BJJ im DJJV – Chance oder Katastrophe fürs BJJ? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : BJJ im DJJV – Chance oder Katastrophe fürs BJJ?



Panther
07-01-2014, 21:43
Hallo Leute,

wie seht Ihr das?

Der DJJV bietet nun ja auch BJJ an – ist das eher eine Chance BJJ in Deutschland weiter zu bringen oder eher der Anfang vom Ende?

Viele Grüße

Heiko

Bubatz
07-01-2014, 22:23
Man muss es abwarten. Meine Hauptsorge wäre die "Prüfungsordnung" - ich fand das gut, dass es im BJJ noch das traditionelle System gab, wo der Lehrer entschied wie weit der Schüler ist. Meine zweite Sorge (das haben wir schon mal irgendwo anders diskutiert) wäre, dass unter dem Dach des DJJV möglicherweise gewisse weitergehende Einschränkungen bzgl. erlaubter Techniken im BJJ-Wettkampf Einzug halten könnten. Nicht dass am Ende wie im Judo nur noch am Ellbogen gehebelt werden darf ...

DerLenny
07-01-2014, 22:38
Ich bin auch skeptisch.

Zum Thema PO:
Bei Blau kann ich mir evtl. eine PO in ähnlicher Form wie es diese aktuell gibt noch vorstellen... jenseits von blau versagt meine Vorstellungskraft jedoch.
Aber ich lasse mich gern etwas besseren belehren.

Zum Thema an sich:
Derzeit steht noch der Lehrer für seinen Schüler grade im BJJ.
Jemand ist XYZ-Gurt unter "Lehrer Foo", der seinen Gurt von "Lehrer Bar" hat, usw.
Die Vereinsmasche mit Trainern (gerne auch viele unterschiedliche) und dann noch mal einer ganz anderen Prüfungskommision, die auch von Gürtel zu Gürtel schwanken kann finde ich... nicht gut.

Aber wenn man weiter den Lehrer als Instanz sieht, dann braucht man eigentlich keine PO, weil man ja den Lehrer als "Instanz" und Qualitätsgararant haben sollte.
Da man aber eine PO will ... scheint es davon weg zu gehen. Was ich schlecht finden würde.

Gast
07-01-2014, 23:15
Man muss es abwarten. Meine Hauptsorge wäre die "Prüfungsordnung" - ich fand das gut, dass es im BJJ noch das traditionelle System gab, wo der Lehrer entschied wie weit der Schüler ist. Meine zweite Sorge (das haben wir schon mal irgendwo anders diskutiert) wäre, dass unter dem Dach des DJJV möglicherweise gewisse weitergehende Einschränkungen bzgl. erlaubter Techniken im BJJ-Wettkampf Einzug halten könnten. Nicht dass am Ende wie im Judo nur noch am Ellbogen gehebelt werden darf ...
Sehe ich genauso.
Die unendliche Vielfalt des BJJ beruht doch gerade darauf daß es "dezentralisiert" ist ...

Übrigens ...
Hier ein Thread vom November des vergangenen Jahres.
Aus'm deutschen Judoforum:
http://dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?f=25&t=6990


Aus einer Meldung von der MV des DJB:

Die Aufnahmeanträge des Deutschen Sambo-Bundes e.V. und des Brazilian Jiu-Jitsu Bundes Deutschland e.V. als Mitglieder mit besonderer Aufgabenstellung fanden die Zustimmung der Mitgliederversammlung. Im Falle von Brazilian Jiu Jitsu wurde die Aufnahme an Auflagen gebunden.

DJB-Mitgliederversammlung in Grainau - - Deutscher Judobund e.V. (http://www.judobund.de/aktuelles/details/2560)


Ich will nicht unken, aber ich wäre nicht überrascht, wenn die Jungs vom BJJBD irgendwann in naher Zukunft feststellen, daß eine "Technische Kommission" des DJB ihnen "bei der Erstellung einer Prüfungsordnung behilflich" sein will ...

Und als nächstes werden dann - Ordnung muß schließlich sein! - DJBBJJ-Pässe eingeführt.
Irgendwo müssen ja die Gürtelprüfungen eingetragen werden.
Und was eignet sich da besser als der bewährte DJB-Paß? Die Judoka haben den ja schließlich auch!
Mit Jahressichtmarken.
Und einer Wettkampflizenz.

Und weil es nicht genügend BJJ-Prüfer geben wird dort im DJB, müssen welche geschult werden.
Das werden dann die hochgraduierten Judoka, die sowieso als Kyu-und Dan-Prüfer unterwegs sind, nach kurzer Schulung gleich mit übernehmen. Warum auch nicht? Bodenkampf kennen sie ja, "...und soooooo viel anders ist das ja dann auch nicht, was da im BJJ gemacht wird!"
Und bald werden sie den Blackbelts des BJJ erklären, wie diese ihre Schüler zu unterrichten haben und vielleicht werde sie den Blackbelts dann großzügig Schulungen anbieten ...

Ich hoffe, daß ich mich irre.
Aber allzu groß ist meine Hoffnung, ehrlich gesagt, dann doch nicht ...

Sayonara
07-01-2014, 23:46
Hallo Leute,

wie seht Ihr das?

Der DJJV bietet nun ja auch BJJ an – ist das eher eine Chance BJJ in Deutschland weiter zu bringen oder eher der Anfang vom Ende?

Viele Grüße

Heiko

..nun ja auch BJJ an...?
Unsere Grappler sind schon vor zwei Jahren auf Ne-Waza-/BJJ-Turnieren des DJJV in Deutschland gestartet und international gibt es dort in dem Bereich seit ein paar Jahren Europa-, Weltmeisterschaften und die World Games.

Das Regelwerk ist ziemlich weit gefasst und und es hat lange nicht so viele Einschränkungen, wie die Whitebelt-, Bluebelt- und Jugendgruppen bei vielen anderen BJJ-Turnieren: http://ju-jutsu.de/uploads/media/Regelwerk_JJIF_Ne-Waza_BJJ.pdf

Nachdem BJJ sich wahrscheinlich auch über den BJJBD im Deutschen Judo Bund etablieren wird und somit dann in zwei großen Verbänden des Deutschen Olympischen Sportbundes vertreten ist, wird sich in den nächsten Jahren in der BJJ-Szene in Deutschland einiges tun.

Mata-Leon
08-01-2014, 08:25
Sehe das eigentlich gelassen, wenn der Humbug zu groß wird werden einfach viele Leute nicht mitmachen, Grappling Turniere wie gehabt zu organisieren ist auch nöglich wenn der DJJV meint ER bietet jetzt BJJ an, und wem dann die meisten Sportler folgen werden sollte klar sein.
Beunruhigend finde ich das Leute wie Peter Schira da so aktiv mitwirken, Leute die so viel Ahnung vom BJJ haben und den Sport so gut kennen sollten doch schnell sehen dass so eine Verbürokratisierung nach hinten los geht.
Ich hab schon ein paar Ju-Jutsu Wettkämpfe gesehen, da gilt teilweise ein RNC als Genickhebel , ebenso wie Guillotine , ein grader Kneebar wird als Heelhook gewertet, Full Backmount ist kein Festhalter, nach dem tappen gibt es nur Punkte statt Sieg, nach jeder Technik freezen die 3 Kampfrichter teils Minuten und beraten sich ob das nun legal war oder nicht, es wird mitten im Triangle abgebrochen und aufgestanden, ebenso im Omoplata usw.
So etwas kann nicht der richtige Verband für unser BJJ sein, sry.

Sayonara
08-01-2014, 09:34
Ich hab schon ein paar Ju-Jutsu Wettkämpfe gesehen, da gilt teilweise ein RNC als Genickhebel , ebenso wie Guillotine , ein grader Kneebar wird als Heelhook gewertet, Full Backmount ist kein Festhalter, nach dem tappen gibt es nur Punkte statt Sieg, nach jeder Technik freezen die 3 Kampfrichter teils Minuten und beraten sich ob das nun legal war oder nicht, es wird mitten im Triangle abgebrochen und aufgestanden, ebenso im Omoplata usw.
So etwas kann nicht der richtige Verband für unser BJJ sein, sry.

Die Wettkampfregeln im Ju-Jutsu-Fighting, was du gesehen hast, sind ziemlich unterschiedlich zum Ju-Jutsu Ne-Waza/BJJ.

