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Vollständige Version anzeigen : Wie bildet ihr euch selbst weiter? (DVDs, Bücher etc)



wiesenwurz
27-12-2013, 12:30
Hallo,

Ich bin momentan stark dabei mein eigenes Spiel zu analysieren und darüber nachzudenken. Gerade mein Guardgame ist eine Sache, die ich gerne 2014 angehen möchte. Natürlich ist dabei noch mein Trainer Anlaufstelle #1, aber da wir auch ein großer Verein sind, bleibt da vielleicht auch nicht soviel Zeit und ich habe gemerkt, dass ich auch vieles besser mitnehme, wenn ich mir in Ruhe etwas aufschreibe, wenn ich es mir angucke. Also auch etwas selber mich Zuhause bilde.

Dazu habe ich ein paar Fragen:

1. Wo würdet ihr eine BJJ DVD kaufen in Deutschland? Prinzipiell fände ich die Ryan Hall DVD zu Half Guards interessant. Ich kann mir bei den Preisen leider nicht soviel DVDs kaufen sondern höchstens mal in den nächsten Monaten mir eine gönnen.
2. Würdet ihr sagen, dass Bücher einen ähnlichen Lernwert haben können? Oder sind sie vom potenziellen Infomaterial einfach zu limitiert? Sprich: Benutzt ihr DVDs oder Bücher?
3. Was sind eure Lieblingsdvds zu den Themen: X-Guard, Guard generell, Halfguard oder Deep Half Guard?

Mahmut Aydin
27-12-2013, 14:54
also ich benutze weder noch...

um mir ein bild zu machen schaue ich mir lieber ein video auf youtube etc an. da hab ich den vorteil dass ich einfach dieses "body type grappling" nach meiner wenigkeit einstellen kann.

die videos schau ich mir ungefähr 20-100 mal an jenach komplexität und quatsch dann mit den erfahreneren und trainer ab was da so zu machen ist.

leider keine deiner fragen beantwortet aber vlt mal meinen senf abgegeben :D

Watt
27-12-2013, 15:31
Ich persönlich habe so manche Sachen aus dem Buch "Jiu Jitsu University" und den beiden Marcelo Garcia Bücher lernen können. Auch bestimmte Moves, aber mehr noch grundsätzliche Konzepte (Überleben/Escapen) und Variationen zu Sachen, die ich bereits im Training gelernt hatte (z. B. Marcelotine). Der Vorteil bei Büchern ist auch, dass man sie mal zum freien Training mitnehmen kann, um einfach irgendwas Unbekanntes zu üben.

Die Ryan Hall DVDs besitze ich nicht, kenne aber z. B. den "berühmten" Auschnitt über seine Triangle-Variante, die ich ganz gut finde. Daher glaube ich, dass die Instructionals von ihm auch ganz gut sein könnten. Mir wären die aber auch zu teuer und ich würde besser nach "freien" Youtube-Videos suchen.

Klar ist: Instructionals können Training unter Anleitung nicht ersetzen, weil einfach die Korrektur durch jemand Erfahrenes fehlt. Damit steigt dann die Gefahr sich fehlerhaftes Verhalten anzugewöhnen.

sivispacemparabellum
27-12-2013, 16:19
Mich würde mal interessieren, welchen Gürtel du aktuell hast und warum du, wenn du dein Guardgame verbessern willst, auf X-Guard, Deep-Half etc setzt?
Soll jetzt keine blöde Anmache von der Seite sein.
Von Roger Gracie gibt es den schönen Satz, er würde die Guard immer jeder Halfguard vorziehen, denn die Hälfte sei ihm zu wenig.
Saulo Ribeiros Buch ist ein sehr solider Tip! Gute Auswahl, gute Erklärungen, Bilderserien aus drei Perspektiven parallel fotografiert, didaktisch sinnvoller Aufbau. In Kombination mit Drill to win von Galvao ein perfektes Doppel um dein Guardgame und die Transitions hart zu pushen.
Als Video würde ich dir von Mike Fowler, einem alten Trainingskollegen von Ryan Hall, seine Videos zur Guard empfehlen. Er erklärt sehr gut, wie du deinen Gegner an dich bindest, du seine Balance brichst um ihn zu sweepen oder zu submitten.

