auf seinen gut vor Neugierigen gesicherten Übungsgeländen testen können (von denen hatte man in der SU natürlich haufenweise). Und da hätte man dann auch nix dem Zufall überlassen. Also kanns ja wirklich nur was relativ Konventionelles, was einzweimal "Bumm" macht, gewesen sein. Etwas also, das unseren Ingenieuren mit Kriegserfahrung auch nicht so gänzlich unvertraut war. Und das soll so ne Panik auslösen und zudem noch eine sofortige Rückkehr nach dem "Bumm" verhindern? Und keinerlei auffällige Schäden in der näheren Umgebung verursachen?

Naja.. es gab nur einen mit Kriegserfahrung. Und ums mal ganz krass auszudrücken, wir wissen ja auch nicht, ob nicht er derjenige war, der getragen wurde.. Nicht, dass ich das glaube, aber das könnte auch passiert sein.


Wie gesagt, ich halte es für plausibel, wenn die Wanderer auf die Explosion(en) hin etwa ne Lawine (fälschlicher- oder berechtigterweise) befürchteten. Ansonsten seh ich einfach keinen Sinn in der raschen Flucht und der stark verzögerten (versuchten) Rückkehr.
Seh ich auch so



Achja, und zur Tageszeit: Die Nachthypothese hängt ja zum einen an der Kleidung. Zum anderen daran, dass es vieles an Verwirrung, Orientierungsschwierigkeiten, Missgeschicken und Angstneigung plausibler erscheinen lässt. Und zum dritten daran, dass sie ja eigentlich tagsüber Strecke machen wollten. Darüber hinaus ist sie ja eigentlich egal.
Eben: Kleidung, Orientierungslosigkeit, (vermuteter Sturz in die Schlucht).

Fry_
16-12-2013, 15:59
Welche Stoffe brennen mit orangener Flamme ?
Fips hat doch nen Chemiebaukasten und ist auch sonst so ein Streber, der könnte ja auch mal was was sagen ...

Terao
16-12-2013, 16:00
Wieso eigentlich immer der Bombenabwurf?

Es wurde doch festgestellt, dass diese orangen Flecken am Himmel von Interkontinentalraketen stammen. Die haben doch auch mehrere Trägerstufen.
Ich glaub, dass da eine (oder Trümmerteile davon) in der Nähe runter gekommen sind (wie gesagt, überall Metallteile). Ob das jetzt zu dem Chaos beigetragen hat oder nicht, keine Ahnung. Würde mEn aber sehr gut dazu passen..DAS wiederum gefällt mir allerdings ziemlich gut! Rundherum herabregnende Trümmer wären ja tatsächlich eine sehr unmittelbare (und im Wald wesentlich geringere) Gefahr. Von der man auch nicht so recht weiß, wann sie denn nun vorbei ist.

Und wo wir schon mal dabei sind, kann auch durchaus einer der Trümmer die Zeltwand durchschlagen und eine der Personen verletzt haben. Da würde dann wohl jeder in Panik geraten.

Fry_
16-12-2013, 16:03
Woher kam die Info mit den Interkontinentalraketen ?

ThiS
16-12-2013, 16:05
Woher kam die Info mit den Interkontinentalraketen ?

Von deinem Link auf Wikipedia :p:

Eine andere Gruppe von Wanderern, die ca. 50 Kilometer südlich des Unglücksorts unterwegs war, sah in der Nacht des Unglücks ungewöhnliche, orangefarbene Kugeln am Nordhimmel. Ähnliche „Kugeln“ wurden in Iwdel und angrenzenden Gebieten von verschiedenen unabhängigen Augenzeugen sowie dem meteorologischen Dienst und dem Militär zwischen Februar und März 1959 beobachtet.[1] Später stellte es sich heraus, dass es sich bei den „Kugeln“ um den Schweif von R-7-Interkontinentalraketen handelte.[5]
In einigen Berichten ist von viel Altmetall die Rede, das in dem Gebiet gefunden wurde, was wiederum zur Spekulation führte, das Militär habe die Gegend heimlich genutzt und versuche nun, etwas zu verschleiern.[1]

Terao
16-12-2013, 16:07
...und zum "Verschleiern" brauchte man nichts weiter zu tun, als das Trümmerteil, das im Zelt lag, zu verschweigen... wenns denn unbedingt den großen Unbekannten im Hintergrund braucht.

ThiS
16-12-2013, 16:16
“I suspected at the time and am almost sure now that these bright flying spheres had a direct connection to the group’s death,” Ivanov told Leninsky Put, a small Kazakh newspaper. He retired in Kazakhstan and has since died.

The declassified files contain testimony from the leader of a group of adventurers who camped about 50 kilometers south of the skiers on the same night. He said his group saw strange orange spheres floating in the night sky in the direction of Kholat-Syakhl.

Ivanov speculated that one skier might have left the tent during the night, seen a sphere and woken up the others with his cries. Ivanov said the sphere might have exploded as they ran toward the forest, killing the four who had serious injuries and cracking Slobodin’s skull.

Yudin said he also thought an explosion had killed his friends. He said the level of secrecy surrounding the incident suggests that the group might have inadvertently entered a secret military testing ground. He said the radiation on the clothes supported his theory.

Kuntsevich agreed, saying another clue to the deaths was the fact that the faces of the first five bodies had been inexplicably tan. “I attended the funerals of the first five victims and remember that their faces look liked they had a deep brown tan,” he said.

Yudin also said the released documents contained no information about the condition of the skiers’ internal organs. “I know for sure that there were special boxes with their organs sent for examination, “ he said.

No traces of an explosion, however, have been found near Kholat-Syakhl.

No Records of Missiles

While a missile fired from the Baikonur Cosmodrome in Kazakhstan could have reached the northern Urals, there are no records of any launches at the time, said Alexander Zeleznyakov, a historian on Soviet missiles and a senior official with the Korolyov Rocket and Space Corporation Energia. The Soviet Union’s other main launch pad, Plesetsk, only opened in late 1959. Zeleznyakov also said the surface-to-air missiles that could have been launched from the pads had not yet been built.

The Defense Ministry and the Yekaterinburg regional prosecutor’s office said they had no immediate information, citing the age of the case.
Kuntsevich said he had led a group to the area last year and found a “cemetery” of scrap metal that suggested the military had conducted experiments there at some time.

“We can’t say what kind of military technology was tested, but the catastrophe of 1959 was man-made,” he said.

Yudin said the military might have found the tent before the volunteer rescuers. He said he had been asked to identify the owner of every object found at the scene and had failed to find a match for a piece of cloth that looked like it had come from a soldier’s coat, a pair of glasses, a pair of skis and a piece of a ski.

Yudin also said he had seen documents that led him to believe that the criminal investigation had been opened on Feb. 6, 14 days before the search team found the tent.

Dyatlov’s friends have looked into whether the deaths might have been caused by an avalanche. Setting up the camp on the slope might have disturbed the snow above, causing it to tumble down a few hours later. This would explain the ripped tent, which the skiers would have had to cut open to exit.

Skeptics of this theory point out that the skiers left the camp by foot and traveled more than a kilometer in minus 30 C.

Thibeaux-Brignollel would have been unconscious due to his shattered skull, said Mikhail Kornev, a doctor with the S.M. Kirov Russian Medical Military Academy.

But his friends could have carried him. After all, investigators could not decide whether there were eight or nine pairs of footprints in the snow.

Also, Dubinina and Zolotarev could have walked with their broken ribs, Kornev said. “I can grant this possibility since the situation was extreme,” he said.

Six former rescuers and 31 independent experts gathered Friday in Yekaterinburg to look for answers about the incident. They concluded that the military had been carrying out tests in the area and had inadvertantly caused the deaths.

But “we still lack documents and ask the Defense Ministry, the space agency and the FSB to provide us with them to obtain a full picture,” the participants said in a statement.

The conference was organized by Ural State Technical University, the Dyatlov Foundation and several nongovernmental organizations.

What really happened on the night of Feb. 2, 1959, may never be known. But Dyatlov is unlikely to be forgotten anytime soon.

The area where the group set up their last camp has been officially named Dyatlov’s Pass.

Quelle: Mysterious Deaths of 9 Skiers Still Unresolved | The St. Petersburg Times | The leading English-language newspaper in St. Petersburg (http://www.sptimes.ru/story/25093?page=5#top)

Und hier ist mal ein Bild von dem Metall:
http://www.sptimes.ru/archive/img/1349/1349_12-13_dyatlov4.jpg

Terao
16-12-2013, 16:29
Sorry, aber die Story ist ja NOCH ungereimter. Das Militär war vorher da und lässt die Leichen und alles andere einfach so liegen, die Fußspuren unberührt, und macht auch selber keine? Vergisst dafür aber ne Jacke und seine Skier? Und ausgerechnet die am schwersten Verletzten ziehen sich am ordentlichsten an und kraxeln später in ner Schlucht rum? Und der einzige "Beleg" dafür ist, dass die halbvergammelten Leichen "verfärbt" aussahen (was das Militär, doof wie es war, natürlich nicht bemerkt hat und die Leichen daher auch nicht verschwinden ließ, was ja ein Leichtes gewesen wäre)?

ThiS
16-12-2013, 16:31
Sorry, aber die Story ist ja NOCH ungereimter. Das Militär war vorher da und lässt die Leichen einfach so liegen, die Fußspuren unberührt, und macht auch selber keine? Vergisst dafür aber ne Jacke und seine Skier? Und ausgerechnet die am schwersten Verletzten ziehen sich am ordentlichsten an und kraxeln später in ner Schlucht rum?

Ich halte unsere Geschichte auch für glaubhafter. Wollte das nur mal als weitere Möglichkeit darstellen

Fry_
16-12-2013, 16:45
Ich denk dass das Militär höchstens eine sehr untergeordnete Rolle gespielt hat. Die Raketen oder wasauchimmer haben den Leuten evtl schon über Stunden eine Höllenangst gemacht. Die werden gar nicht gewußt haben was das ist, Kriegsveteran hin oder her. UFOs, Geister, die Imperialisten, alles war denkbar, warum sollten diese Leute rationaler rangegangen sein als wir heute ? Unter so unheimlichen Umständen ?

Dann kracht das Zelt zusammen und Panik bricht aus.
Als sie eine gewisse Strecke Richtung Wald zurückgelegt hatten war es vielleicht schon zu spät zur Umkehr, zumindest könnten sie das gedacht haben.
Und dann war es schnell wirklich so weit.
Mir genügt das als Erklärung.

