Vollständige Version anzeigen : Vorsichtige Anfrage: Abhärtung
schabernacker
22-12-2013, 17:44
Grüß Euch!
Abgesehen von einem Makiwara, wie kann ich Faust, Unterarme, evtl. Ellbogen und dergleichen abhärten? Also praktisch schlagfester oder auch trefferfester machen? Hat da jemand Erfahrung mit?
Vielen Dank für Eure Zeit und Mühe.
Aloha!
Sandsack und Makiwara sind absolut ausreichend, was Abhärtung betrifft. Du willst dir deine Hände ja auch nicht zu Klump matschen.
lG
L.
Sandsack ist o.k. aber ...
gruß hafis
AkushonWasi
22-12-2013, 18:47
Ich habe einmal so eine Art Armabhärtung im Karatetraining gehabt. Partnerübung wo man Soto-Uke, Uchi-Uke und Gedan Barai quasi gegeneinander schlägt. Wohl ganz gut. Habe es auch schon in diversen Okinawa Karatestilen gesehen.
dirtrider4life
22-12-2013, 19:16
Tja die Zeit und der Sandsack werdens richten denke ich.
Abhärtung als Begriff wird glaube ich oft missverstanden was sich mit der Zeit ändert ist die Wahrnehmung des Schmerzreizes.
Aua, machts trotzdem!
Ist halt nichts dass man erzwingen kann, da hilft es nur mit Geduld dran zu arbeiten und normal zu trainieren.
Tja, manch einer hat's halt lieber, wenn der Eiter der Geschwüre so fest wird wie Knochen :D
Prost!
L.
Royce Gracie 2
22-12-2013, 20:16
Abhärtung funktioniert auf jeden Fall.
Auch wenn viel Kopfsache ist , ist nicht alles Kopfsache !
Es ist eigentlich ganz einfach ...
Haue mittelstark, so das nichts kaputt geht immer wieder mit den Stellen die du abhärten willst gegen Dinge die hart sind aber nicht spitz , zu hart etc... das was kaputt gehen würde.
Ganz ganz wichtig : Wenn du zu dolle machst haust du dich nur kaputt und bist danach empfindlicher als vor der Abhärtung ....
wohl dosiert muss das ganze sein :)
Zingultas
22-12-2013, 20:56
das mit den Unterarmen nennt sich 'ude tanren' oder 'ude kitae' unter diesen beiden Begriffen wirst du wohl noch mehr solcher Übungen finden wie du sie suchst, die oftmals nicht nur/vorrangig der "Abhärtung/Gewöhnung" dienen sondern oft vorrangig eine bessere Spannung schulen
Vorsicht ist geboten. Liegestütze auf Mittel- und Zeigefingerknöchel, 5 - 3 - 2- 1 Fingern sind z.B. noch immer ein probates Anfangsprogramm.
Wenn man von den Händen abhärten redet habe ich hier zu Hause eine spezielle Wand, an denen ich jeden Morgen alle möglichen stellen an der Hand abhärte.
Generell gilt da vorsichtig, lieber häufig und maßvoll. Es soll ja nichts kaputt gehen.
Wichtig ist auch einfach die korrekte Handhaltung beim Schlagen. So passiert auch bei Menschen wie mir (dünne Ärmchen :D ) nichts.
SKA-Student
22-12-2013, 21:23
Wie sind eure Erfahrungen mit der physischen "Haltbarkeit" der Abhärtung?
Mir hat ein Thaiboxer erzählt, man müsse immer dran bleiben, sonst ist das nach 3 Wochen weg. Mein bischen Erfahrung in dem Bereich bestätigt das.
Finaljustice
22-12-2013, 21:32
Wie sind eure Erfahrungen mit der physischen "Haltbarkeit" der Abhärtung?
Mir hat ein Thaiboxer erzählt, man müsse immer dran bleiben, sonst ist das nach 3 Wochen weg. Mein bischen Erfahrung in dem Bereich bestätigt das.
Kann ich so nicht bestätigen. Man muss das kontinuierlich machen, das stimmt, aber es hält eigentlich eine Weile vor, auch wenn man es mal etwas schleifen lässt.
schabernacker
22-12-2013, 21:54
Herzlichen Dank zunächst für Eure Beteiligung und Antworten.
