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Vollständige Version anzeigen : (Wie) greift ihr/euer Trainer gegen Störenfriede durch?



The little Dragon
08-01-2014, 15:12
Hi,

ausgehend von dem Thread "Wenn einer die ganze Gruppe stört..." wollte ich hier mal fragen was eure Trainer, oder ihr selbst sofern ihr Trainer seid, gegen Leute tut, die im Training "stören", die also keine Lust haben oder nur Quatsch machen und evt auch noch andere damit ablenken (dies wird wohl überwiegend im Kinder- und Jugendtraining vorkommen)

Ich mach direkt mal den Anfang:
Als ich angefangen habe gab es auch immer mal wieder Leute die viel rumdiskutiert oder gelabert haben. Wenns zu blöd wurde hat der Trainer sie in die Ecke zum Liegestützen machen geschickt :D, mit der Drohung, das könnte so das restliche Training gehn.
Ich glaube Runden laufen war auch ne Methode.

Grüße,
Dragon

KingAndy25
08-01-2014, 15:18
Hey,

bei uns ists so das natürlich erstmal verwarnt wird. Danach werden Kinder auf die Bank gesetzt oder müssen Liegestütze machen und wenn selsbt das nicfht fruchtet werden sie nach Hause geschickt.

Gruß,
Andy

dirtrider4life
08-01-2014, 15:18
Ein Zuspätkommen wird mit Liegestützen belohnt.

Da das sonst mit dem Stören bei uns eigentlich nur sehr selten vorkommt muss auch keiner bestraft oder durch andere Restriktionen begrenzt werden.
Falls das doch der Fall war haben eine Ermahnung oder ne Belohnung mit Ertüchtigungsübungen ausgereicht.

parietalis
08-01-2014, 15:25
Ich bin kein Trainer. Wenn ich einer wäre würde ich den Störenfried vor versammelter Truppe bitten in wenigen Sätzen zusammenzufassen was ihn dazu qualifiziert ständig meinen Unterricht zu stören.

Tori
08-01-2014, 20:47
Wer zuviel dumm rummlabert macht Liegestütze. Und je nach Labertasche mehr oder weniger :D

Ratte
08-01-2014, 22:15
Liegestütze oder bei Weigerung (ja Kinder weigern sich auch einfach mal) in der Ecke sitzen bis die Liegestütz (die dann natürlich verdoppelt werden) gemacht wurden ;)

Da ich allerdings auch kein Erzieher bin (und vor allem keiner sein will), nehme ich mir die Freiheit und schmeiß Teilnehmer die mich zu sehr stören (Egal ob Kinder oder Erwachsene) auch dauerhaft raus, wenn es sein muss. Wer Kampfsport nicht ordentlich lernen will, kann ja zum Fußball gehen :D

big X
09-01-2014, 06:30
das mal, das mir kindertraining verdorben hat, habe ich einen störer auf die bank gesetzt. ihm handy & rumhüpfen verboten. zum nächsten termin ist er dann nicht mehr erschienen.

bei erwachsenen reicht das ermahnen. bisher. toitoitoi ;).

hoffi
09-01-2014, 06:56
Also bei mir im Kindertraining gibts ne gelbe, ne gelb/rote und ne rote Karte. Wie beim Fußball. Je nach schwere des "Vergehens". Diese Farben sind mit Liegestütze verbunden. Wenn gar nichts mehr hilft, macht die ganze Gruppe Liegestütze für den, der gestört hat. Klappt ganz gut.... :D

Asahibier
09-01-2014, 07:10
Sagt mal, wenn Ihr ein ewig störendes Kind heimschickt - wie verhält es sich mit der Aufsichtspflicht???

Franz
09-01-2014, 08:17
kannst du nicht heimschicken. Musst du bei dir lassen und dann die Eltern informieren.
Dann mit den Eltern abklären ob nicht etwas Pause für einander gut wäre.

Lo.Ony
09-01-2014, 08:53
Liegestützen machen viele Kinder falsch oder so das sie nicht angstrengend sind.

Lieber Burpees oder die Kinder Version "Indianer" machen lassen. (mit den Händen beim Springen so ne Feder am hinterkopf machen)


Hab in meinen Gruppen damit gute Erfahrungen gemacht. Burpees hassen Kinder, da muss man sich Bewegen, man kann nicht schummeln/Energie sparen.