Schwammal
16-12-2013, 18:27
Hatten wir schon einen Sturm als Möglichkeit? Der Sturm zerstört das Zelt, so in etwa wie es auf den Bildern zu sehen ist. Um sich zu befreien schlitzen sie das Zelt auf und laufen in den Wald, zwecks Windschutz und um ein Feuer zu machen.

Schnitzelsekt
16-12-2013, 18:36
Um in einem Schneesturm ein Feuer zu machen?

MichaelII
16-12-2013, 18:41
Hihi,
ein deutschsprachiges Buch darüber gibt es nicht. Und ich werde mit den Theorien hier auch keines schreiben :D

Das Trümmerteil (woher auch immer die Metallstücke auftauchen, ich habe sie in den englischen Webseiten wohl überlesen...) das im Zelt einschlug hat das halbe Zelt zerfetzt, zum Einsturz gebracht.

Dann ist die Mannschaft/Frauen die drinnen gerade geschlafen haben barfuß geflüchtet und alle erfroren, ohne äußeren Verletzungen... :D

Schwammal
16-12-2013, 19:10
Um in einem Schneesturm ein Feuer zu machen?
Nein, im Wald. Und auch nicht unbedingt während des Schneesturms, danach halt dann. Vielleicht hat ein Teil nach Feuerholz gesucht oder wollte wieder zurück zum Zelt.

Bubatz
16-12-2013, 21:22
Mir genügt das als Erklärung.

Mir auch.

Schnitzelsekt
16-12-2013, 22:01
auch nicht unbedingt während des Schneesturms, danach halt dann

ja, wenn dann noch jemand am leben wär... ;)

MichaelII
17-12-2013, 05:39
Die Lawinentheorie ist für mich nicht schlüssig bei diesem Platz:

http://d.a.d-cd.net/ba895c8s-960.jpg

Allerdings ist das Rätsel gelöst, in einem Archiv wurden Filmaufnahmen gefunden: ;)
r_x2sWvMfK0#t=29




edit: Das (http://www.youtube.com/watch?v=Xs0bKRUtbjo) scheint eine serjöse Dokumentation zu sein, da wird über längere Strecken ein alter Mann interviewet, ein Augenzeuge der Suchaktion ?!? Wer kann russisch?

Klaus
17-12-2013, 14:56
Man sieht am Bild schon dass das kein Flachland ist, sondern nach oben fotografiert, da kann sich bei ausreichend Schnee schon was lösen. Insbesondere wenn es einen Knall gibt, da reicht schon ein Überschallknall.

An dem Video sieht man wie scheisse dunkel das ohne Helmlicht ist. Wenn man da in die falsche Richtung rennt, ist bald essig mit orientieren.

MichaelII
19-12-2013, 13:19
Ich will diesen Faden nochmal aufwärmen. Habe mir mal in der dunklen Abendzeit diese (http://www.ermaktravel.com/Europe/Russia/Cholat-%20Syachil/Kholat%20Syakhl.htm) Seite übersetzt: Gibt ein paar Punkte, die für mich für den Verlauf nicht ganz klar waren und einige Theorien ausschließen, zur Lösung aber leider nicht beitragen...


Eine Lawine hat das Zelt nicht beschädigt, es steht an Ort und Stelle, da im Schnee eine Grube ausgehoben wurde und unten Skis als Unterlage verwendet wurden, alles noch da. Das Zelt sieht halt aus wie nach drei Wochen ohne Pflege in Winter im Ural...

Im Zelt wurde alles schön gestapelt gefunden wie Mützen, Schuhe, Mäntel, Beile, usw usw....

Die Teilnehmer hatten alle Zwei paar Schuhe, ein Paar zum Skiwandern, ein Paar für das Zelt. Alle Schuhe sind im Zelt verblieben.

Alle Teilnehmer haben nach den Fußspuren selbstständig das Zelt verlassen, sind also nicht getragen worden und hatten zu diesem Zeitpunkt keine oder zumindest keine schweren Verletzungen.

Die Gruppe führte einen Ofen mit (übrigens eine Eigenkonstruktion von Dyatlov, der hängend im Zelt konstruiert war) der Ofen wurde in der besagten Nacht aber nicht aufgebaut. Gekocht wurde an einem Lagerfeuer immer auserhalb des Zeltes, in der besagten Nacht nicht.

Die unteren Äste der Zeder waren in Richtung Zelt alle geknickt, wurden aber nicht entfernt zum Feuermachen

Alle gefundenen Leichen hatten Verletzungen wie Hämatome, Abschürfungen, Prellungen. Bei den ersten 5 Gefundenen führten sie nur nicht zum Tod.

Eine Studentengruppe mit einem Professor hat an Ort und Stelle die Flucht aus dem Zelt Richtung Wald nachgestellt, alle Studenten haben das ohne Blessuren überstanden, alle konnten sich jederzeit durch Rufe in der Dunkelheit verständigen.

Die Kleidung von Krivonischenko, später getragen von Ludmila Dubinina, hatte radioaktive Strahlung.



Die 4 später gefundenen waren wie bekannt schwer verletzt. 75 Meter entfernt von der Zeder mit Lagerfeuer, in einer Windgeschützten Schlucht, wurden sie auf nur einer Fläche vo 4 qm einige Meter entfernt von einer selbstgebauten Höhle gefunden, Die Höhle war vermutlich die Idee des Weltkriegssoldaten Zolotarev und frontüblich. Es wurde ein Boden aus Zedernäste gebaut, (Fotos). Einige Kleider, die von den Köpern unter der Zeder genommen wurden, waren auf dem Zedernast-Boden verstaut und wurden offensichtlich nicht verwendet.
http://www.ermaktravel.com/photo/index_Den.png

Damit ist für mich klar, daß es zwei Unglücke gegeben haben muss, das erste um das Zelt zu verlassen. Einige haben aber lange genug überlebt und genügend Kleidung angehabt um eine Höhle zu bauen. Und sind dann an schweren inneren Verletzungen ubnd nicht an Unterkühlung gestorben, wobei die Verletzungen später eingetreten sein mussten...

Grüe

OliverT
19-12-2013, 13:40
Damit ist für mich klar, daß es zwei Unglücke gegeben haben muss, das erste um das Zelt zu verlassen. Einige haben aber lange genug überlebt und genügend Kleidung angehabt um eine Höhle zu bauen. Und sind dann an schweren inneren Verletzungen ubnd nicht an Unterkühlung gestorben, wobei die Verletzungen später eingetreten sein mussten...

Vielleicht haben sich alle nach dem verlassen des Zeltes am Lagerfeuer versammelt, die mit Kleidung gehen los um an einem Windgeschützten Ort einen Unterschlupf zu bauen.
Beim Bau oder beim Versuch die Schlucht zu verlassen werden sie verschüttet. Daher dann auch die Verletzungen.


Edit:
Für die Kleidung in der Höhle gibt es vielleicht den Grund das alle davon ausgegangen waren, dass das Feuer ausreicht um die restlichen Leute zu wärmen. Und dann sind halt die vier los um die Höhle zu bauen. Beim graben wurde ihnen dann so warm das sie die Kleidung abgelegt haben.
Das würde dann gegen das verlassen der Schlucht sprechen. Vielleicht wollten sie eine zweite Höhle bauen, um die Einsturzgefahr zu verringern. Und die zweite Höhle ist dann beim Bau eingestürzt.

MichaelII
19-12-2013, 14:04
Ich will den Faden ja nicht zuspammen, ich habe aber die Autopsieberichte für mich übersetzt und setze sie einfach zur Info rein...

Hier eine Kurzfassung der Autpsieberichte der ersten 5 gefundenen, von denen immer nur gesagt wird, sie seien an Unterkühlung gestorben:

Am Lagerfeuer unter der Zeder wurde Yuri Doroshenko in Unterwäsche gefunden, Haare verbrannt, Ohr Nase und Lippen voller Blut, Prellung rechte Achselhöhle und rechter Unterarm, gerissene Haut an den Figern beider Hände, gequetschte Haut im oberen Drittel der beiden Schenkel, anzeichen von Erfrierungen im Gesicht. Vielleicht Sturz vom Baum, Todesursache Unterkühlung.

Am Lagerfreuer unter der Zeder wurde George (Yuri) Krivonischenko in Unterwäsche gefunden, an Doroshenko gelehnt. Blaufe Flecken und Blutergüsse an der linken Schläfe, der rechten Brust, auf den Händen, Oberschenkel, linke Gesäßhälfte, linkes Bein. Ein Stück der Nase fehlt, Ablösung der Haut auf dem linken Handrücken, gefundene Haut im Mund, Verbrennungen linkes Bein. Vermutete Todesursache Unterkühlung. Es wurde vermutet, da er sich mit den Zähnen die Haut vo der Hand biss, daß er versuchte so lange wie möglich auf der Zeder zu bleiben. Die Kleider der beiden wurden von den anderen nach Ihrem Tod entfernt und getragen.

Zinaida Kolmogorova wurde in Richtung Zelt gefunden, besser angezogen, zwei Hüte, zwei TShirts und zwei Pullover, drei paar Hosen, drei paar Socken, keine Schuhe. Verletzungen waren zahlreiche Prellungan an den Händen und eine 30cm lange Prellung an der Seite. Todesursache Unterkühlung.

Igor Dyatlov wurde in Richtung Zelt gefunden. Er hatte einen aufgeknöpften Pelzmantel mit Taschen an, Pullover , langärmeliges Hemd , Ski- Hose über seiner Hose. Schuhe fehlten. Verletzungen waren Schürfwunden über der Strin, linken Augenbraue und beide Wangen, dem unteren Drittel des rechten Unterarms und Handflächen. Getrocknetes Blut auf den Lippen. Prellungen und Blutergüsse an den Knöcheln der rechten und linken Hand, unteren Drittel des rechten Beines, gequetschte Knie ohne Blutungen und gequetschte Knöchel mit Einblutungen. Todesursache Unterkühlung. Er hatte ein Tshirt von Doroshenko an.

