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Vollständige Version anzeigen : Sollte man Gürtel aberkannt bekommen?



jkdberlin
07-01-2014, 09:56
Auf der Facebook-Seite von Allan Goes findet sich folgendes Statement:
"Goes jiu Jitsu new rules> if ur a black belt from Goes jiu Jitsu and if u don't train or teach in in the Goes jiu Jitsu gym, more then a year, the black belt I'll be losing the rank. 6 month from today if the black belt don't show up to train and recicle the tecknikes, the black belt I'll be take away. The new Goes jiu Jitsu black belt list I'll be realizing in 3 month! Thank you!"

Da frage ich mich, ist so etwas wünschenswert? Klar verstehe ich die Bindung an den Lehrer, die Pflicht zu weiter zu bilden, aber ist so etwas notwendig? Vergibt man Gürtel nicht eh an Leute, von denen man glaubt zu wissen, dass sie es verdienen, dass der Prozess bis zu diesem Punkt funktioniert und sich der Träger weiter entwickelt?

Was meint ihr?

Vegeto
07-01-2014, 10:02
Da frage ich mich, ist so etwas wünschenswert?
Nein. Genauso wenig wie es wünschenswert ist den Führerschein abgenommen zu bekommen wenn einen der ehemalige Fahrlehrer nicht fahren gesehen hat.

Hug n' Roll
07-01-2014, 10:06
Ich finde es kurios.

Als Blackbelt ist man doch von seinem Lehrer auch ein Stück in die Selbstverantwortung entlassen worden. Man soll anfangen auch seinen eigenen Weg zu gehen und Wissen weiterzugeben.

Ich muss mir als Blackbelt doch genau überlegen, wem ich auch einen Blackbelt gebe. Mit welchem Recht sollte ein Blackbelt dem anderen die Graduierung aberkennen können? Weil er bei ihm gelernt hat? Weil er jetzt einen eigenen Weg geht? - "Weil er nicht devot genug ist?" ist nur einen kleinen Schritt davon entfernt....

Ich sags mit Judo-Background jetzt mal traditionell:
Mudansha ist Mudansha und Yudansha bleibt Yudansha.

Posten in der Schule wegnehmen: ja
Funktionen anders besetzen: ja
Rang aberkennen: nein

Thiloy
07-01-2014, 10:09
Ich finde es schade wenn sich soetwas durchsetzen würde.
Sicherlich ware es schade wenn jemand als bb nicht mehr regelmäßig trainieren kann. Er hat diesen verdient und somit ist er legitimiert diesen mit Stolz zu tragen.

Aberkennung ist meiner Meinung nach nur sinnvoll wenn etwas ausserordentliches passiert ist.
Was oft vergessen wurde ist doch das der bb der den Gürtel aberkannt bekommt, doch sicherlich schon viel für den Club oder seinen Lehrer getan hat. Er hat Treue, Durchhaltevermögen und Stärke sowie technisces Nievau nachgewiesen. Also was soll sowas?

Little Green Dragon
07-01-2014, 10:27
Und als nächstes wird dann ein Zeiterfassungssystem installiert, damit man auch nachvollziehen kann wer wann denn wirklich dort gewesen ist?

Oder setzt sich der Meister höchstpersönlich an den Eingang und führt Strichliste?

M.E. vollkommener Humbug - Graduierung auf Zeit, danke nein.

Nikko-Dojo
07-01-2014, 10:38
wenn man eine Prüfung gemacht hat, dann kann man diese nicht wieder aberkennen. Was soll der ganze Quatsch. Es wird ja immer schlimmer in der ganzen Szene. Wird Jemand krank oder wechselt zu einem anderen Stil, der Lehrer sich dann gekränkt fühlt, dann wird gebrüllt und mit Aberkennung gedroht?!

Vorher überlegen, ob man einem Schüler einen bestimmten Rang abnimmt.
Vielleicht hat er ihn auch nur verliehen und wollte den Schüler binden. Blödsinn.

Wer bei mir eine Prüfung macht und besteht, der hat sie für sein ganzes Leben. Ob es ein Gelbgurt ist oder ein Schwarzgurt.

Kinderkram und wir diskutieren noch darüber.

Mata-Leon
07-01-2014, 10:57
Sehe hier 2 Seiten:

1. vA die Bindung an seine Schulen ist vollkommen unsinnig, wenn jemand sich nicht mehr wohlfühlt, man sich streitet oder jemand einfach nur umzieht dann darf er auch Team wechseln und das ändert nichts an seinen Fertigkeiten.
Genauso kann jeder mal im Leben nen Durchhänger haben wo er nicht trainieren will oder kann, verliert ein Blackbelt wegen n paar Monaten Trainingspause gleich so dermaßen an Skills dass er eine Schande für seinen Rang ist? Eher nicht.
Wenn er sich so dermaßen Sorgen macht um seine Blackbelts und es so exklusiv sein soll dann sollte er lieber ihm Voraus besser prüfen wen er überhaupt erst einen verleiht. Das ganze wirkt wie der Versuch Leute an sich zu binden.

2. Gerade auch in anderen KS Arten sieht man halt schon öfter den Fall dass Leute irgendwann vor Jahrzehnten mal nen Schwarzgurt bekommen haben, mittlerweile seit 10 Jahren selbst überhaupt nicht mehr trainieren, nen Bierbauch wie nochmal was haben, sich innerhalb eines Verbands gegenseitig die Dan Grade verleihen und den großen Maker raushängen lassen.
Da würde ich schon sagen, bis auf ein besonders verdiente Leute (erfolgreiche Wettkämpfer, altersbedingt inaktive etc.) sollte man schon darüber nachdenken ob so ein Gurt für alle Ewigkeiten gelten muss, bzw ob es gut ist wenn solche Leute dann die Meister-Gruppe der KS Art repräsentieren.
In jeden Fall sollte man keine höheren Grade oder generell Gürtel ehrenhalber an inaktive Sportler verteilen nur weil sie in nem Verband ne Funktion haben, sondern das schonmal trennen und als Arbeit nicht als sportlichen Verdienst sehen.
Und dann könnte man sich überlegen für Schwarzgurte sowas einzuführen wie eine Überprüfung alle paar Jahre wenn jmd nicht mehr in Wettkämpfen etc aktiv ist, und wenn er das Niveau nicht mehr hat, dann muss er ja auch nicht mit dem entsprechenden Gürtel rumlaufen.

Judomeister
07-01-2014, 11:18
Wenn ich was zu sagen hätte,würde ich allen DJB lern die vor 1990 Ihre DAN-Grade vom Deutschen Dankollegium verliehen bekommen haben Ihre Ehrengürtel aberkennen.Besonders denen die heute das DDK mit Dreck bewerfen und den einzig wahren Judoverband im DJB sehen und keine Gelegenheit auslassen um gegen das DDK zu stänkern...

Asahibier
07-01-2014, 12:25
...
Posten in der Schule wegnehmen: ja
Funktionen anders besetzen: ja
Rang aberkennen: nein

+1 :halbyeaha

Ich führe zwar keinen Gürtel mehr aber wenn mir jemand meinen Grad aberkennen will soll er mich bitte vorher prüfen ob ich wirklich alles vergessen habe :)

Was noch fehlt sind Titel, sollte ein Sensei (oderwasauchimmer) der seinen Verband verlässt den Titel behalten oder nicht?

Gast
07-01-2014, 12:30
Graduierungen ...
:rolleyes:

Es gibt, so wie ich das sehe, drei Möglichkeiten, eine Graduierung zu erlangen.

Methode 1:
Die erste Methode besteht darin, eine (wie auch immer geartete) Prüfung abzulegen, indem man einem Prüfer oder einer Kommission irgend etwas vorturnt.
Kann man machen - die Frage ist dann immer, was von dem vorgeturnten Zeug man tatsächlich im Kampf umsetzen kann.

Methode 2:
Die zweite (in meinen Augen sinnvollere) besteht darin, daß irgendwann ein entsprechend kompetenter Lehrer bescheinigt, daß man "Level XY" erreicht hat - nachdem man selbst in praxi bewiesen hat, daß man über dieses Wissen und Können auch tatsächlich verfügt.
Die "Prüfung" ist hier der Praxistest auf der Matte, im Randori, beim Rollen und im Wettkampf.
Dieses Konzept gefällt mir gut.

Methode 3:
Die dritte Möglichkeit besteht darin, irgend einen Grad durch "Verleihung" zu erlangen, und zwar "für besondere Verdienste" und "langjähriges Engagement".


Methode 1 ist üblich und weitverbreitet, hat aber leider etliche Nachteile (oftmals fehlt ein Praxisbezug).
Dennoch hat man in dieser Prüfung eine Leistung erbracht, die von (mehr oder weniger) kompetenten Prüfern begutachtet und für ausreichend erklärt wurde.
Damit hat man sich (im Rahmen der jeweiligen Organisation und ihrer Prüfungsordnung) den entsprechenden Grad auch verdient.
Diesen Grad dann irgendwann "aberkennen" zu wollen, weil der MENSCH unbequem wurde, seine Ansichten nicht genehm sind oder weil er die Organisation verlassen hat, finde ich lächerlich.
Die einmal erbrachte Prüfungsleistung wird doch nicht im Nachhinein ungültig, nur weil man sich nicht mehr "konform" verhält!


Methode 2 finde ich am besten, da hier der Praxisbezug gegeben ist (ja, ich weiß auch das kann pervertiert und nach unten nivelliert werden, aber tun wir jetzt mal so, als sei das nicht der Fall, ok?).
Da derjenige, der Grad XY aufgrund seiner Kampffähigkeiten erhielt, sein Wissen und Können deutlich unter Beweis gestellt hat, ist es lächerlich, dieses Wissen und Können für "ungültig" zu erklären, sobald der Mensch "unbequeme" Ansichten äußert oder die Organisation / seinen Lehrer verläßt.


Methode 3 finde ich ausdrücklich nicht gut.
Es sagt zwar selten jemand, aber in der Regel erfolgt eine "leistungslose" Verleihung aus rein (sport)politischen Gründen.
Der ehemalige Präsident eines einstmals ehrwürdigen, inzwischen aber leider bedeutungslos gewordenen deutschen Kampfsport-Verbandes, in welchem "Lehrer und Meister" einst eine Heimat finden sollten, erklärte dazu im Jahr 2003 in Ingelheim am Rande einer Mitgliederversammlung vor mehr als zwanzig Zeugen: "Dan-Grade haben nichts mit dem Wissen und Können desjenigen zu tun, dem sie verliehen werden. Sie sind nichts weiter als ein Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen!"

So etwas finde ich ... geschmacklos und albern.
Aber wenigstens war der Mann ehrlich.

Summa summarum:
Mit Graduierungen wird viel Schindluder getrieben.
Selbst dort, wo sie - wie im BJJ - tatsächlich noch etwas über die Kampfkraft und das Können aussagen.

Aberkennungen von Graduierungen sind meiner Meinung nach der hilflose Versuch, jemanden zu bestrafen, der sich nicht mehr systemkonform verhält.
Und das sagt dann wenig über denjenigen aus, dem Graduierungen "aberkannt" werden, aber sehr viel über den "Aberkenner".

Nimmt man so etwas ernst, wäre noch die Frage zu klären, ob derlei "Aberkennungen" (zivil)rechtlich überhaupt durchsetzbar sind oder ob man es da mit einem sogenannten "juristischen Nullum" zu tun hat.