Ansonsten auf jedenfall konsequent sein. Sanktionen müssen gemacht werden! Dann klare Strukturen im Training vorgeben in denen die Kinder kaum möglichkeit dazu haben auf dumme Ideen zu kommen. Das ist dann aber Trainersache.

parietalis
09-01-2014, 13:44
Liegestütze als Strafe? Liegestütze sind für mich ein unverzichtbarer Bestandteil einer jeden Trainingseinheit, über die Jahre sind sie zu einem guten Freund und treuen Begleiter geworden.

Sie als Strafe oder Druckmittel einzusetzen ist m.E. das falsche Signal.

PaiLoung
09-01-2014, 13:55
Sie als Strafe oder Druckmittel einzusetzen ist m.E. das falsche Signal.

Ich denke diese "Strafe" wird auch ehr mit einem Augenzwinkern verabreicht und nicht wirklich als Strafe gesehen :D

The little Dragon
09-01-2014, 14:03
Liegestütze als Strafe? Liegestütze sind für mich ein unverzichtbarer Bestandteil einer jeden Trainingseinheit, über die Jahre sind sie zu einem guten Freund und treuen Begleiter geworden.

Sie als Strafe oder Druckmittel einzusetzen ist m.E. das falsche Signal.

Allerdings verhält es sich vermutlich bei jeder Form sportlicher Ertüchtigung. Was wäre denn als Strafe geeignet.

Hast aber irgendwie schon recht, damit wird ein vermutlich bleibendes negatives Bild erzeugt.
Vlt sollte man die Leute einfach auf die Bank setzten bis sie wieder runter sind.

Brodala
09-01-2014, 14:49
Ich erkläre dem Herren/ der Dame das Problem nach dem Training unter vier Augen. Verkackt derjenige es erneut, wird er endgültig vom Training abgelöst. Das teile ich ihm dann auch nach dem bestreffenden Training unter vier Augen mit. Ist leider Ende letzten Jahres wieder passiert, wobei es zusätzlich auch andere Gründe für diese Entscheidung gab - der Betreffende hatte in einer Bonner Kneipe zwischendurch mal eine Bardame belästigt und sie dann auch bedroht.

Voll schade sowas.

WT-Sympathisant
09-01-2014, 15:36
Ich bin kein Trainer.

Aber folgende Vorgehensweisen dürften hilfreich sein.

Kinder:

Das Verhalten der Kinder mit den Eltern besprechen. Vielleicht hat das Kind überhaupt keinen eigenen Leistungsantrieb, sprich wurde von den Eltern zum Training komplimentiert. Oder der Sport ist für das Kind nicht der Richtige, evtl. eher etwas wo sich das Kind spielerisch konditionell verausgaben kann und es weniger auf Lerninhalte ankommt. Möglicherweise ist das Kind auch einfach nicht reif genug, um mit anderen Kindern gemeinsam etwas zu erarbeiten oder eben schlichtweg durch zuviele Aktivitäten (die meistens von den Eltern ins Leben gerufen werden) überfordert.

Erwachsene:

Schüler, die aggressives oder prahlerisches Benehmen (z. B. selbsternannte Co.-Trainer) auffallen, einmal gelbe Karte, beim zweiten Verstoß sofort rauswerfen und unbefristet vom Unterricht ausschließen. Wenn Jemand außerhalb des Trainings durch Staftaten wie Bedrohung und/oder Körperverletzung auffällt, sofort raus. Sowas braucht niemand und wir wollen nicht die Leute trainieren vor denen wir uns zu schützen versuchen.

Schüler, die durch dauerndes und unqualifiziertes Geplapper auffallen und den Unterricht dadurch zerstören wollen (auch Besserwisser, die jede einzelne Bewegung hinterfragen) erstmal Beiseite nehmen und erklären, dass es so nicht geht. Beim mehrmaligen Verstößen, fragen, ob der Störenfried den Unterricht leiten möchte. Sollte das nicht helfen, Grenzen aufzeigen, indem man selbst oder ein guter und fortgeschrittener Schüler gegen den Störenfried locker sparrt. Dadurch führt man ihm - vielleicht auch minimal schmerzhaft - vor Augen, dass er eigentlich garnichts kann. Das sollte in der Regel dann reichen. Wenn nicht, rauswerfen und Unterrichtsausschluss.