BumBumKiwi
08-01-2014, 09:56
Das Regelwerk ist ziemlich weit gefasst und und es hat lange nicht so viele Einschränkungen, wie die Whitebelt-, Bluebelt- und Jugendgruppen bei vielen anderen BJJ-Turnieren: http://ju-jutsu.de/uploads/media/Regelwerk_JJIF_Ne-Waza_BJJ.pdf
.


Naja, hab's mir gerade mal kurz angeschaut. Also ich sehe da schon einige Punkte die mich stören, z.B. Guillotine/ Genickhebel-Regel: Damit ist eine Guillotine aus der Guard oder als Konter auf nen TD (mit gleichzeitigem Guardpull) ja quasi verboten, weil ich ja die untere Körperhälfte des Gegners fixiere und somit natürlich auch das Genick belaste.
Verbot beim Würgen "ins Gesicht" zu gehen (wasauchimmer das bedeutet): Ist das mein Problem, wenn ich versuche zu würgen und der andere macht die ganze Zeit die Schildkröte, indem er seinen Hals einzieht und sich ansonsten nicht verteidigt?
Verbot aus der Guard zu kommen, indem man den Gegner anhand der Beine auf den Bauch dreht. Auch hier: Warum muss man das verbieten?

Dann gibt's da teilweise den gleichen Schwachfug wie bei der IBJJF (z.B. Reaping the knee, die dämlichste Regel überhaupt imho).

Dazu kommen imho unnötige Einschränkungen bei Formalia: nur weißer oder blauer Gi, keine Patches... Was soll das bringen? Lasst die Leute doch die Kutte tragen, die sie wollen und wenn sie grün-gelb kariert ist, so what?

Ganz ehrlich: Ich sehe da keine Verbesserung für's BJJ, eher im Gegenteil...



Nachdem BJJ sich wahrscheinlich auch über den BJJBD im Deutschen Judo Bund etablieren wird und somit dann in zwei großen Verbänden des Deutschen Olympischen Sportbundes vertreten ist, wird sich in den nächsten Jahren in der BJJ-Szene in Deutschland einiges tun.

Mag sein, nur in welche Richtung? Dem Judo hat die ganze Olympiageschichte sicherlich nicht nur gutes getan (Regelanpassungen anyone?).

@rambat:
Das sind ja echte Horrorszenarien, die Du da beschreibst. Normalerweise würde ich mir denken: Ach was soll's, immer diese unveränderlichen Pessimisten. Wenn das jemand mit Deiner Erfahrung (sowohl sportlich als auch auf dem Feld der Verbandquerelen) sagt, wird mir da schon etwas mulmig...
Aber andererseits, wenn irgendwann jeder dritte Judo Danträger sich selbstbewusst auch nen blackbelt im Bjj umhängt, kann ich vielleicht auch irgendwann mal sagen, dass ich nen BJJ-Blackbelt getappt habe :D. Insofern, einfach weiter machen...

Hug n' Roll
08-01-2014, 10:01
Dem Judo hat die ganze Olympiageschichte sicherlich nicht nur gutes getan (Regelanpassungen anyone?).

Um nicht zu sagen:
gar nichts Gutes! :its_raini

BumBumKiwi
08-01-2014, 10:02
Um nicht zu sagen:
gar nichts Gutes! :its_raini

So deutlich wollte ich als Außenstehender dann nicht werden :blume:

Bero
08-01-2014, 10:04
Beunruhigend finde ich das Leute wie Peter Schira da so aktiv mitwirken, Leute die so viel Ahnung vom BJJ haben und den Sport so gut kennen sollten doch schnell sehen dass so eine Verbürokratisierung nach hinten los geht.


Auf der anderen Seite könne man es auch positiv sehen, dass Leute wie Peter Schira daran beteiligt sind.
Ich würde mal davon ausgehen, dass Peter BJJ liebt und nur das Beste für diesen großartigen Sport will.
Entsprechend wird er ja Vorteile und Chancen darin sehen, sich an der Arbeitsgruppe des DJJV zu beteiligen.
Da er per Facebook ja leicht zu erreichen ist, könnte man ihn auch einfach nach seinen Beweggründen fragen.

Ich persönlich sehe in der Initiative BJJ im DJJV anzubieten große Chancen aber gleichzeitig auch große Gefahren.
Es wird am Ende darauf ankommen wie langfristig und nachhaltig das Ganze geplant wird.
Geht es um eine solide Grundlagenbildung oder doch nur um ein schnelles "durchgraduieren" auf Kosten der Qualität?
Letzteres wird definitiv ein Garant fürs scheitern sein.

Da die Informationen noch sehr, sehr spärlich sind, bleibt einem erst einmal nur das Abwarten.
Ein Sportkamerad von mir wird Ende des Monats an dem großen Seminar in Kassel teilnehmen, wo das gesamte Expertenteam anwesend sein wird.
Tja, evtl. weiß man dann mehr zu berichten.

ivo c.
08-01-2014, 11:04
Das ist einfach wieder Verbands Krims-Krams.
Das gab es schon unedliche male und es ist (fast) immer schief gelaufen. Warum sollte es nun anders werden?

Es gibt immer wieder Leute, die etwas gutes nehmen und es einfach kaput machen wollen.

Erinnert mich an:
"Some People just want to watch the world burn!"

http://3.bp.blogspot.com/-cQTDe2YLUjM/T3NzzwilAKI/AAAAAAAAADw/-6IbJ17eGH8/s1600/Some+men+just+want+to+watch+the+world+burn+kitkat. jpg

jkdberlin
08-01-2014, 12:14
Ich will nicht unken, aber ich wäre nicht überrascht, wenn die Jungs vom BJJBD irgendwann in naher Zukunft feststellen, daß eine "Technische Kommission" des DJB ihnen "bei der Erstellung einer Prüfungsordnung behilflich" sein will ...

Und als nächstes werden dann - Ordnung muß schließlich sein! - DJBBJJ-Pässe eingeführt.
Irgendwo müssen ja die Gürtelprüfungen eingetragen werden.
Und was eignet sich da besser als der bewährte DJB-Paß? Die Judoka haben den ja schließlich auch!
Mit Jahressichtmarken.
Und einer Wettkampflizenz.

Und weil es nicht genügend BJJ-Prüfer geben wird dort im DJB, müssen welche geschult werden.
Das werden dann die hochgraduierten Judoka, die sowieso als Kyu-und Dan-Prüfer unterwegs sind, nach kurzer Schulung gleich mit übernehmen. Warum auch nicht? Bodenkampf kennen sie ja, "...und soooooo viel anders ist das ja dann auch nicht, was da im BJJ gemacht wird!"
Und bald werden sie den Blackbelts des BJJ erklären, wie diese ihre Schüler zu unterrichten haben und vielleicht werde sie den Blackbelts dann großzügig Schulungen anbieten ...

Ich hoffe, daß ich mich irre.
Aber allzu groß ist meine Hoffnung, ehrlich gesagt, dann doch nicht ...

Also, bei den letzten 2 Vorstandssitzungen des BJJBD wurde der "Rahmenvertrag" des erwähnten Zusammenschlusses zwischen dem DJB und dem BJJBD vorgestellt. Wichtigstes Ergebnis war, dass beide Verbände eigenständig bleiben, d.h. das Prüfungsordnung, Pässe etc Sache des jeweiligen Verbandes ohne Einmischen des anderen Verbandes sei. Genau deswegen ist der BJJBD ja mit dem DJB und nicht mit dem DJJV, der so was nicht vorsah, zusammen gegangen.
Sollte sich das nicht ändern sehe ich halt diese Gefahren bisher nicht.

Gast
08-01-2014, 13:49
@jkdberlin:

Also, bei den letzten 2 Vorstandssitzungen des BJJBD wurde der "Rahmenvertrag" des erwähnten Zusammenschlusses zwischen dem DJB und dem BJJBD vorgestellt. Wichtigstes Ergebnis war, dass beide Verbände eigenständig bleiben, d.h. das Prüfungsordnung, Pässe etc Sache des jeweiligen Verbandes ohne Einmischen des anderen Verbandes sei. Genau deswegen ist der BJJBD ja mit dem DJB und nicht mit dem DJJV, der so was nicht vorsah, zusammen gegangen.
Sollte sich das nicht ändern sehe ich halt diese Gefahren bisher nicht.
Klingt erstmal gut ...
Da ich aber meine Pappenheimer kenne, kann ich persönlich (Achtung: Meinung!) mir nicht vorstellen, daß es von Seiten der Verbandsfürsten des DJB keine Begehrlichkeiten geben wird.
Die Zeit wird es zeigen ... und ich hätte mit meinen Vermutungen und pessimistischen Erwartungen gern unrecht.

Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, daß die verknöcherte Bürokratie des DJB mit der "Hang out lazy"-Mentalität der BJJ-Jungs auf Dauer klarkommt.


@Bumbumkiwi:

@rambat:
Das sind ja echte Horrorszenarien, die Du da beschreibst. Normalerweise würde ich mir denken: Ach was soll's, immer diese unveränderlichen Pessimisten. Wenn das jemand mit Deiner Erfahrung (sowohl sportlich als auch auf dem Feld der Verbandquerelen) sagt, wird mir da schon etwas mulmig...
Aber andererseits, wenn irgendwann jeder dritte Judo Danträger sich selbstbewusst auch nen blackbelt im Bjj umhängt, kann ich vielleicht auch irgendwann mal sagen, dass ich nen BJJ-Blackbelt getappt habe . Insofern, einfach weiter machen...
Wie gesagt - ich kenne doch meine Pappenheimer.
Ich kenne doch eine große Anzahl der Leute, die im DJB tatsächlich die Entscheidungen treffen ... und bin aus gutem Grund nicht Mitglied dieser Organisation.
Meiner Meinung nach klopfen die sich gerade selbst auf die Schultern, weil sie ein drängendes Problem gelöst zu haben glauben: durch den Beitritt einer BJJ-Organisation und einer Sambo-Organisation ist dem heftigen Mitgliederschwund des DJB erst einmal entgegengewirkt.
Darum geht es.
Beide Seiten glauben nun, ein gutes Geschäft gemacht zu haben - der DJB bekommt auf einen Schlag etliche neue Mitglieder (= Fördergelder) und die Jungs vom BJJ und vom Sambo kommen endlich an die Fördertöpfe des DOSB ran.
Ob das tatsächlich eine gute Idee war, wird die Zeit zeigen.
;)

Gast
08-01-2014, 13:58
Ach so, eins noch ...
Der DOSB verfolgt ja die Politik, in Deutschland nur EINE Organisation pro Sportart anzuerkennen und aufzunehmen.
Das KÖNNTE künftig bedeuten, daß BJJ-ler, die NICHT im DJB organisiert sind, an den dort stattfindenden BJJ-Wettkämpfen nicht teilnehmen dürfen.
(Mit Judoka, die nicht im DJB organisiert sind, wird's ja schon seit ewigen Zeiten so gemacht.)

Ich weiß nicht, was das für die BJJ-Gemeinde bedeutet, aber ich sehe da ein erhebliches Potential für jede Menge Ärger.
Beispiel: Der DJB veranstaltet eine "Deutsche Meisterschaft im BJJ".
Nicht im DJB organisierte BJJ-ler dürfen dort nicht starten.
Was dann?
Wie aussagekräftig ist denn dann noch so ein dort zu gewinnender Titel ...?

Mir isses ja Wurscht, wie sich die BJJ-Gemeinde organisiert, aber ich fürchte beinahe, da wird es noch jede Menge Verstimmungen und Ärger geben ...
Und das finde ich schade.

Eine Sache sehe ich noch, und an die scheint kaum jemand zu denken: Die BJJ-Jungs, die da für einen Beitritt stimmten, sind allesamt AKTIVE, die den ganzen Papierkram und das Funktionärsgedöns so nebenbei und widerwillig auch noch erledigen.
Im DJB sind Funktionäre meiner Erfahrung nach Vollprofis, und damit meine ich NICHT auf der Matte.
Ich bezweifle sehr , daß die im besten Sinne ideaistischen BJJ-ler diesen auch in Verbandsquerelen sehr erfahrenen Funktionären gewachsen sind ...
Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung, und die muß ja nicht richtig sein.
:)

jkdberlin
08-01-2014, 14:01
Beide Seiten glauben nun, ein gutes Geschäft gemacht zu haben - der DJB bekommt auf einen Schlag etliche neue Mitglieder (= Fördergelder) und die Jungs vom BJJ und vom Sambo kommen endlich an die Fördertöpfe des DOSB ran.
Ob das tatsächlich eine gute Idee war, wird die Zeit zeigen.
;)

Ja, ich denke, da müssen beide Seiten wirklich aufpassen. Letztendlich ist dieser Sport aber, wenn man es wirklich professionell auf einem vergleichbaren Niveau machen möchte, von einem Verband anhängig, es geht gar nicht ohne. Oder man bleibt halt in der Regionalliga. Egal ob BJJBD, DJV, DJJV oder LMAA und auch egal, ob die Büro- und Techno- und andere -kraten dann später ankommen, man kann nun mal das positive, was ein solcher Zusammenschluss durchaus bringt, nicht ohne die erwähnten Gefahren haben. Und wenn man als eigenständiger Verband bestehen bleibt, kann man sich ja auch, wenn es gar nicht geht, wieder trennen, egal auf welcher Ebene.

jkdberlin
08-01-2014, 14:06
Beispiel: Der DJB veranstaltet eine "Deutsche Meisterschaft im BJJ".
Nicht im DJB organisierte BJJ-ler dürfen dort nicht starten.
Was dann?
Wie aussagekräftig ist denn dann noch so ein dort zu gewinnender Titel ...?
:)

Das geht erst mal so nicht, der DJB kann eine solche Meisterschaft nicht mehr oder weniger wie jetzt auch veranstalten, alle diese Meisterschaften bleiben dem BJJBD vorbehalten (da, wie gesagt, die Verbände nicht im Mutterverband aufgehen, sondern selbstständig erhalten bleiben - anders als beim DJJV Angebot an den BJJBD).

Und international ist das doch sowieso schon so!

Für alle IBJJF Meisterschaften (Open, Winter, Europe, Mundial, Masters und Seniors, Pan Ams you name it) muss entweder Sportler (ab einem bestimmten Gürtel) oder/und der Verein Mitglied im IBJJF sein. Das ist doch nicht wirklich neues. Im Gegenteil, dass z.B. bei den Veranstaltungen des BJJDs bisher auch nicht-Mitglieder bzw. nicht-Mitgliedsvereine teilnehmen dürfen, dass ist die Ausnahme.
Und es wird doch auch weiterhin, neben den Verbänden als Veranstalter, unabhängige Veranstalter geben (siehe England, Skandinavien, Polen etc.), die eigene, nicht-verbandsabhängige Meisterschaften, veranstalten. Das ist doch auch gut so.

Hug n' Roll
08-01-2014, 14:07
Das KÖNNTE künftig bedeuten, daß BJJ-ler, die NICHT im DJB organisiert sind, an den dort stattfindenden BJJ-Wettkämpfen nicht teilnehmen dürfen.
(Mit Judoka, die nicht im DJB organisiert sind, wird's ja schon seit ewigen Zeiten so gemacht.)


Bin ich doch vor Jahren erfolgreich aus den Fängen des DJB geflüchtet, holen sie mich also jetzt wieder ein....:(

Für einen solchen Fall kann man nur hoffen, daß sich die vielen frei organisierten Turniere nebenbei halten (ob nach sub only, IBJJF oder sonstigem Regelwerk)!

DerLenny
08-01-2014, 14:21
Oder man bleibt halt in der Regionalliga. Egal ob BJJBD, DJV, DJJV oder LMAA

Die LMAA stellt sich derzeit neu auf und arbeitet am Internet Auftritt. Ob allerdings BJJ unter die derzeitige ROFL Gruppierung passt ist fraglich. Dies hängt in erster Linie davon, ob die BJJler besoffen genug sind um dem zuzustimmen.

Gast
08-01-2014, 14:42
Bin ich doch vor Jahren erfolgreich aus den Fängen des DJB geflüchtet, holen sie mich also jetzt wieder ein....:(

Für einen solchen Fall kann man nur hoffen, daß sich die vielen frei organisierten Turniere nebenbei halten (ob nach sub only, IBJJF oder sonstigem Regelwerk)!
Eben!
Ich hab keine Lust, sozusagen durch die Hintertür doch Mitglied im DJB werden zu müssen.
Und meine Jungs auch nicht.