Letzten Endes ärgert es mich, daß es solche Dinge wie diese bekloppten "Aberkennung" überhaupt gibt, denn sie zerren auch das beste Kampfsystem in die Niederungen der (Sport)Politik und der Funktionärs-Kleinkriege ... und das ist ekelhaft.
Sollten wir alle nicht lieber unsere Kraft darauf konzentrieren, auf der Matte besser zu werden?
Und eine letzte Anmerkung ...
Wenn mir irgend jemand meinen Blackbelt "aberkennt" und ich denselben dann im nächsten Training nicht mehr umbinde - kann ich dann weniger ...?
:D


Nachsatz:
Diesen ganzen Aberkennungsquatsch gibt es nur in jenen Systemen, in denen man bunte Gürtelchen erwerben muß, die das nächste "Level" dokumentieren.
Ich hab solche Diskussionen aus dem Boxen oder dem Muay Thai noch nie gehört ...

Ratte
07-01-2014, 12:35
Wenn man das ganzetraditioneller sieht, also dass ein schwarzgurt ja im Grunde überhaupt erst ein richtiger Schüler ist und alles andere davor nur so larifari, dann finde ich das schon richtig. Wer nicht zum Trainign erscheint, verliert irgendwann auch seine Fähigkeiten, ob es nun nach 12Monaten, 6Monaten oder erst 10Jahren ist, sei mal dahingestellt.
Solange man den Gürtel wieder zurück bekommen kann, ist das meiner Meinugn nach garkein Problem.

Habe nach meiner Judopause mich auch schwer getan meinen alten Gurt wieder um zu binden damals, weil mri ja viel wissen verloren gegangen ist...

Asahibier
07-01-2014, 12:38
Graduierungen ...
:rolleyes:

...
Aberkennungen von Graduierungen sind meiner Meinung nach der hilflose Versuch, jemanden zu bestrafen, der sich nicht mehr systemkonform verhält.
Und das sagt dann wenig über denjenigen aus, dem Graduierungen "aberkannt" werden, aber sehr viel über den "Aberkenner".

...
Letzten Endes ärgert es mich, daß es solche Dinge wie diese bekloppten "Aberkennung" überhaupt gibt ...
Sollten wir alle nicht lieber unsere Kraft darauf konzentrieren, auf der Matte besser zu werden?
...

Wie so oft volle Zustimmung zu Deinem Beitrag, nur als Ergänzung, dem Aberkennenden geht es in der Regel nicht um Können auf der Matte, sondern um Prestige oder ähnliches. Wo es um Können geht zählen solche Eitelkeiten eh nicht. :)

Das ist einer der Gründe warum ich keinen Gürtel mehr trage, Gi Hose und altes Shirt tut es auch...

Gast
07-01-2014, 12:47
Ich stell mir das grad vor ...
Da hat jemand einen Blackbelt bekommen für Können auf der Matte.
Der wird ihm wieder weggenommen, aus welchen Gründen auch immer.
Was macht der Blackbelt dann ...? Geht er zu einem Grappling-Turnier ud startet dort in der Anfänger-Klasse ...?
:D


Wer nicht zum Trainign erscheint, verliert irgendwann auch seine Fähigkeiten, ob es nun nach 12Monaten, 6Monaten oder erst 10Jahren ist, sei mal dahingestellt.
Stimmt.
Ich halte es dennoch für fragwürdig, selbst solchen Leuten ihren Grad "abzuerkennen".
Ich sehe es so: wenn die nix tun und sich irgendwann gewaltig blamieren, weil sie fett und träge geworden sind, dann ist das doch DEREN Problem.



Gerade auch in anderen KS Arten sieht man halt schon öfter den Fall dass Leute irgendwann vor Jahrzehnten mal nen Schwarzgurt bekommen haben, mittlerweile seit 10 Jahren selbst überhaupt nicht mehr trainieren, nen Bierbauch wie nochmal was haben, sich innerhalb eines Verbands gegenseitig die Dan Grade verleihen und den großen Maker raushängen lassen.
Stimmt leider.
Aber ich halte das eher für ein strukturelles Problem der jeweiligen Organisation.
Denn genau solche Leute dominieren ja viele dieser Organisationen - und wer soll ihnen denn dort ihre schwarzen oder rotweißen Gürtelchen "aberkennen"?

dirtrider4life
07-01-2014, 12:54
Wäre es nicht einfacher die Graduierungen nicht so inflationär rauszuhauen?

Warum weicht man sowas immer weiter auf?

Muss eigentlich jeder die Möglichkeit bekommen Schwarzgurt zu werden?

Kann mir nicht vorstellen dass das im Sinne des Erfinders war.

Zielt alles in die Richtung von rambats Methode 2.

Linus
07-01-2014, 12:55
Mal ganz ketzerisch gefragt:

Ist ein Gürtel so wichtig???

Für mich ist das Wissen und Können des Menschen viel wichtiger als der Gürtel, den er besitzt, oder auch nicht. Alles andere ist für mich Politik.

dirtrider4life
07-01-2014, 13:08
Darum gehören da für meine Begriffe ein paar Sachen wieder in die rechte Perspektive gerückt damit das wieder glaubhafter rüberkommt.

Gast
07-01-2014, 13:47
Sehe ich genauso!
:yeaha:


Außerdem sollte man sich immer mal wieder daran erinnern, daß etliche wirklich gute, bewährte Kampfsysteme keine Graduierungen kennen ...
Das relativiert den "Wert" irgendwelcher Gürtelchen doch beträchtlich.

Hug n' Roll
07-01-2014, 14:20
Wenn ich was zu sagen hätte,würde ich allen DJB lern die vor 1990 Ihre DAN-Grade vom Deutschen Dankollegium verliehen bekommen haben Ihre Ehrengürtel aberkennen.Besonders denen die heute das DDK mit Dreck bewerfen und den einzig wahren Judoverband im DJB sehen und keine Gelegenheit auslassen um gegen das DDK zu stänkern...

Ich hab meinen 1. DAN noch von DJB und DDK und hab heute mit beiden nix mehr am Hut. -Und nu? :D

ivo c.
07-01-2014, 14:25
Ich hab meinen 1. DAN noch von DJB und DDK und hab heute mit beiden nix mehr am Hut. -Und nu? :D

Kannst den Schwarzen Gurt einpacken und per Paket zurückschicken. :d

zum Thema:
Ehrlich jetzt? Ich kenn so ein paar Spezialisten wie den Goas persönlich, die hätten das genauso sagen können.
Das ganze BJJ lässt Spielraum, damit sich das ganze langsam aber sicher zu einem Klon vom Ing Ung entwickelt.

1. Zwischengraduierungen
2. Verbandszugehörigkeit
3. Online Gürtelprüfungen
und nun auch Aberkennung der Schwarzgurte.

Warum passiert das immer und immer wieder?

Bero
07-01-2014, 14:37
Warum passiert das immer und immer wieder?

Ist wohl typisch menschliches Verhalten, sieht man ja überall.
Scheint der normale Lauf der Dinge zu sein, wenn etwas größer wird und einfach mehr mitspielen wollen.
Sieht man ja immer wieder und überall.

Gast
07-01-2014, 14:37
Warum passiert das immer und immer wieder?
Entropie.
:D


Also ...
Ich hab da so 'ne Theorie ...
Je größer eine Orga wird, desto sicherer ist eins: die Aktiven wollen trainieren und Wettkämpfe absolvieren, und/oder als Trainer/Lehrer ihr Wissen weitergeben.
Irgend jemand muß aber den Verwaltungskram machen.
Aktive Sportler haben dazu in der Regel keine Lust, stimmts?

Deshalb kommen so nach und nach die Funktionärstypen zum Zug.
Anfangs sind sie nützlich, aber irgendwann übernehmen sie den Laden.
Und dann fangen sie an, den Aktiven vorzuschreiben, wie Judo auszusehen hat oder Aikido oder (hier entsprechende KK/KS einsetzen).

Und dann knallen sie den ganzen Laden so mit Statuten, Vorschriften, Ordnungen und Durchführungsbestimmungen zu, daß es jeden vernünftigen Menschen graust. Und selbstverständlich "ordnen" sie auch die Vergabe der bunten Gürtelchen so, wie sie es für richtig halten.
Zur Not auch mit dem Passus, daß diese Dinger wieder "aberkannt" werden können.


Ich persönlich möchte mir von niemandem, der sehr viel weniger kann als ich, eine Graduierung umhängen lassen. Und das Gleiche gilt auch für eine "Aberkennung" ...

Insgesamt denke ich daß die Bedeutung von Graduierungen total überschätzt wird, zumal sie stets und ausschließlich innerhalb eines bestimmten Bezugssystems relevant sind.
:)

Hug n' Roll
07-01-2014, 14:52
(...)
[Graduierungen sind] stets und ausschließlich innerhalb eines bestimmten Bezugssystems relevant (...).


Exakt auf den Punkt.:halbyeaha
Und das Bezugssystem hat nur bedingt mit dem Stil und und einem Verband zu tun und kann schon an der Hallentür enden, wenn ich das noch ergänzen darf.;)

Björn Friedrich
07-01-2014, 15:16
Mich fucken ja prinzipiell fast alle Menschen ab und so Gürtel aberkennen ist genau mein Ding, würde ich mich für sowas entscheiden, hätte ich das schon unzählige Male gemacht.....

Aber ich denk mir einfach. F..... euch und behaltet euren Gürtel und dann lasse ich die Leute einfach aus meinem Leben verschwinden, indem ich meine Aufmerksamkeit von ihnen wegnehme.....

Von daher kann ich den Gedankengang nachvollziehen, gerade wenn man ein Abfucker ist, wie ich, aber irgendwie ist es doppelt Stress und Ärger und von daher wäre mir das zu nervig.

Aber ich kann Goes verstehen, gerade die höheren Graduierungen sind etwas sehr persönliches.....

Umgekehrt sehe ich das aber genauso. Als ich mich von meinem Lehrer Joe Moreira getrennt habe und wieder zurück zu Roy bin, hab ich ihm ohne Umschweife direkt angeboten meinen Blackbelt zurück zu geben, was er aber nicht wollte......

Tschüß
Björn Friedrich

Bubatz
07-01-2014, 15:39
Ich habe eine Schublade mit uralten Pässen und Graduierungen in KKs seit den Siebzigern, die - weil ich zwischenzeitlich ja mal fast zwei Dekaden Pause eingelegt hatte - ganz bestimmt nicht mehr meinem Leistungsstand entsprechen. Insofern ziehe ich die Gürtel auch nicht an, wenn ich da inzwischen ab und zu doch mal wieder vorbeischaue - wär mir viel zu peinlich. Von daher finde ich die Idee einer Aberkennung bei Nichtausübung grundsätzlich eigentlich ganz ok - woran es am Ende scheitert ist die Frage nachvollziehbarer und leicht umsetzbarer Kriterien. "Stechuhr" usw. einführen wäre ja wirlich saublöd ...

scarabe
07-01-2014, 15:50
Warum wird das gemacht? Um den Schüler/Kunden zwingend an den Lehrer/Verein zu binden. Damit nimmt man ihm zugleich die Möglichkeit, sich woanders weiterzuentwickeln, von Umzug in eine andere Stadt noch gar nicht gesprochen.
Ich halte das für Betrug an den Leuten.