Nicht falsch verstehen, jeder Schüler hat das Recht Techniken und Konzepte auf ihre Anwendbarkeit und Funktionalität hin zu hinterfragen. Manchmal kann das bei einer gewissen Übung sogar produktiv sein. Aber eben nicht dauernd. Wenn man Fragen hat, dann respektvoll, sachlich, kurz und bündig. Am Besten man stellt seine Fragen erst zum Schluss des Trainings oder unmittelbar nach dessen Ende. Dann sollte der Trainer nochmal kurz auf Dich eingehen können. Wenn Dir das nicht reicht, musst Du eben mal ein Privattraining vereinbaren und bezahlen.

Es geht ja generell nicht um konstruktives Fragen, sondern um Leute die nicht einmal irgendwas machen können ohne ständig ABER zu sagen.

Mit Liegestütze und Strafübungen erreichst Du weder bei Kindern noch bei Erwachsenen was. Bei Kindern machen Dich ggf. die Eltern rund, Erwachsene verweigern die Übungen einfach, dagegen kannst Du absolut nichts machen. Wir sind ja nicht bei der Bundeswehr etc..

"Strafübungen" können nur auf Freiwilligkeit beruhen, wenn der Bestrafte selbst einsieht, dass sein Verhalten unpassend war. Ansonsten musst Du Jemandem die Tür zeigen.

itto_ryu
09-01-2014, 15:40
Ich nehme mir ein Beispiel an einer Anekdote aus meiner Kendo-Zeit: Ein völliger Frischling fing an bei einer Technikübung mit dem Trainer (sehr guter Kendoka, sehr lange dabei, sehr hoch graduiert betone ich mal) rumzudiskutieren, er hakte mit Fragen nach und hielt den ganzen Verkehr auf (war eine Gruppenübung). Der Trainer wies ihn darauf hin, dass er ihm nach dem Training Löcher in den Bauch fragen darf, doch der Neuling ließ nicht locker und als der Trainer ihn etwas harscher zurecht wies, kam doch tatsächlich der Spruch "aber ich bin zahlende Mitglied und du musst mir als Trainer meine Fragen beantworten". Daraufhin schmiss der Trainer ihn raus mit den Worten "Pack deine Sachen, du brauchst nicht wiederzukommen".

Ist das hart? Ja. Ist das nötig? Unbedingt. Im Kendo herrscht Kasernenton und strenge Disziplin, wem das nicht passt, der sollte es nicht trainieren. Kann ja auch nicht sein, dass ein dahergelaufener Heinz meint mit jemandem Streit anzufangen, der seit bald 40 Jahren in diesem Metier ist.

Ich versuche diesen Geist aufrecht zu erhalten, nicht ganz so streng, aber wer zu mir trainieren kommt, der verlässt die demokratische Bundesrepublik Deutschland ;) Ich stelle doch nicht meine Zeit, Freude, Schweiß, Wissen und Können zur Verfügung, um mir dann was vom Pferd erzählen zu lassen. Umgekehrt bin ich auch ein demütiger, respektvoller und gelehriger Schüler. Leute die also destruktiv den Unterricht torpedieren durch ihr Verhalten, fliegen also raus, Ende. Wenn es "nur" um Verspätungen, Faulheit usw. geht, kann man die Leute im Training und Sparring einfach mal härter rannehmen und fordern.

dirtrider4life
09-01-2014, 15:46
Wenn jemand das Konzept Lehrer - Schüler nicht verstanden hat warum sollte man da noch viel Zeit verschwenden?
Dann würde ich die Motivation hinterfragen und ganz klar vor die Wahl stellen.

Ich akzeptiere die Strafübungen, weil ich mich auf die Hierachie eingelassen habe.

itto_ryu
09-01-2014, 15:50
Vor allem sollte dies in jedem Verhältnis so sein, ich gehe zu jemanden, dort möchte ich was lernen, somit tue ich, was man mir sagt, egal ob Kampfsport, Rugby, Klavierspielen oder Sprachunterricht. Mir hinterher überlegen, ob ich den Lehrer und seine Methoden für adäquat halte, kann ich dann immer noch.