@Frank:
Ich bin eben ein oller, unverbesserlicher Pessimist ... leider hab ich die Erfahrung machen müssen, daß dieser Pessimismus sehr berechtigt ist.
;)

1789
08-01-2014, 15:21
Ich bin auch skeptisch.

Zum Thema PO:
Bei Blau kann ich mir evtl. eine PO in ähnlicher Form wie es diese aktuell gibt noch vorstellen... jenseits von blau versagt meine Vorstellungskraft jedoch.
Aber ich lasse mich gern etwas besseren belehren.

Zum Thema an sich:
Derzeit steht noch der Lehrer für seinen Schüler grade im BJJ.
Jemand ist XYZ-Gurt unter "Lehrer Foo", der seinen Gurt von "Lehrer Bar" hat, usw.
Die Vereinsmasche mit Trainern (gerne auch viele unterschiedliche) und dann noch mal einer ganz anderen Prüfungskommision, die auch von Gürtel zu Gürtel schwanken kann finde ich... nicht gut.

Aber wenn man weiter den Lehrer als Instanz sieht, dann braucht man eigentlich keine PO, weil man ja den Lehrer als "Instanz" und Qualitätsgararant haben sollte.
Da man aber eine PO will ... scheint es davon weg zu gehen. Was ich schlecht finden würde.

ich glaube nicht ,dass irgend ein "trainer" dann die gürtel vergeben wird....
(wenn der trainer kein blackbelt is,ist der vergebene gürtel nen haufen...wert.)
bjj kommt aus brasilien,dort sind immer noch die höchstgraduierten ansässig,nen farbgürtel darf nur ein blackbelt vergeben.
wie soll das mit deutscher bürokratie umgangen werden ? verstehe ich nicht so ganz.


ach ja und solange es wettkämpfe gibt,wird auch das schnelle "durchgraduieren" zu gar nix ausser langen gesichtern führen ;)
gruss1789 :)

Inderst
08-01-2014, 15:48
Aber eine PO für BJJ vom DJJV gibt es noch nicht oder?

DerLenny
08-01-2014, 16:05
Sie arbeiten daran.

Nafets84
08-01-2014, 18:20
Bin im Thema noch nicht so drin.
wenn die nun ne eigene PO haben erkennen die dann Graduierungen von verbandsexternen(wie die meisten auf der Welt) Gracie-, Alliance-, usw. Blackbelts nicht an oder wie muss man sich das vorstellen ?

Bero
08-01-2014, 22:12
Bin im Thema noch nicht so drin.
wenn die nun ne eigene PO haben erkennen die dann Graduierungen von verbandsexternen(wie die meisten auf der Welt) Gracie-, Alliance-, usw. Blackbelts nicht an oder wie muss man sich das vorstellen ?

Soweit sind die Planungen wohl noch nicht gediehen, das Projekt steht ja erst am Anfang.

Allerdings haben die Beteiligten ja selber Gracie Black-Belts, also würde ich einfach mal von einem: "Ja wird anerkannt" ausgehen.

Hubertus
08-01-2014, 23:15
Ja, ich denke, da müssen beide Seiten wirklich aufpassen. Letztendlich ist dieser Sport aber, wenn man es wirklich professionell auf einem vergleichbaren Niveau machen möchte, von einem Verband anhängig, es geht gar nicht ohne.

Auch wenn ich die hier mehrfach angesprochenen Risiken ebenfalls teile, bin ich wegen der möglichen Chancen schon sehr geneigt, der Sache erst mal positiv entgegen zu sehen.

Was haben wir den zu verlieren?

Sofern es sich professionell und im vernünftigen Rahmen entwickelt, so sollte es den Sport in DE weiterbringen. Sofern es in eine andere Richtung abdriftet, kann man sich ja davon abwenden und es läuft im schlechtesten Falle weiter wie bisher.

rabiat
09-01-2014, 03:53
Die Leute sind einfach traurig weil das dadurch immer weniger exklusiv wird. Seien wir mal ehrlich, das reizt euch doch schon so art geheime kunst zu können :D

Gesendet von meinem XT890 mit Tapatalk

Inderst
09-01-2014, 08:45
Was ich wieder schön finde, ist die Aussicht, dass dies alles unter einem Verbandsdach stattfinden soll. Und wenn dann Prüfungen auf Bundesseminaren abgelegt werden können, die ich als JuJu, zusätzlich belegen kann, freut mich das.

DerLenny
09-01-2014, 09:58
Wenn der DJB jetzt BJJ hat und der DJJV auch... wie ist das mit der Einzelvertretung im DOSB geregelt?
So wird ja BJJ durch den DJJV und den DJB im DOSB vertreten...

Panther
09-01-2014, 11:15
Wenn der DJB jetzt BJJ hat und der DJJV auch... wie ist das mit der Einzelvertretung im DOSB geregelt?
So wird ja BJJ durch den DJJV und den DJB im DOSB vertreten...

Das habe ich mich eben auch gefragt.

Thiloy
09-01-2014, 11:42
Das habe ich mich eben auch gefragt.

Es wird genau das passieren was wir alle eigentlich wissen,

DJB und DJJV warden beide die Oberhand bekommen und das BJJ integireren, hinzukommt, dass es dann sicherlich auch blackbelt Graduierungen gibt die aus einer Dan Komission besteht und BJJ Leute graduiert....

Weiterhin wird sich dann BJJ DJB und BJJ DJV dauerhaft in die Wolle bekommen...

na toll...

jkdberlin
09-01-2014, 11:54
Es wird genau das passieren was wir alle eigentlich wissen,

DJB und DJJV warden beide die Oberhand bekommen und das BJJ integireren, hinzukommt, dass es dann sicherlich auch blackbelt Graduierungen gibt die aus einer Dan Komission besteht und BJJ Leute graduiert....

Weiterhin wird sich dann BJJ DJB und BJJ DJV dauerhaft in die Wolle bekommen...

na toll...

Genau das das nicht passiert war ja die Voraussetzung für den Zusammenschluß des BJJBD mit dem DJB und nicht dem DJJV. Gespräche gab es zwischen dem BJJBD und beiden Verbänden. Aber nur der DJB war bereit, den BJJBD als eigenständigen Verband aufzunehmen. Beim DJJV sollte der BJJBD "aufgehen", also integriert werden.

marq
09-01-2014, 12:36
ein verband hat mit offenen karten gespielt - warum sollte man sonst eine zusammenarbeit als big player eingehen ?

Thiloy
09-01-2014, 12:44
Genau das das nicht passiert war ja die Voraussetzung für den Zusammenschluß des BJJBD mit dem DJB und nicht dem DJJV. Gespräche gab es zwischen dem BJJBD und beiden Verbänden. Aber nur der DJB war bereit, den BJJBD als eigenständigen Verband aufzunehmen. Beim DJJV sollte der BJJBD "aufgehen", also integriert werden.

Na ich bin gespannt, wünschenswert ist es,
aber ich denke das spätestens in ein paar Jahren die Situation anders sein wird. Eben dann wenn die Judofunktionäre das Zepter an sich reissen wollen.

Der BJJBD ist somit im Verband des DJB, ist aber eigenständig, welchen Zweck verfolgt das ganze dann?

Wenn es ein Zusammnschluss ist wird dann auch der Name geändert? Oder welche Art von Zusammenschluss ist gemeint?

jkdberlin
09-01-2014, 12:48
Der BJJBD ist somit im Verband des DJB, ist aber eigenständig, welchen Zweck verfolgt das ganze dann?

Wenn es ein Zusammnschluss ist wird dann auch der Name geändert? Oder welche Art von Zusammenschluss ist gemeint?

Nein, der Name wird nicht geändert. Der BJJBD bleibt als eigenständiger Verband unter dem Dach des DJV erhalten. Es wurde auf mehreren Mitgliederversammlungen im Jahr 2013 über diesen Zusammenschluss diskutiert. Die anwesenden Mitglieder waren mehrheitlich der Meinung, dass das positive Auswirkungen für den BJJBD hat. Sei es durch die Anerkennung der Landessportbünde, den Zugang zu Trainings-, Seminar und Wettkampfstätten, das Übernehmen eines funktionierenden Wettkampf-Ligabetriebes und anderer Argumente.