Weitergedacht, würde so jeder grosse Meister im Alter seinen Rang verlieren, weil bei jedem irgendwann der Tag kommt, an dem das körperliche Training reduziert werden muss.
Da es ab dem schwarzen Gürtel in der Kampfkunst aber gerade erst richtig los geht und die Entwicklung in vielen Kampfkünsten auch in weiteren Bereichen stattfindet, wäre es sicher nicht wünschenswert, Graduierungen nur am Dojo-Besuch o.ä. festzumachen. Vor allem: Was ist, wenn das Dojo schließen muss oder der Lehrer plötzlich nicht mehr verfügbar ist? Verliert der Sportler dadurch etwa seinen Skill?

Ich denke, wer seine KK so liebt, daß er jahrelang intensiv trainiert und das Niveau vom Schwarzgurt oder höher erreicht, würde selbst im schlimmsten Fall der Trainingspause noch immer Fähigkeiten behalten, die andere nie erlangen.
Ausserdem, wie oben geschrieben: Wer so tief in eine KK einsteigt, wird wohl auch nicht plötzlich aufhören- und wenn doch, ist es ja völlig irrelevant, ob er einen Gürtel hat oder nicht.

Asterix2
07-01-2014, 16:22
Was ist, wenn das Dojo schließen muss oder der Lehrer plötzlich nicht mehr verfügbar ist? Verliert der Sportler dadurch etwa seinen Skill?Tja, wenn mit dem Dojo gleichzeitig das Bezugssystem verloren geht, was ist der Gürtel dann nach außen wert?

Aber die Frage ist eigentlich nicht wichtig. Ich bin z.B. einem Gürtel in einem recht kleinen Bezugssystem wesentlich verbundener, als dem, in meinem Fall gleichfarbigen Gürtel eines sehr viel größeren Bezugssystems.

Gehen irgendwann allerdings die Skills verloren, dann gibt es nur einen einzigen Schuldigen und das ist bestimmt nicht der Lehrer. ;)

Mata-Leon
07-01-2014, 16:55
Mal ganz ketzerisch gefragt:

Ist ein Gürtel so wichtig???

Für mich ist das Wissen und Können des Menschen viel wichtiger als der Gürtel, den er besitzt, oder auch nicht. Alles andere ist für mich Politik.

Kommt auf die Vergabepraxis an.
Im BJJ wird oft nach Wettkampfleistung und der Leistung auf der Matte beim Rollen/Randori der Gurt verliehen von einem "Professor" einem Meister dieser Sportart.

Und da muss ich ganz klar sagen: Mein Gurt bedeutet mir sehr viel!
Nicht weil ich damit mehr wert bin oder sonstwas sondern weil er einfach symbolisch für das steht was ich durch harte Arbeit und tausend Stunden Training in dem Sport erreicht habe, und zwar wirklich erreicht, nicht in irgend einer Partnerübung vorgeturnt.
Wenn mein Lehrer der mir den Gurt verliehen hat und den ich sehr schätze aus irgend einen Grund denken würde ich wäre nicht mehr geeignet meinen Grad zu tragen, würde mich das schon treffen.
Wäre das gleiche mit ner Mediale, ist ja auch nur ein Blechteil und macht dich nicht zu nem besseren Menschen, aber aber sie ist halt ein Symbol für die ganze Kraft und Energie die du in dein Training gesteckt hast, für das ganze Schwitzen über Monate in der Vorbereitung, für die Leistung hinter der ein ganzes Team und Freunde stecken.

sivispacemparabellum
07-01-2014, 18:18
Da hat also ein Trainer nach zwanzig Jährchen auf der Matte einen ernsten Bandscheibenvorfall. Er kann 18 Monate nicht , bis die Verletzung verheilt ist. Was machen die mit dem Typen. Und was für einen Gürtel muss er dann anziehen?

Pustekuchen
07-01-2014, 18:54
dat wird teuer :D

dirtrider4life
07-01-2014, 20:46
Ich hab schon mehrfach hierzu gepostet und eigentlich noch keine Stellung zur Eingangs-Frage bezogen, wie peinlich!

Nein ich würde mich gegen eine Aberkennung aussprechen.
Akademische Titel/Grade oder der Titel Facharbeiter werden ja auch nicht aberkannt weil jemand seinen Job schlecht macht.

Nein ich würde mich halt nur für eine etwas striktere Verleihpraxis aussprechen.
Da finde ich die Thematik des BJJ noch eine der ehrlichsten Arten das zu handhaben.

Oder das Gürtelsystem abschaffen, ist das nicht sowieso ne Erfindung aus der Moderne gewesen? Letztlich ist doch nur jeder sich selbst Rechenschaft schuldig und sollte es nicht nötig haben sein Lametta vor sich herzutragen.

xTex
08-01-2014, 11:27
Naja, der Gürtel sysmbolisiert eben einen gewissen Leistungsstand. Wie auch immer der Gürtel dann verliehen wurde (durch Prüfung oder durch Bewertung beim Rollen), so hat derjenige den Skilllevel bereits erreicht, dessen Gürtel er sich dann eben umbindet.

Sicherlich kann der Fall eintreten, wie Björn ihn oben beschreibt, jedoch ist in meinen Augen dann etwas schief gelaufen. Entweder sind das dann persönliche Differenzen zwischen Schüler und Leherer (die mMn trotzdem nichts an der Graduierung ändern / ändern sollten), oder ein Fehler bei der Graduierung an sich. Es ändert sich aber in beiden Fällen nichts an den Fähigkeiten der jeweiligen Person (und Übergraduierungen sind in meinen Augen zudem sowieso mehr als unötig).

Ein Gürtel, der an ein bestimmtes Dojo gebunden ist, hat für mich auch wenig Vergleichswert und könnte höchstens eine emotionale Graduierung für mich bedeuten.
Gurte werden doch vergeben, damit man eben auch vergleichbare Graduierungen schafft und die Schüler verschiedenster Schulen in vergleichbaren Klassen antreten können. Sicherlich muss jeder selbst entscheiden, was eine Graduierung für ihn / sie bedeutet, aber wieso sollte ich meinen Gurt (und somit auch meinen Skill) verlieren, wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, mein Dojo wechseln muss? Das ist in meinen Augen nur sinnvoll, wenn ich nicht unter genormten Bedingungen graduiert wurde, sondern, wenn meine Graduierung abhängig vom Trainer ist (wie im BJJ / Luta Livre).
Ein Gürtel sollte nicht an ein bestimmtes Dojo / eine bestimmte Organisation / whatever gebunden sein, was nichts mit den Fähikeiten des Schülers zu tun hat. Das ist in meinen Augen Marketing und (Verkaufs-)Strategie für die eigene Schule. Nicht mehr und nicht weniger. Und das sollte sich nicht auf die Graduierungen auswirken (können).

Angesprochen wurde ja auch noch der Fall, dass man z.B. 20 Jahre nach dem letzten Training ja ansonsten immernoch einen hohen Gurt innehat und diesem nicht mehr gerecht wird. Sicherlich ist das Fall, wenn eine derartig lange Trainingspause entstanden ist. Aber ist es dann nicht einfacher, sich (in Abstimmung mit dem jeweiligen Trainer) dann solange einen anderen Gurt (meinetwegen auch einen weißen) zu nehmen, bis man es wieder auf das alte Level gebracht hat?

Zugegeben, ich kann diese Gürteljagd eh nicht nachvollziehen. Ich bekomme einen Gürtel, weil ich den Skill und auch die geistige Reife für diesen habe. Ist dem nicht so, so ist der Gürtel mMn auch nicht viel wert bzw. habe ich es dann auch nicht verdient ihn zu tragen.
Ich will auch nicht mit einem Gürtel herumlaufen, der nach außen hin zwar gut aussieht, aber dann keine fundierte Basis hat. Er ist kein Zeichen dafür (sollte kein Zeichen dafür sein), dass ich z.B. irgendwelche Seminare besucht habe, sondern es ist ein Zeichen für meine tatsächliche Leistung. Also ist in meinen Augen eine Aberkennung der Graduierung einfach überflüssig und unnötig.

1789
08-01-2014, 16:31
Auf der Facebook-Seite von Allan Goes findet sich folgendes Statement:
"Goes jiu Jitsu new rules> if ur a black belt from Goes jiu Jitsu and if u don't train or teach in in the Goes jiu Jitsu gym, more then a year, the black belt I'll be losing the rank. 6 month from today if the black belt don't show up to train and recicle the tecknikes, the black belt I'll be take away. The new Goes jiu Jitsu black belt list I'll be realizing in 3 month! Thank you!"

Da frage ich mich, ist so etwas wünschenswert? Klar verstehe ich die Bindung an den Lehrer, die Pflicht zu weiter zu bilden, aber ist so etwas notwendig? Vergibt man Gürtel nicht eh an Leute, von denen man glaubt zu wissen, dass sie es verdienen, dass der Prozess bis zu diesem Punkt funktioniert und sich der Träger weiter entwickelt?

Was meint ihr?

bullshit.
man kann keine ränge "aberkennen"
WER nimmt sich denn das recht raus einen Blackbelt im Bjj wieder abzuerkennen.ein 2.dan bb oder 4.dan bb ?
das alles kann man ja noch weiterspinnen....kann dann auch ein 4.dan bb seinen blackbelt von dem 6.aberkannt bekommen ????

gruss1789

Björn Friedrich
08-01-2014, 16:47
Beim Kettlebell Training unter Steve Maxwell oder unter Pavel oder auch beim RKC ist es so, das eine Lizenz immer nur auf eine Zeit von 2 Jahren vergeben wird.

Wer danach nicht wieder eine Zertifikation, verliert den Titel. Irgendwo ist es halt eine Frage was der Gürtel symbolisiert. Wenn er zu 100% eine Leistung als Kämpfer oder Lehrer symbolisiert, hängt er direkt mit den Fähigkeiten eines Menschen zusammen und die kann er, wenn er nicht an ihnen arbeitet, auch wieder verlieren.....

Wenn der Gürtel aber als eine Anerkennung für die eigenen vollbrachten Leistungen gesehen wird, dann hält ein Gürtel natürlich ewig.....

Tschüß
Björn Friedrich

1789
08-01-2014, 16:47
Mich fucken ja prinzipiell fast alle Menschen ab und so Gürtel aberkennen ist genau mein Ding, würde ich mich für sowas entscheiden, hätte ich das schon unzählige Male gemacht.....

Aber ich denk mir einfach. F..... euch und behaltet euren Gürtel und dann lasse ich die Leute einfach aus meinem Leben verschwinden, indem ich meine Aufmerksamkeit von ihnen wegnehme.....

Von daher kann ich den Gedankengang nachvollziehen, gerade wenn man ein Abfucker ist, wie ich, aber irgendwie ist es doppelt Stress und Ärger und von daher wäre mir das zu nervig.

Aber ich kann Goes verstehen, gerade die höheren Graduierungen sind etwas sehr persönliches.....

Umgekehrt sehe ich das aber genauso. Als ich mich von meinem Lehrer Joe Moreira getrennt habe und wieder zurück zu Roy bin, hab ich ihm ohne Umschweife direkt angeboten meinen Blackbelt zurück zu geben, was er aber nicht wollte......

Tschüß
Björn Friedrich

bist du jetzt bei roy dean ?

gruss1789

ivo c.
08-01-2014, 16:50
bist du jetzt bei roy dean ?

gruss1789

Lehrer - Das Blaugurtprogramm (http://www.blaugurt.de/3.html)

Nein ist er nicht.
Roy harris

Björn Friedrich
08-01-2014, 16:52
zurück zu Roy Harris. Nicht weil Joe schlecht ist, sondern weil ich loyal zu beiden sein will und das kann man nur sein, wenn man seinen Gefühlen folgt und keinen aus- oder benutzt......