Rene
09-01-2014, 22:12
In der Kindergruppe kommt es hin und wieder vor, dass eine(r) stört. Wenns nicht aufhört ist Zuguggen angesagt. Ich kann zur Not auch sehr ernst werden.

Bei Erwachsenen kenn ich das nicht. Entweder Glück gehabt oder was weiß ich, aber seit ich eigene Gruppen unterichte hatte ich keine Leute die Dauerhaft stören.

KAJIHEI
10-01-2014, 08:16
Störenfriede im Kendo, eher eine Seltenheit. Bei leichteren Verstössen ( Zusptäkommen etc ) kenn ich das so : Suburi bis der Arzt kommt. Ist an sich nicht schlimm, blos wenn man in der Ecke steht und alleine Suburi macht und alle anderen sich bei schönen Dingen wie jigeiko amüsern können..Schon fade so was. Allerdings können die Herschaften dabei gut nachdenken warum sie das wohl gerade tun dürfen.
Suburi fördert den Verstand !
Bei schweren Sachen ( Störung des Dojo-Ordnung durch dauendes Debatieren mit dem Lehrer etc ) : Keine Debatte, dort ist die Tür und raus mit ihm. Braucht nicht mehr wiederzukommen.
Soviel Spaß Kendo macht, da sind wir etwas humorlos.

Cillura
10-01-2014, 08:37
Wie mein Trainer gegen Störer im Erwachsenentraining durchgreift? Generell muss ich sagen, dass bei uns keiner stört. Allerdings waren gestern auch paar von den Jungspunden (ca. 15/16 Jahre) da und die haben doch tatsächlich angefangen zu quatschen, während der Trainer erklärt. :ups: Gab ein kurzes leises Pfeifen von ihm und dann war Ruhe. Nach der Erklärung wurde dann die Trainingsintensität noch mal hochgedreht. Bei allen weiteren Erklärungen standen die Bürschlies dann nur noch schweratmend da und haben müde zugehört. :D

Wobei ich auch sagen muss, dass ich im Erwachsenentraining auch gern mal nen Rempler in die Rippen verteile, wenn neben mir einer quatscht und ich dadurch die Erklärung nicht mitbekomme. Aber das passiert vielleicht einmal im Jahr.

Grumbleduke
10-01-2014, 23:15
Ich habe sowas in de letzten 15 Jahren nur 1x erlebt, wobei ich sagen muß das meine Kollegen immer zu 80% weit ü18 waren. zuspätkommen war nicht so das Thema, irgendwan fängt eben das Training an und wenn es wegen der Arbeit oder Verbindungen nicht anders geht das der eine 5, der andere 10 und noch einer 15min später aufschlägt dann ist das eben so. Ab einem gewissen Alter hat man eben nicht mehr spätestens 16.30 Schule aus ;)
Der Kandidat jedenfalls rannte raus und rein wie es im paßte, nicht mal ein "Ich muß mal" zum Partner oder kleines Handzeichen zum Trainer richtung Ausgang oder war plötzlich weg und kam dann mit einer Strickjacke (kein Joke) an, da ihm kalt geworden wäre.
Naja, jedenfalls gabs erstmal nach dem Abgrüßen einen allgemeinen Kommentar zum Verhaltem im Training. Nachdem das nichts fruchtete wurde er nach so einer Aktion zur Ordnung gerufen und die berüchtigten "Strafliegestütz" verhängt. Als das auch nichts nützte hieß es nach der Verabschiedung XY du bleibst bitte noch kurz. Vermutlich brachte das auch nichts denn er ward nie wieder gesehn.

Rene
11-01-2014, 11:04
Naja, was ist ein Störenfried. Wenn mal einer Dazwischen quatscht, oder Mädelz, die mal flüstern und gackern, oder jemand der seine Getränkeflasche (oder den Turnbeutel :D) vergessen hat? Das sind Kleinigkeiten, und keine Störenfriede. Sowas macht man in einem Halbsatz ab und fertig.

Ich bin aber auch nicht finanziell davon abhängig viele Schüler haben zu müssen, sondern suche mir schon im Vorfeld sorgfältig aus, wer nach dem Probetraining wieder kommen darf.