Knoblauchkonsument
09-01-2014, 12:50
Das ist ja bei einigen eine richtige Untergangsstimmung. Da ich da nicht involviert bin, wäre ich neugierig, was z.B. der DJB beim Judo alles schlechter gemacht hat bzw. haben soll?
Sind jetzt nur die Wettkämpfe etwas strenger limitiert, oder ist dort allgemein das komplette Training, bei Vereinen in diesem Verband schlechter geworden, dank einigerregeln?

marq
09-01-2014, 13:07
Die anwesenden Mitglieder waren mehrheitlich der Meinung, dass das positive Auswirkungen für den BJJBD hat. Sei es durch die Anerkennung der Landessportbünde, den Zugang zu Trainings-, Seminar und Wettkampfstätten, das Übernehmen eines funktionierenden Wettkampf-Ligabetriebes und anderer Argumente. es wird nicht gutgehen, das man national die nützlichen dinge des verbandsports (DOSB) nutzen mag und international bei einem komerziellen verband (IBJJF) startet. dies wir über kurz oder lang der dsob herausbekommen und die starts verbieten lassen.
beim DJJV könnte man international sanktionierte wettkämpfe machen, hätte aber seine eigenständigkeit verloren.

beides keine guten optionen...

jkdberlin
09-01-2014, 13:16
es wird nicht gutgehen, das man national die nützlichen dinge des verbandsports (DOSB) nutzen mag und international bei einem komerziellen verband (IBJJF) startet. dies wir über kurz oder lang der dsob herausbekommen und die starts verbieten lassen.
beim DJJV könnte man international sanktionierte wettkämpfe machen, hätte aber seine eigenständigkeit verloren.

beides keine guten optionen...

Das ist dann aber Sache des einzelnen Sportlers/des Vereins. Da BJJ nicht olympisch ist, ist der DOSB ja erst mal egal.

Hug n' Roll
09-01-2014, 13:23
was z.B. der DJB beim Judo alles schlechter gemacht hat bzw. haben soll?
Sind jetzt nur die Wettkämpfe etwas strenger limitiert, oder ist dort allgemein das komplette Training, bei Vereinen in diesem Verband schlechter geworden, dank einigerregeln?

Leider letzteres.
Atemi waza?- Ausgestorben.
Ne waza? - Massive Beschneidungen.
Tachi waza? - Massive Beschneidungen.

Durch das Verbot etlicher Techniken und den starken Fokus des Wettkampfreglements auf bestimmte Formen der Nage waza werden andere Dinge folgerichtig in den meisten Vereinen zunehmend nicht mehr trainiert (wozu auch, sind ja im Wettkampf verboten/nicht mehr anwendbar...) und sterben richtiggehend aus. Technik und Wissen darum gehen verloren.

Das Prüfungsprogramm richtet sich nach der Praxisanwendung des Wettkampfgeschehens. In der Folge bestehen Leute Prüfungen und tragen Graduierungen, ohne das Gesamtkonzept Judo zu kennen bzw. verstanden zu haben. In dem guten Glauben, "Judo" erlernt zu haben, wird das weitergegeben, was man selbst als "Judo" gelernt hat. Ich kenne Blackbelts, die keine Ahnung haben, was ein "Kani basami" oder ein "Kawatsu gake" sind ("muss ich nicht kennen bzw. vermitteln können, ist ja ohnehin verboten und somit pfui").

Klar, das muss nicht so sein. Aber die Tendenz im Judo ging deutlich in diese Richtung.

Thiloy
09-01-2014, 13:24
Nein, der Name wird nicht geändert. Der BJJBD bleibt als eigenständiger Verband unter dem Dach des DJV erhalten. Es wurde auf mehreren Mitgliederversammlungen im Jahr 2013 über diesen Zusammenschluss diskutiert. Die anwesenden Mitglieder waren mehrheitlich der Meinung, dass das positive Auswirkungen für den BJJBD hat. Sei es durch die Anerkennung der Landessportbünde, den Zugang zu Trainings-, Seminar und Wettkampfstätten, das Übernehmen eines funktionierenden Wettkampf-Ligabetriebes und anderer Argumente.

Sicherlich hat der BJJBD Vorteile in Bezug auf Trainingsstätten für Seminare und Bezüge aus der Landeskasse oder Landesportbünde. Eventuelle Sponsorings der BJJ Kämpfer?

Aber was verspricht sich den der DJB von der Sache? Ne Waza besser warden oder eine Vorbereitung auf "besseren" Bodenkampf, vielleivht sogar eine Vorbereitung auf die Zukunft des Judo ? Damit meine ich , dass mehr Boden zugelassen wird und es nicht mehr so klassisch ist und bleibt.

Ich meine das ist es doch was der DJJV macht und hat, er partizipiert davon
das er das BJJ intigiriert (es wird aber immer noch gesondert behandelt) hat und auf Newaza Tunieren einfach besser punktet. Das nun mal Fakt.

jkdberlin
09-01-2014, 13:37
Aber was verspricht sich den der DJB von der Sache? Ne Waza besser warden oder eine Vorbereitung auf "besseren" Bodenkampf, vielleivht sogar eine Vorbereitung auf die Zukunft des Judo ? Damit meine ich , dass mehr Boden zugelassen wird und es nicht mehr so klassisch ist und bleibt.

Ich meine das ist es doch was der DJJV macht und hat, er partizipiert davon
das er das BJJ intigiriert (es wird aber immer noch gesondert behandelt) hat und auf Newaza Tunieren einfach besser punktet. Das nun mal Fakt.

Die Frage kann ich dir nicht beantworten, da ich nur die Sicht aus der Richtung des BJJBDs kenne.

jkdberlin
09-01-2014, 13:39
Leider letzteres.
Atemi waza?- Ausgestorben.
Ne waza? - Massive Beschneidungen.
Tachi waza? - Massive Beschneidungen.

Durch das Verbot etlicher Techniken und den starken Fokus des Wettkampfreglements auf bestimmte Formen der Nage waza werden andere Dinge folgerichtig in den meisten Vereinen zunehmend nicht mehr trainiert (wozu auch, sind ja im Wettkampf verboten/nicht mehr anwendbar...) und sterben richtiggehend aus. Technik und Wissen darum gehen verloren.

Das Prüfungsprogramm richtet sich nach der Praxisanwendung des Wettkampfgeschehens. In der Folge bestehen Leute Prüfungen und tragen Graduierungen, ohne das Gesamtkonzept Judo zu kennen bzw. verstanden zu haben. In dem guten Glauben, "Judo" erlernt zu haben, wird das weitergegeben, was man selbst als "Judo" gelernt hat. Ich kenne Blackbelts, die keine Ahnung haben, was ein "Kani basami" oder ein "Kawatsu gake" sind ("muss ich nicht kennen bzw. vermitteln können, ist ja ohnehin verboten und somit pfui").

Klar, das muss nicht so sein. Aber die Tendenz im Judo ging deutlich in diese Richtung.

So was in der Art gibt es doch aber im BJJ auch schon lange...New School vs. Old School, Sport-BJJ vs. SV-BJJ...auch ganz ohne Verband ... und wie bereits an anderer Stelle von einigen Usern angemerkt, da kommt dann so jemand wie Kron Gracie und räumt trotz oder wegen seiner Old School Roots dann wieder sehr gut im Sport BJJ ab und auf.

Knoblauchkonsument
09-01-2014, 13:44
@Budo-Sensei

Da ist es also sehr verständlich wenn einige es sich nicht bieten lassen wollen. Da aber einige gegen den DJB ja offensichtlich rebellieren, sollte wenigstens noch Hoffnung bestehen, einige traditionelle Elemente einiger Orts zu erhalten. Ich glaube auch erst recht nicht, dass ich die Japaner selbst wichtiger Dinge berauben lassen im eigenen Stil.
Aber es ist schade, wenn man nur noch weniger Vereine oder Schulen findet, wo man es althergebracht lernen kann.