Kann jemand noch erklären,wie es jetzt genau funktioniert? Nimmt das Schmerzempfinden ab oder ändert sich tatsächlich die Knochenstruktur?
Schnueffler
22-12-2013, 22:02
Herzlichen Dank zunächst für Eure Beteiligung und Antworten.
Kann jemand noch erklären,wie es jetzt genau funktioniert? Nimmt das Schmerzempfinden ab oder ändert sich tatsächlich die Knochenstruktur?
Beides.
Wie sind eure Erfahrungen mit der physischen "Haltbarkeit" der Abhärtung?
Mir hat ein Thaiboxer erzählt, man müsse immer dran bleiben, sonst ist das nach 3 Wochen weg. Mein bischen Erfahrung in dem Bereich bestätigt das.
War das einer von den "Thaiboxern" des Typ's: 17 Jahre alt, geht seit zwei Monaten unregelmäßig ins Gym und trägt die meiste Zeit UFC Klamotten? ;)
Nein im Ernst: es kommt darauf an wie lange man es vor der Pause gemacht hat. Bei jemanden der über Jahre hinweg mit Kontakt trainiert und Abhärtungsübungen macht sind nach drei Wochen keine Unterschiede festzustellen. Wenn einer nach drei mal Abhärtung immer 3 Wochen Pause einlegt wird das nichts.
Meine Erfahrungen zur Abhärtung:
- Seiken Liegestütz sind das Fundament für harte Knöchel und starke Handgelenke
- Sandsack und Makiwara Training
- Langsame, leichte Schläge an eine Betonwand oder einem Baum sind okay wenn die Gelenke alle in der richtigen Position sind. Dabei fühlst du praktisch das Feedback in den Körper zurückkommen
- Lockere Lowkicks an Baumstämmen, Stahlpfosten und -pfeilern. Manchmal mit Gummimatte herumgewickelt, manchmal direkt drauf.
- Ellenbogen nicht direkt abhärten. Man kann zwar mit der Ellenbogenspitze den Gegner im Gesicht treffen, aber bestimmt keine Wand. Wenn Ellebogen Techniken am Makiwara, dann ist die Trefferzone etwas unterhalb am Ende des Unterarmes
- Partner Training: Uchi,Soto Uke, Gedan Barai gegeneinander
- Partner Drills mit Lowkicks
- Partner schlägt mit Stock
- Sanchin Test durch Partner
- Kumite nach Kyokushin Regeln und ein Dritter schlägt mit dem Stock von hinten
The little Dragon
23-12-2013, 10:23
Kann jemand noch erklären,wie es jetzt genau funktioniert? Nimmt das Schmerzempfinden ab oder ändert sich tatsächlich die Knochenstruktur?
Die Schmerzempfindlichkeit wird sich sicherlich ändern.
Die Knochenstruktur auch, und zwar folgender Maßen: Wenn du irgendwo gegen schlägst, entstehen im Knochen ganz feine Risse. Nichts dramatisches, aber durch das schließen dieser Risse wird der Knochen nach und nach härter.
Wichtig ist nicht nur die Abhärtung der Offensiv Techniken, sondern auch zur lernen einzustecken. Dazu gibts einen tollen Beitrag in Kanken's Blog
Schmerz, Angst, loslassen - Judo-Blog (http://www.judo-blog.de/wordpress/technik/schmerz-angst-loslassen/)
Royce Gracie 2
23-12-2013, 11:04
Wie sind eure Erfahrungen mit der physischen "Haltbarkeit" der Abhärtung?
Mir hat ein Thaiboxer erzählt, man müsse immer dran bleiben, sonst ist das nach 3 Wochen weg. Mein bischen Erfahrung in dem Bereich bestätigt das.
Also ich kann das so schon relativ bestätigen.
Vielelicht keine 3 Wochen , aber wenn man 2 Monate nichts mehr macht ist das Schmerzempfinden zumindest bei mir wieder voll da.
Und ich habe ca 1 Jahr lang 2-3x die Woche meine Schienbeine gegen Bäume,Torpfosten, Straßenlaternen alles mögliche gehauen.
nach ca.1 Jahr hatte ich kaum noch schmerzen an den Schienbeinen , selbst wenn ich mich volle kanne an ner tischkante gestoßen hatte , habe ich es kaum gemerkt.