Hinkelstein
12-01-2014, 13:11
die machen ein paar runden mit den guten wettkämpfern :D

Bubatz
12-01-2014, 13:50
"Liegstützen" als Symbol finde ich gut - man kann bei Kindern dabei allerdings nicht so auf die gute Form achten, die schaffen normalerweise eh höchstens drei Richtige. Was ich aber überhaupt nicht gut finde, sind "Kollektivstrafen", das habe ich schon in der Schule immer gehasst.

Was ich auch gut finde (und was vor allem bei Erwachsenen meist gut funktioniert), sind allgemeine Ansprachen zur Etikette vor oder nach dem Training - meistens fühlen sich die "Richtigen" angesprochen und sind dankbar, dass sie nicht persönlich vor der gesamten Manschaft getadelt wurden.

Die Erhöhung der Trainingsintensität ist auch gut. :D

Mahmut Aydin
12-01-2014, 15:19
Ich hab hier mal nichts gelesen, ich antworte nur mal direkt auf die frage des te.

bei kinder-jugendtraining sieht das ungefähr so aus..

bei einer trainingseinheit
verwarnung
verwarnung, liegestütze
gaaanz pöse verwarnung und noch mehr liegestütze
5 minuten in der bank sitzen und sich danach in der gruppe entschuldigen
umziehen

zieht sich das über mehrere stunden oder gar wochen werden elterngespräche miteinbezogen, gibts mal ne woche trainingsverbot, dürfen entschuldigungsbriefe geschrieben werden (falls die sich hauen usw) abmeldungen und co gibts aber eigentlich nicht und es gab schon paar gaanz harte fälle

bei erwachsenen ist das einfacherer...
verwarnung
verwarnung
umziehen.. fertig...

bei erwachsenen frauen und männern braucht man keinen erziehungszirkus, da ist das etwas direkter.

(passiert oft wenn die beim sparring auf hulk machen, über kolektivstrafen heulen, generell miesepeter spielen und andere vom training abhalten)

was ich vergessen hatte... petzen gilt natürlich auch dazu... petzen mag keiner :D

WT-Sympathisant
12-01-2014, 16:31
Ich halte nichts von Maßregelungen von Störern durch Strafübungen etc.

Man muss sich vor Augen führen, dass das normalerweise Erwachsene oder Heranwachsende sind.

Wenn Jemand nicht den Willen hat etwas zu lernen oder den Unterricht durch destruktive Fragerei und Dominanzgehabe torpedieren will, muss man ihm höflich zeigen wo der Zimmermann die Tür eingebaut hat, sprich bei Wiederholungen konsequenter Ausschluss vom Unterricht und Auflösung eines bestehenden Mitgliedsvertrages.

Straf-Liegestütze und dergleichen sowie verbale Disziplinierungen sind doch Kindergarten und haben in einem fundierten Unterricht nichts verloren. Es ist nicht die Aufgabe des Übungsleiters Leute zu erziehen, die in ihrem leben den "Do" (also die charakterliche Förderung) verpasst haben.

Du willst Mitglieder, die lernen wollen. Keine Ja-Sager, die niemals hinterfragen oder konstruktiv kritisieren, aber auch keine Ich-Typen, die eigentlich nur zum stänkern kommen. Einfach rauswerfen und dann ist die spirituelle Harmonie wiederhergestellt. Das kommt auch den anderen Schülern zu Gute.

Alles andere ist peinlich. Ein Lehrer macht sich selbst zum Affen, wenn er charakterlich ungeeignete Menschen auf den rechten Pfad der Kampfkunst führen möchte. Hier läuft nicht der Film "Karate Kid" und der Übungsleiter ist wahrscheinlich kein Sozialpädagoge.

Außerdem muss der Lehrer sicherstellen, dass keine Schüler unterrichtet werden, die ihr Training dann auf der Straße für Straftaten missbrauchen, denn wir wollen nicht die Leute ausbilden gegen die wir draußen u. U. antreten müssen!