Hug n' Roll
09-01-2014, 13:58
So was in der Art gibt es doch aber im BJJ auch schon lange...New School vs. Old School, Sport-BJJ vs. SV-BJJ...auch ganz ohne Verband ... und wie bereits an anderer Stelle von einigen Usern angemerkt, da kommt dann so jemand wie Kron Gracie und räumt trotz oder wegen seiner Old School Roots dann wieder sehr gut im Sport BJJ ab und auf.

Bedingt ein berechtigter Einwand.

Ein Problem von Verbands- und Funktionärswesen ist halt grundsätzlich die notwendige Selbstbeschränkung der Funktionäre in der Regelungswut....

Wenn nun z.B. im BJJ (trotz aller Strömungen) ein einheitlicher Dachverband auf die Idee käme, in einem ersten Schritt Würfe nicht mehr zu bepunkten und dann im zweiten Schritt die Kämpfe gleich im Boden beginnen zu lassen oder Rear naked choke und Guillotine choke wegen "Verletzungsgefährdung" direkt zu verbieten, würde das den Sport schon verändern und ein wenig seiner Vielfalt berauben.
Vergleichbare Entscheidungen waren im Judo nur möglich (und flächendeckend durchsetzbar), weil bei einem Monopol-Verband die Opposition sportpolitisch marginalisiert werden kann (beim Judo noch mit dem olympischen Totschlagargument der "Vermarktbarkeit" für den Laien am TV-Gerät verbrämt...).

Pustekuchen
09-01-2014, 14:05
Wenn nun z.B. im BJJ (trotz aller Strömungen) ein einheitlicher Dachverband auf die Idee käme, in einem ersten Schritt Würfe nicht mehr zu bepunkten und dann im zweiten Schritt die Kämpfe gleich im Boden beginnen zu lassen oder Rear naked choke und Guillotine choke wegen "Verletzungsgefährdung" direkt zu verbieten, würde das den Sport schon verändern und ein wenig seiner Vielfalt berauben.

Wäre das praktisch überhaupt möglich? Ich meine, das Gros der Events spielt sich ja international ab, wenn da auf nationaler Ebene Entscheidungen gemacht werden, die die Athleten aus den internationalen Events ausschließen oder benachteiligen, sind da ziemlich schnell nur noch ganz wenige Gyms mitglied, oder nicht?

Gast
09-01-2014, 14:18
Aber was verspricht sich den der DJB von der Sache?
Neue Mitglieder, um dem massiven Mitgliederschwund der vergangenen Jahre wenigstens ein bißchen was entgegensetzen zu können.

Image-Politur.
"Seht, sogar die BJJ-Leute haben erkannt, wie toll unser Verband ist und haben sich uns freiwillig untergeordnet!"
Doch, genau sowas wird kommen, ich kenne doch meine Pappenheimer.

Fragt doch mal die Veteranen des Deutschen Aikido Verbandes oder des Deutschen Karate Verbandes ...
Die waren ALLE mal "unter dem Dach des DJB" organisiert.
"Jiu Jitsu" übrigens auch ...
Fragt die Jungs doch mal, warum sie seit etwa 20 Jahren nicht mehr dort sind.
:rolleyes:

Wahrscheinlich haben sie die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die ihnen ihre Selbständigkeit beließ und bei der ihnen auch niemand reinzureden versuchte, einfach nicht mehr ausgehalten ...

Fragt mal Rolf Brand, den "großen alten Mann" des Aikido.
Der mußte gerichtlich durchsetzen, daß die Aikidoka eine selbständige Orga gründen durften - der DJB hatte vor Gericht nachzuweisen versucht, daß Aikido ja "eigentlich" dasselbe sei wie Judo und daher in die alleinige Zuständigkeit des DJB fiele.
Soviel zum Thema "Wenn's uns nicht mehr paßt, gehen wir eben wieder!" ...

Ich glaube nicht, daß sich an der grundsätzlichen Haltung der Funktionäre des DJB irgendwas geändert hat.
Sie WERDEN versuchen, das BJJ zu vereinnahmen, zu verändern, zu verbiegen und "anzupassen" an das, was SIE für richtig halten.
Egal was sie vorher versprochen hatten.

Aber das ist, wie gesagt, nur meine Meinung.

Bero
09-01-2014, 14:25
Ich glaube nicht, daß sich an der grundsätzlichen Haltung der Funktionäre des DJB irgendwas geändert hat.
Sie WERDEN versuchen, das BJJ zu vereinnahmen, zu verändern, zu verbiegen und "anzupassen" an das, was SIE für richtig halten.
Egal was sie vorher versprochen hatten.



Wobei es bei der Fragestellung dieses Threads um BJJ im DJJV geht und dieses unterliegt ja anderen Voraussetzungen.
Da Tritt ja kein existierender Verband bei, sondern eine "Expertenkommission" will im Verband eine eigene Infrastruktur aufbauen.

Die Frage ist da ja, wie will man das mit den existierenden Rahmenbedingungen umsetzen?

marq
09-01-2014, 14:35
der führt es halt über die hintertür newaza ein :D und bindet ein paar bjj schwarzgurte an sich....

Thiloy
09-01-2014, 14:41
Bedingt ein berechtigter Einwand.

Ein Problem von Verbands- und Funktionärswesen ist halt grundsätzlich die notwendige Selbstbeschränkung der Funktionäre in der Regelungswut....

Wenn nun z.B. im BJJ (trotz aller Strömungen) ein einheitlicher Dachverband auf die Idee käme, in einem ersten Schritt Würfe nicht mehr zu bepunkten und dann im zweiten Schritt die Kämpfe gleich im Boden beginnen zu lassen oder Rear naked choke und Guillotine choke wegen "Verletzungsgefährdung" direkt zu verbieten, würde das den Sport schon verändern und ein wenig seiner Vielfalt berauben.
Vergleichbare Entscheidungen waren im Judo nur möglich (und flächendeckend durchsetzbar), weil bei einem Monopol-Verband die Opposition sportpolitisch marginalisiert werden kann (beim Judo noch mit dem olympischen Totschlagargument der "Vermarktbarkeit" für den Laien am TV-Gerät verbrämt...).

Ich glaube auch das eben gerade der DJB sagen wird, "Leute BJJ is nix anderes als Judo für den Boden" und das kann man mal so einfach nicht stehen lassen.

Was passiert ist mittelfristig die Eingliederung des BJJBD als kleinen Verband und dann ist das Thema vom Tisch. Wenn dann Herr Haselein wieder raus will , weil er durch die Judo Bahnschranken in seinen Schranken gewiesen wird, wird er eine Bauchlandung machnen.... warten wir es ab.

Ich wünsche viel Erfolg und das das klappt, aber ich hätte zuviele Bedenken.
Eine Partnerschaft hätte sicherlich ausgereicht, dafür muss man nicht in den Verband eingegliedert warden.

Gast
09-01-2014, 15:25
So wie ich das sehe, ist BJJ doch 'ne "eigenständige Sportart", sogar nach Lesart des DOSB.
Warum ist denn dann der BJJBD nicht als selbständige Organisation in den DOSB rein? Konkurrenz durch andere BJJ-Verbände hat er doch hierzulande (noch) nicht ...
Wenn an also an die Fördertöpfe ranwollte (was verständlich ist), hätte man das doch möglicherweise auch ganz ohne den DJB gekonnt?

Thiloy
09-01-2014, 15:39
So wie ich das sehe, ist BJJ doch 'ne "eigenständige Sportart", sogar nach Lesart des DOSB.
Warum ist denn dann der BJJBD nicht als selbständige Organisation in den DOSB rein? Konkurrenz durch andere BJJ-Verbände hat er doch hierzulande (noch) nicht ...
Wenn an also an die Fördertöpfe ranwollte (was verständlich ist), hätte man das doch möglicherweise auch ganz ohne den DJB gekonnt?

Richtig! Wenn man vom DJB durch Sportstätten und Leistungszentren profitieren will wird das nicht unneigenützig durch den DJB von statten gehen.
Der DJB Weiss sehr wohl was mit dem BJJBD passiert. In 5 Jahren ist dieser geschluckt und dann ist es auch mit der Eigenständigkeit.

Dann wird es soetws wie das Dankollegium geben und die vergeben Gürtel.
Dann wird sicher in die Prüfungsordnung ein Teil Judo übernommen (was ich generell gut finde noch Judo zu trainieren, aber ich die Prüfung gehört es nicht).