Rustem Slobodin wurde in Richtung Zelt gefunden: Er trug ein Langarm-Shirt , ein anderes T-Shirt, Pullover, zwei Hosen , vier Paar Socken. Im Gegensatz zu früheren Körper trug er einen Stiefel am rechten Bein. Verletzungen waren Blutungen am rechten Augenlied, Blutausfluss an der Nase, geschwollene Lippen, Schürfwunden an der rechten und linken Gesichtshälfte, Haut ist vom rechten Unterarm abgerissen, blaue Flecken an den Knöcheln der Hände, Prellungen und blaue Flecken am linken Arm, linke Handfläche und linkes Schienbein. Fraktur des Strinbeins und Blutungen in die Schläfenmuskel. Die Fraktur könnte auch von einem Schlag herrühren. Überraschen sind die Verletzugen im Gesicht, wenn er beim Bergabrennen hingefallen ist, muss er immer auf das Gesicht gefallen sei... Todesursache Unterkühlung.


Die 4 vor der Höhle, über die schweren Verletzungen wurde ja berichtet, die spare ich mir:

Ludmila Dubinina hatte ein Kurzarm-Shirt , Langarm-Shirt und zwei Pullover. Der Körper wurde von Unterwäsche, lange Socken , zwei Hosen bedeckt. Das äußere Paar wurde durch einen Brand stark beschädigt und anschließend gerissen. Sie trug auch einen kleinen Hut und zwei Paar warme Socken . Ihren Pullover hat sie in zwei paar Stücke geschnitten, ein Stück trug sie am linken Fuß, das andere Stück wurde im Schnee gefunden. Pullover und Hosen waren von Krivonischenko. Todesursache Herzblutung durch gebrochene Rippen. Die Zunge mit Muskel fehlt.
Semen Zolotarev trug zwei Hüte, Schal, kurz-, Langarm-Shirt , schwarzen Pullover und einen Mantel mit zwei oberen Knöpfe aufgeknöpft,
Unterwäsche, zwei Hosen und ein Paar Ski Hosen und Lederschuhe. Er hatte eine Kamera um den Hals! deren Film leider durch das Schmelzwasser zerstört wurde.
Aleksandr Kolevatov trug ärmellosen Shirt, Langarm- Shirt, Pullover , Fleece- Pullover und Ski- Jacke mit Reißverschluss und Knöpfen geschützt. Ski-Jacke wurde beschädigt . Ein großes Loch auf dem linken Ärmel hatte verbrannt Kanten. Die Jacke war aufgeknöpft und entpackt . Eine seltsames Verrhalten für Personen, die angeblich im Sterben lag, von Kälte und Unterkühlung. Weiterhin kurze Hosen , leichte Hosen, Ski- Hose und ein anderes Paar Leinenhosen. Drei paar Socken, keine Schuhe.
Nikolay Thibeaux-Brignolle trug eine Pelzmütze und eine gestrickt Wollmütze, Shirt, Wollpullover und eine Pelzjacke aus Schaffell. Wollhandschuhe wurden in der rechten Tasche gefunden. Der untere Teil des Körpers wurde von Unterwäsche, Trainingshosen , Baumwollhosen und Skihosen geschützt. An den Füßen trug er handgestrickte Wollsocken und ein Paar Filzstiefel.

ThiS
19-12-2013, 14:11
Eine Lawine hat das Zelt nicht beschädigt, es steht an Ort und Stelle, da im Schnee eine Grube ausgehoben wurde und unten Skis als Unterlage verwendet wurden, alles noch da. Das Zelt sieht halt aus wie nach drei Wochen ohne Pflege in Winter im Ural...

Soweit auf anderen Seiten angegeben (auch bei der Wiki-Diskussionsseite) waren die beiden hinteren Zeltstangen gebrochen. Schaut man sich dann das Zelt an, ergibt der Schnittverlauf der Schnitte so gesehen für mich auch Sinn. Auf der Seite, auf der Zeltstangen nicht gebrochen sind, ist ein langer schräg abwärts führender Schnitt zu sehen, während auf der Seite, auf der die Stangen gebrochen waren sind eigentlich nur noch Fetzen zu sehen. MEn weil da die Zeltplane nicht mehr unter Spannung stand und damit lange Schnitte ziemlich schwer werden.


Die Teilnehmer hatten alle Zwei paar Schuhe, ein Paar zum Skiwandern, ein Paar für das Zelt. Alle Schuhe sind im Zelt verblieben.
Mit Ausnahme der Schuhe, die die Verunglückten anhatten.


Alle Teilnehmer haben nach den Fußspuren selbstständig das Zelt verlassen, sind also nicht getragen worden und hatten zu diesem Zeitpunkt keine oder zumindest keine schweren Verletzungen.
Das ist ein wenig strittig. Im Bericht steht laut Google-Translator: 8-9 Paar Fußspuren. Da waren sich die Spurensicher anscheinend nicht sicher.


Die Gruppe führte einen Ofen mit (übrigens eine Eigenkonstruktion von Dyatlov, der hängend im Zelt konstruiert war) der Ofen wurde in der besagten Nacht aber nicht aufgebaut. Gekocht wurde an einem Lagerfeuer immer auserhalb des Zeltes, in der besagten Nacht nicht.
Die Info ist neu, passt aber mEn zu der Theorie, dass die Bedingungen einfach schlecht waren.


Die unteren Äste der Zeder waren in Richtung Zelt alle geknickt, wurden aber nicht entfernt zum Feuermachen
Deshalb die Idee, dass da einer auf den Baum gestiegen ist, um nach dem Zelt zu sehen oder allgemein zur Orientierung


Alle gefundenen Leichen hatten Verletzungen wie Hämatome, Abschürfungen, Prellungen. Bei den ersten 5 Gefundenen führten sie nur nicht zum Tod.

Eine Studentengruppe mit einem Professor hat an Ort und Stelle die Flucht aus dem Zelt Richtung Wald nachgestellt, alle Studenten haben das ohne Blessuren überstanden, alle konnten sich jederzeit durch Rufe in der Dunkelheit verständigen.
Gut, die waren aber wahrscheinlich auch nicht nackt und in Panik unterwegs. Außerdem müssen die Abschürfungen nichts mit dem Unfall zu tun haben, können es aber natürlich.


Die Kleidung von Krivonischenko, später getragen von Ludmila Dubinina, hatte radioaktive Strahlung.


Es wurde in der Umgebung generell leicht erhöhte Strahlung gemessen, deshalb gibt es die Vermutung, dass die Kleidung erst während der Liegezeit der Leichen durch den Fluss radioaktiv verseucht wurden.


Die 4 später gefundenen waren wie bekannt schwer verletzt. 75 Meter entfernt von der Zeder mit Lagerfeuer, in einer Windgeschützten Schlucht, wurden sie auf nur einer Fläche vo 4 qm einige Meter entfernt von einer selbstgebauten Höhle gefunden, Die Höhle war vermutlich die Idee des Weltkriegssoldaten Zolotarev und frontüblich. Es wurde ein Boden aus Zedernäste gebaut, (Fotos). Einige Kleider, die von den Köpern unter der Zeder genommen wurden, waren auf dem Zedernast-Boden verstaut und wurden offensichtlich nicht verwendet.

Allerdings sind 3 Personen in der Schlucht an Verletzungen gestorben, und einer an Unterkühlung. Insofern könnte die Höhle auch von dem letzten Überlenden gebaut worden sein..


Damit ist für mich klar, daß es zwei Unglücke gegeben haben muss, das erste um das Zelt zu verlassen. Einige haben aber lange genug überlebt und genügend Kleidung angehabt um eine Höhle zu bauen. Und sind dann an schweren inneren Verletzungen ubnd nicht an Unterkühlung gestorben, wobei die Verletzungen später eingetreten sein mussten...

Das haben wir in der Theorie ja auch berücksichtigt, von daher dürfte darüber Konsens herrschen.

Terao
19-12-2013, 14:57
Eine seltsames Verrhalten für Personen, die angeblich im Sterben lag, von Kälte und Unterkühlung.So ne kurze Hitzewallung kurz vorm Tod ist doch, im Gegenteil, sehr charakteristisch, soweit ich weiß.

Bin immer noch nicht so recht überzeugt, dass die später gefundenen Leichen nicht erst nach ihrem Tod (in den Monaten, die sie unter Schnee begraben lagen) zerdrückt wurden. Bin allerdings überrascht über die wenn auch eher oberflächlichen, so doch recht zahlreichen Verletzungen der anderen Personen. Vor dem Hintergrund überrascht es mich doch, dass man bspw. einen Streit mit Einheimischen, die sie von ihrem Zelt vertrieben, so kategorisch ausschloss. Am Zelt direkt gabs ja gar keine sicherbaren Spuren.

Andererseits, mit erfrierenden Fingern und unter dem Zeitdruck, dass man erfrieren könnte, und ohne Werkzeug im Wald Holz zu machen, ist auch ne blöde Tätigkeit.

Klaus
19-12-2013, 15:01
Um die Brust so einzudrücken dass das Herz zerfetzt wird braucht es ordentlich Kraft. Möglicherweise doch ein Tier ?

Auffällig sind Brandverletzungen und die Tatsache, dass die ohne Schuhe nicht zurückgegangen sind um sich welche zu holen, obwohl klar sein musste dass das in jedem Fall mit Erfrierungen endet und schnell ein grosses Problem würde.

Sorbus Aucuparia
19-12-2013, 15:06
[...]

Am Lagerfeuer unter der Zeder

[...]

Es gibt keine Zedern im Ural.

Sorry kleine Klugscheisserei am Rande :D

Terao
19-12-2013, 15:09
Um die Brust so einzudrücken dass das Herz zerfetzt wird braucht es ordentlich Kraft. Möglicherweise doch ein Tier ?Oder ein Kung-Fu-Kämpfer? :p

Nein, ernsthaft, wenn man etwa von ner Auseinandersetzung mit Einheimischen(?) ausgeht, können die auch durchaus Ggenstände zum Zuschlagen dabeigehabt haben.



Auffällig sind Brandverletzungen und die Tatsache, dass die ohne Schuhe nicht zurückgegangen sind um sich welche zu holen, obwohl klar sein musste dass das in jedem Fall mit Erfrierungen endet und schnell ein grosses Problem würde.Brandverletzungen find ich jetzt nicht so erstaunlich, wenn sich Erfrierende um ein hastig zusammengetragenes Feuer drängen. Die dürften einem in so nem Moment auch herzlich egal sein (wenn man sie überhaupt sofort bemerkt).
Selbst bei den Wintermanövern der Bundeswehr hat sich so mancher die Stiefel angekokelt. Und die waren nicht am Erfrieren, denen war einfach nur lausig kalt.