Fragen stellen kann man immer und soll man auch, aber eben NACH dem Training oder bei einer Übung nur dann wenn es wirklich angebracht ist oder der Lehrer die Reflektion mit einer Technik einfordert. Ansonsten ordnet man sich erstmal unter und vertraut darauf, dass es der Lehrer besser kann, was in den meisten Fällen auch so ist. Wenn man als Schüler selbst feststellt (und nach einer gewissen Zeit und bei Vergleichswerten kann man das), dass der Lehrer im kämpferischen Sinne fantasiert (also keinen Realitätsbezug hat), dann braucht man auch nicht zu diskutieren, sondern wechselt einfach die Schule. Alles andere führt nur zum Streit, offenen Briefen und Vergleichskämpfen, die manchmal "open-door" und manchmal "closed-door" geführt werden oder gar niemals stattfinden, weil jeder die Hosen voll hat. Das alles braucht aber niemand.

Schüler, die im Training zu zaghaft reagieren, insbesondere Frauen, sollen durch den Lehrer gefördert werden, denn hier geht es um die Ausbildung der kämpferischen Qualität. Also nicht im Sinne einer Lebensschule, sondern zur Erlangung von "controlled aggressivness", sofern diese nur mangelhaft vorhanden ist. Dazu gehört Selbstvertrauen, Abbau von Schlaghemmungen und und ...

Anakin+
14-01-2014, 11:47
Hier auch meine Frage (aus Sicht eines Schülers): Als wann gilt man als Störenfried? Wenn man ständig laut spricht? Wenn man mal was trinken geht?

Ich meine, bei einer erwachsenen Trainingsgruppe von 30-40 Personnen kann man doch nicht erwarten, dass während des gesamtes Trainings niemand auch nur ein Wort reden darf. Klar, wenn der Trainer redet, hat man zuzuhören, aus Respekt vor dem Lehrer - was die meisten Schüler sicherlich auch tun. Aber während den Übungen kann man doch mal mit dem Trainingspartner ein Satz reden dürfen (meist geht es ja um die Übung selbst) oder kurz mal scherzen - insbesondere dann, wenn man nicht wettkampfmässig trainiert.

Von Strafliegestützen und strengem Befehlston halte ich gar nichts, wenn ich einen Drill-Sergeant als Trainer will, gehe ich zur Bundeswehr.



Mit Liegestütze und Strafübungen erreichst Du weder bei Kindern noch bei Erwachsenen was. Bei Kindern machen Dich ggf. die Eltern rund, Erwachsene verweigern die Übungen einfach, dagegen kannst Du absolut nichts machen. Wir sind ja nicht bei der Bundeswehr etc..

So siehts aus. Wir sind Erwachsene und wollen auch wie solche behandelt werden - und nicht wie 14-jährige. Kollektivbestrafungen würde ich bis zu einem gewissen Punkt noch mitmachen, aber irgendwann würde ich es verweigern. Ich trainiere um etwas zu lernen, aber nicht, damit eine autoritäre Person an mir seine Macht demonstrieren kann!

P.S. Versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich alles andere als ein Querulant und weiß mich im Training sehr wohl zu benehmen, aber Respekt ist etwas, das auf Gegenseitigkeit beruhen sollte!

Papatom
14-01-2014, 12:27
Wir sind Erwachsene und wollen auch wie solche behandelt werden - und nicht wie 14-jährige.

Hi,
muhaha...beste Vorlage für die Retourkutsche....würden sich alle wie Erwachsene benehmen, so wie sie eben behandelt werden wollen, gäbe es gar keine Störenfriede...:D

Grüße

Cillura
14-01-2014, 12:49
Hi,
muhaha...beste Vorlage für die Retourkutsche....würden sich alle wie Erwachsene benehmen, so wie sie eben behandelt werden wollen, gäbe es gar keine Störenfriede...:D

Grüße

:D Ooooh jaaa. Kleines Beispiel von gestern. Hatten zwei Einheiten nacheinander und waren noch gut warm von der ersten Einheit. Direkt im Anschluss und ohne Pause haben wir die zweite Einheit begonnen. Wir waren dann nur noch zu dritt und der Trainer kam natürlich auf die Idee noch mal ne Erwärmung zu machen. :teufling: Natürlich fanden wir das etwas unsinnig und haben uns mit dämlichen Kommentaren dafür "bedankt". :D Er meinte dann so zu uns "Ihr bezahlt für das Training, also gibts auch ordentliches Training." :baeehh: Daraufhin hat er das Tempo bisl angezogen. :D Aber wir haben dann nur ganz kurz gemacht und anschließend den technischen Teil begonnen.