Dann bischen Pause gemacht und nach ca.1-2 Monaten war alles wie am
1 Tag
SKA-Student
23-12-2013, 11:06
War das einer von den "Thaiboxern" des Typ's: 17 Jahre alt, geht seit zwei Monaten unregelmäßig ins Gym und trägt die meiste Zeit UFC Klamotten? ;)
Nein, das war einer, der das schon lange und regelmäßig gemacht hat.
- Langsame, leichte Schläge an eine Betonwand oder einem Baum sind okay wenn die Gelenke alle in der richtigen Position sind. Dabei fühlst du praktisch das Feedback in den Körper zurückkommen
- Lockere Lowkicks an Baumstämmen, Stahlpfosten und -pfeilern. Manchmal mit Gummimatte herumgewickelt, manchmal direkt drauf.
Davon würde ich einem Anfänger in dem Bereich erstmal gar nix erzählen, das sollte nicht nach 3 Wochen Sandsack/Makiwara versucht werden. Abgesehen davon, dass ich sowieso nichts davon halte, wir kämpfen ja nicht gegen Roboter... :)
Gürteltier
23-12-2013, 11:35
Alles, wozu man kräftiger zur Abhärtung schlägt, sollte etwas federn können, besonders wenn Deine Gelenke wie bei Gyaku Tsuki oder Mae Geri direkt hinter dem Druck stehen.
Also ist der Sandsack für den Lowkick der Laterne eventuell vorzuziehen.
Unterarme abhärten - da gibts was ideales, das genau die gleiche Knochendichte hat... zumindestest bei den meisten.
Gut, sollte man nicht in der Öffentlichkeit übertreiben, denn es wirkt zumindest hospitalistisch.
Aber schlag halt Deine eigenen in verschiedenen Winkeln gegeneinander.
Ich hab mal in ner Doku gesehen, dass die Old School Bare Knuckel Gypsy Kämpfer in Irland früher ihre Hände in Terpentin oder sowas in der Art gehalten haben über längere Zeiträume :ups::cool:
SKA-Student
23-12-2013, 13:16
Gut, sollte man nicht in der Öffentlichkeit übertreiben, denn es wirkt zumindest hospitalistisch.
Aber schlag halt Deine eigenen in verschiedenen Winkeln gegeneinander.
:D Da gibt's schlimmeres... mein BJJ-Trainer zeigt ab und an mal eine Technik/Bewegung ohne Partner => Rollen ohne Partner sieht so geil aus!
Ich hab mal in ner Doku gesehen, dass die Old School Bare Knuckel Gypsy Kämpfer in Irland früher ihre Hände in Terpentin oder sowas in der Art gehalten haben über längere Zeiträume :ups::cool:
Das klingt total ... bescheuert.
BloodRage
23-12-2013, 13:55
Ich hab mal in ner Doku gesehen, dass die Old School Bare Knuckel Gypsy Kämpfer in Irland früher ihre Hände in Terpentin oder sowas in der Art gehalten haben über längere Zeiträume :ups::cool:
Das konnten die aber nur, weil sie sternhagelvoll waren.;):D
SKA-Student
23-12-2013, 16:39
Das konnten die aber nur, weil sie sternhagelvoll waren.;):D
:hammer:
Erklärungen können so einfach sein!
dirtrider4life
23-12-2013, 18:05
Wer auf solche kruden Ideen kommt hat offensichtlich nicht nur an dem Verdünner geschnüffelt sondern sich bestimmt auch was davon eingeholfen.
Die spinnen Iren!
Besinnliche Tage!
Morio Higaonna: kote kitae - YouTube (http://youtu.be/zcjmPA2g26I)
Gürteltier
24-12-2013, 21:21
Uns Sensei, die alte You tube Rampensau.
Na, kann er ja nix für.
Ich meine, es ginge auch noch mehr en gros und zeitsparender, macht er sicher auch demnächst :
Darren Taylor - 10 Meter Sprung in 30 cm Wasserbecken - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=x0I-ARRm1Lc)
Ich dachte schon du willst das ins Lächerliche ziehen ... aber ... der Typ macht ja wirklich einen Bauchplatscher aus 10m in ein Planschbecken :ups:
Was Du weiter oben geschrieben hast, Vegeto, kann ich nur bestätigen.