Tschüß
Björn Friedrich

Pustekuchen
08-01-2014, 16:59
Auf der Facebook-Seite von Allan Goes findet sich folgendes Statement: ...Hast du das aus dem sherdog oder kennst du seine FB Seite? Ich kann sie nämlich nicht finden und würd gern mal das Original lesen, bzw, was seine Schüler sagen.

JoHatsu
08-01-2014, 17:36
Beim Kettlebell Training unter Steve Maxwell oder unter Pavel oder auch beim RKC ist es so, das eine Lizenz immer nur auf eine Zeit von 2 Jahren vergeben wird.

Wer danach nicht wieder eine Zertifikation, verliert den Titel. Irgendwo ist es halt eine Frage was der Gürtel symbolisiert. Wenn er zu 100% eine Leistung als Kämpfer oder Lehrer symbolisiert, hängt er direkt mit den Fähigkeiten eines Menschen zusammen und die kann er, wenn er nicht an ihnen arbeitet, auch wieder verlieren.....

Wenn der Gürtel aber als eine Anerkennung für die eigenen vollbrachten Leistungen gesehen wird, dann hält ein Gürtel natürlich ewig.....

Tschüß
Björn Friedrich
Das trifft es auf den Punkt. Was symbolisieren Gürtel?

Zum einen lese ich davon, daß es darum geht, bei Wettkämpfen Leute der gleichen Leistungsklasse zusammen zu stellen. Wäre zu schön... Wenn es nur darum ginge, würde einer Degradierung doch eigentlich nichts im Wege stehen, oder? Du bringst es nicht? Dann starte eine Klasse tiefer, und schluck deinen Stolz runter. Du warst mal gut, jetzt aber bist du nur noch Aufbaugegner für den Nachwuchs? Dann starte eine Leistungsklasse tiefer. Warum nicht...

So wie darüber diskutiert wird, ist der Gürtel für die meisten aber mehr als Ausdruck einer Leistung, die sich an einem bestimmten Ergebnis messen läßt. Er ist ein sehr starkes Symbol für Anerkennung, für einen sozialen Status innerhalb eines bestimmten Bezugssystems.

Die Frage, die mich so am Rande beschäftigt ist: Warum tut Goes das? Was will der Mann damit erreichen? Will er seinen Leuten zeigen, dass der BB für ihn Symbol eines an einen bestimmten Zeitpunkt gebundenen Könnens ist und NICHT eines auf Lebenszeit verliehenen Status´? Oder gehts ihm genau um diesen Status und darum, seine Leute mit Statussymbolen an seinen Club zu binden, sie an der kurzen Leine zu halten? Ich stimme Pustekuchen zu; das Zitat ist dafür zu kurz. Eine ausführliche Stellungsnahme von Goes zu seinen Motiven würde mich mal interessieren.

deliasTJ
08-01-2014, 21:54
Hi,

den Vergleich zu Schulabschlüssen finde ich passend. Die Frage ist ja auch was soll der Gürtel symbolisieren.
1. Den aktuellen Stand des Sportlers
2. Oder ob er den Stand zu einem Zeitpunkt mal hatte

Ich persönlich betrachte eine Zuerkennung als mein Recht. Ich habe die Leistung erbracht die Zuerkennung zu erhalten also habe danach auch einen Anspruch darauf. Unabhängig vom zukünftigen Wohlwollens des Verleihers. Oder geht einer von euch einmal im Jahr in die Schule um den Schulabschluss zu behalten?

Das Statement zur Aberkennung hat meines Erachtens finanzielle Gründe. Dadurch werden psychologische Hemmnisse zur Beendigung von Mitgliedschaften geschaffen.
Mein alter Marketing Prof findet die Idee sicherlich super. Für die Beibehaltung eines Grades ist ein Beitrag zu leisten. Es gibt Leute denen der Grad wichtig ist und die dafür bezahlen. Also klassisches Marketing: Abschöpfen von Zahlungsbereitschaften.

Grüße Haakon

Hubertus
09-01-2014, 00:31
Beim Kettlebell Training unter Steve Maxwell oder unter Pavel oder auch beim RKC ist es so, das eine Lizenz immer nur auf eine Zeit von 2 Jahren vergeben wird.

Dies sollte sich ja auch auf einen Lehrerlizenz beziehen. Hier finde ich es durchaus angemessen, wenn sie nach einem gewissen Zeitraum erlischt, wenn man sich nicht rezertifizieren lässt oder fortbildet.


Ich habe die Leistung erbracht die Zuerkennung zu erhalten also habe danach auch einen Anspruch darauf. Unabhängig vom zukünftigen Wohlwollens des Verleihers. Oder geht einer von euch einmal im Jahr in die Schule um den Schulabschluss zu behalten?


Dies sehe ich genau so! Wer einen Gürtel rechtmäßig erhalten hat, soll ihn auch behalten können, ohne dass er ihm aberkannt werden kann.
Anders würde ich es nur bei hohen Graden und schweren Verfehlungen sehen, da z.B. ein Doktorgrad der Uni auch bei persönlichen Verfehlungen oder Straftaten in gewisser Höhe aberkannt werden kann.
Dies würde ich hier aber nur analog anwenden, da höhere Grade eine entsprechende Vorbildfunktion haben, welche sich wie bei einem Dr. nicht mit manchen Verfehlungen vereinbaren lässt.



Das Statement zur Aberkennung hat meines Erachtens finanzielle Gründe. Dadurch werden psychologische Hemmnisse zur Beendigung von Mitgliedschaften geschaffen.
Mein alter Marketing Prof findet die Idee sicherlich super. Für die Beibehaltung eines Grades ist ein Beitrag zu leisten. Es gibt Leute denen der Grad wichtig ist und die dafür bezahlen. Also klassisches Marketing: Abschöpfen von Zahlungsbereitschaften.


Dem stimme ich ebenfalls zu.
Wenn man böse ist, könne man darauf kommen, dass so etwas fast schon Praktiken wie bei manchen *ing *ung Verbänden sind.:D

jkdberlin
09-01-2014, 08:54
Hast du das aus dem sherdog oder kennst du seine FB Seite? Ich kann sie nämlich nicht finden und würd gern mal das Original lesen, bzw, was seine Schüler sagen.

Ich habe es aus Sherdog übernommen. Auf PN Nachfrage wurde mit gesagt, dass es in der GoesJJ-Facebook-Gruppe steht/stand (?? (geschlossen für Nicht-Mitglieder) und auch eine Zeitlang hier stand: Jiu Jitsu Media - Belt Promotions (http://goesjiujitsu.com/index.php?page=belt-promotions).

Mir geht es hier bei der Diskussion um das Konzept des Aberkennens, nicht um die Person oder den Verband. Ist doch egal, ob oder wer das macht, was haltet ihr davon, Grade wieder zu verlieren?

Anderes Beispiel: Im JKD z.B. unter Inosanto, Hartsell, Müller etc. waren oder sind auch die Schüler und Lehrergrade an jährlich oder zweijährliche Überprüfungen gebunden. D.h. wer seinen Instructor nicht jedes Jahr verlängert (durch bestimmte Trainingscamps, Anzahl von Trainingsstunden beim Ausbilder oder Tests), dessen Urkunde läuft dann ab und er wird nicht mehr gelistet.

Pustekuchen
09-01-2014, 09:17
Mir geht es hier bei der Diskussion um das Konzept des Aberkennens, nicht um die Person oder den Verband. Ist doch egal, ob oder wer das macht, was haltet ihr davon, Grade wieder zu verlieren? Egal ist es mMn nicht, da viel Hysterie um nichts entstehen kann - zB wenn das Zitat aus dem Kontext gerissen wird oä.
Teilweise wird in meinen Augen einfach zu viel Wind um ungelegte Eier gemacht und es entsteht viel Verwirrung (gerade für Anfänger wie mich, die sich mit der Politik des Sports nicht so auskennen).

Das Thema an sich ist sicherlich spannend!

Man muss sich zwei Unterschiede klar machen: Es gibt unterschiedliche Arten der Zertifizierungen, nämlich

- eine, die eine gewisse Form attestiert (wie zB Björns erwähnte Kettlebell-Instruktoren-Zertifikate), die durchaus eine regelmäßige Überprüfung rechtfertigen

- eine, die den Abschluss eines bestimmten Programms attestiert (zB Schulabschluss oä). Hier werden die Leistungen idR nicht nochmal abgefragt, da es eher darum geht, dass man erlernt hat wie man bestimmtes Wissen erreicht.



Dies sollte sich ja auch auf einen Lehrerlizenz beziehen.Aber der black belt ist doch quasi eine Lehrerlizenz?

jkdberlin
09-01-2014, 09:32
Egal ist es mMn nicht, da viel Hysterie um nichts entstehen kann - zB wenn das Zitat aus dem Kontext gerissen wird oä.
Teilweise wird in meinen Augen einfach zu viel Wind um ungelegte Eier gemacht und es entsteht viel Verwirrung (gerade für Anfänger wie mich, die sich mit der Politik des Sports nicht so auskennen).

Mach doch hier keiner, entsteht auch keine Verwirrung, alle reden über das wichtige. Ist also alles gut.


Das Thema an sich ist sicherlich spannend!

Genau darum geht es ja.



Man muss sich zwei Unterschiede klar machen: Es gibt unterschiedliche Arten der Zertifizierungen, nämlich

- eine, die eine gewisse Form attestiert (wie zB Björns erwähnte Kettlebell-Instruktoren-Zertifikate), die durchaus eine regelmäßige Überprüfung rechtfertigen

- eine, die den Abschluss eines bestimmten Programms attestiert (zB Schulabschluss oä). Hier werden die Leistungen idR nicht nochmal abgefragt, da es eher darum geht, dass man erlernt hat wie man bestimmtes Wissen erreicht.

Aber der black belt ist doch quasi eine Lehrerlizenz?

Nun ja, eigentlich ist er beides...oder?

fresh2
09-01-2014, 09:46
Anderes Beispiel: Im JKD z.B. unter Inosanto, Hartsell, Müller etc. waren oder sind auch die Schüler und Lehrergrade an jährlich oder zweijährliche Überprüfungen gebunden. D.h. wer seinen Instructor nicht jedes Jahr verlängert (durch bestimmte Trainingscamps, Anzahl von Trainingsstunden beim Ausbilder oder Tests), dessen Urkunde läuft dann ab und er wird nicht mehr gelistet.

ich finde sowas hat auch leider irgendwie immer den faden beigeschmack von geld macherei.

fresh2
09-01-2014, 09:47
ich finde sowas hat auch leider irgendwie immer den faden beigeschmack von geld macherei.

und mit dem gürtel identifiziere ich auch einfach das knowhow was die person weiter vermitteln kann (form unabhängig)

Pustekuchen
09-01-2014, 09:58
Nun ja, eigentlich ist er beides...oder?Das ist ja die Frage.
Um überhaupt zu einem Schluss bei der Eingangsfrage zu kommen, müsste man sich erstmal darüber im klaren sein, was genau der black belt darstellen soll.

Ich denke, dass die Gürtel - wenn überhaupt - nur in den low ranks einen Formfakor (im Sinne der Fitness, "Kampfstärke" usw) haben und das bei black belts eine untergeordnete (oder keine) Rolle spielt - besonders wenn man sich die höheren Dangrade ansieht.
Für mich beantwortet das auch die Eingangsfrage.