Dass sie sich keine Schuhe geholt haben, ist allerdings wirklich schwer verständlich. Waren ja keineswegs alle so leicht bekleidet, dass ein Rückweg zum Zelt unmöglich gewesen wäre (wie wir anfangs ja dachten).


Ich schmeiß es mal in den Raum: Wie siehts mit Streit innerhalb der Gruppe aus? Zumindest, nachdem man den Wald erreicht hatte?

Fry_
19-12-2013, 15:15
Die Verletzungen sind schon nicht ohne und erklären evtl, dass die Gruppe am Wald nicht mehr überleben konnte, auch wenn man die ganz gequetschten außen vor läßt. Oder kämpfte man um Schuhe und Kleidung ?

Dass die halb nackt vom Zelt geflüchtet sind kann man wohl jetzt nicht mehr sagen. Aber die werden so losgestürzt sein wie sie im Zelt lagen, bekleidet aber ohne Schuhe.

Edit: Terao hatte ja auch die Idee dass die sich gekloppt haben könnten :)


@MichaelII
Vielen Dank !!

ThiS
19-12-2013, 15:42
Brandverletzungen find ich jetzt nicht so erstaunlich, wenn sich Erfrierende um ein hastig zusammengetragenes Feuer drängen. Die dürften einem in so nem Moment auch herzlich egal sein (wenn man sie überhaupt sofort bemerkt).
Selbst bei den Wintermanövern der Bundeswehr hat sich so mancher die Stiefel angekokelt. Und die waren nicht am Erfrieren, denen war einfach nur lausig kalt.

Seh ich auch so


Dass sie sich keine Schuhe geholt haben, ist allerdings wirklich schwer verständlich. Waren ja keineswegs alle so leicht bekleidet, dass ein Rückweg zum Zelt unmöglich gewesen wäre (wie wir anfangs ja dachten).

Ja, die hatten sogar recht viel an..


Ich schmeiß es mal in den Raum: Wie siehts mit Streit innerhalb der Gruppe aus? Zumindest, nachdem man den Wald erreicht hatte?
Hmm.. weiß nicht.. die haben sich dann ja wirklich übel gekloppt weil ja alle irgendwelche Verletzungen aufweisen.
Bin mir nicht sicher, ob es da nicht zu übleren Verletzungen gekommen wäre, immerhin dürften ein paar noch die Messer dabei gehabt haben..
Aber prinzipiell ist eine Prügelei natürlich im Rahmen des Möglichen..

Fry_
19-12-2013, 15:55
Der eine, der sich im Baum festgebissen hat, warum macht man so was ? Vermutlich, wenn die anderen einem was wegnehmen wollen. und das wird kaum die letzte Zigarette gewesen sein oder so was.

Wie lange dauerts wohl bis man erfriert bei solchen Temperaturen und halbwegs gut bekleidet ist (wenn man von den Schuhen absieht) ?

ThiS
19-12-2013, 18:41
Der eine, der sich im Baum festgebissen hat, warum macht man so was ? Vermutlich, wenn die anderen einem was wegnehmen wollen. und das wird kaum die letzte Zigarette gewesen sein oder so was.



Kann mir jemand erklären wieso ich mir in die Hand beiße, wenn ich auf einem Baum sitzen bleiben will? Wäre es da nicht sinnvoller mich mit den Händen an dem Baum festzuklammern? Oder in den Ärmel zu beißen?



Wie lange dauerts wohl bis man erfriert bei solchen Temperaturen und halbwegs gut bekleidet ist (wenn man von den Schuhen absieht) ?
Wahrscheinlich trotzdem nicht allzu lange. Wenn man einmal hinfällt wird das ganze Zeugs ja nass (wenn's nicht sowieso schon total verschwitzt war..).

Fry_
19-12-2013, 21:17
Kann mir jemand erklären wieso ich mir in die Hand beiße, wenn ich auf einem Baum sitzen bleiben will? Wäre es da nicht sinnvoller mich mit den Händen an dem Baum festzuklammern? Oder in den Ärmel zu beißen?....

Sag doch mal irgendeinen anderen Grund warum er seinen eigenen Arm angefressen haben könnte :p
Okay, vielleicht war es ne Art Wette oder so.

Mr. Myagi
19-12-2013, 21:29
Sag doch mal irgendeinen anderen Grund warum er seinen eigenen Arm angefressen haben könnte :p
Okay, vielleicht war es ne Art Wette oder so.

Wahnsinn?

Unglaubliche Schmerzen?

Drogen?

Sorbus Aucuparia
19-12-2013, 21:45
Also wo ich das alles hier lese unter Bezugnahme dass die einfachste Lösung meist die richtige ist, komme ich zum Schluss, dass ein Monster/Alien/Geist, der naheliegenste Schluss ist :D

Bubatz
19-12-2013, 21:48
Jetzt wird's nochmal interessant. Ich glaube aber nicht an einen Streit in der Gruppe als Auslöser des Unglücks. Das wirkt unmotiviert auf mich. Merkwürdig finde ich, dass sie vom letzten Lager bis zum finalen Zeltplatz am Berghang wohl nur 2,5 Meilen gegangen waren - warum?

Es gibt übrigens ein Tagebuch und eine ganze Reihe Fotos aus den Tagen vor dem Unglück (alles zu finden auf der von Michael gelinkten Seite). Eine selbstgemachte "Zeitung" wurde offenbar ebenfalls im Zelt gefunden.

Lars´n Roll
19-12-2013, 21:51
Sag doch mal irgendeinen anderen Grund warum er seinen eigenen Arm angefressen haben könnte :p
Okay, vielleicht war es ne Art Wette oder so.


Wahnsinn?

Unglaubliche Schmerzen?

Drogen?

Fragt der Kannibale seine Angebetete: "Darf ich Ihnen meinen Arm anbieten?"

Sagt die: "Nein danke, ich hab schon gegessen."

Fry_
19-12-2013, 21:58
Gibt es eine Erklärung die was mit Zombies zu tun hat ? Schneezombies belagern das Zelt und verfolgen die Gruppe. Weil es Schneezombies sind haben sie Angst vor Feuer. So was in der Art ....

ThiS
19-12-2013, 22:05
Sag doch mal irgendeinen anderen Grund warum er seinen eigenen Arm angefressen haben könnte :p
Okay, vielleicht war es ne Art Wette oder so.

Könnte ja auch sein, dass er seine Hand nicht mehr gespürt hat und prüfen wollte, ob sie schon abgestorben ist..

Fry_
19-12-2013, 22:11
Könnte ja auch sein, dass er seine Hand nicht mehr gespürt hat und prüfen wollte, ob sie schon abgestorben ist..

Er hatte Haut im Mund. Das wär schon eine recht intensive Prüfung. Aber in so einem Verzweiflungszustand will man vielleicht auch mit der Beißerei ein Gefühl herbeizwingen. Irrational, aber irgendwie logisch.

ThiS
19-12-2013, 23:12
Er hatte Haut im Mund. Das wär schon eine recht intensive Prüfung. Aber in so einem Verzweiflungszustand will man vielleicht auch mit der Beißerei ein Gefühl herbeizwingen. Irrational, aber irgendwie logisch.

Eben.. Erschließt sich mir zumindest besser als die Theorie "ich sitze auf nem Baum und beiße mir in die Hand, damit ich nicht runter falle".

OliverT
20-12-2013, 06:05
Vielleicht hat er auch da rein gebissen weil er starke Schmerzen hatte.

Terao
20-12-2013, 08:06
Sag doch mal irgendeinen anderen Grund warum er seinen eigenen Arm angefressen haben könnte Na, beim Erfrieren dämmert man doch eher allmählich weg. Kann mir sehr gut vorstellen, dass er sich durch den Schmerz wachzuhalten versuchte.

MichaelII
21-12-2013, 10:25
Ich habe im Netz für mich neue Argumente gefunden:


Zelt: es existieren kurze horizontale Schnitte in Augenhöhe bei im Zelt sitzende Personen: Schlitze zur Überwachung des Außengeländes
Wahl des Zeltplatzes auf einer Hochebene: Kein Feuerholz und Nachteil von Wind, Vorteil der Übersicht nach allen Seiten
Vorfall nicht in der Nacht, nach Analyse der Fotos (Kameraeinstellung und Empfindlichkeit des Films) und die Sonnenscheindauer am Pass, → Zeltaufschlagen um ca. 15:00 Uhr
Wahl des Ortes vom Lagerfeuer: In Sichtlinie vom Zelt hinter der Zeder(Oder was auch immer-Baum :D)
Gebrochene Äste am Baum geben Blick auf Ebene und Zelt frei
Alle Leichen wurden nicht in Embryonalstellung gefunden → der klassischen Haltung Erfrierender
Verletzungen mehrere Männlicher Opfer an den Knöcheln → Faustkampf?
Eine männliche Leiche der zuerst gefundenen hat ein geschwollenes Gesicht: Verletzung muss längere Zeit vor dem Erfrieren stattgefunden haben, kann nicht im Todeskampf passiert sein

Klaus
21-12-2013, 16:53
Na, beim Erfrieren dämmert man doch eher allmählich weg. Kann mir sehr gut vorstellen, dass er sich durch den Schmerz wachzuhalten versuchte.

Das denke ich auch, sonst beisst man sich nicht in die Hand sondern in den Ärmel. Aber da müsste schon einer von unten ziehen dass das Sinn macht, oder der eine Arm ist kaputt und man hängt am Abgrund.

Klingt jedenfalls nach einer ziemlich unlustigen Situation.

Bubatz
21-12-2013, 20:21
Klingt jedenfalls nach einer ziemlich unlustigen Situation.

Ja, die jungen Leute sind zwar schon lange tot, aber sie tun mir leid - auf den Fotos aus der Zeit vor der Katastrophe sahen sie alle so fröhlich aus ...