Meine eigene Erfahrung: habe mit Liegestütz auf Seiken angefangen, dann gegen weiches Holz, Kachelwände, etc. locker geklopft, später stärker geschlagen.
Die Knöchel wurden dicker, es entstanden Schwielen an den Händen. Infolgedessen konnte ich irgendwann mit 50-80% der Kraft gegen eine massive Betonwand einen Tsuki machen ohne Verletzung oder Schmerzempfinden.
Das alles als Jugendlicher.
Später habe ich damit aufgehört, der Effekt war aber nicht nach drei Wochen weg - das ist Quatsch! Es hat sicher ein gutes Jahr gedauert, bis die Knöchel optisch und "funktionell" wieder fast auf Ausgangsniveau waren.
Was das Schienbein angeht, das regeneriert sich allerdings schon schneller, bei manchen jedoch gar nicht, weil die Nerven absterben können.
Mein momentanes Projekt ist, meine Unterarme und Schienbeine wieder weniger schmerzempfindlich gegen Blocks zu machen. Zurzeit tut es massiv weh, wenn mit Gedan-Barai oder Soto-Uke geblockt wird.
Dafür fange ich bei den Schienbeinen mit lockerem Klopfen mit Papprollen an - solche, in die man Plakate einwickelt. Dann kommen Stöcke mit Weichholz dran. Später rollt oder schlägt man (locker!!) damit auf das Schienbein.
Bei den Unterarmen wird es schon schwerer, allein etwas zu tun. Dünne Baumstämme eignen sich für Soloübungen mit Soto-Uke, Gedan-Barai etc.
Viel Erfolg beim eigenen Projekt.
Kusagras
25-12-2013, 18:41
Besinnliche Tage!
Morio Higaonna: kote kitae - YouTube (http://youtu.be/zcjmPA2g26I)
Cool, sein Dojo müsste hier um die Ecke sein, das wärs ... .
Hat schon jemand hier vom Board mal bei ihm traniert?
openmind
26-12-2013, 01:17
Ich dachte schon du willst das ins Lächerliche ziehen ... aber ... der Typ macht ja wirklich einen Bauchplatscher aus 10m in ein Planschbecken :ups:
Der war damit auch schon mal hier in ner deutschen Sendung.
Ohne seine Leistung schmälern zu wollen - ich war schon enttäuscht,
als ich gesehen habe, dass da ne dicke Matte unter dem Planschbecken
liegt. Ich war bei der Ankündigung des Tricks natürlich davon ausgegangen,
dass das Becken auf dem nackten Beton oder normalen Fußboden liegt...
_
Dampfhämmerlein
26-12-2013, 01:38
ist zwar nicht karatypsich aber manche chinamänner stellen sich in brusthohes wasser und schlagen auf die wasseroberfläche
Naja, der gute Mann will sich halt vermarkten. Finde ich in Ordnung. Besser als Opas im Keikôgi, die 13jährigen Mädchen beibringen, mit abstrusen Stockabwehr-umgreif-Hebel-Entwaffnungskombinationen in Stakkatosequenz könnten sie sich effektiv gegen Vergewaltiger wehren ...
Noch zum Thema Abhärtung: Wer meint, es zu brauchen, soll es tun. Aber bitte kontrolliert und nicht übertreiben! Sonst es mehr Selbstverstümmelung als alles andere. Ich halte es für mein Karate inzwischen für ziemlichen Humbug, gegen Betonpfeiler und was nicht noch zu schlagen. In der Zeit mache ich lieber eine halbe Stunde richtig gutes Sparring oder Kondi.
lG
L.
kuhpfleger2012
26-12-2013, 11:26
mach seit knapp drei jahren karate abhärtung kommt erst mit der zeit und durch ständiges training ohne pausen
Zingultas
26-12-2013, 14:29
@kuhpfleger2012
der physische Teil der Abhärtung durch zB. körpereigene Verdichtung, Aufbau finden eigentlich nur in den Pausen statt.