Mach doch hier keiner, entsteht auch keine Verwirrung, alle reden über das wichtige. Ist also alles gut.Naja, ich denke die Argumente unterscheiden sich schon, je nachdem ob man über eine theoretische Frage diskutiert oder konkret einen "bad guy" ausmacht.

jkdberlin
09-01-2014, 10:05
Naja, ich denke die Argumente unterscheiden sich schon, je nachdem ob man über eine theoretische Frage diskutiert oder konkret einen "bad guy" ausmacht.

Macht hier ja niemand.

Pustekuchen
09-01-2014, 10:32
.

jkdberlin
09-01-2014, 10:59
Nun, es wird aber nicht über einen "Bad Boy" diskutiert, sondern über die Vorgehensweise und den Sport.

JoHatsu
09-01-2014, 12:38
Nun ja, eigentlich ist er beides...oder?
Ich dachte, eine Lehrerlizenz würden die roten Quer-Streifen auf einem BJJ-Gürtel bedeuten, die man manchmal sieht. Oder wird das nur in bestimmten Organisationen/Schulen so gemacht?

Pustekuchen
09-01-2014, 12:49
Nun, es wird aber nicht über einen "Bad Boy" diskutiert, Hab ich doch gar nicht behauptet?

jkdberlin
09-01-2014, 12:57
Hab ich doch gar nicht behauptet?

Gut, dann sind wir uns einig.

jkdberlin
09-01-2014, 13:03
Ich dachte, eine Lehrerlizenz würden die roten Quer-Streifen auf einem BJJ-Gürtel bedeuten, die man manchmal sieht. Oder wird das nur in bestimmten Organisationen/Schulen so gemacht?

Nach IBJJF gehören die einfach mit zum Black Belt, jeder Black Belt darf unterrichten, dazu gibt es keine weitere "Lehrerlizenz".

http://ibjjf.org/wp-content/uploads/2013/08/20130201_GraduacaoIBJJF_EN_vs1.pdf

Seite 6, Punkt 1.3.3
Black Belt
Black belt will have a red bar of approximately 10 cm (3.94 in) in length positioned between 2 cm (0.79 in) to 3 cm (1.18 in) in one of the ends. It will be delineated by two white bars and will receive markings from one to six degrees.

Pustekuchen
09-01-2014, 13:41
Habt ihr denn zB schon mal jemandem "nahegelegt", einen Gurt zu wiederholen?

Hatte die Frage in dem "Online-Graduierung" Thread so ähnlich schon mal gestellt. Wenn zB jemand neu zu euch ins Gym kommt und ihr seid der Meinung, seine Leistung passe nicht zu seiner mitgebrachten Graduierung - würdet ihr sie aberkennen?

Die Frage mit den Gurten ist ja auch eine Frage der Referenz...

1789
09-01-2014, 13:53
Habt ihr denn zB schon mal jemandem "nahegelegt", einen Gurt zu wiederholen?

Hatte die Frage in dem "Online-Graduierung" Thread so ähnlich schon mal gestellt. Wenn zB jemand neu zu euch ins Gym kommt und ihr seid der Meinung, seine Leistung passe nicht zu seiner mitgebrachten Graduierung - würdet ihr sie aberkennen?

Die Frage mit den Gurten ist ja auch eine Frage der Referenz...

wieso immer von aussen eingreifen?
wenn einer mit so nem online-blue belt in ne andere schule geht und dort von allen weissgurten der reihe nach getapped wird.sollte er sich doch selber gedanken um seine mitgebrachte gurtfarbe machen,oder?

wissen die jungen menschen heutzutage nicht mehr was es heisst sich selber lächerlich zu machen? ist ihnen das gespür dafür abhanden gekommen?


gruss1789 :)

JoHatsu
09-01-2014, 14:00
Habt ihr denn zB schon mal jemandem "nahegelegt", einen Gurt zu wiederholen?

Ich habs erlebt, wie Trainer die Graduierung von Neuen in Frage gestellt haben, die diese aus ihren alten Clubs mitgebracht haben. Das wurde dem betreffenden Schüler allerdings nicht erzählt. Es gab auch keine "Degradierung".
Von einem Fall hab ich gehört, wo ein Übungsleiter einer Kleingruppe freiwillig seinen verliehenen Gürtel abgelegt und einen niedrigen Grad akzeptiert hat, nachdem der vorherige Grad von mehreren Leuten aus anderen Schulen in Frage gestellt worden ist. Ich hatte ein paar Monate bei diesem Trainer trainiert und später erfahren, dass er eigentlich einen höheren Grad hatte, auf den er freiwillig verzichtet hat.
In einem Club, in dem ich davor trainiert hatte, wurden bereits die Blaugurte von mehreren Schülern von den eigenen "Trainingskollegen" in Frage gestellt und angezweifelt. Das wurde den Betreffenden allerdings nicht ins Gesicht gesagt.

xTex
10-01-2014, 09:14
[...]wissen die jungen menschen heutzutage nicht mehr was es heisst sich selber lächerlich zu machen? ist ihnen das gespür dafür abhanden gekommen?[...]

Wenn ich mir die akutellen Facebookseiten und -Posts anschaue denke ich mir leider des öfteren, dass ein Totalausfall des Gehirns scheinbar doch nicht direkt zum Tode führen kann. Meine Theorie ist ja auch, dass die Menschen es einfach nicht mehr mitbekommen, warum alle lachen, obwohl bei einem die Jogginghose wie eine Leggins sitzt (vielleicht ist das aber auch eher die Folge der, durch "Medien" wie RTL geförderten, Volksverdummung)...

Bodenknuddler
10-01-2014, 10:00
wieso immer von aussen eingreifen?
wenn einer mit so nem online-blue belt in ne andere schule geht und dort von allen weissgurten der reihe nach getapped wird.sollte er sich doch selber gedanken um seine mitgebrachte gurtfarbe machen,oder?

wissen die jungen menschen heutzutage nicht mehr was es heisst sich selber lächerlich zu machen? ist ihnen das gespür dafür abhanden gekommen?

gruss1789 :)

Ich glaube es gab schon unzählige Threads, dass die Gürtel/Grade eben immer in einem BEZUGSSYSTEM zu werten sind.

Es gibt nunmal keine universellen Anforderungen an den bluebelt.

Einer trägt nun einen blue-belt im Gracie-Online-Bezugssystem und hat ihn dort erarbeitet.
Wenn der nun von einem Whitebelt, z.B. von Alliance Jiu Jiutsu, getappt wird, kann das nun vielfältige Gründe haben.
Anforderungen, Graduierungsregeln, etcpp.

Dann trägt er halt solange seinen Gürtel, bis er die Anforderungen bis zum nächsten erreicht hat.
Wo ist das Problem? Ich sehe es nicht.

Und wenn jemand nun seinem blau/grün/braun-Gurt in einem neuen Verein nicht gerecht wird, dann hat er ihn in seinem alten Bezugssystem sicherlich verdient (und dafür auch gearbeitet).

Dann kann er doch trotzdem seine Kordel tragen bis er (dann im neuen System) die entsprechend nächste Stufe erreicht.

Als ich in meiner ersten Mathevorlesung war, waren da auch einige dabei, die gewisse Anforderungen an die Vorlesung nicht von ihrem Gymnasium mitbekommen haben. Aber deswegen haben sie nicht gleich ihr Abitur zurückgeben müssen, da hat einfach das alte Bezugsystem (Abitur in Bundesland XY) nicht die Anforderungen des neuen Bezugssystem erfüllt.
So what?
Also setzt man sich ran, arbeitet, und erbringt dann die neuen, notwendigen Leistungen.

Hug n' Roll
10-01-2014, 11:52
Ich glaube es gab schon unzählige Threads, dass die Gürtel/Grade eben immer in einem BEZUGSSYSTEM zu werten sind.

Es gibt nunmal keine universellen Anforderungen an den bluebelt.

Einer trägt nun einen blue-belt im Gracie-Online-Bezugssystem und hat ihn dort erarbeitet.
Wenn der nun von einem Whitebelt, z.B. von Alliance Jiu Jiutsu, getappt wird, kann das nun vielfältige Gründe haben.
Anforderungen, Graduierungsregeln, etcpp.

Dann trägt er halt solange seinen Gürtel, bis er die Anforderungen bis zum nächsten erreicht hat.
Wo ist das Problem? Ich sehe es nicht.

Und wenn jemand nun seinem blau/grün/braun-Gurt in einem neuen Verein nicht gerecht wird, dann hat er ihn in seinem alten Bezugssystem sicherlich verdient (und dafür auch gearbeitet).

Dann kann er doch trotzdem seine Kordel tragen bis er (dann im neuen System) die entsprechend nächste Stufe erreicht.

Als ich in meiner ersten Mathevorlesung war, waren da auch einige dabei, die gewisse Anforderungen an die Vorlesung nicht von ihrem Gymnasium mitbekommen haben. Aber deswegen haben sie nicht gleich ihr Abitur zurückgeben müssen, da hat einfach das alte Bezugsystem (Abitur in Bundesland XY) nicht die Anforderungen des neuen Bezugssystem erfüllt.
So what?
Also setzt man sich ran, arbeitet, und erbringt dann die neuen, notwendigen Leistungen.

100 %!:halbyeaha

Alles andere ist doch irgendwie mit dem Geschmäckle der Eifersüchtelei bzw. "ich hab einen Größeren"- und "mein Bezugssystem ist viel geiler"-Getue versehen.
Stehen wir doch alle drüber, oder? ;)

1789
10-01-2014, 17:56
Ich glaube es gab schon unzählige Threads, dass die Gürtel/Grade eben immer in einem BEZUGSSYSTEM zu werten sind.

Es gibt nunmal keine universellen Anforderungen an den bluebelt.

Einer trägt nun einen blue-belt im Gracie-Online-Bezugssystem und hat ihn dort erarbeitet.
Wenn der nun von einem Whitebelt, z.B. von Alliance Jiu Jiutsu, getappt wird, kann das nun vielfältige Gründe haben.
Anforderungen, Graduierungsregeln, etcpp.

Dann trägt er halt solange seinen Gürtel, bis er die Anforderungen bis zum nächsten erreicht hat.
Wo ist das Problem? Ich sehe es nicht.

Und wenn jemand nun seinem blau/grün/braun-Gurt in einem neuen Verein nicht gerecht wird, dann hat er ihn in seinem alten Bezugssystem sicherlich verdient (und dafür auch gearbeitet).

Dann kann er doch trotzdem seine Kordel tragen bis er (dann im neuen System) die entsprechend nächste Stufe erreicht.


So what?
Also setzt man sich ran, arbeitet, und erbringt dann die neuen, notwendigen Leistungen.

na klar kann er den gürtel weitertragen,bis er (in seinem neuen bezugssystem
das dazugehörige level erreicht hat.)er kann ihn allerdings auch freiwillig ausziehen,bis er in seinem neuen bezugssystem so weit ist. :rolleyes:
im ersten fall macht er sich halt dann solange lächerlich,bis er auch in seinem neuen bezugssystem das level erreicht hat,das er schon mit stolz um seinen bauch trägt. so what.das steht ja eben jedem frei sich lächerlich zu machen.

gruss1789 ;)

p.s ich hab n neues lieblingswort :D:D BEZUGSSYSTEM

Hug n' Roll
10-01-2014, 18:05
Ich kann Dich beruhigen:
Wenn Du mit nem Bluebelt vom BJJ bei mir zum Judo kommst, machst Du Dich nicht lächerlich....:D

Bodenknuddler
10-01-2014, 18:28
na klar kann er den gürtel weitertragen,bis er (in seinem neuen bezugssystem
das dazugehörige level erreicht hat.)er kann ihn allerdings auch freiwillig ausziehen,bis er in seinem neuen bezugssystem so weit ist. :rolleyes:
im ersten fall macht er sich halt dann solange lächerlich,bis er auch in seinem neuen bezugssystem das level erreicht hat,das er schon mit stolz um seinen bauch trägt. so what.das steht ja eben jedem frei sich lächerlich zu machen.

gruss1789 ;)

p.s ich hab n neues lieblingswort :D:D BEZUGSSYSTEM

Entweder hast du meinen Post nicht gelesen oder nicht verstanden.