Weiter denke ich, dass die Eigenständigkeit Ihren Preis hat. Der DJB ist doch fit in Ausseinandersetzungen und politischen Geplänkel. Kann da der kleine BJJBD mithalten?

Eine partnerschaftliche Annäherung zum Judo, klares "ja" aber Abhängikeit (auch wenn diese derzeit nicht gegeben ist) "nein" ...

Gast
09-01-2014, 15:46
Na ja, ich bin nun mal ein oller Pessimist, ich sagte es ja schon.

Außerdem ist die Sache längst entschieden, und zwar von den Jungs des BJJBD.
Wir können dazu zwar 'ne Meinung haben und die auch äußern, aber es ändert nix.
Ich wünsche den Jungs (und Mädels) des BJJBD jedenfalls von ganzem Herzen, daß meine Unkerei gegenstandslos ist und meine Vermutungen sich nicht erfüllen werden.
:)

max.warp67
09-01-2014, 15:52
Sportpolitik in Deutschland ist nicht so einfach. An die Fördertöpfe des DOSB zu kommen auch nicht wirklich.

Der BJJBD alleine hat da wohl keine Chance, selbst in Verbindung mit dem DJB wir es schwer.

Der DJJV hat durch die Zugehörigkeit zur JJIF und dem dort bereits real existierendem internationalen Wettkampfbetrieb (EM / WM / World Combat Games / World Games) wohl die besten Karten BJJ gegenüber dem DOSB zu vertreten.

Für die Vereine vor Ort ist dieses hohe Sportpolitik aber ziemlich egal. Da ist es nur wichtig das sie vom DJJV gute Tools in die Hand bekommen in den Vereinen vor Ort gutes BJJ anbieten zu können. Das wird am Anfang schwer sein und es werden bestimmt auch Fehler gemacht werden. Aber der eingeschlagene Weg ist gut und richtig.

Wenn man bei den Gracies per Internet nen BJJ-Gürtel machen kann dan wird es wohl nicht so schlimm für die Qualität des BJJ sein wenn man beim DJJV ein Prüfungsprogramm hat und z.B. seinen Bluebelttest in der Prüfung vor zwei Blackbelts ablegen und bei Beiden auch bestehen muß. So stehts geschrieben in der PO des DJJV.

Ich sage:
09-01-2014, 17:21
Wenn man bei den Gracies per Internet nen BJJ-Gürtel machen kann dan wird es wohl nicht so schlimm für die Qualität des BJJ sein wenn man beim DJJV ein Prüfungsprogramm hat und z.B. seinen Bluebelttest in der Prüfung vor zwei Blackbelts ablegen und bei Beiden auch bestehen muß. So stehts geschrieben in der PO des DJJV.
Was?
Warum denn Gürtel fürs Vorturnen? Das Verleihunssystem ist doch gut und funktioniert.
Wo das mit den Prüfungen hinführt, kann man sich gerne mal bei den letzten Videos von Roy Dean reinziehen.

PS: @all: Solange ich in meine Akademie gehen kann und einfach trainieren, ist für mich alles in Ordnung. Kreuzt bei uns mal ein PO-Mann auf, muss man ihn halt feste choken. :)

Bubatz
09-01-2014, 21:29
Fragt doch mal die Veteranen des Deutschen Aikido Verbandes oder des Deutschen Karate Verbandes ...
Die waren ALLE mal "unter dem Dach des DJB" organisiert.
"Jiu Jitsu" übrigens auch ...
Fragt die Jungs doch mal, warum sie seit etwa 20 Jahren nicht mehr dort sind.
:rolleyes:

Wahrscheinlich haben sie die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die ihnen ihre Selbständigkeit beließ und bei der ihnen auch niemand reinzureden versuchte, einfach nicht mehr ausgehalten ...

Fragt mal Rolf Brand, den "großen alten Mann" des Aikido.
Der mußte gerichtlich durchsetzen, daß die Aikidoka eine selbständige Orga gründen durften - der DJB hatte vor Gericht nachzuweisen versucht, daß Aikido ja "eigentlich" dasselbe sei wie Judo und daher in die alleinige Zuständigkeit des DJB fiele.


Ja, die Leute vergessen zu schnell ...


Ich kenne Blackbelts, die keine Ahnung haben, was ein "Kani basami" oder ein "Kawatsu gake" sind

Ich kenne sogar Judoka, die, wenn sie sowas sehen, sagen: "Ah, Jiu-Jitsu!" :p

Gast
09-01-2014, 22:38
Ich kenne sogar Judoka, die, wenn sie sowas sehen, sagen: "Ah, Jiu-Jitsu!"
Ist zwar OT, aber dennoch ...
Einer meiner Jungs trainiert in einem großen Judoverein bei Berlin.
Hat dort im Bodenrandori den Kimura erfolgreich angewandt.
Und bekam zu hören: "Das darfst du nicht, das ist eine verbotene Technik!"
Judoka, die als Kampfrichter tätig sind und in jenem Verein trainieren, bestätigten das. Und waren nicht davon abzubringen.
Begründung: Das sei eine "Polizei-Technik aus dem Jiu-Jitsu!"
Und damit "kein sauberes Judo" ...

Erst als er das Buch von Kashiwazaki mitbrachte, konnte er die Zweifler überzeugen, daß es "so etwas" auch im Judo schon immer gab.
Kommentar (wenn ich noch richtig in Erinnerung habe, was er mir dazu berichtete): "Unfair ist sowas trotzdem!"

Teashi
09-01-2014, 23:17
Ist zwar OT, aber dennoch ...
Einer meiner Jungs trainiert in einem großen Judoverein bei Berlin.
Hat dort im Bodenrandori den Kimura erfolgreich angewandt.
Und bekam zu hören: "Das darfst du nicht, das ist eine verbotene Technik!"
Judoka, die als Kampfrichter tätig sind und in jenem Verein trainieren, bestätigten das. Und waren nicht davon abzubringen.
Begründung: Das sei eine "Polizei-Technik aus dem Jiu-Jitsu!"
Und damit "kein sauberes Judo" ...

Erst als er das Buch von Kashiwazaki mitbrachte, konnte er die Zweifler überzeugen, daß es "so etwas" auch im Judo schon immer gab.
Kommentar (wenn ich noch richtig in Erinnerung habe, was er mir dazu berichtete): "Unfair ist sowas trotzdem!"
Wenn ich sowas lese, merke wie viel Glück ich mit meinem Verein habe.

Knoblauchkonsument
09-01-2014, 23:43
Ist zwar OT, aber dennoch ...
Einer meiner Jungs trainiert in einem großen Judoverein bei Berlin.
Hat dort im Bodenrandori den Kimura erfolgreich angewandt.
Und bekam zu hören: "Das darfst du nicht, das ist eine verbotene Technik!"
...
Das sei eine "Polizei-Technik aus dem Jiu-Jitsu!"
Und damit "kein sauberes Judo" ...



Die Technik wird doch Kimura genannt, weil der Judoka Masahiko Kimura mal damit Helio Gracie bezwang. Da ist es erst recht blöde. Bei solchen Entwicklungen würde ich mir auch Sorgen machen.

Hug n' Roll
10-01-2014, 06:35
Die Technik wird doch Kimura genannt, weil der Judoka Masahiko Kimura mal damit Helio Gracie bezwang.

Na ja, wer auf Zungenbrecher steht, die sich keiner merken kann:
Gyaku ude garami:rolleyes:

Die Technik gab es im Judo schon immer, Kimura hat sie halt durch seinen Kampf mit Helio berühmt gemacht.:D

jkdberlin
10-01-2014, 10:07
Und Kimura heißt sie meines Wissens nach auch nur im BJJ :)

Pyriander
10-01-2014, 10:17
Schon im auch brasilianischen Luta Livre nennt man es wieder anders... aber vielerorts, gerade in englischsprachigen Ländern oder Ländern, in denen MMA ein Thema ist (also fast überall bis auf D ;) ) dürfte durch die UFC Kimura als Begriff bekannt sein und bekannter werden.