Stichwort: Regeneration
Du meinst sicherlich regelmäßiges Training ohne Intervall/Rhytmusunterbrechungen
Gürteltier
26-12-2013, 21:44
Cool, sein Dojo müsste hier um die Ecke sein, das wärs ... .
Hat schon jemand hier vom Board mal bei ihm traniert?
Ja, sonst würde ich ja nicht Uns Sensei schreiben.
Live ist er bescheidener und schwärmt nicht grinsend von seinem gequälten Mobiliar. Vielleicht kommt das aber auch mit dem Alter.
Samurai85
29-12-2013, 08:30
schaut euch doch mal die Abhärtung "Kote Kitae" im Uechi Ryu an, danach wisst ihr was Sache ist ;)
Wohl wahr ... Mit dem Klavierspielen ist es jedenfalls dann endgültig vorbei ...
Wohl wahr ... Mit dem Klavierspielen ist es jedenfalls dann endgültig vorbei ...
Das sehe ich auch so :halbyeaha
womit wir dann bei der Frage angelangt wären,
wozu jemand sich warum wogegen abhärten will
und welche Folgen er dabei in Kauf nehmen müsste ...
gruß hafis
Ich habe früher ähnlich trainiert - immer gegen Betonmauern und Stahltüren gehämmert. Was es mir gebracht hat? Na ja, ich konnte halt gegen Beton + Stahltüren hauen ohne das es weh tat :D und einmal aus Versehen ein Loch in einer Rigipsbürowand verursacht weil ich dachte die wär massiv :rolleyes:
Mittlerweile bin ich von diesem Trip runter und finde das Sandsack und Makiwara völlig ausreichend ist.
Das sehe ich auch so :halbyeaha
womit wir dann bei der Frage angelangt wären,
wozu jemand sich warum wogegen abhärten will
und welche Folgen er dabei in Kauf nehmen müsste ...
gruß hafis
Vielleicht deswegen, weil man sich im Notfall kaum Bandagen und Handschuhe überziehen kann.
Das rechte Mittelmaß wird´s wie so oft schon richten.
Hau.drauf.wie.nix
29-12-2013, 20:14
Abhärtung funktioniert auf jeden Fall.
Auch wenn viel Kopfsache ist , ist nicht alles Kopfsache !
Es ist eigentlich ganz einfach ...
Haue mittelstark, so das nichts kaputt geht immer wieder mit den Stellen die du abhärten willst gegen Dinge die hart sind aber nicht spitz , zu hart etc... das was kaputt gehen würde.
Ganz ganz wichtig : Wenn du zu dolle machst haust du dich nur kaputt und bist danach empfindlicher als vor der Abhärtung ....
wohl dosiert muss das ganze sein :)
:halbyeaha
Wie sind eure Erfahrungen mit der physischen "Haltbarkeit" der Abhärtung?
Mir hat ein Thaiboxer erzählt, man müsse immer dran bleiben, sonst ist das nach 3 Wochen weg. Mein bischen Erfahrung in dem Bereich bestätigt das.
Stichwort Schmerzempfindlichkeit
Herzlichen Dank zunächst für Eure Beteiligung und Antworten.
Kann jemand noch erklären,wie es jetzt genau funktioniert? Nimmt das Schmerzempfinden ab oder ändert sich tatsächlich die Knochenstruktur?
Folgendes passiert im Körper:
Der Knochen wird härter/fester, wenn Reize (Zug oder Druck) in einem bestimmten Maß auf den Knochen wirken. Die Durchblutungssituation spielt hierbei auch eine Rolle, aber das sei nur nebenbei erwähnt.
Deine Knochen werden also durch Krafttraining (es wirkt Kraft über den Zug der Sehnen auf den Knochen) stabiler und eben durch Druck des einwirkenden Gewichts.