Wenn es nur die Möglichkeit gibt, "lächerlich zu wirken" oder "stolz zu sein", dann möchte ich mit dir ohnehin nix zu tun haben ;)

So far, MfG

1789
10-01-2014, 19:13
Ich kann Dich beruhigen:
Wenn Du mit nem Bluebelt vom BJJ bei mir zum Judo kommst, machst Du Dich nicht lächerlich....:D

ich würde aber nie mit nem bjj-bluebelt zum judo gehen,sondern brav mit weiss.
da ich bereits einige judokas kennenlernen durfte,weiss ich auch genau warum ;) tough guys

gruss1789

Bubatz
10-01-2014, 19:24
Und da die Gurtsysteme nicht übereinstimmen, ist ja auch trotz "Verwandtschaft" nicht klar, was es eigentlich bedeuten soll, wenn man mit seinem Blaugurt aus dem BJJ ins Judotraining kommt. Man kann ja nicht einfach sagen "Blau" ist halt "Blau" ;).

Killer Joghurt
10-01-2014, 20:04
kumpel von mir wurde der blaugurt von kron gracie aberkannt und nach nem halben jahr wieder verliehen.

sachen gibts auf jedenfall.

Pustekuchen
10-01-2014, 21:23
kumpel von mir wurde der blaugurt von kron gracie aberkannt und nach nem halben jahr wieder verliehen. Warum denn?

Killer Joghurt
11-01-2014, 11:31
Warum denn?
kron fand ihn wohl nicht gut genug oder so auf jedenfall hat er ihn spaeter wieder gekriegt :)

Hug n' Roll
11-01-2014, 12:05
Und da die Gurtsysteme nicht übereinstimmen, ist ja auch trotz "Verwandtschaft" nicht klar, was es eigentlich bedeuten soll, wenn man mit seinem Blaugurt aus dem BJJ ins Judotraining kommt. Man kann ja nicht einfach sagen "Blau" ist halt "Blau" ;).

Das wollte ich damit auch nicht aussagen.

Allerdings stimmt das Beispiel trotzdem.
Ein BJJ Bluebelt sollte Fallen können, kennt selber Takedowns und hat Ne Waza- skills. Was unterscheidet ihn vom Judo-Bluebelt?- Richtig, wahrscheinlich fehlen in spürbarem Maß Tachi Waza- skills.
Und? Fällt er halt so lange, bis er die Rückstände aufgeholt hat.

Aber lächerlich macht er sich mit seinem Bluebelt (den ich ja außerdem am schwarzen Feld am Gürtelende durchaus von Judobelts unterscheiden kann) m.E. dadurch keineswegs. Und darum ging es bei meiner Antwort ja.

JoHatsu
11-01-2014, 12:39
.
Ein BJJ Bluebelt sollte Fallen können, kennt selber Takedowns...

Das würde ich jetzt so pauschal nicht sagen.

Hug n' Roll
11-01-2014, 12:56
Das würde ich jetzt so pauschal nicht sagen.

Dann ist was schief gelaufen....

Björn Friedrich
11-01-2014, 13:30
Ein BJJ Bluebelt kennt im Gegensatz zu einem modernen Judo Bluebelt die Verteidigung gegen Schläge und Tritte, Takedowns ohne Gi die Verteidigung am Boden gegen Schläge und Tritte und weit mehr Hebel und Würgetechniken, als im Prüfungsprogramm des Judo je vorgesehen sind......

Dafür kennt er weniger Gi spezifische Würfe aus dem Judp Prüfungsprogramm.

Tschüß
Björn Friedrich

Hug n' Roll
11-01-2014, 13:42
Ein BJJ Bluebelt kennt im Gegensatz zu einem modernen Judo Bluebelt die Verteidigung gegen Schläge und Tritte, Takedowns ohne Gi die Verteidigung am Boden gegen Schläge und Tritte und weit mehr Hebel und Würgetechniken, als im Prüfungsprogramm des Judo je vorgesehen sind......

Dafür kennt er weniger Gi spezifische Würfe aus dem Judp Prüfungsprogramm.

Tschüß
Björn Friedrich

Ja.
...und? - Ich meine, das hatte ja niemand in Frage gestellt.

Obwohl ich, auch wenn das jetzt OT ist, vorsichtig bezweifle, das BJJ -Bluebelts heutzutage flächendeckend die Verteidigung gegen Tritte und Schläge im Stand und Boden lernen. Ich glaub, das ist schon ziemlich verschieden von Schule zu Schule ob das zum Curriculum gehört.

Inderst
11-01-2014, 14:03
Ich sehe hier ein Problem mit etwas, das ich gerne "Prüfungssicherheit" nennen möchte und das ich als Begriff an das Prinzip der Rechtssicherheit anlehne:

Unter Prüfungssicherheit ist ein Zustand zu verstehen, der die Beständigkeit und Vorhersehbarkeit von Prüfungsnormen betrifft und dem Trainierenden Vertrauensschutz durch Verlässlichkeit der Prüfungssordnung (sofern es denn eine gibt) gewährleisten soll.

Das bedeutet konkret, eine solche fundamentale Neu-Einführung einer Regel / Maßnahme könnte damit AUSSCHLIESSLICH diejenigen betreffen, die noch keinen black belt verliehen bekommen haben. Diejenigen, die ihn bereits haben, aber von der neuen Regel zum Zeitpunkt des Erhaltens noch nichts wussten, bleiben automatisch vor einer Degradierung geschützt.

Judomeister
25-01-2014, 12:23
Ich hab meinen 1. DAN noch von DJB und DDK und hab heute mit beiden nix mehr am Hut. -Und nu? :D

aber du hast die Graduierungen doch beide per Prüfung erworben
Ist doch o.k
Ich akzeptiere jeden Judoka egal aus welchem Verband
Ich meinte alle die einen Dan-Grad verliehen bekommen haben ohne Prüfung und diesen vom neuen Verband anerkannt bekommen haben..und sich nu so verhalten das sie gegen den Verband stänkern der ihnen damals vor 1990 den Dan Grad verliehen hat(DDK)Das ist bei vielen Großmeistern des DJB so...

Hug n' Roll
25-01-2014, 13:22
Das ist bei vielen Großmeistern des DJB so...

Zum einen wundert mich das irgendwie gar nicht.:rolleyes:
Zum anderen:
Wtf sind "Großmeister"?:confused:
Was können die?
Und wer hat die dazu gemacht?
Oder nennen die sich selber so?

Joe Cool
25-01-2014, 20:30
Ein BJJ Bluebelt kennt im Gegensatz zu einem modernen Judo Bluebelt die Verteidigung gegen Schläge und Tritte, Takedowns ohne Gi die Verteidigung am Boden gegen Schläge und Tritte und weit mehr Hebel und Würgetechniken, als im Prüfungsprogramm des Judo je vorgesehen sind......


Das ist vielleicht bei dir so. Die wenigsten Leute, die "nur" BJJ trainieren, lernen Verteidigung gegen Schläge und Tritte. Das machen die, die nebenher (Kick-)Boxen trainieren oder sich für MMA vorbereiten.

Davon abgesehen bin ich nie mit BJJ Gürtel zum Judo gegangen. Hab immer weiß getragen, einfach weil ich keinem auf den Schlips treten wollte, und bin damit sehr gut gefahren. Dass man mehr kann als der Gürtel verrät, sehen die Judo-Dudes dann ja - und werfen einen härter ;)

Judomeister
26-01-2014, 11:12
Das ist vielleicht bei dir so. Die wenigsten Leute, die "nur" BJJ trainieren, lernen Verteidigung gegen Schläge und Tritte. Das machen die, die nebenher (Kick-)Boxen trainieren oder sich für MMA vorbereiten.

Davon abgesehen bin ich nie mit BJJ Gürtel zum Judo gegangen. Hab immer weiß getragen, einfach weil ich keinem auf den Schlips treten wollte, und bin damit sehr gut gefahren. Dass man mehr kann als der Gürtel verrät, sehen die Judo-Dudes dann ja - und werfen einen härter ;)

Also dazu kann ich sagen ich habe den 2 .Dan Judo und weiß wovon ich spreche.
Bodentechniken gibt es im Judo jede Menge.
18 verschiede Haltegriffe(Grundformen)
Würgetechniken 30 (Grundformen)
Hebel 35 (Grundformen)
dazu noch die unzähligen Würfe (ca. 70)
Ich mache mittlerweile auch MMA in unserem Verein .Aber ich muß sagen es überzeugt mich nicht...

Sind immer die selben Techniken
Außerdem werden diese mit viel Krafteinsatz ausgeführt
Judo ist da viel ökonomischer,denn hier spielt die Kraft gar keine Rolle
Was anders ist das beim Brazilian Jiu Jitsu ......,welches ich mal auf einem Lehrgang bei Mario Göckler kennengelernt habe

Außerdem ist MMA für mich brutal und ohne jeglichen philosophischen Hintergrund,wie es den japanischen Kampfkünsten zu Eigen ist.
Kämpfen im Käfig find ich primitiv.

Ich will hier niemandem zu Nahe treten.
Aber der Modesport MMA ist nicht mit der Schönheit der Judotechniken zu vergleichen

Jeder soll sein Ding machen.Judo ist leider zum Wettkampfsport verkommen
Zumindest beim DJB
Hier gehts nur im Plätze und Medallien
Das lehne ich auch ab
Hat doch sehr wenig mit dem traditionellen Judo zu tun

Gast
26-01-2014, 11:24
Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
Ein BJJ Bluebelt kennt im Gegensatz zu einem modernen Judo Bluebelt die Verteidigung gegen Schläge und Tritte, Takedowns ohne Gi die Verteidigung am Boden gegen Schläge und Tritte und weit mehr Hebel und Würgetechniken, als im Prüfungsprogramm des Judo je vorgesehen sind......
Ja und nein ...
Es kommt wieder mal darauf an, wie Judo trainiert wird.
Erwachsene Bluebelts, die bei mir trainieren, haben No-Gi und Tritte und Schläge sowie die Defense selbstverständlich im Programm.
Aber wir sind ja auch nicht im DJB ... (und selbst dort versucht man nun, wiewohl mühsam und ziemlich ... na ja, unbeholfen, eine Art "SV" zu etablieren).
;)


@Judomeister:

Also dazu kann ich sagen ich habe den 2 .Dan Judo und weiß wovon ich spreche.
Bodentechniken gibt es im Judo jede Menge.
18 verschiede Haltegriffe(Grundformen)
Würgetechniken 30 (Grundformen)
Hebel 35 (Grundformen)
dazu noch die unzähligen Würfe (ca. 70)
Die Anzahl macht's nicht ...
Es geht um das WIE, und da habe ich in mehr als 40 Jahren Judo niemanden getroffen (auch keinen japanischen Judoka), der auch nur ansatzweise die Transitions des BJJ beherrscht hätte.
Und um die geht es - denn ohne die Transitions nützt dir der beste Würgegriff und der beste Armhebel einfach mal rein gar nichts.
Und deshalb stehe ich wieder mit 'nem Weißgurt beim BJJ auf der Matte.
Einfach, weil's mir nicht wichtig ist, dort meine Judo-Graduierung spazieren zu tragen (und dann womöglich auch noch von den Jungs von Purplebelt aufwärts verhauen zu werden im Boden! :D)
Gürtel gelten immer nur innerhalb eines bestimmten Bezugssystems.
Bewege ich mich außerhalb dieses Bezugssystems, sagen sie erstmal nix aus.