Terao
21-12-2013, 20:31
Ich habe im Netz für mich neue Argumente gefunden:


Zelt: es existieren kurze horizontale Schnitte in Augenhöhe bei im Zelt sitzende Personen: Schlitze zur Überwachung des Außengeländes
Wahl des Zeltplatzes auf einer Hochebene: Kein Feuerholz und Nachteil von Wind, Vorteil der Übersicht nach allen Seiten
Vorfall nicht in der Nacht, nach Analyse der Fotos (Kameraeinstellung und Empfindlichkeit des Films) und die Sonnenscheindauer am Pass, → Zeltaufschlagen um ca. 15:00 Uhr
Wahl des Ortes vom Lagerfeuer: In Sichtlinie vom Zelt hinter der Zeder(Oder was auch immer-Baum :D)
Gebrochene Äste am Baum geben Blick auf Ebene und Zelt frei
Alle Leichen wurden nicht in Embryonalstellung gefunden → der klassischen Haltung Erfrierender
Verletzungen mehrere Männlicher Opfer an den Knöcheln → Faustkampf?
Eine männliche Leiche der zuerst gefundenen hat ein geschwollenes Gesicht: Verletzung muss längere Zeit vor dem Erfrieren stattgefunden haben, kann nicht im Todeskampf passiert sein
Was folgt daraus - dass die Gruppe verfolgt wurde/sich verfolgt gefühlt hat? Dass es zu physischen Auseinandersetzungen (mit den Verfolgern?) kam? Offenbar aber eher in Form einer "Schlägerei" als gezielt tödlicher Gewalt (zumindest Messer hatten sie ja ganz offensichtlich zur Verfügung)?

Würde alles aus meiner Sicht noch am ehesten für eine Einheimischengruppe sprechen, die die Wanderer in erster Linie vertreiben wollte, und sie dabei letztlich in den Tod getrieben hat. Ohne allerdings, und das wundert mich dabei schon, irgendeine Mühe darauf zu verwenden, die Leichen anschließend verschwinden zu lassen (was kein Problem gewesen wäre), Spuren zu beseitigen oder sich irgendwas von der Habe der Toten (immerhin vollwertige Bergausrüstung) anzueignen.

Oder doch Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe?

Klaus
21-12-2013, 23:24
Wurde eine richtige toxikologische Untersuchung gemacht ? Vielleicht hat ein Idiot sich einen "Scherz" erlaubt und was in den Topf geschmissen, Pilze, LSD, usw.

Terao
22-12-2013, 00:47
Wurde eine richtige toxikologische Untersuchung gemacht ? Vielleicht hat ein Idiot sich einen "Scherz" erlaubt und was in den Topf geschmissen, Pilze, LSD, usw.
Die Drogengeschichte hatten wir auch schon. Im Essen kann eher nix gewesen sein, weil das wohl zum Todeszeitpunkt schon 8 Stunden her war.

Und ganz ehrlich, es überzeugt mich auch nicht. Von 9 Leuten wäre ja doch bei wenigstens EINEM noch genug Überlebensinstinkt durchgekommen, dass er mal auf die Idee kam, dass es im Schlafsack möglicherweise doch wärmer war, BEVOR alle schön der Reihe nach erfroren waren.
Ich meine, bei der Klamottierung, die sich jetzt doch herausgestellt hat, mit Feuer und massiver körperlicher Aktivität, muss es ja doch eher Stunden gedauert haben, bis auch der letzte tot war.

Mir scheinen dafür viele Handlungen auch viel zu rational und zielgerichtet, die NACH der Flucht aus dem Zelt stattgefunden haben.

DieKlette
22-12-2013, 00:51
Mal simpel gesprochen:

Wenn man lieber halb nackt im tiefsten Schnee erfriert als es sich zu trauen zum Zelt zurück zu gehen, dann muss man vor etwas eine unglaubliche Todesangst gehabt haben. Besonders, wenn man sein Zelt von innen aufschlitzt und panisch losstürmt.

Bubatz
22-12-2013, 09:18
Ein Problem mit den Hypothesen, die auf Bedrohung durch Fremdeinwirkung Tiere, Einheimische usw. aufbauen, ist, dass es keine entsprechend zuordenbaren fremden Fußspuren usw. gegeben zu haben scheint. Außerdem wurde offenbar auch nix geklaut.

Für solche Hypothesen sprechen (möglicherweise) gewisse Verletzungen der Personen, die sich am Ende nicht in der Schlucht befanden, der merkwürdige (hochgelegene) Ort für das Zelt nur wenige Kilometer von der letzten Station und die als "Beobachtungsschlitze" deutbaren kleineren Schlitze in der Zeltwand, welche beim Sitzen genau in Augenhöhe waren. Außerdem könnte "Gefahr von Außen" auch erklären, warum eines der Opfer bei der Flucht aus dem Zelt außgerechnet eine Fotokamera (aber keine Schuhe) mitgenommen hat - leider war der Film durch das Schmelzwasser unbrauchbar.

Die Sache bleibt rätselhaft. Vielleicht kann man die Verletzungen der Personen, die sich nicht in der Schlucht befanden, doch irgendwie anders als durch Gewalteinwirkung erklären?

MichaelII
27-12-2013, 12:36
Es gibt eine Russische ausführliche Seite zu dem Thema: Murders (http://murders.ru/Dyatloff_group_1.html#1)
Da ich mit Google übersetzen muss, für mich eine zimlich wilde James-Bond-Geschichte.
Aber ohne das drumherum: Die Grundaussage ist, daß die Gruppe auf zwei drei Profis gestoßen ist, die die Gruppe aus dem Zelt gezwungen hat und ohne Schuhe und Jacken mit vorgehaltener Waffe verscheucht hat. (Kein Schusswaffengebrauch um keine Spuren zu hinterlassen). Die Gruppe hat sich dann bei der Kiefer geteilt in die eine Hälfte die das als Überfall eingestuft hat und dachte es sei vorbei und ein Lagerfeuer gemacht hat. Und die andere Hälfte die daran nicht glaubte und sich die Höhle in der Schlucht gebaut hat. Als die Mörder dann das Feuer gesehen haben, wurden dann die dort versammelte Teilgruppe zum Teil gefoltert, einer hat sich auf den Baum geflüchtet und ist erst erfroren heruntergefallen, später wurden die anderen in der Schlucht umgebracht.

Jetzt kommt das KKB ins Spiel: Die Verletzungen (nachzulesen in den Autopsieberichten) kommen nach dieser Meinung hauptsächlich daher, daß ausgebildete Profis die Gruppe zum Aufgeben/Erfrieren bringen wollte, ohne ihre Schusswaffen einzusetzen, also Mit KK !!!
Daher kann diese These sehr gut hier im Forum Diskutiert/gestützt/widerlegt werden :)
Die Rippenbrüche der Opfer im der Schlucht z. B. werden nicht auf Stürze die Schlucht hinunter auf Felsen zurückgeführt (warum sind dann nur die Rippen gebrochen und nicht das Schlüsselbein?) sondern auf KK-Techniken. Es wird z. b. von einem Mitglied, von dem auf Fotos bewiesen ist, daß er ein Finnenmesser trug, eine Verteidigung mit diesem Messer unterstellt, und eine Verletzung/Abwehr durch die Profis nach diesem Muster:
kyXfuD_vxWM

NQnaNxcSC_o

Jetzt die Frage: Sind durch Armstreckhebel und Knieangrif zum Brustkorb solche Verletzungen möglich?

Grüße

ThiS
29-12-2013, 19:33
Ich habe im Netz für mich neue Argumente gefunden:

[LIST]
Zelt: es existieren kurze horizontale Schnitte in Augenhöhe bei im Zelt sitzende Personen: Schlitze zur Überwachung des Außengeländes

Hmm... davon ist auf diesen Bildern allerdings nicht zu sehen..
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0031.jpg
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0032.jpg

Außer man meint das hier, aber das wirkt auf mich auch nicht wie ein Sichtschlitz:
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0030.jpg


Wahl des Zeltplatzes auf einer Hochebene: Kein Feuerholz und Nachteil von Wind, Vorteil der Übersicht nach allen Seiten
Das hätten sie sich aber wieder selbst zunichte gemacht, da sie auf einer Seite des Zeltes Schnee aufgeschichtet haben..


Vorfall nicht in der Nacht, nach Analyse der Fotos (Kameraeinstellung und Empfindlichkeit des Films) und die Sonnenscheindauer am Pass, → Zeltaufschlagen um ca. 15:00 Uhr
Hast du dazu genauere Infos? Ich sehe nicht ganz wie ich von der Zeit des Zeltaufbauens auf die "Unglücks"zeit schließen kann.


Wahl des Ortes vom Lagerfeuer: In Sichtlinie vom Zelt hinter der Zeder(Oder was auch immer-Baum :D)
War eine Fichte soweit ich mich erinnere ;)


Gebrochene Äste am Baum geben Blick auf Ebene und Zelt frei
Das ist der Baum
http://infodjatlov.narod.ru/fg4/images/1959_0027.jpg
Hmm... So viele Äste hatte der Baum doch gar nicht. Oder beziehst du dich auf die Äste in der Baumkrone?
[/QUOTE]


Zu der Theorie mit den Waffen:
Inwiefern sollten denn die Männer keinerlei Spuren hinterlassen haben?
Wieso starben drei Mitglieder auf dem Rückweg zum Zelt (wenn sie gefoltert wurden)?
Wieso hatte einer der vier in der Schlucht die Kleidung der anderen an, wenn sie doch zur gleichen Zeit von den Unbekannten getötet wurden?
Und warum das Schlüsselbein nicht durch ist, lässt sich einfach erklären: vielleicht ist er da ja nicht drauf gefallen?
Und warum sollten Unbekannte mit Schusswaffen die Expeditionsteilnehmer überhaupt erfrieren lassen wollen? Es gibt doch einfachere Methoden die umzulegen (auch ohne allzu viele Spuren zu hinterlassen), und selbst die Erfrierungsgeschichte hätte sich wesentlich einfacher lösen lassen..

Also ich bin nicht davon überzeugt. Zu viele Löcher in der Geschichte..

Bubatz
29-12-2013, 19:40
Auf den Bildern selbst ist in der Tat nicht zu erkennen, wie die Schnitte angebracht wurden (nämlich von innen). Ich habe aber irgendwo in den Dokumentationen gelesen, dass dies bei der Untersuchung daran festgestellt wurde, dass manche der von innen angesetzten Schnitte nicht (bzw. nicht direkt) durchgegangen sind.