Sie werden aber eben auch, und das meinst du wohl mit deiner Frage explizit, durch Druck stabiler. Der Körper (in diesem Fall der Knochen) passt sich an Krafteinwirkung an. Nun kann man gegen einen Sandsack schlagen (mit voller Wucht) um sich abzuhärten, oder man macht´s wie "Royce Gracie 2" beschrieben hat. Ziel hierbei ist es, dem Knochen einen möglichst optimalen Reiz (nicht zu stark/schwach) zu geben. Die Dosierung musst du selbst herausfinden. Umso härter du dich abhärtest, umso länger brauch der Knochen, um zu regenerieren. Also oft einfach lockere Einheiten einbauen macht meiner Meinung nach am meisten Sinn. Sprich, dir ist langweilig, such dir irgendwas und bearbeite Hände/Unterarme einfach ein bisschen. Und heul dabei nicht rum, man gewöhnt sich an immer mehr ;) :D
Zur Schmerzempfindlichkeit:
Deinen ganzen Körper durchlaufen Nerven und es befinden sich überall kleinste Schmerzrezeptoren, die "Schmerz" wahrnehmen und an dein Gehirn weiterleiten (ist übrigens auch ein entscheidender Fakt bei der Diskussion über richtiges Dehnen). Wenn dein Gehirn nun Reize öfter verspürt, beispielsweise bei einem harten Unterarmblock, kannst du dein Gehirn über Gewohnheit darauf trainieren, diesen "Reiz" nicht als Schmerz abzulegen (mal ganz grob gesagt) und besser/gezielter mit dieser Wahrnehmung umgehen. Diese Gewohnheit im Gehirn für die Verarbeitung des Reizes, kann sich allerdings durchaus ändern. Man kann leicht wieder ein Mädchen werden, wenn man es eben nicht gewohnheitsmäßig macht :D
Wobei meine Erfahrung ist, dass man sich wesentlich schneller wieder daran gewöhnt, wenn man es eine zeitlang gemacht hat
Beide Punkte spielen eine Rolle. Den Knochen hart bekommen (durch gezieltes Kraft- und Abhärtungstraining) und die Schmerzempfindlichkeit abnehmen zu lassen.
Man sollte abschließend jedoch auch beachten, dass dein Körper dir nicht umsonst Schmerzen signalisiert, daher ist die Dosierung das A und O. In einem Kampf bist du eigentlich ja genug auf Adrenalin unterwegs, sodass Schmerzen relativ egal sind :D
Luce Bree
29-12-2013, 22:30
...
Noch zum Thema Abhärtung: Wer meint, es zu brauchen, soll es tun. Aber bitte kontrolliert und nicht übertreiben! Sonst es mehr Selbstverstümmelung als alles andere. Ich halte es für mein Karate inzwischen für ziemlichen Humbug, gegen Betonpfeiler und was nicht noch zu schlagen. In der Zeit mache ich lieber eine halbe Stunde richtig gutes Sparring oder Kondi.
...
+1
Wie sagte Bruce Lee so schön?
"Boards don 't hit back..." ;)
Ok...soll ja nur zur Abhärtung sein...aber trotzdem kann ich diesem "Ich-schlag-den-Brückenpfeiler-zu-Brei-Gedöns" nix abgewinnen.
Im TKD ist das Einschlagen auf nicht-flexible Gegenstände (Bretter) für mich eher als "Spass" anzusehen und bisweilen auch um eine alternative Rückmeldung für die korrekte Technik und Distanz zu bekommen.
Aber soll jeder halt so machen, wie er lustig ist :D
Fröhliches Reinrutschen ins neue Jahr ohne Betonpfeiler wünscht Euch allen...
Luce
Ich habe durchaus das Gefühl, dass vor allem Seiken-Abhärtung sich sowohl als Knochen als auch auf die überliegende Haut langfristig auswirkt.
Auch nach längeren Pausen gab es kaum Schmerzprobleme und es entsteht generell eine leichte Vervärbung der Haut über den Seiken-Knöcheln, die sich bisher nicht wieder gelöst hat.
Von daher muss man auch wissen, dass man es i.d.R sieht ;)
Kann ich bestätigen, Kampfsportlererkennungsmerkmal (tolles Wort) Nummer 1 sind die verfärbten Knöchel.
Schwer zu vermeiden wenn man nicht nur Luft verprügelt.
Luce Bree
01-01-2014, 18:50
Die grundlegende Frage ist für mich jedoch:
Was bringt es wirklich???