wiesenwurz
27-12-2013, 16:35
Ich bin Weißgurt und mache jetzt seit etwas mehr als einem Jahr BJJ. Halfguard und X-Guard interessieren mich stark, weil es tatsächlich die bisher einzigen Guards waren, bei denen ich mich wohl fühle und aus denen ich etwas verlässlicher angreifen konnte. In der Closed Guard bin ich eingetlich komplett auf Defensivmodus und werde gepasst oder lande in der Halfguard. Genauso bei Open Guard. Aber generell bin ich unten viel schlechter als unten. Würde ich gegen mich selbst rollen, würde ich mich wohl die ganze Zeit selber passen.
Mein Gedanke ist nicht, die etwas üblicheren Guardformen komplett auszulassen. Vielmehr hatte ich momentan das Gefühl, dass wenn ich mich auf bestimmte Bereich zurückziehen kann, dass ich dann etwas gelassener bin. Also wenn beispielsweise Rolle und in der Bottom Position lande, habe ich früher einfach nur verkrampft ne Closed Guard gehalten und wurde früher oder später gepasst. Nachdem ich mich mit Halfguard auseinander gesetzt habe, bin ich da etwas entspannter, weil ich zumindest die Aussicht habe noch ne Halfguard zu fangen, wenn die Closedguard nicht klappt.
Ich versteh schon worauf du hinaus willst.. aber bisher hat es so für mich geklappt die Sachen, die etwas besser für mich gehen erstmal zu kultivieren und dann von da aus auf die schwächeren Teile meines Games zu "erkunden".

Quiz der Tiere
27-12-2013, 18:54
Mich würde mal interessieren, welchen Gürtel du aktuell hast und warum du, wenn du dein Guardgame verbessern willst, auf X-Guard, Deep-Half etc setzt?
Soll jetzt keine blöde Anmache von der Seite sein.
Von Roger Gracie gibt es den schönen Satz, er würde die Guard immer jeder Halfguard vorziehen, denn die Hälfte sei ihm zu wenig.


Man muss hier einen Mittelweg finden.
Ich sehe es auch so dass Anfänger viel zu schnell alle Möglichen Spezialtechniken und Varianten lernen wollen ohne ausreichend die Grundlagen gefestigt zu haben.
Aber dieses "lieber Standard verbessern" hat für den Amateur-Sportler auch ganz klar Grenzen, irgendwann ist die Lernkurve innerhalb einer Position alles andere als exponential irgendwann muss man einfach unverhältnismäßig viel Zeit aufwenden um seine closed guard noch ein kleines Stück besser zu machen.
Ein Roger Gracie kann das, da er über Jahre Tag für Tag nichts anderes macht von morgends bis abends.
Für Heinz Kunz kann es an dieser Stelle Sinn machen ein, zwei andere auch fortgeschrittene Positionen anfangen zu lernen, auch wenn es Leute geben mag die besser sind als er und immer noch mehr Basics trainieren.

Auch wenn er es in der Zeit auch kaum schaffen wird ne perfekte X-Guard zu kreieren, sein Game als ganzes kann mit 85% Closed Guard und 40% X-Guard trotzdem erfolgreicher sein als in der gleichen Zeit auf 90% Closed Guard und 0% X-Guard zu arbeiten, nur mal als x-beliebiges Bsp.

Man darf nicht vergessen es ist auch immer ein Unterschied aus welcher Position man am liebsten kämpft und in welcher man landet ;)
Man sieht halt beide Extreme, die einen die im Wettkampf irgendwelche inverted guards herstellen, innerhalb von 10 Sekunden gepasst werden und anschließend tappen, aber auch die, die in der Aktion schon direkt vom Gegner aus in einer Deep Halfguard landen und beim Krampfhaften Versuch in eine "Standard"position zu kommen verlieren, weil sie keinen einzigen Sweep aus dieser eigentlich guten Position gelernt haben.

sivispacemparabellum
28-12-2013, 00:54
Schön, aber wie kommst du in die Deephalf und XGuard?
De la Riva, Reverse de la Riva und Halfbutterfly sind die Positionen aus denen es bei mir ganz gut klappt. Ja dann mach mal eben Schritt dreizehn, bevor du die ersten fünf kennst. Sorry, mögt ihr ja so sehen. Ist aber normal, dass im ersten Jahr alle deine Guard passieren. Irgendwann sweepst und submittest du die ersten Anfänger, dann gehts weiter. Es gibt keine Abkürzungen. Ohne Guardgame wirst du immer verlieren. Da hilft kein Berimbolo oder flying Gogoplata.

Quiz der Tiere
28-12-2013, 04:26
Schön, aber wie kommst du in die Deephalf und XGuard?
De la Riva, Reverse de la Riva und Halfbutterfly sind die Positionen aus denen es bei mir ganz gut klappt. Ja dann mach mal eben Schritt dreizehn, bevor du die ersten fünf kennst. Sorry, mögt ihr ja so sehen. Ist aber normal, dass im ersten Jahr alle deine Guard passieren. Irgendwann sweepst und submittest du die ersten Anfänger, dann gehts weiter. Es gibt keine Abkürzungen. Ohne Guardgame wirst du immer verlieren. Da hilft kein Berimbolo oder flying Gogoplata.