Sind immer die selben Techniken
Außerdem werden diese mit viel Krafteinsatz ausgeführt
Judo ist da viel ökonomischer,denn hier spielt die Kraft gar keine Rolle
Was anders ist das beim Brazilian Jiu Jitsu ......,welches ich mal auf einem Lehrgang bei Mario Göckler kennengelernt habe
Ich sehe es nicht so, daß es "dieselben" Techniken sind. Sie sehen ähnlich aus, aber werden im BJJ, so wie ich es kennengelernt habe (BJJ-Akademie Berlin) sehr viel effektiver ausgeführt.
Und ich war, bevor ich mit dem BJJ begann, im Boden gewiß alles andere als eine Pfeife ...
:D


Ich will hier niemandem zu Nahe treten.
Aber der Modesport MMA ist nicht mit der Schönheit der Judotechniken zu vergleichen
Nicht überall, wo jemand das Etikett "MMA" draufpappt, ist auch MMA drin.
Ich hab schon erlebt, daß eine simple Jiu-Jitsu-Gruppe rahn'scher Provenienz sich von einem Tag zum anderen Camouflage-Hosen und Rashguards zulegte, den gleichen Mist wie vorher trainierte, es aber jetzt tollkühn "MMA" nannte ...
:ups:


Jeder soll sein Ding machen.Judo ist leider zum Wettkampfsport verkommen
Zumindest beim DJB
Hier gehts nur im Plätze und Medallien
Das lehne ich auch ab
Hat doch sehr wenig mit dem traditionellen Judo zu tun
Hmm ... jaaaa ... war auch lange mein Kritikpunkt.
Aber vielleicht sollte man das nicht ganz so eng sehen ...
Wettkampf kann auch positive Aspekte haben und Skills fördern.
Nur sollte man es eben nicht übertreiben und im Wettkampf nicht das alleinige Ziel sehen ...
Ansonsten stimme ich dir aber zu.
:)

Gut, BTT:
Ich finde es nicht gut, jemandem einen Gürtel wieder "abzuerkennen".
Abgesehen davon kann man demjenigen ja die Kenntnisse und Fähigkeiten, die er für das Erlangen dieses Gürtels einst brauchte und erwerben mußte, nicht wieder wegnehmen.
Also ist das Ganze eher so eine symbolische Sache ... und vielleicht als Strafe gedacht für unbotmäßiges Verhalten.
Aber da gäbe es sicher andere Möglichkeiten.

Joe Cool
26-01-2014, 16:58
@ Judomeister: Was hat dein Post mit dem von mir Geschriebenen zu tun? Es ging mir nur darum zu erwähnen, dass im BJJ genauso wenig Schlag- und Trittabwehr trainiert werden wie in den meisten Judo-Schulen.

MMA war nur ein Beispiel für Leute, die diese Sachen trainieren.

Dschinghis
03-02-2014, 07:46
Ein Gürtel ist da, damit deine Hose hält... oder so.

War glaube ich Bruce Lee, der das gesagt hat ?

Finde das Thema sehr interessant, vor allem da ich selbst keinen einzigen KS-Gürtel besitze und wohl eine andere Sicht auf das ganze habe.


Die Frage ist doch, was ist der Grundgedanke hinter den Graduierungen?
Sie stellt den Werdegang des Sportlers dar, seine Erfahrung, mit einem einzigen Blick ablesbar. Je höher die Graduierug, desto "besser" ist er. Ist der Gürtel schwarz, hat der Athlet seine Reifeprüfung bestanden, er ist quasi erwachsen geworden.
Und dann? Was ist jetzt anders?

Für mich als außenstehenden hat die Aussage "er/sie hat einen Schwarzgurt" immer etwas unheimlich...




unnötiges.




Als hätte der Sportler plötzlich Superkräfte, die er als BrownBelt nicht hatte.

Was bringt es ihm als Sportler? Was bringt es seinen Umstehenden?
Ok, falls er sein Gym wechselt, braucht der neue Coach nicht zu fragen, ob man schon Erfahrung hat, aber sonst...?

Ich finde einfach keine Argumente FÜR einen Gürtel, im Allgemeinen.
Und gleich kommen wieder die typischen Argumente:
- "es ist ein symbolischer Wert für den Sportler."
Wozu braucht der Sportler ein Symbol, dass ihm nach 10 Jahren bescheinigt dass er nun die Grundlagen des Sports beherrscht? Ok, wenn du dafür ein Stück Stoff und ne Urkunde brauchst...mMn mentale Selbstbefriedigung
-"Es macht die Ordnung bei Turnieren/Training leichter"
Hier muss ich zumindest bei den Turnieren zustimmen, so haben auch Neulinge Erfolgserlebnisse, aber das führt mMn wieder nur zu mentaler Selbstbefriedigung. Beim Training ist es doch wurst, lass den Whitie ab und zu mal mit dem BB rollen, sagt ja keiner dass ein bb stets zu 100% kämpfen muss und so lernt man auch als whitie mehr
-"zeigt, wie gut man ist."
Muss ich anderen als Sportler wirklich zeigen, wie gut ich bin? Mache ich dafür diesen Sport?
-"repräsentiert meinen Werdegang, meine Leidensgeschichte, ist quasi meine Biographie"... gemessen an der banalen Tatsache der Farbe deines Gürtels?



Ich will hier echt keinem auf den Schlips treten, aber meiner Meinung nach hat das System der Graduierung viel mit Profilierung zu tun. Ich bezweifle nicht, dass es vor langer Zeit andere Gründe für die Gürtelfarben gab, aber heutzutage wird so viel tamtam drum gemacht, was man außen trägt, dass das innere oft übersehen wird.



Ich finde es ehrlich gesagt deutlich schöner, bei jemandem anhand seiner Bewegungen zu erahnen, wie lange er schon dabei ist, wie viel er schon in dem Sport erlebt hat. Da habe ich dann auch keine Gürtelfarbe zwischen uns, die mich mich ihm evtl. mental unterordnet, mich von der Person distanziert. Er ist eben nur ein ganz normaler Typ, der ein wenig länger dabei ist, was soll da sonst anders sein...

Pustekuchen
03-02-2014, 08:40
Deine Argumente machen keinen Sinn. Sie sind völlig aus der Luft gegriffen und lassen sich genauso auf dich anwenden. Du willst dich nur profilieren, du denkst du bist schlauer, da du die "Gürtellüge" durchschaut hast.
Hast du jetzt irgendwelche Superkräfte?

Du gibst dir die Antwort doch selbst, der Gürtel ist dazu da, eine Progression abzulesen. Es stellt auch eine gewisse Hierarchie da. Das kann man auch wertfrei betrachten, dass liegt dann aber an dir selbst, ob du da "Barrieren" zwischen dir und dem anderen aufbaust.

Bodenknuddler
03-02-2014, 11:15
Außerdem ist MMA für mich brutal und ohne jeglichen philosophischen Hintergrund,wie es den japanischen Kampfkünsten zu Eigen ist.
Kämpfen im Käfig find ich primitiv.


Brutal? Philosophischer Hintergrund? Japanische Kampfkünste?
Ich weine gleich.
Leute umbringen ist okay, solange es aus dem philosophisch korrekten Judo kommt....
Direkt mal dem Mifune postum seinen 10.Dan aberkennen, weil er die Besoffenen aus den Knepen geprügelt hat.

JoHatsu
03-02-2014, 14:02
Das kann man auch wertfrei betrachten, dass liegt dann aber an dir selbst, ob du da "Barrieren" zwischen dir und dem anderen aufbaust.
Sicher kann man das auch wertfrei betrachten, und ich gratuliere jedem, der das angesichts einer Klasse, die nach sich nach Farbgurten gestaffelt vor dem Lehrer aufbaut, hinbekommt. Ist nicht so ganz einfach, das völlig ohne Wertung zu betrachten. Insbesondere wenn so manch frisch gebackener Lilagurt-Primus aus der ersten Bank von einer Woche auf die andere plötzlich ganz merkwürdige Unteroffiziersallüren zu zeigen beginnt. Da wünscht man sich doch fast das Aufstellen im guten alten Kreis wieder zurück.

Pustekuchen
03-02-2014, 14:34
Sicher kann man das auch wertfrei betrachten, und ich gratuliere jedem, der das angesichts einer Klasse, die nach sich nach Farbgurten gestaffelt vor dem Lehrer aufbaut, hinbekommt. Ist nicht so ganz einfach, das völlig ohne Wertung zu betrachten. Also bei uns ist gegenseitiger Respekt an der Tagesordnung und es ist sich auch kein höhergraduierter zu Schade, einfache Übungen oder das Sparring mit einem Weissgurt zu machen - ganz im Gegenteil!


Insbesondere wenn so manch frisch gebackener Lilagurt-Primus aus der ersten Bank von einer Woche auf die andere plötzlich ganz merkwürdige Unteroffiziersallüren zu zeigen beginnt. Da wünscht man sich doch fast das Aufstellen im guten alten Kreis wieder zurück. Hackordnungen gibts auch ohne Bauchbinden in einem Club, in dem jeder jeden kennt.

Meiner Meinung nach bauschen die "Antis" die Bedeutung viel mehr auf, als Leute, denen der Gurt was bedeutet.
Ego hat jeder, das hat nix mit dem Gurt zu tun. Wer sich aber mit echtem Schweiss seinen Gurt verdient, darf darauf auch stolz sein. Meiner Empfindung nach sind es eher die Leute, die eine Graduierung verliehen, bzw geschenkt bekommen, denen sowas zu Kopf steigt.

sivispacemparabellum
03-02-2014, 19:19
Sicher kann man das auch wertfrei betrachten, und ich gratuliere jedem, der das angesichts einer Klasse, die nach sich nach Farbgurten gestaffelt vor dem Lehrer aufbaut, hinbekommt. Ist nicht so ganz einfach, das völlig ohne Wertung zu betrachten. Insbesondere wenn so manch frisch gebackener Lilagurt-Primus aus der ersten Bank von einer Woche auf die andere plötzlich ganz merkwürdige Unteroffiziersallüren zu zeigen beginnt. Da wünscht man sich doch fast das Aufstellen im guten alten Kreis wieder zurück.

Was auch mit bunten Gürteln möglich ist. Also rein theoretisch...

Gast
03-02-2014, 21:03
Außerdem ist MMA für mich brutal und ohne jeglichen philosophischen Hintergrund,wie es den japanischen Kampfkünsten zu Eigen ist.
Nenn mir doch bitte mal japanische KK, die einen "philosophischen Hintergrund" haben.
Und erläutere doch bitte mal, worin dieser "philosophische Hintergrund" besteht.
Und wie sich das im Training bemerkbar macht.
Und wieso du das auf alle "japanischen KK" ausweitest, obwohl es doch nur die allerwenigsten wirklich betrifft.