Ich kann mir auch an der heißen Herdplatte Schwielen an die Hände züchten und danach das Grillfleisch ohne Zange wenden...aber kann ich deswegen besser kochen? :rolleyes:
Sieht ja wirklich furchterregend aus, wenn man mit rötlich-lividen Hautveränderungen an den Handknöcheln in der U-Bahn sitzt und die Leute denken "Uii...der ist Kampfsportler" ;)
So..genug der Ironie...
Frohes neues Jahr Euch allen :troete:
Seiken Liegestütz sind allein schon deshalb sinnvoll, weil dadurch jeder lernen muss die Handgelenke richtig zu halten. Ich habe schon so oft gesehen wie die Leute das Handgelenk beim Schlagen abknicken. Wenn die so mit Power zuschlagen, brechen sie sich selbst was :rolleyes: Durch regelmäßige Seiken Liegestütz gewöhnt man es sich richtig an und härtet die Strukturen für den Einschlag in einer realen Kampfsituation.
Luce Bree
03-01-2014, 06:18
Seiken Liegestütz sind allein schon deshalb sinnvoll, weil dadurch jeder lernen muss die Handgelenke richtig zu halten. Ich habe schon so oft gesehen wie die Leute das Handgelenk beim Schlagen abknicken. Wenn die so mit Power zuschlagen, brechen sie sich selbst was :rolleyes: Durch regelmäßige Seiken Liegestütz gewöhnt man es sich richtig an und härtet die Strukturen für den Einschlag in einer realen Kampfsituation.
Dem kann ich voll zustimmen!
Das ist dann allerdings eher "Kräftigung" als "Abhärtung"...:rolleyes:
Ich hab es mit der Übung "Krokodil" gelernt. Seiken + Liegestützposition und so dann durch die Halle. Dabei die Fäuste immer wieder auf den harten Boden hauen, um vorwärts zu kommen.
Luce Bree
03-01-2014, 11:58
Ich hab es mit der Übung "Krokodil" gelernt. Seiken + Liegestützposition und so dann durch die Halle. Dabei die Fäuste immer wieder auf den harten Boden hauen, um vorwärts zu kommen.
Klingt sehr interessant...
Und wie sah der Boden nach diversen derartigen Trainingseinheiten aus? :rolleyes:
Klingt sehr interessant...
Und wie sah der Boden nach diversen derartigen Trainingseinheiten aus? :rolleyes:
Nicht anders als vorher. Das ist, wie wenn du dich in Liegestützposition durch die Halle bewegst, nur halt auf Fäusten. Was soll das schon mit dem Boden machen?
Luce Bree
03-01-2014, 13:14
Nicht anders als vorher. Das ist, wie wenn du dich in Liegestützposition durch die Halle bewegst, nur halt auf Fäusten. Was soll das schon mit dem Boden machen?
Die Frage nach dem Boden war nur als Spaß gedacht...uff :rolleyes:
Machst du das auf Tatami oder auf hartem Sporthallenboden?
Aber muss ich heute direkt einmal ausprobieren, bei mir auf Schwungparkett...Danke für den Tipp!
Die Frage nach dem Boden war nur als Spaß gedacht...uff :rolleyes:
Machst du das auf Tatami oder auf hartem Sporthallenboden?
Aber muss ich heute direkt einmal ausprobieren, bei mir auf Schwungparkett...Danke für den Tipp!
Spaß? Was soll das sein? Kann man das essen?
Aber ok, verstehe jetzt: Ja, der Boden hatte ne blutige Lippe und 2 blaue Augen. Ist aber hart im Nehmen... So, ja? :D
Harter Sporthallenboden. Wobei im alten Dojo vor vielen Jahren haben wir es noch auf Parkett gemacht, wenn ich mich richtig erinnere.
Früher hatte man jemanden, der einem beim LS die Beine in die Hände nahm, dann drückte man sich im LS ab, klatschte in die Hände und landete wieder auf den Knöcheln. Dann machte man wieder die "Schubkarre", ging wieder nach oben usw. usf.
Heutzutage kaum mehr vorstellbar. Trotz Schwingboden, Bodenmatten etc. pp.
Früher hatte man jemanden, der einem beim LS die Beine in die Hände nahm, dann drückte man sich im LS ab, klatschte in die Hände und landete wieder auf den Knöcheln. Dann machte man wieder die "Schubkarre", ging wieder nach oben usw. usf.