Hast du meinen beitrag gelesen? kommt mir nicht so vor.
Ich hab nichts von Anfänger geschrieben sondern dass es ab einem gewissen Punkt bei Amateuren (=keine Profisportler ala Roger) so sein kann, dass man an so einen Punkt kommt, außerdem hab ich was von 90 und 95 % geschrieben (vom eigenen Maximalpotential in einer Position).

Auch hab ich geschrieben man sollte zumindest nen Sweep aus einer solchen Position erlernen für den Fall dass man darin landet.
Dann schreibst du was von wie kommst du da hin.

X-Guard war ein vollkommen frei gewähltes Bsp weil der Vorposter es genannt hat.

Wiegesagt kommt mir so vor als hättest du meinen Beitrag 0 gelesen.
und deinen ton von oben herab wie
Ja dann mach mal eben Schritt dreizehn, bevor du die ersten fünf kennst. Sorry, mögt ihr ja so sehen. Ist aber normal, dass im ersten Jahr alle deine Guard passieren oder
Irgendwann sweepst und submittest du die ersten Anfänger, dann gehts weiter. Es gibt keine Abkürzungen. kannste dir sparen da ich 21 bin und Grappling trainiere seit ich ca 9 bin
Gruß

jkdberlin
28-12-2013, 08:38
Ich finde, wenn man eine gute Übersicht über die Basics hat, macht es durchaus Sinn, sich durch Bücher, DVDs, Youtube etc. zu informieren und sich in Absprache mits einem Trainer auch danach weiter zu bilden. Ein paar gute Bücher und Videos wurden ja schon genannt.
Mir hat früher auch nie die Closed Guard gefallen und ich habe auch schon als Weißgurt mit der Halfguard experimentiert. War zwar fast alles falsch, was ich damals gemacht habe, aber dafür weiß ich das ja nun :)

Ein sehr wichtiger Weiterbildungstipp fehlt mir hier aber: besuche Seminare! So viele wie möglich! Finde ich besser als DVD, Video und Buch, weil man die Sachen selber am Körper erfahren kann..."begreifen" ist nicht nur eine physische, sondern eben auch eine physische Handlung.

Für mich ist die Zeit des Weißgurtes allerdings ein Tick zu früh dazu. Ich bekomme da immer Bauchschmerzen, wenn ich Weißgurte Berimbolo drillen sehe. Meiner Meinung nach sollte der Weißgurt eine Kenntnis über die Grundpositionen erlernen, eine Defense aufbauen und sich so langsam an die Standard-Submiussions ranmachen. Erste Experiemente finde ich ab Blaugurt okay. Aber ich weiß auch, dass es immer durchaus Ausnahmen gibt, Leute die schneller oder anders lernen.

sivispacemparabellum
28-12-2013, 12:36
Man muss hier einen Mittelweg finden.


Auch wenn er es in der Zeit auch kaum schaffen wird ne perfekte X-Guard zu kreieren, sein Game als ganzes kann mit 85% Closed Guard und 40% X-Guard trotzdem erfolgreicher sein als in der gleichen Zeit auf 90% Closed Guard und 0% X-Guard zu arbeiten, nur mal als x-beliebiges Bsp.


Dein Tip an jemanden, der ein Jahr trainiert halte ich persönlich für falsch. Das habe ich gelesen. Dein Mittelweg ist keiner. Nach einem Jahr konnte ich keinen einzigen Sweep wirklich gut. Timing braucht Zeit und Erfahrung. Sich dann auf eine noch kompliziertere Position zu stürzen, von der du nicht mal die naheliegenden Positionen davor kennst ist für mich nicht zielführend. X-Guard und Deephalf setzen ein gutes Verständniss von Balance voraus, was jemadn in den meisten Fällen nach einem Jahr noch nicht hat. Warum ist das von oben herab? Es ist meine Meinung und die musst du nicht teilen.
Franks Ansicht finde ich da besser. Er bekommt die Halfguard in fast allen Wettkämpfen direkt. Verbesserte sein Game von unten bis zu langsam und super ausgearbeiteten Sweeps, zu einem guten Halfguard Top Game. Da baut eben eins aufs andere auf. Aber zu sagen meine Gaurd taugt nicht, nach einem Jahr. Ich mach mal lieber X-Guard, da würde ich jedem meiner Schüler abraten.
An den Thread Ersteller: versuch mit einfachen Kombis aus der Closedguard zu arbeiten. Erstmal die richtigen Griffe, dann Crosschoke, Armbar und Flowersweep als Kombo. Als zweite Hipbump, Kimura und Gullotine. Wenn du deine Trainingspartner in Kombinationen von Submissions mit Sweeps attackierst, werden diese erfolgreicher. Trainier mit deinen Partnern als Coaches. Sie sollen dir Widerstand leisten, aber nur so viel, dass du noch erfolgreich deine Techniken durchführst. Langsam steigern und immer auf korrekte Ausführung achten. Das ist kein Wettkampf, da dein gegenüber immer vorher weiss was du tun wirst. Ich hoffe die Tips bringen dich weiter.