EDIT: Vielleicht noch eine Überlegung zum Thema:

EIN Unterschied zur Entwicklung im Judo KÖNNTE sein, dass die Verbandsfreie Szene bereits aufgebaut, gut vernetzt und organisiert ist - bsp.: Eine coole Meisterschaft zu veranstalten ist dank Facebook, Foren und Restinternet, wenn es gut angestellt wird, ziemlich gut machbar. Ein paar Enthusiasten können heutzutage ein Magazin zum Grappling herausbringen, dass 100x cooler ist, als alle piefigen Verbandszeitschriften und ganz anders verbreitet werden kann und Beachtung finden kann als noch vor 20 Jahren. Das Verleihungswesen ist in der gesammten BJJ Szene Gang und Gäbe.

Technische Beschränkungen dürften aufgrund der vielen Verbandsfreien und häufig ja sogar auch Stilfreien Turniere, ebenso wie der unbeschränkten Zugangs zu ausländischen Referenten über Seminare und (ja, auch) YouTube weniger leicht werden, ebenso solange BJJ auch noch als Bodenvehikel fürs MMA gilt und gebaucht wird.

Ich glaube, Verbände sind groß und mächtig und Funktionäre sind Politprofis, aber langfristig wird Ihnen das alles nicht helfen, weil sie schwerfällige, lahme Dinosaurier aus dem 20 Jahrhundert sind.

*Edit 2: Aber ich bin auch, in ergänzung zu Tom, ein naiver Optimist ;)

Bubatz
10-01-2014, 10:20
Ich habe mir nie merken können, welcher der Ude Garami und welcher der Gyaku Ude Garami ist. "Amerikana" und "Kimura" machen's allerdings auch nicht besser, eher im Gegenteil: Die Judo-Bezeichnungen beinhalten immerhin, dass es um "Armverschlingungen" geht und dass der Zweite bloß der "Umgekehrte" zum Ersten ist.

Teashi
10-01-2014, 10:34
Bei den Japanern, gibt es nicht mal diesen Unterschied. Für die ist es alles Ude-Garami, habe ich mal gehört.

Gast
10-01-2014, 12:25
Bei den Japanern, gibt es nicht mal diesen Unterschied. Für die ist es alles Ude-Garami, habe ich mal gehört.
Nöö.
Soweit ich informiert bin, wird das Ding in Japan nicht "Ude-Garami" genannt.
Und es gibt dort auch nicht die Bezeichnung "Gyaku-Ude-Garami".
Beide Hebel werden zusammengefaßt unter "Kannuki-Garami".

War jedenfalls laut Tokio Hirano und einigen anderen Judo-Lehrern so.
"Ude-Garami" ist eine Bezeichnung, die vor allem in Europa verwendet wurde ... man munkelt, daß sie von Kawaishi eingeführt wurde.
Das jedenfalls hat Ichiro Abe meinem Lehrer Frank Thiele vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren so erklärt.
:)

Alle Angaben ohne Gewähr!
:D

Aber wir sind irgendwie völlig vom eigentlichen Thema abgekommen und sollten deshalb keine Diskussion über Bezeichnungen diverser Techniken vom Zaun brechen.

Ich sage:
10-01-2014, 13:40
Ich habe mir nie merken können, welcher der Ude Garami und welcher der Gyaku Ude Garami ist. "Amerikana" und "Kimura" machen's allerdings auch nicht besser, eher im Gegenteil: Die Judo-Bezeichnungen beinhalten immerhin, dass es um "Armverschlingungen" geht und dass der Zweite bloß der "Umgekehrte" zum Ersten ist.
"Americana" weil die Amis so ihre Waffen geschultert umher tragen.

Schmendrik
10-01-2014, 14:51
Nöö.
Soweit ich informiert bin, wird das Ding in Japan nicht "Ude-Garami" genannt.
Und es gibt dort auch nicht die Bezeichnung "Gyaku-Ude-Garami".
Beide Hebel werden zusammengefaßt unter "Kannuki-Garami".
[...]
Meines Wissens ist es genau umgekehrt: Kannuki-... gibt es im Kôdôkan-Jûdô (offiziell) nicht, Ude-garami ist die Zusammenfassung für die umschlingenden Armhebel. Macht auch Sinn, denn "garami" bedeutet umschlingen, "kannuki" hingegen Riegel. Guckst du hier:
?v=3z67tCt3b00

und hier: Classification of Waza Names (http://www.kodokan.org/e_waza/index.html#kansetsuwaza)

Und diese Technik ist im Jûdô-Wettkampf selbstverständlich (außer im Kinderbereich) erlaubt. Auch wenn selbst Kampfrichter anscheinend mittlerweile anderes behaupten. :narf:

Gast
10-01-2014, 21:43
@Schmendrik:
Jetzt bin ich tatsächlich verwirrt ...
Bevor ich dazu etwas sage, muß ich mich erst nochmal kundig machen.
:)

Kann natürlich auch sein, daß ich da was durcheinandergebracht oder verwechselt habe.

Junge, Junge, wir sind aber ziemlich OT ...
:D

Schmendrik
10-01-2014, 22:07
Kein Problem, melde dich doch einfach, wenn du dich kundig gemacht hast. Vielleicht wurde es ja in einigen Schulen anders gehandhabt. :)

Raging Bull
10-01-2014, 22:27
Schon im auch brasilianischen Luta Livre nennt man es wieder anders... aber vielerorts, gerade in englischsprachigen Ländern oder Ländern, in denen MMA ein Thema ist (also fast überall bis auf D ;) ) dürfte durch die UFC Kimura als Begriff bekannt sein und bekannter werden.

EDIT: Vielleicht noch eine Überlegung zum Thema:

EIN Unterschied zur Entwicklung im Judo KÖNNTE sein, dass die Verbandsfreie Szene bereits aufgebaut, gut vernetzt und organisiert ist - bsp.: Eine coole Meisterschaft zu veranstalten ist dank Facebook, Foren und Restinternet, wenn es gut angestellt wird, ziemlich gut machbar. Ein paar Enthusiasten können heutzutage ein Magazin zum Grappling herausbringen, dass 100x cooler ist, als alle piefigen Verbandszeitschriften und ganz anders verbreitet werden kann und Beachtung finden kann als noch vor 20 Jahren. Das Verleihungswesen ist in der gesammten BJJ Szene Gang und Gäbe.

Technische Beschränkungen dürften aufgrund der vielen Verbandsfreien und häufig ja sogar auch Stilfreien Turniere, ebenso wie der unbeschränkten Zugangs zu ausländischen Referenten über Seminare und (ja, auch) YouTube weniger leicht werden, ebenso solange BJJ auch noch als Bodenvehikel fürs MMA gilt und gebaucht wird.

Ich glaube, Verbände sind groß und mächtig und Funktionäre sind Politprofis, aber langfristig wird Ihnen das alles nicht helfen, weil sie schwerfällige, lahme Dinosaurier aus dem 20 Jahrhundert sind.

*Edit 2: Aber ich bin auch, in ergänzung zu Tom, ein naiver Optimist ;)

Dann bin ich auch einer.

Egal wie groß und mächtig der DJB auch sein mag, er steht mit seinem BJJ einer weitaus größeren internationalen BJJ-Community gegenüber, der er mal nicht so eben den eigenen Willen aufzwingen kann.

Außerdem fällt es mir schwer, mir vorzustellen, dass die Jungs so dumm sind, das BJJ quasi wegzureglementieren. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann würde der DJB im Fall der Reglementierung das BJJ quasi zum Judo "zurückstutzen" und somit Zwillinge im Boot haben, während man den neu eingekauften Sprößling mal eben gekillt hätte. Das wäre derselbe Fehler nicht nur ein zweites Mal, sondern diesmal mit Ansage.

Aber was würde denn passieren? Gründet sich halt n neuer Verband und weiter? Der DJB wird wohl kaum BJJ international beschneiden können. Im schlimmsten Fall behindert es die Entwicklung, aufhalten wird es sie nicht.

Man sollte da auch die Dynamik nicht vergessen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein dynamischer Winzling mit Potential einem alternden, schwerfälligen Riesen seinen Willen aufzwingt.

Hug n' Roll
11-01-2014, 11:11
Was das Reglement angeht könntest Du aufgrund der internationalen Gemengelage Recht behalten, was die Übernahme der sonstigen Verwaltungs- und Funktionärsstrukturen angeht, bin ich skeptischer.