MichaelII
29-12-2013, 21:05
@ThiS: Das sind Argumente der oben verlinten "murder"-Seite, nicht meine, kann nicht alle unterstützen. Habe sie nur aufgeführt, da Wiki nicht so ausführlich ist und auf deutschsprachigen Youtube die Ufos die Hauptrolle spielen :D
Der Fall ist für ich interessant, da er gut dokumentiert ist durch die Teilnehmer selber (Fotos, Tagebuch) und später durch die Untersuchung (Fotos, Autopsieberich...) und trotzdem nicht gelöst. Ich selber tendiere Richtung gewaltsamer Tod wegen der Art der Auffindung der Leichen und der Verletzungen. Allerdings ist mir Schleierhaft, wer im Winterlichen Ural eine 9Köpfige Ski-Studentengruppe meuchelt.
Es gibt ein umfangreiches Forum in russisch, in dem alle möglichen und unmöglichen Theorien aufgefürt und widerlegt werden: :D
Dyatlov Pass: Forum zur Forschung über den Tod der Dyatlova-Reisegruppe (http://pereval1959.forum24.ru/)

Um den Faden weiterzuspinnen: Die schweren Verletzungen der letzten gefundenen durch eine Lawine oder Absturz in eine Schlucht zu erklären kann ich bei diesen 3D-Bildern nicht folgen.

http://img-fotki.yandex.ru/get/6444/194834810.1/0_bc6a2_a04d213f_XXXL.jpeg.jpg

http://img-fotki.yandex.ru/get/6426/194834810.1/0_bc6ab_74c818f4_XXXL.jpeg.jpg

Sven K.
30-12-2013, 15:07
Auf Wunsch des TE umbenannt. ;)

DieKlette
30-12-2013, 16:40
Habt ihr schon den Grenzwissenschaftenartikel gesehen? Gerade neu!

grenz|wissenschaft-aktuell: Autor will Rätsel um "Djatlow-Pass-Unglück" gelöst haben (http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/12/autor-will-ratsel-um-dyatlow-pass.html)

Bubatz
30-12-2013, 17:21
Habt ihr schon den Grenzwissenschaftenartikel gesehen? Gerade neu!

grenz|wissenschaft-aktuell: Autor will Rätsel um "Djatlow-Pass-Unglück" gelöst haben (http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/12/autor-will-ratsel-um-dyatlow-pass.html)

Der Artikel bringt keine neuen Fakten - und "Infraschall durch Höhenwinde löst Panikattacke aus" kommt mir wie totaler Murks vor. Die Prämisse des "irrationalen" Verhaltens ist zudem falsch - man hat das Zelt zwar schnell verlassen und z.T. ohne Schuhwerk, aber leicht bekleidet waren sie ja nun nicht, wie wir uns an dem anderen Material überzeugen konnten.

Hau.drauf.wie.nix
30-12-2013, 17:27
Und zu welchem Schluss kommt ihr persönlich so? Bzw. was ist nun vorgefallen?

Klaus
30-12-2013, 23:58
Die Theorie "Leute sind im Dunklen wegen nem Feuer im Zelt in die falsche Richtung gelaufen und haben den Rückweg nicht gefunden" halte ich bis jetzt für plausibel. Ein Verbrechen kann man natürlich nicht ausschliessen, wenn die Spurenlage so ist wie teilweise angedeutet. Gerade die schweren Verletzungen müsste man mit Erfahrungswerten deuten, also ob die durch Schneelast entstanden sein könnten, durch Sturz, oder ob da quasi einer mit Wucht gegen den Brustkorb getreten haben muss. Oder mit dem Gewehrkolben reingehalten. Oder halt was Blödes, Militärflugzeug im Manöver schmeisst irgendeinen Schei$$ aus Versehen im falschen Gebiet ab, und da steht halt dummerweise ein Zelt.

MichaelII
31-12-2013, 11:45
Meine private Meinung ist eine Gewalttat. Leichen erfroren auf dem Rücken liegend und einen Busch umklammernd, andere schwere innere Verletzungen usw...
Bin halt kein Experte. Was mir fehlt: Die original Autopsiebereichte ins Deutsch von einem Arzt übersetzt. Und dann österreichische Mediziner fragen, die Erfahrungen mit in den Alpen erfrorenen Bergsteigern haben. Würde mich schon interessieren.
Die Inneren Verletzungen als "Lawinenunglück" oder durch "4Meter Schneelast" zu erklären, glaub ich nicht, bei Lawinen erstickt man, und der Ötzi war Jahrhunderte in einem Gletscher eingefroren, und die Knochen sind zum größten Teil ganz.

Wofür ich gar keine Erklärung habe: Wer und warum hat gemeuchel?

Dextrous
31-12-2013, 11:50
Ich habe den Fred nur überflogen, aber finde das Thema interessant, da ich mich damals schon damit beschäftigt habe :)
Was sich mir bis heut nicht erklärt ist, warum ein gewisser Teil der Klamotten der "Opfer" radioaktiv verseucht war und der andere Teil nicht. Das will mir nicht einleuchten...

AlterVerwalter
31-12-2013, 14:14
Bei Lawinen erstickt man durchaus nicht unbedingt, ein Bekannter wurde bei einer Skitour von einem Schneebrett in ein Waldstück gerissen, er wurde nicht verschüttet, allerdings von dem Schneebrett gegen x Bäume geschleudert und hatte entsprechende Verletzungen, an denen er auch starb, da kommt es also auch auf die Umstände an! Und so ein Schneebrett muß nicht groß sein, das entwickelt schnell eine starke Dynamik, da bleibt keiner stehen, das von meinem Bekannten war nicht so groß, wie gesagt, er war nicht mal verschüttet!

Kigger
31-12-2013, 14:26
den idioten nehme ich zurück... auch wenn`s stimmt, muss man es nicht unbedingt so ausdrücken denke ich..
wir sind ja schließlich keine non-plus-ultra-tolleranz-vorbilder der aus reiner eigendynamik des volkes und des drangs zur freiheit entstandenen post-2000 *****-wertegemeinschaft, die dann aber plötzlich zu kolerischen faschistoiden werden, wenn man sich wagt ihre glitzernde plastikwelt in fragezustellen

Wer so dermassen auf die Kacke haut sollte zumindest ansatzweise mal sowas wie Gross/Kleinschreibung in seiner Abhandlung verwenden.
Ansonsten : WTF ???

Bubatz
31-12-2013, 14:37
Meiner Meinung nach hat sich die Gruppe wegen der Dunkelheit wahrscheinlich bei der Flucht in der Orientierung vertan. Als sie flohen, wollten sie - jedenfalls hätte das Sinn gemacht - zum Wäldchen mit dem Versorgungslager zurück. Dieses war nicht weit weg, weil sie an diesem Tag wegen des schlechten Wetters nicht weit gekommen waren. Tatsächlich war das Versorgungslager fast genau so weit entfernt wie das Wäldchen zu welchem sie nach der Flucht aus dem Zelt gelaufen sind! Der "Abstieg in die Schlucht" könnte daher immer noch der Versuch gewesen sein, das Versorgungslager wiederzufinden - leider war es im anderen Wäldchen.

Kigger
31-12-2013, 14:59
Ich glaube,Ihr habt alle zu viele Spekulatiuskekse gegessen.
SPEKULATIons-Kekse.....

...`n guten Rutsch und so wünscht kigger...

parietalis
31-12-2013, 15:06
Und zu welchem Schluss kommt ihr persönlich so? Bzw. was ist nun vorgefallen?

ganz klarer Fall, sie wurden von Außerirdischen umgebracht.

PaiLoung
31-12-2013, 15:32
Und zu welchem Schluss kommt ihr persönlich so? Bzw. was ist nun vorgefallen?

Die Jungs wurden im Zelt von der Lawine erwischt... Dabei haben sich die Jungs die inneren Verletzungen zugezogen...

Dann von innen mit dem Messer raus aus dem Zelt.
Dann wollten die möglichst schnell ins Basislager um die verletzten zu versorgen.
Den Verletzten wurde zusätzliche Kleidung gegeben um deren überleben bestmöglich zu sichern.
Die Schuhe waren vlt. vorm Zelt oder so, aber auf jeden Fall nach der Lawine unauffindbar.

Dann haben die aufgrund von vlt. Panik oder übereilter Schlussfolgerung den falschen Wald angepeilt in dem sie das Basislager Vermuteten...

Der Rest ist Geschichte...

Die Zunge kann der Typ sich beim Aufprall der Lawine auch schlicht und ergreifend einfach abgebissen haben.

Und zum Thema Radioaktivität ist die Erklährung so gut wie jede andere


Bei dem damals noch relativ lockeren Umgang mit radioaktiven Stoffen, mögen diese vielleicht schon von Anfang an in der Kleidung verarbeitet gewesen sein (bspw. in Farbstoffen), weshalb auch nur diese Kleidungsstücke die Radioaktivität aufwiesen.

Bubatz
31-12-2013, 17:22
Die Jungs wurden im Zelt von der Lawine erwischt... Dabei haben sich die Jungs die inneren Verletzungen zugezogen...

Dann von innen mit dem Messer raus aus dem Zelt.
Dann wollten die möglichst schnell ins Basislager um die verletzten zu versorgen.
Den Verletzten wurde zusätzliche Kleidung gegeben um deren überleben bestmöglich zu sichern.
Die Schuhe waren vlt. vorm Zelt oder so, aber auf jeden Fall nach der Lawine unauffindbar.

Dann haben die aufgrund von vlt. Panik oder übereilter Schlussfolgerung den falschen Wald angepeilt in dem sie das Basislager Vermuteten...

Der Rest ist Geschichte...

Die Zunge kann der Typ sich beim Aufprall der Lawine auch schlicht und ergreifend einfach abgebissen haben.

Und zum Thema Radioaktivität ist die Erklährung so gut wie jede andere

So im Groben denke ich war es das ungefähr ... Ein (lokal begrenztes) Schneebrett direkt am Hang über dem Zelt scheint mir inzwischen der naheliegendste Auslöser für die Panik und das Aufschneiden des Zeltes von innen. Die Schuhe waren/blieben im Zelt - man hatte die offenbar schon ausgezogen für die Nacht, zum Anziehen war/schien keine Zeit.

Die Zunge gehörte einer Frau (sie befand sich unter den zuletzt Verstorbenen in der Schlucht). Das mit der Radioaktivität sehe ich auch so - ein "red herring". Ebenso wie die orangefarbenen Kugeln/Raketenschweife - die mag es zwar in der Nacht am Himmel gegeben haben, aber ich glaube nicht (mehr), dass die für die Panik verantwortlich waren.