Quiz der Tiere
28-12-2013, 15:15
Dein Tip an jemanden, der ein Jahr trainiert halte ich persönlich für falsch. Das habe ich gelesen. Dein Mittelweg ist keiner.

Sry war mein Fehler hab den Post mit einem Jahr und Weißgurt nicht gelesen, bin dann natürlich deiner Meinung, müssen wir nicht ausdiskutieren.
Siehe auch http://www.kampfkunst-board.info/forum/f88/artikel-old-school-vs-new-school-jiu-jitsu-162403/#post3133186

Und deswegen hab ich auch das mit "jeder Anfänger deine Guard passt" falsch aufgefasst dachte das sei an mich und nen anderen gerichtet von dem du nicht weißt wo er steht.

JoHatsu
28-12-2013, 17:00
Ei9n sehr wichtiger Weiterbildungstipp fehlt mir hier aber: besuche Seminare! So viele wie möglich! Finde ich besser als DVD, Video und Buch, weil man die Sachen selber am Körper erfahren kann..."begreifen" ist nicht nur eine physische, sondern eben auch eine physische Handlung.

Für mich ist die Zeit des Weißgurtes allerdings ein Tick zu früh dazu.
Entspricht auch meinen Erfahrungen. Mein erstes Seminar zum Thema Halfguard kam viel zu früh. Schade ums Geld, was ich dafür ausgegeben hab. Fünf-Sechs Jahre nach dem Seminar wars dann Thema beim regulären Unterricht. Das hat mir weit mehr gebracht. Seitdem besuche ich Seminare nur noch, wenn ich aufnahmebereit bin und wenn der Seminarstoff halbwegs ins Unterrichtsprogramm paßt. Wenn ich gerade an meinen Guardpasses feile, dann besuche ich nicht in der Zeit ausgerechnet ein Seminar über Leglocks. Mag ja sein, dass es Leute gibt, die multitaskingfähig sind und verschiedene Sachen unter einen Hut kriegen. Ich bins nicht. Ich brauch Struktur und Kontinuität.

Meine Hauptquellen sind meine Trainer, Trainingspartner und Gegner bei Turnieren. Youtube kommt ab und zu nachem Training dran, um den Stoff des Tages noch mal durchzugehen. Bücher, Aufsätze, Artikel, Blogs nutze ich in der Hauptsache, wenns um Trainingsmethodik geht.

wiesenwurz
28-12-2013, 18:52
Dein Tip an jemanden, der ein Jahr trainiert halte ich persönlich für falsch. Das habe ich gelesen. Dein Mittelweg ist keiner. Nach einem Jahr konnte ich keinen einzigen Sweep wirklich gut. Timing braucht Zeit und Erfahrung. Sich dann auf eine noch kompliziertere Position zu stürzen, von der du nicht mal die naheliegenden Positionen davor kennst ist für mich nicht zielführend. X-Guard und Deephalf setzen ein gutes Verständniss von Balance voraus, was jemadn in den meisten Fällen nach einem Jahr noch nicht hat. Warum ist das von oben herab? Es ist meine Meinung und die musst du nicht teilen.
Franks Ansicht finde ich da besser. Er bekommt die Halfguard in fast allen Wettkämpfen direkt. Verbesserte sein Game von unten bis zu langsam und super ausgearbeiteten Sweeps, zu einem guten Halfguard Top Game. Da baut eben eins aufs andere auf. Aber zu sagen meine Gaurd taugt nicht, nach einem Jahr. Ich mach mal lieber X-Guard, da würde ich jedem meiner Schüler abraten.
An den Thread Ersteller: versuch mit einfachen Kombis aus der Closedguard zu arbeiten. Erstmal die richtigen Griffe, dann Crosschoke, Armbar und Flowersweep als Kombo. Als zweite Hipbump, Kimura und Gullotine. Wenn du deine Trainingspartner in Kombinationen von Submissions mit Sweeps attackierst, werden diese erfolgreicher. Trainier mit deinen Partnern als Coaches. Sie sollen dir Widerstand leisten, aber nur so viel, dass du noch erfolgreich deine Techniken durchführst. Langsam steigern und immer auf korrekte Ausführung achten. Das ist kein Wettkampf, da dein gegenüber immer vorher weiss was du tun wirst. Ich hoffe die Tips bringen dich weiter.

Wahrscheinlich hast du Recht. Ich werde mir da mal ein paar SAchen zurechtlegen und drillen. Danke für den Tip!