devzero
14-01-2014, 13:40
Hi,
muhaha...beste Vorlage für die Retourkutsche....würden sich alle wie Erwachsene benehmen, so wie sie eben behandelt werden wollen, gäbe es gar keine Störenfriede...:D

Grüße

Nun da interessierts mich aber auch, wie muss sich für dich einer verhalten, dass der für dich erwachen gilt?
Stramm stehen, Maul halten und nur genau das tun was angeschafft wird, ohne selber mit zu denken?

Mata-Leon
14-01-2014, 14:49
hallo zusammen,

ich war bis jetzt als Trainer nur zu Gast bei anderen Vereinen oder in einer eingespielten Wettkampfgruppe aktiv.
Seit kurzem habe ich aber auch eine Kindergruppe auf unbestimmte Dauer mehr oder weniger fest übernommen.
Kinder sind geschätzt zwischen 8 und ca 14/15 zum ersten mal in meiner "Karriere" ist das ganze aber kein Wettkampftraining sonder allgemeiner Kampfsport mit BJJ-Schwerpunkt aber eher SV und allgemein Sportlich orientiert.

Muss zugeben ich bin da teils echt mit der Situation überfordert da sind Kids dabei die fangen plötzlich an sich zu schlagen, mitten durch das Gym zu rennen, sich einfach auf den Boden setzten etc.
Sowas bin ich einfach nicht gewohnt ich meine Hallo wo sind wir denn hier !?!

Mache das auch so mit Liegestütze und ansonsten einfach gleich raussetzen, ich hab da keine Zeit dafür jeden einzelnen in nem Gespräch dazu zu animieren doch bitte mit zu machen, auf Dauer muss ich mir da aber noch irgendwas überlegen...

Leider funktioniert auch dieses Lob/Tadel Prinzip 0, sobald man sagt gut gemacht nehmen die Kids das als Freifahrtschein jetzt Blödsinn zu machen.
Werde jetzt mal versuchen das aufwärmen am Anfang statt wie bisher spielerisch etwas zackiger zu machen dass die Kinder da gleich mal ein bisschen Power verlieren, und dann am Ende des Trainings wenn sie gut mitgemacht haben ein kleines Spiel oder wenn nicht noch 10 Minuten ausbrennen.
Wobei das auch wieder so ne Sache ist mit paar 9 Jährigen dabei...
Einmal hat sich schon ne Mutter beschwert dass ihr Sohn im Training so und so viele Liegestützen machen musste und blablabla

Terao
14-01-2014, 14:52
Im Unisport-Kendo wars so, dass jeder, der zu spät kam, nicht mitspielen, sondern bloß zuschauen durfte. Hatte zur Folge, dass das die EINZIGE universitäre Veranstaltung war, in der JEDER pünktlich kam. Unglaublich aber wahr: Das geht.

WT-Sympathisant
14-01-2014, 15:35
Zu den Erwachsenen:

"Bestrafungen" im Training setzen das vorherige Einverständnis des Bestraften voraus und dass er den Sinn der Strafe für sich selbst anerkennt.

Also wenn ein Lehrer Strafübungen anordnet und der Betreffende das mitmacht, dann gibt er mit dieser konkludenten Handlung praktisch sein Einverständnis dazu. Würde er es nicht machen wollen, könnte er die Strafübungen einfach verweigern oder seinen Mitgliedsvertrag kündigen. Frauen können sogar noch die Keule der sexuellen Belästigung schwingen, :), was sie sowieso ständig und jederzeit tun, gell meine Damen, :).

Ist ähnlich wie bei SM, :D. Das setzt auch die Einwilligung des "Bottom" veraus ... :)

Ne im Ernst. "Strafübungen" können nur dann Sinn machen, wenn Jemand das anerkennt. Bsp. Deine Leistungen im Sparring verschlechtern sich, obwohl Du mal bereits besser warst, also reine Faulheit und kein Sparringsangstproblem oder ähnliches. Der Lehrer ordnet "Strafübungen" an um Dir zu verdeutlichen "wenn Du keine Leistung bringst, wirst Du dafür im Ring bluten", ergo eben im Gym dafür extra schwitzen. Sowas kann sinnvoll sein, setzt aber voraus, dass es derjenige akzeptiert.