MichaelII
07-01-2014, 13:05
Ich muss mal die Argumente gegen eine Lawine hier aufführen, sonst denken noch Manche, das Rätsel sei hiermit gelöst :D

Zur Lawine:

Das Gebiet ist nicht für Lawinen bekannt, die Hangneigung ein paar Grad unterhalb der üblichen Grad für Hänge mit Lawinengefahr

http://www.ermaktravel.com/photo/index_0_6152d_8a3b5afe_L.jpg

Offizielle Protokoll-Bericht der Suchmannschaft über das gefundene Zelt:
"Der Zeltplatz befindet sich auf der Nord-Ost-Hang des Berges 1079 (Kholat Syakhl offizielle Bezeichnung) an der Mündung des Flusses Auspiya. Zeltplatz befindet sich 300 Meter von der Spitze des Berges 1079 mit einer Neigung von 30 °. Aufbauort besteht aus einer Unterlage, eingeebneter Schnee, dessen Boden aus 8 Paar Skier (für Zelt Unterstützung und Isolierung) besteht. Das Zelt wurde abgspannt mit Ski-Stöcken und fixiert mit Seilen. Auf dem Boden des Zeltes wurden 9 Rucksäcke mit verschiedenen persönliche Gegenständen entdeckt, Jacken, Regenäntel, 9 Paar Schuhe. Es wurden auch gefunden: Hosen für Männer,und drei Paar Stiefel, warme Fellmäntel, Socken, Mützen, Ski-Mützen, Geschirr, Eimer, Herd, Axt, Säge, Decken. Lebensmittel: Kekse in zwei Taschen, Kondensmilch, Zucker, Konzentrate, Notizbücher, Landkarten und viele andere kleine Gegenstände und Dokumente, Kamera und Zubehör."

Also von einer von einer Lawine zerstörtem Zelt ist nicht die Rede, obwohl die Suchmannschaften und die Einheimischen mit diesem Thema sicherlich erfahren waren.


Gruppentagebuch berichten von einer ziemlich dünnen Schneedecke. (wie auch auf den Fotos eindeutig erkennbar...)

Die Beobachtung der Fußspuren hat ein selbstständiges Verlassen des Zeltes aller Teilnehmer ergeben, niemand wurde getragen oder geschleift. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass drei Menschen mit gebrochenen Rippen und den weiteren durch die Autoposie festgestellten tödlichen Verletungen überhaupt transportabel waren.

Die Teilnehmer der Gruppe mit den stärksten und tödlichen Verletzungen wurden am weitesten vom Zelt entfernt gefunden.

Zelt: Das Zelt war eine Eigenkonstruktion, zusammengenäht aus zwei Militärzelten. Es wurde abgespannt duch umgekehrt in den Schnee gesteckte Ski-Stöcke. Mit den Fotos kann man sehen, daß Wochen nach Aufbau des Zeltes die vertikale Position der Skistöcke nicht verändert war. Der Eingang ist immer noch abgespannt. Nur der Mittelteil (durch extra Abstpannungen normalerweise nach oben gezogen) ist eingefallen, entweder durch die Flucht durch die Zeltwand oder gesammelten Schnee durch den Wind auf dem Zelt.



http://www.ermaktravel.com/photo/index_Dyatloff_group.jpg
http://www.ermaktravel.com/photo/index_Vadim_Brusnicin_Dyatlov_tent%20-%20Copy.jpg


Nebenher:
Die Feststellung daß die Zunge fehlt, steht im Autopsiebericht, rätselhaft ist, warum nicht auf den Grund und den Zustand der umligenden Gewebe eingegangen wird.
Die Radioaktivität wurde nur beid der Kleidung einer Person gefunden.
Semen Zolotarev, derjenige der mit einem Altersabstand von ca. 15 Jahren aus dem Rahmen fällt, und auch kurzfristig zur Gruppe gestoßen ist, hat sich dort unter falschen Namen "Sasha" oder "Alexander" eingeführt. Er war der Weltkriegsveteran, dessen Jahrgang eine Überlebenschance von 3% hatte...
Von einer "Schlucht", in der die zuletzt gefundenen Teilnehmer gefunden wurden, die die gebrochenen Rippen usw. erklären würde, kann nicht die Rede sein...
http://www.ermaktravel.com/photo/index_Dyatloff_group_60[1].jpg


Grüße

Fry_
07-01-2014, 14:00
....
Die Feststellung daß die Zunge fehlt, steht im Autopsiebericht, rätselhaft ist, warum nicht auf den Grund und den Zustand der umligenden Gewebe eingegangen wird....

Lag diese Leiche nicht mit dem Gesicht im Bach ?
Der Zustand wird allgemein so bescheiden gewesen sein, dass das Fehlen der Zunge (und wesentlich mehr Teilen des Gesichts) eben nicht als ungewöhnlich betrachtet wurde.
Ich finde, die vielen Rätsel die dieser Fall bietet verführen dazu, manche Details (wie die fehlende Zunge) rätselhafter zu sehen als sie sind.

Bubatz
07-01-2014, 14:51
An eine "Lawine" glaube ich auch nicht, aber das Abrutschen eines lokal begrenzten Schneebrettes direkt über dem Zelt halte ich für wahrscheinlich. Wie man auf dem Foto sieht, hatten sie das Zelt ziemlich tief eingegraben. Ich stelle mir vor, dass in der Nacht hangseitig von oben Schnee auf die (nichtzerschnittene) Dachseite gedrückt und das Zelt schließlich in der Mitte hat zusammenfallen lassen. Das kann schon Panik auslösen. Vielleicht haben sie in der Dunkelheit das Ganze schlimmer eingeschätzt als es war und sind fälschlich von einer großen Lawine ausgegangen.

Zum Thema "Schlucht" - das muss ja nicht der Grand Canyon sein, es reicht doch schon, wenn es ein paar Meter zum Bach steinig runter geht. Ich glaube auch nicht, dass die Verletzungen der Leute da auf "in die Schlucht fallen" zurückzuführen sind, sondern darauf, dass sie später unter Schneemassen begraben waren (weswegen man sie ja auch erst Monate später fand).

Klaus
07-01-2014, 16:13
Ich finde in der Tat merkwürdig dass sich nicht alle die Rucksäcke und Klamotten gegriffen haben. Da muss man schon sehr in Panik sein dass man die 2 Sekunden nicht aufbringt. Ohne "Naturereignis" müssten da schon mehrere Leute offen sichtbar ne Kalaschnikov ins Zelt gehalten und rumgebrüllt haben, dass sich die meisten nicht mal ihre Schuhe nehmen.

Auf der anderen Seite, wenn das tatsächlich Soldaten aus welchem Grund auch immer waren, wird man entsprechende Details aus der "Untersuchung" herausgehalten haben. Ich kann mir nur keinen Grund vorstellen warum das eine Truppe gemacht haben soll. Die Sowjetarmee hätte überhaupt keine "Veröffentlichung" oder Protest fürchten müssen, wenn die die Leute nur da weg haben wollen gehen die bei Tag wo sie auch selbst was sehen hin, hauen denen auf's Maul, und sagen die sollen abhauen. Und das hätten die dann auch getan, mit ziemlicher Sicherheit.

Ich stelle mir eher mordsmässigen Krawall mit hellem Licht / Explosionen durch irgendein Manöver und Fehlabwürfe vor, das motiviert ziemlich, den Ort schnellstmöglich zu verlassen. Besonders wenn die Leute Kriegserfahrung hatten.

Kusagras
07-01-2014, 17:51
Ich muss mal die Argumente gegen eine Lawine hier aufführen, sonst denken noch Manche, das Rätsel sei hiermit gelöst :D

Zur Lawine:
[LIST]
Das Gebiet ist nicht für Lawinen bekannt, die Hangneigung ein paar Grad unterhalb der üblichen Grad für Hänge mit Lawinengefahr

http://www.ermaktravel.com/photo/index_0_6152d_8a3b5afe_L.jpg

...

Interessante, tragische Geschichte. Könnte fast Inhalt eines Assessmentcenters für angehende Kriminalisten sein.;)


Sieht mir auch zu flach für eine Lawine aus, selbst ein Schneebrett, ich weiß nicht. OK, man ist nicht vor Ort, hab nur wenige Bilder gesehen... .

Sicher scheint wohl die Panik, ein offenbar unerwartetes, (Todes-?)Angst auslösendes Ereignis, das keine Zeit zu geben schien, die notwendige, eigentlich unerlässlichen Vorkehrungen (eben um die nächste Zeit zu überleben) angesichts des Wetters zu treffen.

Ich vermute sie wurden im (Tief-)Schlaf !! von den Ereignissen überrascht, geistig völlig benommen, keine Zeit rational zu verfahren, da lief erst mal alles über den "Hirnstamm": Gefahr, Flucht, nur weg hier.



Wenn da ggf Raketen flogen und nicht weit entfernt einschlugen, würde mich die o.a. Reaktion nicht verwundern.

Bubatz
07-01-2014, 21:02
Intercontinentalraketen flogen in der Nacht (man hat die Schweife als orangefarbene Kugeln gesehen), aber Hinweise auf zeitnahe Einschläge im Umkreis gibt es wohl nicht - auch wenn in der Gegend offenbar durchaus Metallschrott zu finden ist, der eventuell von Flugkörpern stammen könnte. Vor allem aber ist wohl keine einschlägige militärische Einrichtung in unmittelbarer Nähe verortet und das Gebiet war kein Sperrgebiet. Deshalb kommt mir die "Waffentest"-Theorie inzwischen nicht mehr so sonderlich wahrscheinlich vor.

Fry_
07-01-2014, 21:33
ICBMs kann man nicht in komplett gesperrtem Gelände testen, so viel Stacheldraht hat nich mal Nordkorea. Da wird wohl einfach dünn besiedeltes Gebiet gewählt.
Und da purzelt bestimmt öfters mal was runter bei Tests.

MichaelII
12-01-2014, 04:01
Also hier gibt es eine Internetseite, in der die Originaldokumente der Behörden als Fließtext eingegeben sind, also mit Google übersetzbar!
Hibinaut (https://sites.google.com/site/hibinaud/)

Ein Internetmythos wurde sofort zerstört: Die Zunge von Ljudmila Dubinina wurde wie Ihre Gesichtshaut und Lippen durch Verwesung im Wasser zersetzt. Steht so in der Autopsie.

Es sind auch viele Zeugenaussagen dokumentiert.