Heutzutage kaum mehr vorstellbar. Trotz Schwingboden, Bodenmatten etc. pp.
Unvorstellbar! Bei uns beschweren sich manche schon, wenn'se auf der Matte mit "Fäustezu" Liegestützen machen sollen; Kommentare wie "muß man so davorhauen" beim Makiwaratraining ignoriere ich mittlerweile.
Früher hatte man jemanden, der einem beim LS die Beine in die Hände nahm, dann drückte man sich im LS ab, klatschte in die Hände und landete wieder auf den Knöcheln. Dann machte man wieder die "Schubkarre", ging wieder nach oben usw. usf.
Halte ich auf unnachgiebigen Böden für unsinnig wie fahrlässig. So einen Schwachsinn würde ich niemals von meinen Schülern verlangen und auch selbst nicht durchführen, wenn irgendwer es von mir verlangen würde.
Auf Schwingböden (Matte, spezielle Sportböden, weiches Parkett) hingegen gehörte das in den meisten Vereinen, in denen ich trainiert habe, zum Standardprozedere. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass es mir geschadet habe. Nachhaltig genützt aber genau so wenig.
lG
L.
Luce Bree
04-01-2014, 13:53
...
Ich kann jetzt nicht behaupten, dass es mir geschadet habe. Nachhaltig genützt aber genau so wenig.
...
Damit sind wir schon zwei mit dieser Erfahrung ;)
Äähh...was bitte ist denn "weiches Parkett"???:ups::D
Unvorstellbar! Bei uns beschweren sich manche schon, wenn'se auf der Matte mit "Fäustezu" Liegestützen machen sollen;
Wir mussten immer Schubkarren auf einem groben Betonboden draußen vor der Halle machen. Anschließend dann Barfuß Waldlauf (Sommer wie Winter).;-)
Ob das kämperisch was gebracht hat??? Auf alle Fälle hat es Spaß gemacht und und man lernte Schmerzen zu ertragen. Außerdem fühlten wir uns als die Größten ;-)
Bezüglich Abhärtung: Unterarmabhärtung habe ich nur sporadisch betrieben (lange her). War auch nicht nötig, da die im Kyokushin automatisch kommt.
Schienbeinabhärtung machte ich aber regelmäßig (2-3mal pro Woche) und das brachte mir im Sparring schon einen Vorteil gegen Trainingspartner die das nicht machten. So gleichmäßig und viel werden die Schienbeine im normalen Training einfach nicht beansprucht (mag im Profibereich anders aussehen). Wie es richtig gemacht wird, wurde im Thread ja schon erwähnt.
Lowkickabhärtung fand ich auch sinnvoll. Wobei man bei ausreichend Sparring da auch wieder eher drauf verzichten kann.
Wir mussten immer Schubkarren auf einem groben Betonboden draußen vor der Halle machen. Anschließend dann Barfuß Waldlauf (Sommer wie Winter).;-)
Ob das kämperisch was gebracht hat??? Auf alle Fälle hat es Spaß gemacht und und man lernte Schmerzen zu ertragen. Außerdem fühlten wir uns als die Größten ;-)
Wurde bei uns damals auch gemacht, nur das man bei der Schubkarre nicht mit den Fäusten "lief" sondern hüpfen musste.
War das immer ein Spaß. :D
Unvorstellbar! Bei uns beschweren sich manche schon, wenn'se auf der Matte mit "Fäustezu" Liegestützen machen sollen; Kommentare wie "muß man so davorhauen" beim Makiwaratraining ignoriere ich mittlerweile.
Ja, ja. Alle paar Jubelzeiten macht man mal auf Wunsch das berühmt-berüchtigte Training aus den 70ern mit Liegestütze, Entengängen, diversen Springereien, kalten Duschen, Zehengängen etc. pp. und die Jammerei der Helden ist groß ...
Tempora mutantur ... Ist ja auch anders gesehen ganz gut so ...
Wurde bei uns damals auch gemacht, nur das man bei der Schubkarre nicht mit den Fäusten "lief" sondern hüpfen musste.
War das immer ein Spaß.
Verdammt. Und ich dachte wir waren die Härtesten. Aber unser Beton war bestimmt rauher und sowieso härter als Eurer :D
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