Was wirkliche Störer betrifft - und sich mal kurz mit dem Trainingspartner über die Übung zu unterhalten oder respekt- und maßvolles Fragenstellen an den Lehrer halte ich nicht für Stören - denen muss man letztlich die Tür zeigen, denn die lassen sich durch "Strafübungen" nicht korrigieren und würden die auch niemals mitmachen, weil diese Personen so von sich überzeugt sind, dass sie den Lehrer und die Kampfkunst per se in Frage stellen.

Bei Lehrern die meinen, kaum erklären zu müssen, insgesamt wenig Unterrichtsinhalte vermitteln und einen ständigen Kasernenton anschlagen zu müssen, denen fehlt es einfach an der pädagogisch-didaktischen Lehrerqualität oder sie fühlen sich eben nur stark, wenn sie eine Gruppe nach ihrer Pfeife tanzen lassen können. Da lernst Du aber nichts. Im Besten Fall erarbeitest Du Dir da Kondition und Fitness. Wenn Du dann aber auf einen Gegner triffst, der Kondition, Fitness und Technik (da er einen guten Lehrer hatte) besitzt, räumt er mit Dir den Ring auf und Du fragst Dich, was habe ich eigentlich die letzten Jahre falschgemacht.

MaxTSD
26-01-2014, 23:21
Normalerweise stört (Zwischenrufe/Rumhampeln) ein Kind, wenn es beachtet werden will. Wenn man diesem Kind dann uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenkt, indem man es sich sportlich betätigen lässt, dann provoziert man Wiederholungen. Auch wird dann die Leibesertüchtigung, die Spaß machen sollte, zur Strafe.

Das bloße Ankündigen einer Strafe zieht meistens nicht, weil Kinder Inkonsequenz gewohnt sind.

Am effektivsten ist Prävention (immer loben, wenn Kinder etwas richtig machen/ein langes Ausdauerspiel zu Beginn) und auch das Nichtstun als Strafe. Wenn ein Kind nichts tun darf und nicht beachtet wird, dann ist das meist schlimmer als, wenn die Strafe Liegestützen o.ä. ist. Aber immer führt das auch nicht zum Ziel. Ich hab in einer Kindergruppe zwei Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen, die sich dann immer gegenseitig aufmischen und dadurch die ganze Gruppe. Beide hinsetzen ist auch nicht förderlich, was tun? Ich übertrage ihnen verantwortung. Es muss nichts wichtiges sein, aber wenn sie eine besondere Aufgabe haben, dann fühlen sie sich der Sache verpflichteter. Bspw. Neulingen etwas erklären.

Wenn sie jung wären würde es nicht funktionieren, aber sie sind mittlerweile 9, da geht das. Im Zweifel immer mit Assistenz unterrichten.


Bei Erwachsenen/Jugendlichen sollten Zurechtweisungen ziehen. Aber oberste Regel solte auch lauten, damit sie mich respektieren, sollte ich auch sie respektieren.

Papatom
28-01-2014, 13:30
Nun da interessierts mich aber auch, wie muss sich für dich einer verhalten, dass der für dich erwachen gilt?
Stramm stehen, Maul halten und nur genau das tun was angeschafft wird, ohne selber mit zu denken?

Nö, ich gehe einfach davon aus, wenn ich zum Training gehe, will ich trainieren. Wenn ich Faxen machen will und Quatsche, so dass andere dadurch gestört werden, sollte ich mich einfach lieber in ner Kneipe treffen. Denn ein Trainer sanktioniert ja meist nicht, weil er so ein fieser Typ ist, sondern weil die eigene "Heiterkeit" unter umständen einfach stört...und darunter andere Mittrainierende leidern.

Unter "erwachsen" verstehe ich dann, dies zu erkennen, gegebenenfall wo anders zu schnacken und nicht auf sein "Recht" zur Meinungsäußerung zu pochen, die ja angelbich gar keinen stört.....

Grüße