"Der Zeuge sagte aus: 17. Februar 1959 um 06.40 Uhr mit meinem südlichen Mark war sichtbare helle weiße Kugel Cetanzahl, die periodisch weiß umhüllt dichter Nebel. Innerhalb dieser Wolke hellen Lichtpunkt die Größe eines Sterns beobachtet. Von Zeit zu Zeit erhöhen oder zu verringern Volumen. Kugel zog von Süden nach Norden. Die Bewegung der Kugel wurde innerhalb von 8-12 m beobachtet" .
https://sites.google.com/site/hibinaud/home/dopros-svidetela-novikova


Hier wird von dem ominösen Skistock berichtet, der angsschnitzt/ gekerbt war. Das war verwunderlich, da die Skistöcke damals aus Bambus waren, durch schnitzen unbrauchbar wurden und in so einer Umgebung natürlich kein Ersatz zu bekommen ist.
https://sites.google.com/site/hibinaud/home/dopros-svidetela-lebedeva-v-l

Der Vater von Kolewatow formuliert seine Ungläubigkeit so:
"Schließlich versammelten sich in der Gruppe winterharte und erfahrene Leute. Djatlow war das dritte Mal in dieser Gegend. Luda Dubinin selbst führte die Gruppe im Winter 1958. Viele von den Jungs (Kolevatov, Dubinin, Doroshenko) führten eine Fahrt nach Sayan durch. Sie konnten nicht nur durch den tobenden Schneesturm sterben."
https://sites.google.com/site/hibinaud/home/dopros-svidetela-kolevatovoj


Der stellvertretende Vorsitzende des Tourismusvereins "Touristen Swerdlowsk":
"..Das Pfeifen des Windes, der Lärm, die Himmelserscheinung, auch nur eine einziger Schuss konnte sie nicht so erschrecken...Schließlich stelle ich fest, dass im Prinzip, nur eine bewaffnete Gruppe von Menschen, mindestens 10 Menschen, die Dyatlova Gruppe erschrecken konnte, obwohl keine Fakten von Anwesenheit von Fremden gefunden wurde."
https://sites.google.com/site/hibinaud/home/dopros-svidetela-karelina-v-g

usw. Also viel hat sich bei der Rätsellösung seit Damals nicht getan...

Bubatz
12-01-2014, 14:06
Die Sache mit der Zunge dürfte damit immerhin ein für allemal geklärt sein. Das mit dem angekerbten Skistock hatte ich auch schon mal gelesen, aber wieder vergessen - das ist wirklich merkwürdig.

Klaus
12-01-2014, 14:21
Warum wird die helle Kugel ignoriert, während eine Riesentruppe schwer bewaffneter Yetis herbeifabuliert wird die ohne Spuren zu hinterlassen die Gruppe mit Kalashnikovfeuer in der Nacht terrorisiert und in den Wald getrieben hat ? Auch ein winterharter Dosenesser wird nervös, wenn über ihm was explodiert.

Bubatz
12-01-2014, 14:33
Was die Kugel am Himmel (Schweif der Interkontinentalrakete) angeht, so meine ich, dass so etwas erst zu Panik führt, wenn dann auch noch was "runterkommt". Fry_ oben hat zwar Recht, dass man so etwas nicht auf offizielles Sperrgebiet beschränken kann - und komisches Metallzeugs findet man in dem Gebiet wohl auch -, aber ich habe bisher in den ganzen Berichten nix gesehen, was irgendwie auf Einschläge aus der Luft in unmittelbarer Nähe des Zeltes zur betreffenden Zeit hinweisen würde.

MichaelII
05-02-2014, 19:58
Hier auf dieser Russischen Kletterer-Seite (http://www.alpklubspb.ru/ass/dyatlov.htm) wird ausführlich die Lawinentheorie vertreten, in Kombination mit einem Wetterumschwung/Temperatursturz.

Hier wird auch der angeschnitzte Skistock eingebaut. Trotzdem, in jeder bisherigen Theorie werden nicht passende Fakten passend gemacht, so meiner Meinung nach auch hier.

Wenn ich richtig verstanden habe, gehen die Autoren davon aus, dass das Zelt weiter oben aufgebaut wurde, und dann mit einem Schneebrett mit den Insassen ein Stück nach unten gerauscht ist.
Das zweite sind die schweren Verletzungen, die hier gleich am Anfang durch das Schneebrett entstanden sind. Es werden Ärzte zitiert, die eben bestätigen, daß man in Ausnahmesituationen mit diesen Verletzungen sich eben auch soweit fortbewegen kann. Trotzdem, die mit den schwersten Verletzungen waren am weitesten entfernt...
Also für mich auch nicht die Abschlusstheorie...

Grüße

Bubatz
05-02-2014, 20:59
Die russische Seite kann ich leider nicht lesen - was sagen die denn zum angeschnitzten Skistock? Die Schneebretttheorie halte ich ja auch für am wahrscheinlichsten, aber: Kann das Zelt wirklich mit Schneebrett runtergerutscht sein, wo es doch ein nicht unbeträchtliches Stück im Schnee eingegraben war und unten mit Lagen von Skiern usw. ausgelegt?

MichaelII
05-02-2014, 23:52
Die russische Seite kann ich leider nicht lesen -
Einfach im Chromium Webbrowser laden, wird automatisch übersetzt...


was sagen die denn zum angeschnitzten Skistock?
Àëüïèíèñòû Ñåâåðíîé ñòîëèöû. . (http://www.alpklubspb.ru/ass/dyatlov_12.htm) Erstes Bild, er ist also durch die Lawine gebrochen, die Bruchstellen wurden von der Suchmannschaft falsch als Schnitzer interpretiert...
http://www.alpklubspb.ru/ass/dyatlov_90.jpg


Die Schneebretttheorie halte ich ja auch für am wahrscheinlichsten, aber: Kann das Zelt wirklich mit Schneebrett runtergerutscht sein, wo es doch ein nicht unbeträchtliches Stück im Schnee eingegraben war und unten mit Lagen von Skiern usw. ausgelegt?
Selbe Seite weiter unten

Grüße

agonistikos
07-02-2014, 14:17
Ich habe von einem ähnlichen Vorfall in der Antarkts gelesen, dem zwei (ebenfalls sowjetische) Polarforscher zum Opfer fielen.
Ein renommierter Naturwissenschaftler meinte dazu, es gebe in freier Natur Radioaktivitätsquellen und die Männer seien Ihnen (unbewusst) zu nahe gekommen.
Dadurch verseucht, wahnsinnig - und tot.

Terao
18-03-2014, 23:25
Ich habe von einem ähnlichen Vorfall in der Antarkts gelesen, dem zwei (ebenfalls sowjetische) Polarforscher zum Opfer fielen.
Ein renommierter Naturwissenschaftler meinte dazu, es gebe in freier Natur Radioaktivitätsquellen und die Männer seien Ihnen (unbewusst) zu nahe gekommen.
Dadurch verseucht, wahnsinnig - und tot.Das seh ich ja eben erst.
Seit wann wird man denn durch radioaktive Verseuchung wahnsinnig?
Und was sollen diese natürlichen Quellen sein, die so ne hohe Strahlendosis in kurzer Zeit verursachen?
Und was genau hat das mit dem Djatlow-Pass zu tun?

Achja, Infraschall soll hingegen tatsächlich bei manchen diffuse Angstgefühle auslösen können (die, da die Person ja die Quelle nicht bewusst wahrnimmt, leicht auf Übernatürliches projiziert werden). Aber das ist nicht annähernd intensiv genug, um eine Gruppe von 9 Leuten mal eben in den sicheren Tod zu treiben.

MichaelII
19-03-2014, 10:42
Gibt jetzt einen Film namens Devil's Pass (http://www.amazon.de/Devils-Pass-Blu-ray-Gemma-Atkinson/dp/B00FVVZ6VQ/ref=pd_sim_sbs_eb_4?ie=UTF8****RID=0P6GSZKQSVMSVAT8XZ5Z), der eine Lösung bereithält, und zu dem Genre des "Found Footage (http://de.wikipedia.org/wiki/Found_Footage_%28Genre%29)" gehört. (Kannte ich bisher auch nicht).
Der Djatlow-Pass-Vorfall passt natülich mit den im Nachhinein gefundenen Fotos wie die Faust aufs Auge.
Bitte nicht wegen dem Cover kaufen, Mann wird in der Hinsicht enttäuscht, die einzige entsprechende Szene wird frühzeitig durch Geräusche vor dem Zelt unterbrochen :-)


PFDr0neiLBU

Bubatz
19-03-2014, 21:07
Sag mir, dass die "Lösung" dieses Films nicht "Aliens" lautet! (Dann überleg' ich mir's ob ich den mal anschaue.)

MichaelII
19-03-2014, 23:43
Sag mir, dass die "Lösung" dieses Films nicht "Aliens" lautet! (Dann überleg' ich mir's ob ich den mal anschaue.)

Nö.ö, Aliens sind es nicht...

Terao
20-03-2014, 15:11
Sag mir, dass die "Lösung" dieses Films nicht "Aliens" lautet! (Dann überleg' ich mir's ob ich den mal anschaue.)Laut Rezensionen ist die "Lösung" aber ähnlich weit hergeholt.
Glaube, der reale Fall ist spannender.

Kreuzkuemmel
20-03-2014, 16:05
...die Bruchstellen wurden von der Suchmannschaft falsch als Schnitzer interpretiert...


Einen Bruch mit einem Schnitt verwechseln, gerade bei einem faserigen Material wie Bambus? Ich weiß nicht...

MichaelII
20-03-2014, 16:38
Laut Rezensionen ist die "Lösung" aber ähnlich weit hergeholt.
Glaube, der reale Fall ist spannender.

Sehe ich und der (http://www.youtube.com/watch?v=5OzcirxL5mY) hier ähnlich...


Einen Bruch mit einem Schnitt verwechseln, gerade bei einem faserigen Material wie Bambus? Ich weiß nicht...

Für mich auch nicht nachvollziehbar, wie gesagt, alle Theorien haben für ein paar Tatsachen einen schlüssigen Zusammenhang, alles was nicht reinpasst wird irgendwie "passend" gemacht. Eine Theorie die alle Fakten glaubwürdig einbindet kennich ich bisher nicht...

Grüße

Bubatz
20-03-2014, 22:04
Ok Jungs, der Film ist dann wohl nichts für mich - schade, eigentlich.