Und dann erklär mir bitte mal, was bspw. am Jujutsu der ... na, sagen wir: ehrwürdigen Sosuishi Ryu weniger brutal ist als an heutigem MMA.

Ich wäre auch daran interessiert, von dir zu erfahren, wie du es bewertest, daß Tomiki 1937 in der besetzten Mandschurei die dort stationierten Einheiten der Kempetai im Judo unterrichtet hat.
Diese Jungs kamen von ihren Patrouillen mit den auf Schnüre gefädelten Ohren der "chinesischen Rebellen" (man kann sie auch Partisanen nennen) zurück, die sie getötet hatten.
Was, glaubst du wohl, haben die für ihren Nahkampf trainiert?
Kuscheln? Mit philosophischem Hintergrund?


Kämpfen im Käfig find ich primitiv.
"Primitiv" kann man auch synonym für "ursprünglich" verwenden.

Du machst hier 'ne ziemlich große Welle und erzählst von deinem 2. Dan und was du angeblich alles weißt ...

Also dazu kann ich sagen ich habe den 2 .Dan Judo und weiß wovon ich spreche.
Bodentechniken gibt es im Judo jede Menge.
18 verschiede Haltegriffe(Grundformen)
Würgetechniken 30 (Grundformen)
Hebel 35 (Grundformen)
dazu noch die unzähligen Würfe (ca. 70)
Ich mache mittlerweile auch MMA in unserem Verein .Aber ich muß sagen es überzeugt mich nicht...
Nicht überall, wo MMA draufsteht, ist auch MMA drin.
Geh in ein ordentliches BJJ-Gym, roll mal mit den Jungs dort, am Besten gleich mit den Brownbelts und Blackbelts, filme das und stell es hier rein.
Wenn du DANN noch sagen kannst, daß du "nicht beeindruckt" bist, nehme ich dich ernst.
Vorher nicht.

Selbiges gilt für ein ordentliches, bekanntes MMA-Gym.
Geh zu Sparta Essen und erzähl mir hinterher, du wärst nicht beeindruckt.
Geh nach Hannover ins Kempokan oder in die Fight School, dann sehen wir weiter.



Ich will hier niemandem zu Nahe treten.
Aber der Modesport MMA ist nicht mit der Schönheit der Judotechniken zu vergleichen
Mach mal einen No-Gi-Grappling Wettkampf mit.
Am besten "Submission Only".
Mal sehen, was dann von dem, was du im Judo gelernt hast, noch übrig bleibt.
:zwinkern:

Und daß es beim Judo um "Schönheit" geht, wäre mir auch neu ...
:D

Ich will dich nicht anp*ssen, aber man merkt, daß du dich bisher kaum außerhalb des rein sportorientierten Judo bewegt hast.


BTT:
Je länger ich trainiere, desto unwichtiger werden all die bunten Gürtelchen.
Und gerade im Judo, wo ich nun seit 41 Jahren aktiv bin, sehe ich immer wieder, daß viele Schwarzgurte jenseits der 40 kaum noch im Randori mitmischen (löbliche Ausnahmen bestätigen die Regel).

Ja, ich sehe es auch so, daß Gürtelfarben eine Progression verdeutlichen (sollen).
Aber auch über diese Phase ist man irgendwann hinaus und braucht solche Motivations-Krücken (denn die Grade wurden einst von Kano als sogenannte "extrinsische Motivation" eingeführt) einfach nicht mehr.

Letzten Endes zählt nur, was man wirklich kann, und dafür isses ziemlich egal, welches bunte Baumwoll-Bändchen die eigene Hüfte umschlingt.
Ich selbst kann Verleihungen von Dan-Graden nicht mehr so richtig ernst nehmen, und die Aberkennung einstmals verliehener Grade ebensowenig.
:D

DocDog
03-02-2014, 21:31
Tom, ich lese Deine Beiträge einfach zu gerne! Voller Fachwissen und diese Ironie :)

:klatsch::klatsch::klatsch::halbyeaha:halbyeaha:ha lbyeaha

Gast
03-02-2014, 22:20
Außerdem ist MMA für mich brutal und ohne jeglichen philosophischen Hintergrund,wie es den japanischen Kampfkünsten zu Eigen ist.
Weil Bodenknuddler hier den Namen Mifune erwähnt hatte ...
Es dürfte ja bekannt sein, daß Mifune den 10. Dan im Judo hielt.
Hier mal was zu den hochphilosophischen Inhalten des Judo:


Zu dieser Zeit, um 1930 herum, gab es zwei Judogrößen, Nagaoka und Mifuni.
Nagaoka war der stärkste Mann im Kodokan und Mifuni der schnellste, qualitativ beste - ein ziemlich kleiner Kerl, aber er konnte JEDEN schlagen.

Kano erzählte mir erstaunliche Dinge.
Er erzählte mir, daß Mifuni ein geborener Draufgänger war und er selbst zwei- bis dreimal pro Jahr zur Polizei gehen mußte, um ihn aus dem Gefängnis zu holen.
Wo immer es eine Schlägerei gab, wo immer ein Kampf ausbrach, Mifuni war dabei.
Und gewöhnlich mußte ein Krankenwagen ein Dutzend Leute abtransportieren, und die Polizei nahm ihn fest.
Kano mußte seine Beziehungen als Untersekretär für Erziehung spielen lassen.
Er erzählte mir, daß er Mifuni vielleicht dreißigmal in seinem Leben aus dem Gefängnis hatte holen müssen.
(Russel, Feldenkrais im Überblick, S. 171ff.)
:D

Und Mifune war da kein Einzefall.
Sakujiro Yokoyama ... Toku Sanpo ... Masahiko Kimura ... unser Lehrer Tokio Hirano ...
Sie alle haben sich hochphilosophisch durch die Botanik geprügelt.
:zwinkern:

Und es gibt da ebensolche Stories über Ueshiba, der auch ganz gern mal hingelangt haben soll - aber das müßten dann Aikidoka verifizieren.
Das nur nebenbei.

Sorry für OT.
:)


@Docdog:
:beer:

Mata-Leon
03-02-2014, 22:28
Bodentechniken gibt es im Judo jede Menge.


Und dennoch werden die Blackbelts im Judo am Boden von BJJ Bluebelts getappt.
Ist kein Angriff gegen das System sondern meine erfahrung in verschiedensten Clubs und sogar Ländern.
Einfach nur eine Beobachtung :o

Gast
03-02-2014, 22:32
Und dennoch werden die Blackbelts im Judo am Boden von BJJ Bluebelts getappt.
Ist kein Angriff gegen das System sondern meine erfahrung in verschiedensten Clubs und sogar Ländern.
Einfach nur eine Beobachtung :o
... und so ungern ich dir in diesem Punkt zustimme - genau DAS ist auch meine eigene Erfahrung.
Ich würde mich nun gern hinstellen und das Judo gegen diesen Vorwurf verteidigen, allein ... er ist berechtigt.
Es bleibt nur eins.
Man muß als Judoka, wenn man wirklich gut im Bodenkampf werden will, einfach regelmäßig in ein gutes BJJ-Gym gehen und mitmachen.
Lernen.
Das eigene Ego runterfahren (und das ist mir alles andere als leicht gefallen!) und lernen, lernen, lernen ... und rollen, rollen, rollen ...
Anders geht es einfach nicht.
:)

Michael N.
03-02-2014, 22:46
... Das eigene Ego runterfahren (und ...) und lernen, lernen, lernen ... Anders geht es einfach nicht.
:)

:respekt:

nekogami
02-04-2014, 18:40
Auch ich habe eine ähnliche Erfahrung im Bekanntenkreis mitgemacht. Einer Kinder- Jugend- und Erwachsenentrainerin, die seit 17 Jahren mit ein und dem selben Sensei trainierte und sich mittlerweile zum 3. Dan im Jiu Jitsu vorbereitete, wurden alle Graduierungen und Titel aberkannt. Hintergrund der Geschichte war, eine kurzweilige Liason mit dem Trainer, die beendet wurde, weil sie regelrecht ausgenutzt wurde. Ihm hat es offensichtlich nicht gepasst und sie aus dem Verein entlassen...Ohne die Möglichkeit einer Stellungnahme ihrerseits wurden ihr alle erreichten Graduierungen entzogen. Ebenso wurden andere Budoschulen angeschrieben, und zwar vom besagten Sensei, und so dieser Trainerin und Budoausübende die Möglichkeit verwehrt, woanders zu trainieren. Aus reinem Rachegelüst und Willkür.
Das sind die Lehrer, die wohl nicht verstanden haben, worum es im Budo geht. Somit bin ich mit Rambats Kommentar total einverstanden.

Bubatz
02-04-2014, 18:50
Auch ich habe eine ähnliche Erfahrung im Bekanntenkreis mitgemacht. Einer Kinder- Jugend- und Erwachsenentrainerin, die seit 17 Jahren mit ein und dem selben Sensei trainierte und sich mittlerweile zum 3. Dan im Jiu Jitsu vorbereitete, wurden alle Graduierungen und Titel aberkannt. Hintergrund der Geschichte war, eine kurzweilige Liason mit dem Trainer, die beendet wurde, weil sie regelrecht ausgenutzt wurde. Ihm hat es offensichtlich nicht gepasst und sie aus dem Verein entlassen...Ohne die Möglichkeit einer Stellungnahme ihrerseits wurden ihr alle erreichten Graduierungen entzogen. Ebenso wurden andere Budoschulen angeschrieben, und zwar vom besagten Sensei, und so dieser Trainerin und Budoausübende die Möglichkeit verwehrt, woanders zu trainieren. Aus reinem Rachegelüst und Willkür.
Das sind die Lehrer, die wohl nicht verstanden haben, worum es im Budo geht. Somit bin ich mit Rambats Kommentar total einverstanden.

Das geht aber nur, wenn die Schule in keinem Verband war. In gewisser Weise trägt dieses Risiko ohnehin jeder, der in einem solchen Verein trainiert - auch ohne "Aberkennung": Die Grade werden ja anderswo nicht anerkannt. (Das soll jetzt nicht gegen verbandslose Schulen gerichtet sein, bin ja selbst mal wieder in einer.)

Terao
02-04-2014, 18:59
Ich will hier echt keinem auf den Schlips treten, aber meiner Meinung nach hat das System der Graduierung viel mit Profilierung zu tun. Ich bezweifle nicht, dass es vor langer Zeit andere Gründe für die Gürtelfarben gab, aber heutzutage wird so viel tamtam drum gemacht, was man außen trägt, dass das innere oft übersehen wird. Quark. Rangordnungen und damit verbundenes Prestige waren immer wichtig, vor allem im Japanischen (wo der Dankram ja herkommt). Und die "innen/außen"-Unterscheidung funktioniert da auch ganz anders.
Ein Problem ist das eigentlich erst, seit man die KKs auf demokratisch umbürsten zu müssen glaubt.

Rince89
04-04-2014, 09:53
Quark. Rangordnungen und damit verbundenes Prestige waren immer wichtig, vor allem im Japanischen (wo der Dankram ja herkommt). Und die "innen/außen"-Unterscheidung funktioniert da auch ganz anders.
Ein Problem ist das eigentlich erst, seit man die KKs auf demokratisch umbürsten zu müssen glaubt.

richtig widerwärtig wirds dann, wenn japanische Hierarchievorstellungen mit deutscher Vereinsmeierei kombiniert werden...